Hallo Alviano,
das klingt ja einmal nach einem vergnüglichen Opernabend! Ich hoffe, Francisco Araiza hat sich selbst seinem Schützling als warnendes Beispiel, wie man eine Stimme frühzeitig ruiniert, angeboten Stammt dieser Senor Pons aus dem Züricher Opernstudio?
lg Severina
Beiträge von severina
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Original von Fairy Queen
Ich auch- ausser, dass ich auf Lohengrin genausowenig Wert wie Severina lege.
Kaufmann hat ausserdem einen unschätzbaren Vorteil: er spielt nicht nur einen Tenor sondern er IST auch einer. D.H. er hat den Sex-Appeal des jugendlcihen Liebhabers, den Tenöre nunmal ständig singen und ich fand ihn insbesondere nach dem Don José gleichermassen stimmlich wie darstellerisch überzeugend.
Sage auch bravissimo!F.Q.
Wie recht du hast! Davon hat er uns gestern erst überzeugt und das Wiener Opernpublikum mit seinem Des Grieux im Sturm erobert!!!
lg Severina -
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Original von Jolanthe
Liebe Severina,er ist wirklich erst 39 und wird im Juli 40.
Jonas Kaufmann ist ein Tenor, der sich wirklich über viele Jahre hochgearbeitet hat und beständig seinen Weg gegangen ist.
Er wird sicher ein hervorragender Lohengrin sein.LG
Jolanthe
Liebe Jolanthe,Ich weiß, es ist einfach so eine Angewohnheit (oder Unart) von mir, nach einem halben Jahr aufzurunden :O mea culpa :O
lg Severina -
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Original von Ulli
Da stellt sich höchstens die Frage, wie lebendig ein Kunstwerk sein darf/soll? Denn selbst bei Beachtung von Alfs Gegenmaßnahmenkatalog bleibt es doch immerhin noch Kunst... wäre ja auch doof, wenn nicht...
Ulli
Sorry, aber das liegt im Auge des Betrachters - für andere ist es schlicht und einfach unerträglicher Kitsch. (Das gilt natürlich nicht für alle konservativen Inszenierungen, aber zumindest für die meisten an der WSO)
lg Severina -
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Original von Mengelberg
Wo ich mich schon so negativ über Calleja ausgelassen habe, dies vielleicht als Ausgleich: Ich finde, Kaufmann hat sich seinen Lohengrin in Bayreuth mehr als verdient. Bravo.
M.Dem kann ich mich nur anschließen, obwohl ich's mit einem lachenden und einem weinenden Auge tue, weil ich halt kein Fan der deutschen Oper bin, aber insgeheim zugeben muss, dass Kaufmann gerade in diesem Fach am besten ist
lg Severina -
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Original von Harald Kral
Heute melden es alle Agenturen:Jonas Kaufmann singt 2010 den "Lohengrin" in Bayreuth
LG
Lieber Harald,
Da hat Focus aber ein bisschen geschlafen, denn der Bayreuth-Lohengrin steht schon länger fest und auch geraume Zeit in Kaufmanns Terminkalender. (Da sie ihn auch ein Jahr jünger gemacht haben, scheinen die zuständigen Redakteure vielleicht in ein Zeitloch gefallen zu sein)
Ich freue mich einmal auf seinen Münchner Lohengrin!
lg Severina -
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Original von Alfred_Schmidt
Irgendjemand hat weiter oben im Thread die Frage gestellt, warum eine Opernsängerin/ein Opernsänger denn nicht nackt auftreten sollte
Die lakonische Antwort hierauf könnte lauten:
Weil Opernsängerinnen keine Huren, und Opernsänger keine billigen Gigolos sind. Weil sie Ansprucht auf Respekt in der oberen Gesellschaft haben, ein Anspruch der bei einem Gutteil dieser Leute bald verspielt wäre. Die Opernsängerin Anna M brach vor einigen Jahrzeihnten mit diesem Tabu - und bekam die Folgen bitter zu spüren. Seither wurde sie auf dieses Ereignis reduziert. Sie konnte damit leben, weil sie sich ihrer Schönheit bewusst war, und ihre Nacktheit eine freiwillige war,
aber ein Hauch von Makel blieb stets an ihr.
-----------------------------------------------------------------mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred
Was sicher kein Verlust für die Kunstform Oper wäre..... Respekt verdient man sich durch seine Leistung, und nicht, indem man den Geschmack irgendwelcher Leute befriedigt, für die das Wesen der Kunst in erstarrten Konventionen besteht. Nein, Opernsängerinnen sind keine Huren, aber sie spielen gelegentlich Huren, und die gehen ihrem Gewerbe bekanntlich dürftig bis gar nicht bekleidet nach - ich finde eine bis oben zugeknöpfte Kurtisane unglaubwürdig und lächerlich.
Ein heutiger Künstler lacht dir wahrscheinlich ins Gesicht, wenn du ihn fragst, ob er für den "Respekt der oberen Gesellschaft" spielt/singt/inszeniert. Kunst ist für Menschen da, und Menschsein definiert sich nicht durch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gesellschaftsschicht!!
lg Severina -
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Original von Hildebrandt
Lieber Edwines ist ein paar Jahrzehnte her, da hat ein Rezensent einer gar nicht mal so kleinen Tageszeitung ein Konzert ziemlich verrissen, ohne zu wissen, dass verwandtschaftliche Bande zwischen Zeitungsherausgeber und Künstler bestanden. Das Unvermögen des Künstlers stand außer Zweifel. Und was tat der Chefredakteur? Er erteilte dem Journalisten den Auftrag, nur das für den Künstler Vorteilhafte zu berichten. Der sagte: "Das mache ich nicht." Da war er seinen Job los, aber noch heute kann ich in den Spiegel schauen.
Es braucht also noch nicht mal die hohe Politik, werter Kollege.
Die Gratulation nehme ich auch ohne Träume gerne entgegen.
Wenn jemand den Mut hat, zu seiner Meinung zu stehen, und die Konsequenzen dafür in Kauf nimmt, kann ich nur sagen:
Ich hoffe, ich würde mich in deiner Lage genauso entschieden haben, will aber jetzt nicht die Hand dafür ins Feuer legen
lg Severina -
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Original von Herbert Henn
Liebe F.Q.
vor 100 Jahren habe ich noch nicht gelebt.
Ich habe auch nicht behauptet, daß ein Sänger unter psychischem Druck garnicht singen kann. Ich behaupte nur, daß eine Sängerin, oder ein Sänger unter psychischem Druck, keine optimale Leistung erbringen kann; aber wahrscheinlich wird heute garkeine optimale stimmliche Leistung mehr verlangt, oder erwartet.Herbert.
Lieber Herbert,
unter psychischem Druck wird es wohl in jeder Berufsgruppe schwer sein, eine optimale Leistung zu erbringen, wenn also das als "Entschuldigungsgrund" für Arbeitsverweigerung gälte, stünden wohl bald wirklich alle Räder still!
Und du würdest dich wundern, welche optimalen stimmlichen Leistungen auch beim Regietheater möglich sind, denn ich gehe schon davon aus, dass ein Opernregisseur über die physiologischen Vorgänge beim Singen im Bilde ist oder sich zumindest darüber aufklären lässt. Das trifft vielleicht nicht auf alle zu, aber unfähige Vertreter ihrer Zunft gibt es in jedem Beruf. Für einen Laien wirkt oft etwas unmöglich, was es in Wahrheit gar nicht ist.
lg Severina -
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Original von Fairy Queen
Liebe Sevi, ich bin grundsätzlich immer für LIVE, aber das scheint mir hier wirklich kontraproduktiv, da Diskussionen über Tagesform, Krankheit etc sich als eher destruktiv erwiesen haben.Ausserdem geht es um ein bestimmtes Kern-Repertoire Callejas , bei dem ich die Kritik überhaupt nciht nachvollziehen kann und gerne mehr Klarheit hätte.
Ansosnten stimme ich vollkommen zu: Studio und frei Wildbahn sind zwei paar Schuhe und ich habe ja deutlich gesagt, dass ich Calleja nur von Aufnahmen kenne und daher immer diese Einschränkung machen muss.
Die Potentiale und Möglichkeiten in gesangstechnischer Hinsciht kann man aber auf Aufnahmen evtl noch besser hören, weil das Spektrum breiter und die Bedingungen optimal sind.
F.Q.Liebe Fairy,
davon lasse ich mich gerne überzeugen, weil ich davon, wie gesagt, nichts verstehe, und dir glaube ich sowieso unbeschaut alles, was du über Theorie zu erzählen weißt! :lips:
lg Sevi -
Liebe Fairy,
bei mir rennst du da offene Türen ein, denn ich habe nie behauptet, Calleja sei ein schlechter Sänger oder verfüge über eine unterirdische Technik. Da ich von Letzterem sehr, sehr wenig verstehe ( aber dank dir und Sascha habe ich schon einiges gelernt :lips: ), würde ich mir auch nie anmaßen, die Technik eines Sängers zu kritisieren.
Ich habe lediglich die ungeheure Kühnheit begangen, frei zu bekennen, dass mir Callejas Timbre nicht gefällt, mich sein Vibrato stört und ich sehr wenig Emotionalität aus seiner Stimme heraushöre. Ich kann gut nachvollziehen, was Mengelberg mit "alles klingt gleich" meint. Zumindest letzteres ist immer ein Bauchgefühl und gilt daher für jeden Sänger, der einem aus irgendeinem Grund nicht liegt.
Grande I. hat z.B. einmal Villazóns Stimme in ihre Bestandteile zerlegt und kein gutes Haar daran gelassen, inklusive des Vorwurfs, alles klinge völlig eindimensional. Ich fand seine Analyse interessant, konnte sie für mich in vielen Punkten nicht nachvollziehen, aber das war kein Grund, in ein großes Lamento auszubrechen.
Bei CDs bin ich insofern ein wenig skeptisch, als man Studiobedingungen nie mit der "freien Wildbahn", sprich Bühne vergleichen kann. Ich habe z.B. live von meinem geliebten Domingo nie derart strahlende Höhen gehört, wie er sie zu meiner nicht geringen Verwunderung auf so manchem seiner Tonträger scheinbar mühelos platziert.Und von Marcelo Alvarez war ich aufgrund einer CD begeistert, konnte es kaum erwarten, ihn endlich live zu hören, und war dann ziemlich enttäuscht, weil ich zwar einen sehr guten, aber in meinen Ohren nicht außergewöhnlichen Sänger erlebte.
Das alles muss natürlich auf Calleja nicht zutreffen, ich besitze nur eine einzige CD mit ihm, die "Capuleti e Montechi", und da fand ich ihn ja auch live zum ersten Mal ganz annehmbar, wenn auch etwas zu laut. (Dieser Eindruck entsteht beim Hören der CD z.B. gar nicht.)
lg Severina -
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Original von Gregor
Auf so manche Unterstellungen möchte ich ehrlich gesagt gar nicht mehr eingehen, und daß man das Thema auch fachlich sehr gut diskutieren kann beweisen gott sei dank andere Diskutanten. Da ist das Mitlesen sogar sehr hilfreich.Ich kann nur hoffen, Fairy, daß severina in ihrem letzten posting vergebens versucht einen Keil zwischen uns zu treiben, noch dazu mit Unwahrheiten - ich bin nicht auf Fairy losgegangen wegen einer Kritik an Calleja, wie sie behauptet, sondern es schien als hätte Fairy mich beleidigt weil ich Villazon's Nemorino nicht so euphorisch wahrgenommen habe wie sie. Ich wollte nur noch mal klarstellen, daß ich Fairy's Fachwissen, welches sie hier mit uns teilt, sehr interessiert verfolge.
Ich finde es nur traurig, daß mit dem vorgestellten link aus I Lombardi natürlich wieder auf ein Video zurückgegriffen wurde, in dem Calleja wirklich nicht gut war. Ich erinnere mich noch gut an diesen Auftritt, es war das Neujahrskonzert aus Venedig 2006. Er hatte damals einen grippalen Infekt und wollte zuerst gar nicht auftreten. Warum er es dann doch tat, weiß ich nicht mehr. Schließlich gab es ja eine TV-Übertragung. Ich weiß, daß er damals mit Fieber aufgetreten ist, und sein Vortrag war wirklich nicht gut. Da ging gesanglich so einiges schief, nicht nur das total verunglückte diminuendo. Selbst mir fällt hier das Zuhören nicht leicht.
. Ich weiß, daß es ihm damals wirklich schlecht ging und man hört und sieht wie er sich müht. Er wußte zu dem Zeitpunkt auch nicht, daß das Ding dann auch noch als DVD veröffentlicht wird. Aber er hat aus diesem Debakel gelernt.
Aber natürlich wird gerade so ein video ausgewählt, damit man seine Antipathie gut anbringen kann und die Erkrankung natürlich verschwiegen. :wacky: Noch dazu ist es schon drei Jahre alt. Bei einem jungen Sänger in der Entwicklung nicht unbedingt sehr aussagekräftig.Bei youtube gibt es ja noch einige videos mehr mit ihm, die dazu noch viel aktueller sind. Zum Beispiel sein Che gelida manina aus der MET Gala vom Vormonat, da sang er wirklich großartig.
Gregor
Dein Verfolgungswahn respektive Fanatismus treibt immer seltsamere Blüten, du kannst versichert sein, dass ich Besseres zu tun habe als Keile zwischen Leute zu treiben, abgesehen davon, dass sich mir der Sinn nicht erschließt, was ich davon hätte. Was du dir von diesen immer abstruser werdenden Rundumschlägen gegen meine Person versprichst, ist mir zwar auch nicht klar, aber da du's offensichtlich brauchst - bitte, nur zu.... Du blamierst dich schließlich nur selber.
lg Severina -
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Original von Ingrid
Da muss Herr Bieito offensichtlich ein besseres Händchen im Umgang mit seinem jeweiligen Ensemble haben, denn bei ihm gibt es ja kaum ein Tabu (Nacktheit am allerwenigsten) und trotzdem dringt da nichts von einer Revolte in die Medien, was schon erstaunlich ist. Evtl. habe ich aber nur nichts davon mit bekommen.
LG Ingrid
Liebe Ingrid,
ich habe mir sagen lassen (die Quelle ist ziemlich kompetent), dass Bieito seine Sänger zu nichts zwingt, was ihnen unangenehm ist, allerdings scheint er auf der Überzeugungsebene sehr talentiert zu sein, und das spricht für ihn, zumindest für mich . Sozialkompetenz und Kommunikationsfähigkeit sind für einen Regisseur in meinen Augen ebenso wichtig wie stringente Konzepte.
lg Severina -
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Original von pbrixius
Lieber Thomas,
die Gegenwartsform war von meiner Seite eine missdeutbare Zeitform; ich war häufig in der Peymann-Zeit in Bochum und mein Ärger bezieht sich auf die Zeit nach Peymann, wo man kräftig im Anspruch zurückruderte und das Ensemble für mich erheblich an Anziehungskraft verlor (damit auch mehr und mehr das Sprechtheater als solches). Das mag sich in der Zwischenzeit ja verbessert haben, aber wie man in Essen den Intendanten absägte, hat meine Erinnerung an jene Zeiten geweckt. Von (kulturkonservativen) Gewerkschaftern und Sozialdemokraten erwarte ich seither prinzipiell nichts Gutes mehr.
Was mich eben bei den Nachrichten aus Köln irritiert, ist mal wieder, wie Gewerkschaften Kulturpolitik machen. Soll doch die nächste Inszenierung gleich von ver.di vorgelegt werden.
Liebe Grüße Peter
Das ging ja auch zum Teil mit Peymann nach Wien! :]
lg Severina -
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Original von Edwin Baumgartner
Hallo Azucena,
Wenn Kompromißbereitschaft für ein Ensemble ein Qualitätskriterium ist, ist es mir klar, wieso Knabe überreagiert.
Nochmals: Ein Künstler hat gefälligst sein Konzept durchzuführen, wenn das im Rahmen des Machbaren ist. Eine große künstlerische Leistung, die auf Kompromissen beruht, gibt es nicht.
Lieber Edwin,
verstehe ich dich recht, dass der einzige Künstler auf einer Opernbühne also der Regisseur ist?? Wenn der Herr Knabe auch dieser Hybris erlegen ist, verstehe ich schon, wenn das Ensemble aufmuckt.
Versteh mich richtig: Ich bin sehr dafür, dass ein Regisseur seine Ideen verwirklichen kann, aber auch für ihn gilt wohl ein gewisser Verhaltenscodex im Umgang mit seinen Mitarbeitern. Menschenverachtendes Verhalten - und für mich klingen Azucenas und Michas Aussagen durchaus glaubwürdig - erzeugt logischerweise Opposition, zumindest in unseren Breitengraden - Gott sei Dank, möchte ich noch hinzufügen. Dass viele Regisseure im Chor nur ein lästiges Übel sehen und ihren Frust darüber an den Sängern auslassen, weiß ich auch von meinen Freunden. Oder glaubst du, dass es die Arbeitsmoral hebt, wenn ein Regisseur bei der ersten Probe donnert. "Und der Scheißchor soll sich erst einmal dort hinstellen und....." Da würde ICH ganz bestimmt passive Resistenz üben und diesem Herrn sein Leben so schwer wie nur möglich machen, darauf gebe ich dir mein Wort.
Natürlich darf es nicht sein, dass ein Regiekonzept a priori abgelehnt und torpediert wird, ich betrachte auch Nacktheit auf der Bühne nicht als unzumutbar, wie Flotan es tut, aber auch am Theater gilt wie wohl überall das schöne Sprichwort: "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück!"
Und wieso soll bitte auf der Opernbühne verpönt sein, was am Sprechtheater längst etabliert ist, nämlich dass eine Inszenierung das Ergebnis eines Arbeitsprozesses aller Beteiligter ist??
lg Severina -
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Original von Basti
Nicolai Ghiaurov gehört auch zu meinen Lieblingssängern; meine erste Begegnung mit ihm hatte ich auf der Rigoletto-Aufnahme unter Giulini und war begeistert von dieser noblen, schwarzen Stimme.
Auf "heavy rotation" läuft bei mir momentan eine Aufnahme von Banquos "Todesahnungsarie" aus Macbeth (Scala 1975, Abbado dirigiert), hier zu sehen. Großartig; ich finde, man sollte sie zumindest einmal im Leben gehört haben. Die Identifikation mit der Figur geht so weit, dass man selbst völlig in ihr versinkt.
Lieber Basti,
ich hatte noch das Glück, Ghiaurov live als Banquo zu erleben, und es war genauso, wie du es beschreibst!
lg Severina -
Liebe Jolanthe,
Renato Bruson zählt auch zu meinen liebsten Baritonen. Ich schätze nicht nur sein edles Timbre, sondern vor allem seine ungemein kultivierte Art des Singens (In dieser Beziehung, nämlich im Stil, ähnelt ihm Keenlyside sehr, finde ich.) Er dient immer dem Komponisten und der Rolle, Effekthascherei und ein eitles ZUschaustellen seines Könnens sind ihm fremd.
In einigen Partien war er mir fast zu nobel, so konnte er mich als Jago nie überzeugen. Am liebsten hörte ich ihn als Simon Boccanegra.
Leider zählt Renato Bruson nicht eben zu den engagiertesten Darstellern und genießt auch den Ruf, sich um Regiekonzepte wenig zu scheren und prinzipiell das zu machen, was er will. Das führt dann manchmal zu unfreiwilliger Komik, wenn nämlich seine (Nicht-)aktion so absolut nicht zu dem passt, was seine Bühnenpartner machen(Schon einmal in der letzten Simone-Produktion erlebt, wo er für Thomas Hampson einsprang).
lg Severina -
Welches Problem hast du eigentlich?
Jeder, der mich kennt, weiß, was er von deinen absurden Unterstellungen zu halten hat, und das ist jetzt mein letztes Wort dazu. (Im übrigen bist du ja auch auf Fairy los gegangen, als sie es einmal gewagt hatte, trotz ihrer Callejabegeisterung etwas Kritisches zu äußern - nur weil du jetzt Fairy zu deiner "Kronzeugin" machst....)
lg SeverinaPS: Falls jemanden meine angeblich so tolle Werther-Kritik interesiert: RV-Thread, 6.1.2008 :wacky:
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OK, Gregor, lassen wir's, ich hätte wissen müssen, dass du gleich wieder eingeschnappt bist.
Ich gönne jedem Sänger einen Erfolg, und es stößt mir kein bisschen bitter auf, dass Calleja an der MET Triumphe feiert. Wieso auch?? Ich kann mich aber auch nicht erinnern, dass ich dem Publikum je einen "Hype" unterstellt hätte, wenn er einem Sänger zujubelt, den ich nicht mag. Was mich stört ist die Tatsache, dass bei dir das Publikum einmal Recht und einmal Unrecht hat, je nachdem, wem der Jubel gilt.
Und dass ich von Villazóns Werther begeistert gewesen wäre, ist mir neu. Von seiner schauspielerischen Leistung, ja, aber doch nicht von der stimmlichen.(Und musste dafür in der Oper auch viele verbale Prügel von Fans einstecken, die meine Rezension gelesen hatten :wacky: ) Ich springe auch niemandem an die Gurgel, der an meinen Lieblingen Kritik übt, weil ich im Unterschied zu dir nicht vom missionarischen Eifer erfüllt bin, die ganze Welt von den Qualitäten meiner Lieblingssänger zu überzeugen.
Im Gegenteil, ich fände es ziemlich langweilig, wenn alle den gleichen Geschmack häten. Und dann kämen wir ja auch mit einem Sänger pro Stimmfach aus
Also wirklich kein Grund, gleich wieder auf 100 zu sein!
lg SeverinaPS: Interessieren würde mich auch, welche "anderen Sänger ich immer runterputze"?????
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Original von Gregor
Ach du Schreck! Einen Sänger nicht zu wollen ist ja eine Sache, ihm aber gleich jedes Können abzusprechen ist schon eher niveaulos. Es gibt so ein paar Sänger, die mir auch nicht gefallen, aber trotzdem haben diese Künstler auch ihre Vorzüge, die ich ihnen niemals absprechen würde.
Severina freut sich sicher über dieses posting, boshaft wie sie ist.Ich finde es aber interessant, daß gerade zu diesem Zeitpunkt dieser Beitrag auftaucht, hat doch Calleja gerade mit sensationellem Erfolg an der MET den Rigoletto-Herzog und den Nemorino gesungen. Nach Una furtiva lagrima gab es stehende Ovationen und man schreibt vom "besten Nemorino seit dem jungen Pavarotti". Ich selbst habe Auszüge aus der MET gehört und muß sagen, daß er in der Rolle inzwischen noch besser ist als vor ein paar Jahren in Wien. Die Berichte aus New York sind jedenfalls überwältigend positiv.
Aber ehrlich, so ein posting wie das vorangeganene amüsiert mich eher als daß es mich ärgert. Warum sollte es? Geschmäcker sind nun mal verschieden. Daß der Schreiber nicht viel von Gesangstechnik versteht ist eher sein Problem als meines. Und Fairy, Petra und einige andere hier wissen schon was wir an diesem Ausnahmesänger haben.
Gregor
Tztztztz - ich muss doch sehr bitten!
Mich stört überhaupt nichts an deiner Calleja-Begeisterung, nur eines: Bei deinen Lieblingen stellen tolle Kritiken und ein jubelndes Publikum immer den Beweis für ihre Klasse dar, bei Sängern, die du nicht magst, ist es aber "ein unbegreiflicher Hype" und "Hysterie". Wenn schon, denn schon!
Ich nehme Zeitungskritiken prinzipiell nicht ernst, egal ob sie positiv oder negativ ausfallen. Die Lobeshymnen über Villazóns Werther im Vorjahr fand ich ebenso absurd wie momentan die Züricher Rezension über Netrebkos Traviata. Mich interessieren viel mehr persönliche Eindrücke von Freunden oder eben von uns Taminos, deshalb freue ich mich über jeden Beitrag, auch wenn er nicht meinen Einschätzungen entspricht.
Noch einmal: Ich will dir Calleja in keiner Weise vermiesen - das könnte ich auch gar nicht- aber das Publikum, das für ihn das Maß aller Dinge ist, hat nicht sein Gehör verloren, wenn dann einmal z.B. Flórez auf der Bühne steht und dem genauso standing ovationes zuteil werden.
lg Severina -
Lieber Bernd,
damit hast du sicher recht, aber wenn du mit einer 60 Jahre alten Wallmann-Inszenierung gestraft wärst, würdest du meine Begeisterung über eine sehr gute, "nur" 14 Jahre alte Carsen-Inszenierung sicher nachvollziehen können!! Außerdem glaube ich, dass in unseren wirtschaftlich schlechten Zeiten das Einkaufen bewährter Produktionen eher zunehmen wird, denn wer kann es einem Intendanten verdenken, auf Nummer sicher zu gehen, wenn überall an der kulturellen Geldschraube gedreht wird? Halb leere Häuser können sie sich in Zeiten wie diesen noch weniger leisten als sonst. Auch die Sponsoren überlegen es sich momentan wohl besser als in einer Konjunkturphase, wofür die ihre Fördermittel ausgeben.
Als bekennender Carsen-Fan wäre ich jedenfalls überglücklich, wenn die WSO sämtliche von ihm kursierenden Inszenierungen einkaufen würde!!!!Ein Königreich für seine "Tosca" und seine "Lucia"!!!
lg Severina -
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Original von Jolanthe
Da ich nur sehr selten die Möglichkeit habe meine Lieblinge live zu hören und zu sehen, nehme ich wirklich jede Inszenierung inkauf.LG
JolantheLiebe Jolanthe,
ich ja auch, sogar unsere Tosca- aber wirklich nur dann!!!!
lg Severina -
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Original von Mengelberg
Ja, leider. Gähn.
M.
PS: Leider ist nur das Bühnenbild verkehrt herum. Wenn die gesamte Inszenierung verkehrt wäre, gäbe es ja noch was zum Wachbleiben, aber so...Womit wir ausnahmsweise und absolut einmal einer Meinung wären!
(Bei Calleja auch - wenn das Gregor liest, steht dir eine Duellforderung ins Haus!!)
lg Severina -
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Original von Ingrid
Haben Sängerinnen oder Sänger eigentlich überhaupt kein Mitspracherecht bei der Partnerwahl auf der Bühne? Oft geht es ja ziemlich zur Sache und echt wirken soll die große Liebe doch eigentlich auch in einer Operninszenierung, oder nicht?LG Ingrid
In Einzelfällen schon (Netrebko hat sich z.B. bei ihrem ersten Wienauftritt im "L'Elisir" dezidiert Villazón gewünscht), generell sicher nicht. Das kann ja auch in der Praxis nicht funktionieren, oder kannst du dir vorstellen, dass viele Sopranistinnen wild darauf wären, mit Botha freiwillig in den infight zu gehen?
Da würden wohl einige SängerInnen unter Dauereinsatz zusammenbrechen und andere spazieren gehen.
Die Gruberova muss sich z.B. ziemlich aufgeregt haben, als nach dem Ausfall von Calleja der völlig unbekannte Shalva Mukeria ihr Partner in den "Puritani" wurde, hinterher war sie begeistert (O-Ton: "Endlich habt ihr einen richtigen Tenor für mich!"), so begeistert, dass sie in der nächsten Saison wieder mit ihm zusammen "Puritani" macht. Wohl auf ihren Wunsch, aber das ist jetzt reine Vermutung von mir.
Ich denke, die weltweiten Verpflichtungen der Sänger der ersten Liga machen es ziemlich unmöglich, dass jeder nur mit Wunschpartnern auftritt, aber sicher werden sich die Intendanten bemühen, Besetzungen zusammenzustellen, wo die Chemie einigermaßen stimmt. Außerdem klingelt bei "Traumpaaren" auch die Kassa besonders heftig, was ein nicht zu unterschätzendes Argument ist
lg Severina -
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Original von rita
Er ist wahrlich arm dran,er hat als Tosca Nadja Michael.
Das wird eine GROSSE Freude.LG: RIta
Das ist wirklich Strafverschärfung
lg Severina -
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Original von rita
@ Jolanthe und SeverinaDie Inszenierung der Tosca in Berlin ist fast so ähnlich wie in Wien,nur Seitenverkehrt.
Rita
Armer Jonas, kann ich da nur sagen! Der Schock wird groß sein nach der spannenden Carsen-Tosca in Zürich, in welcher er mit so großer Begeisterung mitgewirkt hat - und zur ungeteilten Begeisterung des Publikums, das dem Regisseur genauso zugejubelt hat wie den Sängern. Zürich ist halt gottlob nicht Wien
lg Severina -
Lieber Martin,
diese CD hat jedenfalls meine Lust geweckt, mich nun eingehender mit Nicolai Gedda zu beschäftigen. Außerdem liebe ich Tenöre, welche die "leisen Töne" beherrschen, Brüllaffen, egal welcher Nationalität, hatten bei mir noch nie eine Chance. Ich verzeihe einem Sänger jederzeit einen verkrachten Spitzenton, aber wenn er über kein tragfähiges Piano verfügt, hat er sich meine Sympathien rasch verscherzt. Insofern könnte es also mit Gedda "Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft" werden
lg Severina -
Seit dem 10. April auf dem Markt:
Mich würde interessieren, wie die Gedda-Fangemeinde
diese CD bewertet! Ich bekam sie geschenkt und bin sehr angetan davon, sowohl von der Oper an sich als auch von Nicolai Gedda, den ich bislang eher als Operettentenor kannte, und da das nicht so ganz mein Genre ist
...... (Also, hin und wieder finde ich Operette ganz nett, aber allzu oft darf's nicht sein
)
lg Severina -
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Original von Gregor
Von dieser Butterfly habe ich bereits vor einiger Zeit gehört. Veröffentlichung von EMI Ende 2008 Anfang 2009. Neben Gheorghiu und Kaufmann singen Fabio Maria Capitanucci den Sharpless und Enkelejda Shkosa die Suzuki.
Gregor
Mir gefällt diese CD sehr gut, wobei ich besonders von Angela Gheorghiu positiv überrascht bin. Ich mochte sie bekanntlich nie, sie fällt mich mich unter die Kategorie "perfekte, aber seelenlose Singmaschine", als Butterfly höre ich hingegen erstmals so etwas wie Leidenschaft in ihrer Stimme. Jonas Kaufmann liegt Puccini wesentlich besser als Verdi, wo für mich immer ein letztes Quäntchen zum ganz großen Glück fehlt, als Pinkerton hingegen überzeugt er mich voll und ganz.
lg Severina -
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Original von Jolanthe
Liebe Severina,ich freue mich auch schon sehr auf seinen Cavaradossi in Berlin im Mai. Hierbei handelt es sich auch um eine Inszenierung, die schon ca. 40 Jahre alt ist.
Liebe Grüße
JolantheHallo Jolanthe,
dann freue dich! Jonas Kaufmann ist der Erste, der mich meinen Lieblingscavaradossi Giacomo Aragall vergessen lässt! :]
lg Severina