Beiträge von Wolfram

    Hallo Herbert, hallo Rita, hallo Fides,


    alles Große ist einfach?! Weiß nicht ... ich finde Goethes Faust, Einsteins Relativitätstheorie und Elisabeth Schwarzkopfs Interpretation der Straussschen "Vier letzten Lieder" (mit Otto Ackermann) groß, alle drei finde ich auf den ersten Blick nicht einfach.


    Zu Herbert und Rita:
    ich glaube zu verstehen, was Ihr meint. Dieses "Ja!"-Gefühl, das sich in (seltenen) Fällen einstellt. Dann, wenn man keine Differenz zwischen Rolle und Interpret bemerkt. Dann, wenn man vergisst, dass es sich um eine Sängerin, einen Sänger mit anderem Alter und anderer Lebensgeschichte als die Opernfigur handelt. Dann, wenn gesangstechnische Fragen auf einmal keine Rolle spielen, sondern man von der Figur und ihrem Drama gefesselt ist.


    Leider ist mein Eindruck, dass sich diese gefühlte Kongruenz zwischen Interpret und Rolle nur in Ausnahmefällen einstellt. Boris Christoff als Boris Godunow unter Dobrowen, Maria Callas als Medea (und andere), Victoria de los Angeles als Madama Butterfly, George London als Walküre-Wotan unter Leinsdorf, Mario del Monaco als Otello, Gobbi als Simone Boccanegra, Martti Talvela als König Marke und als Großinquisitor, Fritz Wunderlich als Tamino, ... da hat jede(r) so seine Schätze im CD-Regal.


    Habt Ihr so einen Hunding? Falls ja, wäre es doch interessant zu erfahren, warum Mäxchen bei Sänger X eine vollkommene Kongruenz fühlt, Lisa aber bei Sänger Y. Das könnte etwas aussagen über die Rolle, könnte aber auch etwas über Mäxchen und Lisa aussagen.


    Falls Ihr so einen Hunding nicht habt, so komme ich zur Frage im Thread-Titel zurück: Wer war der beste Hunding - wenn es keinen mit dieser gefühlten Kongruenz geben sollte? Und dann meine ich, dass es vergnüglicher ist, die Diskussion nicht an der Stelle "Mäxchen sagt: Sänger X ist es, Lisa sagt: Sänger Y ist es, Pumuckl sagt: Sänger Z ist es" zu beenden, sondern weiter zu diskutieren: "Mäxchen sagt: Sänger X ist es, weil er die Partie technisch perfekt abliefert; Lisa sagt: Sänger Y ist es, weil mich seine Stimme am meisten betört; Pumuckl sagt: Sänger Z ist es, weil er im Live-Mitschnitt aus dem Jahre 19xx am meisten mitreißt". Und dann entfaltet sich die Mehrdimensionalität unseres wunderbaren Zeitvertreibes ganz von alleine.


    Letztlich bleibt die Leistung eines Sängers erst dann über das Niveau "Sänger X ist der beste" hinaus kommunizierbar, wenn dieses "der beste" etwas differenzierter dargelegt wird. Ich finde es so viel schöner. "Zu viel Wissen zerstört den Zauber"? Definitiv nein. Sondern: "Je größer das Wissen, desto größer das Staunen." (Alfred Brendel)

    Ich schließe mich der Meinung meiner Vorredner an. Die Frage "Wer war der beste Hunding?" ist ähnlich sinnvoll wie die Frage "Welches ist der beste Kleinwagen?". (ist nicht so böse gemeint wie es klingt.)


    Man muss schon präzisieren: Will man den besten Verbrauch, die höchste Endgeschwindigkeit, die schnellste Beschleunigung, die größte Nutzlast, die geringsten Wartungskosten, die meisten Extras inklusive, die geringsten Versicherungskosten, den geringsten Schadstoffausstoß ... usw. usw.


    Auf Sänger übertragen: Will ich den gesangstechnisch besten Hunding, den interpretatorisch differenziertesten Hunding, den stimmgewaltigsten Hunding, die beste Rampensau (auf Video), usw. usw.


    Die Hundings meiner diversen Walküren habe nicht gerade nicht parat. Bei Rigoletto würde es mir schwerfallen. Am schönsten, betörendsten hat m. E. Merrill gesungen. Am differenziertesten Gobbi. Am intelligentesten Fischer-Dieskau, aber ich bin nicht sicher, ob Intelligenz zu den primär darzustellenden Charakterzügen den Buckligen gehört. Eventuell ist das also eine Interpretationsverfehlung auf höchsten Niveau.


    Das ganze Vergleichshören macht ja gerade deswegen so viel Spaß, weil es mehrdimensional ist. Gäbe es nur eine Dimension ("der beste"), wäre es einfach und langweilig.


    Bitte meine Kritik an der Frage nicht missverstehen: Die einfache Frage nach dem "besten" verkennt die Komplexität des Gebietes und ist ungerecht gegenüber denjenigen, die offenbar nur zweite und dritte sind.

    Lieber Giovanni,


    zunächst mal stimme ich Dir völlig zu mit der Hervorhebung der Preziosilla und auch in der Bewertung der Schippers-Aufnahme! Die hatte ich übersehen, weil sie gerade neben dem CD-Spieler lag ...


    Ich möchte Dir für Deine Replik auf meine Worte bzgl. Bumbry und Verrett als Eboli danken. Ich habe daraufhin beide nochmal verglichen, und zwar anhand der beiden Glanznummern der Partie, anhand des Liedes vom Schleier und des "O don fatale". (Sicher sind wir uns einig darin, dass die mitternächtliche Szene im Garten mit Don Carlo dramaturgisch mindestens ebenso bedeutend wäre.) Dies hat mir vergnügliche Minuten des Hörgenusses bereitet. Mir standen die Studio-Aufnahmen mit Solti und Giulini zur Verfügung, zumindest mit Verrett gäbe es noch einen Live-Mitschnitt unter dem jüngst verstorbenen Horst Stein. Von anderen Aufnahmen weiß ich nicht.


    Eines vorweg: Wenn wir Bumbry und Verrett als Eboli vergleichen, dann vergleichen wir die vokale Bewältigung einer extremen Partie auf allerhöchstem Niveau. Es ist, als ob man darüber spricht, welcher Bergsteiger den K2 technisch besser und dabei auch noch anmutiger bezwungen hätte. Der Vergleich zwingt dazu, minimale Unzulänglichkeiten wie mit der Lupe aufzuspüren und dieses vergrößert-verzerrte Bild dann zu beschreiben. Ich habe beide Sängerinnen in dieser Rolle sehr genossen und muss, um zu begründen, warum ich Bumbry minimal vorziehe, die Unterschiede unangemessen hervorheben. Mir ist klar, dass dies nicht der umwerfenden Leistung beider gerecht wird. Man höre nur die beiden Studioaufnahmen der Oper unter Santini, um zu erfahren, auf welch hohem Niveau wichtige Anforderungen der Partie der Eboli von Sängerinnen der ersten und zweiten Reihe unerfüllt bleiben können.


    Beide verfügen über eine expansive Höhe, die sie aber auch leicht genug einsetzen können, um das Lied vom Schleier mit dem notwendigen Schweben auf der Kadenz ("Ah ...") zu singen. Beide haben eine reiche Mittellage mit vielen Farbschattierungen.


    Um mit recht objektiven Kriterien zu beginnen: Bumbry ist textverständlicher als Verrett. Das fällt im Lied vom Schleier aus dramaturgischen Gründen nicht so sehr ins Gewicht, umso mehr aber im "O don fatale".


    Verrett hat in der Mittellage ein dunkleres Timbre. Das mag dazu verleiten, dass man meint, sie habe auch den größeren Tonumfang in der Tiefe. Dass dem nicht so ist, merkt man an den tiefen Abschnitten beider Ausschnitte. Sie greift dort zu fast völlig offenen Brusttönen und kann diese nicht mit ihrem mittleren Register verblenden. Ihre kürzere Tiefe (meine Güte, auf welch hohem Niveau!!) nötigt sie, dieses post-veristische Stilmittel des Verdi-Gesangs einzusetzen. Die hohe Schule des Belcanto ist dies jedenfalls nicht.


    Gerade diese Brusttöne mögen für manche anziehend und beeindruckend wirken. Wenn ich dahinter die Nöte der Sängerin angesichts des mörderischen Ambitus' höre, klingt es aber geradezu ordinär. (Man verzeihe mir diese hochmütige Übertreibung auf dem Hintergrund meiner einleitenden Worte.) Es klingt fast nach Seeräuber-Jenny, aber die Partie heißt "La PRINCIPESSA d'Eboli". (Ein noch problematischerer Konflikt zwischen notwendigem Furor und dem höchst adeligem Rahmen der Rolle ist die Turandot, bei der ich völlig ratlos bin, wie die Principessa-Dimension in den Rätselszenen vokal angemessen transportiert werden mag. Wie sagte Strauss über seine Wunschbesetzung der Salome: "Eine 15jährige mit einer Isoldenstimme" ... )


    Bumbry hat die tiefen Töne deutlich unangestrengter bewältigt und in staunenmachender Weise mit der Mittellage verbunden. Sie zeigt einen fast perfekten Registerausgleich und wird nicht nur gesangstechnisch, sondern auch den Principessa-Anteilen ihrer Partie besser gerecht.


    Obwohl man das dunklere Timbre der Verrett attraktiver finden mag, meine ich, dass die Stimme der Bumbry besser zur Prinzessin passt. Dies ist natürlich eine Geschmacksfrage, und es sei nochmal daran erinnert, dass wir hier auf höchstem Niveau vergleichen.


    Insgesamt ziehe ich aus diesen Gründen und auf Grundlage der genannten Aufnahmen Grace Bumbry als Eboli vor. Knapp, sehr knapp, aber immerhin.


    So danke ich Dir, lieber Giovanni, nochmals für Deinen Impuls zum Vergleich beider. Es ist schön, dass man über diese Dinge verschiedener Meinung sein kann!

    Hallo zusammen,


    ich habe nur drei Aufnahmen mit Shirley Verrett, alle drei sind aber großartig:


    Verdi: Macbeth (Lady Macbeth) mit Abbado (DG)
    Verdi: Un ballo in mascera (Ulrica) mit Leinsdorf (RCA)
    Verdi: Don Carlos (Eboli) mit Giulini (EMI)


    Als Eboli muss sich Verrett knapp der Bumbry beugen, als Lady Macbeth ziehe ich Leonie Rysanek knapp vor, als Ulrica ist sie bei mir unangefochten.

    Hallo zusammen,


    bei der Beschränkung auf drei sind es die Folgenden:


    Beethoven: op. 59,3 C-Dur
    Mozart: Streichquartett G-Dur KV 387 (das erste der sog. "Haydn-Quartette")
    Schönberg: Streichquartett Nr. 2 fis-moll


    Der Schlusssatz des dritten Rasumowsky-Quartettes hat - z. B. in der Einspielung mit dem Emerson-Quartett - einen unwiderstehlichen Drive. Der gerade noch klassische Gestus und Beethovens Dramatik werden mit barocker Motorik und barocker Form gepaart.


    Das Finale aus KV 387 ist mir einer der liebsten Sätze von Mozart, ich weiß gar nicht, was ich hier mehr bewundern soll: Die Architektur, die Satztechnik, die Anmut, das Ebenmaß, ... ich finde ihn einfach perfekt, ohne genau zu wissen, warum.


    Der letzte Satz mit der Überschrift "Entrückung" aus Schönbergs op. 10 stößt das Tor zur Atonalität auf - zusammen mit dem dritten Satz ist es die erste atonale Musik. Hier tritt nun noch eine Singstimme dazu mit den Worten "Ich fühle Luft von anderen Planeten ..." von Stefan George (ein Binger Bub). Wo wäre die Einführung des gesungenen Wortes in der Kammermusik sinnvoller gewesen als hier?

    1. Mahler: Sinfonie Nr. 9
    2. Mahler: Sinfonie Nr. 6
    3. Bruckner: Sinfonie Nr. 5


    Der Rest folgt mit großem Abstand. Also aufs Geratewohl aus dem Bauch:


    4. Mozart: Sinfonie Nr. 41 C-Dur ("Jupiter")
    5. Mahler: Sinfonie Nr. 3
    6. Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6
    7. Brahms: Sinfonie Nr. 4
    8. Mahler: Sinfonie Nr. 8 :-)
    9. Beethoven: Sinfonie Nr. 7
    10. Bruckner: Sinfonie Nr. 9 (Die Frage ist, was hier der letzte Satz ist ... ich meine das Adagio. Falls das nicht gilt: Beethoven: Sinfonie Nr. 5.)


    Die Alpensymphonie von Strauss zu nennen, hieße wohl, die Frage zu unterlaufen. Etliches von Haydn wäre zu nennen ...

    Wow! Eine tolle Box. 21 CDs, 8 der bekannteren Opern und das Requiem, für €40. Macbeth und Simon Boccanegra gehören zu den besten Aufnahmen dieser Opern, Aida und Requiem zu den besseren jüngeren Aufnahmen. Zum Don Carlo habe ich oben genug geschrieben.


    FiDi ist wohl nicht der beste Rigoletto der Schallplattengeschichte, aaaaber ... wie in mehreren ähnlich gelagerten Fällen (Holländer, Wotan, Hans Sachs, Falstaff) kann ich mir vorstellen, dass er eine interessante Interpretation der Rolle geliefert hat, die als Dritteinspielung neue Facetten aufzeigt, die man bei den Klassikern (Merrill, Gobbi, Warren, Tibbett) so nicht gehört hat. Die übrigen Aufnahmen gehören wohl eher ins Mittelfeld der Schallplattengeschichte, weisen aber auch den einen oder anderen prominenten Namen auf, der neugierig macht. - Ob Bergonzi ein in jeder Beziehung überzeugender Manrico ist, wage ich zu bezweifeln ... es muss ja nicht gleich Corelli sein ... aber Björling war in der Cellini-Aufnahme natürlich auch alles andere als ein Brülltenor. Sicher ist Bergonzi auch als Manrico hörenswert.


    Es ist natürlich schön, dass die DG-Aufnahme des Don Carlo mit Santini wieder verfügbar ist.


    Es dürfte schwierig sein, die vier, fünf guten und sehr guten Aufnahmen dieser Box für weniger als €40,- zu bekommen.

    Nun zur älteren Aufnahme. Chor und Orchester der Oper von Rom sind ihren Mailänder Kollegen an Homogenität und Spielfreude überlegen.


    Das königliche Paar isr dasselbe wie in der DG-Aufnahme. Jedoch klingt Boris Christoff in der älteren Aufnahme deutlich runder, nicht so knorrig. Hier hört man die sieben Jahre Abstand zwischen den Aufnahmen. (Dasselbe Phänomen zeigt sich auch in seinen Studioaufnahmen des Boris Godunov [unter Dobrowen und Cluytens], die ungefähr zu denselben Zeiten entstanden.)


    Tito Gobbi als Posa ist ein Hochgenuss! Weniger durch eine klangschöne Stimme als vielmehr durch eine hochsubtile Ausgestaltung der Partie, die auf anderem Weg als Fischer-Dieskau zum selben Ziel gelangt. Seine Stimme hebt sich sowohl von Filippo als auch von Don Carlo hinreichend ab, was vor allem die Duette mit Filippo gegenüber der jüngeren Aufnahme bereichert. Und ohne rundum gelingende Duette findet Verdis Don Carlo nicht statt.


    Giulio Neri ist als Großinquisitor nicht weniger bezwingend als Ivo Vinco in der jüngeren Aufnahme.


    Elena Nicolai singt ein großartiges "O don fatale", doch ihr für meinen Geschmack ausuferndes Vibrato stört erheblich im Lied vom Schleier.


    Mario Filippeschi geht die Titelrolle von der dramatischen Seite an, findet aber deutlich mehr Zwischentöne als Labò und verfällt auch nicht dessen Zur-Schau-Stellung der eigenen Stimme. Der Darstellung des zerrissenen Charakters des Infanten kommt dies zugute. - Bergonzi hat für den Carlo sicher einen bleibenden Maßstab mit einem eher lyrischen Zugang gesetzt. Wer einen dramatischeren Zugang kennen lernen möchte, ist mit Filippeschi sicher mehr als gut bedient.


    Ein Ereignis ist auch Plinio Clabassi in der (wichtigen!) Minirolle des "Fratre", hinter dem sich Karl V. verbirgt.


    Somit fällt die Entscheidung Santini vs. Santini eindeutig in Richtung der älteren Aufnahme, die mit einem besseren und inspirierteren Chor und Orchester, einem besseren Filippo, einem spannenden Posa und einem sehr guten Infanten gegenüber der jüngeren Aufnahme punktet.


    Wer die Solti-Aufnahme mit Ghiarov/FiDi/Bergonzi/Tebaldi/Bumbry hat, kann hier mit Christoff/Gobbi/Filippeschi/Stella/Nicolai spannende Vergleiche anstellen oder einfach beide Aufnahmen als Ganzes genießen.

    Hallo zusammen,


    ich habe nun nun meine beiden Santini-Aufnahmen des Don Carlo durchgehört, beide Male mit Boris Christoff in der Titelrolle. Die eine Aufnahme ist von 1954 mit Chor und Orchester der Oper von Rom, gibt eine vieraktige Fassung des Werkes wieder und wurde von EMI veröffentlicht. Die andere ist von 1961 mit Chor und Orchester der Mailänder Scala, präsentiert eine fünfaktige Fassung und ist von DG. Vorweg: Eine der Aufnahmen ist gut, die andere sehr gut. Santini leitet beide Aufnahmen unauffällig und gut, es fehlt m. E. vor allem in der jüngeren Aufnahme manchmal an mitreißendem Schwung in den großen Chorszenen.


    Zunächst zur jüngeren Aufnahme. Sie scheint vergriffen zu sein. Im ebenfalls vergriffenen "Hermes Handlexikon: Opern auf Schallplatten" wird sie als "vorzügliche Plattenproduktion" bezeichnet, mit einer "ergreifenden Rollengestaltung" von Boris Christoff und der Aussage "Auch alle übrigen Rollen sind optimal besetzt". - Dem kann ich mich nicht anschließen. Dazu muss ich nicht erst die Solti-Aufnahme heranziehen.


    Das Orchester der Scala reicht in dieser Aufnahme nicht an das Orchester von Covent Garden (Solti-Aufnahme) heran. Es gibt immer wieder Inhomogenitäten in allen Gruppen und insbesondere im schweren Blech auch Intonationstrübungen. - Vokal am besten ist das königliche Paar: Boris Christoff beherrscht vokal die Szenen, an denen er beteiligt ist mit seinem gewaltigen Organ. Antonietta Stella bleibt weder denen dramatischen noch den lyrischen Abschnitten etwas schuldig. Insgesamt bieten die beiden eine gültige Alternative zu Ghiaurov/Tebaldi.


    Ettore Bastianini, der Posa der Aufnahme, ist den meisten wohl als Vater Germont des Live-Mitschnittes der Traviata mit Giulini und Callas bekannt. Bastianini hat als Bass debütiert, bevor er einige Jahre später den Wechsel zum Bariton vollzog. Man hört seine Herkunft allenthalben am dunklen Timbre. Der Gegensatz zu Christoff ist m. E. nicht groß genug, worunter die entsprechenden Duette und insbesondere auch das Quartett im vorletzten Akt leiden. Die Farbe seiner Stimme hat einen durchaus sinnlichen Reiz, der bei weitem nicht nur durch das ungewohnt dunkle Timbre begründet ist. Dennoch ziehe ich hier sowohl Fischer-Dieskau als auch Milnes und Cappucilli (in den Einspielungen mit Solti, Giulini und Karajan) vor.


    Fiorenza Cossotto singt als Eboli das berühmte "O don fatale" großartig. Aber ihre Leistung ist im Lied vom Schleier leider nicht ganz so gut, es fehlt ihr an der Leichtigkeit dafür.


    Der deutliche Schwachpunkt im Ensemble ist für mich Flavio Labò in der Titelpartie. Seine vergleichsweise schwere Stimme stellt er zu oft kraftmeierisch in den Raum. Er findet nicht mal im letzten Akt im Duett im Elisabetta die angemessenen Zwischentöne und Schattierungen. Zu eindimensional ist seine Gestaltung der lyrischen Passagen, da muss man nicht erst mit Bergonzi vergleichen.


    Wegen der Schwächen im Orchester, in der Titelpartie, in Teilen der Eboli und des nicht überzeugenden Timbre von Bastianini bleibt es nur eine gute Aufnahme. Aber das ist ja auch schon etwas, und wir alle wären froh, wenn wir Stimmen wie Christoff, Bastianini und Cossotto heute hätten.

    Hallo zusammen,


    ich habe nicht allzu viel mit Merrill, aber ich kann mich an keine Einspielung erinnern, die nicht wenigstens sehr gut wäre.


    An vorderster Stelle möchte ich den Rigoletto mit Solti am Pult nennen, ferner die Bohème mit Björling und de los Angeles, dirigiert von Beecham.


    Ansonsten wäre da ein prachtvoller Don Carlo di Vargas (la forza del destino, Schippers, Price, Tucker, Verrett) - eine der besten Einspielungen des Werkes, als Studioaufnahme wohl unübertroffen.


    Wer hat in Stereo einen besseren Renato (Un ballo di mascera) gesungen? (Leinsdorf, Price, ferner Bergonzi als Traumbesetzung) des Riccardo.


    Ferner die Aida unter Solti, ebenfalls mit Price (Merrill in der Rolle des Amonasro).


    Schließlich eine Falstaff-Aufnahme: Merrill als Ford an der Seite von Evans in der Titelrolle, Simionato als Mrs. Quickly und Mirella Freni als Nanetta mit Sir Georg Solti am Pult. Vielleicht keine allererste Wahl, aber sehr vergnüglich anzuhören.


    Die wunderbare Paarung Bjoerling/Merrill findet sich auch in der Studioaufnahme der Manon Lescaut (Puccini) unter Jonel Perlea mit Licia Albanese in der Titelpartie.


    An der wundervollen Stimme von Merrill kann ich mich wohl nie satthören. Mögen andere vielleicht stärker differenziert haben und mit schlechteren stimmlichen Voraussetzungen in Details überzeugendere Ergebnisse abgeliefert haben, Merrill vermag ein leichtes gestalterisches Defizit durch puren Wohlklang mindestens wettzumachen. (Vgl. z. B. mit Gobbi und Warren als Rigoletto, um nur ein Beispiele zu nennen.) Ein diesbzgl. ähnlicher Fall ist Cesare Siepi.

    Hallo zusammen,


    am 07. September 2009 wurde bekannt gegeben, welche Einspielungen mit dem Jahrespreis 2009 der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet werden. (Siehe auch http://www.schallplattenkritik.de)


    Dem klassischen Lager sind dabei folgende Einspielungen zuzurechnen:


    W. A. Mozart: Idomeneo (Jacobs u. a.)
    O. Messiaen: Sämtliche Orchesterwerke (Cambreling, SWR SO)
    J. S. Bach: Sämtliche Orgelwerke (G. Weinberger)
    H. Purcell: Dido und Aeneas (Cremonesi, DVD)


    Mit einem Sonderpreis wurde ferner


    Jerusalem - Stadt der zwei Frieden (Savall u. a.)


    ausgezeichnet.


    Was ist Eure Meinung dazu? Was wären Eure Preisträger gewesen?

    Hallo zusammen,


    ich höre gerade (mit einigem zeitlichen Abstand) meine Don Carlo- und Aida-Aufnahmen durch. Heute war Don Carlo mit Sir Georg Solti am Pult dran.


    Vorher hatte ich die Aufnahmen mit Karajan (EMI, 4-aktige Fassung) und Giulini gehört. Solti übertrifft m. E. beide. Er hat das beste Ensemble.


    Allein Bergonzi in der Titelpartie ist die Aufnahme schon wert - ganz große Gesangskunst, tolle Legato-Beherrschung, viele Abschattierungen der Klangfarben. Seine Auftrittsarie im 1. Akt - zum Dahinschmelzen. Domingo in der Giulini-Aufnahme kann da nicht mithalten. -


    Tebaldi ist eine tolle Elisabeth mit gesundem Hormonhaushalt! Endlich mal kein Heimchen in der Rolle der spanischen Königin. -


    Grace Bumbry war wohl die beste Eboli in der zweiten Hälfte des 20. Jhds., trotz Simionato und Verrett. -


    Dietrich Fischer-Dieskau macht die Sache keinesfalls kaputt, wie hier schon suggeriert wurde! Er ist längst nicht so schlecht, wie er gemacht wird. Vieles ist richtig gut, und er verfügt im Studio sehr wohl über das notwendige Stimmvolumen für diese Rolle. Überflüssig zu erwähnen, dass seine Rollengestaltung perfekt durchdacht ist. -


    Das Duett Filippo - Gran Inquisitore ist großartig. Ghiaurov und Talvela bleiben dieser Szene nichts schuldig. -


    Ich mag Ghiaurov, kann mir aber vorstellen, dass sein immer leicht knorriges, eher russisch denn bulgarisch zu lokalisierendes Timbre nicht jedermanns/fraus Sache ist. Aber er bringt die für diese Rolle imperative italienische Schulung mit und übertrifft Ruggero Raimondi in der Guilini-Aufnahme nicht nur an schierer Stimmgewalt, sondern auch in der Differenzierung, in den Klangfarben und in der Zeichnung der komplexen, omnipotent-scheiternden Figur des Filippo. -


    Solti gibt dem Drama, was dem Drama ist, ohne, dass die lyrischen Passagen zu kurz kämen. Die großen Chorszenen sind toll! -


    Ich merke dem Covent-Garden-Chor und -Orchester in dieser Aufnahme nicht an, dass es auf dem Papier nicht in die allererste Liga gehören mag.


    Fazit: Hätte ich die Wahl zwischen Solti und Giulini, so wäre meine Wahl ganz klar Solti. Die Giulini-Aufnahme mag letztlich ausgeglichener sein, ist aber eben auch nivellierter. Solti reißt mit, Giulini ist eher zum Mitdösen auf höchstem Niveau.


    Ich freue mich auf die beiden Santini-Aufnahmen mit Christoff als Filippo, die noch vor mir liegen, wohl wissend, dass Bergonzi in der Titelpartie und Bumbry als Eboli kaum zu übertreffen sind ...

    Ich meine nicht, dass unvollendete Werke einen Bonus genießen.


    Wird Bruckners 9. wirklich häufiger aufgeführt als die 8. oder gar die 7. oder 4? Ist nicht Puccinis Bohème deutlich populärer als Turandot - von Nessun dorma mal abgesehen? Welchen Anteil des Publikums ist bewusst, ab welcher Stelle Mozarts Requiem unvollendet ist? Hat das unvollendet sein von Schönbergs "Moses und Aaron" etwas zur Popularität des Werkes beigetragen?


    Wohl gab es einen Mythos um Stücke, über deren Erschaffung der Komponist gestorben sein soll. J. S. Bach: Choralvorspiel über "Vor deinen Thron tret ich hiermit" - einer der Bachsöhne setzte aus merkantlilen Interessen diese Legende in die Welt. Dito Schuberts Unvollendete. (Mit dem Bonmot: So unvollendet wie unter Dirigent XY habe ich die Unvollendete noch nie gehört ...) Aber diese Mythen sind ja hinlänglich entlarvt.


    Insgesamt kann ich keinen Bonus erkennen.

    Hallo zusammen,


    ich habe nicht allzu viele Aufnahmen mit Ferenc Fricsay, aber jede davon ist mir zumindest eine mit-Referenz für das jeweilige Werk. Insofern ist die Situation eine völlig andere als bei Riccardo Muti, vgl. dessen Thread.


    (Mozart: Messe c-moll - Stader, Töpper, Häfliger, Sardi, RSO Berlin;
    Verdi: Messa di Requiem - Stader, Radev, Krebs, Borg, RIAS SO;
    Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 + einzelne Sätze aus seinen Balletten und dem Eugen Onegin - RIAS SO, RSO Berlin
    Dvorak: Sinfonie Nr. 9/Smetana: Die Moldau/Liszt: Les Préludes - RSO Berlin
    Bartok: Klavierkonzerte 1-3 - Geza Anda, RSO Berlin)


    Desiderate sind die Zauberflöte und der Fliegende Holländer.

    Oh je - es wäre einfacher, für den Zeitraum 1900 - 1950 und 1950 - 2000 separat antworten zu dürfen. Aber so waren die Regeln nicht gestellt. Hm.


    Ich unterlaufe die Absicht des Threads mit meiner ersten Nennung:


    1.: Gustav Mahler (Sinfonie Nr. 9)


    Da die 4. Sinfonie von Mahler in den Jahren 1899/1900 entstand, ist die Bedingung "deren Werke hauptsächlich im 20. Jhd. komponiert wurden" formal erfüllt. (Somit fallen Sinfonien 1-4 sowie die frühen Lieder ins 19. Jhd, aber die Sinfonien 5-10, das Lied von der Erde und die Rückert- und Kindertotenlieder in das 20. Jhd. ...)


    Ohne


    2.: Stravinsky (Le sacré du printemps)


    wäre jede Top-Liste des 20. Jhds. unvollständig, auch wenn nur ein Werk genannt werden dürfte.


    Jetzt wird es richtig schwierig. Bartok? Schönberg, Berg, Webern? Hindemith?? Reger???? Schostakowitsch? Die neuen Balten (Pärt, Vasks, Tüür, ... )? Messiaen? Ligeti? Norgard? Silvestrov?


    Ich enthalte mich einer dritten Nennung, jedoch nicht, ohne alle, die an neuen Hörerfahrungen interessiert sind, auf die Komponistinnen Gloria Coates (* 1938 - z. B. Sinfonie Nr 4 "Chiaroscuro"), Kaija Saariaho (* 1952 - z. B. Orion) und Helena Tulve (* 1972 - z. B. Abysses) hinzuweisen. Auch, wenn wir mit den letzten beiden schon das 20. Jhd. verlassen.

    Das Thema "Riccardo Muti" macht mich ratlos.


    Ich habe nur wenige CDs mit ihm (ein Querschnitt des Don Giovanni mit William Shimell in der Titelpartie, eine Box mit 2 Messen und den beiden Requien von Chérubini, die 3. und 4. Sinfonie von Mendelssohn-Bartholdy, die Violinkonzerte von Schumann und Sibelius mit Gidon Kremer, die Sinfonien von Scriabin, das Rom-Triptychon von Respighi und zwei Romeo-und-Julia-Suiten von Prokofieff.


    Außer dem Rom-Triptychon, das ich nach dem Kauf einige Male hörte, um das Klangbad zu genießen, und dem Schumann-Violinkonzert (wegen Kremer ... ) ist mir nichts bleibend in Erinnerung geblieben. Beim Don Giovanni gibt es zig bessere Aufnahmen, bei Mendelssohn würde ich Abbado und (sic!) Karajan weit vorziehen, beim Schumann-Violinkonzert ist mir die Aufnahme mit Kremer/Harnoncourt lieber, bei den Scriabin-Sinfonien und bei Prokofieff die Aufnahmen mit Ashkenazy.


    Somit schließe ich mich vorsichtig der im Start dieses Threads genannten Einschätzung, Muti habe keine Referenz-Aufnahmen geliefert, an. Mir ist in Erinnerung, dass er eine formidable Aida eingespielt haben soll, die kenne ich aber nicht.


    Vielleicht ist Muti wirklich der unspektulärste unter den lebenden Dirigenten-Stars, um es höflich zu sagen.

    Als Klavierschüler braucht man vielleicht keine Erschließungshilfen, die überhaupt zur klassischen Musik hinführen. Trotzdem gab es natürlich das eine oder andere Werk, das mir einen Weg zu einem Komponisten oder einer Epoche gebahnt hat.


    An frühkindlichen Hörerlebnissen sind mir der Anfang der 4. Sinfonie von Tschaikowsky, sein 1. Klavierkonzert und die Zauberflöte in Erinnerung, ferner das Halleluja aus dem Messias, die Ouvertüre zu Carmen usw. usw.


    Den Weg zu Bachs großen Vokalwerken hat mir der Eingangschor der Matthäus-Passion geebnet (Einspielung mit Peter Schreier am Pult). Für Mozart in toto war es Nikolaus Harnoncourt, und zwar die Klavierkonzerte 23 und 26 mit Friedrich Gulda - ich fand Mozart vorher langweilig.


    Bei atonaler Musik waren es zunächst Schönberg opp. 10 (Sätze 3+4) und 11, später op. 16 und op. 31. Noch später (leider!) die Herzgewächse und der Pierrot lunaire.


    Verdi lernte ich mit dem Simon Boccanegra und dem Don Carlos so weit kennen, dass ich seine Werke nicht mehr völlig ablehnte. Beim Belcanto war es die Lucia di Lammermoor.


    Mit Beethoven (ab op. 27 bei den Klaviersonaten, ab Eroica bei den Sinfonien und ab op. 59 bei den Streichquartetten) hatte ich eigentlich nie Probleme. Beschäftigung mit Haydn hat mir dann auch den frühen Beethoven erschlossen. Dito Wagner. Dito Mahler. Dito Tschaikowsky und Rachmaninow. Dito Vor- und Frühklassik (insbes. C. Ph. E. Bach). Dito R. Strauss und Puccini.


    Mittlerweile werden die Insel des Nichtverstehens weniger. Schumanns Klavierwerk wäre eine der prominenteren darunter, trotz Arrau und Gilels. Auch die Schubert-Klaviersonaten gehen nicht so an mich ran, die vier, fünf letzten mal ausgenommen. Ich gebe zu, dass ich Beethovens 4. Klaviersonate op. 7 (wie auch op. 22) nicht sooo sonderlich spannend finde.

    Ein Teil des Problems liegt sicher darin, dass man sich über 9 Sinfonien von Beethoven eben viel schneller einen Überblick verschaffen kann als über 104 (und weitere ...) von Joseph Haydn.


    Bei Beethoven ist es leicht: Die 3. reißt das Tor zum 19. Jhd. auf, die 5.&6. bilden das große Paar (wer kennt sie nicht?) und die 9. hat eh eine Sonderrolle.


    Ich werde plakativ: Für den einmal-im-Monat-in-Konzert-oder-Oper-Geher ist das überschaubar. Man freut sich auf die großen Brocken, hatman die gehört, freut man sich auf die etwas weniger bekannten.


    Aber wie soll das bei 104 Haydn-Sinfonien gehen? Als CD-Hörer hat man es viel leichter. Wenn ich die 104 Haydn-Sinfonien hören will, höre ich sie eben. Macht das mal im Konzert ...


    Das Problem der Bewertung ("unterschätzt ...") ist vielleicht ein Problem des Nicht-Kennen-Lernen-Könnens.

    Interessante Neuaufnahmen - gibt es die noch?


    Natürlich gibt es sie - es wäre sonst ja sooo langweilig.


    Folgende Möglichkeiten sehe ich:


    - Ausgrabung vorher unbekannter Stücke (man beachte z. B. die Renaissance der Händel-Opern oder die Klavierwerke von Kapustin)


    - Zeitgenössische Musik (z. B. Silvestov, Tüür, Vasks)


    - neue interpretatorische Ansätze, wie sie z. B. die HIP geliefert hat


    Ich gebe zu, dass es im Opernbereich offenbar schwierig geworden ist, noch eine wirklich gute Zauberflöte, eine Traviata, einen Tristan, einen Rosenkavalier und eine Bohème herauszubringen, die gut informierte Schallplattensammler in eine Reihe mit den großen Aufnahmen stellen würden (Zauberflöte: z. B. Beecham, Böhm, Klemperer; Traviata: z. B. Callas/Giulini; Tristan: Reiner/Melchior/Flagstad, Furtwängler/Suthaus/Flagstad, Böhm/Nilsson/Windgassen; Rosenkavalier: Erich Kleiber, HvK - alte Aufnahme; Bohème: Toscanini, Votto/Callas, Beecham, Karajan).


    Aber selbst bei diesen Schlachtrössern muss man sagen: Welche nicht mehr erwarteten Wunder hat da ein Carlos Kleiber vollbracht! (Zauberflöte und Bohème mal ausgenommen)


    Die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht erleben wir ja tatsächlich noch einen Caruso und müssen uns nicht mit den derzeitigen Placidos und Placebos dieser Welt zufrieden geben.

    Der Kenner - von was? Der Kenner großer Gesangsstimmen sollte schon die elementaren Begriffe der Gesangstechnik kennen, erkennen und idealerweise auch vormachen können. Also ohne ein Minimum an Gesangsausbildung wird es nicht gehen. Eher wäre noch das Klavier verzichtbar.


    Es wäre theoretisch sicher eher denkbar, dass ein angehender Kenner von Klaviersonaten (z. B. Beethovens) nicht Klavier spielen kann oder ein Kenner von Streichquartetten kein Streichinstrument spielt.


    Der Profi hat vielleicht andere Sorgen als die halb nachts um halb drei unvorbereitet und auswendig aus dem Ärmel zu schütteln. Der fragt sich vielleicht eher, wie er die nächste Saison so vorbereitet, dass er sich einerseits gut weiterentwickelt, andererseits das Publikum das Programm so interessant findet, dass es in die Konzerte strömt.


    In einem beliebigem Stil improvisieren zu können, ist z. B. bei Zwölftonmusik sicher extrem anspruchsvoll. Ich will nicht sagen, dass es gar nicht ginge, aber ich stelle es mir bei einer Stimmenzahl > 2 schon schwierig vor. Ansonsten ist stilgebundene Improvisation in gewissen Grenzen anhand bestimmter Formen recht gut erlernbar, Passacaglia, Fuge, Sonate, Nocturne, ... das geht schon, wenn man ernsthaft will.


    Nur die Vorstellung, ein "Profi" könne das alles automatisch, ist vielleicht nicht hilfreich. Kann ein Formel-1-Rennfahrer einen Motorwechsel vornehmen oder den Preis eines Gebrauchtwagens taxieren? Vielleicht ist noch nicht einmal klar, ob er mit einem Otto-Normal-Golf ein paar nette Kabinettstücke auf Schnee draufhat. Cui bono?

    Wer seinen Horizont ernsthaft erweitern will, muss die Komfortzone verlassen. Ran an den Schönberg, Bartok, Stravinsky - von Späterem ganz zu schweigen. Wer emotional damit ein Problem hat, möge doch mal den ersten Satz der "Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta" analysieren, danach Analysen von anderen lesen und dann nochmal das Werk hören.


    "Musik, die nicht die meine ist" - kann eigentlich nur heißen: "Musik, die jetzt und hier noch nicht die meine ist". Ich möchte fast ergänzen: "... weil ich der Musik (noch) nicht gewachsen bin" - statt umgekehrt.

    Ich kenne "nur" die Aufnahmen mit Gobbi/di Stefano/Callas/Serafin, Merrill/Kraus/Moffo/Solti und Bruson/Gruberova/Shicoff/Sinopoli.


    Merrill hat von den Dreien sicher die gewaltigste Stimme. Aber wer hätte den Rigoletto schöner gesungen als Bruson und wer hätte das Psychogramm mehr ausdifferenziert als Gobbi? Ich möchte keine der drei Aufnahmen um der Sänger der Titelpartie willen missen. - Warren und Stracciari muss ich wohl schweren Herzens auf die Wunschliste setzen ...

    Mein erster Vorschlag möge nicht als Affront gegen das Thema missverstanden werden: Domenico Scarlatti - Wer kennt schon mehr als einige wenige Sonaten von ihm?


    Ferner ist der frühverstorbene Julius Reubke (Liszt-Lieblingsschüler) zu nennen, dem wir neben einer gewichtigen Orgelsonate auch eine Klaviersonate in b-moll verdanken (z. B. mit Till Fellner - günstig in der Apex-Serie von Warner oder Claudius Tanski, MDG). Ein Werk in den Spuren der großen Sonate h-moll seines Lehrers.


    Auch Ottorini Respighi ist zu nennen, der nicht nur ein mixolydisches Klavierkonzert, sondern auch eine Klaviersonate in f-moll komponierte (z. B. mit Konstantin Scherbakov auf Naxos).


    Nicht nur die berühmten Kriegssonaten 6-8 Prokofieffs sind hörenswert. Ich möchte hier explizit für die 2. Klaviersonate werben, die etwa im Rahmen der GA mit Boris Berman zu hören wäre.


    Samuel Barber hat eine Klaviersonate komponiert, die auch ein Adagio - wenngleich als "adagio mesto" präzisiert - enthält. Z. B. mit Horowitz oder Hamélin.


    Dmitri Schostakowitsch sind wir nicht nur aufgrund seiner Präludien und Fugen, sondern auch seiner beiden Klaviersonaten wegen zu Dank verpflichtet. Ich empfehle die zweite mit Elisabeth Leonskaja, zusammen mit den beiden Klavierkonzerten auf einer CD bei Teldec/Warner.


    Ebenfalls nicht als Affront zum Thread sind die "Sonatas for prepared piano" von John Cage gemeint. Wer's mag ... z. B. mit Joshua Pierce bei Wergo.


    Pierre Boulez' zweite Klaviersonate bedarf wohl mehrfachen Hörens, bevor der konzentrierte Nachvollzug vom Medium mit Gewinn durchgeführt werden kann (z. B. mit Maurizio Pollini auf DG).


    Als Bonbon zum Schluss seien Sonaten mit Jazz-Einschlag genannt: Von Kapustin und Alexis Weissenberg (als Komponist!) - eine der CDs, die 2008 mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik geehrt wurden, ist nach der letztgenannten Sonate benannt: "En etat de Jazz/In a state of Jazz". Mit Hamélin bei Hyperion.

    Hallo Chorknabe,


    danke für Deine Antwort!


    Zu 3) gehen wir völlig konform, ich sehe da keinen Widerspruch zwischen uns.


    Zu 2): Ich gebe Dir recht, dass ich im Gottesdienst kein herausragendes musikalisches Erlebnis erwarte. Wenn sich aber Unwohlsein infolge enttäuschter Hörerwartungen einstellt, ist das Ziel des Gottesdienstes sicher auch nicht erreicht.

    Lieber Tastenwolf,


    irgendwo kann ich Dich verstehen. Der von Dir genannte Ärger kann einen bei verschiedensten Situationen überkommen.


    Zum Beispiel im Gottesdienst, den man - nichts vom Chorbeitrag ahnend - besucht und dann unverhofft ein Gänsehauterlebnis der unangenehmen Art hat. Oder sogar im Konzert, auf das man sich freut, um dann festzustellen, dass der Chor den Ansprüchen nicht gewachsen ist.


    Andererseits - und diese Sichtweise überwiegt bei mir bei weitem:


    1) Ohne Breite keine Spitze. Wenn es nicht die Tausenden von Laienchören auf dem flachen Lande gäbe, dann wären darin auch nicht die zwei oder drei Singbegabten, die sich nach einiger Zeit dann einen leistungsfähigerem Ensemble anschließen und dieses mittragen. Wenn es nicht die tausende Laienchöre gäbe, dann gäbe es auch nicht deren Chorleiter, die dann in semiprofessionellen Chören mitsingen und durch ihr Können und ihre Erfahrung den Probenaufwand für Aufführungen machbar und FINANZIERBAR halten. M. a. W.: Ohne die vielen kleinen schlechten Chöre (ja, nennen wir es arroganterweise so) gäbe es einige der wenigen großen guten Chöre nicht. Ohne Kreisklasse keine Bundesliga.


    2) Als Konzertbesucher weiß ich, worauf ich mich einlasse. Zumindest, wenn ich den Chor nicht beim ersten Mal höre. Also: Wenn ich ein bestimmtes Niveau nicht hören will, gehe ich einfach nicht hin. Ich muss ja auch nicht zu McDonalds gehen oder die BILD-Zeitung lesen. Wenn ich nicht will, dann lasse ich es eben. (Ich gebe zu, dass die Situation im Gottesdienst eine andere ist.)


    3) Die Sängerinnen und Sänger in den kleinen Chören wirken dort nicht unbedingt wegen der Musik mit. Klingt komisch, ist aber so. Es ist ein schwierig zu beschreibendes, eventuell typisch deutsches Phänomen, sich in Chören zusammen zu schließen, um einmal in der Woche zu proben und gemeinsam ein Bierchen oder Weinchen zu vernichten und gelegentlich in eingeschränkter Öffentlichkeit die Ergebnisse der musikalischen Arbeit zu präsentieren. Die Sängerinnen und Sänger sind nicht unbedingt wegen des Singens im Chor. - Ich kann das hier nicht weiter beschreiben.


    4) Chorleiter wollen auch mal ihren Spaß haben. Immer nur Silcher und Kantionalsätze ist langweilig. Also macht man sich mal an den großen Brocken heran, wohl wissend, dass der Chor das nicht an jeder Stelle in akzeptabler Form bewältigen wird. Ferner: An diesen Stücken wächst der Chor, auch wenn er die Sprunghöhe letztlich nicht ganz schafft.


    Außerdem: Wenn man diejenigen kritisiert, die sich sängerisch an Werken vergreifen, die zu schwieirig sind - darf man dann auch Hörer kritisieren, die sich an Werken vergreifen, die über ihren geistigen Horizont hinausgehen? Wer hat Beethovens opp. 131+132 verstanden? die Streichquartette von Schönberg? Usw. usw. - Das Argument, dass man zumindest niemandem weh tut, wenn man ein zu schwieriges Werk hört, lasse ich nicht gelten. Kritisiert wurde von Tastenwolf die zu hohe Schwierigkeit.

    Hmmmm ... schwierig, schwierig, ...


    Meine Kandidaten:


    - Haydn, Die Jahreszeiten (Harnoncourt, neue Aufnahme bei dhm)
    - Mozart, Klavierkonzerte (GA), Anda
    - Verdi, Requiem, Gardiner
    - Silvestrov, Bagatellen I-XIII u. a., Silvestrov, Lubimow, Poppen (ECM)


    Letztere bei jpc z. Zt. für €8,- statt €20,-!! - Das Verdi-Requiem mit Gardiner gibt es auch schon für unter €20,-. Mozart/Anda war mal für €40,- bei 2001 zu haben.


    Die mittleren beiden der genannten Aufnahmen sind natürlich Klassiker, die in jeden gut sortierten Plattenschrank gehören. Zur den neuen "Jahreszeiten" mit Harnoncourt habe ich im Thread zu diesem Werk einiges gesagt.


    Bei Silvestrov empfehle ich jedem, der diese Musik nicht kennt, das Hineinhören, etwa bei jpc. Ich fand es unglaublich anrührend, berührend.


    Es stehen bei mir noch einige Opernaufnahmen von 1950 und älter auf der Wunschliste ... Bohème, Tristan, Otello ... es kann sich also noch einiges ändern ...

    Hallo zusammen,


    gibt es wiederkehrende Anlässe, zu denen Ihr Euch ein ganz bestimmtes Werk, eine ganz bestimmte Aufnahme immer wieder anhört? Quasi als Ritual?


    Am Pfingstsonntag gibt es zum Frühstück bei mir den ersten Satz von Mahlers 8. Sinfonie. Solti, Bernstein (CBS) oder Horenstein.


    Am 1. Weihnachtstag natürlich J. S. Bach, Weihnachtsoratorium. Entweder mit Ralf Otto (Capriccio) oder Karl Richter (wegen Wunderlich, Janowitz, Crass und Maurice André).


    Nach Umzügen - und es gab einige in den letzten 12 Jahren - habe ich, sobald die Anlage installiert war (was nie sehr lange dauerte), immer zuerst das Gloria aus der h-moll-Messe Bachs gehört, und zwar mit Gardiner.


    Zum Geburtstag ist beim Frühstück die erste Sinfonie von Robert Schumann dran, meistens mit L. Bernstein und den Wiener Philharmonikern.


    Was sind Eure Hörrituale, auf die Ihr Euch freut?

    Interessantes Thema - danke für die Idee!


    Ich bevorzuge die Lesart von Sergiu Celibidache, wie sie in den EMI-Aufnahmen der 4., 8., und 9. Sinfonie dokumentiert wurde.


    Leider sind ihm nicht alle Sinfonien im selben Maße gelungen. Die 5. fällt ein wenig auseinander, auch bei der 7. stellt sich bei mir nicht das Gefühl von Ganzheit ein, das beim Hören der im ersten Absatz genannten Aufnahmen entsteht. Auch der 3. steht das bei Celi übliche langsame Tempo m. E. nicht so gut zu Gesicht. Seine Interpretation der 6. habe ich momentan nicht "parat".


    Ansonsten höre ich Bruckner auch gerne mit Günter Wand (vor allem die Mitschnitte mit den Berliner Philharmonikern, ich kenne noch die frühen Aufnahmen mit dem RSO Köln - ich mag hier vor allem die 5. und die 8. - und einiges mit dem NDR SO). Mit Harnoncourt haben mich die 4. und die 5. sehr überzeugt, weniger jedoch die 7., 8. und 9. Mit Giulini und den Wienern habe ich die 8. und 9., die finde ich auch sehr hörenswert. Allemal für Karajan-Fans (und die gibt es ja sogar hier, quasi in der Diaspora) sind die letzten Aufnahmen des Maestro mit den Wiener Philharmonikern ein Muss (7. + 8.). Seine Berliner Aufnahmen finde ich emotional ein wenig unterkühlt, wenngleich orchestertechnisch hochgradig brillant. Es lohnt sich, die ganz frühen Aufnahmen zu hören - es gibt eine Mono-Version der 8., bei der der letzte Satz stereo aufgenommen wurde - hier hört man, dass auch ein HvK noch lernen musste.


    Bruckers 5. habe ich mit Barenboim (Teldec) lieben gelernt, gebe jedoch mittlerweile Harnoncourt und Chailly den Vorzug.


    Mit Jochum kenne ich nur einige DG-Aufnahmen (4., 8., 9.), die jedoch nicht an mich gehen. Knappertsbusch, Horenstein und Schuricht stehen auf der Wunschliste ... wie so vieles ... seufz ...


    Meine Bruckner-Top-Liste:
    3.: Haitink WPO
    4.: Celi MPO
    5.: Harnoncourt WPO
    6.: Klemperer Philharmonia
    7.: hm. Böhm mit WPO oder Wand mit BPO
    8.: Celi MPO
    9.: Celi MPO

    Ich favorisiere die Aufnahmen unter Erich Kleiber (Decca), John Eliot Gardiner (DG) und René Jacobs (hm).


    Ich habe mich eben mal durch meinen ersten Figaro (1989?) gehört, nämlich den oben schon erwähnten unter Neville Marriner. Alle Rollen sind gut besetzt, außer der Contessa (Lucia Popp) aber keine herausragend.


    Raimondi ist sicher kein idealer Conte, weder Barbara Hendricks (Susanna) noch Agnes Baltsa (Cherubino) haben für meinen Geschmack die notwendige Leichtigkeit für ihre Rollen. Auch José van Dam, den ich ansonsten sehr hoch schätze, fand der Titelpartie sicher nicht seine Traumrolle. Vielleicht bin ich aber auch vorbelastet, da ich sein Timbre mit anderen Charakteren verbinde (Méphistoféles bei Gounod, Amfortas, Golaud, Barak, ...).


    Die Rezitative finde ich zum Teil ein wenig angweilig. Da hat sich in den letzten Jahren viel getan (oder man geht zurück zu den Zeiten der legendären Mitschnitte aus Glyndebourne ...).


    Dennoch: Herrliche Ensembles, teilweise sehr sprtizig-animierendes Musizieren im Orchester (Academy of St. Martin-in-the-Fields), nicht nur in der Ouvertüre, gerade auch in den Finali.


    Insgesamt gerade wegen des Orchester hörenswert, aber sicher keine erste und keine zweite Wahl. Mit anderen Solisten hätte es traumhaft werden können.


    Außer den ganz oben genannten ist auch noch die Aufnahme mit Giulini (auf 2 CDs, wenige Kürzungen) interessant: Alleine Wächter/Schwarzkopf als Graf und Gräfin sowie der Gärtner Antonio von Cappuccilli sind die Aufnahme wert. Und Giulini ist hier sicher nicht weniger gut als in seinem Referenz-Don Giovanni, ebenfalls mit Wächter und Schwarzkopf.


    Die Aufnahme mit Solti werde ich in den nächsten Wochen noch hören und hier berichten.

    Hallo zusammen,


    ich übe mich derzeit durch die J. S. Bachschen Orgelwerke.


    Die meisten Präludien, Fugen und Sonatensätze haben einen Umfang von 3-6 Seiten à 4 Zeilen. Macht 12 bis 24 Zeilen.


    Ich gehe so vor, dass ich im ersten Durchgang zunächst die Finger- und Fußsätze festlege. Pro Tag etwa 2-3 Zeilen. (Den Rest meiner täglichen Übezeit verwende ich für Stücke, mit denen ich schon weiter fortgeschritten bin.) Das dauert dann etwa 6 bis 12 Tage, je nach meinem Fortschritt und nach der Länge des Stückes.


    Im zweiten Durchgang versuche ich, das Stück in Etappen von 2-3 Takten immer wieder zu wiederholen, sehr langsam, quasi meditativ. So versuche ich, pro Tag wiederum 2-3 Zeilen weiter zu kommen. Das dauert also wieder etwa 6 bis 12 Tage, je nachdem. Im Ergebnis kann ich das Stück in sehr langsamen Tempo fehlerfrei spielen. (Gelegentliches Wiederholen früherer Abschnitte gehört dazu.) Leise Registrierungen sind hier sehr hilfreich.


    Im nächsten Durchgang übe ich an jedem Tag 2-3 Zeilen mit Metronom. Ich beginne je nach Stück etwa mit dem halbem bis zweidrittel des Endtempos (man sollte schon eine Idee haben, wie schnell es werden soll ...). Jede Zeile wird solange wiederholt, bis sie sauber läuft, dann noch dreimal. Habe ich die zwei bis drei Zeilen des Tagespensums durch, so erhöhe ich das Tempo um eine Stufe und mache dasselbe nochmal. Danach spiele ich die zwei oder drei Zeilen im Zusammenhang, noch einmal eine Tempostufe höher. (Also etwa von 69 auf 72 auf 76 usw.)


    Im nächsten Durchgang versuche ich, jeweils das ganze Stück durchzuspielen und das Tempo nach und nach zu steigern. Ziel ist aber nicht die Temposteigerung, sondern die Fehlerfreiheit. Bei Fehlern wird das Metronom abgestellt und die Stelle nochmal langsam geübt. Dieser Durchgang geht, bis das Stück "sitzt". Registrierungen sind hier völlig variabel, so langsam wird aber die Klangvorstellung klar.


    Ich arbeite - je nach verfügbarer Zeit - an zwei bis drei Stücken parallel. Ich fange jeden Tag mit dem Stück an, das im frühesten Stadium ist (z. B. Finger- und Fußsätze), mache weiter mit dem Stück, das im zweiten oder dritten Durchgang ist (2-3 Zeilen) und höre auf mit einem Stück, das ich schon ganz durchspielen kann.


    Die notwendigen und selbstverständlichen Abweichungen von dieser Methode ergeben sich ganz von selbst, etwa durch Aufführungstermine.


    Mit dieser Methode habe ich in 2008 fünf der sechs Triosonaten von J. S. Bach einstudiert und im Gottesdienst gespielt. In 2009 habe ich vom selben Komponisten die Präludien und Fugen in h-moll, a-moll (groß), G-Dur (groß) und A-Dur einstudiert und im Gottesdienst gespielt (alles Peters-Ausgabe, Band II). Das Präludium und Fuge f-moll ist gerade in der Mache. Danach geht es in Urlaub, daher habe ich zur Zeit "nur" das Präludium und die Fuge parallel einzustudieren.


    Ich übe pro Tag im Schnitt eine bis anderthalb Stunden.