Beiträge von Alviano

    Hallo Edwin,


    vielen Dank für Deine Anmerkungen. Wenn ich mich richtig erinnere, war die Wiesbadener Aufführung ungekürzt, die in Bremen auf keinen Fall.


    Genau, finde ich auch, Kollo macht das wirklich - wenn auch nicht unangestrengt - sehr gut. James King habe ich in seinen späten Jahren zweimal live gehört, einmal als Aegisth in Wien und dann als Florestan in Wiesbaden. Der Florestan war ganz schlimm. Trotzdem: auch wenn der Tenor immer irgendwie klang, als hätte er Schnupfen - ich möchte auf seinen Lohengrin, Parsifal und Siegmund nicht verzichten. Und: sein Samson oder Pinkerton ist des Kennelernens wert.


    Karen Armstrong, ja, was soll ich da sagen...? Wäre uns diese Sängerin bekannt, wenn sie nicht die Ehefrau von Götz Friedrich wäre? Gewiss: bei der direkten Auswahl zwischen nur zwei Stimmen: ich würde wohl auch lieber Neblett nehmen :o).


    Bei Torsten Kerl (wie gesagt, ich kenne nur die Rundfunkaufnahme, nicht die CDs) hatte ich mehr erwartet - und war dann schon etwas entäuscht, vielleicht das falsche Fach.


    Zum Schluss: es gibt ja noch die schwedische Aufnahme unter Segerstam, die kenne ich nicht und die Münchener Rundfunkaufnahme mit Carl Friedrich und Maud Cunitz. Friedrich finde ich von der Stimme her interessant, aber: auch er spart, wo er wohl muss.


    Gruss aus Hessen

    Hallo,


    Korngolds "tote Stadt" habe ich wohl das erste Mal im Fernsehen gesehen, mit James King und Karen Armstrong. Mir hat das Sujet damals sehr gut gefallen, dieses Düstere und mehr an die Psyche rührende - gepaart mit der spätromatischen, oft wuchtig aufgehenden Musik.


    Später kaufte ich mir dann die CDs von Leinsdorf (ein irrer Dirigent - ich habe ihn in Wien noch "Elektra" dirigierent erlebt) - toller Orchesterklang, ich finde auch, dass sich Kollo wacker mit dieser doch schwierigen Partie schlägt - allein Carol Neblett ist überhaupt nicht mein Fall.


    Die wohl spannenste Inszenierung des Stückes ist mir entgangen: In Düsseldorf hat Günther - jetzt fällt mir der Nachname nicht ein, sowas - genau diese Verbindung zu "Vertico" von Hitchcock gezeigt - mit Richard Versalle (alternierend William Cochran) als Antiheld Paul.


    Das erste Mal auf der Bühne habe ich die "Tote Stadt" dann in Bremen gesehen - in einer sehenswerten Inszenierung von Tilman Knabe mit einem aus dem Ensemble herausragenden Klaus-Florian Vogt als Paul.


    In Wiesbaden dann fand ich die Inszenierung von Dominik Neuner schwächer, aber auch hier konnte ein guter Paul (Hubert Delamboye) aufgeboten werden,


    Die Salzburger Aufführung kenne ich nur von Bildern - aber den Mitschnitt besitze ich - mir fehlt da zu viel - und, mit Verlaub - Torsten Kerl hat mir zuviel weggelassen...


    Doch, ich finde solche Stücke wie die "tote Stadt" sehr bühnentauglich und eine echte Bereicherung unseres manchmal etwas schmalen Repertoires.


    Gruss

    Hallo,


    ich bin auch ein überzeugter Anhänger der Keilberth-Aufnahme. Ich denke, Rudolf Schock hat hier eine erstklassige Leistung gezeigt, an der Seite von Elisabeth Grümmer und dem Stimmpotential von Karl-Christian Kohn, Lisa Otto und Hermann Prey.


    Bei den älteren Aufnahmen würde ich unbedingt noch die von Otto Ackermann erwähnen - mit Hans Hopf, Maud Cunitz, Emmy Loose und Marjan Rus. Ackermann verdient, das man ihn als Dirigenten kennenlernt, der nicht nur Operette für die Platte gemacht hat.


    C. Kleiber finde ich vom Dirigat her absolut toll - aber mit der Besetzung des Max tue ich mich schon schwer.


    Bei Harnoncourt dauert es, bis man sich da reingehört hat - das geht mir aber bsplsw. mit seinem Mozart genauso - da würde ich anderen Aufnahmen der Vorzug geben.


    Klar - für den, der in Sachen "Freischütz" schon alles hat - unverzichtbar: Buno Weil mit einem "Freischütz", der mal ganz anders klingt und das Ohr auf gänzlich andere Details lenkt.


    Gruss

    Na gut,


    versuche ich mich auch nochmal an den Damen:


    1. Maria Callas
    2. Renata Scotto (ja, ich weiss, aber ich schätze sie sehr...)
    3. Christa Ludwig
    4. Brigitte Fassbaender
    5. Elisabeth Schwarzkopf
    6. Kathleen Ferrier
    7. Barbara Schlick
    8. Gundula Janowitz
    9. Christel Goltz
    10. Gertrude Grob-Prandl
    11. Inge Borkh
    12. Edith Mathis


    Macht Spass...

    Puh,


    das ist gar nicht so einfach.


    Aber ganz vorne wäre wohl dann doch für mich


    "Ring" mit Georg Solti, George London als junge, kräftige Stimme auf der einen, Kirsten Flagstad und Set Svanholm als die ältere Generation auf der anderen Seite, James King, die Nilsson und Windgassen (doch, doch...), verklomplettiert mit Fischer-Dieskau, Greindl, Stolze und Ludwig, das hat schon Masstäbe gesetzt. Und selbst der von einer Stimmkrise geschüttelte Hans Hotter vermag durch die Intensität seiner Darstellung für sich einzunehmen.


    dann käme


    "Lohengrin" mit Kempe, Jess Thomas gehört für mich zu den unverwechselbaren Stimmen jener Zeit, die Grümmer, ideal als Elsa und fulminat Christa Ludwig als Ortrud.


    bei "Tristan" gibt es gleich zwei Aufnahmen, die ich für unverzichtbar halte:


    einmal die von Karl Böhm (Windgassen, Nilsson, Ludwig) - vielleicht die insgesamt gelungenste Aufnahme.


    und


    Karajan (Vinay, Mödl, Malaniuk). Letztere finde ich dehalb bemerkenswert, weil Karajan hier mit einem unglaublichen Feuer an diese Liebesgeschichte herangeht und die Mödl sich ohne Rücksicht auf ihre Stimme in diese Partie wirft. Nicht, das da alles gelungen wäre (schon gar nicht bei Vinay) - aber die Verve, mit der das alles auch den heutigen Hörer erreicht, ist schon höchst bemerkenswert.


    "Meistersinger"


    für mich ganz klar: Kubelik - ein Einsemble, wie man es heute nicht mehr findet: Thomas Stewart als Sachs (auch so eine Stimme, die ich faszinierend finde), Franz Crass als Pogner (schade, das dieser Sänger so verhältnismässig früh seine Karriere beenden musste), Gundula Janowitz, Gerhard Unger und die luxuriöse Besetzung der Magdalena mit Brigitte Fassbaender, das war schon eine glückliche Zeit damals. Und der Walther? Sándor Konya - ich würde sagen: unabhängig von persönlichen Geschmacksfragen, zeigt hier ein Sänger, wie das alles klingen kann, wenn man von der italienischen Schule herkommt, biegsam, geschmeidig, auf Linie - eigentlich weit weg von dem, was die herren der schwereren Tenor-Zunft bieten können. Ich kann Einwände gegen Konya gut verstehen - aber, wie bei vielen anderen Partien heute - wer macht´s denn besser?


    dann sollten noch folgen:


    "Holländer" mit Konwitschny (Schech, Fischer-Dieskau, Schock - sehr anständig - Wunderlich (Luxus, doch), Wagner und Frick)


    und ebenfalls mit Konwitschny der "Tannhäuser" (Hans Hopf, den finde ich oft richtig gut..., Elisabeth Grümmer, die wohl beste Stimme ihrer Zeit für dieses Fach, Fischer-Dieskau und Wunderlich - ich habe diese Aufnahme schon ganz lange und, ja, ich würde sagen die sollte im Schrank des Musikfreundes stehen).


    Das war´s, Gruss

    Hallo,


    also, ganz ehrlich, die Dame im Bild ist ganz sicher nicht jene, die ich mir als CD-Hexe wünschen würde... Aber der Reihe nach: auch für mich ist die bislang beste Knusperhexe ganz klar Christa Ludwig, die bei Eichhorn meiner Auffassung nach umwerfend ist. Allerdings finde ich auch gefallen an Peter Schreier. Die schrecklichste Einspielung, schwer... Ein Kritiker hat mal über (die von mir ansonsten sehr geschätzte) Elisabeth Söderström bei Pritchard geschrieben, sie klänge, wie eine schlechte Schwarzkopf-Parodie. Wenn man sich es nochmal anhört, wird man sich diesem Urteil nicht gänzlich verschliessen können. Dennoch, ich glaube, die schlimmste Hexe ist dann doch die von Anny Schlemm (nur ihre Witwe Begbick ist im Ohr noch eine Spur quälender).


    Und wen vermisse ich? Klar: Heinz Zednik und Gerhard Stolze bei den Herren, Brigitte Fassbaender bei den Damen (von Helga Dernesch habe ich immerhin einen Live-Mitschnitt, aber: da ist sie auch grenzwertig)


    Gruss

    Hallo,


    das ist hier mein allerster Versuch, einen Beitrag einzustellen - und da hab ich mir etwas vergleichsweise leichtes ausgesucht. Wenn ich mich auf die höheren Stimmlagen beschränke, dann nur, weil es mir sonst mit der berühmten Qual der Wahl doch schwer fallen, würde, den einen oder anderen herauszulassen. Also, los geht´s:


    1. Jörg Waschinski
    2. Max-Emanuel Cencic
    3. Andreas Scholl
    4. René Jacobs
    5. Leopold Simonéau
    6. Alfredo Kraus
    7. Peter Schreier
    8. Ernst Haefliger
    9. Mark Padmore
    10. Hans-Jörg Mammel
    11. Jussi Björling
    12. Jon Vickers


    So, das wäre geschafft, herzliche Grüsse