Puh,
das ist gar nicht so einfach.
Aber ganz vorne wäre wohl dann doch für mich
"Ring" mit Georg Solti, George London als junge, kräftige Stimme auf der einen, Kirsten Flagstad und Set Svanholm als die ältere Generation auf der anderen Seite, James King, die Nilsson und Windgassen (doch, doch...), verklomplettiert mit Fischer-Dieskau, Greindl, Stolze und Ludwig, das hat schon Masstäbe gesetzt. Und selbst der von einer Stimmkrise geschüttelte Hans Hotter vermag durch die Intensität seiner Darstellung für sich einzunehmen.
dann käme
"Lohengrin" mit Kempe, Jess Thomas gehört für mich zu den unverwechselbaren Stimmen jener Zeit, die Grümmer, ideal als Elsa und fulminat Christa Ludwig als Ortrud.
bei "Tristan" gibt es gleich zwei Aufnahmen, die ich für unverzichtbar halte:
einmal die von Karl Böhm (Windgassen, Nilsson, Ludwig) - vielleicht die insgesamt gelungenste Aufnahme.
und
Karajan (Vinay, Mödl, Malaniuk). Letztere finde ich dehalb bemerkenswert, weil Karajan hier mit einem unglaublichen Feuer an diese Liebesgeschichte herangeht und die Mödl sich ohne Rücksicht auf ihre Stimme in diese Partie wirft. Nicht, das da alles gelungen wäre (schon gar nicht bei Vinay) - aber die Verve, mit der das alles auch den heutigen Hörer erreicht, ist schon höchst bemerkenswert.
"Meistersinger"
für mich ganz klar: Kubelik - ein Einsemble, wie man es heute nicht mehr findet: Thomas Stewart als Sachs (auch so eine Stimme, die ich faszinierend finde), Franz Crass als Pogner (schade, das dieser Sänger so verhältnismässig früh seine Karriere beenden musste), Gundula Janowitz, Gerhard Unger und die luxuriöse Besetzung der Magdalena mit Brigitte Fassbaender, das war schon eine glückliche Zeit damals. Und der Walther? Sándor Konya - ich würde sagen: unabhängig von persönlichen Geschmacksfragen, zeigt hier ein Sänger, wie das alles klingen kann, wenn man von der italienischen Schule herkommt, biegsam, geschmeidig, auf Linie - eigentlich weit weg von dem, was die herren der schwereren Tenor-Zunft bieten können. Ich kann Einwände gegen Konya gut verstehen - aber, wie bei vielen anderen Partien heute - wer macht´s denn besser?
dann sollten noch folgen:
"Holländer" mit Konwitschny (Schech, Fischer-Dieskau, Schock - sehr anständig - Wunderlich (Luxus, doch), Wagner und Frick)
und ebenfalls mit Konwitschny der "Tannhäuser" (Hans Hopf, den finde ich oft richtig gut..., Elisabeth Grümmer, die wohl beste Stimme ihrer Zeit für dieses Fach, Fischer-Dieskau und Wunderlich - ich habe diese Aufnahme schon ganz lange und, ja, ich würde sagen die sollte im Schrank des Musikfreundes stehen).
Das war´s, Gruss