Don Carlo aus der Scala 2023 bei "ArteConcert"
Beiträge von Orfeo
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Von Lully über Versailles zu einem der vielen Wasserbecken?
Aber welches und von wem?
Wenn man dieser Spur nachgeht, sollte man wahrscheinlich den Maler finden.
Denke ich zumindest.
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Das riesige Gemälde (H 3,2 m; B 1,93 m;)
"Le Printemps. Lavandières dans un jardin en terrasse" wurde vom "Office des Biens et Intérêts Privés" wegen zweifelhafter Herkunft nach dem 2. Weltkrieg sichergestellt. Die Datenbank Rose-Valland (MNR) sucht noch nach dem rechtmäßigen Besitzer bzw. den Erben.
Das Gemälde war Teil der Serie „Die vier Jahreszeiten“ aus der Sammlung des Marquis de Nicolay. Es wurde 1942 für 110.000 Reichsmark vom Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld bei R. Schmit, Paris, erworben (Inv. 281 a-d), später nach Schloss Dyck verlegt und am 4. März 1948 nach Frankreich repatriiert, am 29. Mai 1951 vom Amt für Privateigentum dem Louvre-Museum (Gemäldeabteilung) zugeschrieben; seit 1953 ist es im Calvet-Museum in Avignon deponiert.
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Nachtrag
Besetzungsliste der Oper "L'amour de loin" an vier ausgewählten Opernhäusern
Rolle Stimmlage Salzburg Paris Helsinki Metropolitan Clémence Sopran Dawn Upshaw
Dawn Upshaw Dawn Upshaw Susanna Phillips Jaufré Bariton Dwayne Croft
Gerald Finley
Gerald Finley
Eric Owens Pilger Mezzo Dagmar Pecková Lilli Paasikivi Monica Groop Tamara Mumford Zwei Chöre: Gefährten Jaufrés - 8 x Bass und 8 x Bariton; Begleiterinnen Clémences - 8 x Sopran und 8 x Alt
Zwischen 2004 und 2019 erlebte "L’amour de loin" fünf verschiedene Produktionen mit 77 Aufführungen in zwölf Ländern.
Durch die Einbeziehung von Passagen in okzitanischer Sprache versucht das Werk, näher an die Entstehungszeit des Gedichts heranzukommen. Darüber hinaus ähneln bestimmte Aussprachen eher dem heute gesprochenen Französisch, wie z. B. das Weglassen des letzten „e“ von Wörtern („Un homm' pense à vous“), während andere sich davon entfernen, um eher einer alten Aussprache zu entsprechen. wie die Betonung der ersten Silben von Wörtern („PAysanne à coeur de PRINcesse“)
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Auf einer außerordentlichen Generalversammlung beschloss die überwältigende Mehrheit der Mitglieder, den internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb mit sofortiger Wirkung aus dem Weltverband auszuschließen.
....... Der deutsche Pianist und (angeblicher !!) Befürworter der Anexion der Krim - saß - so konnte man im Internet nachlesen in der Jury.
Justus Frantz zu seiner Rolle als Jurymitglied beim Tschaikowsky-Wettbewerb behauptet in einem Interview im SWR, er habe angeblich ".... keine Ahnung gehabt, dass der Wettbewerb von irgendjemandem ausgeschlossen wurde" und " ..... dass Herr Putin hier ein Grußwort geschrieben hat. Ich weiß gar nicht, wovon Sie reden".
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L’amour de loin
Die Liebe aus der Ferne
Oper in fünf Akten
Kaija Saariaho
Die Handlung der Oper basiert auf einer nur in Bruchstücken überlieferten Geschichte des aquitanischen Troubadours Jaufré Rudel, der in seinen in altokzitanischer Sprache verfasstem Gedichten eine ferne hochstehende Dame als unerreichbares Liebesideal verherrlichte.
Seinem Werk und der romantischen Lebensgeschichte, die in der Lebensbeschreibung durch Hugues de Saint-Cyr festgehalten wird, verdankt der Troubadour Jaufré Rudel seine Bekanntheit. Sie erzählt, wie Jaufré aufgrund der Berichte von heimgekehrten Jerusalem-Pilgern eine unstillbare Sehnsucht nach der Gräfin von Tripolis im Heiligen Land entwickelt, sich wegen dieser Liebe aus der Ferne (amor de loin) zu einer nie gesehenen Frau willen dem Kreuzzug anschließt, Während der langen Schiffsreise aber erkrankt er schwer und stirbt kurz nach seiner Ankunft in den Armen der herbeigerufenen Gräfin. Sie lässt ihn bei den Tempelrittern in Jerusalem bestatten und tritt anschließend, von Jaufré und seiner Liebe tief beeindruckt, in ein Kloster ein. Walther von der Vogelweide greift im berühmten Palästina-Lied, seiner poetischen Auseinandersetzung mit den Kreuzzügen, auf die Melodie von „Lanqand li jorn son lonc en mai“ (s.u.) zurück. Erst während der Romantik verbreitete sich die rührende Geschichte Jaufré Rudels auch außerhalb Frankreichs und wurde von Heinrich Heine, Ludwig Uhland und Giosuè Carducci in Gedichten aufgegriffen. Alfred Döblin zitiert sie, um einige erfundene Details erweitert, in seinem letzten Roman „Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende“.
Von dem Gesamtwerk des Troubadours Jaufré Rudel sind lediglich acht Lieder in okzitanischer Sprache erhalten (darunter „Lanquan li jorn son lonc en mai“ („Wenn die Tage lang sind im Mai“), das in der Oper zitiert wird.
Kaija Anneli Saariaho war eine finnische Komponistin, die zum Libretto von Amin Maalouf ihre erste Oper komponierte, die 2000 in Salzburg unter Kent Nagano uraufgeführt wurde. Man nennt die 1952 in Helsinki geborene Saariaho oft "Klangmagierin" und ihre Musik ist voller Farbe, Vielfalt und voll sprühender Einfälle. In dieser Oper setzte sie den nur drei agierenden Personen auf der Bühne ein wahrhaftes Riesenorchester entgegen – elektronische Klänge ergänzen die analogen Klänge. Es entsteht eine schwelgerische, rauschhafte Musik, die sich teils in einer Weichheit wie bei Debussy verliert, aber auch atonale Schroffheit nicht scheut und immer wieder flackern Anklänge an mittelalterliche Troubadour Lieder auf.
Die Uraufführung fand am 15. August 2000 in der Salzburger Felsenreitschule statt. Mit Dawn Upshaw als Clémence, Dwayne Croft als Jaufré Rudel und Dagmar Pecková als Pilger. Musikalische Leitung Kent Nagano. Weitere Produktionen gab es in Bern, Santa Fe, Darmstadt, Helsinki, Amsterdam, London, Quebec, Metropolitan Opera, Mexiko, Köln.
Handlung der Oper
Der Troubadour Jaufré Rudel ist der Vergnügungen mit seinen Freunden überdrüssig. Er sehnt sich danach, endlich die wahre, große und einzige Liebe seines Lebens kennenzulernen, von der er recht genaue Vorstellungen hat. Seine Umgebung verspottet ihn und man sagt ihm, dass er einem Hirngespinst hinterherlaufe. Er aber träumt weiter von dieser imaginären fernen Geliebten und beschreibt sie als Inbegriff von Schönheit, Tugendhaftigkeit und Reinheit. Ein Pilger auf der Durchreise versichert ihm jedoch, dass Clémence, die Comtesse von Tripoli, genau diesem Idealbild entspreche. Von da an dichtet er fast täglich neue Lieder und Verse für die unbekannte ferne Geliebte. Nach seiner Rückkehr in die Heimat berichtet der Pilger der Gräfin von dem seltsamen französischen Troubadour und erweckt deren Interesse. Sie beauftragt den Pilger, Jaufré nach Tripoli einzuladen.
Nach seiner Rückkehr nach Frankreich sucht der Pilger Jaufré auf und berichtet ihm von der Einladung. Der Ritter entschließt sich, in Begleitung von wenigen Getreuen und dem Pilger die Seereise nach Tripoli anzutreten. Hin und her gerissen zwischen Freude, Hoffnung und Zweifel erkrankt er während der langen Überfahrt. Als endlich die Stadt Tripoli am Horizont zu sehen ist liegt er bereits im Sterben. Die Gefährten tragen den inzwischen bewusstlosen Jaufré zum Schloss der Gräfin, wo er kurz aufwacht und zum ersten Mal die Geliebte sieht. Clémence und Jaufré versprechen sich ewige Treue, dann stirbt er.
Libretto
Da man über Jaufrés Leben nur wenig Konkretes weiß, ist seine Vita im Libretto frei erfunden. Der Vorname der hier Clémence genannten Gräfin wird in der Vorlage nicht genannt. Auch ihre Herkunft aus Toulouse und die damit verbundene Sehnsucht nach der Heimat, die ihr Verhalten in der Oper erst glaubhaft macht, sind Erfindungen. Das Gleiche gilt für den Begleitchor, der dem antiken griechischen Theaterchor nachgebildet ist, sowie die Figur des Pilgers als Vermittler der Liebe von Jaufré und Clémence zwischen Okzident und Orient. Wie Jaufré in der Oper ist auch der libanesische Librettist Amin Maalouf zwischen Morgen- und Abendland beheimatet. Sein Operntext ist symmetrisch mit ausgewogenen Proportionen angelegt, die Sprache des Textes ist schlicht, aber doch voller Poesie. Das Verhalten der drei Figuren bleibt jederzeit nachvollziehbar. Außerdem gibt es einige ironische Elemente: Jaufré ist nicht frei von Eitelkeit, Clémence manchmal launenhaft, und der Pilger scheint gelegentlich vor Jaufrés Verhalten zu resignieren. Die etwas unter drei Stunden dauernde Oper wird von gerade einmal drei Solisten bestritten.
Gesangspartitur (franz. / engl.) 372 Seiten
Die Oper in Gesamtaufnahmen auf Video
Metropolitan Opera
https://www.bilibili.com/video…337.search-card.all.click
Helsinki
https://www.youtube.com/watch?v=aP9A3Y1BWF4
Mexiko
https://my.mail.ru/mail/viktorlaskin/video/1416/57808.html
Der deutsche Text von
„Lanquan li jorn son lonc en mai“Wenn Mai erhöht des Tages Schein,
tönt schön mir Vogelsang von ferne,
und bin ich dann mit mir allein,
gedenk ich wohl der Liebe der Ferne.
Und geh gedrückt wie in der Nacht,
Gesang und Weißdorns Blütenpracht
hat Winters Kälte überblaut.
Ist meines Gottes Geist auch rein,
der mir gepflanzt die Liebe der Ferne,
so reicht er mir für jeden Wein
zwei Gläser Essig: Ich sei ferne.
Wär ich zum Pilger nur gemacht,
dann hätte Stab und Pilgertracht
ihr schönes Auge angeschaut!
Sie wird der Zuflucht Freude sein,
du Gott der Liebe, ich komm von ferne,
ich darf, will sie, ihr Gastfreund sein,
ihr nahe, komm ich auch von ferne,
Geplauder nun dem Liebsten lacht,
den Liebe hat so nah gebracht,
wo freudig-hoher Sinn erbaut.
Mich wird betrüben harte Pein,
erblick ich nicht die Liebe der Ferne.
Ob je mir gilt ihr Augenschein,
wer weiß, die Länder sind so ferne.
Ich hab die Wege nicht bedacht,
und all die Stätten, unbewacht.
Doch alles sei ihr anvertraut.
Nie wird die Liebesfreude mein,
es sei denn Liebesfreude ferne,
ich kenne keine so schön und fein,
an keinem Orte, nah und ferne.
So reich ist ihrer Seele Fracht,
daß unter Sarrazenenmacht
ich gern als Dieb würd angeschaut.
Gott, der schuf der Wesen Sein,
er schuf auch diese Liebe der Ferne,
o laß die Kraft ins Herz hinein,
damit ich sehe die Liebe der Ferne
ganz nah, von Anmut überdacht,
als wären Kammer und Gartenpracht
mir zu Palästen neu erbaut.
Wahr spricht, der dieses Lechzens Pein
und Sehnen nennt die Liebe der Ferne,
denn keine Freude scheint mir so rein
wie die Freude an der Liebe der Ferne,
doch ist mein Wünschen ohne Macht,
die Feinde haben es vollbracht:
Mein Lieben findet keine Braut.
https://lyricstranslate.com
Audio:
https://www.youtube.com/watch?v=yV7BY15fk2o
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.... Boulez und Abbado waren KOMMUNISTEN !!! Solche Leute sollte man nicht mit Karajan vergleichen
Dazu sollte man vielleicht mal Claudio Abbado – Musik und Politik in den Aufzeichnungen von Ulrich Eckhardt nach einem Gespräch mit Claudio Abbado lesen.
Kann man Abbado allein schon wegen einer Freundschaft zu Luigi Nono als Kommunist bezeichnen, oder weil er sich bei dem Orquesta Sinfónica Simón Bolívar in Venezuela engagierte, oder weil er zusammen mit Maurizio Pollini unzählige Konzerte für Arbeiter und Bauern in kulturarmen Gegenden gab?
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Dumm gelaufen mit Maria Callas, heute ist ja noch gar nicht der 2. Dezember.
Als Wiedergutmachung für den Lapsus gibt es bei der SZ ein Quiz mit 22 Fragen als Test
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Vor genau 100 Jahren geboren, aber bisher nicht ein einziger Beitrag des Gedenkens bei Tamino.
Maria Callas
Maria Callas' erste Studioaufnahme als Norma (1949)
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Lili Elbe
In einer Woche, am 8. Dezember 2028 um 19:00 MEZ, gibt es bei Opervision eine Aufzeichnung dieser am 22. Oktober 2023 uraufgeführten Oper.
https://operavision.eu/de/perf…455e-4839bd8f51-100551497
Der amerikanische Komponist und Grammy-Preisträger Tobias Picker und der Librettist Aryeh Lev Stollman haben die weltweit erste grosse Oper für und über eine Trans-Person geschrieben. Als Auftragswerk von Konzert und Theater St. Gallen steht Lili Elbe in der Tradition großer Werke des Opernrepertoires und erzählt die Geschichte einer Liebe, die alle Hindernisse überwindet. Zu ihren Lebzeiten (1882-1931) war Lili Elbe eine international bekannte Persönlichkeit. Im Gegensatz zum Film The Danish Girl (2015), der auf dem gleichnamigen Roman basiert, beruht die Oper auf historischen Quellen, darunter auch auf Lili Elbes eigenen Schriften. Die Titelrolle der Oper wird von der gefeierten Baritonistin Lucia Lucas verkörpert, die zuletzt an der Metropolitan Opera New York, der Lyric Opera of Chicago und der English National Opera zu sehen war und die auch als dramatische Beraterin fungierte. Die Inszenierung stammt von Krystian Lada, das Kreativteam schließt den Dirigenten Modestas Pitrenas und den Choreographen Frank Fannar Pedersen ein. Die St. Galler Tanzkompanie spielt eine zentrale Rolle in dieser Weltpremiere.
Die Malerin Lili Elbe war die erste Person, die sich in den 1930er Jahren einer Geschlechtsumwandlung unterzog. Die gleichnamige Oper gibt einen Einblick in das Leben von Lili Elbe und ihrer Frau Gerda Wegener, ebenfalls eine berühmte Malerin, durch Lilis Umwandlung zu einer Zeit, als eine solche Operation noch völlig unbekannt war.
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Gerne, lieber Gregor. Aber ich bitte um Geduld, da ich zur Zeit noch mit einer interssanten finnischen Komponistin des 20./21. Jahrhunderts beschäftigt bin, die einen nicht weniger interessanten Stoff des 12. Jahrhunderts vertont hat.
Kurz und gut, mit der Oper "L'amour de loin" von Kaija Saariaho.
Danach bin ich wieder in Frankreich und werde mich dann erst im Januar um den verlorenen Sohn kümmern; der läuft ja hoffentlich nicht weg. Libretto und Klavierauszug habe ich schon gefunden, das sind fast 500 Seiten.
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Supraphon-Cover aus dieser Zeit könnte meine Sammelleidenschaft werden.
Da hätte ich was für den Sammler.
https://midcenturyclassical.com/Supraphon
Da sich jetzt aber jeder dort informieren kann, kommen die Cover nicht mehr für Rätsel in Frage.
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Lieber moderato,
das ist vollkommen richtig. Meine Quelle war:
https://midcenturyclassical.com/Zdenek-Kirchner
Du bist wieder dran.
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Das Theater entsorgt die Karajan Büste übrigens nicht auf dem Müll, sondern übergibt sie dem Stadtmuseum "Centre Charlemagne". Elena Tzavara sagte am Mittwoch vor der Presse zu den Vorwürfen gegen den Dirigenten: „All das hat uns bestärkt, die Büste in unserem Foyer vorerst zu entfernen". An den leeren Platz soll eine alte Büste von Wolfgang Amadeus Mozart kommen, die auch vorher schon dort gestanden hatte.
Dass Mozart einst für Karajan weichen musste hatte allerdings nie jemanden gestört. Ob das nun Wiedergutmachung oder Mozarts Rache an Karajan ist, darüber könnte man jetzt wunderbar spekulieren. Die Intendantin hat die Plastik Mozarts übrigens in einer Rumpelkammer des Theatergebäudes entdeckt. Anscheinend fand man den Platz damals passend für den Komponisten.
Womöglich bis "neueste Forschungsergebnisse" eines Arabisten Mozarts Schattenseiten aufdecken.
Klaus Riehle, hier im Forum gerne auf den "Arabisten" reduziert, hat sich schon seit langem mit Musikern beschäftig. Der Titel eines seiner Bücher lautet.
Pál Kiss : Gefangener Nr. 193 273, Auschwitz, Pianist.
Der seit den späten 1920er Jahren in Berlin lebende ungarisch-jüdische Pianist Pál Kiss wurde im Dezember 1942 denunziert, im Juni 1943 wegen 'Rassenschande' - weil er sich zusammen mit seiner Lebensgefährtin, der 'arischen' Sängerin Charlotte an der Heiden, eine Wohnung geteilt hatte - im Berliner Gefängnis am Alexanderplatz inhaftiert und im Sommer oder Herbst 1944 nach Auschwitz verbracht. Die Denunzierung erfolgte kurz nach einem seiner letzten Konzerte - Johann Sebastian Bachs Konzert für vier Klaviere mit den Solisten Conrad Hansen, Ferry Gebhardt und Herbert von Karajan.
Die Fragen, die es zu beantworten gilt, sind: Von wem wurde Pál Kiss angezeigt Und warum fand Pál Kiss nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges keine Erwähnung mehr?
Pál Kiss wurde im Januar 1945 in Auschwitz ermordet, er war zu krank um auf den 'Todesmarsch' mitgehen zu können.
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Daniel François Esprit Auber
Gustav III
Opéra historique
nach einem Libretto von Eugène Scribe "Gustave III, ou Le bal masqué", UA am 27. Februar 1833 in Paris (Salle Le Peletier), mit 168 Folgevorstellungen in den nächsten 20 Jahren.
Von Aubers 47 Opern ist dieses Werk die 24.
Scribes Libretto diente als Vorlage für mindestens zwei weitere Opern: Saverio Mercadantes "Il reggente" (1843, Turin), in der die Handlung nach Schottland verlegt wurde und der schwedische König zum Grafen Murray umbenannt wurde. Auf dem gleichen Libretto beruht auch Verdis 26 Jahre später (17. Februar 1859) uraufgeführte Oper in 3 Akten "Un Ballo in Masquera", bei dem das Werk aus Zensurgründen vom schwedischen Königshof nach Boston verlegt und aus dem König der Gouverneur Graf Richard Warwick wurde. Sowohl in Mercadantes als auch in Verdis Oper wurde das Originallibretto Scribes in der Bearbeitung gestrafft: Gustavs Kunstsinnigkeit geht sowohl dem Regenten als auch dem Gouverneur ab, das für die Gattung der großen Oper obligatorische, aber den damaligen italienischen Opernkonventionen fremde Ballett wurde eliminiert.
Die Handlung dieser Oper basiert auf einem historischen Ereignis, nämlich dem Attentat auf den schwedischen König Gustav III. am 16. März 1792 bei einem Maskenball in der Stockholmer Oper, als der König vor den Augen der Ballgesellschaft vom maskierten Grafen Johann Jakob Anckarström angeschossen wurde und knapp zwei Wochen später an einer Blutvergiftung starb. König Gustav III. von Schweden galt als eine der schillerndsten Persönlichkeiten Europas. Er war ein aufgeklärter Monarch, berühmt als Kunstfreund und berüchtigt für seine Lebenslust. In Scribes Libretto wird das thematisiert, indem der König nicht nur als Mäzen, sondern auch als Autor eines Balletts auftritt. Dieses wird im 1. Akt vor seinen Augen geprobt. Da er Privilegien des Adels abschaffen wollte, zog er sich Feinde zu. Scribe belässt zwar das politische Mordmotiv der Grafen Dehorn und Ribbing, ersetzt aber das Mordmotiv des Grafen Anckarström durch eine von ihm erdachte Liebesgeschichte des Königs mit Amélie, der fiktiven Ehefrau Anckarströms.
Eine erste deutsche Übersetzung der Gebrüder von Seyfried und Georg von Hofmann wurde am 26. September 1835 unter dem Titel Die Ballnacht im Theater am Kärntnertor in Wien aufgeführt. Dirigent dieser Aufführung war Wilhelm Reuling.
1837 kam eine weitere deutsche Übersetzung von Karl August von Lichtenstein am Königsstädtischen Theater in Berlin zur Aufführung.
1861 wurde in Paris aus politischen Gründen (nach Beschwerden des schwedischen Hofs) die Handlung nach Neapel verlegt.
Karl August von Lichtensteins deutsche Version des Librettos
https://www.loc.gov/resource/m….548,-0.014,1.953,0.917,0
Französisches Libretto
https://books.google.de/books?…esc=y#v=onepage&q&f=false
Der französische Schriftsteller und Literaturkritiker Jules Gabriel Janin beschrieb den letzten Akt der Oper in einer Rezension wie folgt (übersetzt von Orfeo): „Ich glaube … dass noch nie, nicht einmal in der Oper, ein Spektakel gesehen wurde, das großartiger, reicher, seltsamer und prächtiger war als der fünfte Akt von Gustave. Es ist ein Märchenland voller schöner Frauen, aus Gaze und Samt, von grotesker Eleganz mit gutem Geschmack und schlechtem Geschmack, voller Esprit, Wahnsinn und Skurrilität, von allem, was an das 18. Jahrhundert erinnert. Wenn der schöne Vorhang sich hebt, findet man sich in einem riesigen Ballsaal wieder. Die Bühne der Grand Opéra, der größten in Paris, ist hervorragend für Maskenbälle geeignet, und da die Nebenkulissen entfernt wurden, war die Bühne von einem Salon umgeben, dessen Dekorationen denen der Logen entsprachen. Dieser Ballsaal wird von Logen überragt, diese Logen sind gefüllt mit Masken, die die Rolle von Zuschauern spielen. Zu ihren Füßen, ständig in Bewegung, kreist die Menge, verkleidet in allen erdenklichen Kostümen, wie Dominos in allen erdenklichen Farben, Harlekine, Clowns, Hausierer, was soll ich sagen? Einer sieht aus wie ein Fass, ein anderer wie eine Gitarre; sein Nachbar ist als Spargelstange verkleidet; dieser ist ein Spiegel, dieser ein Fisch; da ist ein Vogel, hier ist eine Uhr – man kann sich das unendliche Durcheinander kaum vorstellen. Bauern, Marquisen, Fürsten, Mönche, ich weiß nicht was, vermischen sich in einer regenbogenfarbenen Menge. Es ist unmöglich, diesen endlosen Wahnsinn, diesen Wirbel, dieses bizarre Bild zu beschreiben, auf das die Strahlen von zweitausend Wachskerzen in Kristalllüstern eine Flut sanften Lichts gießen. Ich, der ich so sehr an Spektakel wie dieses gewöhnt bin – ich, der ich leider nicht so leicht dazu geneigt bin, mich überraschen zu lassen – Ich bin immer noch geblendet von dieser strahlenden Szene.“
Die Galgen im 3. Akt von Gustave III, Paris 1833
Die Musik zu diesen Bildern liefern uns Youtube und die Plattenindustrie
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Ein Hinweis: der Künstler ist hier bereits schon mal gesucht und gefunden worden.
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Pianisten über drei Generationen
Rimas Geniušas // Wera Gornostajewa
Petras Geniušas ⚭ Ksenija Knorre
Lukas Geniušas ⚭ Anna Geniushene
Rimas Geniušas (28. August 1920 in Petrograd – 1. Februar 2012 in Vilnius) – litauischer Dirigent, Pianist, Pädagoge. Von 1975 bis 1991 war er Leiter der Opernabteilung des Konservatoriums in Vilnius.
Petras Geniušas, Sohn von Rimas (* 6. Februar 1961 in Vilnius) ist ein litauischer Pianist und Musikpädagoge, Professor an der Litauischen Musik- und Theaterakademie. Von 1979 bis 1981 studierte Petras Geniušas an der Litauischen Musik- und Theaterakademie und von 1981 bis 1985 bei Wera Gornostajewa am Konservatorium in Moskau, mit deren Tochter Ksenija Knorre er verheiratet ist. In ihrer ersten Ehe war diese mit dem Geiger Gidon Kremer verheiratet, mit dem sie eine Tochter, die Schauspielerin Lika Kremer, hatte.
Ksenija Knorre (* 3. Dezember 1953 in Moskau) ist Pianistin und Professorin am Moskauer Staatlichen Pjotr-Tschaikowsky-Konservatorium.
Lukas Geniušas, Sohn von Petras und Ksenija (* 1. Juli 1990 in Moskau, Sowjetunion) ist ein litauisch-russischer Pianist. Am Moskauer Konservatorium studierte er wie sein Vater Piano bei Wera Wassiljewna Gornostajewa, seiner Großmutter. Er ist verheiratet mit der Pianistin Anna Geniushene (*1.01.1999)
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Lieber Alfred,
Das nicht vorhandene erste Video mit S.Rachmaninov "Barcarole in g minor LIVE" ist von so schlechter Qualität, dass ich es auch nicht zeigen würde.
https://www.youtube.com/watch?v=BcnlJWlTWQc.
Wenn man Namen richtig schreibt hat man bessere Chancen für eine erfolgreiche Suche.
Er heißt Lukas Geniušas, nicht Lukas Geniusias. Geniušas Vater ist der litauische Pianist Petras Geniušas, seine Mutter Ksenija Knorre ist Professorin am Moskauer Konservatorium. Seine Großmutter war die russische Pianistin Wera Wassiljewna Gornostajewa,die mal mit Gidon Kremer verheiratet war. Aufnahmen auf Cd gibt es reichlich, auch eine mit Mutter und Großmutter in der Reihe "Musical Dynasties"
https://www.russiancdshop.com/…=details&id=26217&lang=de
Von Geniushene und Geniušas zusammen gibt es Nocturnes von Debussy.
und ein Konzert ohne Publikum mit 16 Walzer, op. 39 von Brahms
https://ok.ru/video/2164373980498 (ab min. 05:40 ca)
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Zwei Opern nach Gogol
Der Revisor
Nicolaj Gogol: „Der Revisor“ deutscher Text
Der Revisor Werner Egk
Libretto vom Komponisten frei nach Gogols „Der Revisor“
Egk befreite in seinem Libretto die literarische Vorlage von allen Nebensträngen der Handlung, verringerte die Zahl der handelnden Personen und konzentrierte sich dadurch auf das für ihn Wesentliche. Er stattete die Oper mit einer bildkräftigen Musiksprache aus, die Hörer in ihren Bann zu ziehen vermag. Zu den musikalischen Höhepunkten zählen das Traumballett im dritten Akt, das in französischer Sprache vorgetragene witzige Lied des falschen Revisors im vierten Akt „Toutes les mères, toujours sevères, à leurs fillettes défendent d’aimer …“ und das große A-capella-Nonett gegen Ende der Oper.
Handlung
Der Stadthauptmann einer Provinzstadt hat erfahren, dass ein Revisor aus Petersburg unterwegs sei, um inkognito nach dem Rechten zu sehen. Die Honoratioren beraten sich, was zu tun sei. In einem Gasthof ist derweil ein Beamter aus Petersburg abgestiegen, der sehr wohl der Erwartete sein könnte. Der Stadthauptmann eilt in das Wirtshaus, um den Revisor zu begrüßen und für sich einzunehmen.
Der vermeintliche Revisor aus St. Petersburg ist in Wirklichkeit aber ein Taugenichts, der in den letzten Wochen sein Geld verspielt hat und beim Wirt schon tief in der Kreide steht. Als der Stadthauptmann eintrifft merkt er, dass der ihn für eine bedeutende Persönlichkeit hält, lässt sich die Zeche bezahlen und in das Haus des Bürgermeisters einladen.
Am nächsten Morgen erscheinen die Honoratioren der Stadt und verstehen es mehr oder weniger auffällig, den «Revisor» zu bestechen. Dieser nimmt gnädig die Gelder entgegen. Schließlich macht er Marja, der Tochter des Stadthauptmanns, den Hof und hält sogar um ihre Hand an. Nachdem Chlestakow einem Freund in einem Brief die Verhältnisse in der Stadt mitgeteilt hat, wird er aber unruhig und reist unter dem Vorwand ab, seinen alten Erbonkel besuchen zu müssen.
Die Freude der Familie des Stadthauptmanns währt nur kurz. Der Postmeister erscheint mit einem Brief (den er heimlich geöffnet hat) des angeblichen Revisors. Es zeigt sich, dass der Revisor kein Revisor ist und sich über die Dummheit und Leichtgläubigkeit der Kleinstädter lustig gemacht hat. Als die Aufregung über den Betrüger seinen Höhepunkt erreicht hat, wird gemeldet, dass der angekündigte Revisor aus Petersburg eingetroffen ist und unverzüglich alle Beamten der Stadt zu sehen wünscht.Die Uraufführung fand am 9. Mai 1957 unter der Leitung des Komponisten im Schlosstheater Schwetzingen im Rahmen der dortigen Festspiele mit dem Ensemble der Württembergischen Staatstheater Stuttgart statt. Die Regie hatte Günther Rennert. Fritz Wunderlich sang den Gutsbesitzer Bobtschinskij, Gerhard Stolze den Chlestakow und Fritz Ollendorff den Stadthauptmann.
Alle 5 Akte in 5 YT Audio-Schnipseln
- https://www.youtube.com/watch?v=6E58kT1zPMo
- https://www.youtube.com/watch?v=vjnvZ-52oJE
- https://www.youtube.com/watch?v=Z_or7NVgeIU
- https://www.youtube.com/watch?v=JNZ6OCvRwqU
- https://www.youtube.com/watch?v=0OKct0veQq4
Der Spiegel berichete 1957 über die Uraufführung
https://www.spiegel.de/kultur/…00041757534?context=issue
Chlestakows Wiederkehr
Giselher Klebe
Libretto vom Komponisten frei nach Gogols „Der Revisor“
Auch in seinem letzten Werk für das Musiktheater ist Giselher Klebe dem Genre der Literaturoper treu geblieben. Diesmal jedoch fiel die Wahl des 82jährigen Kompositionsprofessors mit Gogols Komödie „Der Revisor“ auf einen heiteren Stoff.
Klebe hat die berühmte Satire Gogols für sein Libretto konzentriert und sich zusätzlich eine überraschende finale Pointe ausgedacht. Gogol erzählt eine Geschichte von allen möglichen Funktionären in einer kleinen Stadt: dem Richter, dem Stadthauptmann, dem Lehrer, dem Chef der Obdachlosen- und Altenheime, dem Postmeister. Sie alle nehmen es mit ihren Aufgaben schon lange nicht mehr ganz so genau, Schlendrian und Korruption haben Einzug gehalten. Welch ein Schock, als plötzlich der Besuch eines Revisors aus der Hauptstadt angekündigt wird. Schlimmer noch ist, dass der Mann gerüchteweise schon unter ihnen ist und seit Tagen im örtlichen Gasthof wohnt. Die Bürger tun, was in dieser Situation wohl alle tun würden: sie umgarnen den Fremden, machen sich bei ihm beliebt, vor allem mit dem Schmiermittel, das immer zieht: mit Geld.
Bei Gogol erkennen sie am Schluss, aber erst, nachdem der Hochstapler das Weite gesucht hat, ihren Irrtum, und das Stück ist aus.
Bei Klebe kommt der falsche Revisor aber noch einmal zurück. Er ist nämlich während seiner Flucht dem richtigen Revisor, der er von früher kennt, begegnet. Zur großen Erleichterung aller erweist sich Iwan Alexandrowitsch Chlestakow, der ja eigentlich nur auf der Durchreise war, aber von allen für den Revisor gehalten wurde, als ebenso korrupt wie die Provinzler und kündigt an, er werde die Sache schon schaukeln, wenn nur alle Bürger mitmachen, frei nach dem Motto: wir sollten uns alle zusammentun, um mit dem echten Revisor fertig zu werden. Nicht die Ordnung wird siegen, sondern die altbewährte Vetternwirtschaft, in der eine Hand die andere wäscht.
Klebe hat die Vorlage kräftig zusammengestrichen und sprachlich leider nicht immer zu ihrem Vorteil aktualisiert. Er hat etliche Gegenwartsbezüge eingefügt - etwa wenn von der «Stallpflicht» des Federviehs die Rede ist oder Chlestakow mit «Begrüßungsgeld» geschmiert wird. Allerdings wird auf das Zeitlose der Handlung schon im Vorspann der Partitur hingewiesen:
„Zeit: Postkutschenzeit, aber jederzeit möglich.“
Da Chlestakow am Ende der Oper zurückkehrt, könnte vielleicht sogar die Liebelei mit der Tochter des Bürgermeisters zu einem glücklichen Ende kommen. Klebe orientierte sich offensichtlich an Verdis Falstaff, denn man kann durchaus an ein Verdi-Boito Zitat aus dem Falstaff denken: „Tutto il mondo è burla“, die ganze Welt ist ein Tollhaus.
Es gibt bei Opera on Video einen gut 10minütigen Schnipsel der Aufführung in Detmold
Um die Inszenierung zu dokumentieren hat das Landestheater Detmold in Zusammenarbeit mit dem Erich-Thienhaus Institut (ETI) für Tonmeisterausbildung der Hochschule für Musik eine DVD der Oper produziert, die aber anscheinend nicht im Handel ist.
Welt.de schrieb nach der Detmolder Uraufführung in einer Rezension am 14.05.2008:“Alterswerke sind so eine Sache. Oft gelingen dabei nicht die besten Stücke, aber der Respekt vor dem Lebenswerk lässt Zuschauer und Rezensenten in Wohlwollen erstarren. Was nun der 1925 geborene, versierte Opernkomponist Giselher Klebe vorlegt, hat mit solchen Alterswerken überhaupt nichts zu tun. "Chlestakows Wiederkehr", jetzt uraufgeführt in Detmold, nach dem (bereits von Werner Egk vertonten) "Revisor" von Gogol ist witzig, griffig, ohne jedes Weisheitsgetue; Musiktheater, das vom Publikum auch in einer Repertoirevorstellung begeistert bejubelt wird"
Mehr Informationen zum Komponisten im Thread “Giselher Klebe“
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2022 Cliburn Competition
Final Round Concert 4 am 18.06.2022
mit Uladzislau Khandohi, Anna Geniushene und
Dmytro Choni
BEETHOVEN Piano Concerto No. 3 in C minor, Op. 37
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Für eine offizielle und informative Website über den Sänger Mario Del Monaco haben sein Sohn Giancarlo und sein Bruder Alberto dem Tenor Roberto Scandurra zahlreiche Dokumente zur Verfügung gestellt.
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Die Schauspielerin Heidelinde Weis ist am 24. November im Alter von 83 Jahren in Villach gestorben. Bereits mit 19 Jahren wurde sie Mitglied des Theaters in der Josefstadt in Wien.
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Von den mehr als 35 Opern Massenets haben bisher 29 zumindest eine Aufführung erlebt, 14 davon werden im Tamino-Opernführer besprochen, hier in „Unbekannte Opern“ sind es noch 5 zusätzlich. Es fehlen also immer noch 10, aber mit dieser Oper beende ich jetzt für mich das Kapitel Massenet
.Amadis
Jules Massenet
Die Legenden um Amadis schildern die Heldentaten und Tugenden des legendären Helden und beruhen auf Stoffen der Artussagen. Amadis ist der Sohn des Königs Perion von Gaula und der britischen Prinzessin Elisena. „Gaula“ wird herkömmlicherweise oft als Gallien (Frankreich) aber auch als das keltisches Wales identifiziert. Nach Edwin B. Place, der 1969 eine Ausgabe in vier Bänden mit Kommentar von Amadís de Gaula herausgab, sollte man es jedoch eher als ein fiktionales Königreich auf der brtischen Insel betrachten.
Die Legenden gehen zurück auf einen portugiesischen Prosaroman Amadis de Gaula, der wohl um 1370 von Vasco de Lobeira geschrieben wurde, der aber wahrscheinlich auch schon ältere Vorläufer hatte. Diese Urfassungen sind nicht erhalten; als älteste erhaltene Bearbeitung gilt die Fassung des Spaniers Garci Rodríguez de Montalvo von 1508.
Es gibt mehrere Opernbearbeitungen mit vielfachen Veränderungen der Legende um den Helden Amadis:
Amadis (1684) von Jean-Baptiste Lully
Amadis de Grèce (1699) von André Cardinal Destouches
Amadigi di Gaula (1715) von Georg Friedrich Händel
Amadis de Gaule (1779) von Johann Christian Bach
Amadis (postum 1922) von Jules Massenet.
Handlung
Der erste Akt ist für eine Oper insofern ungewöhnlich, als er keinerlei Gesang enthält; es handelt sich vielmehr um eine Tondichtung mit einer Erzählung, in der man die Vorgeschichte erfährt und Hintergründe erfährt:
In einem Wald in Britannien ist eine Gruppe Jäger unterwegs, die Zeuge einer seltsamen Szene zwischen einer Frau mit zwei Kleinkindern und mehreren Feen wird. Einer der Jäger erzählt den anderen, wer diese Frau ist, die jedem der kleinen Söhne mit letzter Kraft ein Amulett aus Stein des Zauberers Merlin um den Hals hängt, sie in die Obhut der Feen gibt und dann stirbt. Es ist die Prinzessin Elisène mit ihren Söhnen Amadis und Galaor. Elisène hatte zum Missfallen ihres Vaters den König von Gaula, Perion, geheiratet und von ihm zwei Söhne bekommen. Als Périon stirbt, befürchtet der Vater Elisènes, dass nach seinem eigenen Tod eines dieser Kinder Anspruch auf seinen Thron erheben könnte und er möchte sie aus dem Weg schaffen. Aus diesem Grund hatte die Prinzessin den Hof verlassen und war in den Wald geflüchtet.
Der 1. Akt (Prolog) mit äußerst magischer Musik, die auch ohne Kenntnis der französischen Sprache in ihren Bann zieht.
Jahre später sucht der alte König Raimbert, der nur eine Tochter hat, einen Ehemann für diese und somit seinen Nachfolger. Seine Wahl fällt auf den Ritter Galaor, der jedoch bei seiner Tochter Floriane nicht auf Wohlwollen stößt, da sie für Amadis schwärmt, den sie zwar noch nie gesehen hat, dessen Heldentaten jedoch überall bekannt sind. Als eines Tages Amadis die Burg des Königs aufsucht, springt der Funke der Liebe auch zu ihm über. Aus dem Mädchenschwarm wird erwiderte Liebe. Der ursprünglich als Ehemann vorgesehene Galaor fordert Amadis zum Zweikampf heraus und geht daraus als Sieger hervor. Amadis muss auf Floriane verzichten.
Amadis hat in einem Wald eine Begegnung mit einer Fee und sieht in einer Vision, dass Floriane ihn immer noch liebt. Er macht sich trotz der Warnung der Fee auf, um Floriane wieder am Hof des Königs aufzusuchen. Dort werden gerade Vorbereitungen für die Hochzeit von Floriane und Galaor getroffen. Einem alten Brauch folgend muss der Vater der Braut die Anwesenden fragen, ob es einen würdigeren Ehemann als Galaor für Floriane geben könnte. Amadis drängt nach vorne und berichtet, dass die Stimme Florianes ihn gerufen habe. Es kommt erneut zu einem Zweikampf zwischen den Rivalen, bei dem Galaor tödlich verwundet wird. Als sich Amadis zu dem am Boden Liegenden herabbeugt, entdeckt er das gleiche Amulett, das er selber trägt, und erkennt dadurch seinen Bruder, von dem er vor Jahren getrennt wurde. Die beiden Brüder verzeihen sich gegenseitig und Galaor segnet sterbend die Liebenden mit den Worten: „Floriane! Ich habe dich geliebt! Für dich zu leben war mein Traum! ... Bruder, ich werde sie dir geben! Das Glück wird dein sein, nach mir! Nach mir!“
Das Finale der Oper
Klavierauszug (181 Seiten) Download
Die erste, bisher einzige und in Deutschland kaum noch erhältliche Aufnahme der Oper. Wie schon Roma entstand sie unter Patrick Fournillier in St. Etienne.
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Neuer Versuch, hoffentlich spinnt die Verlinkung nicht wieder
Vittorio Grigolo
Roberto Alagna
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O souverain, ô juge, ô père
aus "Le Cid", Jules Massenet
Ein Vergleich der Interpretationen in vier historischen Aufnahmen aus den Jahren 1906, 1916, 1920, 1933.
Fonotipia 39563, mat. XPh 1720, enr. à Milan le 20 mars 1906
Enrico Caruso artlyriquefr.fr/son/Victor 88554 - Caruso - le Cid.mp3
Victor 88554, mat. C-17122, édité sur Disque Pour Gramophone 2-032025, enr. à Camden, New Jersey, le 02 mai 1916
Pathé saphir 80 tours n° 260, mat. 1957, enr. en 1919/1920
Columbia LFX 309, mat. LX 1660-2, enr. à Paris le 02 février 1933
gegen vier Interpretationen aus der Gegenwart. Nicht die Qualität der Aufnahme soll verglichen werden, sondern nur der Interpretationsansatz
Jonas Kaufmann
https://www.youtube.com/watch?v=wPBR5UmYLls
José Carreras
https://youtu.be/uTi_3Jm2GZ8?t=13
Vittorio Grigolo
https://www.youtube.com/watch?v=nTkRGPt9JI8
Roberto Alagna