Gioseffo Zarlino: Canticum Canticorum Salomonis (Venedig 1549)
Ensemble Plus Ultra
Michael Noone
Das erste Mal, und:
herzliche Grüße,
Thomas
Gioseffo Zarlino: Canticum Canticorum Salomonis (Venedig 1549)
Ensemble Plus Ultra
Michael Noone
Das erste Mal, und:
herzliche Grüße,
Thomas
Servus,
wat Neues vom Tallis (und vom ollen Byrd auch):
Thomas Tallis: 9 Psalm Tunes for Archbishop Parker's Psalter
William Byrd: Motetten aus "Cantiones sacrae I & II"; Mass Propers for Pentecost
Stile Antico
Die CD trägt den Titel Heavenly Harmonies. Ich weiß nicht, was damit gemeint sein soll, ich höre jedenfalls nichts himmlisches. Es gibt hier nichts, was man als Chorklang bezeichnen könnte. In den Unterstimmen wird vibriert, soweit der Stimmapparat schwingen kann. Das Ergebnis ist ein mulmiger Klangnebel, aus dem jedoch die einzelnen Sänger immer wieder penetrant hervorstechen, mit noch größerem Vibrato und purer Lautstärke, die haarscharf am Gebrüll vorbeischrammt. Über diesem mulmigen nebulösen Tönewust singen jedoch die Soprane messerscharf mit fast völlig geradem Ton. Die singen dermaßen anders, dass es keine klangliche Verbindung zwischen ihnen und Rest gibt.
Mir drängte sich beim Hören der CD das Bild eines blubbernden und dampfenden Sumpfes auf, über dem Irrlichter ihr Unwesen treiben.
Prädikat: Geldverschwendung.
Thomas
ZitatOriginal von miguel54
....eine Version mit 15 Sätzen von Jean Patrice Brosse auf Disques Pierre Verany PV.786094, 1985 aufgenommen, dauert 21'40. Die CD heißt Batailles à Versailles
Die Scheibe hab ich auch. Meines Erachtens ist sie gut gelungen. Vielleicht etwas plakativ, aber bei dem Stück kann man kaum was anderes machen...
herzliche Grüße,
Thomas
ZitatOriginal von Ulli
damit hat er aber nichts Neues geschaffen, sondern nur eine vivaldische Parodie aufgegriffen: Vivaldi selbst hat das Anfangsthema von "La Primavera" dem Eingangschor mit Sopransolo von Dorilla in Tempe RV 709 mit dem Text Dell' aura al sussurrar beigegeben.
Corrette hat das ganze Konzert parodiert, nicht nur ein Thema daraus. Aber es hat ja niemand behauptet, dass er was Neues damit gemacht hätte...
herzliche Grüße,
Thomas
Es muss nicht immer Bach sein, Teil 5:
Gioacchino Rossini: Stabat Mater
Krassimira Stoyanova, Petra Lang, Bruce Fowler, Daniel Borowski
RIAS Kammerchor, Akademie für Alte Musik Berlin
Markus Creed
Thomas
Es muss nicht immer Bach sein, Teil 4:
Johann David Heinichen: Nicht das Band, das dich bestricket, Passionsoratorium
Mechthild Georg, Axel Köhler, Jörg Dürmüller, Raimund Nolte
Musica Antiqua Köln
Reinhard Goebel
Thomas
Es muss nicht immer Bach sein, Teil 3: Matthäuspassion
Georg Philipp Telemann: Matthäus-Passion 1746
Schlick, Schubert, Jochens, Dörr, Rück, Wimmer
Collegium Vocale des Bach-Chores Siegen, La Stravaganza Köln
Ulrich Stötzel
Thomas
Servus,
Frühling wird's offenbar auch in Frongraisch und Vivaldis Vertonung war auch dort wohl so beliebt, dass Michel Corrette eine Coverversion davon gemacht hat. Er hat dem Ganzen den Text des Laudate Dominum unterlegt und der Partitur Solisten und Chor hinzugefügt. Zu hören ist das Stück auf folgender, kürzlich erschienener CD:
Jacques Antoine Denoye: Messe à Grand Choeur
Michel Corrette: Laudate Dominum nach Vivaldis Konzert "Der Frühling"
Gauthier, Pozo, Einhorn, Georgel,
La Maitrise de Bretagne, Orchestre du Parlement de Musique
Martin Gester
Nette Version! :]
Sehr schön ist aber auch die große Messe von Jacques Antoine Denoye, das eigentliche Hauptwerk der CD, auch wenn's bei JPC andersrum steht. Sie ist schon deshalb interessant, weil es Mitte des 18. Jh. aus Frankreich nicht allzu viele vollständige Mess-Vertonungen gibt, schon gar nicht mit so großer Besetzung.
herzliche Grüße,
Thomas
Es muss nicht immer Bach sein, Teil 2: Matthäuspassion
Johann Theile: Matthäus-Passion
Kurt Equiluz, Stephen Varcoe, Rogers Covey-Crump, John Potter,
Mary Beverly, Eva Nassen, Harry Van der Kamp
London Baroque,
Charles Medlam
Thomas
Johannespassion. Aber es muss ja nicht immer Bach sein...
Cipriano de Rore: Passio Domini nostri Jesu Christi secundum Johannem
Huelgas Ensemble
Paul van Nevel
Thomas
ZitatOriginal von oper337
Fritz Wunderlich - Tenor,
Werner Krenn - Tenor,
Wobei ich etwas ratlos bin, bei dieser Besetzung 2 Tenöre zu lesen,
muss es mir nochmals anhören.
Als Wunderlich aus dem Leben gerissen wurde, waren noch nicht alle Tenorpartien für diese Aufnahme im Kasten; alles was noch offen war, wurde mit Werner Krenn eingespielt.
herzliche Grüße,
Thomas
ZitatOriginal von Hildebrandt
Danke!
Wecker wird gestellt.
Wird aber wohl wie immer gekürzt gesendet. Nicht nur, weil alles in die Zeit von 21 - 23 Uhr passen muß, sondern weil es meistens auch noch viel Gerede ums Werk gibt - ergo noch weniger Zeit für die Musik bleibt. Sosehr ich den DLF liebe, aber dafür hasse ich ihn! :angry: :motz:
Thomas
Servus,
wie Ulli schon schrieb, derart schwarz-weiß sollte man das nicht mahlen.
Denn eigentlich muß jeder, der sich dafür entscheidet, professioneller Musiker zu werden, mit viel Idealismus beschlagen sein, denn die Aussichten auf einen gut dotierten Posten sind sehr klein. In Konsequenz sind die meisten Musiker freelancer - und wer dort kein Engagement in seinem Beruf zeigt, der ist ruck-zuck ganz draußen.
Andererseits ist fast jeder Freischaffende gezwungen, jede Sch$%§#ß-Mucke zu machen, damit nicht am Ende des Geldes noch ein Haufen Monat übrig ist. Das kann auch ganz schön frustrieren...
herzliche Grüße,
Thomas
Das Werk, mit dem das Münchner Residenz-Theater 1753 eröffnet wurde:
Giovanni Battista Ferrandini: Catone in Utica
Kobie van Rensburg, Robert Crowe, Simone Schneider, Johnny Maldonado, Sandra Moon,
Neue Hofkapelle München,
Christoph Hammer
Thomas
Wulf und Loge:
Tragt euern Debussy-Krieg bitte per PN aus, wenn ihr es nicht schafft, das Persönliche beiseite zu lassen.
Thomas, als Moderator
ZitatOriginal von Johannes Roehl
Sorry, aber den muß wirklich kein Mensch kennen. CPE reicht m.E. als Vertreter der Zeit zwischen Hochbarock und Klassik.
Mag sein, dass kein Mensch den Beck kennt; ich hab ihn auch nur exemplarisch angeführt, denn ich halte es für unbedingt notwendig, einen Vertreter der Mannheimer Schule mit drin zu haben. Das ist ein der aufregendesten Keimzellen in der Entwicklung der Sinfonie auf dem Weg hin zum abendfüllenden Orchesterspektakel. Dummerweise sind die Mannheimer alle eher unbekannt.
CPE Bach geht zwar auch in diese Richtung, hat aber - zumindest nach meinem Dafürhalten - dieses Wilde und Ungezügelte, diese Experimentierfreude nicht in gleichem Maße wie die Mannheimer. Daher schätze ich die Bedeutung Letzterer als höher ein.
herzliche Grüße,
Thomas
Servus,
zu Sinn und Unsinn solcher Listen will ich mich gar nicht erst verbreiten. Da ist vieles schon geschrieben worden.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Klawirr
Sodann bin ich der Meinung, daß ein Tamino folgende (von mir zum Teil durchaus geschätzte) Werke nicht unbedingt kennen muß:
Wolfgang Amadeus Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur KV 622 (1791)
Joseph Haydn: Trompetenkonzert Es-dur (1796)
Jean Sibelius: Finlandia (1899)
Jean Sibelius: 1. Sinfonie (1899)
Richard Strauss: Lieder ( 1919-48 )
Dmitri Schostakowitsch: 5. Sinfonie (1937) [stattdessen lieber die 10.]
Ich schließe mich Medards Nichtnotwendigkeitsliste teilweise an, möchte sie auch um folgende Stücke erweitern, teilweise mit Ersetzungsvorschlag:
Claudio Monteverdi: Vespro della Beata Vergine (1610) --> Der Orfeo reicht.
Die einleitende Toccata hat man eh' in beiden Werken, also nur ein halber Verlust.
Johann Sebastian Bach: Toccata und Fuge d-Moll BWV 565 ( 1708 ) --> ist ja nichtmal von Bach! Ersetze durch Fantasie und Fuge g-Moll BWV 542
Wolfgang Amadeus Mozart: Le Nozze di Figaro (1786) --> Don Giovanni halte ich für relevanter
Wolfgang Amadeus Mozart: Klaviersonate A-dur KV 331 ( 1778 ) --> weil sowieso vielzuviel Mozart in der Liste ist
Ludwig van Beethoven: Violinkonzert op. 61 (1806) --> auch überrepräsentiert, dieses zu entfernen fällt mir am leichtesten
Albert Lortzing: Der Wildschütz (1842) --> ein Jagdstück (Schreifritz) reicht
Igor Strawinksy: Der Feuervogel (1910) --> Sacre reicht
Damit wären 11 Plätze frei geräumt. Folgende Neubesetzungen dieser Plätze würde ich machen:
Eine Sinfonie von DSch gehört zweifelsohne in die Liste - ich würde die 8. oder 12. nehmen.
Ich unterstütze unbedingt KSMs Empfehlungen von:
Perotin: Viderunt omnes
Machaut: Messe de Nostre Dame
Palestrina: Missa Papae Marcelli
Außerdem:
Dufay: Isorhythmische Motetten (um die große zeitliche Lücke zwischen Machaut und Palestrina zu schließen.)
Heinrich Schütz: Musikalische Exequien (als prägendster deutscher Komponist der ersten zwei Drittel des 17. Jh.)
Cavalli: La Calisto (als Repräsentant für die venezianische Opern im 17. Jh.)
Buxtehude: Membra Jesu Nostri (exemplarisch für die norddeutsche Musiktradition)
Rameau: Les Indes Galantes (um die Franzosen etwas zu stärken)
Telemann: Trauermusik für August den Starken (Telemann darf einfach nicht fehlen... )
Franz Ignaz Beck: Sinfonien op. 3 (als Vertreter der Mannheimer Schule)
herzliche Grüße,
Thomas
Nachtrag: wie ich gerade sehe, decken sich einige dieser Neuvorschläge auch mit der Liste von KSM.
ZitatOriginal von Carola
JPC schmeißt jetzt offenbar auch massenhaft Ars Musici-Aufnahmen für knapp 5 € unters Volk.
Die CDs mit Werken von Jacobus Vaet kann ich schwerstens empfehlen.
Für die Altus-Hasser: das Dufay-Ensemble ist zwar eine reine Männerveranstaltung, aber Falsettist ist einfach spitze!
herzliche Grüße,
Thomas
ZitatOriginal von Manuel García
Meine Frage: welche anderen Vertonungen kennt Ihr vom Hohen Lied? Und welche Aufnahmen würdet Ihr empfehlen?
Servus,
die meines Erachtens schönste Vertonung dieses Textes ist Meine Freundin, du bist schön von Johann Christoph Bach. Da werden die erhitzen Gemüter in einer lauen Sommernacht derart greifbar, dass man selbst nur schwerlich unge(er)regt bleiben kann.
herzliche Grüße,
Thomas
Joan Babtista Comes: Missa Ad instar praelii constructa;
Caelestis urbs Jerusalem; Fundamenta ejus; Corpus namque; Gozos al Angel Custodio
Victoria Musicae
Josep Ramon Gil-Tarrega
Thomas
Antoine Brumel: Missa Victimae paschali laudes; Motetten
Hilliard Ensemble
Thomas
ZitatOriginal von Felipe II.
Ich sagte es ja schon öfter im Forum: HIP wäre für mich das, was Harnoncourt in den 60ern machte, nämlich Knabenchor plus Knabensolisten.
Tja, Gott sei Dank haben sowohl Harnoncourt als auch die anderen Größen der Barockmusik die Unzulänglichkeit der Knaben, sei es als Solisten oder im Chor, erkannt und deren Einsatz beizeiten abgeschworen...
Außerdem sei mir die Bemerkung gestattet, dass jemand, der HIP als sklavisches Nachmachen der früheren Verhältnisse versteht, das Wesen dieser Interpretationsrichtung nicht im Mindesten verstanden hat.
herzliche Grüße,
Thomas
So, nun aber zurück zum eigentlichen Thema Countertenöre! Für die Verwendung von Knabensängern und die leidige HIP-Diskussion gibt's eigene Threads. :boese2:
Thomas als Moderator
ZitatAlles anzeigenOriginal von DonBasilio
Wessel, Bästlein, Perillo, Voss, Waschinski, Chum,
Vokalensemble Nova, Wiener Akademie,
Martin Haselböck
Eine wunderschöne Aufnahme, noch viel besser als die Fux-Aufnahme. Ganz große Musik. Eine absolute Oratorien-Referenzaufnahme.
Im Großen und Ganzen gebe ich dir mit deiner Einschätzung Recht.
Allerdings sollte der große Schwachpunkt der Aufnahme nicht unterschlagen werden und der heißt Jörg Waschinski. Zwar ist es zweifellos beeindrucken, mit welcher Mühelosigkeit er seine Stimme in höchste Höhen treibt, aber der Rest ist unterirdisch. Er hat zwei Arien in diesem Werk und beide sind virtuoses Koloraturengegurgel. Und dem ist Waschinski nichtmal ansatzweise gewachsen. Er mogelt sich nur mit Ach und Krach durch die schnellen Sechszehntelketten, verschmiert die einzelnen Noten, längere Passagen in eine Richtung ähneln eher einem Glissando. Das kann man eigentlich nur noch als Karikatur von virtuosem Gesang bezeichnen.
Im Werk selbst höre ich etliche Anleihen bei Händel, was kein Wunder ist, denn Porpora war einige Jahre in London an der Gegeninstitution zu Händels Opernkompanie beteiligt.
Überraschend ich auch gleich die Ouvertüre, die doch recht deutlich französisches Kolorit trägt.
Unkonventionell für ein Karwochenstück ist die Solotrompete in einer der Arie des zweiten Teiles; normalerweise hatte das Blech während dieser Tage zu schweigen. Generell ist Porpora etwas über das Ziel hinausgeschossen und hat das Werk für ein Karwochenoratorium zu pompös und ausufernd werden lassen, wozu auch die - allerdings sehr eindrücklichen - monumentalen Chöre beitragen, vor allem jene, die die beiden Teile beschließen.
Fazit: eine gute Aufnahme eines interessanten Werkes, allerdings mit der bitteren Pille Jörg Waschinski, der als Midianiter-Feldherr Oreb einfach nur lächerliche wirkt.
herzliche Grüße,
Thomas
Servus,
auch wenn's nix mit dem Te Deum von Braunfels zu tun hat und darum woanders hin gehörte (nur leider gibt's den geeigneten anderen Ort noch nicht), so will und muss ich meine Begeisterung für seine Oper Die Vögel hier loswerden.
Aber von vorne: ich hatte kürzlich bei einem guten Freund die Gelegenheit, in diese Oper hineinzuhören. Da mich - wie oben bereits geschildert - das Te Deum sehr begeistert hat, mußte ich diese Chance natürlich nutzen, um mehr von diesem Komponisten zu hören.
Was ich da gehört habe, das war ungeheuerlich! Vor allem die Sturmszene, in der Zeus durch Blitz und Donner die von den Vögeln errichtete Stadt wieder vernichtet, hat mich schier umgehauen. Auch wie der Sturm sich in hymnische Lobpreisungen auf Zeus wandelt und das Ganze nach Zeus' Ankunft schließlich ins Groteske kippt, hat mich höchst beeindruckt.
Ich glaub', ich werde zum Braunfels-Fan...
herzliche Grüße,
Thomas
ZitatAlles anzeigenOriginal von Davidoff
Edda - Teil I: Skopun heimsins (Die Schöpfung der Welt)
Die von Quinten, Dreiklängen, statischen Akkorden und mächtigem Schlagwerk geprägte Komposition wirkt durch den archaischen Text letztlich noch gewaltiger als Leifs instrumentale Partituren. Die ebenso engagierte wie präzise Interpretation sowie das beeindruckende klangliche wie dynamische Spektrum der Produktion sind Ergebnis einer kollektiven Kraftanstrengung – einer Kraftanstrengung, die dem fraglos hohen Rang der Partitur vollauf gerecht wird.
Ja, Kraftanstrengung trifft es ziemlich gut. Wie anders sollte man sonst knapp 80 Minuten Musik beschreiben, die - abgesehen von wenigen, aber dafür sehr schönen und stimmungsvollen sanften Passagen - (gefühlt) nur aus Orchesterschlägen besteht. Rums - Rums - Rums - Rums - ...
Mich hat das Ganze jedenfalls ziemlich kalt gelassen.
herzliche Grüße,
Thomas
Servus,
zum Thema Bertali gibt's seit ein paar Monaten erfreuliche Neuzugänge in der Diskographie.
Da wäre zum einen eine Rekostruktion der Feierlichkeiten zur Krönung von Leopold I im Jahre 1658, die neben einigen kleineren Werken anderer Komponisten die Missa Sancti spiritus sowie mehrere groß besetzte Stücke aus Bertalis Feder enthält. Das Johann Rosenmüller Ensemble unter Arno Paduch bietet alles, was das Herz begehrt: Klangpracht, Abwechslungsreichtum im Ausdruck, lebendiges und mitreißendes Musizieren etc... kurzum eine tolle Aufnahme!
Nicht ganz so gut gelungen, ist dagegen eine CD mit dem Titel "Easter Sunday in Imperial Vienna 1666", die Missa Resurrectionis nebst einigen Instrumentalstücken von Bertali enthält.
Die Yale Collegium Players können hier durchaus noch gefallen, mit Abstrichen auch noch die Blechbläser des Spiritus Collective, wobei sich bei letzterem die beiden Zinkenisten durch unsauberes und wenig klangschönes Spiel unrühmlich hervortun.
Ganz daneben sind aber die Solosänger, denen jegliches Gefühl für diese Musik abgeht. Der Countertenor gehört zu der Sorte, die man nicht freiwillig ein zweites Mal hören möchte. Es wird hemmungslos durchvibriert ( hildebrandt), aber auch nicht von allen. Homogenität in Ensembles - und das sind die meisten Teile - gibt es nicht.
Insgesamt fehlt es der Aufnahme auch etwas an Lebendigkeit, obwohl es ein live-Mitschnitt ist (bzw. aus drei Konzerten zusammengestückelt). Es fehlt auch in weiten Teilen das Herausarbeiten musikalischer Details, das Formen von Spannungsbögen und -linien, das Setzen von Zielpunkten, usw.
Auf der Habenseite steht freilich die Verfügbarmachung einer weiteren Festmesse Bertalis auf Tonträger. Das allein ist schon höchst löblich.
herzliche Grüße,
Thomas
ZitatOriginal von Hildebrandt
hiP-made in the Czech Republic.
Aber keine Bange, da haben sicher alle Freude dran – so wie die hier zur Sache gehen: mit Können, Schwung und Leidenschaft.
(und fast ohne Vibrato )
Und wo kann man dieses Stück Polycarbonat als tschechisch-nicht-Versteher herbekommen?
Ich kann's weder bei jpc noch bei amazon finden... :motz:
ZitatOriginal von Johannes Roehl
Ich sehe da im Zeitalter von Fernbedienungen wirklich kein Problem.
Ich sehe in einer Fernbedienung keine Lösung des Problems.
Wenn mich die Musik derart weit mit fortgetragen hat, dass es ohne Störung eine Weile dauert, bis ich wieder vollständig anwesend und ansprechbar bin, ich diese Abwesenheit aber genießen und so lange sie anhält auskosten will, dann ist die Fernbedienung ein allzu gegenwärtiges Ding. Ein Knopfdruck, und sofort steht zwar die CD still, aber auch mit der Musikseligkeit ist es vorbei.
Aber das ist nur ein Teilaspekt des Themas. Eine Aufnahme hat schließlich nicht nur ein letztes Stück, sondern auch einen Anfang und ein Mittendrin...
herzliche Grüße,
Thomas
Servus!
Wenn auf einer Aufnahme mehrere Werke, vielleicht auch noch von unterschiedlichen Komponisten, enthalten sind, kommt es gelegentlich vor, dass ich mit der Reihenfolge, mit der die Stücke angeordnet wurden, nicht glücklich bin. Theoretisch ließe sich das zwar mit der Programmierung des CD-Spieles beheben, aber wer macht das schon?! Ich jedenfalls nicht...
Ein in meinen Ohren krasses Beispiel für eine falsche Anordnung ist die Aufnahme von Brumels Missa Et ecce terrae motus mit dem Huelgas Ensemble, auf der nach dieser wundervollen Messe noch ein Dies Irae folgt, welche für sich zwar auch wunderschön ist, aber absolut unpassend nach der Messe ist. Das hätte zuerst auf die CD gehört, und danach erst die Messe, denn diese Messe ist eines von den Stücken, wonach man einige Zeit nichts mehr hören mag, weil die Musik innerlich lange nachklingt.
Wie wichtig ist euch die richtige Anordnung der Stücke auf solchen Multiwerk-CDs? Muß das erste Stück eines sein, das sofort alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, damit der Hörnerven gleich Hab-Acht-Stellung geht? Und das Letzte ein richtiger Rausschmeißer? Achtet ihr überhaupt auf sowas?
herzliche und fragende Grüße,
Thomas
Servus,
nach dem allgemeinen Lobpreis dieses Werkes konnte auch ich nicht widerstehen, das Stück kennenzulernen. Zu diesem Zweck habe ich die Aufnahme mit Honeck erstanden, die mich sehr befriedigt.
Nun, was soll ich sagen: ich bin überwältigt von dieser Musik! Ich empfinde sie als sehr emotional, aber ohne jegliche Schwelgerei, sondern sehr klar in ihrer Emotionalität. Ich finde das toll! Ein Vergleich zum späten Mahler oder Bruckner, den Davidoff im Eingangsbeitrag gezogen hat, wäre mir nicht in den Sinn gekommen, weil beide nicht dieses Klare, Direkte haben.
Da ich einmal Feuer gefangen habe, freut es ich mich zu lesen, dass Braunfels weitere Vokalsinfonische Werke geschrieben hat. Daher meine Frage an die Experten: gibt's (brauchbare) Aufnahmen von der Messe oder den Kantaten?
herzliche Grüße,
Thomas