Habe die Diskussion aufmerksam verfolgt - an meiner Seite den verflachenden Holzhammer. Hatte die Bühnentarifvertäge, darunter auch den TVK der Orchestermusiker aus Interesse einige Jahre als Loseblattsammlung für teueres Geld abonniert, weil in den Feuilletons immer nur kommentarlos die Interessenargumente der Lobbyorganisation der deutschen Orchestermusiker DOV zu lesen waren. Der Musikertarifvertrag ist wirklich voller unhaltbarer Pfründen und Privilegien. Die Regelung der Arbeitszeiten, die sog. Dienste, mit den vielen Ausnahmen wäre eine Realsatire, wenn es für den Steuerzahler nicht so traurig wäre.
Möchte an die groteske Absicht der Streicher des Bonner Opernorchesters erinnern, vor das Arbeitsgericht zu ziehen, weil nur die Streicher die tariflich vorgesehenen Dienste geleistet haben, andere Instrumentengruppen aber nicht. Als sie sahen, dass sie damit ihrem Berufsstand einen Bärendienst erwiesen haben, sahen sie von der Klage ab.
Vor einiger Zeit wurde bekannt, dass es Musiker im Orchester des Münchner Gärtnerplatztheaters gab, die über einen längeren Zeitraum nur drei Dienste hatten.
Auch der Oberste Bayerische Rechnungshof wies vor einigen Jahren auf diesbezügliche Mißstände beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks hin.
Möchte nicht mit weiteren Beispielen langweilen. Fest steht, dass deutsche Orchestermusiker eine sehr privilegierte Berufsgruppe darstellen, weshalb die Streiks vom 30.11. eine Provokation der Opernbesucher und der Steuerzahler waren.