Beiträge von MDM

    Die wahrscheinlich beste Szene aus der 14-teiligen ( dänischen Version der) Olsenbande-Reihe stammt aus Folge 8 "Die Olsenbande sieht rot" von 1976, der bis heute erfolgreichsten dänischen Kinoproduktion überhaupt.


    Egon Olsen und seine Komplizen brechen nach einem genial erdachten Plan zur Ouvertüre von Friedrich Kuhlaus Nationalschauspiel "Elfenhügel" in das Königliche Theater in Kopenhagen, um eine Ming-Vase und einen Geldkoffer zu ergaunern.



    Unter Fans genießt diese rund 5-minütige witzige Szene seit Langem Kultstatus.


    :hello:

    warum datf ich Ian Gillan heute nicht mehr hören? Kurz vor Corona tat ich’s noch in Dortmund. Die gealterte, aber immer noch gute Stimme gibt allerdings „Child in time“ nicht mehr her. Toller Song.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Bei Ian Gillan ist/war das höchstwahrscheinlich immer seeeeehr abhängig von der Tagesform. Ich habe mit ihm auch schon Anfang der 2000er Purple-Konzerte erlebt, bei denen ich mir im Stillen gesagt habe "Die Quälerei hat keinen Zweck mehr, lieber Ian, tu`dir selber einen Gefallen und lass`es bitte sein." 10-12 Jahre später habe ich dann wieder einen ganz akzeptablen Auftritt in Braunschweig gesehen.


    "Child in time" hat er meines Wissens live wohl zuletzt Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger hin und wieder noch probiert.;)


    :hello:

    Noch ganz kurz. Bei mir persönlich ist es so, dass ich beim Hören von Musik immer -> Melodie brauche, gern auch "schöne" Melodien und so etwas wie eine gewisse Eingängigkeit bzw. Gefälligkeit, auch bei "Klassik". Es gibt Genres und Subgenres, die das offenbar eher weniger bieten und für mich deshalb nicht besonders interessant sind, weil sie bei der Rezeption einiges an Arbeit bzw. Vorarbeit erfordern. Dazu bin ich aber, das gebe ich gern zu, einfach zu faul und habe momentan auch aus beruflichen Gründen noch nicht die notwendige Zeit und Muße, es vielleicht noch einmal zu versuchen. Später als Rentner vielleicht. Außerdem bin ich -ganz ironiefrei- der Meinung, dass ( um beim Threadtitel zu bleiben) die hier gemeinte moderne Musik durchaus eher etwas für Intellektuelle ist. Zu dieser Gruppe zähle ich mich-ebenfalls ganz ironiefrei-nicht. Das empfinde ich aber nicht als schlimm, es gibt genügend andere Sachen, die man mit viel Genuss hören kann. Zeppelin IV zum Beispiel.;)


    :hello:

    Das ist schade. Vielleicht hast Du Lust, Dir z.B. mal das hier anzuhören (ein Stück aus Messiaens "Visions de l'Amen" für zwei Klaviere). Das hat mit Lachenmanns "Schwefelhölzern" so viel zu tun wie die Matthäus-Passion mit den Toten Hosen.

    Habe es mir anderthalbmal angehört. Ist ganz OK ,so la-la würde ich sagen. Nix besonderes, stört oder verstört mich aber zumindest nicht. Und das allein ist schon mal viel wert.:bado:


    (Karl Richter mit der Matthäus-Passion ist aus meiner Sicht natürlich die viel größere und erhabenere Kunst. Die Hosen mit "Tage wie diese" hören wir höchstens mal beim Bier zur gemeinsamen Einstimmung, bevor die deutsche Fußballnationalmannschaft den Rasen betritt.);)


    :hello:

    Guten Morgen Herr Köhn,


    ich hatte es mal mit Lachenmanns Schwefelhölzern probiert und auch mit Stockhausens Jünglingen und irgendwas war es noch. Hat mir nicht gefallen, ist mir alles zu schräg und geht auch irgendwie nicht wirklich gut ins Ohr. Messiaen, Webern und Ligeti kenne ich nur dem Namen nach. Kann nicht schaden für den Fall, dass ich mal irgendwann bei Jauch sitzen sollte und es um `ne Mille geht. Hartmann sagt mir gar nichts. Apodiktische Urteile fälle ich nicht. Ich schrieb ausdrücklich, das diese Art von Musik für mich ganz persönlich nix ist und weitere Beschäftigung mit Neuer Musik höchstwahrscheinlich daher Zeitverschwendung. Im Übrigen habe ich mich hier nur zu Wort gemeldet, weil mir Alfreds Beitrag prima gefallen hat und ich mich auch ein bißchen bei ihm einschleimen wollte. astewes hatte kurz nachgehakt, und da hatte ich dann höflicherweise launig geantwortet. Das war es. Ich schlage vor, Du prügelst dich jetzt zusammen mit Symbol weiter mit Dr. Holger Kaletha, Thema ist ja mittlerweile Nebensache.


    Schöne Grüße....MDM :hello:

    Hallo Leute,


    bleibt mal ganz entspannt. Nennt oder vergleicht mich mit einem komplexen oder schlichten Hohlkopf oder sonstwem oder -was, mir ist das sowas von piepegal, das könnt Ihr Euch gar nicht vorstellen. Das bedeutet nicht, dass ich keine Ehre im Leibe hätte ( in jungen Jahren hätte es im realen Leben dafür von mir auch schon mal eine Ordnungsschelle gesetzt smiley1720.gif , das jedoch ist alles laaaange her), aber hier ist es mir sowas von ...naja, siehe oben.smilie_happy_275.gif


    (Nebenbemerkung: Ich stelle hier im Forum übrigens immer wieder ein geradezu verblüffendes Maß an Humorlosigkeit und Verbissenheit fest ( hat Glockenton erst gestern in einem anderem Zusammenhang auch schon getan) Außerdem will einer immer unbedingt beweisen, dass er schlauer ist als der andere, wozu eigentlich? Man muss sich selber nicht so wichtig nehmen, dann geht vieles leichter im Leben, glaubt mir. :gs: )


    Ich kann mir schon vorstellen, dass mein Beispiel die "Wespe" von Enno Poppe in gewissen Kreisen als große Kunst angesehen wird. Aber genauso, wie manche Leute geradezu fanatisch auf ihre künstlerische Freiheit pochen (u.a. besonders auch aus der Regietheater-Szene, was hier nicht Thema ist), nehme ich mir wiederum die Freiheit, ganz allein zu bestimmen, ob das für mich Kunst ist oder beispielsweise bockmistige Leuteverarschung. So wie jeder andere das auch individuell für sich tun kann.;)


    Das alberne Gefiepe, Gepiepse und Geheule à la "Wespe" kriege ich beispielweise auch noch locker hin, gar kein Problem. ( Ihr 3 wahrscheinlich auch, wenn ihr euch ein bißchen anstrengt.)smilie_frech_049.gif


    Und damit ist das Thema für mich erstmal erledigt. Es sei denn, es gibt noch Nachfragen.:bussi:


    Habt alle einen schönen Sonntag und lasst es euch gutgehen!:hello:


    LG....MDM :jubel:

    Ich habe mich nicht in Rage geschrieben - Es hat mir genausoviel Spaß gemacht wie Dir :P

    Dann bin ich ja beruhigt!:thumbup:


    Johann Nepomuk Hummer

    Hummer oder Hummel, das ist hier die Frage...aber, egal.


    Apropos Hummel, dabei fällt mir doch gerade ein ähnliches Insekt ein:



    Das ist "Ernste Musik"........angeblich.


    Ich finde das Gejammere und Gejaule zum Brüllen komisch und lege das manchmal auf, wenn ich schlechte Laune habe. Danach geht es mir gleich wieder besser. :jubel:


    (Leider rennt dann meine Katze seltsamerweise immer aus der Stube, obwohl das eigentlich sonst ganz ihr Stil ist. Aber naja, da muss sie leider durch.:yes:)


    Nicht mal der Papst darf sagen was er denkt

    Du bist und bleibst Forenpapst Alfred I. -das ist besser, mehr geht sowieso nicht.....:jubel:


    Schöne Grüße....MDM :hello:

    Okay, aber hast Du auch eine Meinung?

    Ja, naja.smilie_verl_064.gif


    Die Schönheit der Avantgarde erschließt sich auch mir bislang ganz überwiegend nicht, dafür bin ich bedauerlicherweise einfach nicht intellektuell genug. smilie_verl_049.gif


    Eine seltene Ausnahme bildet das Glanzstück "Hurz" von einem leider wenig bekannten Großmeister namens Hans-Peter Wilhelm Kerkeling. Das ist noch wahre, große und echte Kunst! smilie_verl_019.gif


    Und -wenn ich`s mir so recht überlege- vielleicht noch 4′33″ von John Cage.smilie_happy_328.gif


    Nichts für ungut und schöne Grüße...MDM smilie_winke_054.gif





    Auch ich danke allen ganz herzlich für die ausführlichen und gehaltvollen Ausführungen und Meinungen.


    Leider bin ich zu kaputt, um jetzt entsprechend antworten zu können, das muss bis zum Wochenende warten.


    Um 4 klingelt schon wieder der Wecker. smilie_sleep_052.gif


    Beste Grüße ...MDM :hello:

    Lieber astewes,

    Ich könnte versuchen, dass an dem Lied Loreley von Silcher zu verdeutlichen, übrigens ein Lied, was ich gar nicht so schlimm finde.

    Wenn Du Zeit und Lust dazu hast, kannst Du dies bitte gern tun!


    Hier schon mal Silcher-Versionen, die mir gut gefallen:




    Hier die Version von Clara Schumann:




    Oben die Silcher-Versionen sind doch sehr schön, wortdeutlich und ergreifend gesungen und dazu wunderbar melodiös.


    Ich kann nicht erkennen, wieso die Schumann-Version künstlerisch wertvoller oder gar der Silcher-Version irgendwie überlegen sein sollte smilie_verl_002.gif, die gewöhnungsbedürftige Melodieführung und dazu das eigenwillige Klavier- "Geschrammele";) bei Barbara Bonneys Interpretation etwa, die dazu auch noch textlich schwer zu verstehen ist, löst bei mir keine große Begeisterung aus. (Wobei ich gleich dazusagen muss, dass Melodie mir persönlich beim Musikhören immer sehr wichtig ist. )


    Bei jüngeren Leuten, um die es ja in meinem Eingangsbeitrag vom Sonntag ja hauptsächlich ging, könnte ich mir ähnliche Reaktionen zumindest vorstellen. Muss natürlich keinesfalls so sein.


    Ich bin gespannt auf und freue mich auf Deine Argumentation, vielleicht überzeugst Du mich ja doch noch!


    LG...MDM :hello:

    Lieber astewes, lieber moderato,


    ich bin gerade von der Arbeit zurück, darum erst jetzt meine Antwort...


    Ich danke Euch beiden für diese bedenkenwerten Statements und werde darüber noch einmal nachdenken und -hören, versprochen!


    Vehement widersprechen würde ich vorerst nur folgender Meinung:


    Volkslieder finde ich bis auf wenige Ausnahmen grässlich!

    Natürlich kommen wir hier wieder schnell auf den persönlichen Geschmack, aber dass die meisten deutschen Volkslieder grässlich seien, kann ich nun gar nicht nachvollziehen.


    Sie kommen in meinen persönlichen musikalischen Vorlieben sicherlich auch nicht an vorderster Stelle vor, aber das ist schon eine erstaunliche Aussage, wie ich finde. :)


    Jedoch wäre dies wohl eine eigene Diskussion.


    LG...MDM :hello:

    Das Projekt “SCHUBERT 200” richtet sich an eine neue Generation des Lied-Publikums und widmet sich der Frage, inwieweit Schuberts Lieder für unser Leben im 21. Jahrhundert relevant sind und wie diese Verbindung hör- und erfahrbar gemacht werden kann.

    Ich habe meine Zweifel, ob das Lied noch eine Kunstfirm ist, die junge Leute anspricht und erreicht. Dafür fehlt ihnen vielleicht auch die Geduld, ohne die man nicht auskommt, wenn man sich auf Lieder einlässt und sich in ihre Welt hineinversetzen möchte.

    Kunstlied und Interesse beim Hörernachwuchs....


    Vielleicht lohnt es sich, diese alte Diskussion noch einmal aufzuwärmen?


    Ich bin nun wahrlich kein "junger Leut" mehr und habe über die Jahre immer wieder versucht, mich dieser Kunstform anzunähern. Aber sie ist mir einfach zu unattraktiv geblieben.


    Es gibt zu viele reizvolle musikalische Alternativen im Bereich der Klassik und anderswo. (Es gibt eine Ausnahme, das ist Schuberts "Winterreise", die "hat irgendwas", das einen unwillkürlich packt, vor allem in den Interpretationen von Fischer-Dieskau. )


    Irgendwie ist mir das aber im Großen und Ganzen alles meist zu dröge, zu fad bis langweilig und zu akademisch geblieben.


    Kurze bis superkurze Stücke sind oft dabei, teilweise ohne vernünftige Melodien, d.h. im üblichem Verständnis sind sie nicht "eingängig" und im wahrsten Sinne "künstlich" kommen sie für mich daher. An den Texten liegt es eher nicht.


    Aber wurde ein Text als Volkslied UND als Kunstlied vertont, gefällt mir -von der Melodie her- im Zweifel fast immer die Volksliedversion besser.


    Wie geht es also da jemanden, so fragt man sich, der heute 15-25 Jahre alt ist, normal intelligent und unter guten Verhältnissen aufwächst?


    Will und kann er/sie Zugang zu dieser Musik finden oder ist das einfach zu viel anstrengende Arbeit verlangt?


    Bin ich da zu pessimistisch? Gibt es (im deutschsprachigen Raum) noch genügend potentiellen Hörernachwuchs oder ist das Lied tatsächlich eine dem Aussterben geweihte Kunstgattung innerhalb der -mit großer Sicherheit nicht aussterbenden- "Klassik"?


    Gibt es hier zu dem Thema Meinungen und Erfahrungen aus jüngerer Zeit? Hat Hasselhorn mit seinem Projekt eine realistische Chance? Oder sollten wir diese Diskussion lieber bleibenlassen?


    Schöne Grüße....MDM :hello:

    Guten Tag zusammen,


    um 1985 kaufte ich mir in der Schallplattenabteilung des Centrum-Warenhauses in Magdeburg für 12,10 Mark der DDR diese ETERNA-Platte (Erstauflage war wohl ca. 1974):


    s-l1600.png



    s-l1600.png



    Mir hat die Stimme von Mario Del Monaco auf Anhieb gefallen und tut es auch noch heute.


    Genau so und nicht anders stellte ich mir damals einen "echten italienischen Heldentenor" :huh:vor und die LP war prägend für meinen Geschmack.


    Es sind größtenteils Arien der bekannten Aufnahmen aus den 50ern unter Erede und Molinari-Pradelli vertreten.


    Günter Rimkus hat hier einen noch heute lesenswerten


    COVERTEXT


    geschrieben, den man -ebenso wie die Titelliste- gut entziffern kann, wenn man mit Zoom ein wenig herumprobiert.


    Ich habe diese Platte bis Ende der 80er zu Geburtstagen und Weihnachten an die 10x verschenkt, wenn mir nichts besseres einfiel und sie kam meistens^^ gut an.


    MDM ist hier übrigens in seiner Paraderolle als Verdis Otello abgebildet, obwohl auf der LP keine Arie aus dieser Oper zu hören ist. ;)


    Schönes Wochenende allen hier,


    MDM :hello:

    Heute ist wieder Murmeltiertag im Tamino-Regietheaterforum. I love it! :jubel:

    Du meinst nun, einzig die Wünsche der Leute mit der Vorliebe für dies müssen für die Macher relevant sein.

    Einzig nun auch wieder nicht. Ich weiß immer gar nicht, wo ich das alles geschrieben haben soll. Ich kann ja schließlich nicht jeden meiner Sätze mit "Meiner Meinung nach sowie derer, die der gleichen Meinung wie ich sind....." oder so beginnen. Wer gewagte und sehr frei interpretierte Inszenierungen bestimmter klassischer Opern sehen will, sollte das unbedingt tun. Nur sollte das der Gerechtigkeit Willen dann auch entsprechend als "Eperimentelles Musiktheater von Herrn sowieso frei nach der Vorlage , nach Motiven von sowieso, unter der Verwendung der Musik von sowieso" oder so ähnlich ausgewiesen werden. Den Macher sollte jedoch, wenn er -ausdrücklich so plakatiert- sich berühmter Namen und Werke der Vergangenheit bedient, noch irgendwo interessieren, was ein nicht unerhebliches Teil seines Publikums daraufhin erwartet oder will er mit aller Macht und Berufung auf die Kunstfreiheit jeden Mist verzapfen können, ohne dass das kritisch hinterfragt werden darf?


    Die Frage ist, warum das so sein soll. Warum nicht die Wünsche der Leute mit der Vorliebe für das?


    Es ist eines zu sagen, dass einem etwas gefällt oder nicht, ein anderes ist zu fordern, dass zu geschehen hat, was einem gefällt. Ersteres steht jedem frei, letzteres keinem.

    Wir sind hier schnell wieder bei diesen ganzen Fragen rund um Werktreue/-gerechtigkeit, warum sie Verbindlichkeiten schafft, wenn man sich eines bestimmten Werkes bedient und so weiter. Holger hat hier am Beispiel von "Hänsel und Gretel" für mich sehr einleuchtend ausgeführt, wieso dies kein neuzeitliches Päderastendrama, sondern eine romantische, biedermeierliche Märchenoper ist und von dieser Prämisse ausgehend auch wie eine Umsetzung ungefähr aussehen sollte. Giancarlo Del Monaco ( ich bin Fan seines Vaters MDM) hat hier an den Intentionen von Engelbert Humperdinck vorbeiinszeniert. Klar kann er das tun, weil er einen er anderen theaterwissenschaftlichen ( konstruktivistisch heißt das wohl, wenn ichs richtig gelernt habe ) Denkschule angehört aber mit der ursprünglichen Idee des Komponisten hat das wenig bis nichts zu tun und er muss sich deshalb entsprechende Kritik gefallen lassen. Dem Regisseur ist anscheinend piepegal, was er aus dem Stoff macht, wenn er nur seinen Willen durchsetzt, aber einem Teil des Publikums eben nicht. Zu dem gehöre ich und einige andere.


    Diese ganzen Diskussionen sind so herrlich absurd und ich liebe sie deshalb, weil, wie an anderer Stelle von Bertarido mal ganz gut zusammengefasst, eigentlich keine gemeinsame Diskussionsgrundlage besteht. Das ist ungefähr so, als würde ein Klimawissenschaftler mit einem Verschwörungstheoretiker über die Ursachen der Erderwärmung diskutieren wollen: Der eine erkennt die Prämissen und Quellen des jeweils anderen gar nicht erst an und darum diskutieren beide stets so herrlich aneinander vorbei.


    Na dann, bis später!


    MDM :hello:

    Vielleicht ist Die ja schon mal aufgefallen, dass keineswegs alle Deiner Meinung sind?

    Ich glaube nicht, irgendwo geschrieben zu haben, dass alle meiner Meinung sind. Wenn doch, dann war das nicht absichtlich. Aber egal. Um zu präzisieren: ich schreibe meine Privatansichten stellvertretend (wie anmaßend!) für jenen Teil des Opernpublikums, das modernen Inszenierungen kritisch gegenbersteht oder komplett ablehnt. Übrigens bin ich keinewegs in allen Lebensbereichen so konservativ wie in meiner Vorstellung, wie die Präsentation einer namentlich plakatierten bestimmten Oper aussehen sollte. Aber in dieser Beziehung dann eben schon.


    Warum also, so ist die Frage zu verstehen, soll Deine Vorliebe oder Abneigung relevant sein und nicht die eines anderen, der Deine Meinung nicht teilt?


    Meine bescheidene Meinung und privaten Vorlieben sind in keiner Weise relevant. Ich bin nur Hobbyhörer und -sammler und nur noch seltenener Besucher von Liveaufführungen. Die Macher von Regietheater und ihre Ambitionen sind viel wichtiger. Die sind nämlich die großartigen Künstler und Profis, um die sich das Opernuniversum zu drehen hat. Meine Äußerungen sind also, um es noch einmal zu wiederholen, stellvertretend für einen bestimmten Teil des Publikums zu verstehen, der eine gewisse Vorstellung davon hat, wie die werknahe Umsetzung einer Vorlage aussehen sollte. Von Theaterwissenschaft und Dramentheorie habe ich keine Ahnung, mich interessiert als Genießer das Endergebnis, was "da oben"zu sehen und zu hören ist und da gefällt mir und mutmaßlich einigen anderen "Staubis" so manches nicht, was da so heutzutage alles angeboten wird.


    ( Außerdem diskutiere ich gern völlig ahnungsfrei in Regietheaterthreads mit, das ist hier im Forum traditionell Kult, macht großen Spaß und ist ein weiteres großes Hobby von mir. Aber pssst, bitte nicht weitersagen. ;))


    Schönen Sonntag noch....MDM :hello:

    Und warum sollte die Erwartungshaltung eines normalen oder unnormalen Besuchers von irgendeiner Relevanz bei der Erschaffung eines Theaterkunstwerks sein?

    Guten Morgen Bertarido,


    was sollte denn sonst relevant sein?


    Für wen ist denn das Ergebnis dieser Erschaffung eines Theaterkunstwerkes eigentlich gedacht?


    Nur für den Erschaffer selber oder für die Rezipienten/Besucher ? smilie_tra_188.gif


    :hello:

    Wenn Du auch nur einen schwachen Schimmer einer Ahnung hättest, wieviel hatte Arbeit nötig ist, um eine Inszenierung zustande zu bringen, wäre Dir Klar, dass das niemand mit dem Ziel machen würde, ein paar ihm unbekannte und vollkommen gleichgültige Leute zu ärgern.

    Diese Arbeit ist in meinen Augen leider eine Verschwendung von Talent, Zeit und handwerklichem Können. Wenn die Vorlage, das zugrundeliegende Werk des ursprünglichen Schöpfers, für Normalsterbliche kaum noch wiedererkennbar ist- nicht nur, aber vor allem optisch- ist das Ergebnis für mich unbefriedigend. Es geht hauptsächlich um die Umsetzung des Willens des Regisseurs, ohne Rücksicht auf Verluste und wohl auch darum, Szenekollegen zu beeindrucken, wie weit man sich traut zu gehen und was für ein geiler Typ man ist. Und eben um Provokation, so meine ich. Der gemeine Zuschauer ist nebensächlich.


    In Wahrheit steckt hinter dieser Behauptung, die man öfter mal hört, nur eine große Portion Überschätzung der eigenen Bedeutung bei denen, die grad äußern.

    Kann sein. Entscheidend ist für mich aber letztlich immer noch, was hinten bei rauskommt. Und das ist oft Murks, obwohl es -unter streng theaterwissenschaftlichen Gesichtspunkten gesehen- vielleicht gerade noch als technisch korrekt durchgehen würde. Aber das sind Feinheiten des Innenlebens einer bestimmten, hauptsächlich um sich selbst drehenden Subkultur samt ihren ganzen Eitelkeiten und Befindlichkeiten, die für einen normalen Besucher, der eine bestimmter Erwartungshaltung bei der Ankündigung eines bestimmten, namentlich bekannten Opernwerkes mitbringt, in aller Regel nicht relevant sind.


    :hello:

    Das mit der Festkleberei in der Öffentlichkeit und Besudelei von Kunstwerken hat sich totgelaufen, warum erkennen die Aktivisten das nicht endlich?


    Sie erkennen nicht, dass meist nur diese Aktionen an sich ins Zentrum der Berichterstattung rücken und nicht mehr das eigentliche Anliegen.


    Die Rettung des Weltklimas und der Welt ist ein Ziel, dessen Notwenigkeit und Dinglichkeit sich wohl kaum ein verantwortlicher und vernünftiger Mensch verschließen kann.


    Nur müssen intelligentere Formen der Kommunikation und meinetwegen auch geeignetere Mittel des Protestes gefunden werden, um viele Leute mitzunehmen und nicht immer nur gegen sich aufzubringen.


    Wie diese Mittel aussehen könnten....ich habe leider keine Ahnung.:(

    DAs Motiv mag sein, daß diese mittelmäßigen bis unterbegabten, teilweise auch dummen Personen sehr wohl wissen, daß sie mit den Standards der Vergangenheit nicht mithalten können und somit jede Vergleichsmöglichkeit ausschalten wollen.

    Oh nein, dumm ist von den mutmaßlich gemeinten Herrschaften vemutlich kaum einer. Im Gegenteil, die meisten Macher von Regietheater beispielsweise sind keineswegs doof oder verstehen ihr Handwerk nicht, sondern sie sind vermutlich talentiert und könnten-wenn sie es denn wollten- durchaus sehr gut auch anders, nämlich "opamäßig traditionell".... wenn sie es denn wollten.


    Sie haben leider nur einen etwas - sagen wir- eigenwilligen Geschmack und sind weltanschaulich eher nicht konservativ unterwegs ( was kein Makel sein muss ;)). Hauptsächlich dreht es sich aus meiner Sicht um eines : Provokation-Provokation-Provokation.


    Plus natürlich eine gehörige Portion Selbstverliebtheit.


    Da ist die eigene Wichtigkeit zentraler als etwa das zugrundeliegende Werk und daraus resultierende Verbindlichkeiten.smilie_happy_319.gif smilie_happy_319.gifsmilie_happy_319.gif


    :jubel:

    Zitat

    In einer deutschlandweiten Umfrage aus dem Jahr 2023 gaben 11,3 Prozent der Befragten ab 14 Jahre an, dass sie dem Genre klassische Musik sehr gerne zu hören.

    Ich vermute mal, dass von diesen angegebenen 11,3 Prozent ein nicht unerheblicher Anteil so etwas hier


    https://de.wikipedia.org/wiki/Popul%C3%A4re_Klassik


    meinen.


    Viele Befragte denken mutmaßlich an Rondo Veneziano, André Rieu und Konsorten und meinen, dies wäre "Klassik". Vielleicht empfinden einige auch Fernsehwerbung, die mit "Oh wie verführerisch sind Choco Crossies" , oder


    usw. musikalisch untermalt wird als angenehm oder denken an klassikähnliche Filmmusik von John Williams, Hans Zimmer usw. .


    Es wäre ja für das (ehemalige?) "Volk der Dichter und Denker" nicht schlecht, wenn tatsächlich immer noch etwa jeder zehnte Deutsche E-Musik "sehr gerne hört". Aber aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kann ich das eher nicht bestätigen. Ich schätze ca. 5 Prozent wäre vielleicht ein realistischerer Wert.


    :hello:

    Dazu kann ich nur sagen, dass sich meine Leidenschaft für die Oper wahrscheinlich niemals entzündet hätte, wenn noch alles im Stile von Ponnelle, Schenk oder Zeffirelli gespielt worden wäre. Das "Ausstattungstheater" von Zeffirelli finde ich geradezu abstoßend.

    Lieber Bertarido,


    ich weiß, dass Du diesem Aufführungsstil nichts abgewinnen kannst.;)


    Meine Theorie wäre aber -wieder unbewiesen-dass ein recht großer Anteil Opernfreunde von diesem Oldschool-Stil auch heute noch regelrecht begeistert wären, einen weiteren nicht unerheblichen Anteil des Publikums dies zumindest nicht groß stören oder sie sich höchstens ein wenig langweilen würden, sie die Musik immerhin noch genießen könnten, weil zumindest nix groß verdorben würde und nur einen recht kleiner Teil sich derart angewidert abwenden würden, dass sie gar nicht mehr hingehen, wie Regietheater-Gegner es bei Inszenierungen von Kušej oder Bieito taten. Dies ist wie gesagt nur meine völlig unbewiesene Privattheorie zur hypothetischen Frage "Was wäre heute, wenn es das Regietheater nie gegeben hätte?".:)


    Einen schönen Sonntag!


    :hello:

    Darüber hinaus frage ich, in welchem Thread können wir den Austausch über solche Fragen sinnvoller Weise führen? Bitte nenne mir einen, damit ein Thread wie dieser hier nicht weiter missbraucht wird. Ich meine das ernst.

    Guten Morgen Bernd,


    ich bin war nicht astewes, hätte aber Ideen.


    Mache doch ganz einfach selber einen Thread auf, zum Beispiel hier FEEDBACK - ANREGUNGEN - INTERNE THEMEN oder so.


    Ja lieber astewes. Die da wären? Ich meine die "paar Prinzipien und Diskussionsoptionen".


    Ich versuche jetzt so zu formulieren, dass Du Dich bitte nicht beleidigt fühlst, dies ist ausdrücklich NICHT meine Absicht!!!


    Tipp 1: Schreib nicht so viele, vereinzelte kleine Beiträge mit 1-2-3 Zeilen.


    Schau dir mal allein deine Beiträge auf dieser Threadseite 3 hier an. Dies ist hier eher nicht üblich und nervt manch einen. Ich weiß nicht, ob du noch in anderen Internetforen zu anderen Themen unterwegs bist, da ist dies normal, hier nicht so.


    Tipp 2: Stelle nicht zu viele Fragen oder versuche vorher, möglichst viel eigene gehaltvoller Substanz als Diskussionsmaterial einzubringen. (Hast du ja teilweise durchaus schon getan.)


    Eine kurze Frage ist schnell gestellt. Der Gesprächspartner hat aber viel länger zu tun womöglich mit Recherche usw., um höflicherweise befriedigend zu antworten.


    Bitte nicht persönlich nehmen, kannst Du alles noch nicht wissen.


    Schöne Grüße....MDM :hello:

    Das Mass aller Dinge ist Franco Zeffirelli.

    Dieser Regisseur und Ausstatter in Personalunion macht Oper wie sie sein soll (wenn das leistbar ist)

    Genau.


    So stelle ich mir Oper idealerweise - rein optisch meine ich-auch vor und viele Ältere wahrscheinlich ganz automatisch auch noch, wenn sie den Begriff "Oper" hören.


    Natürlich ist dies an mittleren Häusern meistens nicht leistbar, aber mit ein bißchen gutem Willen ist auch mit bescheidenerem Aufwand einiges in dieser Richtung möglich.


    Ich wage mal ganz kühn die - natürlich völlig unbeweisbare- Behauptung, dass, würde man auch heute noch unverändert Opern im Ausstattungsstile von Ponnelle, Schenk oder Zeffirelli aufführen und es das, was man heute Regietheater nennt, nie gegeben hätte, die Besucherzahlen mindestens genauso hoch, wenn nicht sogar noch höher wären.


    Denn es gibt meiner Meinung nach bestimmt noch eine ganze Menge Leute, die ganz bewusst altmodisch das sogenannte "Verstaubte" suchen, wenn sie ein Opernhaus betreten.


    :hello:

    Die Diskussion hier im Forum um das Regietheater ist neulich zu einem -aus meiner Sicht- vorläufigem Ende gekommmen.

    Bertarido hat die gegensätzlichen Haltungen gut zusammengefasst:


    Weil beide Seiten -wie richtig gesagt- schon von völlig unterschiedlichen Prämissen ausgehen, wird man nie zusammenkommen oder den anderen von derr Stichhaltigkeit seiner Argumentation überzeugen können.


    Holger wird man noch 100mal auffordern, Werkgerechtigkeit und Verbindlichkeiten zu begründen und er würde sich noch so abstrampeln können, seinen (aus meiner persönlichen Sicht viel logischeren und vernünftigeren) Ansatz zu verteidigen, es würde niemals- auch in hunderttausend Jahren nicht-von der Gegenseite anerkannt werden.


    Umgekehrt genauso.


    Man dreht sich im Kreise und könnte es eigentlich sein lassen.


    Wenn es doch klammheimlich nicht so einen verdammten Spaß machen würde, aufeinander einzudreschen.:jubel:


    :hello:

    Witzig ist, dass besonders gerne die Gegner des Regietheaters, die jede angeblich sinnentstellende Deutung eines künstlerischen Werks ablehnen, dieses Wort ständig entgegen seinem eigentlichen Sinnes benutzen.


    Wenn man gutwillig ist, sollte klar sein, was mit "Werkgerechtigkeit" im Zusammenhang mit Oper gemeint ist: Die Intention des Werkschöpfers sollte erhalten bleiben und nicht parodiert, verdreht, verfälscht oder gar ins Gegenteil verkehrt werden.


    Dass Theologen und andere denselben Begriff für ihre Arbeit und Lehre ebenfalls verwenden, ist in diesem Zusammenhang nicht relevant.


    (Die letzten ca. 10 Beiträge könnten eventuell auch in einen anderen Thread verschoben werden, wenn die Moderation derselben Meinung ist.)


    :hello: