Beiträge von Benjamin_Müller

    Danke für's Verschieben *g*... hatte ja erst überlegt einen eigenen Thread zu eröffnen, aber ok jetzt hast Du das übernommen xD...


    Aber durch den Thread 'Wege zu Gustav Mahler' wurde ich wohl eher nicht zu dieser Frage angeregt :P *gg*.


    Viele Grüße ;)

    Angeregt durch den Thread Wege zu Gustav Mahler***
    beschäftigt mich gerade noch eine Frage, die ich gerne hier zur Diskussion stellen möchte:


    Wie habt ihr euch Mahlers Symphonien angenähert und wie habt ihr sie besser kennengelernt?


    Für mich sind die Symphonien von Mahler wirklich einer der großen Höhepunkte der symphonischen Musik in der Musikgeschichte, aber ich muss auch gestehen, dass ich sie kaum kenne. Ich habe lediglich die 5. Symphonie in der Einspielung von Simon Rattle mit den Berliner Symphonikern in meinem CD-Regal stehen. Diese Aufnahme habe ich auch schon einige Male gehört und habe die Informationen dazu gelesen. Mir gefällt diese Symphonik unheimlich gut, aber mir fällt es auch ebenso schwer, in der Musik eine erkennbare Struktur auszumachen. Schon klar, dass ein Gustav Mahler mit Strukturen vielleicht noch etwas freier umgeht als ein Joseph Haydn oder sogar ein Ludwig van Beethoven. Mal erkenne ich hier und da ein Thema wieder und merke wie es wieder aufgegriffen wird, aber das war es dann irgendwie auch schon.


    Mit den Symphonien aus der Klassik dagegen bin ich vertrauter und gehe dort immer von dem 'internen Standard' aus (der natürlich auch nicht immer zutrifft): Erster Satz in Sonatenform, zweiter Satz als langsamer Satz (Andante, Adagio...), dritter Satz wieder bewegter in ein Finale mündend.


    Bei Mahlers Symphonien komme ich mit diesem Schema einfach ganz und gar nicht weiter, aber vielleicht könnt ihr mir weiter helfen? ;)


    Viele Grüße und danke schon einmal für die Antworten,


    Benjamin


    Die Threads wurden inzwischen zusammengelegt - daher zeigt der Link auf den EIGNEN Thread MOD 1001 - Alfred

    Hallo...


    Ich möchte - ohne jetzt direkt zu zitieren - gerne zur Preisgestaltung kurz ein paar Sätze verlieren:


    santoliquido
    Mir ist bewusst, was Du mit Deinen Beiträgen ansprechen möchtes Thomas: Ich selbst bin auch der Überzeugung, dass Qualität ihren Preis haben muss und so lassen sich (nicht nur) auf dem CD-Markt sowohl viele zu sehr überteuerte als auch viele unter (künstlerischem) Wert verkaufte Einspielungen finden - oft steigt der Preis proportional (manchmal auch exponentiell ;)) zum Bekanntheitsgrad des Interpreten an.


    Ich kaufe - wie Alfred auch schon sagte - im Prinzip das, was ich haben möchte und wenn ich mir es nicht leisten kann, kann ich mir es nunmal nicht leisten und muss damit warten. Ich gehe nicht auf gezielte Preisjagd und nehme mir vor, nur CDs unter 10 Euro zu kaufen. In der Regel kalkuliere ich bis maximal etwa 22 Euro für eine CD (Doppel CD's etwa bis maximal 36 Euro) und kaufe dann je nach Geldbeutel ein. Ja, das ist nicht wenig Geld... (vor allem nicht für einen Studenten ;)).


    Vom Prinzip her sehe ich das ähnlich wie Du und versuche einerseits vor allem Qualität und dafür lieber ein paar CDs weniger zu kaufen, aber andererseits möchte ich ab und zu auch einfach mal das ein oder andere günstige Schnäppchen machen.
    Letztendlich muss ich das für mich einfach die Waage halten: Ich kaufe nicht am laufenden Band Billig-CDs, die natürlich auch gut sein können, aber die wiederum oft auch keine Referenz darstellen (Ausnahmen bestätigen die Regel); aber genauso gut kaufe ich auch nicht ständig CDs aus dem Hochpreissortiment, weil mir eben manchmal einfach der Sinn nach einem Schnäppchen steht, ich Lust habe einen neuen, vielleicht einen mir ganz unbekannten Interpreten zu erleben (die 'Großen' kennt man dann ja meistens doch schon irgendwie ;)) oder gerade eine CD von einem mir bekannten Künstler mit einem reduzierten Preis gefunden habe.
    Wie gesagt, letztendlich muss das einfach irgendwie im Gleichgewicht bleiben, als Beispiel meine derzeitige Bestellung beim drei-Buchstaben-Versand:
    2 CDs aus dem niedrigeren Preissortiment (~ 5 bis 10 Euro)
    1 CD aus dem mittleren Preissortiment (~ 10 bis 15 Euro)
    2 CDs aus dem höheren Preissortiment (~15 bis 20 Euro)


    Für mich macht es auch nicht den Eindruck, als würden die Hochpreislabels sehr unter dem Preisdruck leiden - diese CDs haben immer noch (oft zurecht) ihren Preis, aber andersherum wäre es auch 'unvorteilhaft' wenn es eben einerseits nicht die Auswahl in einer gewissen Breite an Interpreten durch die günstigeren Labels geben würde und andererseits dadurch auch nicht ein gewisser Preisdruck bei den höherpreisigen Labels vorhanden wäre.


    Viele Grüße soweit und eine schöne Nacht,
    Benjamin

    Nicht zu vergessen den berühmten B-A-C-H - Kanon aus Rainer Bohm's Musical "Krach bei Bach" :P *g*.
    Nein, im Ernst... seit wir das mal vor einigen Jahren aufgeführt hatten, hab ich absolute keine Probleme mehr damit, dieses Thema zu singen und wieder zu erkennen - so sehr hat sich das "eingebrannt" :).


    Viele Grüße ;)

    Na ja...


    Das beste Beispiel dafür, was mir von mir einfällt ist Händels Messias in der Einspielung von Christie, die anfangs bei amazon.de etwa 64 (!) Euro gekostet (wenn ich das richtig in Erinnerung habe). Wie schon im Messias-Thread angesprochen, gab es dann auf einmal diese Aufnahme bei zweitausendundeins für um die 20 Euro - da war ich wirklich froh gewesen, dass ich mir das die ganze Zeit verkneifen konnte, obwohl das ja wirklich eine sehr tolle Aufnahme ist und mein absoluter Favorit bei den Messias-Aufnahmen.


    Davon abgesehen nehm ich's mir auch immer mal wieder vor zu warten und vergess daraufhin oft auch weiter danach zu schauen bis mir die CD irgendwann aus Zufall in einem Laden oder im Internet wiederbegegnet. Die Preispolitik der CD-Labels durchschaue ich sowieso nicht; ich hab keine Ahnung, wann wer welche Bestände von wem aufgekauft hat und diese für Lau loswerden möchte, oder wann eine bestimmte Reihe aus dem Sortiment fliegt und daher für wenig Geld unter die Leute gebracht wird, usw... In CD-Läden (vor allem zweitausendeins) sieht man ja oftmals ganz gut, welche CD-Serien momentan einfach verkauft werden sollen (gab letztens (oder gibt sogar noch?) eine ganze Reihe von alten Gustav Leonhardt - Aufnahmen bei Sony für wenig Geld, von denen ich mir gleich mehrere gekauft habe).


    Na ja.. soviel zu meinem Eindruck von der ganzen Sache ;)


    Viele Grüße,
    Benjamin


    PS: Kommt übrigens auch oft genug vor, dass mich doch nicht beherrschen kann und nicht warte ;).

    Eine interessante Diskussion hier... verfolge sie seit ihrem Anfang :).


    Ist nur die Frage, ob der Hörer die 'Dissonanzen' nicht nachvollziehen oder nicht emotional empfinden können oder ob er ihnen eben einfach nicht gewachsen ist...
    Soweit mein musikgeschichtliches Verständnis reicht, hat sich der Begriff der 'Dissonanz' seit jeher verändert - mal mehr, mal weniger. Ein Großteil der Hörerschaft heute scheint auf einem Dissonanzbegriff bis maximal Reger stehen geblieben zu sein. Das ist nicht abwertend gemeint, aber die Musik, der man heute zum großen Teil begegnet, scheint diese Erwartungen bereitwilligst zu erfüllen.


    @ Aquarius: Meines Erachtens urteilst Du etwas zu pauschal über manche Dinge: Sei es, ein Vergleich mit Beethoven oder Mahler oder auch die von Dir eben erwähnten 'Ohrenquäler'.
    Beethoven, Mahler und wie die anderen alle heißen sind keine unantastbaren Götzenbilder und natürlich ist auch ein kritisches Urteil erlaubt, aber ist es nicht völlig fehl am Platze, einen Goldenthal mit Beethoven vergleichen zu wollen? Das ist doch so, als würde ich Äpfel mit Birnen vergleichen, oder?
    Wenn mir ein solcher 'Ohrenquäler' begegnet, dann verwerfe ich ihn nicht, sondern versuche mich ihm zu nähern und den Gedanken dahinter zu verstehen - und der ist in der Regel auch vorhanden! Das ist mir bisher schon einige Male passiert und bisher bin ich immer gut damit gefahren. Ich erinnere mich noch gut, als ich das erste mal 'In Terra Pax' von Frank Martin hörte und solch einer Musik vorher noch nie begegnet war.
    Dass man diesen 'Ohrenquälern' nicht mehr so oft begegnet, wie Du schreibst, finde ich schade... wieder eine Nische, die Wertschätzung verdient hätte, aber leider nur wenig davon erhält.


    Viele Grüße,
    Benjamin

    Hallo,


    ich empfehle jetzt einfach mal spontan die Seite "www.orgelimprovisationen.de von dem Organisten Otto Maria Krämer aus Straelen. Warum? Weil ich dort mal eine CD bestellt habe ('Live in concert') mit Improvisationen über diverse Jingles aus der deutschen TV-Werbung - ist einfach mal was anderes ;).
    Ganz interessant an der Aufnahme ist übrigens, dass die Improvisation auf einer Orgel in Pforzheim eingespielt wurde, die die Werke digital gespeichert hat. So konnten dann im Rahmen einer anderen CD-Produktion ebenfalls diese Improvisationen aufgenommen werden, indem sie einfach noch einmal abgespielt lassen wurden und so auch sämtliche Publikumsgeräusche wegfallen.


    Viele Grüße soweit,
    Benjamin

    Hallo...


    Ja, 'platonisch' interessiert mich dieses Thema auch ;). Ich komme zwar eher selten auf die Idee, mir zu Hause einfach Filmmusik anzuhören, aber wenn ich mal im Kino sitze und mir einen Film anschaue, dann geht mir auch öfters das schon oben gesagte durch den Kopf:
    Die Musik zeigt oft nichts wirklich neues, aber sie ist auch schön anzuhören und ich überlege dann, dass viele der dort Sitzenden sonst nie diese Musik hören würden; davon abgesehen ist das einfach oft neu komponierte Musik - selbst wenn es manchmal nicht so innovativ sein mag - und ist damit wohl auch für Manche, die einzige sinfonische Musik, die man so hört.


    Aber was ich eigentlich erzählen wollte: Ja, es gibt diese Musik auch wirklich live zu hören und nicht nur aus der Konserve. Immer mal wieder steht etwas auf Konzertprogrammen; u.a. gibt es einen Kirchenmusiker in Remscheid, der immer mal wieder Filmmusik in Konzerten aufführt, z.B. Schindler's Liste, mal sah ich aber auch etwas auf dem Konzertprogramm des hiesigen Hochschulorchesters. Was ich bis vor ein paar Tagen nicht kannte: Es gibt eine sogenannte "Herr der Ringe"-Symphonie in sechs Sätzen, die der Komponist zusammen mit einem 200-köpfigen Orchester überall in Deutschland überführt. Die Karten dazu sind ab 40 Euro aufwärts zu erhalten. Weitere Informationen einfach ergooglen falls Interesse besteht *g*. Ich habe auf die Schnelle nichts gefunden ;).

    Ja diese Fugen für 2 Claviere ausder Kunst der Fuge habe ich auch schonmal gespielt. Das ist 'ne ganz schöne Idee, macht Spaß und ist nicht allzu schwer. Mehr kann ich dazu leider im Moment nicht sagen, weil ich die Ausgabe nicht griffbereit habe ;).
    Soweit ich das in Erinnerung habe, ist das der gleiche Notentext...


    Viele Grüße soweit,
    Benni

    Was ich noch vergessen habe...


    Eine Frage noch an die Musikwissenschaftler oder Kenner dieses Werks (ich bin leider nicht so sehr gut darüber informiert und darüber hinaus reicht mein kontrapunktisches Verständnis leider auch nicht bis zur Quadrupelfuge):


    Wie viele Fugen "fehlen" eigentlich in der Kunst der Fuge noch, bzw. fehlen überhaupt welche oder: Kann man das überhaupt so genau sagen? Es wird wahrscheinlich Vermutungen darüber geben - immerhin ist die KdF ja auch nach einer bestimmten Systematik aufgebaut und nun ist die Frage, ob in dieser Systematik denn noch Lücken bestehen, die vermuten lassen, dass Bach eigentlich auch nach der Quadrupelfuge noch einige andere kontrapunktische Formen gezeigt hätte?. Oder gibt es sonst vielleicht Aussagen darüber?


    Würde mich auf jeden Fall interessieren. ;)


    Viele Grüße,
    Benjamin

    Hallo,


    Kaum zu glauben, aber ich habe wirklich eine Aufnahme gefunden, die noch nicht hier besprochen wurde. ;) Und schreibe damit auch endlich seit langem mal wieder einen Beitrag - habe ja die ganze Zeit in meiner Abwesenheit wenigstens noch einigermaßen versucht den Geschehnissen im Forum zu folgen.


    Bisher kannte ich nur eine Klavierfassung der KdF - auch wenn Bach laut einem Beitrag in diesem Thread dieser Art von Tasteninstrumenten damals eher abgeneigt war... ich wage zwar nicht, ihm irgendetwas anhängen zu wollen, aber ich glaube schon, dass es ihm auch auf dem Klavier gefallen hätte ;).


    Aber das Tolle ist wirklich, dass die KdF doch gerade NICHT explizit für ein Instrument geschrieben ist. Als kontrapunktische Studie frage ich mich, inwieweit Bach überhaupt eine bestimmte Instrumentierung gewollt hatte. Ich selbst besitze (soweit ich mich gerade erinnere) zwei Aufnahmen mit Klavier, vielleicht auch noch eine mit Cembalo, aber soweit ich weiß keine mit Streichern - trotzdem bevorzuge ich die KdF eigentlich mit Streichern. Es ist einfach ein großer Unterschied, ob eine Person alleine eine vierstimmige Fuge musiziert oder ob dies vier Personen in einem harmonischen Zusammenspiel machen - beides hat allerdings seinen Reiz.


    Wie auch immer: Letztens stolperte ich über diese Aufnahme:



    Die Kunst der Fuge, arrangiert für 4 Quartette. Leider habe ich die CD-Hülle gerade nicht griffbereit um jetzt detailliert etwas zu sagen, aber es spielen
    - ein Streicherquartett
    - Klavier und Vibraphon (teilweise ternär gespielt)
    - ein Bläserquartett
    - ein Flötenquartett


    Teilweise als einzelne Quartette, teilweise zusammen oder innerhalb einer Fuge abwechselnd um Themen und Motive besser hervorzugeben, etc... Ich finde die Aufnahme jedenfalls einfach interessant und abwechslungsreich! Auch wenn die Betrachtungsweise jetzt vielleicht nicht ganz so streng und akademisch ist - aber man hat einfach das Gefühl, dass die Musiker wirklich mit großen Spaß musizieren und es macht deshalb auch einfach Spaß zuzuhören.


    Es ist wirklich einfach mal etwas anderes und darüber hinaus mit gerade mal 6,99 € ein wirkliches Schnäppchen! :)
    Vielleicht hat bei euch dieser Beitrag ja Lust auf mehr geweckt :).


    Viele Grüße soweit,
    Benjamin


    PS: teilweise wird übrigens auch auf der Orgel musiziert

    Hallo Taminos,


    Ich persönlich mag diese Rankings nicht und da hier auch keins gefordert ist, schreibe einfach nur fünf Requien auf, die ich sehr mag:



    Schütz: Musikalische Exequien (jaja, kein Requiem im eigentlich Sinne, aber immerhin doch eine "Begräbnismesse")


    Brahms: Ein Deutsches Requiem


    Mozart: Requiem


    Joseph Eybler: Requiem


    Britten: War Requiem



    Bei den Franzosen (Duruflé, Fauré, etc.) kenn ich mich - wie man vielleicht sieht - (noch) nicht gut aus und kenne diese Requien nicht besonders gut; daher hab ich jetzt hier auch erst einmal keins davon erwähnt.


    Viele Grüße,
    Benjamin

    Hallo,


    Bei dieser Diskussion denke ich nur an die ersten "Bach"-Noten, die ich mir für die Orgel gekauft habe; das waren die allseits bekannten "8 kleinen Präludien & Fugen". Die Notenhändlering hatte selbst nicht so viel Erfahrung mit Orgelnoten und bestellte mir daraufhin prompt die Straube-Ausgabe vom Peters-Verlag mit allen möglichen Dynamik-Angaben, Phrasierungsbögen, etc., die man im Urtext vergeblich sucht.


    Mittlerweile (oder jedenfalls vor einiger Zeit wohl) war diese Ausgabe vergriffen - ein Bekannter erzählte mir jedenfalls von dieser Ausgabe, und dass er Bach doch gerne mal mehr romantisch aus einer Straube-Ausgabe spielen würde, weil er nunmal nur eine pneumatische Orgel aus dieser Zeit zur Verfügung hat. Ich habe sie ihm dann ausgeliehen.
    Fazit: Diese Ausgaben sind für die heutige historische Aufführungspraxis zwar quasi obsolet geworden, haben aber dennoch ihren Reiz. Straube war zu seiner Zeit ein Musiker, der die damalige Kulturlandschaft prägte (man denke nur an die Freundschaft zu Reger) und er hat Bachs Werke eben zeitgemäß interpretiert.


    Als krasses Gegenbeispiel dazu fällt mir die neue Buxtehude-Ausgabe ein (leider hab ich im Moment den Namen von dem (italienischen) Herausgeber vergessen). Der Kommentar im separaten Band ist fast so dick wie der Notenband selbst und dementsprechend anspruchsvoll ist die ganze Sache auch - die Quellenlage wird jedenfalls deutlichst ausgelegt. Alles, was durch Quellen nicht eindeutig belegbar ist, ist Grau gedruckt - also heller als die normalen Noten (dass man es erkennen kann), aber immerhin doch so dunkel, dass es beim Spielen nicht stört.


    Soviel nur kurz zum "romantischen Bach" ;)


    Viele Grüße,
    Benjamin

    Zitat

    Original von JuergenB
    - Die Herren Dabringhaus und Grimm machen, nach den CDs von MDG, die ich besitze (z.B. die Liszt-Aufnahme von Bavouzet) einen guten Job.


    Auf Dabringhaus und Grimm bin ich - warum auch immer - erst vor kurzem gestoßen durch die bereits in einem anderen Thread erwähnte Gesamtaufnahme von Regers Orgelwerk durch Rosalinde Haas.
    Ich weiß gar nicht, ob man hier so öffentlich sagen sollte, aber bis dahin dachte ich ja, dass DG ein (audiophiler) Ableger der Deutschen Grammophon ist.
    Die Aufnahme von Regers Orgelwerk fand ich zum größten Teil ziemlich gut, habe mir daraufhin noch die CD mit Brahms' Op. 116-119, gespielt von Elisabeth Leonskaja, gekauft und war über diese Aufnahme sehr positiv überrascht. Als ich sah, dass eine Aufnahme von Tschaikowskys Jahreszeiten ebenfalls dort erschienen ist, habe ich letzte Woche gleich zugegriffen und der gute Eindruck hat sich nur verstärkt. Vor allem die beiden Klavieraufnahmen bestechen durch einen sehr klaren, aber nicht aufdringlichen Klang.


    Mit durchschnittlich fast 20 Euro sind die CD's zwar in einem höheren Preissegment, aber solange die Aufnahme sich hören lassen kann, zahle ich den Preis gerne.


    Viele Grüße,
    Benjamin

    Hallo,


    Ja, Reger ist wirklich ziemlich unterrepräsentiert. Vor einiger Zeit wollte ich mich unbedingt mit diesem Komponisten beschäftigen (bin nur einige Male durch Orgelliteratur auf ihn aufmerksam geworden) und habe mir einige Orgelnoten und CD's gekauft, u.a. auch die großen Choralfantasien. Die Orgelmusik ist für ihre Zeit wirklich einmalig und für mich unübertroffen. Nachdem Mendelssohn die Orgeltradition in Deutschland wiederbelebt hat, führte Reger sie später zu einem wahren Höhepunkt - und ich bin neugierig, was Reger uns noch alles für Musik hinterlassen hätte, wäre sein Leben länger gewesen.


    Heute begegne ich Reger fast nur noch in der Kirche in seinen Orgelwerken und einigen Chorsätzen - im "öffentlichen" Konzertleben nehme ich Reger kaum wahr (vielleicht informiere ich mich auch nur zu wenig darüber?), was wirklich schade ist, denn seine Kammer- und Klaviermusik sind qualitativ dem Orgelwerk bestimmt ebenbürtig (ich selbst habe mich damit noch nicht beschäftigt).


    Reger wird oft vorgeworfen, seine Musik sei überladen, nicht transparent genug und überfordere den Hörer oft mit seinem kontrapunktischen Kompositionsstil. In gewisser Weise kann ich dem zustimmten, aber nur insofern, dass es vielleicht keine leicht zugängliche Musik ist, sondern der Beschäftigung mit dieser bedarf - oder kennt jemand etwa "Eine kleine Nachtmusik" im Regerschen Stil? ;)


    Ich selbst versuche gerade, mir erst einmal die Orgelwerke von Reger nahe zu bringen. Eine Reger-Gesamtauffnahme gibt es meines Wissens nach nicht. Gesamtaufnahmen von Regers Orgelwerken sind glaube ich auch eher rar gestreut. Ich kenne vor allem (ist wohl auch am bekanntesten) die Gesamteinspielung von Rosalinde Haas, die ich mir nach und nach zulegen möchte:




    Viele Grüße soweit,
    Benjamin

    Hallo zusammen,


    Habe schon vor längerem einzelne Stücke aus diesem wunderbaren Zyklus gehört und bin jetzt im Klavierunterricht wieder darauf gestoßen - hier im Forum dazu habe ich bisher noch keinen Thread dazu gefunden (ich hoffe, dass ich ihn nicht übersehen habe).
    Ich bin kein Musikkritiker oder ähnliches, möchte aber trotzdem gerne ein paar Sätze dazu schreiben (Quellenangabe weiter unten):


    Zitat

    Peter Iljitisch Tschaikowsky schrieb den Zyklus "Die Jahreszeiten" op. 37 bis im Auftrag des Musikverlegers Nikolaj Matvejevitsch Bernard und für dessen musikalische Zeitschrift "Le Nouvelliste". Seit 1873 arbeitete Tschaikowsky gelegentlich für den "Nouvelliste", der das Publikum mit neuen Werken russischer und ausländischer Komponisten bekannt machte und auch über das musikalische Leben in Russland, Westeuropa und Amerika berichtete


    Aus den Tschaikowskys Briefen ist ersichtlich, dass der Verleger ein sehr gutes Honorar zahlte und dem Komponisten die Titel der Stücke vorschlug.


    Zitat

    Die jeweils vorangestellten poetischen Motti gehen offensichtlich auf den Herausgeber zurück, der ein großer Kenner der russischen Literatur und Poesie und auch selbst Verfasser literarischer Werke war. [...] Ob die Wahl der Verse mitTschaikowsky abgesprochen worden war, ist nicht bekannt [eine andere Quelle sagt, sie seien in jedem Fall erst im Nachhinein den Werken zugeteilt worden und dienten dem Komponisten somit nicht als Vorlage]. Alle zu seinen Lebzeiten erschienen Ausgaben enthalten jedoch diese Vers-Motti., Tschaikowsky muss folglich auf die eine oder andere Weise von ihnen Kenntnis genommen und sie gebilligt haben. [...]


    Aus unbekannten Gründen gab Bernard dem Zyklus die Opuszahl 37. Bei allen anderen KompositionenTschaikowskys stammen die Opuszahlen von seinem Verleger Jürgenson. Die in anderen Verlagen erschienen Werke des Komponisten blieben ohne Opuszahl. 1885 kaufte Jürgenson Bernard die Rechte für diesen Zyklus ab und ließ die Stücke im Oktober desselben Jahres zunächst einzeln erscheinen. [...] Bei der Übernahme der "Jahreszeiten" in das Eigentum des Verlages erhielt der Zyklus die Opuszahl 37bis. Die Opuszahl 37 selbst gab Jürgenson der "Großen Sonate". [...]


    aus:
    Vorwort zu "Tschaikowsky - Die Jahreszeiten (Opus 37 bis)"
    von Ludmila Korabelnikova, Polina Vajdman ( Moskau, Frühjahr 1998 )
    erschienen im G. Henle Verlag, Nr. 616




    Soviel zur Geschichte des Werkes. Ich finde das Verhältnis von Verleger zu Komponist in diesem Fall ein relativ besonderes. Ich kenn mich mit Tschaikowsky, seiner Biographie und seinen Charakterzügen, herzlich wenig aus, aber auf mich macht es auch den Eindruck, dass Verleger und Komponist hier ganz gut auf einer Wellenlänge liegen - was vielleicht bei einem solchen Auftrag, der zwischendurch kam, nicht selbstverständlich ist.
    Bernard scheint die Musik Tschaikowskys geschätzt zu haben - und sogar so sehr geschätzt zu haben, dass er ein höheres Honorar als eigentlich üblich gezahlt hatte. Tschaikowsky wiederum kam ihm sehr entgegen und versuchte den Wünschen und Ansprüchen des Verlegers völlig gerecht zu werden. Er bot sogar an, ein schon geschriebenes Stück für einen Monat bei Nichtgefallen völlig neu zu komponieren.
    Natürlich mögen wohl beide Betroffenen in diesem Fall profitiert haben, aber es spricht für den Verleger, seine literarischen Kenntnisse und sein Einfühlungsvermogen in diese Musik, dass er diese wunderbar passenden Verse den einzelnen Stücken vorangestellt hat (insofern sie erst im Nachhinein hinzugefügt wurden).
    Letztlich wird hier vielleicht auch der Anspruch ins Spiel gebracht, sich nicht nur allein auf die Musik und den Notentext zu beschränken, sondern eben ein Stück russische Kultur darzustellen.


    Ich selbst kenne die "Jahreszeiten" in der Aufnahme mit Lev Vinocour:



    Ich habe schon öfters gehört, dass Tschaikowskys Musik als etwas "schmalzig" wahrgenommen wird und vielleicht etwas zu sehr "verklärt". Er ist natürlich schon ein Kind seiner Zeit, in der vorliegenden Interpretation kann ich allerdings in diesem Punkt kaum etwas Übertriebenes erkennen - die Aufnahme auf diesem Steinway-Flügel von 1901 ist sogar eher etwas nüchtern gehalten, was vielleicht auch der Transparenz des Werkes zugute kommt.


    Falls Ihr diesen Zyklus noch nicht kennt, hoffe ich, euch mit diesem Beitrag darauf aufmerksam und neugierig gemacht zu haben. Mir selbst liegen diese kürzeren Stücke mit viel Charakter sehr am Herzen, wie z.B. Mendelssohns Lieder ohne Worte, Brahms' Klavierstücke, etc. - es müssen ja nicht immer gleich die großen Sonaten sein ;).
    Tschaikowsky schafft mit jedem Monat eine eigene kleine Welt mit ihrem ganz eigenen Charakter, die sich - den Zyklus zusammen gesehen - dann letztendlich wieder zu etwas Größerem ergibt.


    Und falls ihr den Zyklus kennt, bin ich auf eure Meinungen und Empfehlungen gespannt.


    Viele Grüße soweit,
    Benjamin

    Hallo...


    Mit diesem Beitrag melde ich mich erst einmal zurück aus meinen zweiwöchigen "Urlaub" ;). Ich hoffe mal, dass es euch soweit allen ganz gut geht.


    Ich bin schon öfters über die Werke für Chor und Orchester / Orgel von Cesar Franck gestolpert, aber habe noch nie eine Aufnahme davon gesehen - selbst nicht beim allseits bekannten Drei-Buchstaben-Händler.


    Kennt von euch jemand vielleicht eine Aufnahme dieser Werke; ich meine damit vor allem von "Dextera Domini" (ist dieser Psalm nicht sogar Bestandteil einer Messe für Orgel und Chor oder so) und von dem 150. Psalm ("Laudate Dominum").


    Vielleicht weiß von euch ja jemand Rat.
    Viele Grüße soweit,
    Benjamin

    Ob der Trend bei Klassik wirklich zum Dowonladen geht? Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass das in naher Zukunft noch nicht der Fall sein wird.
    Natürlich kommt es vor allem auf das an, was man auf der CD hören kann, aber an sich kaufe ich auch gerne eine CD, die eine gute Aufmachung und ein interessantes Booklet hat - und lade eben ungern einfach ein paar Dateien herunter. Davon abgesehen hat die Qualität der Mp3-Dateien heute noch nicht die Qualität von (guten) CD-Aufnahmen erreicht.


    Ich glaube schon, dass sich die CD als Trägermedium erstmal erhalten wird, bzw. vielleicht in naher Zukunft von einem anderen (vergleichbaren) Format abgelöst wird.


    Viele Grüße ;)

    Die Preisgestaltung von CD's find ich auch oft mehr als merkwürdig, aber ich versuch's auch gar nicht erst wirklich zu verstehen *g*.
    Meine persönliche Schmerzgrenze liegt für eine Einzel-CD bei 20 Euro und bei Boxen (kommt natürlich auch auf den Inhalt an) bei etwa 40 Euro.
    Mein absoluter Hochpreiskauf waren glaub ich die gesamten Beethoven-Klaviersonaten mit Alfred Brendel für etwa 120 Euro - letztens habe ich nachgeschaut und günstiger sind sie immer noch nicht geworden (hätte mich sonst ehrlich gesagt auch geärgert *g*). Es gibt wirklich einige Interpreten, bzw. Aufnahmen, die lange in diesem Hochpreissegment überdauern. Brendel ist - nach dem was ich sonst so gesehen habe - allgemein nicht "billig", wenn man das so sagen kann; er lässt allem Anschein nach schon lange und ausschließlich bei Philips produzieren und seine Interpretationen sind immer noch aktuell. Aber man kriegt für sein Geld auch auf jeden Fall etwas geboten.


    Ich bin zwar noch nicht so alt, aber ich weiß auch noch, wie es früher war, als man noch nicht im Internet gekauft hat. Für mich war es damals zuallerst schon sehr schwierig einen passenden CD-Laden zu finden - eigentlich gab es keinen in meiner Nähe. Ich habe dann ab und zu mal eine CD in dem hiesigen CD-Geschäft bestellt (die allerdings eben mehr Pop, etc. in ihrem Angebot haben). Und wie schon gesagt wurde: Ein wirklich gutes Niedrigpreissegment gab es auch nicht; jedenfalls hatte ich mich im Nachhinein fast immer geärgert, wenn ich einmal zu einer günstigen CD gegriffen hatte. Und ich habe auch den Eindruck, dass es selten so viele gute, teilweise sogar sehr gute Aufnahmen im Niedrigpreissegment gibt wie im Moment. Natürlich sind das teilweise die (guten) Aufnahmen, die gestern noch teuer waren, aber genauso gut sind das auch Aufnahmen unbekannte Künstler mit vielleicht eher nicht überragender, aber dennoch guter Qualität.


    Viele Grüße

    Ich habe den Artikel auch absichtlich erst einmal ohne jegliches Kommentar eingestellt - weil ich das ganz ähnlich sehe wie bubba.
    Ich nehme an, die Zahlen stammen aus irgendeiner medizinischen Studie und sind wahrscheinlich auch begründet und wissenschaftlich belegt, aber der Kontext, in den der FOCUS das stellt ist dann vielleicht schon ein bisschen seltsam. Den FOCUS nimmt wohl auch keiner ernstlich ernst als Musikzeitschrift. Ein bisschen erinnern die Artikel an so manche "pseudo-wissenschaftliche" Sendung, wie sie im Fernsehen öfters mal zu sehen sind ;).


    Viele Grüße

    aus der Zeitschrift FOCUS (20/1999), Seite 198


    Virtuoses Werkzeug
    Die menschliche Hand ist ein Wunder der Schöpfung. Musiker haben sie am besten im Griff.


    Kurze Zusammenfassung des Anfangs des Artikels:
    Es geht um Franz Liszts Sonate in h-Moll, die für den Pianisten Laurent Bouillet das Ende seiner Karriere bedeutete und um die enormen physischen und psychichen Anstrengungen, die ein solches Werk von einem Pianisten abverlangt, nämlich "so hohe Geschwindigkeiten und so akrobatische Fingerstellungen, dass sie erstn ach Tausenden Stunden korrekt zu spielen sind".


    Dann folgen die Daten:
    "Bis zu 16 Stunden pro Tag trainiert mancher Musik-Maniac seine 39 Muskeln der Hand, die 27 Freiheitsgrade und somit mehrere Billionen Stellungen erlauben. Altenmüller hat gemessen, dass Musiker ihre Hände um das Zehnfache schneller und genauer einsetzen als gleichaltrige Normalbürger. "Der Pianist Vladimir Horowitz drückte beim Trillern die Tasten bis zu dreizehnmal pro Sekunde abwechselnd mit Zeige- und Mittelfinger nieder. Maximale Ungenauigkeit im Rhythmus: drei Millisekunden.""


    [Markierungen von mir gesetzt]


    Soviel dazu ;)


    Viele Grüße,
    Benjamin


    PS: Wenn mir jemand (per PM?) sagt, wie ich den Artikel hochladen kann, dann mache ich das gerne.

    Hallo nochmal,


    Von mir aus kann der Thread gerne auch in den öffentlichen Bereich verschoben werden. Das Feedback-Forum hatte ich nur auf den ersten Blick gesehen und dachte spontan, dass der Beitrag hier hinein passt - ob er jetzt öffentlich oder nicht öffentlich ist, darüber hatte ich mir keine Gedanken gemacht.


    ad "aus dem Rahmen fallen": Dass hier jeder seinen eignen Stil hat ist natürlich völlig ok und auch wünschenswert. Ich meinte in diesem Fall eher, dass ich mich als Neuling natürlich auch erst einmal ein bisschen in gegebene Strukturen einfügen muss. Ich versuche, ein bisschen zu beobachten, wie der allgemeine Umgang miteinander ist, was erlaubt ist und was gefällt. Natürlich kann man als Neuling leichter mal "aus dem Rahmen" fallen (was durchaus auch positiv sein kann!), aber ich möchte das eigentlich vorerst versuchen zu vermeiden zu sehr aus dem Rahmen zu fallen ;).


    ad "keine neuen Themen": Ja, da stimme ich Dir zu, Ulli. Zu vielen Werken wurden schon Informationen und Meinungen in diesem Forum gesammelt (die man mit dem übrigens hervorragenden Index auch immer leicht wieder findet), und das tolle ist gerade, dass man in den meisten Fällen die Threads wirklich relativ problemlos wieder beleben kann. Wiederbelebte Threads werden - nach dem was ich bis jetzt Sehen konnte - interessiert aufgenommen und weiter diskutiert. Und selbst wenn ein neuer Thread ein bisschen versickert, wird er in der Regel irgendwann wieder zu Tage gefördert - das scheint in diesem Forum jedenfalls sehr gut zu funktionieren.


    Im Moment ist es wirklich so, dass ich viel mehr am Lesen als am Schreiben bin und auch mehr vom Lesen profitiere - das wiederum hätte ich auch als Nicht-Mitglied tun können, aber es ist auch einfach gut, wenn man die Möglichkeit hat, ab und zu was dazu schreiben zu können. Und wie gesagt: Seitdem ich auf dieses Forum gestoßen bin, lese ich hier sowieso regelmäßig mit und versuche auf dem Laufenden zu bleiben. Kann aber gut sein, dass das mit dem Semesterbeginn leider etwas abflauen wird...


    Also, vielen Dank erst einmal für die doch im Großen und Ganzen positiven Rückmeldungen. Ich war mir wirklich unsicher, wie genau mein Geschreibe hier im Forum so wahrgenommen wird und kann da jetzt immerhin etwas sicherer sein.


    Viele Grüße,
    Benjamin

    Ich erinnere mich an eine Aufnahme des Weihnachtsoratoriums von J.S. Bach (kann leider nicht mehr genau sagen, in welcher Aufnahme das genau war).
    Dort lautet der Text in einem Choral im zweiten Teil:


    Schaut hin, dort liegt im finstern Stall,
    Dess' Herrschaft gehet überall.
    Da Speise vormals sucht ein Rind,
    Da ruhet jetzt der Jungfrau'n Kind.


    Tut mir leid, das sagen zu müssen, aber auf dieser CD hört man das "p" in der "Speise" wirklich extrem schlecht. Ich kannte den Text, als ich das hörte, hörte mir die Stelle danach noch etwa 10mal hintereinander an und konnte leider beim besten Willen nicht das Wort "Speise" hören, so sehr ich mich bemüht habe. ;)


    Viele Grüße

    Hallo liebe Forianer...


    Hoffentlich darf ich diesen Thread überhaupt einfach so eröffnen, aber ich wollte über das og. Thema gerne ein paar Worte verlieren:


    Ich hab das Forum wirklich vor genau einem Monat entdeckt und wollte damals schon gerne Mitglied werden. Die erste Mail an Alfred ging am 27. August raus, bis ich alle Hürden genommen hatte war es dann der 03. September.


    Um es allerdings relativ kurz zu machen: Ich finde das Niveau für meine Verhältnisse enorm hoch, obwohl ich immer annahm, wenigstens ein bisschen von klassischer Musik zu verstehen. Im Gegensatz zu anderen Beiträgen sind meine nun wirklich nicht von sehr hoher Qualität...
    Die Beiträge zu den Eröffnungen von Threads hingegen sind - soweit ich das bis jetzt gesehen habe - wirklich gründlich erarbeitet, absolut fundiert und geben jedem Interessierten alle notwendigen Informationen. Der Diskussionsstil ist - wenn's wirklich um die Sache geht - hoch und die Argumentationen durchweg gut; da muss ich auch schon bemühen, dass ich vielleicht nicht zu sehr aus dem Rahmen falle.


    Nach meinem Eindruck bestehen die neuen Beiträge entweder aus CD-Rezensionen oder aus Diskussionen zu einzelnen Werken - beides finde ich wirklich spannend!


    Aber: Die Diskussionen zugängigen Werken sind nach meinem Eindruck oft erschöpft - ein Thema zu finden, was es noch nicht gab, ist auch schon schwierig ;). Wenn ich mir einen ganzen Thread durchgelesen habe, fällt es mir öfters schwer, noch einen eigenen Eindruck von dem Werk zu "Papier" zu bringen, weil alles schon gesagt worden scheint. Aber das mag auch ein Zeichen für meine Defizite sein...


    Eine echte Bereicherung sind für mich auch die CD-Rezensionen! - leider auch gefährlich, da ich in den letzten Wochen viel zu viel Geld bei jpc gelassen habe. Mir selbst fehlen viele "Referenz-Aufnahmen"; davon abgesehen habe ich auch nur von wenigen Werken so viel Ahnung, dass ich sie gründlich rezensieren könnte. Vielleicht wäre ich auch kein guter Kritiker, weil ich an den meisten Aufnahmen doch immer noch etwas Gutes finde und sie mir irgendwie gefallen ;).


    Anyway, wie gesagt: Ich hoffe ich konnte bis jetzt einigermaßen einen kleinen Teil zu dem Forum beitragen, möchte mich aber jedenfalls hier an dieser einfach mal für die ganzen schönen Anregungen bedanken, die ich in dem letzten Monat bis jetzt in diesem Forum erhalten habe ;).


    Viele Grüße.

    Hallo Ulli,


    Ich kann Deiner Argumentation nur zustimmen.
    Wie es scheint, kommt man in dieser Diskussion über kurz oder zu lang zu keiner Lösung, weil niemand weiß, was genau nun Beethovens Intention war - klar kann man sich drüber streiten (und das macht ich ja auch gerade ;)) und diese Diskussion macht das Problem sehr deutlich; mir war diese Problematik vorher in diesem Maße noch nicht so bewusst gewesen.


    Im Verlauf der Diskussion wurden jetzt schon viele Argumente aufgezählt, aber das von Dir eben genannte im obigen Beitrag ist auch für mich das ausschlaggebende: Die "Endgültigkeit" des Laufs am Ende des Graves. Und wie schon gesagt wurde, hinterlässt das Grave bei einer Wiederholung einen ganz anderen Eindruck - vielleicht vom Komponisten gewünscht? Man weiß es nicht, aber allein vom musikalischen Standpunkt her, macht mE eine Wiederholung des Graves wenig Sinn.


    Viele Grüße,
    Benjamin

    Zitat

    Original von Draugur


    So ein Schwachsinn. Dass Blarr seine Kompositionen "promotet", indem er Bachs herausragende Musik als "wenn auch ungewollt" antisemitisches Pamphlet darstellt, spricht in meinen Augen nicht gerade für ihn.


    Ich würde dem ebenfalls so nicht zustimmen. Fakt ist allerdings, dass sich meines Wissens antisemtische Strömungen oftmals auf bestimmte Bibelstellen aus dem Matthäus-Evangelium berufen (z.B. "Sein Blut komme über uns und unsre Kinder") - dem kann ich ebenfalls nicht zustimmen. Ich bin zwar kein Theologe, für mich liegt die "Schuld" (ich weiß nicht, wie dieser Schuldbegriff in der Wissenschaft genau definiert wird) eher beim Menschen an sich.


    Ich habe mich übrigens bei der Aufnahme vertan. Sie wurde nicht 1990, sondern 1999 aufgenommen. In der Tonhalle Düsseldorf, geleitet ebenfalls von Oskar Gottlieb Blarr. Wie genau ich zu der Aufnahme gekommen bin, kann ich Dir nicht mehr sagen. Sie scheint auch lediglich im Eigenverlag des Freundeskreises der Neanderkirche Düsseldorf herausgegeben worden zu sein.


    Die 1985er Aufnahme ist bei Koch International geschrieben und besitzt die CD-Nummer 313038 K3 - inwiefern diese noch erhältlich ist, kann ich Dir leider auch nicht sagen.


    Viele Grüße

    Zitat

    [i]Es ist für mich keine grundsätzliche Frage ob ein Orchester ohne Dirigenten auskommen könnte. Es muss immer einen musikalischen Entscheidungsträger geben. Ob der nun am ersten Pult, vor dem Orchester oder ausserhalb sitzt oder steht ist nebensächlich.


    Ja, dem kann ich voll zustimmen.
    Für mich besteht die Bedeutung des Dirigenten wirklich darin, dass er eben nunmal kein Mitglied des Orchesters, sondern vor allem auch Zuhörer ist. Ab einer bestimmten Größe des Ensembles ist eben solch ein "musikalischer Entscheidungsträger" von dem Du sprichst unbedingt nötig. Auch - oder vielleicht gerade wenn - Repertoirestücke immer und immer wieder mit den gleichen Impulsen gespielt werden (so möchte ich das jetzt gerne mal nennen), dann erhält man ein einfaches Abspielen von Druckerschwärze (wie oben auch schon gesagt).


    Das ist übrigens sowieso ein interessantes Phänomen: Man suche sich 5 andere Menschen, stelle sich im Kreis und singe bspw. einen gregorianischen Hymnus. Man wird feststellen, dass man zum einen versucht, gut aufeinander zu hören, aber genauso stellt sich mit der Zeit oftmals heraus, dass für das Ensemble wichtige Impulse mehr oder weniger unbewusst von einer Person ausgehen.


    Und eben wenn diese Impulse sich "einschleifen" und ein jedes Orchestermitglied eigenltich auch schon weiß was kommt, dann wird's mit der Zeit einfach eintönig.
    Neue Impulse braucht das Land! ;) Und dafür ist ein Dirigent mE einfach unerlässlich. Er ist Außenstehender und trotzdem Mitwirkender und veredelt einen guten Orchesterklang!


    Viele Grüße,
    Benjamin