Beiträge von astewes

    Der Verlauf der ersten Runde hat gezeigt, dass zwei Wochen durchaus notwendig sind für eine Spielrunde, weil manche auch verschnaufen wollen - nebenbei in anderen Threads posten v- und gegebenenfalls eine CD nachbestellen - was natürlich 2-4 Tage braucht.

    Für meine Begriffe hat es genau gepasst. Manch einer möchte das Werk, was ja auch völlig unbekannt sein kann, vielleicht mehrfach hören, bevor er sich äußert und nicht jeder hat immer Zeit.


    Ich bin jetzt auch gespannt auf Tristan2511 s Vorschlag. Noch einmal Dank an Thomas Pape !

    Aber ich besitze dann sicher eine spätere Auflage (8 - 2003), denn von Opus 116 wird die Nummer vier recht ausführlich gewürdigt und Ligetis Etüden gelten mehrere Seiten.

    Meiner scheint 20 Jahre älter zu sein und Ligeti taucht vielleicht auf einer Seite auf. Stockhausen und Boulez sind ausführlicher. Ich hatte das Ding damals genutzt um Komponisten kennenzulernen. Brahms kannte ich Gott-sei-Dank da wohl schon. Mittlerweile hat es einen Platz im Regal in der zweiten Reihe.


    Bei mir Mendelssohn



    Felix Mendelssohn


    Capriccio in fis-Moll Op. 5 (1825)

    Klaviersonate Op. 6 (1826)

    Charakteristische Stücke Op. 7 (1824-26)

    Lieder ohne Worte Buch 1, Op. 19b (1829-30)


    Howard Shelley, Klavier

    AD: 2012, St. Michael‘s Church, London









    PS Ich höre gerade Mendelssohn aus Protest gegen mögliche Schlechtmacherei ;). Die Sonaten-Kompositionen des 11-Jährigen sind keineswegs uninteressant und gerade auch seine späteren Sonaten sind für mich wunderbare Werke. Dass sie nicht den Rang von Beethovens Werk in diesem Genre haben, ist dann doch ziemlich offensichtlich. Man muss bei Mendelssohn seine enorme melodische Begabung mit in Betracht ziehen. Anders als bei vielen klassischen Sonaten spielt die Melodie einen tragende Rolle, so dass ich beim Hören ein anderes Verhältnis zwischen Form und Inhalt empfinde als in der üblichen Klassik. Dazu kommt, dass Mendelssohn selten dramatische Musik schreibt (Vom f-Moll Quartett abgesehen - da explodiert die geradezu) was eine gewisse Kontrastarmut der Themen mit sich bringt.


    PPS Selbstverständlich finde ich die E-Dur Sonate ein gelungenes Werk, hatte eben noch einmal das Menuett gehört :thumbup:

    Nun etwas Kammermsuik



    Alexander Tcherepnin


    Sonate Nr. 1 für Cello und Klavier , Op. 29 (1924)

    Sonate Nr. 2 für Cello und Klavier , Op. 30/1 (1924)

    Sonate Nr. 3 für Cello und Klavier , Op. 30/2 (1919)


    Michal Kanka, Cello

    Miguel Borges Coelho, Klavier

    AD: 2012, Prager Konservatorium

    Guten Morgen und einen schönen Pfingstsonntag! Da hat mich die Diskussion hier im Thread gleich wieder angeregt



    Felix Mendelssohn


    Fantasie für Klavier in fis-Moll MWV U 92 (1828-29)

    Klaviersonate in in E-Dur, MWV U 54 (1826)



    Roberto Prosseda, Klavier

    AD: 2012, Tau Recording Studio, Palazzo Pennisi, Acireale, Italien

    Im übrigen habe ich die Fähigkeit, aus drei gegebenen Möglichkeiten die richtige herauszufinden noch nie für ein Zeichen anerkennenswerter Allgemeinbildung gehalten.

    :hello:


    Obwohl ich die Britten-Oper nicht kenne, hätte ich natürlich auch das richtige gewählt ... und ganz offensichtlich habe ich da sehr wenig Bildung. Das Ganze scheint den Sinn zu verfolgen, sich über Leute lustig machen zu können, wie es ja wohl einige Sendungen im Unterhaltungsprogramm tun. Es wäre ein Leichtes mich mit Fragen zum Sport völlig außer Kraft zu setzen. Da könnten dann andere lachen.


    Mit Bildung hat das überhaupt nichts zu tun. Man lese ein wenig Humboldt! Welchen ist jetzt die Preisfrage....:no:

    Du und ich, wir tragen hat unsere Sozialisierungen mit uns rum, und diesen Rucksack, dieses Marschgepäck können wir eben nicht absetzen, wenn wir Musik hören, eine Binsenweisheit, die Max Frisch bereits in seinem frühen Tagebuchband festhielt.

    Max Frisch in Ehren :) ich kannte den "Großen Zapfenstreich" im Vorschulalter und es gab in unserer Familie (im weiteren Kreis) Leute, die bis zum "Rührt Euch" innerlich stramm standen. Erfreulicherweise sind mir die Befähigungen für das "Stramm-Stehen" und das Marschieren versagt geblieben. Ich habe auch noch viele Zerstörungen des Krieges (ich komme aus der Köln-Bonner Ecke) miterleben dürfen.


    Trotz allem kann ich doch versuchen, den Wert der Haydn-Komposition als solche wahrzunehmen. Haydn hatte ja mit großer Sicherheit nichts von dem im Sinn, was im 20. Jahrhundert unter diesem Banner mit dieser musikalischen "Begleitung" verbrochen wurde.

    Leider in einer dieser Kartonverpackungen, wie sie in letzter Zeit in Mode kommen.

    Meine "jewel-Cases", auch ein leicht euphemistischer Begriff für diesen Plastik-Müll, verkratzen alle und nicht selten brechen Stifte innen ab und an den Gelenken kracht etwas. Mittlerweile bin ich zu faul geworden, die Dinger nachzubestellen. Dieses Pappdinger halten bei mir problemlos. Wenn sie von Kairos sind, sogar sehr gut.


    BTW erinnern sie auch ein bisschen mehr an die alte Platte :)

    Ich hatte ja angedroht, mich final zum Thema noch einmal zu melden. ;) Zuerst möchte ich mich bei Thomas Pape bedanken für den Vorschlag. Ich habe dieses Quartett hin und wieder gehört und mir war auch klar, dass es ein Meisterwerk ist. Trotzdem macht einen die Beschäftigung über einen kleinen Zeitraum mit nur einem Werk etwas hellhöriger. Auch der Thread mit den Beiträgen hat das Ohr geschärft.


    Die Einspielung des Alban-Berg-Quartetts hat mir etwas mehr zugesagt, die Buchberger sind in der Höhe bei den Violinen hin und wieder intonatorisch leicht unsauber. Ansonsten haben mir beide Aufnahmen aber gut gefallen.

    Den Eindruck zu den Buchbergern würde ich teilen. Besonderen Spaß hat mir die Einspielung mit dem Chiaroscuro Quartett gemacht. Die Ausnahmegeigerin Alina Ibragimova kann die erste Violinstimme so gestalten, dass man einfach zuhören muss. :) Ob Haydn jemals eine so gute Geigerin bei diesem Quartett gehört hat, bezweifle ich.


    Vor diesem Thread hatte ich den Variationensatz für den schwächsten Satz des Quartettes gehalten. Alles ist anders geworden. Seine Funktion im Quartett ist mir eigentlich erst jetzt klar geworden.


    Die beiden Ecksätze fallen sofort wegen ihrer klar erkennbaren kompositorischen Qualität auf. Das hier häufig geringschätzig behandelte Menuett ist aber für mich ein überragender Satz. Schon die Verwandlungen rhythmischer, aber auch harmonischer Art haben mich immer gefangen genommen. Das Trio ist ergreifend. Die Zuordnung zum Schubertschen Klangkosmos war mir nun neu, aber im Nachhinein auch überzeugend. Der Variationensatz, völlig unabhängig, ob man die Melodie nun mag oder nicht, kommt ein wenig unschuldig daher, aber seine Starrheit und scheinbare Einfachheit scheinen Dreh- und Angelpunkt des Quartettes zu sein. Thomas Pape nannte es Dekonstruktion, eine idee, die die spätere Verwendung vor Augen hat. Die vom Zierrat kommenden, sich zu einer inneren Bescheidenheit entwickelnden Variationen, die am Ende sich über einem Orgelpunkt aushauchende Melodie, sind tatsächlich musikalisch etwas ganz Besonderes.


    Haydn scheint in diesem Quartett zwar noch die Form zu wahren, aber inhaltlich die Anlagen zum Transzendieren dieser Struktur zu legen, eine Eigenschaft, die ich vorher nicht gesehen hatte.

    Ich möchte hier auf die ganz neue Scheibe des jungen Pianisten Can Çakmur mit Werken von Ernst Krenek und Franz Schubert aufmerksam machen. Der Text, von Çakmur selbst verfasst, zeigt Zusammenhänge zwischen dem modernen Komponisten Krenek und Schubert. Anfänglich Schubert wohl für einen zweitklassigen Komponisten haltend, wird er durch Auseinandersetzungen mit Eduard Erdmann so interessiert, dass er D. 840 komplettiert.



    Der gebürtige Türke Çakmur spielt für meine Ohren auf einem der allerersten Level. Er wurde mal von Alfred_Schmidt vorgestellt in Can ÇAKMUR Für meine Ohren verpasst man etwas, wenn man diese Einspielung nicht hört.


    Auch, was das "Wienerische" angeht, ist die Einspielung ergiebig. Krenek, selbst ein musikalisches Chamäleon, schreibt im amerikanischen Exil "Echoes from Austria".

    Ich fände angesichts der Zahl der Mitschreibenden einen Rhythmus von einer Woche pro Stück gut. Beim "Kaiserquartett" gab es fünf Tage relativ rege Beteiligung, danach kehrte Ruhe ein.


    Zwei oder drei Kollegen meinten, sie kämen erst nächste Woche zum bewerten. Das finde ich momentan okay. Es muss ja nicht jeden Tag einen Wasserfall geben :). Die Erfahrung wird es zeigen.


    Da wir nun doch häufiger diese Metadiskussionen führen neige ich dazu, dem Kollegen Johannes Roehl folgend, einen Metathread für solche Fragen anzulegen und die bisherigen Beiträge zur Gestaltung des Threads dorthin zu schicken ...

    Ich bin ja weder Wiener, noch verstehe ich etwas von russischer Seele, die ja auch gerne zitiert wird. Ich habe da eigentlich eine sehr einfache Vorstellung. Wenn die Musik so geartet ist, dass sie nur von einem Landsmann interpretiert werden kann, fragt man sich ja sofort, wieso sie überhaupt ein Nicht-Landsmann rezipieren kann. :)


    Oder anders gesagt. Es ist eben das Kennzeichnende großer Kunst, dass sie nationale Charakteristika transzendiert, etwas, was dem Kölner Karnevalsschlager eben nicht wirklich gelingt ;). Selbstverständlich ist das Interpretieren und das Rezipieren eine höchst individuelle Angelegenheit, da mag es sogar regionale Unterschiede geben. Wäre das bei Schubert aber essentiell, wäre er ein viel kleinerer Künstler, als er nun aber wirklich ist. Ich habe großartige Interpretationen von Schuberts Musik gehört von Franzosen, von aus den USA stammenden Chinesen usw.

    Eine sehr gelungene Aufnahme! Ich habe mich immer gewundert, dass der Franzose nicht mehr im Fokus ist.

    Da stimme ich unumwunden zu. Seine Interpretation gehört für mich zum Feinsten. Siehe auch hier Franz Schubert, Klaviersonate Nr. 21 B-dur D.960


    Nun hast Du mich, lieber moderato ,durch Deinen Welte-Mignon Thread etwas angefixt. Damals hatte ich die Möglichkeit mit Jürgen Hocker über die Neuaufnahmen auf einem Bösendorfer Ampico zu sprechen und mir daraufhin auch die Aufnahmen bei Dabringhaus und Grimm gekauft. Sie sind klanglich den Wergo-Aufnahmen auf den alten Kisten von Nancarrow weit überlegen.



    Conlon Nancarrow


    Studies for Player Piano Nos. 33-41c (1965-77)



    Bösendorfer-Ampico

    AD: 2005, Immanuelskirche Wuppertal









    oder gleich das ganze Paket :)


    Lieber moderato die Kollegen, die gerne Welte Mignon hören oder Musik von Nancarrow (oder auch bloß Antheil) zerfallen in zwei nicht notwendig disjunkte Mengen. Einmal die, die das Gefühl genießen, Bernhard Stavenhagen oder Ferruccio Busoni auf dem Klavier hören zu können, also Fans der Pianisten oder der pianistischen Historie und zum anderen diejenigen, die die Möglichkeiten solcher Systeme interessieren.


    Nancarrows Musik ist auf den ersten Blick sicher etwas verwirrend, hat aber nach etwa einer halben Stunde eine Sogwirkung, der man sich kaum entziehen kann. Seine Studies for Player Piano sind für mich ganz bedeutende Kompositionen. Aber klar .... das hat im Web ein anderes Publikum, als Stavenhagen -Fans. ;)

    und gleich weiter mit CD5 und Hammerklavier



    Wolfgang Amadeus Mozart


    Klavierkonzert Nr. 9 in Es-Dur "Jenamy" K. 271 (1777)



    Ronald Brautigam, 1992-er McNulty Nachbau eines Walter Fortepianos von 1795

    Die Kölner Akademie

    Michael Alexander Willens, Ltg.

    AD: 2009, Kammermusiksaal des Deutschlandfunks, Köln

    Schuberts B-Dur Sonate gehört auch zu meinen Lieblingen, so dass ich tatsächlich eine passable Anzahl von Einspielungen besitze, darunter auch die von Afanassiev (zweimal), Uchida, Brendel und noch ein paar andere, die ich liebe, bzw. sehr schätze. Natürlich komme ich nicht ansatzweise an die von Willy irgendwo im Thread kolportierte Anzahl von 137 heran :(.


    Die von mir oben vorgestellte und von Willy besprochene Einspielung von Simone Dinnerstein ist sicher exzeptionell und noch recht neu. Trotzdem befinden sich Aufnahmen seit 2020 in meinem Besitz, von denen ich auf jeden Fall schon mal eine empfehlen möchte. Mir ist es vor allem wichtig, dass ich nicht eine Aufnahme höre, wo jemand auf den Spuren eines anderen versucht zu wandeln, der schon anerkannt ist (zumindest nicht so, dass man es dauernd zu hören vermeint) sondern eigene Wege zu gehen versucht.


    Eine Aufnahme, die ich wirklich ausgesprochen interessant finde, ist die des Pianisten Jean-Marc Luisada, der nicht so im Rampenlicht steht, wie mancher momentane Shooting-Star. Der Tunesier fiel mir um 1990 mit einer berückenden und auch eigenwilligen Aufnahme des Goyescas von Granados auf, damals noch bei der DGG entstanden. Er wechselte zu RCA und spielte dann viel Chopin, so dass mein Interesse etwas erlahmte. Mit Schumann wuchs es dann wieder und mit Schubert war ich dann wieder voll dabei :P


    Da ich auch kein Fan von Ergriffenheitsprosa bin, möchte ich nur kurz sagen, dass mich sein Spiel zumindest nicht loslässt. Er schafft es immer wieder, meine "Blicke" neu auf diese Musik mit ihrem etwas einsamen Tiefgang zu lenken. Auch pianistisch, soweit ich etwas davon verstehe, stellt mich seine Einspielung glücklich


    Leider hat man das Cover der Aufnahme beim Werbepartner etwas durch "den Kakao" gezogen ... aber das tut der Aufnahme natürlich nichts


    Ich habe gar keine starke Erinnerung an meinen ersten Dirigenten, obwohl ich gar nicht sooo häufig sinfonische Konzerte besuchte. Aber an Russel Davies kann ich mich noch gut erinnern. Es war ein Abend in Beuel wohl kurz nach Weggang aus Stuttgart wo man nach dem Konzert in kleinem Kreise mit ihm diskutieren konnte. Das war definitiv beeindruckend.


    Ansonsten habe ich noch die Erinnerung, dass das Beethovenorchester, das mir bei früheren Konzerten mit häufig originellen Bläsereinsätzen aufgefallen war, unter Russel Davies einen etwas stringenteren Eindruck machte .. Ich meine sogar ein paar CDs von dieser Kombination zu besitzen.


    Jetzt beim Nachschauen wurde mir wieder klar, dass man damals orchesterseitig lieber auf Provinzielles gesetzt hatte und der Mann gar nicht gerne gesehen wurde :rolleyes:


    https://www.spiegel.de/kultur/…02-0001-0000-000013516638

    Guten Morgen in die Runde und einen schönen Sonntag! Heute fühle ich mich bärig gut und nach dem Lesen von Alfreds Beitrag in Haydn, Joseph: Sinfonie Nr 82 C-Dur "L'ours" (Der Bär) , dem ich übrigens inhaltlich zustimme, kommt jetzt nur noch eine Sache in Frage



    Joseph Haydn


    Sinfonie Nr. 82 in C-Dur "Der Bär" Hob. I:82 (1786)

    Sinfonie Nr. 87 in A-Dur Hob. I:87 (1785)


    Kammerorchester Basel

    Giovanni Antonini, Ltg.

    AD: 2019, Landgasthof Riehen










    Ich hatte ja schon vor ein paar Jahren meine 10-Box aus der Reihe als Best Buy angepriesen. Weniger optimistisch als Alfred habe ich mir daraufhin die Folgeaufnahmen jeweils bei Erscheinen gekauft, so dass ich jetzt in voller Audioqualität zuhören kann. Neben dem reinen Genuss höre ich auf diese schöne Art auch Sinfonien, wie es ja mein Vorhaben für dieses Jahr war.

    Am Abend nun doch Lust auf ein wenig Schubert bekommen. Muss mir das mit den Dur-Moll-Wechseln mal etwas bewußter anhören.



    Franz Schubert


    Klaviersonate Nr. 21 in B-Dur D. 960 (1828)



    Dong Hyek Lim, Klavier

    AD: 2021, Teldex Studio Berlin








    Freilich ist Janacek noch einmal das größere Originalgenie. :)

    Erstaunlicherweise scheinen aber nur die Werke, die schon in höherem Alter entstanden sind, interessant zu sein.

    Die von Dir verlinkte CD mit Klaviertrios von Martinu kenne ich zwar nicht

    Ich bin ja normalerweise nicht so ein Freund von "nur ein Tscheche kann tschechische Musik" und so ... Aber dieses junge Trio spielt ganz wunderbar! Ich kenne fairerweise aber auch so gut wie keine anderen Einspielungen.... :/

    Könnte der eventuell Mr. Beethoven zum Finalsatz seines op. 2 Nr. 1 inspiriert haben?

    Es ist sicher schwierig die Inspriationsquelle für den Finalsatz von Op. 2 Nr. 1 (für mich jedenfalls) zu eruieren. . Die Sonate entstand zwischen 1793 und 1795, in einer Zeit als Beethoven Schüler von Haydn war. Ich meine das an ein paar Stellen hören zu können. Die eruptive Kraft des Schlusssatzes würde ich aber dann doch eher Beethoven zuordnen ....


    Haydns Op. 76 Nr. 3 ist ein Geschöpf der Jahre 1997 und eventuell noch 1798. Im Falle eines Inspirationsflusses zwischen den Werken wäre seine Richtung dann wohl umgekehrt. ;)

    Definitiv für mich ein interessanter Komponist, dessen "Volkstümlichkeit" klassisch und klanglich recht modern gebunden wirkt. Neben Janáček vielleicht für mich der interessanteste Tscheche... :) Eine Wiederholung:



    Bohuslav Martinů


    Klaviertrio Nr. 2 in d-Moll H. 327 (1950)

    5 Bergerettes für Klaviertrio H. 275 (1939)

    Klaviertrio Nr. 3 H. 332 (1951)

    Klaviertrio Nr. 1 "Cinq pièces brêves" H. 193 (1930)


    Kinsky Trio Pgrague

    AD: 2009, Martinu Hall, Prag

    Jetzt habe ich noch das Menuett mit Trio und das Finale Presto mit Noten gehört. Es fällt mir schwer, zu folgen, aber es ergibt sich durch das Notenbild beim Hören noch ein interessanter optischer Kontext, (... aus den Bemerkungen eines notentechnischen Analphabeten ;))


    Das Menuett ist am Anfang noch tänzerisch und wirkt ein wenig barock, was sich aber schon bei der Weiterverarbeitung schnell ändert, rhythmische und harmonische Modulationen setzen uns schnell in die "Jetztzeit" = 1797. Obwohl mehrfach behauptet, schaffe ich es nicht, dass Trio mit Schubert in Verbindung zu bringen. Wahrscheinlich kenne ich zu wenig von Schubert. Für Hilfe wäre ich dankbar.


    Man kann sehr schön das Arbeiten mit den Stimmen nachverfolgen. Ich habe aber (nicht wirklich nachgezählt) den Eindruck, dass Haydn lieber zum Cello als zur Viola greift. Bei der ersten und zweiten Violine kann man die Verteilung leicht verstehen.


    Der Schlusssatz erinnert an Dichte etwas an den ersten Satz, wobei, im Gegensatz zum ersten, wo die motivische Arbeit so auffällig ist, hier das rhythmische und dynamische Spiel beeindruckender ist. Die drei "forte"-Schläge am Anfang sind ein beeindruckender Start für die Entwicklung. Dass der Beginn in Moll etwas besonderes ist für ein Dur-Quartett, spürt man vielleicht, aber das Wissen kam erst mit der Bemerkung des Kollegen Johannes Roehl .


    ist der seltsamste Satz für mich das Finale. Wie schon im 1. Quartett völlig ungewöhnlich ein Moll-Beginn im Finale eines Werks in Dur, aber noch wilder, und m.E. auch ohne die Folklore-Assoziationen, die die Molltonart erklären könnten.


    Für einen Gesamteindruck fühle ich mich noch nicht richtig fit. Der wird aber auch noch kommen. :hello: