Beiträge von lustein

    Heute will ich mich an der Leokadja Begbick aus Weills/Brechts Mahagonny beteiligen. Hier kann ich nur zwei Sängerinnen nennen, die die Rolle beide mit gleichermaßen gut fokussierten, tiefgründigen und ausdrucksstarken Stimmen singen:


    1) Nadja Stefanoff (live erlebt in Bremen).


    2) Gwyneth Jones (DVD unter Russel Davies).


    Herzlichst


    Lustein

    Als meine heutige neue Rolle bringe ich den Max aus Ernst Kreneks Oper "Jonny spielt auf" ins Spiel ein.

    Hier habe ich folgende drei Favoriten:


    1) Heinz Kruse (CD unter Zagrosek), der den Max mit imposantem, gut durchgebildetem und wenig der Stimme von Max Lorenz ähnelndem Heldentenor hervorragend singt.


    2) Wolfgang Millgramm (live erlebt in Karlsruhe), der die Partie mit phantastischer italienischer Technik und guter Linienführung bestens meisterte und dabei auch nicht seine Ursprünge im Lyrischen verleugnet.


    3) Klaus Schneider (live erlebt in Karlsruhe), dessen gut gestützter, kraftvoller lyrischer Tenor, der auch zu schönen Bögen fähig war, ebenfalls gut gefiel.


    Herzliche Grüße


    Lustein

    Heute will ich mich am Fafner aus Wagners Siegfried beteiligen. Hier habe ich folgende drei Favoriten:


    1) Gottlob Frick (CD unter Leinsdorf).


    2) Matti Salminen (CD unter Janowski).


    3) Karl Ridderbusch (CDs unter Karajan).


    Am besten gefällt mir hier Gottlob Frick, der mit seinem vollen, runden und ausdrucksstarken Bass einen Fafner singt, der im Tode mit sich und der Welt ins Reine gerät und dabei einiges an Gefühl zeigt. Matti Salminen singt die Rolle mit sehr voluminösem, schön klingendem Bass sehr beachtlich. Letzteres gilt auch für den gut gestützten Bass von Karl Ridderbusch, der eher hell ist, aber ebenfalls recht intensiv klingt.


    Herzliche Grüße


    Lustein

    Eine der schönsten zeitgenössischen Opern ist Tan Duns "The First Emperor". Aus diesem Werk stammt meine neue Rolle für heute: Die Titelpartie des Emperors Qin. Hier kann ich bei zwei Aufführungen - eine davon auf DVD veröffentlicht - auch nur zwei Interpreten nennen:


    1) Placido Domingo (DVD unter Leitung des Komponisten Tan Dun), der die Rolle mit seinem bestens italienisch fokussierten, klangschönen und differenzierungsfähigen Tenor einfach wunderbar verkörpert.


    2) Jevgenij Taruntsov (live erlebt in Saarbrücken), der zwar an Domingo nicht heranreichte, die Parte aber dennoch auf hohem Niveau sang.


    Herzlichst


    Lustein

    Heute will ich mich am italienischen Sänger aus Strauss' Rosenkavalier beteiligen. Hier habe ich folgende drei Favoriten:


    1) Jonas Kaufmann (Live erlebt in Baden-Baden, DVD unter Thielemann).


    2) Anton Dermota (CD unter Erich Kleiber).


    3) Nicolai Gedda (CD unter Karajan).


    Als erstes nenne ich hier Jonas Kaufmann, der mit seinem baritonal timbrierten, trefflich fokussierten, sonoren und ebenmäßig auf Linie geführten Tenor für diese lyrische Rolle erste Wahl ist. Gut gefallen auch Anton Dermota und Nicolai Gedda, die mit ihren hellen, nichtsdestotrotz gut im Körper sitzenden und über gute Legatofähigkeiten verfügenden Tenorstimmen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.


    Herzliche Grüße


    Lustein

    Als meine heutige neue Rolle bringe ich die Ada aus Wagners früher Oper "Die Feen" ins Spiel ein. Hier habe ich folgende drei Favoritinnen:


    1) Linda Esther Gray (CD unter Sawallisch).


    2) Tamara Wilson (live erlebt in Frankfurt a. M., CD unter Weigle).


    3) Michaela Schneider (live erlebt in Regensburg).


    Als erstes nenne ich hier Linda Esther Gray, die mit vorbildlich fokussiertem Sopran eine stimmstarke, ungemein intensive Ada singt. Wunderbar mutete in der Rolle Tamara Wilson an, die in Frankfurt a. M. der Partie mit bestens italienisch fokussiertem, warmem und gefühlvollem, dabei sehr farbenreichem jugendlich-dramatischem Sopran ebenfalls hervorragend entsprach. Über gut im Körper verankertes, weiches, differenzierungsfähiges und farbenreiches Sopranmaterial verfügte auch Michaela Schneider, die in Regensburg der Ada auch darstellerisch voll gerecht wurde.


    Herzlichst


    Lustein

    Heute will ich mich am Van Bett aus Lortzings Zar und Zimmermann beteiligen. Hier habe ich folgende drei Favoriten:


    1) Gottlob Frick (CD unter Heger).


    2) Kurt Moll (CD unter Fricke).


    3) Axel Humbert (live erlebt in Pforzheim).


    Von den historischen Sängern ist mir Gottlob Frick in der Heger-Aufnahme am liebsten. Hier stellt Frick nachdrücklich unter Beweis, dass sein schwarzer, gut fokussierter und ausdrucksstarker Bass nicht nur für Wagner und ähnliches, sondern auch für komische Rollen bestens geeignet ist. Der von Frick mit einigem Augenzwinkern und einfach köstlich gesungene van Bett ist eine Paraderolle für ihn - genau wie für Kurt Moll, der mit seinem balsamisch klingenden, ebenmäßig und elgant dahinfliessenden, über tolle Legatobögen und eine tolle Diktion verfügenden Bass in der Rolle in der Fricke-Aufnahme ebenfalls begeistert. In Pforzheim habe ich als Van Bett Axel Humbert erlebt, der an die Rolle gänzlich unkonventionell und gänzlich neu heranging. Schon gesungen hat er mit seinem gut sitzenden und sonoren Bass tadellos. Aber auch seine äußerer Erscheinung und seine Darstellung waren hervorragend. In dieser Inszenierung war van Bett ein noch ziemlich junger, sehr gut aussehender Mann, der die Handlung geschickt auf die Lokalpolitik des Ortes hob. Ungemein sympathisch wirkte Humbert in der Rolle. Und in dieser Inszenierung war er konsequenterweise nicht der Onkel Maries, sondern ihr Bruder, was bei diesem tollen, jugendlichen Erscheinungsbild des Sängers nur zu glaubhaft war.


    Herzliche Grüße


    Lustein

    Als meine heutige neue Rolle bringe ich den Morald aus Wagners früher Oper "Die Feen" ins Spiel ein. Hier habe ich folgende drei Favoriten, die die Partie allesamt mit hervorragend italienisch fokussierten, in jeder Lage sauber dahinfliessenden, sonoren, klangschönen und ausdrucksstarken Baritonstimmen singen:


    1) Andreas Schmidt (live erlebt in Ludwigsburg).


    2) Roland Herrmann (CD unter Sawallisch).


    3) Michael Nagy (live erlebt in Frankfurt a. M., CD unter Weigle).


    Herzlichst


    Lustein

    Heute will ich mich an der Haushälterin aus Strauss` Schweigsamer Frau beteiligen. Hier bevorzuge ich folgende drei Sängerinnen, die die Rolle allesamt mit gut durchgebildeten, sonoren Stimmen singen:


    1) Georgine von Milinkovic (CD unter Böhm).


    2) Martha Mödl (Film unter Sawallisch).


    3) Annelies Burmeister (CD unter Janowski).


    Herzliche Grüße


    Lustein

    Als meine heutige neue Rolle bringe ich den Barbier aus Strauss` Schweigsamer Frau ins Spiel ein. Hier bevorzuge ich folgende zwei Sänger:


    1) Hermann Prey (CD unter Böhm).


    2) Wolfgang Schöne (CD unter Janowski)


    Hermann Prey bringt einfach alle Facetten für die Rolle mit. Er singt mit famoser Technik ausgezeichnet und ist dabei ein ausgemachter Komödiant. Bei Wolfgang Schöne begeistert die ebenfalls tadellose Gesangstechnik sowie der große lyrische Glanz, den sein geschmeidiger, wandelbarer Bariton ausstrahlt. Live gesehen habe ich das Stück in Karlsruhe und München, kann mich da aber an die Namen der Barbier-Interpreten nicht mehr erinnern.


    Herzlichst


    Lustein

    Da will ich mich doch gleich mal an Verdis Giovanna d`Arco beteiligen, ein tolles Frühwerk des Komponisten. Hier kann ich nur mit zwei Sängerinnen aufwarten, die beide die Parte mit wunderbarer italienischer Technik, hervorragender Kantabilität, perfekter Linienführung und großer Emotionalität singen:


    1) Sandra Moon (live erlebt am Gärtnerplatztheater München).


    2) Montserrat Caballé (CD unter Levine).


    Herzliche Grüße


    Lustein

    Mit 83 Jahren ist vor kurzem der Tenor Mario Muraro gestorben, der an seinem Stammhaus, dem Badischen Staatstheater Karlsruhe, in etlichen Rollen mit vorbildlich im Körper verankerter und ausdrucksstarker Stimme gut gefiel.


    Herzliche Grüße


    Lustein

    Als meine heutige neue Rolle bringe ich erneut eine Partie aus Detlev Glanerts Oper "Das Holzschiff" ins Spiel ein. Und zwar den Kapitän Waldemar Strunck. Hier kann ich bei einer Aufführung in Nürnberg auch nur einen Interpreten nennen:


    Kurt Schober (live erlebt in Nürnberg), der die Rolle mit imposantem, bestens italienisch fokussiertem Bariton herrlich gesungen hat.


    Herzlichst


    Lustein

    Heute will ich mich am Don Fernando aus Beethovens Fidelio beteiligen. Hier habe ich drei Favoriten:


    1) Franz Crass (CD unter Klemperer)


    2) Kieth Engen (CD unter Fricsay).


    3) Otto Edelmann (CD unter Furtwängler, Salzburg 1947).


    Am liebsten höre ich als Don Fernando Franz Crass, der einen hervorragend italienisch geschulten, balsamischen, sonoren und ebenmäßig dahinfliessenden Bass für die Rolle mitbringt. Gut gefällt mir auch der ebenfalls über imposantes, gut gestütztes Bass-Material verfügende und ausdrucksstark singende Kieth Engen. Ebenfalls gerne höre ich in der Partie den markant klingenden Otto Edelmann, der später - auch unter Furtwängler - zum Pizarro wechselte.


    Herzliche Grüße


    Lustein

    Als meine heutige neue Rolle bringe ich den Supercargo Lauffer aus Detlevs Glanerts toller, 10 Jahre alter Oper "Das Holzschiff" ins Spiel ein. In dieser Rolle hat mich in Nürnberg, dem Ort der einzigen Produktion des Werkes, mit gut gestütztem, intensivem Bass überzeugt:


    Nicolai Karnolsky


    Herzlichst


    Lustein

    Am Lord Ruthven aus Marschners Vampyr möchte ich mich ganz schnell beteiligen. Diese Oper ist phantastisch! Hier habe ich folgende drei Favoriten:


    1) Siegmund Nimsgern (CD unter Neuhold).


    2) Roland Herrmann (CD unter Rieger).


    3) Stefan Stoll (live erlebt in Würzburg).


    Als erstes nenne ich hier Siegmund Nimsgern, der mit unverwechselbarem, bestens italienisch geschultem, sehr sonorem und stimmschönem Bariton einen sehr intensiven Lord Ruthven singt. Ausgezeichnet schneidet auch Roland Herrmann ab, der mit seinem ebenfalls wunderbar italienisch fokussierten, ebenmäßig dahinfliessenden, über tolle Legatofähigkeiten und hohe Ausdrucksintensität verfügenden Bariton in der Rolle ebenfalls nachhaltig zu begeistern vermag. Am Rande sei noch erwähnt, dass Herrmann der Gesangslehrer der hier von mir schon oft nominierten Sofia Kallio ist. Mit guter Körperstütze und recht stimmstark sang auch Stefan Stoll in Würzburg den Lord Ruthven.


    Herzliche Grüße


    Lustein

    Lieber Stimmenliebhaber,


    sehe gerade in der letzten Tageszusammenfassung, dass Du mein Kürzel Lustein beim Pedro aus dem Tiefland vergessen hast. Habe mich schon vor einiger Zeit an der Rolle beteiligt und Hans Hopf, Alexander Spemann und Rudolf Schock nominiert. Füge mein Kürzel doch bitte hinzu.


    Herzlichst


    Lustein

    Obwohl ich denke, dass mangels eines ausgemachten Bekanntheitsgrades von Detlev Glanerts zehn Jahre alter Oper "Das Holzschiff" - ein hervorragendes Werk!! - die Beteiligung nicht sehr groß sein wird, will ich aus dieser Oper als meine heutige neue Partie die Hosenrolle des Gustav ins Spiel bringen. Da das Werk bisher nur einmal aufgeführt wurde - in Nürnberg -, kann ich auch nur eine Sängerin nennen:


    Anna Lapkovskaja (live erlebt in Nürnberg), die die Rolle mit imposantem, bestens gestütztem und emotional angehauchtem Mezzosopran perfekt sang.


    Herzlichst


    Lustein

    Heute will ich mich am Fenton aus Nicolais Lustigen Weibern von Windsor beteiligen. Hier bevorzuge ich folgende zwei Sänger:


    1) Fritz Wunderlich (CD unter Heger), der die Rolle mit phantastisch italienisch fokussiertem, glutvollem und einschmeichelndem Tenor mit hoher Musikalität und bester Linienführung singt.


    2) Walther Ludwig (CD unter Rother), der ebenfalls mit seinem hervorragend im Körper sitzenden, intensiven Tenor und perfektem Legato gut zu gefallen weiß.


    Herzliche Grüße


    Lustein

    Als meine heutige neue Partie bringe ich die Doppelrolle Ellena/Tutein aus Detlev Glanerts Oper "Das Holzschiff" in das Spiel ein. Hier gab es vor 10 Jahren nur die Uraufführungsproduktion am Staatstheater Nürnberg, weswegen ich hier auch nur eine Sängerin nennen kann:


    Heidi Elisabeth Meier (live erlebt in Nürnberg), die die Doppelrolle - eine Frauenpartie und eine Hosenrolle - mit herrlich sonorer und voluminöser, bestens italienisch geschulter Stimme sowie großer Intensität phantastisch sang.


    Herzliche Grüße


    Lustein

    Heute will ich mich am Figaro aus Mozarts Le Nozze di Figaro beteiligen. Hier habe ich folgende drei Favoriten:


    1) Michael Nagl (live erlebt in Stuttgart).


    2) Guido Jentjens (live erlebt in Karlsruhe).


    3) Tero Hannula (live erlebt in Karlsruhe).


    Als erstes nenne ich hier Michael Nagl, einen noch recht jungen Sänger, der aber bereits über einen bestens durchgebildeten, sonoren und tiefgründigen Bass mit bester italienischer Technik verfügt. Guido Jentjens war ein recht pfiffiger, darstellerisch sehr aufgedrehter Figaro, dem er mit seinem gut fokussierten und nuancenreichen Bass auch stimmlich voll entsprach. Während diese beiden Sänger Bässe sind, handelt es sich bei Tero Hannula um einen Bariton, und zwar um einen sehr hell timbrierten, fast tenoralen. Auch er stürzte sich mit großem Elan in die Partie und sang sie mit ebenfalls trefflicher italienischer Stimmführung und hoher Ausdrucksintensität.


    Herzliche Grüße


    Lustein

    Als meine heutige neue Rolle bringe ich den Desportes aus Zimmermanns "Die Soldaten" ins Spiel ein. Hier bevorzuge ich zwei Sänger:


    1) William Cochran (live erlebt in Stuttgart), der der Rolle mit kräftigem, gut fokussiertem und höhensicherem Heldentenor bestens entsprach.


    2) William Pell (live erlebt in Stuttgart), der die Partie mit baritonalem, dunkel timbriertem und intensivem Tenor sang.


    Ich habe die Soldaten in den vergangenen Jahren auch an der Komischen Oper Berlin, in Zürich und München gesehen. Da hat indes keiner der Interpreten den Desportes vorbildlich im Körper gesungen, weswegen ich sie hier nicht nominieren will.


    Herzlichst


    Lustein

    Heute will ich mich am Scarpia aus Puccinis Tosca beteiligen. Hier habe ich drei Favoriten:


    1) Ingvar Wixell (live erlebt in Stuttgart).


    2) Tito Gobbi (CDs unter de Sabata, Pretre und Cillario).


    3) Siegmund Nimsgern (live erlebt in Stuttgart).


    Absolut phantastisch in jeder Beziehung war in Stuttgart Ingvar Wixell, der den Scarpia sehr dämonisch und ausgesprochen lüstern gab und gleichzeitig mit seinem bestens italienisch geschulten und intensiven Bariton hervorragend sang. Dasselbe trifft auf den ebenfalls phantastischen Tito Gobbi auf den CDs zu. Rein stimmlich sehr überzeugend war auch Siegmund Nimsgern mit seinem sehr sonoren, klangschönen und ausdrucksstarken Bariton. Rein äußerlich war er für den Scarpia fast zu sympathisch.


    Herzliche Grüße


    Lustein

    Warum soll der Tenor am Ende einer Oper immer die Dame kriegen? Das ist in der Oper nun mal so. Operus ist indes der Ansicht, dass auch die Bässe einmal die Frau bekommen sollten. Aus dieser Idee heraus entstand der vorliegende, ausgesprochen informative, sehr umfangreiche und hervorragend recherchierte Artikel, der beredtes Zeugnis von Operus' hohen journalistischen Fähigkeiten ablegt. Hier ist ihm wahrlich Großartiges gelungen. Einfühlsam nimmt er den begeisterten Leser an der Hand und führt ihn durch die ausgezeichneten Berichte über sechs namhafte deutsche Bassisten, die er noch auf der Bühne erlebt und sogar persönlich gekannt hat - ein enormer Vorteil, wenn man über sie schreibt. Operus' Vorteil dabei ist natürlich, dass er Ehrenpräsident der Gottlob-Frick-Gesellschaft ist, die alljährlich - bis auf dieses Jahr, wo die Veranstaltung leider wegen Corona ausfallen muss - ein Künstlertreffen veranstaltet, zu dem stets eine Menge alter Sänger/innen und sonstiger Künstler eingeladen sind. Insbesondere viele Bassisten kommen jedes Jahr zu diesem außergewöhnlichen Event. Da ist es kein Wunder, das Operus sie alle gut kennengelernt hat und nun hier in der Lage war, über einige von ihnen nicht nur umfangreiche Informationen über ihre Vita, ihre Karriere und ihre stimmlichen Fähigkeiten zusammenzutragen, sondern auch, und das macht das Herzstück des vorliegenden Essays aus, ihre Persönlichkeit umfangreich zu würdigen. Das gelingt ihm nicht nur bei seinem alten Freund Gottlob Frick aufs Beste, sondern auch bei Oskar Czerwenka, Günther Groissböck, Harald Stamm, Kurt Moll und Hans Sotin. Immer mehr gewinnt man den Eindruck, dass Operus nicht von außen her berichtet, sondern gänzlich von innen, als Vater einer großen Familie, der seine berühmten Kinder mit großem Lob bedenkt und dabei ihrer privaten Seite erhebliches Gewicht beimisst. Auf diese Weise werden die sechs Bassisten vor dem geistigen Auge des Lesers lebendig und dürfen sich allesamt der größten Sympathie erfreuen. Dabei würdigt Operus nicht nur die Sänger, sondern auch das Bass-Fach an sich. Am Ende empfiehlt er den Frauen nachhaltig, lieber die Bassisten als die Tenöre zu nehmen. Mit ihnen sei das Zusammenleben einfacher. Da muss man schon ein wenig schmunzeln. Insgesamt haben wir es hier mit einem sehr lesenswerten Essay zu tun. Herzlichen Dank an Operus für diesen phantastischen, mit viel Liebe und enormer Kenntnis geschriebenen Artikel, der nicht nur das Künstlerisch-Biographische der von ihm ausgewählten Bassisten behandelt, sondern in erster Linie den menschlichen Faktor stark in den Vordergrund rückt.


    Herzliche Grüße


    Lustein

    Als meine heutige neue Rolle will ich den Herrn Flutz aus Nicolais Lustigen Weibern von Windsor ins Spiel bringen. Hier bevorzuge ich folgende drei Sänger:


    1) Ernst Gutstein (CD unter Heger).


    2) Wolfgang Brendel (CD und Film unter Kubelik).


    3) Georg Hann (CD unter Rother).


    Wieder einmal fiel es mir schwer, ob ich Ernst Gutstein oder Wolfgang Brendel auf den ersten Platz setzen sollte. Theoretisch hätten ihn beide verdient, denn sie singen bei guter Fokussierung und hohem Ausdrucksgehalt ihrer lyrischen Stimmen hervorragend und bringen die große Eifersucht des Herrn Fluth trefflich zum Ausdruck. Wenn ich schließlich Gutstein den Platz 1 zukommen ließ, weil er gegenüber Brendel die etwas sonorere Stimme hat. Gut gefällt mir auch Georg Hann, dessen vollstimmige und intensive Herangehensweise an die Partie fast wagnerisch anmutet.


    Herzlichst


    Lustein

    Heute will ich mich an der Contessa Almaviva aus Mozarts Le nozze di Figaro beteiligen. Hier habe ich folgende drei Favoritinnen:


    1) Sarah-Jane Brandon (live erlebt in Stuttgart).


    2) Irina Simmes (live erlebt in Heidelberg).


    3) Ruxandra Voda (live erlebt in Karlsruhe).


    Alle drei Sängerinnen sangen die Contessa einfach umwerfend mit perfekter italienischer Technik. Am besten gefiel mir in dieser Rolle die junge Sarah-Jane Brandon in Stuttgart, die über einen ungemein prachtvollen Sopran verfügt und zudem mit ansprechender Linienführung, sauberer Registerverblendung und enormer Intensität aufwartete. Ebenfalls phantastisch war in Heidelberg die ebenfalls noch junge Irina Simmes, die die Rolle sehr emotional und mit hohem Ausdrucksgehalt bewältigte. Die ausgesprochen gefühlvolle Tongebung bei gleichzeitigem hervorragendem Legato und tadelloser Höhe war auch die Stärken von Ruxandra Voda in Karlsruhe.


    Hier verlinke ich als Contessa Irina Simmes in der Heidelberger Figaro-Produktion:



    Herzliche Grüße


    Lustein