Beiträge von Hayate

    Tut mir leid ich hörs nicht.


    Poste mal bitte die Noten des ersten Satz der kleinen g-moll symphonie ab der 8. Sekunde bis zur 15. Sekunde.
    Dieses Raketen Motiv --> tatatata TAAAARAM / tatatata TAAARAM / taaaram taaaraaaam ......... dann wird er leiser, genau wie bei Beethoven.

    Zitat

    Original von Ulli
    Salut!



    Ich stimme JR zu, dass dieses Thema eher dem finale von KV 550 entspricht, zugleich ähnlich KV 466 III ist [nur anderer Rhythmus]. Vorwerfen könnte man Beethoven - wenn überhaupt - dass er in der Sonate op. 30 Nr. 2 im Finalsatz das Finale von Haydns "Kaiserquartett" zitiert; das war aber wohl noch nicht komponiert - allenfalls hat sich da Vater Haydn den Zopf abgeschnitten... Das Kopfthema von Beethovens op. 30 Nr. 2 verwendet Haydn in ganz ähnlciher form in der DF seiner Klaviersonate Nr. 42 G-Dur [Hob. XVI: 27].


    Nagut, ich gebe mich geschlagen ...
    Aber ich weiß doch was ich höre wenn meine Sinne mich nicht gar täuschen wollen -.-


    Zitat

    Original von Ulli
    Mozart - Schubert
    Es gibt sogenannte Schubert'sche Vorhalte - z.B. auch in KV 414 II [die Mozart "erfunden" hat und nach Schubert benannt wurden].


    Aha, danke für diese Information, wieder etwas klüger.


    So, dann hätte ich jetzt aber noch etwas, und zwar wieder:


    Mozart - Schubert
    Schubert orientierte und bediente sich in seiner Fantasie in C-Moll D.2e sehr stark bei Mozarts Fantasie KV.475.
    Er schätzte sie wohl genauso wie ich ^^


    mit Grüßen
    Christoph

    So, ok, jetzt mal ein Aufruf an alle die beide Werke besitzen.


    Bitte hört euch mal den den Anfang der ersten Beethoven Sonate an, den Anfang des ersten Satzes egal von wem, Gulda, Barenboim, egal und stellt euch das etwas schneller vor und dann die ersten 20 Sekunden der kleinen g-Moll Symphonie von Mozart ab Sekunde 10.
    Na? Klingt da was nicht extrem ähnlich?


    Das kann doch nicht sein, dass mir, obwohl ich die Beethoven Sonate damals noch nie zuvor gehört habe, diese Sonate irgendwie sofort bekannt vorkam.
    Erst später bemerkte ich, dass ich dasselbe schon mal irgendwo bei Mozart gehört habe. (mit KV.550 verbinde ich da garnichts, tur mir leid)
    Es handelt sich hier wirklich nur um Sekunden (5 - 8 sek. je nachdem wie schnell man es spielt, aber oft können in der Musik wenige Sekunden viel ausmachen.
    Natürlich nimmt dann Beethovens Sonate einen ganz anderen Verlauf als Mozarts Symphonie, es geht mir hier nur um den Anfang.


    Vielleicht kann Ulli ja was dazu sagen, wenn er dann die 10 EUR kriegt kann er sie ja mir geben :P


    Nun ja, ich habe das Lied bis zu dem Zeitpunkt als mich mal jemand darauf aufmerksam machte nicht herausgehört und so wird es sicher vielen anderen auch ergehen.
    Hier im Forum tummeln sich ja nicht nur Experten sondern auch User die als Gäste unterwegs sind und vielleicht erst durch diesen Post darauf aufmerksam werden.

    Mozart - Beethoven


    Solange mir niemand das Gegenteil beweist halte ich den Anfang von Beethovens erster Klaviersonate Op.2 No.1 (dieses Raketenmotiv), für eine Entlehnung aus dem Kopfsatz von Mozarts kleiner g-moll Symphonie.
    Wenn mir jemand anhand von Beispielen zeigen kann, dass exakt dieses gleiche Motiv in anderen Werken von anderen Komponisten ebenfalls vorkommt, dann sehe ich ein, dass es ein allseits bekanntes und beliebtes Motiv war, vorher nicht!


    Mozart - Schubert


    Ulli, bitte kannst du mal in deinen Noten nachsehen, mir ist nämlich vor kurzem, mämlich beim Hören von Mozarts Violinsonaten eine Ähnlichkeit zu einer Schubert Klaviersonate aufgefallen.
    Im ersten Satz der Violinsonate KV.379 nämlich, noch in der Einleitung (im Adagio), errinert mich eine Stelle (die einmal wiederholt wird) extrem an den Anfang vom Andante aus Schuberts Klaviersonate D.664.
    Besteht da wirklich ein Zusammenhang?


    Gustav Mahler


    Falls es noch nicht erwähnt wurde:
    Gustav Mahler verwendet die Melodie des Kinderlieds "Bruder Jakob" im dritten Satz seiner 1.Symphonie.


    mit Grüßen
    Christoph

    Zitat

    Original von Kurzstueckmeister
    Wenn Du das als "Verstehen" bezeichnest, wirst Du nie alte oder Neue Musik "verstehen" können, sondern musst Dich auf die Zeit Barock/Klassik/Romantik beschränken.


    Och, wenn ich mich darauf beschränken muss habe ich keine Probleme, ich glaube diese drei Epochen reichen mindestens fürs ganze Leben plus ein paar Jährchen. :D

    Zitat

    Original von severina


    Hilfe! 8o8o Dann darf ich in Zukunft nie mehr klatschen, denn ich fürchte, so gut werde ich ein Werk nie kennen, dazu fehlen mir erstens die theoretischen Voraussetzungen und zweitens das Gehör! Aber auch wenn ich nicht "jeden Paukeneinsatz nachvollziehen kann", berührt mich die Musik (oder sie tut es eben nicht), löst Emotionen und im Idealfall Begeisterung aus. Das ist jetzt keine Kritik, Hayate, ich bewundere ehrlich jeden, dem sich die Musik so bis ins kleinste Detail erschließt, ich komme mir nur immer so "dumm" bzw. irgendwie unfähig vor, weil ich das nicht so erleben kann.
    lg Severina :hello:


    Ich weiß jetzt nicht ganz wie ihr das versteht.
    Was ich meine ist ein Verstehen der Musik insofern, dass man genau weiss welche Stelle jetzt kommt, dass man weiss dass genau jetzt die Streicher zum Einsatz kommen und die Melodie der Bläser aufnehmen oder wiederholen, oder das genau jetzt die Becken geschlagen werden und das man dann denkt, ach ja, das ist Musik, das passt zusammen, das ist herrlich!
    Was ich natürlich nicht kann ist, in den Kopf des Komponist während des Komponierens zu blicken und zu verstehen aus welchen tieferen Gründen er gerade das jetzt genau macht, das ist selbstverständlich nicht möglich.
    Aber wenn man dann das Werk mehrere male gehört hat und gut kennt, dann fügt sich plötzlich alles, jeder Paukenschlag und jeder Bläsereinsatz, jedes Aufbäumen, jede lautere oder leisere Stelle, also alles was einem einst als Wirrwarr vorkam zu wundervoller Musik zusammen.


    Da braucht man doch auch keine theoretischen Voraussetzungen, nur muss man sich das halt alles einfach erst erschließen. (erarbeiten)
    Oder sehe ich da was falsch, bitte berichtigt mich!


    mit Grüßen
    Christoph


    Aber es gibt sicher auch bei dir Werke die dir nicht gleich von Anfang an zugesagt haben, dafür aber dann nach dem zweiten oder dritten mal hören, oder etwa nicht?




    Nun, aber nur wegen ein paar guten Stellen beklatsche ich doch nicht das ganze Werk voller Euphorie.
    Da würde ich höchstens klatschen weil es sich einfach gehört, richtiges Klatschen das aus dem Innern kommt weil man wirklich begeistert ist, das kann doch nur dann kommen wenn man das Werk als ganzes versteht, jede Kleinigkeit, jeden Übergang, jeden Paukeneinsatz nachvollziehen kann eben weil man es schon öfter gehört hat.


    mit Grüßen
    Christoph


    Ulli, was verstehst du denn nicht?


    Du kannst mir doch nicht erzählen, dass dir zum Beispiel Mozarts Linzer oder die 39er sofort beim ersten mal hören gefallen hat und du sofort alle musikalischen Zusammenhänge verstanden hast, oder?


    Musik wortwörtlich "erarbeiten" musste ich mir neulich Beethovens Eroica.
    Was war das beim ersten mal hören für ein Durcheinander, für ein Lärm ...
    Nun jedoch, nach dem fünften mal hören, gefällt sie mir richtig gut, ich verstehe nun warum Beethoven gerade hier diese Überleitung oder diesen Übergang setzt, warum er gerade hier die Pauken zum Einsatz bringt usw. alles Dinge, die ich beim ersten mal hören einfach nicht kapiert habe, vorallem auch weil man einfach zu überfordert ist.
    Hätte ich mir nach dem ersten mal nicht die Mühe gemacht mir das Werk noch ein paar mal anzuhören, beginnend mit den kürzeren Sätzen, dann würde es jetzt wohl für alle Zukunft im Schrank verstauben.
    Gleiches gilt für Mahlers Fünfte und etliche andere Werke wie die Linzer Symphonie oder die Hammerklaviersonate.


    Was ich herausgefunden habe ist, dass es sehr nützlich ist wenn man sich ein neues, komplexes Werk ein- zweimal anhört, es dann für ein paar Tage zur Seite legt und dann wieder zu hören anfängt.
    In der Zwischenzeit findet glaube ich sowas ähnliches wie ein Bearbeitungsprozess im Gehirn statt der das Wahrgenommene verarbeitet, vorallem das Gehörte.
    Wenn man dann die Musik die man schon einmal gehört hat ein paar Tage später wieder hört, dann kommt dieses "Ah, das kenn ich doch!"- Gefühl.
    Ich mag das :D


    Jetzt habe ich aber folgende Frage:
    Wenn das mit dem "überfordert sein" und "erst erarbeiten müssen" wirklich stimmt, müssten doch eigentlich damals die Leute (18.Jh.19.Jh oder auch heute) bei der Uraufführung einer großen Symphonie (egal von wem), auch total überfordert gewesen sein, genau wie wir heute, oder nicht?
    Dann müsste aber fast jedes Werk bei der Uraufführung durchgefallen sein, eben weil das musikalische im Kopf von den Zuhörern so bald nicht aufgenommen und verstanden werden kann.
    Erst nach der zweiten oder dritten Aufführung dürfte das Publikum zufrieden oder gar enthusastisch gewesen sein.
    Oder waren die Menschen damals allgemein musikalisch viel trainierter und gebildeter als wir heute?


    mit Grüßen
    Christoph


    Tja Ulli, Köpfchen anstrengen :P
    Vielleicht haben Padre und Ich schon vorher gewählt und erst jetzt unsere Kommentare geschrieben, kann das denn überhaupt möglich sein?. :>
    Außerdem waren es vor ein paar Stunden noch 27 Stimmen.

    Die Erste Symphonie war ebenfalls mein Mahler Einstieg.
    Der erste Satz, das Erwachen der Natur, hat mich von Anfang an völlig fasziniert, vorallem wie er mit den Blasinstrumenten umgeht, sowas habe ich zuvor noch nicht gehört.
    Diese Musiksprache hat mich einfach in ihren Bann gezogen.
    Das Finale der Ersten ist überhaupt ein einziges, wahnsinniges Erlebnis, Rasanz und Ekstase wechseln sich hier mit ruhigen, melodiösen, romantischen Passagen ab.
    Bis jetzt mein Höhepunkt in Sachen Symphonie, wurde bis jetzt auch von der Fünften oder Siebten nicht abgelöst, die ich auch gut kenne.


    mit Grüßen
    Christoph

    Da ich gerade in einer Spätromantik Phase bin (es soll ja niemand wagen zu behaupten ich würde lediglich Musik der Klassik und Frühromantik lauschen *fg*), und mich gerade im Gebiet der Symphonien Dvoraks etwas bilden will, fällt mir auf, dass Dvoraks musikalische Stärke besonders in den Scherzos liegt.
    Wirklich komplett erschlossen, so das ich die Musik nachvollziehen kann, habe ich mir mittlerweile die Symphonien Nr. 9, 8, 5 und 1, Nr. 7 teilweise.
    Ich persönlich finde, dass seine Scherzos irgendwie manchmal doch interessanter als seine restlichen Sätze sind, musikalischer, kräftig, teilweise düster aber keineswegs oberflächlich.
    Nehmen wir zum Beispiel die Scherzos aus der 9.,8.,7.,5. oder auch aus der Ersten, in der Ersten Symphonie ist das Scherzo eindeutig mein Lieblingssatz.
    Sehr "spannende" Musik wie ich finde, während hingegen die anderen Sätze oftmals irgendwie einfach laut vor sich hin trampeln oder plätschern, ohne richtige, umwerfende musikalische Einfälle, seht ihr das ähnlich?
    Lediglich bei der 9. und 8. gefällt mir wirklich jeder Satz und fast jede Stelle, bei den anderen schwankt das etwas.
    Ich werde sie mir aber noch eine Weile weiter "erschließen" (öfter hören), vielleicht macht es bald auch bei den Sätzen "klick", die mir bisher nicht so gefallen haben.


    Ach ja, warum gibt es keinen allgemeinen Thread über seine Symphonien?


    mit Grüßen
    Christoph

    Dvorák
    Symphonie Nr.5 (Slovac Philharmonic Orchestra, Zhdenek Kosler) aus dieser Box:


    Mir gefällt die Symphonie durchaus, auch wie sie gespielt wird, allerdings habe ich keinen Vergleich und kann daher nicht sagen ob eine andere Einspielung dieser Symphonie besser wäre.



    mit Grüßen
    Christoph

    Zitat

    Original von Zwielicht
    Ich finde nur, dass man Schubert nicht ständig an Kriterien messen sollte, mit denen man ihm und seiner Musik nicht gerecht wird (ein Kardinalfehler des Beethovenforschers Riezler in seinem Buch über Schuberts Instrumentalmusik).


    Interessant, das Buch würde mich wirklich interessieren, gleich mal schauen ob es Amazon auf Lager hat.
    Wie ist denn der exakte Titel?

    Zitat

    Original von Zwielicht


    Mit der Kritik "keine Spannung, kein Drive" näherst Du Dich schon ein bisschen einer Haltung an, die Du sonst zu Recht des öfteren kritisierst: es geht eben auch ohne "Rrrrums" ;).


    Ja lieber Johannes, was sagst du dazu?
    Bist du denn auch ein typisch "dramatischer Hörer"? :P
    Wer sagt denn, das ein Finale stets rasant und spannend sein muss?
    Ich liebe das Finale, gehört fast schon zu den schönsten Sätzen für Klavier welche ich kenne.



    Zitat

    wenn man das aber so spielt wie schuchter, wirkt der satz trotz vermeidung aller wh ganz im jrschen sinne zu lang, wobei ich aber nicht in die kategorisch vernichtende kritik hayates an dieser ga einstimmen möchte.


    Ich schon! -g-


    Zitat

    [Zitat von Ulli]
    Dennoch schätze ich von allen vier Sätzen insbesondere das Rondo, das mit haydnschem Witz und Charme daherkömmt.


    Ja Ulli, wir verstehen uns.


    mit Grüßen
    Christoph

    Zitat

    Original von ThomasBernhard


    HInterfragen darf man ja alles, solange das Ergebnis bleibt, daß Mozart einer der größten Komponisten ist. :baeh01:


    Mozart ist eben nicht der ungetrübte Sonnenschenkomponist sondern vielmehr wie kaum ein anderer derjenige, der beispielsweise ab seinen mittleren Sinfonien unglaubliche Stimmungsschwankungen innerhalb weniger Takte hinbekommt. Klar kenne ich viele Mozartverächter (die sind dann allerdings in der Musikgeschichte schlecht bewandert und sind eben keine Bach-, Tschaikowsky- (der bedingungslose Mozartverehrer), Beethoven-, Debussy-Vielhörer) die aus Unkenntnis heraus Mozart auf die kleine Nachtmusik runterkürzen. Bei Leuten, die sich allerdings in der Klassik auskennen und mozart nicht mögen, frage ich mich manchmal, ob sie Mozart wirklih halbwegs kennen. Ich will noch nicht mal das so vordergründig dramatische 20te Klavierkonzert anführen - diese andauernde "Dramatik" finde ich fast etwas plump im Vergleich zu den plötzlich eingetrübten Passagen einiger Dur-Werke... vielleicht haben einige nach zu häufigen Hören beispielsweise des ersten Klavierkonzerts von Brahms etwas das Gespür für die wirklichen Abgründe in Mozarts Werk verloren..


    Oh wie wahr! :jubel:


    Ulli
    Ich zumindest muss beim ersten Satz der 29er immer ein wenig grinsen :D

    Zitat

    Bei Mozart fallen mir an erster Stelle die Hornkonzerte ein. Aber auch die frühen Sinfonien (20-29 kenne ich) habe ich eigentlich so in Erinnerung.


    Der erste Satz der 29er ist doch Humor auf allerhöchstem Niveau, alles andere als platt!

    Zitat

    Original von Draugur
    Ich fühle mich schon von der anfangs beschriebenen Charakterisierung des "dramatischen" Hörers betroffen, aber...



    Haydn und Beethoven können schon ganz gut abgehen, vor allem LvB...


    Beethoven ist ja ein Teil meiner Auflistung weiter unten im Beitrag,
    denn Teile von Beethoven werden vom dramatischen Hörer durchaus gerne gehört.
    Aber ich frage mich, inwiefern und wo ein Haydn definitiv mehr "abgeht" (da haben wirs wieder, das coole "Abgehn" ;)) als ein Mozart?


    Zitat

    Original von Draugur


    Schubert ist seit langer Zeit mein Lieblingskomponist. Allenfalls Mozart hat bei mir schon oft ein Schauen auf die innere Armbanduhr verursacht, vielleicht kenne ich aber auch nur die falschen Werke. Aber wenn meinem Hörertyp unterstellt wird, auf oberflächlichen Bombast aus zu sein, könnte ich dem entgegengesetzten Hörertypen auch unterstellen, sich in Mozartsche Heiterkeit wie in eine heile Welt zurückzuziehen, was auch nicht so gerecht wäre... Das ist ein bisschen wie in der Religions-Debatte: "Wenn du xxx nicht magst, mangelt es dir an Wahrnehmungsvermögen."


    Welche Werke Schuberts schätzt du denn am meisten, vielleicht sind das ja gerade die, die am meisten "abgehen"? -g-
    Das mit Mozart kann ich nicht verstehen.
    Ich empfinde seine Musik nicht nur als heiter und schon garnicht als oberflächlich heiter.
    In vielen Sätzen tun sich oft kleine oder größere Wendungen auf, die plötzlich das ganze Bild des Satzes und meine Emotionen zum 180°drehen können, also zum Beispiel von Fröhlich plötzlich auf total Melancholisch/Romantisch und wieder zurück.
    Und auch beim "Fröhlichen", "Heiteren" schwimmt immer so ein Unterton mit der mich irgendwie verzaubert.


    Zitat

    Original von Draugur


    Trifft auf mich zu.


    Ja, weil die Musik "geil abgeht"! :D


    Nein, wie gesagt, ich nehme das ganze nicht so bierernst, du bitte auch nicht.


    mit Grüßen
    Christoph

    Diese Typen von Hörern sind eigentlich am häufigsten.
    Ich würde deiner Beschreibung aber doch noch gerne etwas hinzufügen:


    Der "Dramatische Hörer" ist jemand, der Musik der Spätromantik und Moderne bevorzugt, jemand der besonders auf den Bombast und die Intensität in der Musik achtet.
    Seine Lieblingskomponisten sind meist Beethoven, Mahler, Shostakovitch, Rachmaninow und andere wo oft "die Post abgeht".
    Sie lehnen meist die Epoche der Klassik rigoros ab.
    Ihnen fehlt oft das Gespür für das "Feine", für das "Subtile", für das "Zarte", für das nicht so Offensichtliche in der Musik, daher sind ihnen Komponisten wie Mozart oder Haydn, teilweise auch Schubert und Mendellsohn zu "langweilig".
    Nebenbei kann es ebenfalls gut möglich sein, dass diese Hörer auch daneben desöfteren zu Hard Rock/Metal Scheiben greifen.


    Nicht ganz ernst nehmen, aber so habe ich es teilweise bisher erlebt ;)


    mit Grüßen
    Christoph

    Zitat

    und hayate, zar an! jetzt bleibt dir nur noch die 850er...


    Und gerade die mache ich doch liebend gerne.


    Ja, die Sonate für Klavier Nr.18 auch oft "Gasteiner Sonate" genannt, wurde etwa zeitgleich mit der Großen Symphonie in C-Dur geschrieben, nämlich im August 1825 in Steyr und Gastein und erschien 1826 als "Seconde Grande Sonate" op.53 im Druck.


    Aus dem Booklet der Endres Gesamtbox der Sonaten:
    Ihr Widmungsträger ist der junge Pianist Carl Maria Bocklet, dem Schubert hier gleich im virtuos-brillanten Kopfsatz wirkungsvoll "zugearbeitet" hat.


    Tatsächlich ist der Kopfsatz wohl, mit Ausnahme der Wanderer-Fantasie, die virtuoseste Klavierkomposition Schuberts.
    Ich mag ihn sehr.


    Der langsame zweite Satz ist ebenfalls wundervoll, fast eine eigene kleine Welt, ich tauche jedesmal von Neuem in ihn ein.


    Das Scherzo ist wohl eines der schönsten das ich jemals vernommen.
    Nur, wie bei fast allen Schubert Scherzos und Menuetten, sind mir die Scherzos die das Trio umranden teilweise einfach zu lang.
    Hier wiederholt mir Schubert zu oft, mir wäre es immer lieber er würde etwas schneller zum Trio (Mittelteil) kommen.


    Der Vierte Satz, das Rondo Finale, ist etwas ganz bezauberndes.
    Ich will hier wieder kurz aus dem Endres Booklet zitieren:
    In Rondo-Finale schließlich unterbrechen zwei ausladende Zwischensätze die Figuration des kindlich-liebreizenden Tanz Themas. Sechzehntel dominieren im ersten Zwischensatz, während sich das lyrische Intermezzo des zweiten Zwischensatzes stellenweise auch grimmig-unwirsch geriert. "Von Grimassen, mit denen man Kinder zu erschrecken pflegt", schrieb in diesem Zusammenhang Robert Schumann in seiner Rezension.


    Ich könnte mich zwischen den beiden "Grande Sonaten" D.845 und D.850 nicht entscheiden, wenn ich vor die Wahl gestellt werden würde, ich mag beide sehr.


    mit Grüßen
    Christoph


    Ja, ein wenig falsch.
    Ließ dir bitte den Startpost von Alfred nochmal genau durch.


    Hinkelstein zurückschubs


    :hello: :baeh01: :angel:


    mit Grüßen
    Christoph

    So, jetzt will ich mal eine echte Warnung aussprechen:



    Schuchters Spiel fehlt hier eigentlich fast alles was einen guten Pianisten ausmacht:


    - Musikalität
    - Nuancierung
    - Virtuosität
    - Esprit
    - Lebendigkeit


    Hingegen ist sein Spiel:


    - trocken
    - langweilig
    - streng nach Noten


    War das nicht Gustav Mahler der einmal gesagt hat:
    "Das Wichtigste an der Musik steht nicht in den Noten."


    Ich finde seine Interpretationen, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, sowas von trocken und steif, das mir alles vergeht.
    Während ich ihm zuhöre habe ich immer das Bild eines trockenen Kekses vor mir welcher gerade zerbröselt.
    Hätte ich diese Interpretationen von Schuberts Sonaten und restlichen Klavierwerken zuerst gehört, ich hätte wahrscheinlich nie wieder was mit Schuberts Klavierwerk zu tun haben wollen.
    Von eigentlich jedem einzelnen Stück in dieser Box gibt es mindestens ein Dutzend Aufnahmen am Markt die besser sind.
    Ich habe die Box eigentlich nur deshalb gekauft, weil mich die Stücke interessiert haben die man sonst kaum zu hören bekommt, also wegen diversen Fragmente, Fantasien, Scherzos, Adagios, Tänzen usw.
    Aber vielleicht bin ich nur durch Einspielungen von Endres, Brendel oder Uchida schon so verwöhnt, dass ich an sich doch noch "gute" Interpretationen nicht zu schätzen weiß, aber dann will ich garnicht erst wissen was schlechte Interpretationen sind.



    Mein Tip wäre: Hierauf verzichten und viel Geld sparen.
    Das ist nur was für Kuriositätensammler.


    Und jetzt werft eure Steine! :baeh01:


    mit Grüßen
    Christoph

    Jetzt wo ich es gerade höre, das Finale der 33. ist auch richtig klasse :D
    Ich will es ebenfalls hervorheben:


    Symphonie Nr.33 in B-Moll KV.319
    1.Satz Allegro Assai
    2.Satz Andante Moderato
    3.Satz Menuetto
    4.Satz Finale Allegro Assai (Mich entzücken hier die zahlreichen Ideen besonders)


    mit Grüßen
    Christoph

    Gerade die Variation und das Finale sind meine beiden Lieblingssätze dieser Sonate, genau die beiden Sätze die hier am meisten auf Ablehnung stoßen.
    Wie erklärt man solch ein Phänomen? -g-
    Die Variation ist doch sowas von bezaubernd.


    Der erste Satz hat zwar etwas wunderbar unheimliches an sich, ist mir dann aber doch zu lang und will, mit seinen dauernden Wiederholungen nicht so richtig voran kommen, wie hier schon so schön gesagt wurde.
    Die Coda geht dann am Schluss aber richtig unter die Haut.


    mit Grüßen
    Christoph

    Zitat

    Danke für das "quadratisch" - ein Begriff, nach dem ich lange gesucht habe.


    Quadratisch, praktisch, gut! -g-


    Also ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass jemandem der Kopfsatz der Jupiter nicht gefallen könnte.
    Will hier noch jemand ein Bekenntnis ablegen? ^^


    Das Seitenthema mag ein Selbstzitat sein, ja, aber dann ein wirklich genial umgesetztes.
    Selbstzitate sind doch aber eigentlich nichts schlimmes.
    Das Hauptthema aus dem Schlusssatz von Schuberts Sonate D.959 ist doch ebenso ein Selbstzitat aus einer früheren Sonate (D.537, 2.Satz) und hier würde auch niemand auf die Idee kommen diesen Satz als schwach oder belanglos anzusehen.