Moravec mit Mozart:
Ganz wundervoll!
Gruß, Cosima
Moravec mit Mozart:
Ganz wundervoll!
Gruß, Cosima
Hallo Siamak,
ich kämpfe noch mit mir, das klingt alles sehr verlockend! Bei jeweils 10 Interpretationen der beiden Klavierkonzerte sollte eigentlich Schluss sein, aber ob 10 oder 11 ist ja eigentlich auch egal.
Gruß, Cosima
ZitatOriginal von Edwin Baumgartner
Was Du ansprichst, Cosima, nennt man im Fachjargon "Sandwichprogramme" - drum herum die Klassik, in der Mitte die neuen Sachen.
Stimmt, der Hosokawa lag in der Mitte. Kennt das Werk übrigens noch jemand? Mich hat es seltsamerweise seit damals nicht losgelassen. Als ich vorhin darüber schrieb, war es wieder sehr präsent – und das nach einmaligem Hören vor etlichen Monaten! Das für mich Neue war, dass es ich weder das Gefühl hatte, eine Beobachterin des Meeres zu sein, noch eine über das Meer Sinnierende (wie bei Debussy), ich fühlte mich vielmehr als ein Teil des Meeres. Insofern – um zu der Ausgangsfrage des Threads zurück zu kehren – hat hier der Komponist etwas wirklich Aufregendes geschaffen, das ich so noch nicht kannte.
Solche Sachen suche ich in der Neuen Musik. Halt ungewohnte, aufregende Eindrücke, die aber nicht wie Lärmbelästigung klingen, sondern meine Emotionalität ansprechen. Ich bin sicher, dass es die zuhauf gibt.
Gruß, Cosima
Durch den Thread über moderne Musik angeregt:
Meine bislang einzige CD von Schönberg, aber die ist richtig schön.
Gruß, Cosima
ZitatOriginal von Edwin Baumgartner
Der ganze Kunstbetrieb ist international primär an Interpreten orientiert - und wenn einer von ihnen einmal etwas Anderes als den üblichen Kanon vorschlägt, gibt's Probleme.
Im letzten Jahr lernte ich Gergiev kennen mit einem Mitschnitt von den Salzburger Festspielen. Er dirigierte dort Rachmaninow, Rimskij-Korsakow und die Uraufführung von Hosokawas „Circulating Ocean“ (einem Auftragswerk der Salzburger Festspiele). Das Hosokawa-Werk faszinierte mich sehr. Solche gemischten Programme würde ich mir für die Zukunft wünschen! Schade, dass so etwas wohl nur in Ausnahmesituationen funktioniert.
Gruß, Cosima
ZitatOriginal von Edwin Baumgartner
Das ist eben der Punkt: Hier zeigt sich, dass die Ablehnung der Neuen Musik nicht wirklich rational begründet ist. Ich werde den Verdacht nicht los, dass die Begründung der Ablehnung schlicht lautet: "Mir gefällt das nicht." Aber statt zu diesem Geschmacksurteil zu stehen (die Subjektivität ist uns so gründlich ausgetrieben worden, dass beispielsweise Web-Foren vor lauter IMO, IMHO etc. wimmeln - statt vorauszusetzen, dass jeder subjektiv spricht und es in allen Dingen, die nicht berechenbar oder messbar sind, alleinige Wahrheiten nicht möglich sind), statt also zu diesem Geschmacksurteil zu stehen, werden Versuche einer scheinbar objektiven Begründung unternommen. Und diese wird dann aus Konzertführern etc. zusammengeschustert.
Ja, und wieso ist das so?
Ich bekomme ein mulmiges Gefühl, wenn ich das alles hier lese und ehrlich gesagt steigert das nicht gerade meinen Drang, mich mit Neuer Musik zu beschäftigen.
Wenn ich sage, dass mir Renaissance-Musik nicht gefällt, kräht kein Hahn danach. Ich brauche keinerlei Sachkenntnis vorzuweisen, um dieses Urteil zu begründen. Als Neue-Musik-Gegner kommt man scheinbar mit einem „Gefällt mir nicht“ nicht so einfach davon. Man ist halt zu dämlich, die Komplexität zu begreifen, ist zu wenig offen, besitzt keine intellektuelle Neugier, hat keine Ausdauer etc.
Und weil niemand als dämlich, faul und verschlossen gelten will, sucht er halt nach Begründungen für seine Abneigung, die mangels Sachkenntnis natürlich nicht objektiv ausfallen können.
Mir wäre es lieber, jemand könnte auf positive Art und Weise vermitteln, was er an Neuer Musik schätzt, was sie ihm gibt, wie er sie empfindet etc. Dann hätte ich – als Anfängerin auf diesem Gebiet – eine Chance, die Begeisterung nachzuempfinden, was wiederum meine Neugier wecken würde.
Gruß, Cosima
Mahlers 4. unter Kegel war heute auch endlich da:
Schöne Grüße,
Cosima
ZitatOriginal von klingsor
hallo, für mich steht swetlanow meilenweit über den - m.e. immer wieder überschätzten gergiev -.
Hallo,
Swetlanow gefällt mir ja auch richtig gut, ich möchte unbedingt noch mehr Aufnahmen mit diesem Dirigenten kennen lernen, aber noch kurz zu Gergiev: Ich glaube nicht, dass er überschätzt wird, seine Aufnahmen – ich spreche jetzt nicht von den Opern, die kenne ich zu wenig - werden doch (von einigen Ausnahmen abgesehen) mit schöner Regelmäßigkeit von Kritikern in der Luft zerfetzt. Erst gestern las ich eine Rezension von Hurwitz, der meinte, Gergievs Sacre sei so schlecht, dass er niemals auf CD hätte erscheinen dürfen.
Interessant ist für mich, dass seine Aufnahmen anscheinend trotzdem geliebt werden (von mir zumindest), obgleich sie technische Schlampigkeiten usw. aufweisen. Irgendetwas muss also dran sein an diesem Dirigenten, was die Hörer fasziniert. Halt etwas, das nicht mit objektivierbaren Kriterien nachvollziehbar ist.
Das Lob, das Gergiev zuteil wird, gilt dann auch häufig ihm als Persönlichkeit und seinem Engagement bzgl. des Mariinsky. Und hier muss man einfach auch mal anerkennen, dass er wirklich Großes geleistet hat.
Gruß, Cosima
ZitatOriginal von AcomA
um es mal klar auszusprechen: wer behauptet, s. richter konnte keinen mozart spielen, der 'hat nicht alle tassen im schrank'!
Hallo Siamak,
das ermuntert mich zu dem euphorischen Ausruf: Ich liebe Richters Mozart sehr!!!
Mir war gar nicht bewusst, dass Richter so wunderschön perlend und feinsinnig, fast zärtlich Klavier spielen konnte, bevor ich seinen Mozart kennen lernte.
Hallo Christian,
leg Dir beide zu: Die wieder veröffentlichte Richter-Box und den Gulda! Und am besten den Live-Mitschnitt von Richter auch noch. Man kann nie genug Mozart im Hause haben (und das aus meinem Mund :D)!
Gruß, Cosima
Hallo!
An Romeo und Julia: Vielen Dank für den Hinweis auf Euren Beitrag über Samson Francois. Ich habe ihn eben gelesen. Jetzt freue ich mich umso mehr auf die Aufnahmen!
An Siamak: Nein, das wusste ich nicht. Ich weiß so gut wie gar nichts über Magaloff. Berichte doch mal bitte…
Liebe Grüße,
Cosima
Hallo allerseits,
heute war jpc-Tag, und er verlief fast wie oben beschrieben: Auf meinem Weg zur Gulda-Box kam ich wieder an einer Richter-Aufnahme vorbei:
Dieses Mal handelt es sich nicht um eine Wiederveröffentlichung wie bei der o.g. Richter-Mozart-Box, sondern um eine ältere Live-Aufnahme vom 29. März 1989, die mir bislang entgangen war.
Heute habe ich Gulda jedoch nicht vergessen…und bereits in beide CDs reingehört:
Ihr glaubt es mir sowieso nicht, aber Richter konnte sehr wohl Mozart spielen! Ich bin selber erstaunt, dass mir seine Sonaten so gut gefallen. Sein Spiel ist anmutiger und inniger als das von Gulda.
Zu Gulda: Ich habe noch nicht alles gehört, aber sofort eine meiner derzeitigen Lieblings-Sonaten (KV 332) mit der von Pletnev verglichen. Gulda spielt sie faszinierend: Beherzt und sehr energisch, aber ohne diese seltsame Überinterpretation wie Pletnev sie betreibt. (Wobei ich nach wie vor auch die Pletnev-Version sehr spannend finde.)
Der Klang ist sehr direkt, teilweise hart, das Rauschen stört kaum. Derzeit würde ich sagen: Sehr empfehlenswert für alle, die keinen „verzärtelten“ sondern lieber den kraftvollen, schnörkellosen und „nackten“ Mozart wollen. Für mich ausgesprochen spannend!
Soweit meine ersten Eindrücke und ein vorläufiges Fazit: Mir gefallen recht unterschiedliche Interpretationen von Mozart-Sonaten, festlegen auf eine favorisierte Sichtweise kann und möchte ich mich derzeit nicht.
Gruß, Cosima
ZitatOriginal von AcomA
könnte mir aber vortsellen, dass es interessanter als bei magaloff erklingt.
Hallo Siamak!
Hui, das ging aber schnell. Danke!
Ich habe mir die Doppel-CD bestellt, bin sehr gespannt darauf. Die Magaloff-Aufnahme von 1955 muss aber auch sein. Ich kann es schwer beschreiben, aber ich habe diesen Pianisten ein wenig in mein Herz geschlossen.
Beste Grüße,
Cosima
Hallo allerseits,
eben bin ich bei meiner Suche nach Chopin-Aufnahmen auf den Namen Samson Francois (1924-1970) gestoßen. Auf dem Great-Pianist-Sampler ist ein Chopin-Walzer zu hören; klingt sehr ansprechend, sofern man das in der Kürze der Zeit feststellen kann, sehr „französisch“.
Francois wird so vorgestellt:
„Von seinem großen Lehrer Alfred Cortot erlernte Samson Francois jene besondere Spontaneität des Spiels, die ihn von anderen französischen Pianisten seiner Zeit unterschied. Die Eleganz seines Vortrags, gepaart mit großer technischer Gewandtheit und einem feurigen Temperament, prädestinierte ihn für Chopins Werke.“
Feuriges Temperament - also das direkte Gegenteil von Magaloff (etwas Abwechslung darf ruhig sein). Elegant - das könnte etwas für mich sein.
Es existiert eine Aufnahme mit den beiden Sonaten und den 51 Mazurken. Die wäre ideal, da ich letztere ja auch noch als Gesamtaufnahme suche.
Siamak, was meinst Du? (Alle anderen sind natürlich auch gefragt!)
Schöne Grüße,
Cosima
ZitatOriginal von petemonova
wenn du dich gerade zum Magaloff-Fan entwickelt hast, lege ich dir noch einmal ganz besonders seine Debussy/Ravel/Fauré-Scheibe ans Herz.
Vielen Dank für den Hinweis, Peter. Deinen Eintrag hatte ich ganz überlesen. Ich werde schauen, ob ich die CD irgendwo finde!
Bei mir geht es gleich weiter mit Alkan. Wie gut, dass ich Hamelin durch das Forum (wieder-) entdeckt habe! Eine grandiose Aufnahme!
Schöne Grüße, Cosima
ZitatOriginal von AcomA
nikita magaloff galt zurecht als prototyp des 'unaufgeregten virtuosen'. ökonomisches und manuell perfektes spiel (jeu perle). es fehlt an emotionaler anteilnahme.
[...] er spielte die etüden z.b. im live-konzert technisch souveräner und ausdrucksgerechter als s. richter (wollte mal Cosima etwas ärgern !
Hallo Siamak!
„Unaufgeregter Virtuose“ trifft es m.E. sehr gut. Das was Uwe als „Langeweile“ empfindet, ist für mich im positiven Sinne so etwas wie Unaufdringlichkeit, diskrete Zurückhaltung, Kultiviertheit. Magaloff war halt ein Gentleman, der seine Gefühle nicht auf einem Tablett darbietet. Eigentlich ist er gar nicht der Typ Pianist, den ich sonst schätze – hier bei Chopin empfinde ich anders.
Zu Richter: Hier kannst Du mich nicht ärgern. Was diesen über alle Maßen von mir geschätzten Ausnahme-Künstler anbelangt, habe ich mir im Forum ein dickes Fell zugelegt.
Herzliche Grüße, Cosima
Danke für Infos über Perlemuter, Siamak! Dann streiche ich den Herrn einstweilen wieder von meiner Liste. Er ist übrigens am 4. Sept. 2002 in Paris verstorben.
Beste Grüße, Cosima
ZitatOriginal von Uwe
Aber der sehnsuchtsvolle Blick ist nicht wirklich angebracht. Für mich spielt Magaloff zwar solide, aber ein wirklich mitreissendes Spiel erlebe ich selten bis kaum.
Hallo Uwe,
hmm, ist ja merkwürdig, anscheinend bin ich die Einzige, die richtig in Magaloff vernarrt ist . Gerade seine klare, kühle und elegante Interpretationsweise finde ich bei Chopin ungemein anziehend.
Aber dennoch: Danke für Deine Einschätzung! (Falls Du Deine GA mal unbedingt loswerden möchtest… Du weißt, wo Du mich findest. :D)
Ich bemühe mich heute wirklich um Karajan, jetzt dies:
Wie die Bizet-Suiten: Ganz wunderbar!
Beste Grüße, Cosima
ZitatOriginal von Uwe
Hallo Uwe, hallo allerseits,
sehnsuchtsvoll blicke ich gerade auf diese Gesamtaufnahme; die hätte ich auch gerne. Ich hoffe, dass sie eines Tages zu einem vernünftigen Preis erhältlich sein wird.
Wie gefällt Dir die 1. Sonate? Und kannst Du etwas zu der 3. sagen? Die habe ich nämlich gerade als Einzelaufnahme bestellt. D.h. nein, meine muss früher entstanden sein, da sie in Mono aufgenommen ist. Die GA stammt ja aus 1974-78.
Damit es nicht heißt, ich würde Karajan ganz ignorieren... hier läuft:
HvK schwelgt hier richtig schön in Klangmassen, gefällt mir sehr gut.
Gruß, Cosima
Hallo Siamak, hallo allerseits!
ZitatOriginal von AcomA
heute habe ich mir karten für pletnevs klavierabend in der essener philharmonie für den 02.06. im rahmen des klavierfestivals ruhr gekauft !
Wolltest du Dir nicht auch Demidenko/Alexeev anhören? Leider spielen sie ja die Sinf. Tänze nicht; Argerich/Freire haben sie dafür im Programm.
Eben sah ich im HR-Fernsehen Pletnev mit den „Bildern“ von Mussorgskij (Festspielhaus Baden-Baden, 2004). Schon sehr feinsinnig und differenziert interpretiert, aber mir persönlich etwas zu kühl und sachlich.
Gruß, Cosima
Hallo Siamak, hallo allerseits!
Jetzt habe ich etliche Male in Folge die Lipatti-Aufnahme gehört: Sie bleibt für mich etwas blass und nicht besonders berührend, ich kann es nicht ändern. Wirklich, ich zweifelte schon an meiner Wahrnehmung und machte mich eben auf die Suche nach Rezensionen.
Die Aufnahme scheint doch etwas zu polarisieren, so einstimmiges Lob wie ich befürchtet hatte, scheint es nicht zu geben. Zum einen fand ich im FF-Archiv einen Artikel aus 1978 („Legende und Wirklichkeit“), in dem der Schreiber sie nicht als „Glücksfall“ unter den Lipatti-Einspielungen bezeichnet; er spricht dabei von meiner London-Einspielung. Dann stieß ich auf eine Diskussion in einem anderen Forum über die 3. Sonate: Auch dort war man sich keineswegs einig ob ihrer Qualität. Weshalb ich das erwähne: Unter den Schreibern dort nannte einer den Namen Vlado Perlemuter und lobte dessen Einspielung. Der Name begegnet mir zum ersten Mal. Weiß jemand etwas über diesen Pianisten?
Jetzt habe ich mich doch an dieser Sonate fest gebissen und eben die Magaloff-Aufnahme bestellt. Leider hat sie einige Wochen Lieferzeit, aber ich werde berichten.
Beste Grüße,
Cosima
ZitatOriginal von AcomA
chopins h-moll sonate mit dinu lipatti habe ich mit einer aufnahme tatsächlich von 1947 aus bukarest !
Hallo Siamak,
mein Irrtum! Die Aufnahme ist vom 04.03.1947 - aufgenommen in London. 1956 steht auf der Rückseite der CD als Produktionsjahr, aber da weilte Lipatti ja längst nicht mehr auf Erden (er ist 1950 gestorben).
Gruß, Cosima
ZitatOriginal von Caesar73
Bei mir jetzt Saint-Saens mit Stephen Hough:
Bist Du von der Hough-CD auch so begeistert wie ich, Christian? Ist die nicht einfach umwerfend?
Bei mir:
Gerade bewege ich mich auf blumigen Wiesen.
Gruß, Cosima
Hallo Tom,
danke für den Hinweis – eine interessante Gegenüberstellung, bei der Sinopoli ganz leicht vor Kempe die Nase vorn hat. Nun wäre es natürlich ideal, wenn jemand alle drei Aufnahmen kennen würde und etwas dazu schreiben könnte.
Viele Grüße,
Cosima
P.S.: Ich höre die Sinfonie gerade. Obwohl ich weder für die Berge noch für Strauss sehr viel übrig habe, bin ich richtig vernarrt in dieses Werk.
ZitatOriginal von C.Huth
Ganz neu am Markt - kennt schon jemand die Aufnahme mit dem Gustav Mahler Jugendorchester unter Franz Welser-Möst auf EMI. Einige Hörschnipsel im Saturn um die Ecke machten einen interessanten Eindruck....
Ich krame den Thread mal wieder hervor, weil mich auch die Welser-Möst-Aufnahme interessieren würde. Vielleicht gibt es ja neue Erkenntnisse?
Ich hätte gerne eine Alternative zu Järvi, und mir sind einige sehr positive Rezensionen begegnet (zuletzt heute in der FF).
Gruß, Cosima
ZitatOriginal von Edwin Baumgartner
Angeblich (lt. meinem Fachgeschäft, dem ich jetzt schon gehörig auf di Nerven gehe) bei Philips.
Kennst Du auch schon ein ungefähres Datum? Nerv die ruhig noch ein bisschen mehr, und sage unbedingt Bescheid, wenn Du etwas weißt!
Gruß, Cosima =)
ZitatOriginal von Theophilus
Es ist natürlich schwierig, wenn du mit negativen Gefühlen an die Sache herangehst. [...] Diese Leistungen sind dermaßen herausragend, dass mit ihnen alleine Karajan als einer der großen Dirigenten der Geschichte gelten müsste, ungeachtet vieler weiterer ausgezeichneter Aufnahmen.
Hallo Theophilus,
dessen bin ich mir absolut sicher - Karajan war ohne Zweifel ein großer Dirigent! Und genauso sicher bin ich, dass ich sein Dirigat in vielen Fällen als hervorragend einstufen würde, wenn Du mir seine Aufnahmen im Blindtest vorspielen würdest. (Seine Bizet- und Tschaikowskij-Suiten zum Beispiel liebe ich sehr.)
Gleichwohl, es geht um die „Lieblinge“ – und Karajan einen solchen zu nennen, widerstrebt mir einfach.
Schöne Grüße, Cosima
Lieber Christian,
dann meinte ich eine andere Rezension. Auffällig ist wirklich, wie stark die Aufnahme polarisiert:
Zum Beispiel in der neuen FF, die eben die Post brachte, lobt Ingo Harden zwar Pletnevs „hervorragende manuelle Realisierung der Sonaten“, sein Fazit ist jedoch: „Preziöser Manierismus ist sicherlich das Letzte, was die Mozart-Interpretation zu irgendeiner Zeit nötig hat.“
Aber weißt Du was? Bevor ich mir noch länger den Kopf zerbreche, belasse ich es hierbei:
ZitatIch vemute Pletnev würde es als Kompliment empfinden, dass seine Aufnahmen faszinieren und irritieren.
Genau so empfinde ich nämlich.
Liebe Grüße,
Cosima
Noch ein Nachtrag hierzu:
ZitatZumindest würde das zu seiner analytischen Herangehensweise passen.
Ehrlich, ich weiß nicht. Ich habe ein wenig das Gefühl, als wenn Pletnev Mozart grundsätzlich ein wenig hilflos gegenübersteht. Daher auch seine Aussage (auf der anderen Seite, die mit den „Akzenten in der Klassik“):
"Bei Mozart sind humorvolle Sachen häufig sehr ernst. Und ernste Sachen, wie auch immer, sehr humorvoll", meint er zu seiner Vorstellung der Klanggestalt und ergänzt: "Musiker müssen eine gewisse Kraft der Imagination besitzen. Ein Künstler ohne Intuition, tut besser daran, es als Buchhalter zu versuchen".
Wieso reitet er – der sonst so analytische Pianist – so sehr auf seiner „Imagination und Intuition“ herum? Mir erscheint das suspekt.
ZitatOriginal von Caesar73
auf der Internetseite eines Klassikmagazins war heute eine Rezension der neuen Platte des Pianisten zu lesen. Durchaus interessant.
Hallo Christian,
meinst Du die Seite, die besondere „Akzente auf die Klassik“ legt?
Falls ja: Das Geschriebene deckt sich zwar weitgehend mit meinen Eindrücken, spricht aber m.E. nicht für die Qualität der Mozart-Aufnahme. Sicher, Imagination und Intuition sind wichtig, aber wenn ich am Ende das Gefühl habe, zwar einen großartigen Pletnev gehört zu haben, den Mozart aber etwas vermisse, dann stimmt irgend etwas nicht.
Sicher, besonders auch Richter hat seine Persönlichkeit in der Musik ausgedrückt und nicht immer war das Ergebnis zufrieden stellend (deshalb sollte ich hier eigentlich lieber schweigen ), aber Pletnevs sehr persönliche Interpretation empfinde ich fast als Verfremdung von Mozart. Vielleicht bin ich bzgl. Mozart auch besonders streng (u.U. weil ich hier immer etwas „Vollendetes“ erwarte), aber einerseits zu sagen, dass der interpretatorische Ansatz romantisch sei, andererseits das Klangresultat ob seiner Klarheit aber nicht mehr, finde ich etwas merkwürdig. Für mich klingt sie auch im Resultat eher romantisch als klassisch.
Seltsam ist, dass ich die Aufnahme eigentlich liebe, sie dennoch so kritisiere.
Gruß, Cosima
Nachtrag: Ich glaube, dass es einen Unterschied zwischen Richter und Pletnev gibt: Für Richter stand immer das Werk an erster Stelle. Seine Persönlichkeit floss zwar ein in die Interpretation, dennoch stellte er sich bescheiden hinter das Werk.
Bei Pletnev scheint es umgekehrt zu sein: Seine Vorstellung („Imagination und Intuition“) von den Mozart-Sonaten stellt er bewußt über das Werk und den Komponisten an sich. Er versteht Mozart voll und ganz aus seiner eigenen Person heraus und stellt sich somit vor das Werk.
Klingt ein bisschen konfus, vielleicht versteht mich jemand.
ZitatOriginal von Edwin Baumgartner
Gergiev hat in London die Prokofjew-Symphonien aufgenommen.
Wann denn? Erst kürzlich? Mir ist das neu, woher hast Du die Info? Bitte dringend um Infos.
Gruß, Cosima
ZitatOriginal von AcomA
sie gehört zu meinen liebsten werken überhaupt. zwar nannte ich im sonaten-lieblings-thread seine 2.sonate, aber die dritte spielt für mich nahezu eine ähnlich wichtige rolle. [...]
nun, liebe Cosima, dinu lipattis aufnahme des werkes anfang der 50er jahre sowie w. kapells einspielung sind legendär ! gegen die dramatik dieser beiden hat askenase aufgrund seiner technischen grenzen keine chance.
Hallo Siamak, hallo allerseits!
Ich bin gerade ein wenig verdutzt darüber, dass ich a) die 3. Sonate so ganz anders beurteile als Du, und b) dass ich Lipattis Aufnahme so wenig abgewinnen kann.
Sicher, Lipatti spielt sie viel raffinierter, intensiver, ausdrucksvoller usw. als der strengere Askenase, bei dem sie sich eher nach Pflichtprogramm anhört. Ich deutete es ja schon an: Vielleicht verweigere ich mich Lipatti generell (wieder Stichwort: Hörpsychologie), weil alle Welt ihn so lobt; er ist ja quasi zum Mythos geworden ob seines frühen Todes und dieses letzten Recitals in Besancon („göttliche Spiritualität“…“unberührt von allem Schmerz“). Solch eine Lichtgestalt muss man einfach lieben.
Und trotzdem: Er berührt mich nicht, obgleich mein Ohr mir schon sagt, dass Chopin eigentlich genau so klingen sollte. Mehr noch: Chopin und Lipatti sind m.E. die ideale Verbindung, weil sie sich auch im Wesen so ähnlich waren. Beide haben sie diese sensiblen und zerbrechlichen Züge, sind in ihrer träumerischen, spirituellen Art irgendwie nicht von dieser Welt.
Sei’s drum, vielleicht macht es bei mir ja noch „klick", ich würde es mir wünschen.
Kapell wäre neben Magaloff eine Alternative für mich, die ich unbedingt einmal hören möchte. Es existiert von Kapell zwar eine Aufnahme der 2. und 3. Sonate, aber die scheint leider mal wieder vergriffen zu sein. X(Ich erinnere mich gerade daran, dass ich sie bereits im Mazurken-Thread erwähnt hatte; ich zitiere noch einmal:
ZitatA. Csampai schrieb auf der Rondo-Seite:
Kapell hat als einer der wenigen Pianisten das perkussive Wesen des Klaviertons begriffen, und so gründet seine Sensibilität auf einem vergleichsweise harten, prägnanten Anschlagsfundament. So plastisch und zugleich so leidenschaftlich drängend und verzweifelt-heroisch habe ich die h-Moll-Sonate Chopins noch nie erlebt wie in Kapells Interpretation von 1951.
Liebe Grüße, Cosima
Nachtrag: Als ich eben diese Rezension noch einmal las, fiel mir auf: „so gründet seine Sensibilität auf einem vergleichsweise harten, prägnanten Anschlagsfundament“. Das könnte es sein, was mich bei Lipatti stört: Ich empfinde ihn bei aller Sensibilität als „weich“.
Auch Magaloff würde ich eher in Richtung Kapell einordnen.