Hochinteressant. Hoppes Stimme wirkt später baritonal und schwer. Dennoch hat er in Hamburg anscheinend mit sehr lyrischen Rollen begonnen (Mozart, Ernesto in "Pasquale", Walther v. d. Vogelweide usw.) Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich Stimmen entwickeln können.
Beiträge von greghauser2002
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Großartig, lieber Gregor.
Gerade der berührende letzte Teil ist ein wunderbares Dokument über den vielgeliebten Bariton. Mit all diesen interessanten Bildern.
Jetzt gibt es auch auf Deutsch eine 16-teilige Schrift über Ettore Bastianini! Danke.
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Für mich bisher wahnsinnig interessant. Vielen Dank, Carlo. Ich nehme an, es geht noch weiter ...
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Rubinstein, Schaljapin, Caruso ... die hat Heinz Erhardt alle persönlich kennenglernt.
Danke, lieber moderato, dass du uns die musikalische Seite des genialen Komikers hier näher bringst.
Ich war außerdem immer schon fasziniert, wie sich dieser beleibte Mann tänzerisch bewegen konnte. Hier ein Beispiel:
Heinz Erhardt - Ach Egon! - Tante Hedwig tanzt 1961 HD - YouTube
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Heinz Hoppes 100. Geburtstag am 26. Januar 2024 ist in den Medien sang- und klanglos verstrichen – auch im „Tamino“-Klassikforum! Dabei hatte der Tenor – vor allem als jahrelanges Mitglied der Hamburgischen Staatsoper – eine respektable Laufbahn als Opern- und Konzertsänger vorzuweisen und seine immer wieder gesendeten, überaus zahlreichen Operettenaufnahmen waren Bestandteil der Rundfunkprogramme.
Danke für die Erinnerung an Heinz Hoppe und seine ungewöhnliche Stimme und Karriere. Hier hat ein YouTuber ebenfalls an seinen 100. Geburtstag erinnert und etliche Videoclips zusammengeschnitten:
Heinz Hoppe - A Centenary Tribute (100. Geburtstag) (youtube.com)
„Das brennende Haus“ (‚Die Feuersbrunst‘) (Joseph Haydn): Odoardo, Hausverwalter – Claudio Nicolai / Colombina, seine Tochter – Rosl Schwaiger / Steckel, sein Schuldner – Kurt Equiluz / Leander, ein junger Stutzer – Heinz Hoppe / Hanswurst, genannt Wurstl, ein Rauchfangkehrer – Oskar Czerwenka / Der Geist von Steckels Vater – Karl Terkal / Ein Wirt - Hugo Gottschlich / Der Pfarrer – Robert Marencke / Das Ballett der Wiener Staatsoper / Choreographie: Gustav Blank / Der Chor der Wiener Staatsoper / Die Wiener Symphoniker / Dirigent: Robert Heger / Bühnenbild: Ottowerner Meyer / Kostüme: Grete Volters und Ottowerner Meyer / Inszenierung: Adolf Rott / TV-Regie: Hermann Lanske (Bregenz, Kornmarkttheater, 22. 7. 1963). Das Singspiel „Die Feuersbrunst“ wurde am 18. 7. 1963 rund 200 Jahre nach der Komposition in Bregenz uraufgeführt; die 2. Vorstellung wurde vom ORF aufgezeichnet und am 28. 7. 1963 im Rahmen der Eurovision auch im ZDF gesendet.
Hochinteressant. Das würde ich gerne einmal sehen! Hier kann man einen Eindruck vom Stück gewinnen:
Gars Joseph Haydn: Brennendes Haus mit Heinz Holecek 2.7.1988 (youtube.com)
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1959 war sie die Filmpartnerin von Mario Lanza in dessen letztem Film Der Sänger von Capri, auch bekannt als Serenade einer großen Liebe.
Sie hat ihren um zwölf Jahre älteren Kollegen um fast 65 Jahre überlebt.
Danke für diesen Hinweis, lieber Gregor. Für mich ist Johanna von Koczian auch ganz besonders durch diesen Film, der zum Teil in München und Salzburg spielt, in Erinnerung. Sie agiert darin herzergreifend als blinde, junge Frau.
Carlo hat vor einigen Jahren akribisch alle Mario-Lanza-Filme analysiert:
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Nur für das Protokoll: Das Coverfoto ist sehr schön, aber es handelt sich dabei nicht um die von Carlo und mir zuletzt angeführte CD. Bei Uracant erschienen mehrere CDs mit Alfons Fügel.
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Wie sieht es mit deinen Erinnerungen an Franco Bonisolli in Buchform aus?
Mein eigenes Buchprojekt wird im zweiten Halbjahr dieses Jahres einen neuen Anlauf nehmen. Das Manuskript ist fertig, aber die Verlagssuche ist zermürbend.
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FREUNDE, VERNEHMET DIE GESCHICHTE (UraCant 2051) (CD)
Zu dieser CD mit Erstveröffentlichungen (Opernarien und Volkslieder) liegen keine näheren Angaben vor.
Danke für deine Auflistung, lieber Carlo. Hier noch als Ergänzung die Trackliste der fehlenden CD:
01. Freunde vernehmet die Geschichte - 1942
02. Sextett aus "Lucia die Lammermoor" - 1940
03. Duett aus "Madama Butterfly" mit Trude Eipperle - ca. 1943
04. Guten Abend, gut Nacht - 1942
05. Verstohlen geht der Mond auf - ca. 1949
06. Hört ihr Leut und lasst euch sagen - ca. 1949
07. In der Heimat ist es schön - 1942
08. Droben steht die Kapelle - 1942
09. Durchs Wiesetal gang i jetz na - 1942
10. Es waren zwei Königskinder - 1942
11. Fischerin, du kleine - 1942
12. Denn so wie du - 1942
13. Vom Rhein der Wein - 1942
14. Blümlein auf der Heide - 1942
15. Die Lore am Tore - ca. 1949
16. Heut ist der schönste Tag in meinem Leben - 1949
Löns-Lieder-Suite von Eduard Künneke (ca. 1950):
17. Alle Birken grünen
18. Die roten Blätter rauschen
19. Herbstblatt am Lindenbaum
20. Wo der Wind weht
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Danke. Das kannte ich nicht. Hätte nicht vermutet, dass Wehofschitz zu solch dramatischem Vortrag fähig ist. Chapeau!
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Carlo: Vielen Dank für die Zusendung des "Stimmen, die um die Welt gingen"-Heftes über Alfons Fügel. Ganz toll!
(Auch wenn in diesem speziellen Fall der Titel der Reihe nicht ganz passt, oder?)
Eine kleine Korrektur: Die Uraufführung von Capriccio fand erst zwei Jahre später, am 28. Oktober 1942, statt. Fügel müsste somit mit Franz Klarwein, dem italienischen Sänger der Uraufführung, alterniert haben.
Ja, das stimmt. Franz Klarwein war 1942 der Sänger in der Uraufführung. Das Datum ist also eine falsche Angabe, die ich von der genannten Seite kopiert habe. An anderer Stelle habe ich gelesen, dass Alfons Fügel in der Uraufführungsreihe zu hören war. Die beiden Tenöre haben also alterniert. Klarwein kann ich mir mit den exzeptionellen Höhen des Duetts kaum vorstellen, aber er war ja bestens mit Richard Strauss bekannt. Sie werden sich bezüglich der Partie schon verstanden haben.
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Oh, vielen Dank, lieber Carlo.
Auf der Homepage von Uracant stehen nämlich keine Tracklisten, insofern ist deine Arbeit hier sehr hilfreich.
Die Schallplatte mit den Querschnitten von "Lucia" und "Traviata" gibt es angeblich hier als CD noch zu kaufen.
Ich habe vorgestern hingeschrieben und noch keine Antwort erhalten. Laut Wikipedia ist der Gründer von Uracant, der von dir erwähnte Fridhardt Pascher, demnächst 88 Jahre alt.
Auch die CD's von Walther Ludwig und Franz Klarwein sehen sehr interessant aus.
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Ich finde es außerordentlich interessant, sich dem großen Franz Schubert über seine Bühnenwerke zu nähern.
Carlo, du beschreibst das sehr eindrucksvoll: Nicht eingehaltene Termine, unvollendete Werke, Zeitdruck, schlechte Kritiken (wenn auch weniger für ihn selbst als für das Werk).
Und heute, an seinem Geburtstag, erfahre ich, dass Schubert die Ballade der Balladen als Oper vertont hat. Ich wusste das nicht! "Die Bürgschaft" gibt ja in der Tat Stoff für eine Oper her, aber es scheint selbst bei den größten Genies nicht jede gute Idee erfolgreich ausgeführt worden zu sein. Tröstlich für uns Normalsterbliche!
Danke bisher und ich freue mich auf die weiteren Besprechungen.
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Seit über zehn Jahren kein Eintrag zu Alfons Fügel!
Beim Hören seiner CD's, zumal den Aufnahmen Anfang der 40er-Jahre, denke ich mir jedes Mal: "An Stimmschönheit, Süße und Leichtigkeit kommt da eigentlich nichts heran." Ich bin der Meinung, wenn man Tenorstimmen liebt, kommt man an Alfons Fügel nicht vorbei.
Einiges hat sich getan, seine Biografie liest sich heute anders als hier Alfons Fügel vor 14 Jahren.
Unbedingt lesenswert ist der Beitrag von "hart":
Ob der Herzinfarkt allerdings tatsächlich während des Wolgalieds erfolgte, sei dahingestellt. Hier hört es sich weniger dramatisch an: 1950 kehrte er nach Bonlanden zurück und eröffnete mit seiner Familie ein Café in der heutigen Alfons-Fügel-Straße. Nach einem Konzert am 8. Oktober 1960 in Esslingen erlitt er einen Herzinfarkt und starb er am 10. Oktober 1960 im Alter von erst 48 Jahren in einem Esslinger Krankenhaus.
(Aus: Alfons Fügel (+1960) - Filderstadt)
An eine seiner ersten Stätten, Graz, kehrte er immer wieder für Konzerte zurück, wenngleich schon 1948 anlässlich von Hänels "Messias" geschrieben wurde: Von den Solisten gebührt Irmgard Seefried die Palme, Alfons Fügel schien etwas indisponiert, (...).
Eigentlich unglaublich, dass eine Tenorstimme dieser Qualität (in seiner besten Zeit reicht das Prädikat "Weltklasse" nicht einmal aus) nur wenige Jahre nach seinem Höhepunkt als normaler Kaffeehausbetreiber arbeitet.
Von einer Programmankündigung weiß ich, dass Fügel 1951 bei den Salzburger Festspielen in einer Schubert-Messe auftreten hätte sollen, letztlich aber durch Anton Dermota ersetzt wurde.
Hochinteressant ist das Bühnenrepertoire Fügels, das ich hier gefunden habe: Alfons Fügel (historicaltenors.net)
Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn man es hierher kopiert.
Fidelio (Erster Gefangener) – Ulm, Stadttheater, 1937?
Die Lustigen Weiber von Windsor – Ulm, Stadttheater, 10 October 1937
Ariadne auf Naxos (Brighella) – Ulm, Stadttheater, 25 December 1937
Rigoletto – Ulm, Stadttheater, 13 March 1938
Monika – Ulm, Stadttheater, 17 April 1938
Hans Heiling – Ulm, Stadttheater, 2 October 1938
Oberon (Elfenkönig) – Ulm, Stadttheater, 12 October 1937
Der Postillon von Lonjumeau – Ulm, Stadttheater, 13 October 1938
Les dragons de Villars – Ulm, Stadttheater, November 1938
Fra Diavolo – Ulm, Stadttheater, February 1939
Schwarzer Peter – Ulm, Stadttheater, 24 February 1939
La finta giardiniera (Belfiore) – Ulm, Stadttheater, 13 April 1939
Der fliegende Holländer (Steuermann) – Graz, Opernhaus, September 1939
Tannhäuser (Walther) – Graz, Opernhaus, 17 October 1939
Madama Butterfly – Graz, Opernhaus, 11 October 1939
Der Wildschütz – Graz, Opernhaus, 23 November 1939
Die Meistersinger von Nürnberg (Vogelsang) – Graz, Opernhaus, 22 March 1940
La forza del destino – Graz, Opernhaus, 10 April 1940
Parsifal (Dritter Knappe) – Graz, Opernhaus, 20 April 1940
Der Rosenkavalier (Sänger) – Graz, Opernhaus, 6 June 1940
La bohème – München, Nationaltheater, 3 August 1940
Martha – Stuttgart, Reichsgartenschau, open air, 1940
Capriccio (Sänger) – München, Nationaltheater, 1940
La fanciulla del West (Harry) – München, Nationaltheater, 7 December 1940
Falstaff – München, Nationaltheater, 2 February 1941
Don Giovanni – München, Nationaltheater, 30 September 1941
Turandot – München, Nationaltheater, 4 April 1942
Die Meistersinger (Zorn) – München, Nationaltheater, 27 June 1943
La damnation de Faust – München, Concert
Das Nachtlager von Granada
Le nozze di Figaro (Curzio)
Turandot (Pong)
Tristan und Isolde (Seemann)Ich bin dankbar für die Aufnahmen, die ich mit ihm habe. Seine Stimme möchte ich immer wieder einmal hören, auch wenn sie innerhalb weniger Jahren viel an Glanz einbüßen musste.
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Deine Berichte bereichern und faszinieren mich immer wieder, lieber "hart".
Auf's Neue ein herzliches Dankeschön.
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Offenbach: Les contes d' Hoffmann - Schluß des Antonia-Aktes
Ja, was für eine tolle Szene!
Und alleine in dieser Oper gäbe es noch einige davon! Beispielsweise das grandiose (offenbar nachträglich eingefügte) Aktfinale mit dem Septett.
Dieser Thread hat etwas Ausuferndes.
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Obwohl Tosca schon zweimal erwähnt wurde, ist meine Lieblingsszenen noch nicht dabei: 2. Akt, Mitte. Floria! Amore.
Sie dauert nur gute zweieinhalb Minuten, beinhaltet aber alle Emotionen, die gute Oper für mich ausmachen.
Mario Cavaradossi wird nach einem blutigen Verhör hereingeschleppt. Er hat tapfer geschwiegen und den Aufenthaltsort eines Freundes nicht verraten. Tosca konnte die Schmerzensschreie aber nicht mehr mit anhören und hat die Information preisgegeben.
Die Musik ist zunächst ruhig, mitfühlend, schleppend. Dann erkennt der Gemarterte seine Liebste und Musik und Worte werden zärtlich. Er fragt, ob sie geschwiegen habe und sie bejaht fälschlicherweise.
Der böse Scarpia hat nichts anderes zu tun, als den gesuchten Ort, den ihm Tosca ja gegeben hatte, hinauszubrüllen. Nun wird Cavaradossi wieder lebendig und beschimpft seine Geliebte. Das Ertragen seiner Schmerzen war umsonst gewesen und der zu beschützende Freud war verraten.
Die Ereignisse überschlagen sich, als ein Handlanger Scarpias die Nachricht überbringt, dass eine Schlacht verloren sei und Genossen, denen Cavaradossi angehört, die Oberhand behielten. Aus dem Gezeter Marios wird nun ein Triumphschrei, der je nach Ausdauer und Kraftmeierei des Tenors unterschiedlich lange andauert: Vittoria! Daraufhin schimpft er abermals verächtlich - diesmal aber auf Scarpia. Weil dieser sich das nicht gefallen lässt, befiehlt er, den Respektlosen zurück in den Kerker zu bringen. Dies wiederum wird Tosca endgültig zu viel und sie beendet den Tumult mit einem seelischen Schmerzensschrei, die Musik schwillt ab!
Wenn sich der Tenor bei den Vittoria-Rufen übernimmt, kann er die nächsten Textpassagen atemlos kaum noch bewältigen, oder er verliert die Linie, wie hier Pippo Di Stefano. Ich weiß nicht, ob Puccini die Szene derartig veristisch angelegt hören wollte. Effektvoll ist sie allemal:
Tosca: Act II: Floria! … Amore (Cavaradossi, Tosca, Scarpia, Sciarrome) - YouTube
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Als Ergänzung zu meinem Beitrag Nr. 20 fällt mir ein, dass ich einmal im Fernsehen Otto Schenk mit "Die Sternstunde des Josef Bieder" von Eberhard Streul gesehen habe, die von Schenk 1992 für ein opernaffines Publikum bearbeitet wurde.
Otto Schenk dürfte damit auch durch die Landen getourt sein. Ich habe ihn in diesem Ein-Mann-Stück vor 25 Jahren im Salzburger Festspielhaus erlebt. Ein so großes Haus komplett alleine zu füllen und die Leute zu unterhalten - das macht ihm so schnell keiner nach.
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Wir dürfen gespannt sein, was du uns zu den Bühnenwerken Franz Schuberts berichten wirst. Deinen einführenden Text in Beitrag 62 habe ich mit grossem Interesse gelesen.
Ich freue mich auch darauf. "Die Verschworenen" finde ich sehr unterhaltsam, da kenne ich eine reizende österreichische Einspielung aus den frühen 50er-Jahren.
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Achja, lieber Carlo. Danke. Den "Barbier von Sevilla" für Kinder hatte ich glatt vergessen. Habe ich auf der Festplatte.
Aber von diesen charmanten Fernsehproduktionen scheint es also fünf zu geben (eine leider gekürzt und noch dazu mit Marionettentheater unterbrochen): Mignon, Turco, Pompadour, Zigeunerliebe, letzter Walzer. Eigentlich alles eher unbekanntere Werke.
Die anderen genannten Aufzeichnungen sind von der Bühne abgefilmte Live-Aufnahmen. Da gäbe es ja noch mehr aus Bregenz (Vogelhändler), aus Mörbisch (Mariza) und vermutlich noch einiges.
Interessant auch dein Hinweis auf "Cosi fan tutte" im Archiv des Mozarteums. Es gibt eine Stelle in Salzburg, öffentlich zugänglich, wo man vor Ort fast alles hören und sehen kann, was von Mozart jemals aufgezeichnet wurde. Ausleihen oder überspielen ist nicht möglich, aber hingehen.
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Die hier gestellte Frage wurde gestern Abend im kleinen Kreis der Opernfreunde bei einem Glas Wein diskutiert.
Es gab ein Ergebnis: L'amico Fritz von Pietro Mascagni.
So schließt sich ein Kreis, lieber Hans Heukenkamp (siehe Beitrag 1). Und die Oper ist es auch definitiv wert, weil man bei einem Live-Erlebnis viel mehr in den Melodien schwankt. Das war bei diesem Werk tatsächlich ein richtiger Flash!
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Die spätere Fernsehsendung der "Mignon" (1981) im Rahmen der 'Marionetten-Opern' des ZDF - dazu zählten noch "Der Waffenschmied" und "Die verkaufte Braut" - war für mich sehr enttäuschend, weil man die Oper auf eine Dauer von 60 Minuten zusammenstrich und die handelnden Personen teilweise durch Marionetten ersetzte. Neben Trudeliese Schmidt als 'Mignon', Sylvia Greenberg als 'Philine' und Günter Wewel als 'Lothario' wirkte Adolf Dallapozza - mit einer entstellenden Perücke - als 'Wilhelm Meister' mit. Sehr schade!
Nachdem ich mir die von Orfeo entdeckte Sendung nun auch ansehen konnte, kann ich deine Enttäuschung nur teilweise nachvollziehen. Im Vergleich mit deinen Eindrücken von der Volksoper können dir diese 60 Minuten natürlich nicht viel bieten. Aber Adolf Dallapozza präsentiert sich den ganzen Film über spielfreudig und in (leider nur) zwei Szenen auch gut bei Stimme. Für mich eine schöne Entdeckung.
Jetzt würde es mich aber wirklich interessieren: Wie viele Fernsehverfilmungen von Operetten oder Oper gibt es eigentlich mit Adolf Dallapozza. Ich kenne zusätzlich zu "Mignon": "Zigeunerliebe", "Madame Pompadour" und "Der Türke in Italien". Nach kurzer Recherche kann ich noch "Der letzte Walzer" ergänzen, das ich leider noch nicht gesehen habe.
Weiß jemand noch mehr?
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Es hängt doch von mehreren Umständen ab: Oper, Besetzung, Inszenierung, Erreichbarkeit usw.
Das ist klar. In diesem Thread soll es vor allem um das Werk gehen! Also eine eher theoretische als praktische Frage.
Aber eine Antwort wie deine ist ganz im Sinne des Erstellers.
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Ich reise schon sehr weit, um Aufführungen mir am Herzen liegender Opern zu erleben, jedenfalls innerhalb von Europa. Von einigen Barock-Komponisten würde ich gerne noch mehr sehen, als es mir bisher möglich war, etwa von Lully, Alessandro Scarlatti, Vinci, Leo, Hasse, Pergolesi. Grétry habe ich erst vor kurzem für mich entdeckt, von ihm würde ich gerne noch viel mehr sehen. Ach ja, ein Komponist, von dem ich leider noch nie ein Werk auf der Bühne erleben konnte, ist Étienne-Nicolas Méhul, meiner Meinung nach ein großartiger Opernkomponist, der leider nie aufgeführt wird. Wenn es mal eine szenische Aufführung einer seiner Opern gäbe, würde ich dafür sehr weit fahren.
Schöne Antwort. Danke. Die Motivationen würden mich auch bei anderen Mitgliedern interessieren.
Wenn ich an meinen Vater denke! Der ist früher wegen diverser Opern und/oder Sängern z.B. bis Südspanien mit dem Auto gefahren. Und wir als Familie mit (allerdings ohne Opernbesuch).
Opern, die ich mir sehr zu sehen gewünscht hatte, waren etwa "Lakmé" und "Der Postillon von Lonjumeau". Beides erfüllt. Ich finde es schön, wenn man über favorisierte Werke sagen kann, dass man sie wenigstens einmal auch live gesehen hat. Und dann freut man sich natürlich über eine Inszenierung, in der man die Oper wiedererkennt.
Schön wäre, wenn man die eine oder andere Oper aus dem Thread "Unbekannte Opern" sehen könnte, wie "Il Figliuol Prodigo" von Ponchielli. Komponisten wie er, die zu ihrer Zeit sehr geschätzt waren, haben natürlich mehrere großartige Werke fabriziert. Warum auch immer, haben sich die Theater später ausschließlich auf "La Gioconda" konzentriert. In dieser Richtung würde ich mir mehr Catalani, Mascagni, Giordano und Zandonai auf den Spielplänen wünschen. "Wenn ich König wäre" von Adam soll ein großartiges Bühnenwerk sein oder "Il Guarany" von Gomes.
Aber immer wieder kommen dann doch positive Überraschungen auf die Spielpläne, man soll die Hoffnung nicht aufgeben.
Ein schönes Beispiel in letzter Zeit war "Zaza" von Leoncavallo im Theater an der Wien. Seine "Bohème" wäre etwas, wofür ich übrigens gerne eine Reise auf mich nähme.
"The Saint of Bleecker Street" von Menotti würde ich auch gerne sehen. Ein kraftvolles Drama mit schöner Musik, seinerzeit ein Broadway-Hit und mehrfach für das Fernsehen verfilmt.
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Bei mir wäre es ein traditionell inszenierter Ring
Was erwartest du von der Inszenierung durch Brigitte Fassbaender in Erl heuer im Sommer?
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In diesem Thread möchte ich Mitglieder ermutigen uns mitzuteilen, welche Oper sie sehr gern einmal live erleben möchten, aber bisher nicht die Chance dazu hatten.
Viele interessante Werke werden ja nur sehr selten gespielt. Welche Oper wäre es euch (theoretisch) wert, auch einen Weg auf euch zu nehmen? Theoretisch deswegen, weil ich weiß, dass manche opernaffine Taminos generell gar nicht mehr ins Theater gehen. Aber, wenn wir den Fall setzen, ihr ginget doch! Dann würde mich interessieren, welche seltenen Werke hohe Priorität bei euch genießen - und vor allem auch warum. Was gehörte also auf die Spielpläne?
Bei mir war es sicher die Oper "L'amico Fritz", die ich unbedingt einmal sehen wollte. In Erl vor zwei Jahren wurde der Wunsch dann erfüllt. Mit weiteren (noch unerfüllten) Kandidaten halte ich mich erstmal zurück, bis etwas von Kollegen kommt.
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Die Premiere dieser Inszenierung war bereits am 2. 3. 1977; an Stelle von Ilonka Szep sang da Patricia Wise, sonst war die Besetzung unverändert. Ich habe einen privaten - technisch leider unzureichenden - Mitschnitt dieser Premiere. Eigenartig finde ich, dass der ORF die Oper weder akustisch noch optisch aufgezeichnet hat, jedenfalls ist mir keine Sendung davon bekannt. Es muss aber einen hauseigenen Mitschnitt der Wiener Volksoper geben, weil auf einem Szenenfoto im englischen Magazin "Opera" deutlich ein aufgestelltes Mikrophon zu sehen ist.
Die spätere Fernsehsendung der "Mignon" (1981) im Rahmen der 'Marionetten-Opern' des ZDF - dazu zählten noch "Der Waffenschmied" und "Die verkaufte Braut" - war für mich sehr enttäuschend, weil man die Oper auf eine Dauer von 60 Minuten zusammenstrich und die handelnden Personen teilweise durch Marionetten ersetzte. Neben Trudeliese Schmidt als 'Mignon', Sylvia Greenberg als 'Philine' und Günter Wewel als 'Lothario' wirkte Adolf Dallapozza - mit einer entstellenden Perücke - als 'Wilhelm Meister' mit. Sehr schade!
Lieber Carlo,
ich bin immer wieder erstaunt über dein lexikalisches Wissen. In der Zwischenzeit ist der Mitschnitt der Volksoper von 1977 im Hamburger Archiv für Gesangskunst veröffentlicht worden - die ganze Oper zu hören ist wirklich ein Genuss. Dort gibt es übrigens immer wieder neue Aufnahmen mit Adolf Dallapozza zu kaufen, nachdem man geglaubt hatte, mit den fünf Boxen sei eigentlich alles veröffentlicht:www.vocal-classics.com - Seite 1 (vier Seiten!)
Und Orfeo hat ja auch den 1981-er Fernsehquerschnitt aufgetrieben:
Den gibt es, lieber greghauser2002, zumindest die von Carlo erwähnte gekürzte Fassung. Ich habe heute den gut 50-Minuten Schnipsel mit Trudeliese Schmidt und Sylvia Greenberg entdeckt.
Lieber Orfeo!
Diese DVD habe ich mir einst extra wegen Dallapozza in der kleinen Rolle des Rodrigo (nicht wegen Windgassen als Othello!) gekauft. Es ist wohl das erste Bilddokument mit ihm:
Aus der Schatzkiste: ein 58 Jahre altes Video (s/w)
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Den gibt es, lieber greghauser2002, zumindest die von Carlo erwähnte gekürzte Fassung. Ich habe heute den gut 50-Minuten Schnipsel mit Trudeliese Schmidt und Sylvia Greenberg entdeckt.
Ein toller Fund, danke vielmals!
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Ich finde Ernst Krenek einen sehr interessanten Komponisten und generell eine spannende Figur.
Du hast uns sein Liedschaffen in den beiden angeführten Threads definitiv nähergebracht, lieber Helmut Hofmann. Und dafür sei dir herzlich gedankt!
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Herzlichen Dank für die Erfüllung dieses Wunsches. Du bringst uns diese Oper wirklich nahe.
Viele Anregungen können deinem Artikel entnommen werden.
Der Inhalt: Vermutlich basierend auf dem Gedankenexperiment, dass Lukas für das Gleichnis, das er Jesus in den Mund legt, irgendwoher eine Quelle brauchte. Und so könnte sie ausgesehen haben.
Man lernt nie aus: Ich mag ja viele Arten von Tenorstimmen. Aber italienische Tenöre der 1950er bis 1980er können mich oft besonders fesseln. Die Stimmkraft und der gleichzeitige Wohlklang des warmen Timbres von Robleto Merolla (ich habe weder von diesem ulkigen Vornamen noch von der Künstlerpersönlichkeit je etwas gehört) erfreuen mich sehr. Immer wieder entdeckt man großartige italienische Stimmen aus dieser Zeit. Wo wäre Merolla heute, wo ein Francesco Meli als Hauptvertreter dieser Zunft gilt?
Robleto Merolla - tenore: BIOGRAPHY
Die - kurze - Aufführungshistorie ist kaum nachvollziehbar, da das Werk doch sehr gelungen zu sein scheint.
Dass es noch so viele andere Auseinandersetzungen mit dem Thema gibt, finde ich auch interessant.
Ich werde definitiv noch ein paar Mal auf diesen Beitrag zurückgreifen.
vor Orfeos Arbeit!