Beiträge von Alfred_Schmidt

    . Aber das ist ja nicht der Fall. Es ist eben das Zeug, das Komponisten verzapft haben, die Beachtung fanden, weil sie die Forderungen der Partei so wunderbar erfüllten. Ist das völlig egal? Oder hört das keiner? Ich höre es und habe es auch schon damals gehört, als ich Stücke von diesem Mann (mit starkem Widerwillen) im Klavierunterricht spielen musste.

    Solche Bewertungen hängen oft (unbewusst?) damit zusammen, inwieweit man von einer politschen -oder allgemeinen - Weltanschauung geprägt ist. Noch mit wurde im Kulturunterricht mitgeteilt, daß Gustav Mahler eben ein mittelmäßiger Komponist sein, da er dadurch, daß er eben auch Dirigent sei, durch allzuviel Hören von Musik anderer Komponisten beeinträchtigt sei. Mahler wurde - auch wenn es gern verschwiegen wird - in Wien über lange Zeit nicht gemocht (weit über 1945 hinaus). Es gab sogar dereinst einen Streit zwischen den Wiener Philharmonikern und Bernstein, weil sie eine Sinfonie (ich weiss nicht mehr welche) "glätteten", zu wenig radikal spielten. Sie verstünden Mahler einfach nicht. Die Wahrheit ist vermutlich, daß man ihn nicht mochte.

    Interessant auch die "Ausgrabungen" von Komponisten, die im "Dritten Reich" verboten waren: Mehrheitlich werden sie auch heute nicht wirklich gemocht (Mehrfacher Stalin Preisträger Schotakowitsch hat hier eleganterweise die Kurve gekriegt) - wenngleich sich das kaum jemand zu schreiben getraut. GElegentlich werden sie durch "Lobbys" zur Aufführung gebracht oder (IMO quasi als Pflichtübung) auf CD veröffentlicht. Sie verschwinden recht schnell aus dem Angebot, nicht mal auf dem "Grabbeltisch", weil auch dort würden sie liegenbleiben.

    Heute werden fast alle Komponisten, die unter faschistischen Regimes reüssierten, boykottiert - wobei man übersieht, daß wir uns allmächlich wieder faschistuiden Strukturen nähern - sogar auf Wunsch des jeweiligen Volkes.

    "Die Bedingungen der Partei so wunderbar erfüllten" - Was war denn der Wunsch der jeweiligen Parteien - egal aus welchem Lager.



    Den Nationalstolz (einst ÜBERALL gefördert, heute verzewifelt unterdrückt) zu verherrlichen und zu fördern, ein gewisses Gefühl der "Schönheit " (was immer man darunter verstehen mag ) und des "wohligen Gefühls " zu vermitteln - fernab von "Experimenten" des Dadaismus, der Avantgarde und atonalen Strömungen etc.


    WAs gut und was mittelmäßig ist (auch wenn es stets eine von der jeweiigen Zeit abhängige Leitlinie gab und gibt) hängt letztlich seh von jeweiligen persönlichen Geschmack ab. So wage ich kühn zu behaupten, daß mein Blick auf das Regietheater ein anderes ist - als jenes von Werner Hintze.

    Und das stelle ich hier nur mal fest (sowieso eine Binsenweisheit) ohne zu polemisieren oder auch nur anzudeuten wessen Sichtweise "richtig" ist


    Ich bin - auch wenn manch das nicht so sehen - weitgehend frei von Ideologien - und mich interessieren die politischen Vorlieben -oder oft auch Zwänge, bzw opportunistische Tendenzen waren - überhaupt nicht.


    Auch wenn ich es schon in Beitrag Nr 16 vorgestellt habe - so werde ich jetzt Das Klavierkonzert Nr 2 völlig entspannt hören, bevor ich mich wieder meinenmomentanen Themen "Unbekannte Opern " und Francois Couperins "Pieces de Clavecin" zuwende.....


    Preislich ist die cpo -Edition derzeit konkurrenzlos.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Niccolo Jommelli

    Il Vologeso



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    Eigentlich hatte ich in Erinnerung,"Il Vologeso" bereits hier erwähnt zu haben, aber anscheinend hat mich die Vorarbeit nebst Recherche verwirrt. Also hole ich das jetzt hier nach.

    Grund für die Erwähnung ist eine Neuaufnahme der Oper, welche sowohl auf DVD und BluRay erhältlich ist.

    CD habe ich in dieser Besetzung derzeit keine gefunden, dafür aber eine andere mit den "Mozartists" (2021) unter Ian Page. (siehe unten)

    Eine weitere Aufnahme mit dem Stuttgarter Kammerorchester unter Frieder Bernius (1997) ist bereits gestrichen

    In der Vorankündigung wird das Werk als "reizvolles Beispiel" von Jommellis Opernschaffen gerühmt und der Aufführung der Stuttgarter Opern Rosen gestreut, die deutsch Wikipedia erwähnt das Werk mit keinem Wort, die englische hält sich auffallend kurz.

    Es geht bei dieser Oper um die Geschichte des parthischen Königs Vologases IV. (~129-191 n. Chr.). Sie wurde 1766 in Ludwigsburg uraufgeführt


    Als Verfasser des Librettos wird Metastasio genannt, nach einer Vorlage von Apostoli Zeno, Im Tamino Opernführer nennt Engelbert indes Matia Varazi (?)

    Die Vorlage von Zeno ist indes unbestritten, danach erschienen im Laufe der Jahrhunderte über 50 Opern mit teilweise differierenden Namen, aber demselben Thema ("Lucio Vero", etc...)

    Den wirklichen Librettisten festzustellen ist schwierig, welbst wenn man auf historische, zeitnah erschienene Libretti zurückgreift, denn hier kommt eine Eigenart damaliger Zeiten zum tragen: Die meisten Libretti erwähnen in riesigen Lettern den regionalen Herrscher ,den Drucker, und in guten Fällen auch den Komponisten, der Librettist wird aber meist dezent verschwiegen: Auch falsche Angaben kommen gelegentlich vor.

    https://www.loc.gov/resource/music.musschatz-17164/?sp=3


    JOMMELLI Nicolò: IL VOLOGESO







    mfg aus Wien

    Alfred

    Heute bin ich bei meinen Hörsitzungen bei CD 9 (von 11) angelangt. Hier finden wir noch Teile des Livre Nr. 3 aber auch das 1730 erschienene Livre Nr 4 ist mit 2 Ordres vertreten. Inzwischen ist Ludwig XV (siehe Abbildung) erwachsen, aber sein väterlichen Freund und Erzieher, André-Hercule de Fleury - seit 1726 Kardinal übt immer noch großen Einfluß auf ihn aus. Den Kardinalshut hat er nie in Rom abgeholt (eine Formalität, die nichts mit der Gültigkeit des Titels zu zun hat) und den Titel des Premierministers hat er auch abgelehnt, übt aber indessen die Funktion quasi ohne Titel aus und ist in der Lage die unter Ludwig XIV angewachsenen Staatsschulden um ein Viertel zu minimieren. Bei Wikipedia kann man - zwischen den Zeilen - nachlesen, daß sich dies Sparsamkeit auf Musiker negativ ausgewirkt habe. Ludwig XV war, wie sein Vorgänger ein Verschwender - aber 1730 stand er noch unter dem Einfluß Fleurys, welcher erst 1743 im Alter von 90 Jahren verstarb.

    Hier ein Bild von Luwig XV von 1730, gemalt von Hyazinthe Rigaud.

    Ich habe in Verlaufe des Threads gelegentlich bedauert, daß es kein Standardwerk über Francois Couperin in deutscher Sprache gibt, das hätte einges leichter gemacht.

    Nun, da sich der Thread dem Ende zuneigt (zumindest was meinen Anteil daran betriff) Ert schien ab August 2024 folgendes Buch, das leider nicht unbedingt als preiswert eingestuft werden kann:

    Johannes Menke: Francois Couperin und seine Zeit (Laaber-Verlag)


    mfg aus Wien

    Alfred

    Daß der Thread zu einem "Entführung aus dem Serail "-Thread wird war weder geplant, noch abzusehen. Immer hin hat er Interesse erregt.


    Dazu einige lakonische Anmerkungen meinerseits, mit kleiner Tendenz mit Blick auf "Wiener Sicht"

    Mich würde auch interessieren, wie sich begründen lässt, dass für ein Stück, das von der Konfrontation von Okzident und Orient, Christentum und Islam handelt, der Punkt, welcher Seite des Konflikts die Hauptfiguren angehören, nicht wesentlich sein soll.


    Oder ich irre mich, und der Punkt ist wirklich unwesentlich. Das kann ja sein. Aber bevor ich das annehme, hätte ich doch gern eine Begründung gelesen

    Diew Begründung kann ich Dir gernn liefer, allein - Du wirst sie nicht akzeptieren:


    Weder der usprüngliche Autor, Bretzner, noch der Librettist Stephanie ("der Jüngere")und schon gar nicht Mozart* waren an irgendeiner Aufarbeitung von Konflikten zwischen den Kulturen interessiert, allen falls nebenbei um für diejenigen die danach dürsten, ein sozialkritisches Moment hinzuzufügen, um dei Wahre Intentien des Stücke/der Oper (eigentlich ein Singspiel)ein wenig zu kaschieren.

    Und die war, die Schönheit des Orients in all seiner Pracht auf die Bühne zu bringen.

    Man darf ncht ausser acht lassen, daß es gegen Ende des 18. Jahrhundert großes Interesse und dene Welle der Begeisterung für den Orient gab, die besonders in Wien besonders ausgeprägt war. Viele Damen der Gesellschaft kleideten sich in orientalisch designete Gewänder, man genoss den Kaffee, der seit 1683 in Wien bekannt war und

    es wurden etliche Musikstücke komponiert, die "türkisches Flair" vermitteln sollten



    *Mozart in einem Brief an seinen Vater:

    Zitat

    Ich würde sagen, dass in einer Oper die Poesie ganz und gar die gehorsame Tochter der Musik sein muss. Warum sind italienische Comic-Opern trotz der miserablen Libretti überall beliebt? … Weil die Musik die Oberhand hat, und wenn man ihr zuhört, vergisst man alles andere.....

    Bassa Selim scheint als Figur das Gute beider Welten zu verbinden,

    Das war sicher auch eine beabsichtigte Wirkung - in einem Zeitalter, wo Toleranz zumindest gepredigt wurde.


    Der Antagonismus von Orient und Okzident sowie Christentum vs. Islam schein mir eher eine reizvolle Verpackung zu sein, die einige Exotismen ermöglicht.

    Völlig reicht - wie schon einige Zeilen weiter oben von mir bemerkt.

    Heute versucht man in allem was je gesagt oder geschrieben wurde, einen tieferen Sinnzu sehen

    Meine/unsere These wird auch dadurch bestätigt, daß es eine ganze Reiche von Orientalischen Open gar, wovon Rossinis "Italienerin in Algier" die wohl bekannteste sein dürfte.

    Das Vorbild ist hier klar erkennbar. Es gibt aus dieser Zeit zahlreiche Opern verschiedenster Komponisten mit unterschiedlichen Librettos, meist aber ähnlich in der "Aussage"


    mfg aus Wien

    Alfred

    Abgesehen von Qualität oder weniger Qualität hängt sein Vergessensein auch von seiner Plattenfirma ab. Zeitlebens, zumindest so lange ich mich erinnere - hat er für die Decca aufgenommen - und galt dort als Zupferd - Im Gegensatz zur deutschen Grammophon, die ihren Künstlern auch nach deren Tod zumesit über einen längere Zeitrum die Treu hielt und sie immer wieder lobend erwähnte (eine Praxs, die sich bewährt hat und reiche Früchte getragen hat) haben ander Plattenfirme ihre Künstler nach deren Ableben ihm doppelten Sinn des Wortes "totgeschwiegen"

    DGG stand auf dem IM richtigen Standpunkt: Ein Künster den man als "Ausnahmeerscheinung" promotet hat, der bleibt das in alle Ewigkeit - wenn man hierfür aktiv etwas tut.

    DGG hat auch große Nahmen von danderen Firmen übernommen, wenn diese das Interesse an einem Künstler verloren. Bernstein hatte alles Wichtige bereits für CBS aufgenommen. DGG erntete die Früchte der CBS Promotion der Vergangenheit und brachte Bernstein erneut nach vor an die Rampe (wenngleich ich die CBS Aufnahmen trotz ihres Rauschpegels jenen der DGG vorziehe)Das gilt auch für Karajan (einst bei EMI) und Rudolf Serkin. Viele große Namen beendeten ihre Kaarrier bei DGG. Sollti hatte dieses Glück nicht....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Ich war nie ein Verehrer Soltis. Weder hat er inen "maßstäblichen" Beethoven Zyklus aufgenommen, noch konnten mich seine IMO routinierten, aber nicht mitreissenden oder berührenden Aufnahmen von Wiener Klassik begeistern, ein Teil des Repertoires wo er gut war, hat mich sowieso nicht begeistert.

    Ich bin kein Wagenr Freund, habe von dem berühmten Ring lediglich Rheingold und Walküre (soeben sehe ich, daß die Walküre- Boc noch originalversiegelt ist - seit mehr als einem Jahrzehnt.)

    Dennoch kann ich - quasi aus dritter Hand etwas zu diesem Berühmten Zyklus beitr.agen


    Schon 1951 wollte man den Ring aufnehmen und das Team der Decca fuhr nach Bayreuth um schliessliche festzustellen, daß es keinen Vertrag gab.

    Orignalzitat aus Norman Lebrechts Buch "ausgespielt"(© 2007 Schott Verlag für die deutsche Übersetzung)"Culshaw war wie versteinert, als er es erfuhr...

    Er trat deshalb die Flucht nach vorene an: Ihm schwebte eine Aufnahme vor, die an "Realität" uns Effekten jeglichen Bühnenmittschnitt übertraf.Dazu musste er den damals bei DECCA entscheidenden , sehr eigenwilligen Maurice Rosengarten (eigtl Moshe Aron Rosengarten) von der neuen Stereotechnik überzeugen. Alle waren sich einig, daß er es nicht schaffen würde - aber er schaffte es. Er hatte Solti als Dirigent vorgesehen, aber als Rosengarten Knappertsbusch gehört hatte, wollte er lieber diesen und Culshaw solle sich umstellen. Aber Knappertsbusch war nur mit Gewalt ins Studio zu bekommen - und am schluss konnte Culshaw "seinen" Solti miteilen, daß nun doch er den Ring aufnehmen dürfe.

    In besagtem Buch wird nichts ausgelassen, nicht mal die - damals unter Insidern bekannte Tatsache, daß das Decca-Team ("die Jungs") mehrheitlich "rosa" war - (Insider werden wissen was hier gemeint ist - für andere ist es uninteressant;))

    Ich kann diese nicht nur informative, sondern auch unterhaltsame Buch jedem Empfehlen, der sich für das Thema "Schallplatte" interessiert. Die Vorgänge von damals werden viel genauer beschrieben......

    Das Buch ist intelligent, informiert und boshaft geschrieben - IMO eine ideale Mischung.


    mfg aus Wien

    Ich halte die ganze Diskussion über Regietheater und Werktreue für ausgemachten Quatsch, schon, weil beide Begriffe nicht brauchbar zu definieren sind, so dass niemand weiß, wovon eigentlich die Rede ist.

    Oh Doch ! DU weisst danz genau wovon hier die Rede ist - und ICH weiß es auch. Da das RT seit Jahren immer wieder thematisiert wird ist ferner anzunehmen, daß wir nicht die einzigen sind die es wissen. Der Rest ist purer Sophismus und der IMO mißglückte Versuch Tatsachen zu verschleiern, die jeder sehen kann.

    Aber auch deshalb, weil das Kunstwerk, das im Theater präsentiert wird, das Theaterkunstwerk ist, nicht das des Dichters und/oder Komponisten, das seinerseits nur einen Teil des Theaterkunstwerks bildet.

    Da darf ich dann doch darum bitten, daß man sich nicht hinter den berühmten und zugkräftigen Namen von Dichter und Komponisten versteckt. Denn ohne deren "Schutzschild" wäre keine Sau ins Theater/Oper zu bekommen - Na ja ein paar vielleicht schon - aber eben nicht genügend um zu überleben.


    Ich brauche nicht zu argumentieren - und ich tue es auch nicht. Der hier gezeigte Trailer der Inszenierung der Wiener Volksoper ist IMO aussagekräftig genug.

    Er wird für sich sprechen. Und wem das nicht genügt, für den habe ich noch das Statements des Regisseurs dieses "Kunstwerkes" ebenfalls verlinkt.


    Ich glaube nicht, daß ich mich groß anstrengen muß um jemand von der Güte oder nicht vorhandendn "Güte" dieses Kunstwerks zu überzeugen - Ich will lediglich als Gegengewicht zu jenen Kritikern fungieren die RT Inszenierungen (auch wenn es sie angeblich nicht gibt :P) hochjubeln und die Gegener als "Einzelfälle" und "Ewiggestrige"

    darstellen wollen, als Einzelgänger, die den Zeitgeist nicht verstehen wollen oder können.

    Ohne hier zu argumentieren, gehe ich davon aus, daß meine Botschaft ankommt. Ich brauche sie nicht zu zu verteidigen oder zu erkären, sie ist gewissermaßen ein Selbstläufer.

    Der Niedergang des RT wird vielleicht länger dauern als angenommen, er ist aber gewissermaßen vorprogrammiert und wird dort enden wo wir beide (ich werd es vermutlich nicht mehr erlaben, aber das spielt in diesem Fall keine Rolle) völlich übereinstimmen werden mit der Aussage: "Es gibt kein Regietheater" - und vermutlich wird dann bald niemand mehr wissen was das eigentlich war. Mit großer Freude sehe ich, daß immer häufiger DVDs und BluRay Discs mit Aufnahmen von RT-Aufführungen verramscht* werden. Bei unserem Werbpartner jpc gibt des Derzeit beispielsweise die Belai DVD Aktion wo es teilweise komplette Opern ab 5.99 zu kaufen gibt.

    Einiges davon ist mit Videoclops als Trailer zu sehen - viele andere indes nicht.

    Ich rate, sich - so vorhanden - an Hand der Videoclips ein Bild zu machen und ANSCHLIESSEND zu bestellen

    https://www.jpc.de/s/Bel+Air+D…n?searchtype=campaigntext

    mfg aus Wien

    Alfred


    *) verramscht ist in diesem Zusamenhang keine Beleidigung oder Herabsetzung sondern ein Terminus technicus aus dem Buch- und Musikalienhandel. Er wird dann angewandt wenn ein Verlag den (bei Büchern) ansonst verbildlichen Ladenpreis aufhebt und das Produkt freigibt. Es steht dann dan Händlern frei es billigst abzustossen. Noch in meine Jugend war es verbindlich geregelt, daß der Verlag den Händlern Exemplare, die sie binnen der letzen 6 Monate eingekauft hatten - zum vollen EK zurückkaufen musste.....

    Niccolo Jommelli

    Liste seiner Opern



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    Niccolo Jommelli (1714-1774)


    Niccolo Jommelli, Vertreter der neapolitanischen Schule hat heuer seinen 250. Todestag. Desungeachtet hält sich das Interesse an diesem Grenze bis heute in Grenzen, es erlosch schon am Ende seines Lebens, da sich der italienische Musikgeschmack geändert hatte. Als Opernkomponist hat er über 60 Werke geschaffen, die meisten davon sind den Bereich der Opera Seria zuzuordnen.

    Fast schon traditionell bringe ich hier eine von WIKIPEDIA abgekupferte Auflistung seiner Opern

    Im Falle von kann man heute behaupten, alle seine Upern seisen (weitgehend) unbekann. Viele Namen erscheinen und auf den ersten Blick vertraut, weil siteilweise schon von dutzenden (und mehr !!) Komponisten vertont worden sind.


    Opern

    • L’errore amoroso, commedia per musica; Libretto: Antonio Palomba; Frühling 1737, Neapel, Teatro Nuovo
    • L’Odoardo, commedia per musica; Winter 1738, Neapel, Teatro dei Fiorentini
    • Ricimero re de’Goti, dramma per musica; Libretto: Apostolo Zeno, Francesco Pariati; 16. Januar 1740, Rom, Teatro Argentina
    • Astianatte, dramma per musica; Libretto: Antonio Salvi; 4. Februar 1741, Rom, Teatro Argentina; 1743 in Perugia; 1755 im King’s Theatre am Haymarket London; 1763 in Barcelona
    • Ezio, dramma per musica (erste Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 29. April 1741, Bologna, Teatro Malvezzi; am 31. Januar 1768 im dortigen Teatro Comunale
    • Merope, dramma per musica; Libretto: Apostolo Zeno; 26. Dezember 1741, Venedig, Teatro San Giovanni Grisostomo; Winter 1747 in Palermo; 1751 in Barcelona; 1753 in Pesaro
    • Don Chichibio, intermezzi; 30. Dezember 1741, Rom, Teatro Valle
    • Semiramide riconociuta, dramma per musica (erste Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 20. Januar 1742, Torino, Teatro Regio
    • Eumene, dramma per musica (erste Fassung); Libretto: Apostolo Zeno; 5. Mai 1742, Bologna, Teatro Malvezzi
    • Semiramide, dramma per musica; Libretto: Francesco Silvani; 26. Dezember 1742, Venedig, Teatro San Giovanni Grisostomo
    • Tito Manlio, dramma per musica (erste Fassung); Libretto: Gaetano Roccaforte; Karneval 1743, Torino, Teatro Regio
    • Demofoonte, dramma per musica (erste Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 13. Juni 1743, Padova, Teatro Obizzi; 1754 in Lodi; 1755 in London
    • Alessandro nell’Indie, dramma per musica (erste Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 26. Dezember 1743, Ferrara, Teatro Bonacossi
    • Ciro riconosciuto, dramma per musica (erste Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 20. Januar 1744, Ferrara, Teatro Bonacossi; am 4. Mai 1744 in Bologna; Karneval 1758 in Mantua
    • Antigono, dramma per musica; Libretto: Pietro Metastasio; September 1744, Crema, Grande; Herbst 1746 in Lucca; Karneval 1757 in Cremona
    • Sofonisba, dramma per musica; Libretto: Antonio Zanetti, Girolamo Francesco Zanetti; 26. Dezember 1745, Venedig, Teatro San Giovanni Grisostomo
    • Caio Mario, dramma per musica; Libretto: Gaetano Roccaforte; 12. Februar 1746, Rom, Teatro Argentina; viele weitere Aufführungen in anderen Städten
    • Tito Manlio, dramma per musica (zweite Oper dieses Namens); Libretto: Jacopo Antonio Sanvitale nach Matteo Noris; 12. November 1746, Venedig, Teatro San Giovanni Grisostomo
    • Didone abbandonata, dramma per musica (erste Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 28. Januar 1747, Rom, Teatro Argentina
    • Eumene, dramma per musica (zweite Fassung); Libretto: Apostolo Zeno; 30. Mai 1747, Neapel, Teatro San Carlo; 1765 und 1772 in Barcelona
    • L’amore in maschera, commedia per musica; Libretto: Antonio Palomba; Karneval 1748, Neapel, Teatro dei Fiorentini
    • Ezio, dramma per musica (zweite Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 4. November 1748, Neapel, Teatro San Carlo; Karneval 1749 in Perugia
    • La cantata e disfida di Don Trastullo, intermezzo; Karneval 1749, Rom, Teatro della Pace; viele weitere Aufführungen in anderen Städten; 1763 in München; 1772 in Hamburg
    • Artaserse, dramma per musica (erste Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 6. Februar 1749, Rom, Teatro Argentina; Karneval 1751 in Mannheim
    • Demetrio, dramma per musica; Libretto: Pietro Metastasio; Frühling 1749, Parma, Teatro Ducale; 1751 in Madrid; 1753 in Mannheim
    • Achille in Sciro, dramma per musica (erste Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 30. August 1749, Wien, Burgtheater; 1755 in Barcelona
    • Ciro riconosciuto, dramma per musica (zweite Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 15. November 1749, Venedig, Teatro San Giovanni Grisostomo
    • Didone abbandonata, dramma per musica (zweite Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 8. Dezember 1749, Wien, Burgtheater
    • Euridice, favola pastorale per musica (Pasticcio); Libretto: Giampietro Tagliazucchi; 1750, Wien, Nuovo Privilegiato Imperial Teatro
    • L’uccellatrice, intermezzo; 6. Mai 1750, Venedig, Teatro San Samuele; Karneval 1753 in Bologna und Vicenza; am 25. September 1753 als Il paratajo bzw. La pipée in Paris; Herbst 1760 in Florenz; am 22. Februar 1770 im King’s Theatre am Haymarket in London; Karneval 1772 in Pescia
    • Cesare in Egitto, dramma per musica; Libretto: Giacomo Francesco Bussani; 1751, Strasburgo, Teatro
    • La villana nobile; Karneval 1751, Palermo, de’Valguarneri di S Lucia
    • Ifigenia in Aulide, dramma per musica; Libretto: Mattia Verazi; 9. Februar 1751, Rom, Teatro Argentina; 1751 auch in Mannheim; 1753 im Teatro San Carlo in Neapel; 1755 in Barcelona
    • Ipermestra, dramma per musica; Libretto: Pietro Metastasio; 9. Oktober 1751, Spoleto, Nuovo Teatro
    • Talestri, dramma per musica; Libretto: Gaetano Roccaforte; 28. Dezember 1751, Rom, Teatro delle Dame; 1757 in Genua (?); 1764 in Barcelona
    • I rivali delusi, intermezzo; Karneval 1752, Rom, Teatro Valle
    • Attilio Regolo, dramma per musica; Libretto: Pietro Metastasio; 8. Januar 1753, Rom, Teatro delle Dame; am 23. März 1761 als Pasticcio im Teatro San Carlo in Neapel; 1754 und 1762 in London
    • Demofoonte, dramma per musica (zweite Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 3. Februar 1753, Mailand, Regio Ducal Teatro
    • La reggia de’fati, cantata; Libretto: Gaetano Eugenio Pascali; 13. März 1753, Mailand, Regio Ducal Teatro; 1763 in Bologna
    • Semiramide riconociuta, dramma per musica (zweite Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; Aprilmesse 1753, Piacenza, Teatro Ducale; am 23. September 1753 in Madrid
    • La clemenza di Tito, dramma per musica (erste Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 30. August 1753, Stuttgart, Herzogliches Theater
    • Baiazet, dramma per musica; Libretto: Agostino Piovene; 26. Dezember 1753, Torino, Teatro Regio
    • Don Falcone, intermezzo; 22. Januar 1754, Bologna, Teatro Marsigli Rossi; 1758 in München
    • Lucio Vero, dramma per musica; Libretto: Apostolo Zeno; 26. Januar 1754, Mailand, Regio Ducal Teatro
    • Catone in Utica, dramma per musica; Libretto: Pietro Metastasio; 30. August 1754, Stuttgart, Teatro Ducale
    • Penelope, dramma per musica; Libretto: Mattia Verazi; 11. Februar 1755, Stuttgart, Teatro Ducale; Karneval 1768 in Lissabon
    • Enea nel Lazio, dramma per musica; Libretto: Mattia Verazi; 30. August 1755, Stuttgart, Herzogliches Theater; überarbeitet 1766 in Ludwigsburg; Karneval 1767 in Lissabon
    • Artaserse, dramma per musica (zweite Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 30. August 1756, Stuttgart, Teatro Ducale
    • Il Creso, dramma per musica; Libretto: Giuseppe Gioacchino Pizzi; 5. Februar 1757, Rom, Teatro Argentina; 1765 in Barcelona
    • Temistocle, dramma per musica (erste Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 18. Dezember 1757, Neapel, Teatro San Carlo; Herbst 1763 in Palermo
    • Tito Manlio, dramma per musica (dritte Fassung, Überarbeitung der Erstfassung); 6. Januar 1758, Stuttgart, Teatro Ducale; am 6. Januar 1758 in Stuttgart
    • Ezio, dramma per musica (dritte Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 11. Februar 1758, Stuttgart, Teatro Ducale
    • Nitteti, dramma per musica; Libretto: Pietro Metastasio; 11. Februar 1759, Stuttgart, Herzogliches Theater; am 6. Juni 1770 in Lissabon
    • Endimione, ovvero Il trionfo d’Amore, pastorale; Libretto: Pietro Metastasio; Frühling 1759, Stuttgart, Ducal Teatro; am 29. Juni 1780 überarbeitet (zweite Fassung) als serenata per musica L’Endimione in Lissabon
    • Alessandro nell’Indie, dramma per musica (zweite Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 11. Februar 1760, Stuttgart, Herzogliches Theater; am 6. Juni 1776 in Lissabon
    • L’isola disabitata, azione per musica; Libretto: Pietro Metastasio; 13. März 1760, London; am 4. November 1761 in Ludwigsburg; am 31. März 1780 in Lissabon
    • Caio Fabrizio, dramma per musica (mit Giuseppe Colla); Libretto: Mattia Verazi; 4. November 1760, Mannheim, Corte Elettorale Palatina; 1782 in Kassel
    • Arianna e Teseo, dramma per musica (Pasticcio); Libretto: Pietro Pariati, Francis Colman; 16. Dezember 1760, London, King’s Theatre am Haymarket
    • L’olimpiade, dramma per musica; Libretto: Pietro Metastasio; 11. Februar 1761, Stuttgart, Teatro Ducale; am 31. März 1774 überarbeitet von João Cordeiro da Silva in Lissabon
    • Semiramide riconociuta, dramma per musica (dritte Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 11. Februar 1762, Stuttgart, Teatro Ducale; Karneval 1771 in Lissabon
    • Didone abbandonata, dramma per musica (dritte Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 11. Februar 1763, Stuttgart, Herzogliches Theater; überarbeitet auch 1777, 1780 und 1782
    • Il trionfo d’amore, azione pastorale; Libretto: Giampietro Tagliazucchi; 16. Februar 1763, Ludwigsburg, Teatro in una delle corti del Ducal Palazzo
    • La pastorella illustre, azione per musica; Libretto: Giampietro Tagliazucchi; 4. November 1763, Stuttgart, Herzogliches Theater; Januar 1773 in Lissabon
    • Demofoonte, dramma per musica (dritte Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 11. Februar 1764, Stuttgart, Herzogliches Theater
    • Il re pastore, dramma per musica; Libretto: Pietro Metastasio; 4. November 1764, Ludwigsburg, Ducal Teatro; Karneval 1770 überarbeitet von João Cordeiro da Silva in Lissabon
    • La clemenza di Tito, dramma per musica (zweite Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 6. Januar 1765, Ludwigsburg, Schlosstheater; am 6. Juni 1771 überarbeitet von João Cordeiro da Silva in Lissabon; am 11. Februar 1786 als Die Sanftmut des Titus in Stuttgart
    • Imeneo in Atene, componimento drammatico; Libretto: Silvio Stampiglia; 4. November 1765, Ludwigsburg, Schlosstheater; am 19. März 1773 in Lissabon
    • Temistocle, dramma per musica (zweite Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 4. November 1765, Ludwigsburg, Teatro in una delle corti del Ducal Palazzo
    • La critica, dramma comico; Libretto: Gaetano Martinelli; 1766, Ludwigsburg, Schlosstheater; Frühling 1772 in Koblenz; Karneval 1775 in Lissabon
    • Vologeso, dramma per musica (zweite Vertonung von Lucio Vero); Libretto: Mattia Verazi nach Apostolo Zeno; 11. Februar 1766, Ludwigsburg, Schlosstheater; Karneval 1769 in Lissabon
    • Il matrimonio per concorso, dramma giocoso per musica; Libretto: Gaetano Martinelli; 4. November 1766, Ludwigsburg, Ducal Teatro; am 11. September 1768 in Mailand; Karneval 1770 in Lissabon
    • Il cacciatore deluso, La Semiramide in bernesco, dramma serio-comico; Libretto: Gaetano Martinelli; 4. November 1767, Tübingen, Ducal Teatro; Karneval 1771 in Lissabon
    • Fetonte, dramma per musica; Libretto: Mattia Verazi; 11. Februar 1768, Ludwigsburg, Schlosstheater; am 6. Juni 1769 in Lissabon
    • La schiava liberata, dramma serio-comico; Libretto: Gaetano Martinelli; 18. Dezember 1768, Ludwigsburg, Schlosstheater; am 31. März 1770 in Lissabon
    • Armida abbandonata, dramma per musica; Libretto: Francesco Saverio De Rogatis; 30. Mai 1770, Neapel, Teatro San Carlo; Frühling 1771 in Neapel; am 31. März 1773 in Lissabon; am 26. Dezember 1774 im Teatro della Pergola in Florenz; am 13. August 1780 im Teatro San Carlo in Neapel
    • Demofoonte, dramma per musica (vierte Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 4. November 1770, Neapel, Teatro San Carlo; am 6. Juni 1775 in Lissabon; am 10. Januar 1778 in Stuttgart
    • L’amante cacciatore, intermezzo; Libretto: Antonio Gatta; Karneval 1771, Rom, Teatro della Pallacorda
    • Achille in Sciro, dramma per musica (zweite Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; 26. Januar 1771, Rom, Teatro delle Dame
    • Le avventure di Cleomede, dramma serio-comico; Libretto: Gaetano Martinelli; April 1771; am 6. Juni 1772 in Lissabon
    • Ifigenia in Tauride, dramma per musica; Libretto: Mattia Verazi; 30. Mai 1771, Neapel, Teatro San Carlo; Karneval 1776 in Lissabon
    • Ezio, dramma per musica (vierte Fassung); Libretto: Pietro Metastasio; Juli 1771; am 20. April 1772 überarbeitet von João Cordeiro da Silva in Lissabon
    • Cerere placata, serenata; Libretto: Michele Sarcone; 14. September 1772, Neapel, Perrelli
    • Il trionfo di Clelia, dramma per musica; Libretto: Pietro Metastasio; Anfang 1774; am 6. Juni 1774 überarbeitet von João Cordeiro da Silva in Lissabon
    • L’accademia di musica, divertimento teatrale per musica; Libretto: Gaetano Martinelli; Karneval 1775, Lissabon, Real Teatro di Salvaterra
    • La conversazione, divertimento teatrale per musica; Libretto: Gaetano Martinelli; Karneval 1775, Lissabon, Real Teatro di Salvaterra
    • La pellegrina, opera buffa; einem Brief an Silva zufolge nach Lissabon geschickt


    mfg aus Wien

    Alfred

    EIGENTLICH ist es ja die Aufgabe dieses Threads auf GUTE Inszenierungen hinzuweisen - so hab ich geglaubt, und wollte mich soeben für ein OT entschuldigen, da habe ich den Threadtitel sicherheitshalber nochmal nachgelesen, der genauen Formulierung wegen - ob da nicht etwa doch ein Schlupfloch bleibt, wo ich mich für das nun kommende rechtfertigen könnte. (Forenbetreiber sind fast allmächtig in dieser Beziehung - aber eben nur FAST ;))

    Und siehe das es gibt kein Schlupfloch - sondern eine ganze Höhle

    "..ODER SCHLECHTE Inszenierung

    Davon gibts ja jede Menge, aber das was mir da heute im Rahmen meiner Recherche begegnet ist, ist besonders arg !!! Doppelt zählt, daß es aus Wien ist - wenngleich nur an der Wiener Volksoper. Dennoch - dafür gibts keine Entschuldigung. Vielleicht hat man meine Attacken gegen das Regietheater schon vermisst. Aber ich zähle nicht zu denen, die kein anderes Thema haben - im Gegensatz zu einigen einstigen Mitgliedern - ich versprühe mein Gift über alle Bereiche des klassischen Musiklebens;)

    Da gibts dann hin und wieder eine Attacke, und nachher schreibe ich wieder ganz friedlich in Themen wie "Große Meister der Salonmusik" oder " "Beethovens Klaviersonaten für A Harmonium oder (alternativ) Hammondorgel oder Akkordeon" Da ist noch vieles im Busch

    Aber nun zu eine IMO wirklich miesen Inszenierung, nein zu einer Zumutung. Um 1900 wäre man dafür ins Irrenhaus gekommen - und die Wiener Irrenhäuser hatten von jeher einen guten Ruf für ihre Sicherheit und Versorgung der Insassen auf Lebenszeit




    Man sollte dem Haus jegliche Subvention streichen !!!

    Der 2. Clip - ich ha bihn erst gesehen als der Beitrag bereits fertig war - setzt dem Ganzen die Krone auf.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Werner, in diesem Punkt verrennst du dich. Du hast vollkommen Recht: Die "Hüter der Werktreue" beklagen sich nur dann, wenn ihnen die Regie bzw. das Bühnenbild nicht gefällt, egal ob ein Widerspruch zm Libretto vorliegt oder nicht. Wenn die Inszenierung "schön" ist, geht ihnen die "Werktreue" am Allerwertesten vorbei.

    Besser kann man es gar nicht formulieren.

    Das galt auch für das zeitgenössische Publikum. Das wollte einerseits eine Happy End sehen. Ein Edler "Verlierer" mit Würde, der die "Niederlage mit Würde trägt und gleichzeitig als großzügiger "Sieger" dasteht, der seinen Sieg nicht auskostet - denn er ist beides gleichzeitig: Sieger und Verlierer: Er hat seine große Liebe nicht bekommen und das letztlich akzeptiert - er hatte seinen Todfeind (bzw dessen Sohn) - mit Anhang in seiner Gewalt - und hat das nicht genützt.

    Die beiden Paare der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten durften einander finden und überleben - Zugleich hat eine gewisse Fraternisierung zwischen den Klassen stattgefunden (Finden wir immer wieder in Opern des 18. Jahrhunderts) DAS ist das was das Publikum sehen wollte -neben einer natürlich pompösen orientalischen Ausstattung.

    Das entsprach dem Wiener Geschmack des späten 18. Jahrhunderts.


    Wie bereits geschrieben: Das war damals eine Anbiederung an den Zeitgeist.

    ganz richtig

    Das Libretto Von Johann Gottlieb Stephanie (1741-1800)

    entstand nach einem Stück (ebenfalls vertont) des Lustpieldichters Christoph Friedrich Bretzner (1748-1807), der Im Deutschen Theater-Lexikon (1953) als „Modeliterat“ eingestuft, d. h. ein Autor, der seine Werke so schreibt, dass sie den aktuellen Zeitgeschmack treffen. (Quelle: WIKIPEDIA)

    Etwas das heute sowieso als "verwerflich" gegeisselt wird. Aber es war eine andere Zeit: Man schrieb Opern die dem Publikum gefallen um volle Häuser zu bekommen.

    Bretzener beschuldigte Mozart und Stephanie des Plagiats - irgendwann einigte man sich dann auf eine Art Gegengeschäft.

    Immerhin finden wir am Programmzettel der Uraufführung den Hinweis "Freie Bearbeitung nach Bretznern".. (siehe aabbildung unten)

    Ich denke, das ist in den allermeisten Aufführungen schlichtweg belanglos. Wenn man "werktreu" aufführt, lässt man die Stellen drin, aber den meisten Zuschauern wird das eh nicht auffallen. Die werden so oder so nicht wissen, welche Art von Moslem der Bassa ist. Und falls doch, nehmen sie es nicht besonders wichtig.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Nach einer längeren Pause - verursacht dur mein Engagement im Thread "Unbekannte Opern" und etlichen Wiederherstellungen von Bildern ind Links in alten Threads hab ich mir heut ein wenig Zeit ab gezwickt um hier in diesem Couperin-Projekt weiterzuhören. Viel gibt es aus meiner Sicht nicht mehr zu schreiben, Vielleicht daß der Autor des Booklets, Michael Borgstede, er ist auch der Interpret dieser Edition, feststellte, daß es Frustrieren sei, wie vage sich Couperin über die Objekte und Subjekte der mit Namen versehenen Stück geäussert hat. Sie seien oft plötzliche Einfälle gewesen, aus gewissien Situationen und Erlebnissen heraus, andrerseits aber auch "musikalische Portraits" realer Personen. Mag sein, daß die Charakterisierung derselben zutrifft, und Zeitgenossen sie erkennen konnten. Uns ist dies naturgemäß, da die betreffenen Peronen schon lange tot sind und of nicht bedeutend genug, daß sie ihn heutigen Lexika Erwähnung finden. Mich trifft dies indes nicht besonders hart, weil ich mit den Zuordnungen (Auch bei Komponisten wo die "Portraitierten" bis heut allgemein bekannt sind. Ich persönlich halte solche "Portraits" für einen Kunstkniff die Aufmerksamkeit auf das betreffende Werk zu lenken, oder aber so sie bereits vorhanden - noch zu verstärken. Dieser "Trick" hat sich auch über die nächsten 300 Jahre bei Sinfonien, Klaviersonaten, Streichquartetten und sonstigen Werken bewährt.

    CD 8 enthält Ordres Nr 16-19 mit jeweils 7 stücken


    Hier drei ausgewählte Stücke mit Übersetzungen.

    Bei Übersetzungen durch Babelfish ist äusserste Zurückhaltung geboten, zum einen weil sie sehr frei sind, zum anderen, weils sie Doppelsiniges nicht erkennen können. Und oft findet man das entsprechende Wort nicht, weil es aus einem bestimmten Dialikt kommt oder aber es sich um einen Eigennamen handelt


    Les Vestales - Die Vestalinnen

    L' aimable Therese - Die lieber Therese

    La distraite - die Abgelenkten

    La Letiville - (Eigenname einer person??) dieses Stück wir zusätzlich mit eine Violine begleitet.


    Persönlich lasse ich die Schönheit der Musik auf mich wirken (ich oute mich als Wertschätzer des Cembalosklanges)

    ______________________


    Hier ein weiters Bild des seit 1715 regierenden Königs, Louis XV. von Alexis Simon Belle aus dem Jahre 1723 oder 24 (2 verschiedene Quellen) Der König war damals erst 13, bzw 14 und unter Kuratel. Den entscheidenden (und positiven) Einfluß übte aber der weise und bescheidene Kardinal Fleury aus, der zu diesem Zeitpunkt schon 70 war (er wurde 90 - vermutlich aus Folge eines einfachen Lebensstils)



    mfg aus Wien

    Alfred

    Das ist ein grundlegender Meinungsunterschied, der da zwischen Werner Hintze und mir herrscht. Er wird vermutlich darauf bestehen, sachlich recht zu haben, ich indes nicht. Allerdings ist mein Bild von der Oper - und des Opernpublikums - ein -wie ich glaube - realistischeres.

    Wobei natürlich mit viel Energie daran gearbeitet wird das Opernpublikum auszutauschen......


    mfg aus Wien

    Alfred

    Orfeo

    Ja das ist ein Problem mit den verschiednen Libretti (vor allem die deutschen Übersetzungen sind oft schrecklich. Aber man kann herausfinden wo das Original gedruckt wurde. Kleine Abweichungen waren oft aus finanziellen und räumlichen Gegebenheiten notwendig. Heute gäbe es IMO keine Entschuldigung dafür.


    Ich hab nach eine guten - oder zumindest ansprechenden - Inszenierung von "Le nozze di Figaro" gesucht , die nicht aus der Steinzeit der Videoaufzeichnung stammt. Da gibt es enig Brauchbares, aber viel Schund. (wenn man mir widerspricht verlink ich den ganzen Dreck hier


    Letztendlich fanden zwei Aufführungen Gnade vor meinen Augen. Einschränkungen gibt es- gab es immer - und wird es immer geben.

    (Man mag sich über meine Auswahl wundern)


    Die erste stammt von der Royal Academy of Music, London - einer der führenden Musikhochschulen Englands und der Welt. Komplette Oper wird gezeigt

    Die Aufführung kann IMO mit so ziemlich allem mithalten was so am Markt ist, bze übertrifft es.

    Besetzt mit jungen Nachwuchskräften (manch mal optisch zu jung für die jeweilige Rolle aber die Maske hat hier einiges geleistet) in einem historisch korrektem Umfeld mit leicht stilisierten Kostümen um 1780 und englischem Humor ist die Aufführung durchaus vergnüglich. Allerdings geht durch das relativ düstere und (vermutlich bewusst) einfach gehaltene Bühnenbild jene Grazie und Eleganz verloren, welche die Aufführungen von ca 1970 zu bieten hatten. Kein Anflug von Rokoko - aber eine gelungene Aufführung die Spaß macht.



    Die zweite ist ein Trailer von Landestheater Linz


    Auch hier sind die Kostüme aus der entprechenden Epoche. Allerding sind sie hier als Verspottung eingesetzt - siehe den Grafen auf seinem Thron...

    Dessen Schauspielkunst (Martin Achrainer) muß ich extra erwähnen. Seit Fischer Dieskau hab ich keinen so blasierten und herablassenden Grafen gesegen - ein Genuss

    Kein Regietheater - aber doch ein Hauch davon - doch parodierend und auf jegliche zierliche Eleganz verzichtend. Die Oper ist indes noch wiedererkennbar, wenngelich die Charaktäre überzeichnet sind und sich wie Menschen unseres Jahrhunderts bewegen



    Liegt im neuen Trend des Landestheaters Linz, Opern in Richtung skuriller Humor zu verfremdne und ist hier in dieser Serie ein eher gemässigtes Beispiel.

    Das Publikum (noch mit Maske) reagierte mit standing Ovations


    mfg aus Wien

    Alfred

    Ich hätte drauf wetten können, daß hier Kritik von Seiten des Regietheaters kommt. Stelle allerdings fest, daß 5 Minuten Trailer durchaus genügen sich ein Bild von Bühnenbild, Kostümen, also Umfeld und Zeit zumachen, typgerchte Besetzung zu erkennen , etc. Auf politische oder gesllschaftliche Spitzfindigkeiten werden sich nur wenige Opernfreunde einlassen wollen. Diese Aufführung ist geratezu den Schlag mit der Faust ins Gesicht des Regietheaters.

    Und vor allem - sie befriedigt die Erwartung des zahlenden Publikums.

    Es ging ja den Autoren der zahlreihen "Türkenopern", wie sie zur ZeitMozartzs wie die Pilzer aus dem Boden hervorschossen vor allem darum möglichst eindrucksvoll orientalisches Kolorit aund Prunk auf die Bühne zubringen. Dazu kommt noch Mozarts Musik und der Reiz der - ebenfalls prunkvollen - Kostüme des Rokoko - der natürlich zu Zeiten der Entstehung nicht so zum Tragen kam, wie heute.

    Die Handlung an sich dient IMO lediglich als Vorwand prunkvolle Aussatattungen zeigen zu können. Das gilt übrigens für viele Opern des 18. Jahrhunderts.

    Und auch im 19. Jahrhundert haben die Librettisten ihre Stücke in Hinblick auf Wirkung zusammengeschustert, platziert auf einem möglichst historischen Hintergrund, mit prunkvollen Kostümen und möglichst in Ländern angesiedelt, die dafür geeignet erschienen.

    Mein 2. Beispiel, Hoffmanns Erzählungen ist eigentlich eine Verwertung von drei Novellen, die mittels Rahmenhandlung zusammengebastelt wurden. Eine wirklich originale Fassung gibt es nicht. Da wurde einiges gebastelt - aber sehr oft erfolgreich.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Was eine gut und was eine schlechte Inszenierung ist, darüber werden die Meinungen weit auseinandergehen - letzlich ist es auch eine Geschmackssache. Ich habe hier eine ganz bestimmte Meinung, mit der ich allerdings - glücklicherweise - nicht alleine dastehe

    Für mich teilt sich die Regie - und Aussatattungsarbeit - oft ja in Personalunion geschaffen in den HANDWERKLICHEN und den künstlerischen Teil

    Der handwerklich ist eigentlich über Jahrhunderte hinweg genau definiert:

    Rgisseur und Ausstatter hab sich an die Vorgaben im Libretto zu halten. Hier sind Ort und Zeit der Handlung vorgegeben, was natürlich auf die Art der Ausstattung einen gewissen Einfluß hat.

    Dann gibt es den Spielraum für kleine Pointen und Farbtupfer, die mit Geschmack eingesetz werden müssen

    Wichtig ist IMO, daß die Geschichte farbenreich erzählt - und nicht irgendwelche - meist erfundenen Doppelbödigkeiten und politischen Aussagen nach eigenem Geschmack

    dazugepappt werden.


    Ich habe hier das Beispiel eine für mich PERFEKTEN Inszenierung verlinkt aus Dresden: Die Entführung aus dem Serail

    Eine exotisches Bühnenbild bis zum geht nicht mehr, Ein bildschöner Belmonte, der die Herzen der Damenwelt (und vermutlich nicht nur deren ?) höher schlagen lässt. Kostüme, wie sie im 18 Jahrhundert nicht schöner designed worden sind. Folterinstrumente die realistisch wirken, eine Farbenpracht und auch die heiteren Szenen kommen nicht zu kurz

    Besser gehts nicht. Leider gibts hier keine käufliche Videoaufzeichnung.



    Hier eine der besten Inszenierungen von "Hoffmanns ERzählungen" Seit etwa 20 Jahren am Spielplan.

    Hier kommt das Unheimlich wirklich zur Geltung, das Verschrobene Bösartige, aber auch das Witzige. Es werden gewisse Anleihen an die Zukunfg gamacht, aber das ist IMO hier legal. 1880 als Offenbavh stab war der Edison Phonograph immerhin bereits erfunden (nicht aber die Fernbedienung mir der Olympia vom (überraschen jungen) Spalanzani dirigiert wird. Die Lichttechnik ist superb. Ein Gustostück ist der Auftritt von "Franz" im "Antonia-Akt" Als hinweis, daß er Deutscher ist hat ihm die Maske (zumindest hab ich es so gesehen) Ein Hitlerbärtchen verpasst und die passende Frisur- Kann sein, dass es ein Zufall ist - aber daran glaube ich nicht. Aus meiner Sicht eine späte Abrechnung - aber dezent eingefügt - und somit KEIN Regietheater. Man verpasse auch nicht die unheimliche Szene mit dem Auftritt der OLympia



    Ich habe hier als Beispiel eine andere Aufnahme dergleichen Oper gewählt - und will damit zeigen, daß auch nach 2000 (als die hochauflösenden Formate eingeführt wurden)

    wunderbare Aufführungen es schöne Inszenierungen gibt. Diese hier gsit sogar naoch auf CD käuflich zu erwerben. Allein die Darstellung des Spalanzani, wie er tänzelt vor begeisterung über die Wunder der Physik ist ein kabinettstück,

    Hier ist fast alles in Schwarz gehalten, die Regie und Ausstattung lag in den Händen des Regisseurs und ausgebildeten Architekten Pier Luigi Pizzi



    mfg aus Wien

    Alfred

    Domenico Cimarosa

    L'Italiana in Londra



    ____________________________________________________________________________________________



    Die letzte Oper von Cimarosa, die ich hier erwähne ist "L'Italiana in Londra" - und zwar deshalb, weil es seit kurzem wieder eine Aufnahme davon gibt (Naxos -Franfurter Opern- und Museumsorchester)Es gibt die hier gezeigte CD und auch eine DVD, wobei man wohlweislich auf Bilder oder einen Videotrailer verzichtet hat um potentielle Käufer nicht abruschrecken.

    Solche Aufführungen und deren Videoaufzeichnungen sind eher ein Bärendienst für den Komponisten als daß sie dessen Bekanntheitsgrad steigerten. Dabei war die Oper - eigentlich ist sie nur ein Intermezzo - 1778 bei ihrer Uraufführung am Teatro Valle in Rom sehr erfolgreich, eigentlich der Durchbruch für Cimarosa. Librettist war Giuseppe Petrosellini Der Erfolg wurde dann aber durch "Il Matrimonio segreta" in den Schatten gestellt - und heute ist die Oper weitgehend vergessen.In der deutschen Wikipedia gibt es keinen Eintrag.

    Entstellende Aufführungen wie jene an der Deutschen Oper Berlin sind IMO aber gut geeignet die Leute abzuschrecken, eher, als sie zu verlocken die Oper anzusehen. Einfach widerlich !!

    Daß sich die deutsche Kritik durchwegs lobend äussert - ist - für mich nicht verwunderlich. Englische Krimis und italienische Opern sind nicht die Spezialität der Deutschen........

    Es gibt auch keinen Eintrag im Tamino Opernführer - mal sehen ob sich da was machen lässt...

    Die Handlung spielt in einem Londoner Hotel wo die Heldin der Oper, Livia auf ihren einstigen Geliebten trifft, der dereinst von dessen Vater ii ein entferntes Land entsandt hat um die Verbindung zu beenden

    Es gibt am Dchluss ein Happy End


    Mit diesser kurzen Vorstellung beende ich meine Beiträge über Cimarosa und wende mich dem nächsten Komponisten zu.


    Hier noch eine Gesamtaufnahme, einer alten Box aus den 80iger Jahren unter Simone Perugini (siehe oben, die 2. Aufnahme von Links) die leider längst gestrichen ist.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wir kommen hier immer mehr vom Thema ab - vielleicht ist das aber bei diesem Thema unvermeidlich (?)

    In der Tat gab es eine andauernde Entwicklung in der Musik.

    Aber wie schon in alten Kulturen, später auch in Firmen und Konzernen, der katholischen Kirche etc etc.

    gab es irgendwan einen Zenit - wenn der überschritten war - ging es bergab. Im Falle der "klassischen Musik" war der Zenit etwa um 1780- 1830 - danach ging es - vor erst langsam - bergab bis sich die Talfahrt immer mehr beschleunigte und ab ca 1916 dank der Avantgarde und dem Dadaismus in einen rasanten Talsturz überging.

    Wikipedia schreibt hierzu (erstaunlich neutral):


    Zur Avantgarde zählen politische und künstlerische Bewegungen, zumeist des 20. Jahrhunderts, die eine starke Orientierung an der Idee des Fortschritts gemeinsam haben und sich durch besondere Radikalität gegenüber bestehenden politischen Verhältnissen oder vorherrschenden ästhetischen Normen auszeichnen.


    Bei Bedarf kann diese Diskussion von der Moderation gelöscht oder in einen neuen Bereich verschoben werden. Als "Beteiligter" werde ich das nicht tun - ich bin nicht neutral


    mfg aus Wien

    Alfred

    ich dagegen finde, dass die Musik ihren Höhepunkt in der Vergangenheit bereits erreicht hat,

    ..und das seit langem.

    Die Zeit der "klassischen Musik" ist IMO längst vorbei. Bei Nachsicht aller Toleranzen schon seit 1950 - aber streng genommen schon mit Ende der 70er 80iger Jahre des 19. Jahrhunderts.


    Dies spiegelt eine Kritik an der modernen Architektur wider, die in der Industrialisierung und den zunehmenden technischen Mitteln mehr auf Funktionalität und weniger auf dauerhafte ästhetische Werte setzt.

    Hier würde ich teilweise übersprechen wollen - und war in Hinsicht auf die "rationale Funktionalität"

    Die vielen modernen Gebäude miz ihren schiefen Türmen, ihrer statisch ungünstigen Bauweise, ihren kurzlebigen Materialien (Beton!) und sonstigen Denkfehlern (So wurde von einem modernen Gebäude mit Spiegelfron berichtet, wo durch die Spiegelung und Lichtbrechung in der Nähe parkende Autos regelrecht "angeschmolzen" wurden

    All diese Dinge dienen Lediglich dazu die Eitelkeit und Selbstverwirklichung der "Kunstschaffendenden" zu befriedigen und sie in den Focus zu rücken. Das gilt für Baukunst, Musik, Malerei, Dadaismus, Avantgarde, Mode, Esskultur und -last but not least - Regietheater. Man will sich von der Vergangenheit um jeden Preis abheben und mit ihr brechen - bis hin zu den Gesellschaftregeln (dem vermutlichen Ursprung all dieses Übels, weil die Geschichte eine Gruppe der Gesellschaft nach oben gespült hat, die früher in der Gosse beheimatet war und niemand von ihr Notiz nahm.

    hasiewicz: Wie ich es sehe ist der konservative Kern des Forums weitgehend unbeschädigt vorhanden - uch wenn er nicht immer laut schreiend versucht seine Ansichten kundzutun....:):baeh01:


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Moderation hat sich - bevor dieser bewusste Thread reanimiert wurde - sehr genau mit allfälligen Problematiken auseinandergesetzt und dann entschieden dien Thread trotz aller vorhersehbaren Fallstricke das Wagnis einzugehen.

    Es war - zumindest für mich - vorhersehbar, daß hier musikalische Weltanschauungen aufeinanderprallen würden. Und wir haben es billigend (?) in Kauf genommen, weil das Forum so etwas verkraften mup - und kann, und daß es -alles in allem - belebend wirkt. Ein abdriften in Richtung "C" sehe ich nicht - wir beobachten das sehr genau - aber auch die andere Linie - ich nenne keine Namen - wo permanente Falschfreundlichkeit und Langeweile hertsch, wo Geburtstagswünsche, Adventkalender und selbstverfasste Lyrik das Sagen hat - ist ein IMO riskanter Weg, der in die Belanglosigkeit führt.

    An dieser Stelle sei festgehalten, daß vereinzelte verbale Entgleisungen in speziellen Threads nicht das Forum an sich darstellen. Unser Forum ist vielfältig aufgestellt und hat es geschafft über ein fünftel Jahrhundert immer die richtige Balance zu bewahren - von temporären Entgleisungen mal abgesehen....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Ich kam heute meiner Verpflichtung nach. das Stück zu hören - und zwar komplett - ohne wenn und aber - oder faule Ausreden.

    Dazu hörte ich noch stückweise in zwei oder drei alternative Interpretationen hinein.

    Daß das Stück nicht meine Musik ist wird wohl kaum jemanden überraschen der meine bisherigen Beiträge kennt

    Ich sehe mich allerdings nicht veranlasst das Stück herunterzumachen oder als Lärm zu bezeichen -

    Ich höre es üblicherweise einfach nicht - und damit gibt es kein Spannungsfeld

    Ich frage mich allerdings wieso irgendjemand bereit ist dafür Geld für eine Eintrittskarte auszugeben,

    aber es ist ja nicht mein Geld.

    Mehr noch überrascht mich, wie man zur Überzeugung kommt, Ligeti sei ein "bedeutender Komponist"

    Wobei man allerdings die Einschränkung beachten muß "des 20. Jahrhunderts"

    (wobei mit ab 1950 keine mehr bekannt sind, die ich als -für mich - hörenswert - empfinde)

    und als "Repäsentant der Neuen Musik"

    Letzteres wir wohl kaum zu bestreiten sein

    Wir werden sehen wie lange sich die "Neue Musik" auf den Spielplänen hält, sobald deren Vertreter -nach und nach - verstorben sind.

    Die Tendenz ist nicht zu leugnen.


    ZUrück zum Klavierkonzert:

    Es ist interessant, daß die verschiedenen (Spezial-) Ensembles dem Stück ihre jeweis individuelle Note aufdrücken - Das hätte ich nicht in dieser Form erwartet.

    Es ist ebenfalls bemerkenswert michjt welcher Hingabe die Ausführenden agieren.

    Aber natürlich wird das vorzugsweise vum speziellen Ensembles aufgeführt.

    Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Wiener Philharmoniker (ja- sie haben Ligeti im Programm)

    besonders glücklich ist, wenn er sowas spielen muß, dem Orchester war schon Mahler zuwider, was ja dereinst zu einem Streit mit Leonard Bernstein geführt hat

    (über den man heute her Stillschweigen bewahrt)

    Wenn ich etwas positives über das Klavierkonzert sagen soll, dann ist es die sehr gewagte, aber farbenreiche Orchestrierung

    und eine gewisse "Originalität - wobei das auch vom Orchester abhängt.

    IMO kommt das Werk am beste zur Geltung, wenn es mit Attacke und jazzigen Untertönen gespielt wird, Hier als Beispiel sei genannt:

    Das Ensemble Alarm Will Sound

    Sehr sportiv, swingend und stellenweise aggressiv, was dem Stück Interesse sichert und ihm guttut, mit exzellenter Durchörbarkeit, was bei der Komplexität des Werke schon eine Meisterleistung an sich ist.

    Die beinahe exotisch anmutende Instrumentation - IMO DER Pluspunkt des Werkes - kommt gut zur Geltung. Jedes Instrument kann EINZELN seine Wirkung entfalten - selbst im vollen Orchesterklang.

    andere Ensemble spielen IMO etwas "weicher " und vermischen der Gesamtklang, was IMO die Wirkung beeinträchtigt und "beliebiger", bzw "verbindlicher" klingt

    Die einzelnen Sätze sind in iher Charakteristik gut voneineander zu unterscheiden

    Die Musik ist nicht "furchtbar", sie hat "Charakter" - aber unter normalen Umständen würde ich sie mir nicht anhören. Die Konkurrenz durch Mozart und Konsorten ist IMO einfach erdrückend.:baeh01:

    Aber auch wenn ich "modernere Klänge" auswählen muß fühle ich mit mit Gershwin oder IMO besser bedient-

    Ich möchte indessen den Ausführenden meine Hochachtung zollen . Hier den Überblick zu bewahren ist schon eine Meisterleistung. Aufgefallen ist mir auch der junge Schlagzeuger (bzw. Perkussionist), der stets zwischen Pauken und Xylophon gewechselt hat.


    mfg aus Wien

    Alfred


    OT - NachbemerkungDie gezeigte Aufnahme eignet sich IM O gut zum Austesten einer HIFI Anlage, bztw deren Lautsprecher - hier wird Klangfarbentreue auf eine harte Probe gestellt.

    Die DGG Aufnahme ist IMO zu "rund" und weng wenig analytisch.....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Domenico Cimarosa

    L'Olimpiade



    ____________________________________________________________________________________________


    L'Olimpiade ist eine Opera Seria nach einem Libretto von Metastasio (nach dem 6. Buch der Historien des Herodot) , welche zig-fach vertont wurde, unter andem auch von Pergolesi, Hasse, Galuppi , Myslivecek und Vivaldi, erstmals jedoch 1733 von Antonio Caldara. Es gibt eine deutsche Übersetzung (1769)von Johann Anton Koch mit dem Titel: Olympisches Jahrfest.

    Die Handlung -Hintergrund sind die antiken olympischen Spiele - Vordergrund eine Liebesgeschichte - ist verworren, aber die Vertonung durch Cimarosa ein Meisterwerk des Belcanto. Das Label Chateau de Versailles Spectacles hat das Werk 2023 eingespielt und 2024 veröffentlicht. Spiritor rector dürfte Christophe Rousset sein, der das Werk mit seinen "Les Talens Lyriques"mehrfach aufgeführt hat, beispielsweise im Frühjahr 2024 in Wien im Museumsqartier (Ausweichspielstätte des Theaters an der Wien, während dessen Umbaus)

    Es gibt bei WIKIPEDIA (Stichwort Metastasio) eine Ausführliche Beschreibung der Handlung

    https://de.wikipedia.org/wiki/…0%99olimpiade_(Metastasio)

    und im Tamino Opernführer bei VIVALDI eine knappere übersichtlichere Schilderung due EX-Tamino "raphaell"

    da die Handlung identisch ist.



    Es ist die derzeit einzige Aufnahme am Markt, aber keineswegs die erste. Zuvor gab es mindestens zwei Aufnahmen. Die sind überraschenderweise noch auf youtube abrufbar - und wir wollen das nützen - solange es noch möglich ist.




    mfg aus Wien

    Alfred

    Ich glaube, dass Du die Leute unterschätzt. Die sind nicht alle denkfaul.

    Ich würde - freundlich formuliert - schon sagen - daß hier, wie - implizit - behauptet wird, Leute, die ungefällige Musik nicht "erarbeiten" wollen, seien denkfaul, schon eine Unterstellung ist. Ich kenne das aus vielen Bereichen.

    "Na probierns sies doch" wird einem stets gesagt, wenn man einem etwas anderes verkaufen will als das Gewünschte, wobei das Angeboten meist von minderer Qualität ist als das (nicht mehr im Angebot vorhandene) Gewünschte.

    Gebildet, kultivierte, Leute weden dann gern als "Spiesser" bezeichnet, und das was dereinst als Unterschicht bezeichnet wurde, die linken und die tätowierten, als "Gesellschaft"

    Zum Thema Applaus zwischen den Sätzen: An sich wäre es ein natürliches Bedürfnis zwischen den Sätzen zu applaudieren, allerdings sind die Gesellschaftsregeln dagege. Ein zwischen den Sätzen applaudierendes Publikum outet sich demnach als gesellschaftlich unangepasst und wird von den "Kennern" -und manchen Dirigenten verachtet und belächelt - Das Auszischen dieser Regelmißachtung wird - soweit mir bekannt - heute aber nicht mehr praktiziert..


    mfg aus Wien

    Alfred

    Über das Stück werde ich - so möglich - später noch schreiben


    Generell zu "zeitgenössischer" und ungeliebter Musik:

    Ich bekämpfe sie seit langem nicht mehr.

    Zum einen weil ich dereinst von der offensichtlich falschen Annahme ausgegangen bin, daß NIEMAND sie mag.

    Wenn einige wenige sie mögen - seis drum. Es ist ihr gutes Recht.

    Zum anderen weil ich hier keine Bedrohung für die "echte " Klassik sehe.

    Zeitgenössische Musik führt ein Schattendasein. Sie wird ncht mal bekämpft sondern mehrheitlich ignoriert.

    Ja - ich bekomme ein ungutes Gefühl, wenn L und Konsorten staatliche Auszeichnungen von seiten von Politikern bekommen, die mit klassische Musik an sich nichts am Hut haben sondern politische Ziele verfolgen - aber dieser Anflug von Mißmut ist nur von geringer Stärke und eigentlich so gut wie bedeutungslos für mein Wohlbefinden.

    Das "Problem" von zeitgenössischer Musik ist nicht, daß man sie bekämpft, sondern nicht einemal verachtet. Sie wird einfach nicht wahrgenommen - tut niemandem wirklich weh - ist einfach nicht vorhanden. Daran ändern auch gewisse "Festivals" nichts, wo sich die Anhänger in größeren Abständen treffen und einander ihre Treue zu dieser Kunst versichern. Der Begriff "Ghetto" ist hier nicht fehl am Platz.

    Interessant ist allerdings, daß man sich berufen fühlt, den Verächtern immer wieder diese Musik nahezubringen - imo ein aussichtsloses Unterfangen.

    Musik, die man erst erklären muß hat IMO schon verloren. Das gilt auch für Parfüms, Weine, Speisen. Es ist nicht das "Fremde" das abstoßend isr, es ist das hässliche, primitive oder sachlich kalte, dem jeglicher Liebreiz fehlt. Es wurde weiter oben ein ägyptischer Tempel als Beispiel herangezogen, dessen Hieroglyphen man vorerst nicht verstehen könne. Das trifft zu, hindert aber nicht, die Schönheit der Architektur sofort zu erkenne, das gilt auch für griechische, römische, indische, chinesische Tempel , gotische Kathedralen, Pläste der Renaissance und des Barock. Wirklich Schönes wird heute teilweise sogar in Frage gestellt und teilweise sogar als "langweiig" verworfen...

    Zu diesem Punkt gebe ich keinen Kommentar....

    Es ist gut wie es ist....


    mfg aus Wien

    Alfred