Beiträge von Benjamin_Müller

    Hallo zusammen !


    Wie nett - genau darüber hatte ich mir vorgestern auch einmal Gedanken gemacht. Und bin eigentlich gerade zu einem anderen Schluss als Alfred gekommen : Im Allgemeinen ziehe ich Interpreten der Gegenwart (erst einmal egal ob jung oder alt) den 'legendären Interpreten der Vergangenheit' vor.


    Angefangen hatte bei mir diese Erkenntnis mit meinem ersten (damals noch ziemlich naiven) Kauf einer Karajan-CD, nämlich des Deutschen Requiem, von der ich damals wirklich nicht besonders angetan war. Zwischenfazit für mich war damals (ich dürfte etwa 15 Jahre alt gewesen sein ?) gewesen sein : Nicht alles, auf dem große Namen draufstehen gefällt mir auch.
    Von Karajan hielt ich mich dann erst einmal einige Jahre fern, aber zugegeben: Mittlerweile habe ich auch für mich herausgefunden, dass Karajan auch durchaus sehr Gutes mit Refernzwert geschaffen hat ;).


    Wir sind letztendlich alle Kinder unserer Zeit und mir macht es den Eindruck als seien gerade die jüngeren Jahre sehr prägend für unseren späteren Musikgeschmack - was nicht bedeuten soll, dass man in höherem Alter Interpretationen jüngeren Datums zwangsweise verschlossen ist. Man schaue (als Beispiel außerhalb der Klassik) sich die Generation der heute 40- bis 60-jährigen an, die noch 'ihren' Beatles hinterhertrauern - sicherlich, auch für mich ist das gute Musik, aber eben Vergangenheit. Ähnlich verhält es sich für mich mit den 'legendären Interpreten der Vergangenheit' : Karajan und Celbidache waren natürlich großartige Dirigenten, dessen Interpretationen auch für kommende Generationen wichtig sein werden (schon allein um daran zu lernen), aber letztendlich lebe ich im Jetzt und wenn ich Musik live hören möchte, dann bleibt mir keine Wahl : ich 'muss' mit den Interpreten der Gegenwart vorlieb nehmen. Und wer möchte denn schon ständig von 'Konservendosen' leben ?


    Wahrscheinlich wird jede Zeit 'ihre' Interpreten haben, von denen einige - mal einige mehr und mal einige weniger - diese Zeit überdauern werden. Letztendlich möchte ich allerdings nicht den Interpreten einer Zeit hinterhängen, die ich selbst (*1983) nie erlebt habe. Der ein oder andere in diesem Forum mag vielleicht auch persönliche (Konzert-)Erlebnisse mit diesen legendären Interpreten verbinden. Die jüngere Generation hingegen kann nur das mit diesen Namen verbinden, was sie heute über sie in Biographien (oder von ihnen in Autobiographien) liest und was sie von ihnen hört (bzw. in Karajans Fall auch auf Video sehen kann ;)).


    Was mir übrigens genauso sauer aufstößt - wie auch schon einige vorher bemerkt haben - ist die häufig anzutreffende überschießende und übertriebene Vermarktung von jungen Künstlern, die mit Ende 20 schon den Status eines 'legendären' Interpreten erreichen sollen; in so ziemlich allen Fällen geht dieser Plan nicht auf und am Ende bleibt dann kaum etwas. Fast immer wäre wahrscheinlich mit mehr Zeit Größeres dabei herausgekommen - für alle Beteiligten ;).

    Hallo zusammen,


    es ist schon eine längere Zeit her, dass ich mich hier im Forum zu Wort gemeldet habe. Zum einen war ich längere Zeit im Ausland gewesen und verlor etwas den Kontakt zur deutschen Musikszene; zum anderen ist dieses Forum mittlerweile doch um einiges gewachsen und für ein Einbringen fehlt an manchen Stellen dann doch einfach das Detailwissen um noch wirklich etwas Sinnvolles (außer einem persönlichen Eindruck) beitragen zu können.


    Aber nun gut, das ist ein anderes Thema ;). Nun bin ich ja wieder in Deutschland und konnte heute Abend (bzw. mittlerweile schon gestern) ein Konzert der Münchner Philharmoniker hören. Auf dem Programm standen:


    Béla Bartók (1831 - 1945)
    Divertimento für Streichorchester, Sz 113
    1. Allegro non troppo
    2. Molto adagio
    3. Allegro assai


    Benjamin Yusupov (* 1961)
    Konzert für Violoncello und Orchester (Vier Sätze ohne Pause)


    Solist: Mischa Maisky


    - Pause -


    George Crumb (* 1929)
    Star-Child
    Parabel für Sopran, antiphonale Kinderstimmen, Mäner-Sprechchor und Glockenspieler sowie großes Orchester
    1. Vox clamans in deserto
    2. Ascensus potestatum tenebrarum
    3. Musica apocalyptica
    4. Seven Trumpets of the Apocalypse
    5. Hymnus pro novo tempore


    Silvia Spinnato, Sopran
    Philharmonischer Chor München
    Kinderchor des Staatstheaters am Gärtnermarkt
    Carlos Domínguez-Nieto, Cungki Min, Bohdan Shved, Subdirigenten
    Dennis Russell Davies, Dirigent



    Mein Eindruck dazu ... ?
    Nun, im Vorfeld erregte das Werk von George Crumb wohl am meisten Aufsehen : selten aufgeführt, riesiges Orchester mit insgesamt vier Dirigenten, einige Instrumente im Raum verteilt, mit Kinderchor, Eisenketten, Topfdeckel, Cellobogen an Chinagong und vielem anderem was sonst noch so Geräusche macht ...
    Dieses Werk interessierte mich und die beiden anderen waren beim Kauf der Karten auf jeden Fall ein nettes Programm im Gesamtpaket. Bartók ist mir natürlich ein Begriff, aber abgesehen von seinen Klavierwerken kannte ich noch nicht viel von ihm. Yusupov sagte mir (natürlich ?) gar nichts und ich war gespannt, was mich an diesem Abend erwarten würde.


    Auf allzu viele Details will ich nicht eingehen. Dafür kenne ich zu wenig aus diesen Epochen und das meiste, was ich dazu sagen könnte, würde ohnehin nur aus dem jedermann zugänglichen Programmheft (auf der Homepage der Münchner Philharmoniker) stammen.
    Bartóks 'Musiksprache' in seinem Divertimento beeindruckte mich. Er hat für seine Zeit Neues geschaffen ohne gleichzeitig alle Brücken zu Altem abzubrechen. In manchen Momenten erkannte man wirklich die Idee eines barocken 'Concerto grosso' wieder - aber barock war es eben nicht. Es war zum Teil sperrig, dann wieder eingängig und mitreissend.
    Für seine knappe halbe Stunde Dauer hatte dieses Werk für mich unglaublich viele Facetten an verschiedensten Stimmungen.


    Yusupovs Cellokonzert konnte wider mein Erwarten diese Linie sinnvoll fortsetzen. Auch er hat mit seiner Tonsprache angerührt; als "Jude, der in der tadschikischen Folklore und Kultur aufgewachsen ist und russisch-europäisch erzogen wurde" (Eigenzitat) versteht er es diese ganzen Einflüsse aus verschiedenen Kulturen in der Musik zu vereinen. Was gibt es Schöneres ?


    Und nun der Grund, warum ich diesen Thread überhaupt schreibe: Das Werk von George Crumb hat mir - gelinde gesagt - wenig mit auf den Weg geben können. Paradoxerweise beschäftigt es mich im Moment dennoch. Der 'Plan', die Idee dieses Werkes scheint großartig: Die Harmonia mundi verbindet sich mit der Harmonia humana zu einem großen Ganzen. Stellenweise lies sich die Verwirklichung dieser Idee sogar erahnen ! Als Beispiel seien die 'Planetenbahnen' genannt, die das Streicherensemble das ganze Werk über beschreiben oder auch das Verklingen derselben am Schluss des Werkes von den Soloviolinen.
    Aber im großen und ganzen ? Zum großen Teil bleibt für mich ein Nachgeschmack von zuviel an Intellektualität, von Konstruiertem. Und ausgerechnet, wo doch etwas höchst 'Spirituelles' und Abstraktes abgebildet werden soll.


    Die Reaktion des Publikums passte zu meinem Eindruck: einige wenige verließen den Saal noch vor Ende des Werks und gleich mit Beginn des Applaus leerte sich auch schon der Saal.


    Nun gut, wie auch immer. Was mich brennend interessiert (zudem ich hier im Forum weder einen Eintrag über den Komponisten noch über das Werk gefunden habe): Kennt ihr dieses Werk ? Oder ward ihr sogar bei diesem Konzert (oder werdet ihr es vielleicht noch hören ;)) ? Was sind eure Eindrücke ??


    Viele Grüße und ich freue mich auf eure Antworten ;)

    Durch den Thread "Strauß für Aussteiger", der sich ja mittlerweile mehr und mehr zum R. Strauß vs. G. Mahler - Thread entwickelt, ist mir ein Mal mehr aufgefallen, wie wenig ich von Mahler kenne. Ich habe mir aus einer Laune heraus vor einiger Zeit die Aufnahme der 5. Symphonie mit den Berliner Philharmonikern und Simon Rattle gekauft. Erst lag sie eine Zeit herum, irgendwann lag sie im CD-Spieler. Nachdem ich die CD eine ganze Weile nebenbei laufen ließ (mache ich manchmal, um einen ersten vagen Höreindruck zu bekommen), nudelte sie auch irgendwann das Finale. Und da hatte mich Mahler auf einmal gepackt ! Die Symphonie kenne ich zwar immer noch nicht wirklich gut (dafür weiß ich zugegebenermaßen auch zu wenig über das integrale Werk von Mahler und über die Symphonie in der Romantik allgemein, um größere Strukturen erkennen zu können), aber mittlerweile fühle ich mich ihr immerhin vertraut und ich mag die Musik einfach sehr, obwohl ich symphonischer Musik noch keinen guten Zugang haben (die Symphonien der Klassik kenne ich z.B. nicht sehr gut - nicht einmal die 'berühmten').


    Später hörte ich dann noch von der "Symphonie der Tausend", die als Name natürlich erst einmal mächtig erscheint. Ich hatte über die Symphonie informiert und alleine von der Idee her, fand ich die Verknüpfung von Faust mit symphonischer Musik einfach genial. Ich kaufte mir hier auch die Aufnahme mit Rattle, allerdings mit dem OCB. Teilweise erschien mir die Symphonie zwar sogar ein bisschen zu 'mächtig', aber Mahler schafft es meinem Eindruch nach dennoch, sehr filigrane Stellen nahtlos in ein solches ein Werk einzufügen


    Nun überlegte ich mir, die Gesamteinspielung von Rattle zuzulegen, die zur Zeit für einen relativ günstigen Preis von etwa 45 Eur beim Dreibuchstabenversand zu haben ist (und obwohl ich schon zwei Einspielungen habe):



    ... allerdings nicht ohne vorher auch einmal einen Blick in das Forum zu werfen. Und da fand ich es doch erstaunlich, wie wenige Male eine Einspielung mit dem Dirigenten Simon Rattle genannt wurde - wenn, dann meist nur die 10. Symphonie.


    Woran liegt das ?


    Brachte das Orchestre of the City of Birmingham keine ausreichende "Perfomance" oder blieben die Berliner unter ihren Erwartungen ? Oder liegt es daran, dass ein Großteil der Verfasser in diesem Thread (ohne diesen zu nahe treten zu wollen :untertauch:) mit Aufnahmen eines älteren Datums "aufgewachsen" sind und diese daher auch den größten Einfluss auf sie haben. Zum Beispiel Kubelik und Solti sind mir natürlich auch als 25-jähriger ein Begriff, aber bei weitem nicht so präsent wie die Dirigenten der jüngeren Zeit (bspw. Rattle, aber auch Boulez (der ja einige Male genannt wurde), Abbado (ok, auch nicht mehr der Jüngste vielleicht :pfeif:, ...). Dazu kommt noch, dass Rattle für mich bis dato wirklich als eine Referenz für Mahler erschien - fragt mich nicht wieso, denn immerhin kenne ich nur diese zwei Symphonien. Das würde zwar wahrscheinlich jetzt eher in einen separaten Rattle-Thread gehören, aber seine Interpretationen überzeugen mich oft und die Berliner Symphoniker vermögen seine Vorstellungen entsprechend umsetzen zu können.


    Also, was meint ihr dazu ? Woran mag das liegen ? Habt ihr noch andere Erfahrungen mit den Rattle-Aufnahmen ?

    Zitat


    Die oben genannten Aufnahmen präsentieren sich übrigens in hervorragender Klangtechnik (nur der Chor beim Psalm 100 könnte für mich besser fokussiert eingefangen sein) und soweit ich dies nach einem Hören ohne Vergleichseinspielungen beurteilen kann in sehr ansprechenden Interpretationen.


    Viele Grüße
    Frank


    Stimmt, die Interpretation von dem 100. Psalm ist gut gelungen - jedoch möchte ich noch kurz anmerken, dass man die Herkunft dieses Chores (also Russland) doch auch sehr deutlich zu hören bekommt ;). Nur als kleine "Vorwarnung" ... *g* (ich möchte mich wiederum auch nicht russisch reden hören, allerdings würde ich das dann auch nie auf einer CD veröffentlichen :D)

    Von den Choralvorspielen, op. 65, sind nicht wenige gut auch auf kleineren, modernen Orgeln (also, 2 Manuale wären schon nützlich) darstellbar. Ob man das darauf wirklich spielen muss, hängt natürlich vom Instrument, vom Raum und vom gesamten Klangeindruck ab.


    Davon abgesehen gibt es noch eine Sammlung leichterer Werke, die sich "Semper semplice" nennt - über die ich aber im Moment aus dem Stegreif erst einmal nichts weiter sagen kann ;).


    Viele Grüße !

    Weihnachten ist zwar jetzt schon vorbei, aber es gibt eine sehr schöne Sammlung mit passender Musik, die vor relativ kurzer Zeit im Bärenreiter-Verlag erschienen ist und den einfallsreichen Titel 'Orgelmusik zu Advent und Weihnachten' trägt. Die Stücke stammen zum großen Teil aus der deutschen Romantik und sind meist genauso wie die Komponisten eher unbekannt - Bach, Widor und Reger finden sich hier also nicht, sondern eher Rudnick, Blumenthal & Co.


    Ursprünglich wollte ich von Blumenthal ein Werk über den Choral 'Es ist ein Ros entsprungen' spielen, aber mit 2 Manualen hab ich's einfach nicht gescheit hinbekommen *gg*... da fehlte das dritte. Also bin ich dann auf Rudnick umgestiegen - ebenfalls über 'Es ist ein Ros' entsprungen; das Stück war nicht zu schwer und schön weihnachtlich festlich.


    Also, soviel erstmal zu dieser 'Schleichwerbung' ;).


    Viele Grüße.



    Hallo...


    eindeutig Ansichtssache. So eine C-Ausbildung hat schon was für sich, weil's einen einfach weiter bringt. Ich hoffe, dass ich dich richtig verstanden habe: die Erfahrung aus dem Orgelspielen im Gottesdienst bringt die nötigen Kenntnisse in der Liturgie?
    Das kann ich leider nun überhaupt nicht bestätigen! Ursprünglich stamme ich aus einer (evangelischen) Gemeinde, die mittlerweile wieder sehr viel Wert auf liturgische Handlungen legt - im Gegensatz zu vielen Gemeinden hier in der Gegend, in denen ich auch ab und an als Vertretung spiele. In den meisten Gemeinden haben sich seltsame Auswüchse von Liturgien entwickelt und manchmal sind sie auch einfach nur verstümmelt und werden 'abgehandelt' - da kann sich weder der Organist noch irgendein Gemeindemitglied etwas abschauen, bzw. den ursprünglichen Sinn der liturgischen Handlung begreifen. Die liturgische Ausbildung kommt in der Ausbildung der (evangelischen) Pfarrer derart kurz (was auch von einigen bestätigt wurde), dass oft schon der nebenamtliche Kirchenmusiker, der sich etwas damit bewusst beschäftigt und auseinander gesetzt hat, ihm schon mehr als das Wasser reichen kann.


    Viele Grüße

    Zitat

    Original von Pius
    Weiß eigentlich jemand, welcher Art der Skandal bei der Uraufführung des Gloria (1959) war? Ich hatte nur gelesen, daß es einen gegeben haben soll.


    Endlich kann ich auch mal weiterhelfen ;).
    Übrigens bin ich auch erst vor kurzem (letztes Weihnachten) mit Poulenc und eben mit diesem besagten Gloria in Berührung gekommen als ein Oratorienchor in der Nähe meiner Semesterwohnung dieses Werk sang. Eigentlich wollte ich aus einer ganz anderen Motivation mitsingen (Honeggers Weihnachtskantate) und letztendlich begeisterte mich doch einmal wieder ein anderes Werk mindestens genauso viel (Poulencs Gloria ;)).


    Zu Deiner Frage zitiere ich kurz aus dem Programmheft zu diesem Konzert (Text von Susanne Rohn):
    "Auch Francis Poulencs Gloria, die Vertonung des weihnachtlichen Lobgesangs der Engel, ist ein Spätwert [ebenso wie Honeggers Weihnachtskantate]. "Trotz meiner 61 Jahre glaube ich, dass es ein recht junges Werk ist" schrieb der Komponist an den Dirigenten der Uraufführung Charles Münch. Und als der zweite Satz mit seiner frechen rhythmischen Pointiertheit bei der Uraufführung Empörung auslöste, verwunderte sich der Komponist: "Ich habe beim Komponieren lediglich an die Gozzoli-Fresken gedacht, auf denen die Engel ihre Zungen herausstrecken; außerdem dachte ich an de ernsthaften Benediktiner, die ich eines Tages beim Fußballspielen beobachtet habe."


    Ich hoffe, dass diese Passage wenigstens einen kleinen Aufschluss über die Wirkung auf das Publikum der Uraufführung geben kann und dass somit Deine Frage wenigstens teilweise beantwortet ist.


    Viele Grüße,
    Benjamin

    Hallo Edwin,


    Herzlichen Dank für diesen Tipp !! Nach einiger Recherche im Internet habe ich den Artikel von Thomas Daniel Schlee veröffentlicht gefunden, sogar zum kostenlosen Herunterladen.


    Falls allgemeines Interesse daran besteht: Der Artikel ist auf der Homepage der Frankfurter Zeitschrift für Musikwissenschaft (http://www.fzmw.de) zu finden, dort im Jahrgangs-Archiv unter Nummer 5 (2002) ist es dann gleich der erste Artikel.


    Viele Grüße,
    Benjamin



    PS: Und sorry, zu früh gefreut: Du meintest wohl eher eindeutig einen anderen Artikel als diesen, Edwin. Nichtsdestotrotz ist es ein interessanter Einblich in Messiaens "Langage communicable"- allerdings von Rebecca Grotjahn unter Projektleitung von Thomas Daniel Schlee.

    Hallo,


    Ob das mit der berechneten Herzzahl stimmt, weiß ich nicht... habe das jetzt nicht nachgerechnet oder so ;).
    Tiefer als ein 32' wird es bei der Orgel eigentlich nicht mehr - und selbst den gibt es eigentlich nur bei den richtig großen Instrumenten. Häufig ist es selbst dort kein 'richtiges' 32'-Register, sonden 'nur' ein gedecktes 16'-Register oder sogar eine elektronische Variante (wie z.B. an St. Bonifatius in Wiesbaden).
    Deine Bezeichnungsweise der Oktaven kenne ich ehrlich gesagt nicht. Der Tastenumfang bei der Orgel geht in der Regel bis C (also bis zum großen C) - das sind vom c' aus 'nur' zwei Oktaven nach unten. Im Pedal werden diese Töne wiederholt - nach oben hin ist der Umfang unterschiedlich (meist bis f')


    Ich selbst habe glaube ich noch nie an einer Orgel mit einem 32'-Register gespielt. Für die barocken Meister ist ein solches Register wahrscheinlich sowieso obsolet sofern man sich an die damaligen Gegebenheiten halten möchte. In der Romantik hingegen ist es bestimmt sehr nützlich - letztendlich ist es eben meist ein Pedalregister und Kompositionen die das C im Bass haben gibt es schon einige. Der Ton selbst ist allerdings wahrscheinlich mehr spür- als hörbar für das menschliche Ohr ;) - dennoch wird der Klang durch dieses Register einfach sehr abgestützt und fundamentiert.


    Hoffe ich konnte Dir weiterhelfen.


    Viele Grüße,
    Benjamin

    Zitat

    Original von Karsten
    Leider ist das Booklet etwas "dünn", zwar werden zu allen Werken Hinweise gegeben, allerdings werden Messiaens eigene Werkeinführungen nicht abgedruckt.


    Hallo zusammen,


    Nach längererer Abstinenz melde ich mich nun auch einmal wieder zurück mit einer Frage:


    Wo stößt man denn auf diese Werkeinführungen außer in den Notenbänden? Oder gibt es sogar noch ein Buch von Messiaen über seine Werke?


    Um auch gleich eine Meinung aus diesem Thread aufzugreifen: Sicherlich ist es relativ unbefriedigend ein Werk erst 'erklären' zu müssen, damit man es anschließend beim Hören auch erst richtig genießen kann. Allerdings sind Messiaens Werke meinem Eindruck nach wirklich oft sehr komplex und setzen gute Kenntnisse in der Theologie voraus, die man von einem Durchschnittshörer nicht unbedingt erwarten kann - die auch bei mir selbst oft über mein Wissen hinausreichen.
    Aber das ist ja kein Grund Messiaen nicht zu hören, oder? Ich möchte mich gerne mit dem Hintergrund dieser Werke beschäftigen. Vor einiger Zeit hörte ich die Corps glorieux im Fuldaer Dom, deren Klänge mich schon an sich sehr begeistert hatten. Der erklärende Text war passend zum Konzert auf das Nötigste beschränkt und trotzdem konnte man erahnen, dass sich hinter diesem Werk eigentlich noch viel mehr verbirgt.
    Vor kurzem hörte begegnete ich Messiaen wieder in einem Konzert mit dem bekannten Stück Apparition de l'eglise eternelle, das ich bisher allerdings noch nie live erlebt hatte. Die Noten an sich stehen schon für ein Klangerlebnis; die große gothische Hallenkirche mit 8 Sekunden Nachhall verhalf diesem relativ schlichten Stück zu einem gigantischen Eindruck - trotz der Orgel (Bosch, aus den 60er Jahren).


    Soviel in aller Kürze zu meinen bisherigen Begegnungen mit Messiaen. ;)


    Viele Grüße,
    Benjamin

    Zitat

    Original von Tamiflu
    Über Schlüchtern hab ich noch nicht sooooo viel gutes gehört


    Ist immer wieder erstaunlich, wie fundiert manche Meinungen einfach so in den Raum geworfen werden. ;) Manchmal sollte man sich vielleicht wirklich mal überlegen, ob man einige Sache einfach mal so in den Raum stellt ohne Näheres dazu sagen zu können - die entsprechenden Reaktionen werden in jedem Fall kommen. Um ein bisschen zu Grundlage beizutragen (wie auch schon in den früheren Beiträgen), werde ich jetzt einmal auch die Anforderungen in Schlüchtern zum Vergleich derer in Rheinland-Pfalz posten - diese sind im Übrigen auch auf der Homepage der KMF zu finden:



    "Allgemeine C-Prüfung"



    1. Orgelliteraturspiel (ca. 20 Minuten)


    - Drei Werke aus unterschiedlichen Epochen im Schwierigkeitsgrad von Bachs Orgelbüchlein
    - Vom-Blatt-Spiel eines leichteren Stückes, notiert in drei Systemen
    - abgezeichnete Liste des Orgellehrers über die erarbeitete Literatur



    2. Gemeindebegleitung & Improvisation (ca. 25 Minuten)


    vorbereitet:
    - Intonation, Choralvorspiel und eigener Choralsatz,
    - Choralsätze aus dem Orgelbuch (3stimmig, 4stimmig und obligat)
    - Transposition eines Choralsatzes (vierstimmig mit Pedal und Modulation)


    unvorbereitet:
    - Improvisation einer Intonation
    - Choralsätze aus dem Orgelbuch auf Zuruf (4stimmig und obligat)


    - außerdem noch drei Choräle und drei liturgische Gesänge auswendig spielen


    - Beherrschen und Spielen der Begleitsätze zu den liturgischen Gesängen in der EKKW (dort wurde vor einigen Jahren eine kleine Sammlung mit den verbreitesten liturgischen Gesängen herausgegeben)



    3. Orgelliteraturkunde (ca. 10 Minuten)


    - mündliche Prüfung über Kenntnisse in der Orgelliteratur



    4. Klavierprüfung (ca. 15. Minuten)


    - zwei Klavierstücke aus zwei unterschiedlichen Epochen und Begleitung
    - zweier Kunstlieder aus zwei unterschiedlichen Epochen



    5. Singen und Sprechen (ca. 15 Minuten)


    - Singen zweier Lieder aus unterschiedlichen Epochen
    - Vom-Blatt-Singen einer Chorstimme
    - mündliche Prüfung über Grundbegriffe der Stimmbildung



    6. Liturgisches Singen (ca. 10 Minuten)
    - Singen von liturgischen Weisen und Psalmodien
    - Grundbegriffe der Psalmodien



    7. Chorleitung (ca. 30 Minuten)


    praktisch:
    - chorische Stimmbildung
    - Erarbeitung und Dirigieren eines Chorsatzes (Schwierigkeitsgrad meist ungefähr wie "Chorbuch der Romantik" oder "Ehre und Preis")


    theoretisch:
    - Kenntnisse in der Kantoreipraxis (z.B. wie kann ich den Chor mithilfe von Instrumenten unterstützen, u.Ä.)
    - Angeben von vierstimmen Akkorden mit der Stimmgabel



    8. Chorliteraturkunde (ca. 10 Minuten)
    - Kenntnis der wichtigsten Chorliteratur für den Gottesdienst



    9. Gemeindesingen (ca. 10 Minuten)
    - Musikalische und textliche Vermittlung eines Liedes, Kanons... in einer Gruppe (ohne dass dieser der Notentext vorliegt) - die Vermittlung soll so geschehen, dass keine speziellen musikalischen Vorkenntnise erforderlich wären



    10. Musiktheorie / Tonsatz (3 Stunden Klausur)


    - Kantionalsatz zu gegebener EG-Melodie
    - Aussetzen eines bezifferten Generalbasses
    - zwei diatonische Modulationen
    - vorbereitetes Spielen eines bezifferten Generalbasses



    11. Gehörbildung (60 Minuten Klausur)


    - Erkennen von Intervallen, (Kirchen-)Tonleitern, Akkorden (einschl. D7 mit Umkehrungen, sowie verm. und überm.)
    - Musikdiktate: einstimmig (melodisch-rhythmisch) und zweistimmig



    12. Partiturspiel (ca. 10 Minuten)


    - vorbereitetes Spielen Chorsatzes aus der Partitur (4 Systeme)
    - Vomblattspiel eines leichteren vierstimmigen Satzes
    - Partiturkunde (Entwicklung im Lauf der Musikgeschichte, transponierende Instrumente...)



    13. Musikgeschichte (ca. 10 Minuten)



    14. Orgelkunde (ca. 10 Minuten)


    - Geschichte
    - Technischer und klanglicher Aufbau
    - Registrierkunde
    - Orgelpflege



    15. Theologische Information (ca. 10 Minuten)


    - Bibelkunde: Überblick über die biblischen Bücher und deren Inhalte
    - Glaubenslehre: Grundfragen des Glaubens und der Verkündigung bis in die Gegenwart
    - Kirchenkunde: Kirchliches Leben, Konfessionen, Rechtsbestimmungen



    16. Kirchenliedkunde (Hymnologie, ca. 10 Minuten)


    - Kenntnisse der bedeutensten Verfasser von Texten und Komponisten der EG-Lieder
    - Aufbau des EG
    - Liedauswahl für Gottesdienste
    - zwei EG-Lieder singen, davon eins unvorbereitet



    17. Gottesdienstkunde (Liturgik)
    - Geschichte des Gottesdienste
    - Kenntnisse der aktuellen Gottesdienstformen
    - Kirchenjahr



    Gerade die letzten Punkte (13 bis 17) mögen sich vielleicht nicht allzu anspruchsvoll anhören - es sind ja "nur" 10-Minuten-Kolloquien; allerdings haben gerade diese es teilweise in sich. Dadurch, dass der Stoff in drei Vorlesungseinheiten vermittelt wird, wird er relativ umfangreich.
    Zusätzlich zu diesen Prüfungen können übrigens auch noch fakultative Prüfungen in anderen Fächern abgelegt werden (z.B. mit einem Melodieinstrument wie etwa der Blockflöte oder eine eigene Prüfung in Generalbassspiel).
    Zusätzlich zu der allgemeinen C-Prüfungen können auch noch Teilbereichsprüfungen in Bläserchorleitung und Popularmusik abgelegt werden.


    Damit wäre immerhin mal eine Diskussionsgrundlage geschaffen ;).


    Viele Grüße

    Zitat

    Original von Mozi
    D-Schein, gibts doch bloß in einer gegend in deutschland,
    sonst heißt das doch TBQ(teil bereichsqualifikation)
    ist das ungefähr mit dem D-Schein gleichzustellen?


    ich hab gedacht, dass, TBQ noch ein bisschen höher als D-Schein ist


    Naja, das heißt wirklich mal so mal so...
    In der EKHN und in der EKKW heißt er einfach "Eignungsnachweise". "Teilbereichsprüfung" wird in der EKKW schon ein Teil der C-Prüfung genannt, der bestanden wurde, also z.B. Teilbereichsprüfung Orgel (TPO) oder Teilbereichsprüfung Chorleitung (TPCh). Demnach stünde die TPO höher als der D-Schein, bzw. der Eignungsnachweis.
    Insofern auch eine Klavierprüfung abgelegt wurde, dürfte es bei der gegenseitigen Anerkennung der TPO keine Probleme geben.


    Viele Grüße ;)

    Hallo...


    Eigentlich habe ich noch gewartet, ob erst noch ein paar andere Meinungen eintreffen. So sehr hab ich mich damit nun auch nicht beschäftigt...


    Ich selbst habe erst spät (mit etwa 14 Jahren) mit dem Singen im Chor angefangen und mich teilweise damit sehr schwer getan - aber irgendwann hab ich's trotzdem gelernt! Ich musste wirklich mit viel Mühe lernen eine Stimme alleine halten zu können; wenn jemand mit
    mir singt, der auch mindestens so sicher ist, klappt das dann umso besser. Aber es hat auf jeden Fall wirklich lange gedauert, bis ich mich einigermaßen eingefunden habe.


    Natürlich könnte es sein, dass Du richtig hörst, aber Deine Stimme trotzdem nicht korrigieren kannst - das kann ich nicht beurteilen - für mich hört sich das allerdings auch etwas nach einem phsyiologischen Sonderfall an, und möglicherweise hast Du es einfach noch nicht richtig versucht? Das kann ich nicht beurteilen... aber wenn nicht, dann such Dir am besten doch einfach mal einen relativ guten Chor im Umkreis, der vielleicht anfangs nicht zu anspruchsvoll, aber trotzdem auf einem guten Niveau ist. Dort findet dann ja (oder sollte zumindest) auch Stimmbildung in einem gewissen Rahmen. Und wenn Du einigermaßen sicher geworden sein solltest, dann kannst Du Dir ja auch überlegen, ob Du einige private Gesangsstunden nehmen möchtest (wobei es dort auch nicht ganz leicht ist, den passenden Lehrer zu finden), um einfach etwas mehr Sicherheit zu bekommen - schaden wird das (bei dem richtigen Lehrer) auf jeden Fall nicht.


    Und ich finde, DANN solltest Du Dir erst Gedanken machen, ob Du eine Chorleiterausbildung machen möchtest. Gerade bei Laienchören, die von nebenamtlichen Musikern geleitet werden, ist das (richtige) Vorsingen einfach essentiell, wenn ein großer Teil keine oder kaum Noten lesen kann. Teilweise sind Einzelne schon so sehr im Abhören perfektioniert, dass das besser geht als wenn sie Noten lesen könnten. Und davon abgesehen ist Chorerfahrung eigentlich immer gut... Du lernst Musik kennen, die Du vorher vielleicht noch nicht kanntest, lernst auch neue Menschen kennen, es ist einfach was völlig anderes als an der Orgel zu sitzen und zu üben (um darauf gerade noch zurück zu kommen), usw... Mir hat das Singen jedenfalls auch beim Orgelspielen geholfen - sowohl wenn ich mir Literatur erarbeitet habe, als auch im Gottesdienst. Es kann unheimlich helfen, beim Üben einer Fuge z.B. den Sopran wegzulassen und leise mitzusingen oder im Gottesdienst die Lieder ein bisschen mitzusingen um am eigenen Atmen (und am Singen der Gemeinde) zu erkennen, wo man in den Gemeindeliedern wie artikulieren sollte, etc...


    Also, ich hoffe das hilft erstmal weiter. Das Fazit davon soll einfach sein: Probier mal, ob Du nicht doch noch zum Singen kommst. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es nicht ganz einfach ist, wenn man erst später damit anfängt, aber man kann trotzdem auf jeden Fall was draus machen. Und dann schau halt, ob Du eine Chorleiterausbildung machen möchtest ;).


    Viele Grüße

    Hallo Mozi,


    Nein, die eigentliche C-Prüfung ist eigentlich für alles gedacht (wie immer man das definieren mag) und variiert in den einzelnen Fächern oft von Landeskirche zu Landeskirche, aber soweit ich das überblicke schließen alle auf jeden Fall Orgel (Literatur + Improvisation) und Chorleitung ein - dazu kommen dann je nach Ausbildungsort die ganzen Nebenfächer wie Klavierspiel, Gesang, Partiturkunde, Gemeindesingen, Hymnologie, Theologie, Liturgie, Musikgeschichte, Orgelbau, Ensembleleitung, Posaunenchorleitung, Kinderchorleitung, Popularmusik (hier kann man oft auch eine eigene Prüfung absolvieren), Generallbassspiel, Tonsatz, Gehörbildung, liturgisches Singen... ich glaube, dass ich damit die meisten Fächer genannt habe, die allerdings nicht immer automatisch auch alle gelehrt werden (in der Regel ist das "Programm" etwas reduziert).


    In Schlüchtern (ich kann wie gesagt vor allem nur davon sprechen) ist es möglich Teilprüfungen abzulegen, also z.B. die Teilprüfung Orgel (TpO) oder die Teilprüfung Chorleitung (TpCh). Das entzerrt das Ganze natürlich gewaltig. Bei einer ergänzenden Prüfung werden die Inhalte und Ergebnisse der vorangegangen Prüfung berücksichtigt, d.h. wenn Du die TpO bestanden hast und noch die TpCh erreichen willst, werden die "deckungsgleichen" Fächer wie Musiktheorie und einige Nebenfächer nicht mehr geprüft.


    Über den D-Schein kann ich noch weniger erzählen, da dieser in einigen Landeskirchen - so auch in meiner - einfach nur Eignungsnachweis heißt (aber soweit ich weiß, sind die beiden relativ gleich gestellt?!). Den kannst Du z.B. für Gottesdienstliches Orgelspiel, für Chorleitung, aber auch für Posaunenchorleitung ablegen. In der Regel ist der Umfang dabei erheblich reduziert.


    In der EKHN musste ich damals einen Gottesdienst spielen mit bestimmten Anforderungen (Lieder drei Tage vorher bekommen, Orgelmusik zu Beginn und zum Ende des Gottesdienstes aus zwei verschiedenen Epochen, Choralvorspiele aus unterschiedlichen Epochen (darunter ein leichtes Prüfungsstück, welches man zwei Wochen zuvor erhält) spielen und abschließend nach dem Gottesdienst gab es noch ein Kolloquium über Orgelbau, Liturgie, Kirchenjahr, Gesangbuch...


    In Chorleitung hatte ich eine Chorprobe von einer halben Stunde mit Einsingen zu halten und probte mein Prüfungsstück. Auch danach gab's ein Kolloquium über ganz ähnliche Themen wie bei der Orgelprüfung.


    Aber auch diese Prüfung varriert von Landeskirche zu Landeskirche und in der EKKW sind die Anforderungen schon wieder ganz anders. Da müsstest Du Dich einfach erkundigen. Der Grundgedanke bei der Orgelprüfung ist relativ ähnlich: Du sollst zeigen, dass Du eine Gottesdienst-Gemeinde unter üblichen Bedingungen adäquat begleiten kannst und auch Ahnung hast von dem, was Du dort tust.


    Hoffe, dass Dir das weiterhilft.
    Viele Grüße ;)

    Hallo Reiner,


    Hier ein Zitat von der Homepage der Dir so gelobten Dresdner Musikhochschule bezüglich der C-Ausbildung im Fernstudium:


    Zitat

    Fernstudium:
    Regelstudienzeit: 4 Semester (Jährlich 4 Kurswochen und 4 Kurswochenenden; Unterricht in den Fächern Orgel, Klavier, Singen und Sprechen erfolgt in der Nähe des Heimatortes der Studierenden)


    Wenn man das alles zusammenrechnet kommt man auf insgesamt etwa 10 Wochen (ich habe für die Wochenden jeweils zwei Tage berechnet) und der Instrumentalunterricht erfolgt ebenfalls sowohl an der Ausbildungsstätte (konnte man der Homepage nur indirekt entnehmen) als aber auch vor allem am Heimatort - hiermit liegt die Hochschule Dresden unter Deiner von dir selbst gewählten Untergrenze von 10 Wochen, die ein C-Kurs mindestens dauern sollte. Im Prinzip sind das nicht mehr als fünf Kurse in Schlüchtern - und eins möchte ich noch gerne anmerken: Der eigentliche Lernerfolg stellt sich (und das war sogar bisher in jedem meiner besuchten Kurse so) vor allem am Ende der ersten Woche und am Anfang der zweiten Woche ein - genau zu dem Zeitpunkt, an dem die Kurse in Dresden enden.


    Nur das Fernstudium ist in diesem Fall mit einer üblichen kirchenmusikalischen Ausbildung vergleichbar - ein Direktstudium kann wahrscheinlich nur von den wenigstens geleistet werden (außer man hat gerade das Abitur bestanden und schiebt diese Ausbildung dazwischen) und ehrlich gesagt konnte ich den Zweck, den diese Ausbildung im Direktstudium bieten soll, noch nicht erkennen:


    Zitat

    Direktstudium:
    Regelstudienzeit: 3 Semester (bei guten musikalischen Voraussetzungen auch in 2 Semestern zu absolvieren)


    Wenn ich allein schon 3 Semester für diese Ausbildung benötige, dann könnte ich mich - da ich ja so oder so eine Aufnahmeprüfung vorbereiten müsste - auch gleich auf die Aufnahmeprüfung für das B-Studium vorbereiten (die ja im Wesentliche dieselben Inhalte hat, nur mit höheren Ansprüchen), studiere lediglich ein Semester mehr und habe einen Abschluss, der mich auch für eine hauptamtliche Stelle qualifiziert.


    Ein weiterer Vorteil an Schlüchtern: Mit dem Beginn des C-Kurses legt man langfristig auch nicht das Ende fest. Das mag Dir vielleicht als Nachteil erscheinen, ich empfinde es allerdings großen Vorteil. Warum? Jeder besuchte C-Kurs, bzw. auch jede Fortbildung allgemein, stellt einen Gewinn dar (wenn man denn etwas davon mitnehmen konnte). Ich habe die C-Ausbildung (noch) nicht beendet und trotz dessen hat mir jeder einzelne der Kurse in Schlüchtern schon sehr weitergeholfen. Die Entscheidung liegt bei jedem einzelnen, wann er seine C-Kurse belegt und wann er die C-Prüfung ablegen möchte. In der Regel besuchen die meisten zwei bis drei Kurse pro Jahr; bei einer längeren Pause muss dann halt gesehen werden, ob die Einstufung in die entsprechende Gruppe noch gerechtfertigt ist.


    Langfristig könnte ich mich (als Student) nicht festlegen; zwei Jahre - wie es in Dresden gefordert wird - sind eine lange Zeit und die Gefahr, dass solch eine Kurswoche oder ein Wochenende mit einem anderen Termin kollidiert ist mehr als groß. Ein ähnliches System gibt es in der EKHN, aus der ich stamme: Auch hier verpflichtet man sich über eine längere Zeit - allerdings soweit ich weiß nur für einzelne Wochenende. Meiner Einschätzung nach, lässt sich das System mit 2 Wochen, deren Termin man aus dem Kursprogramm wählen kann, wesentlich besser mit Schule, Studium oder Beruf vereinbaren.


    Und noch zur Ergänzung: Ich schrieb, dass etwa 6 Kurse benötigt werden. Jedem ist es selbst überlassen, wie viele er belegen möchte; jemand mit entsprechenden Vorkenntnissen benötigt dafür vielleicht nur 3 Kurse, jemand anderes, der - wie schon oben beschrieben - kaum Vorkenntnisse hat, benötigt dafür vielleicht 8 Kurse. Ganz davon abgesehen: Auch nach der C-Prüfung ist jeder auf den C-Kursen willkommen und bisher waren bei jedem von mir besuchten Kurs auch immer einige dabei, die die Prüfung schon abgelegt hatten. Sind genug da, wird in einer separaten Gruppe unterrichtet, ansonsten wird meist der Unterricht in der Prüfungsgruppe besucht, der dann noch durch einige "Extras" ergänzt wird. Hier wird quasi die "Kür" zur Pflicht geboten, indem man sich mal am Schreiben eines harmonisch sehr anspruchsvollen Satzes oder an einer größer angelegten Fuge versuchen kann.


    Viele Grüße ;)

    Zitat

    Original von Reiner_Klang
    Die sachliche Grundaussage möchte ich jedoch aufrechterhalten: bei Interesse an einer möglichst breiten und tiefen C-Ausbildung würde ich eine andere Ausbildungsstätte empfehlen. Bei allem Respekt gegenüber dem, was heute gegebenenfalls engagierte Kirchenmusiker in Schlüchtern leisten.


    Hallo Reiner,


    Wem Du was empfiehlst, sei Dir und Deiner Einschätzung überlassen. Wenn Du gute Erfahrungen mit der Hochschule in Dresden gemacht hast, ist das umso besser, aber allein vom Hörensagen zu dem Urteil zu kommen, dass man bei Interesse an einer möglichst breiten und tiefen Ausbildung NICHT nach Schlüchtern gehen sollte, halte ich nach wie vor für nicht angebracht - allenfalls, dass die Dresdner Hochschule dies bieten kann, aber meiner Einschätzung nach (und hier kann man sowieso nicht alle C-Kurse über einen Kamm scheren, weil die Studentenkurse schon allein ein ganz anderes 'Flair' als die Schülerkurse haben und hier jeder Kurs für sich genommen auch noch ganz verschieden ist) kann das Schlüchtern auf einem vergleichbaren Niveau bieten ohne die genaue Ausbildung in Dresden zu kennen (lediglich auf der Homepage habe ich mich eben etwas umgeschaut), aber auch ohne über diese in irgendeiner Weise ein Urteil zu fällen - ich kenne sie schlichtweg nicht.


    Viele Grüße

    Zitat

    Original von Reiner_Klang
    a) ein abschreckendes Beispiel einer Mager- und Schnell-Ausbildung ist für mich die nordhessische Ausbildungsstätte in Schlüchtern. Wenig Inhalte, wenig Anspruch: da rutscht jeder durch.


    Also, den Vorwurf finde ich einfach ungerechtfertigt und davon abgesehen kann man auch eine Hochschule für Kirchenmusik nicht mit der Kirchenmusikalischen Fortbildungsstätte in Schlüchtern vergleichen. Diese wird von der Landeskirche unterhalten und hat nunmal nicht den Status einer Universität. Die Lehrenden machen dies in fast allen Fällen nicht hauptberuflich, sondern sind Kirchenmusiker mit Stellen in ihren Städten, die für die Dauer eines Kurses in dem umgebauten Kloster wohnen.


    Die Kurse gehen immer über zwei Wochen in Schlüchtern. Es werden Musiktheorie, Gehörbildung, Klavier, Gesang, Orgel (Literatur + Improvisation), Chorleitung und noch Nebenfächer wie Hymnologie, Musikgeschichte, Orgelbaukunde, etc. unterrichtet.
    Orgel-, Klavier- und Gesangsunterricht soll allerdings auch über die Kurse hinaus genommen werden. In der Regel werden bis zum Abschluss etwa 6 Kurse benötigt, die pro Kurs für zwei Wochen mit Unterkunft und Verpflegung (also im Prinzip 'all inclusive' ;)) 220 Euro für Nicht-Mitglieder der Landeskirche (EKKW) kosten.


    Und nun zu diesem Vorwurf: Unterricht wird in mindestens 5 Gruppen. Beim ersten Mal besucht man in der Regel Gruppe 5 und wird dann entweder aufgrund der Vorkenntnisse schon gleich hochgestuft, in allen anderen Fällen wird zum Ende jeden Kurses eine Klausur geschriebenen über Tonsatz und Gehörbildung. Das Ergebnis bestimmt darüber, ob man im nächsten Kurs in dieser Gruppe bleibt oder hochgestuft wird - seltener wird man wieder herabgestuft.
    Der Leiter der Kmf engagiert sich wirklich sehr für die Ausbildung und hat ein Lehrkonzept für dieses Kurssystem ausgearbeitet, in dem für jeden Schwierigkeitsgrad die Anforderungen beschrieben werden.


    Es ist einfach nicht wahr, dass dort einfach so jeder durchrutscht! Ich habe schon einige C-Prüfungen in Schlüchtern gehört und die waren allesamt von einem guten Niveau gewesen, teilweise sogar schon sehr anspruchsvoll. Es fällt eher selten jemand durch die Prüfung, da sich doch sehr darum bemüht wird, dass auch nur diejenigen zur Prüfung zugelassen werden, die die Anforderungen erfüllen können. Die genauen Prüfungsinhalte können auf der Homepage der Kmf nachgelesen werden.


    Auch wenn deine Einschätzungen - wie Du selbst sagst - nicht repräsentativ und rein subjektiv sind, finde ich es nicht angebracht solch eine negative, relativ pauschalisierende Kritik (wie Du zu dieser Meinung gekommen bist, hast Du uns leider auch nicht verraten) einfach hier in den Raum zu stellen.


    Viele Grüße

    Zitat

    Original von AlexScria
    Kann jemand eine Präferenzaufnahme zu Honeggers König David empfehlen?


    @Benjamin: "Wie schön leuchtet der Morgenstern" kenne ich zwar nicht, aber diese Melodie, welche dann als Cantus Firmus erscheint, erinnerte mich besonders an "Wachet auf".



    Unsere Aufnahme kann ich natürlich empfehlen ;), die trotz (oder gerade wegen) einer relativ kleinen Besetzung wirklich sehr hörenswert und vor allem auf deutsch ist. Die meisten frei erhältlichen Aufnahmen sind auf französisch - hier könnte ich Dir die Aufnahme zusammen mit der Weihnachts- und der Osterkantate und dem Totentanz von Honegger mit Michael Corboz empfehlen. Bei mir dauerte es allerdings einige Zeit bis damals die CD vom Dreibuchstabenversand eintraf.


    "Wie schön leuchtet der Morgenstern" ist in den meisten christlichen Gesangbüchern zu finden und im Prinzip mit das bekannteste Lied zum Epiphanias-Fest. Allerdings glaube ich sowieso, dass Honegger mit der Melodie im letzten Teil wirklich nur das Kunststück geschafft hat, dass man beim Hören der Melodie sofort denkt, man kenne sie und eigentlich ist es doch wieder etwas Anderes.


    Falls Du weitere Infos zu unserer Aufnahme möchtest, kannst Du mich gerne anmailen.


    Viele Grüße

    Also mich erinnert der Anfang von Davids Tod (also dem Schlussteil *g*) an das Lied "Wie schön leuchtet der Morgenstern"... so ein paar ähnliche Sequenzen kann man da schon erkennen.
    Ansonsten hast Du recht (und das wurde auch schon in einem anderen Thread gesagt): So sehr modern ist Honegger nicht (wobei man ihm das besser nicht sagen sollte *g*).
    Wir haben das selbst auch einmal musiziert und mich hat das Stück sehr beeindruckt. Man konnte die Geschichte Davids wirklich einfach unheimlich gut verfolgen und miterleben. Und für die Kinder, die das Konzert hörten, war die Hexe einfach der absolute Höhepunkt gewesen *gg*.


    Soviel nur kurz dazu. Viele Grüße ;)

    Hallo zusammen,


    Täusche ich mich, oder gibt es die Jacobs-Aufnahme der Motetten nur noch als SACD?! Jedenfalls finde ich im Internet keine andere, aber glauben kann ich das dann irgendwie doch nicht.


    Viele Grüße!

    Hallo zusammen ;)...


    Irgendwie hatte ich das Tamino-Forum und damit auch diesen Beitrag einige Zeit aus den Augen verloren - deshalb erst jetzt die Antwort.


    Die Beiträge zu der "Blut"-Thematik sind richtig interessant! Vor allem Luz' Blickwinkel auf Pontius Pilatus hat mich wirklich zum Nachdenken angeregt. Beitragen kann ich leider weiter nichts dazu - an der Stelle sind meine theologischen Laien-Kenntnisse einfach erschöpft ;).


    Die 99er Aufnahme der Jesus-Passion wurde am 28. März 1999 in der Tonhalle Düsseldorf aufgenommen und vom Freundeskreis für Musik Neanderkirche e.V. herausgegeben. Ich habe die CD selbst nur einfach in die Hände bekommen und kann nicht genau sagen, wie ich damals dazu kam.


    Ein bisschen habe ich mich schon im Internet umgeschaut, aber leider konnte ich zu keinem der anderen Oratorien eine Aufnahme finden. Falls jemand eine Bezugsquelle kennt, bitte einfach mal posten ;) - Jesus-Geburt kenne ich überhaupt noch nicht bisher und möchte gerne einmal mehr über dieses Werk erfahren (also bitte den Artikel schreiben *g*).


    In Bad Homburg vor der Höhe (Raum Frankfurt/Main) stand das diesjährige Passionskonzert unter der Überschrift "Des Todes Tod", in dem auch ein Teil des Oster-Oratoriums von OGB musiziert wurde. Die Kritik des hessischen Rundfunks zeigt, dass der Rezensent hoffnungslos überfordert war mit diesem Werk - möglicherweise auch ein Teil der Zuhörer. Recht hat er vielleicht damit, dass die Theologie hinter dem Stück auch relativ anspruchsvoll für solch ein Konzert ist (die Kritik kann unter
    Ich selbst konnte dieses Konzert leider nicht hören.


    Soweit ich weiß, ist derzeit auch noch ein Himmelfahrts-Oratorium von OGB in der Entstehung... mehr weiß ich dazu allerdings leider auch nicht ;).


    Dabei will ich's dann auch erstmal belassen.
    Viele Grüße soweit.

    Kurz nur ein Gedanke dazu (ich höre übrigens gerade noch die Aufnahme von Sir Gardiner ;)):


    Die Schöpfung war das zweite Kirchenkonzert, was ich hörte und das erste, was wirklich einen bleibenenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Daraufhin hab ich auch angefangen in der Kantorei zu singen und wer weiß... ohne das Konzert hätte sich der von Musik geprägte Teil meines Lebens wahrscheinlich ganz anders entwickelt.


    Was mich so an der Schöpfung begeistert, möchte ich jetzt einfach gerne auf einen (wenn auch langen) Satz reduzieren: Obwohl der biblische Text einfach nur ganz trocken "Schöpfungsbericht" genannt wird, erschafft Haydn über dieses Thema, teilweise mit eben diesem Text, ein musikalisches Drama, das sich von dieser biblischen, makrokosmischen Thematik heraus immer mehr dem Menschen annhähert bis schließlich der ganze letzte Teil (von insgesamt nur dreien) fast ausschließlich der Beziehung zwischen Adam und Eva gewidmet ist.


    Viele Grüße,
    Benjamin

    Vielleicht meinte er 'Gottesdienst' auch wirklich nur in dem Sinne von einem Dienst an Gott und nicht die liturgische Form, über die wir jetzt diskutieren.
    Und Bach bleibt zwar mit seinen Passionen bei der Verkündigung des Evangeliums, aber eben nicht nur und geht auch ein ganzes Stück über das hinaus und wenn ich an die 'herkömmlichen' Passionen, z.B. an die Johannes-Passionen von Scarlatti oder Demantius denke (die sicherlich auch einfach wunderbare Musik sind), dann ist das einfach mehr über alleinige Verkünden des Evangeliums hinausgehend.
    Eine Predigt legt einen Bibeltext aus - eine ähnliche Funktion kann doch auch den an den Evangelientext angeschlossenen Arien zugedacht werden, oder nicht? - auch wenn dadurch noch kein Gottesdienst im liturgischen Sinne zustande kommt.


    Viele Grüße

    Zitat

    Original von Aquarius
    Hier sind eben letztendlich auch MELODIEN und klare wieder erkennbare THEMEN gefragt. Kurzum: Diese Musik muss im Sinne des Wortes symphonisch sein ( sym = zusammen oder auch wohl, phonein = klingen ) und nicht konzertant ( im Sinne des instrumentalen und kompositionstechnischen Bestrebens aufzufallen ). Eine Eigenschaft, die insbesondere vielen „freien“ Werken aus der Schaffensperiode zwischen ca 1920 und ca der Jahrtausendwende bestimmt nicht nur mir einfach fehlt...


    Kurz ein paar Worte zu diesem Gedanken, ohne darüber jetzt zu sehr auszuschweifen:


    Vielleicht wär's schön, wenn schon jede Filmmusik an sich ein kleineres oder größeres Kunstwerk wäre, in vielen Fällen ist sie allerdings doch nicht mehr als der Mittel zu Zweck - vielleicht zu recht, denn obwohl die Musik nachweislich einen großen Einfluss auf die Zuschauer hat, sollten doch vor allem die Bilder das Kunstwerk sein, bzw. von mir aus auch die Zusammenführung aus Bild und Ton. Aus diesem Grund habe ich auch nicht den Anspruch, dass die Filmmusik für sich alleine stehend vielleicht den Film sogar letztendlich in der künstlerischen Bedeutung übertrifft. In den großen Studios wird meines Eindrucks nach ganz gutes Handwerk geleistet - nicht mehr, aber auch nicht weniger: Es wird eine die Bilder ergänzende Musik geschaffen, die nicht zu sehr in den Vordergrund treten möchte.


    Das zum einen. Zum anderen hat meines Erachtens nach gerade (!) die atonale Musik eine Chance im Film, weil sich doch beides gegenseitig ergänzt und sie hier auch ihren Platz finden kann. Mir ist es schon manches Mal so gegangen, dass ich einen Film sah und mir irgendwann beswusst wurde (weil ich desöfteren auch einfach bewusst versuche hinzuhören), dass die Musik ja doch ungewöhnlich atonal ist, aber auch einfach gut passt - und es den meisten Zuschauern noch nicht einmal auffällt.


    Nun gut, das nur dazu. Jetzt werde ich ein bisschen Off-Topic, aber für mich liegt die Zukunft übrigens nicht in herkömmlichen Melodien, Motiven und Themen, die auf irgendeine Weise verarbeitet werden - dort sind wir an Grenzen gelangt. Das bekannte Gebiet kann zwar auf immer wieder neue Arten erkundet werden, aber letztendlich war das Brechen mit den alten Regeln der Tonalität die richtige Konsequenz daraus. In 'modern times' möchte man irgendeinen verträglichen Kompromiss finden, der manchem Komponisten auch gelang und gelingt.
    Letztens sah ich einen Bericht darüber, wie wenig Zeit wir doch alle haben und wie schwierig es für den heutigen Menschen ist, einer Sache ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken. Genauso kann man wohl auch leider nicht mehr erwarten, dass sich ein Durchschnittsverbraucher in die Symphonie eines Mahlers vertieft. Entweder ihm gefällt der Klang oder eben nicht, und was mir nicht gefällt, das hör ich nicht. Natürlich, mir gefällt der Klang einer solchen Symphonie auch, aber es steckt eben doch ein bisschen mehr dahinter. Aber ich glaube, dass es doch genau darauf zuläuft: Nicht auf die rationale Erfassung von Musik, sondern auf Klangerlebnisse, auf das Experimentieren mit Räumen, Geräuschen und Klängen (jaja, ich weiß, dass es sowas auch schon gibt - eigentlich schon lange). Bestätigt wird das für mich in dem Erlebnis, wie sich auch der moderne Mensch, der damit eigentlich nichts am Hut hat, für gregorianische Melodien begeistern und einnehmen lässt, die aus der Stille heraus in einem großen Kirchenraum erklingen - das ist einfach ein Klangerlebnis!


    Viele Grüße

    Nicht zu vergessen sind übrigens die 'Weichtiertrauergeister', für die sich schon J.S. Bach und Buxtehude sehr begeistern konnten, auch wenn mir bisher noch nie eins über den Weg gelaufen ist und ich in einschlägigen Werken der Zoologie auch noch nicht fündig geworden bin - sind halt wahrscheinlich doch nur Geister. ;)


    Viele Grüße



    Hallo...


    Zum einen fand ich keinen Thread zu dieser doch sehr umfangreichen CD-Box und zum anderen keinen (außer vielleicht dem "Dreckfuhler-Thread") in den mein aktuelles Anliegen gepasst hätte.


    Bevor ich eine Rezension zu der Box schreibe, die ich schon seit einiger Zeit gerne schreiben wollte, aber mir dazu bisher nicht die Zeit nehmen konnte, möchte ich erst auf etwas hinweisen und vielleicht den ein oder anderen, der diese Box besitzt, dazu bewegen selbst einmal nachzuschauen:


    Bisher sind mir zwei Fehler aufgefallen.


    Der erste, mir schon länger bekannte, ist auch nicht gravierend - es ist ledigliche eine der Kantaten-CDs falsch beschriftet, aber der Inhalt ist der angegebene.


    Den zweiten habe ich soeben entdeckt und über diesen ärgere ich mich auch sehr. Ich hörte mir die Partiten an; bei der zweiten CD (Partiten 3 bis 5), wunderte ich mich nach einiger Zeit sehr, was das denn für Tänze in der Form einer Fuge seien. Beim Durchhören viel mir auf, dass sich das doch sehr danach anhört, als würde die Grundtonart nach je zwei Titeln um einen Halbton steigen. Ja, und tatsächlich: Die CD enthält das Zweite Buch des Wohltemperierten Klaviers und diese ist somit doppelt vorhanden - beschriftet ist die CD allerdings mit dem zweiten Teil der Partiten.


    Ich wäre euch verbunden, wenn ihr einfach mal bei euch nachschauen könntet, falls ihr diese Box besitzt.


    Viele Grüße,
    Benjamin

    Hallo...


    So, wenn jetzt keiner eine Antwort auf diesen Thread schreibt, dann mach ich das einfach. Auch wenn ich die Klavierwerke von Reger eigentlich (noch !) gar nicht kenne. Ich habe schon öfter gehört, dass Regers Klaviermusik seinen Orgelwerken (vor allem diese kenn ich) in nichts nachstehehn soll. Werde das in geraumer Zeit auch unbedingt überprüfen ;).


    Möchte mich vielleicht mal an eine Sonatine wagen und auf jeden Fall mal ein bisschen Musik aus der Konserve hören. Dann kann ich anschließend vielleicht auch mehr (fachlich) dazu schreiben ;).


    Hiermit wollte ich Dir einfach nur sagen: Ich habe Deinen Thread zur Kenntnis genommen und freue mich auf dieses Thema!! *g* :)


    Viele Grüße ;)

    Danke für die vielen Antworten schonmal !!


    Ja, ich bekomm ja richtig Motivation, mich endlich mal näher mit den Symphonien zu befassen (vielleicht in den Semesterferien?! :)).


    Jetzt bleibt nur noch die Frage, deren Problematik ja eigentlich mit dem anderen Thread angesprochen wurde: Welche Aufnahme von den vielen? Einige 'wegweisende' Aufnahmen lassen sich ja schon heraus lesen, aber dennoch werde ich mich wirklich erstmal ein bisschen informieren müssen (vor allem hier im Forum und dann beim Durchhören), was mir denn so gefällt... mal schauen ;).


    Viele Grüße ;)