Das Thema finde ich durchaus spannend, vielleicht ließe es sich aber "vorsichtig" erweitern? Dann kämen vielleicht auch mehr als 4 ½ Teilnehmer zusammen. Es gibt ja noch mehr als Klaviertranskrpitionen von Beethoven Sinfonien. (Überspitzt formuliert: wenn wir jeder Sinfonie EIN Forum geben, werden die Teilnehmerzahlen sinken und die Zahl der Foren ins Uferlose steigen.) Ich höre und sammle Transkriptionen aller Art, sei es über "Dies Irae" (wo ich jeden ergänzenden Vorschlag für meine Sammlung gerne aufnehmen würde) oder von Rameau "Gavotte e six doubles", dass es nicht nur in der Klavierfassung gibt, sondern für Bläsertrio, Bajan, Klavier und Klarinette + + + oder die BeA, diverse Orchesterfassungen (Ravel, Tuschmalov, ...) Isao Tomita auf Synthesizer, die Fassung von Mekong Delta oder wem auch immer ..., und Orgelfassungen von Symphonien sowieso. Mein einziges Kriterium: es muss mir gefallen. Da das bei Anderen sicher anders ist, hoffe ich, viel für mich Neues entdecken zu können.
Beiträge von Harry Baumann
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Übrigens: knapp am Thema vorbei, aber großartig:
(ich habe gerade über Idil Birets Interpretation der 5. Sinfonie gelesen)
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"PS: wie immer findet man alles schon im Web, ob es da nun besser klingt, weiß ich nicht." Zitat von astewes
Ich weiß es aber: Es klingt definitiv nicht besser, sondern bringt immanente Probleme mit sich, die auf You Tube immer falsch adressiert werden. Es findet zum Hören nur noch eine Darstellung der Hüllkurve statt. Die meisten Hörer werden dass nicht bemerken. Auf einer guten Stereoanlage und mit geschulten Ohren merkt man den Unterschied jedoch deutlich - viel deutlicher als den zwischen der Schallplatte und einer CD. Letzterer lag nicht an der Schallplatte, sondern an unvorteilhaftem Abspielequippment. Wenn aber die Diamantnadel allein 400,- DM gekostet hat, dann gibts keinen. Nun zum immanenten Fehler: Bei Live-Konzerten wird gehustet und was auch immer noch stören kann. Da das Komprimierungsverfahren Unterschiede abbildet, ist relativ gesehen "weniger" Musik da, bei unvermindertem Husten (der ja aus der Hüllkurve "heraussticht" und somit nicht verschwindet) Alle Kommentare - und es gibt reichlich davon - wenden sich gegen das hustende Publikum und nicht gegen Fraunhofer mp3. Die Ursachen schlicht nicht erkannt.
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Lieber Harry,
ich habe nun nach Deinen insistierenden Nennungen der Aufnahme mit Seta Tanyel diese gehört. IMO ist es eine sehr gute Aufnahme. Aber für 1989 finde ich sie aufnahmetechnisch nicht so differenziert. Und Tanyel spielt brillant. Dabei kommen die Zwischentöne nicht so heraus. Auch die Stimmen in der linken Hand sind kaum hörbar. Für Dich ist es eine Jahrhundertaufnahme, für mich eine sehr gute unter vielen. Ich danke Dir für Deine Hinweise auf diese sehr gute Pianistin der Wiener Schule, Sie und Rudolf Buchbinder dürften sich aus der Studienzeit gut kennen.
LG SiamakZunächst mal: Dein Kommentar freut mich. Ein paar Anmerkungen seien erlaubt, weil du einiges durcheinandergebracht hast. Die Aufnahme ist ziemlich gut. Mein Maßstab ist allerdings ein anderer. 1. Ich höre gerne Toscanini. Ein überaus bedeutender Dirigent. Das ändert sich keineswegs dadurch, dass die Aufnahmequalität deutlich schlechter als bei meinem "Lieblingskonzert" ist. Als es noch HiFi Stereo gab (meine Arcus TM 1000 stammen noch aus der Zeit) wurde über gute Aufnahmen kontrovers diskutiert. Die Gegensätze: Eine Aufnahme aus Hörerperspektive - etwa 10 Reihe eines sehr guten Konzertsaals (etwa die Glocke in Bremen
oder eine, bei der der Hörer sich mitten im Orchester wähnt. Ich plädiere aus grundsätzlichen Erwägungen für die erste Aufnahmetechnik. Die 2. (sensationelles Beispiel: Yuja Wang mit ihrem 3. Rachmaninoff Klavierkonzert 2019 aus Macao) hat auch was für sich, ist aber eine diametral andere Herangehensweise. Die "linke Hand" ist nicht gut zu hören (stimmt, obwohl die "Mängel" auf meiner Anlage gering sind). Aber: Das liegt an der suboptimalen Aufnahmetechnik. Mit der Interpretation hat das alles noch nichts zu tun.Kommen wir also zur Interpretation: (vorsicht: ich bin nur Hörender) Die Melodiebögen sind hier perfekt erfasst. Nahezu keine Betonung stört das, die Werkauffassung der Pianistin ist perfekt. Die Aufnahme ist lang, aber nicht wegen verschleppter Ecksätze, sondern wegen einem großartigen, sehr langsam ausgekosteten Mittelsatzes. (Viele der "hochgelobten" Solisten "sparen" hier ganz unauffällig Gesamtzeit ein.) Seta Tanyel verzögert oft, aber immer genau passend und in völliger Harmonie mit dem Dirigenten. Das ist natürlich (m)eine Geschmacksfrage, was sonst? Aber ich habe mich durch Aufnahmen mit Andras Schiff, Vladimir Horowitz, Maurizio Pollini, Yefim Bronfman, Steven Kovacevich, Alfred Brendel, Daniel Barenboim, Daniel Wayenberg, Helene Grimaud (!), Gerhard Oppitz, Rudolf Buchbinder, Rene Francois Duchable, Clifford Curzon, Leif Ove Andsnes, Claudio Arrau, John Lill, Wilhelm Backhaus, Vladimir Feltsmann, Julius Katchen, Radu Lupu, Leon Fleisher, Stefan Vladar, Emil Gilels, Glenn Gould, Krystian Zimerman, Andreas Häfliger, Lise de la Salle, Alexis Weissenberg, Lazar Berman, Elisabeth Leonskaja, Rudolf Serkin, Yuri Egorov, Rudolf Firkusny, Maria Grinberg, Pavica Gvozdic, Miki Harasawa, Erik Then Berg, Lars Vogt und Yuja Wang gehört. (Das sind nur die Aufnahmen, die ich habe, nicht erwähnt sind verschiedene Interpretationen mit den genannten Solisten.) Seit You Tube sind auch die nicht mehr erwähnt, (Myra Hess z.B.), die ich nach der großen Fülle des Erhörten nach ein paar Minuten nicht weiterhöre. Ich will auch nicht abtstreiten, dass sich die Qualität mancher Interpretationen (Helen Grimaud) zumindest mir erst nach dem 5. Hören offenbart. Manche der hochgelobten Interpreten fallen bei mir auch gnadenlos durch, Vladimir Horowitz, der mit einer Spielzeit unter 43 Minuten hoffnungslos überfordert ist, ebenso wie Leon Fleisher bei seinem Debut mit sechzehn und knapp 44 Minuten. Da scheinen technische Grenzen zu liegen (siehe die genannten Solisten) (Ob das auch für Yuja Wang gelten würde, sei mal dahingestellt ..., aber die ist zeitlich in ganz anderen Dimensionen unterwegs) Kurz zusammengefasst: für MICH ist Seta Tanyel mit einer makellosen, im Wesen perfekt getroffenen Interpretation unterwegs. (Was ebenfalls nicht heißt, dass es nicht vollkommen konträre Werkauffassungen geben kann, die gegensätzliche Pole repräsentieren (Saint Saens 2. KK mit Melda oder eben Gilels).
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Ich entwickele mal das Format: "Was hört ihr gerade jetzt" weiter.
Nämlich: "Was höre ich morgen um 20:15?"
Mozart: KV 488
Poulenc: Sinfonietta
Beethoven: Best of Beethoven
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Wichtiger Nachtrag zum Hörgenuss der Johannespassion: Helmut Rilling stimmt ebenso wie die Gächinger Kantorei, die Aufnahme ist sehr stark von Rillings Auffassung geprägt. Meine Schallplatte ist allerdings schon älter und die SängerInnen um einiges erlesener: Arleen Auger, Charlotte Hoffmann (Sopran), Julia Hamari (Alt), Philippe Huttenlocher, Dietrich Fischer Dieskau, Dietmat Keitz, Andreas Schmidt (Bass)
Auch die obige Einspielung ist allerdings ohne Fehl und Tadel.
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Zwar schon von Freitag Vormittag, aber als Atheist hat man so seine Angewohnheiten: Bach, Johannespassion mit Helmut Rilling. Ein Hörgenuss!
Heute Vormittag: Das ziemlich lange Klavierkonzert von Busoni mit Garric Ohlsson. Kommentar: s.o.
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Gerade mal wieder ene Schallplatte aufgelegt. 1. Klavierkonzert von Brahms, Berliner Philharmoniker, Emil Gilels und Eugen Jochum. Immer wieder lese ich gute Kritiken und Gejammere darüber, dass es keine guten Einspielungen bzw. großartige Pianisten mehr gibt. Ich bin erstaunt, weil außer dem Alter der Aufnahme gar nichts für sie spricht (ungefähr gleich dem Alter der lobenden Kommentatoren). Jochum walzt das Tempo platt, Gilels spielt gut, kann aber auch nichts herausreißen und die Berliner Philharmoniker spielen auf höchstem Niveau - wie auch sonst. Trotzdem: Verschenkte Lebenszeit für gehobene Langeweile. Um mich zu wiederholen: London Symphony Orchestra, Ltg.: Vaclav Neumann, Sol.: Seta Tanyel: Eine Offenbarung, eine Jahrhundertaufnahme, der Meilenstein schlechthin!
Ist zwar auch nicht taufrisch, dafür aber unerreicht. (Ich habe mich gerade durch einige bemerkenswerte Interpretationen des Konzertes durchgehört: Weissenberg, Grimaud, Gvodic, Grinberg, Wang und trotzdem: s.o.
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Mit schwärzestem Schwarz in die Nacht
Alkan - Prelude - Levit (Zugabe bei den Salzburger Festwochen während der Beethoven Klaviersonaten)
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Welche Frage stellt sich (fast betrübt) auch hier wieder ?
Wo sind aktuelle Spitzenaufnahmen, die mit diesen alten Edelsteinen mithalten können ? (Zitat von Teleton)
Ist das die richtige Frage? Nicht vielleicht doch eher andersherum? (Sollte allerdings angesichts meiner Vorliebe für Horowitz nicht mit Steinen werfen.)
Aber Kleinmut ist weder angebracht noch angemessen! Zum 1. (und 2. ) von Brahms ein paar Tipps:
Riccardo Muti und Helene Grimaud (beide Konzerte Live) absolut herausragend! (Viele der - zweifellos geschmacksabhängigen - Tipps für Vorlieben teile ich ganz und gar nicht und habe sie trotz Verügbarkeit auf YouTube nur gehört und nicht gespeichert, weil sie eben nicht besonders herausragen, wenigstens nicht für mich. Ich muss Helene Grimaud immer mehrmals hören, bevor "sie" mir Zugang zu ihrer Gedankenwelt gewährt. Habe ich den aber erst gefunden, sind ihre Interpreteionen von A - Z zwingend und schlüssig. Mit dem selben Dirigenten (aus nicht ganz so grauer Vorzeit wie Serkin oder Casadesus) muss unbedingt die Aufnahme mit Alexis Weissenberg genannt werden. Ebenfalls ein Meilenstein der Interpretationen dieses Konzerts.
Lars Vogt dirigiert die Royal Northern Symphonia
Ganz frisch aus diesem Jahr vom Gürzenich Orchester mit Kyrill Gerstein Sonderpunkte für ungewöhnliche Ideen.
Und von Open Air Konzerten in München Yuja Wang mit einem leicht unrasiert wirkenden Dirigenten. (beim 1. auch aus der Liederhalle in Stuttgart mit Roger Norrington, der hier - anders als in Bremen beim Dirigieren der Deutschen Kammerphilharmonie, einem Orchester, dass meine Ansprücher leider fast ins Unermessliche gesteigert hat mal keine altersbedingten Faxen macht.)
Und: Der Vergleich läßt sich nur dank YT in signifikante Bereiche steigern, und während ich den Namen Seta Tanyel wenigstens noch aus dem Rundfunk der späten 70er / Anfang der 80er kenne, wäre ich ohne dieses Medium niemals an diese alles überragende Aufnahme des 1. Klavierkonzerts mit Vaclav Neumann als Dirigenten gekommen.
Zu der (Ir)Relevanz meiner Beschreibungen: Stellt euch eine sich drehende Münze vor im Zentrum meiner / eurer Betrachtung vor. Drumherum eine gedachte Kugel in der Größe eines Wasserballs. Darauf wird eine Taschenlampe bewegt, die auf die sich drehende Münze leuchtet. Die Münze kann unendlich viele Positionen einnehmen, zu jeder Einzelnen dieser Positionen gibt es wieder unendlich viele Betrachtungswinkel. Das ergibt ungefähr die Relevanz meiner / eurer Beschreibungen von Interpretationen - mehr nicht, oder wir müssten unendlich viele Jahre beschreiben können ... (Aber auch nicht weniger ...)
(Leider bin ich etwas schlampig geworden und lasse beim Speichern die Namen der Dirigenten weg, was es mir nicht erleichtert, die genauen Interpretationen wiederzufinden. Auch ist ein wöchentlicher Blick auf YT sinnvoll, weil die Aufnahmen, die man finden kann, häufig stark schwanken. Speichern ist übrigens mit dem Kaufpreis eins PCs bereits abgedeckt - zum privaten Gebrauch, versteht sich) Ich bin den Supereinstellern klassischer Musik sehr dankbar für ihr Wirken (Top of Damavand forever, Pianopera, Margobeloved, Musikpensionär und wie sie alle heißen, weil sie in den gut drei Jahren, die ich auf YT dabei bin, meinen musikalischen Horizont gewaltig erweitert haben. Garayev - kennt den jemand? (ein Komponist) Ismailova - kennt die jemand? (eine Pianistin) Wer immer nur Jochum (schätze an ihm nur das Musikerbonmot Eugen Ochum, von Jott verlassen) oder Serkin und Gilels erwähnt - ok, und dreissig andere - der verpasst fast vollständig die Musikszene. Bei Pianisten hilfreich: Suchen sie nach den Variationen Serieuses oder nach den Carmen Variationen von Bizet / Horowitz, Werke, die für eine unerklärte weltweite Kompetition genutzt werden. Nicht nur die üblichen Verdächtigen liegen hier ganz weit vorne, sondern Geheimtipps, auf die man ohne fremde Kenntnisse niemals gekommen wäre. VS: Nathan Brand, der einzige, der neben Horowitz mit einem Füllhorn eogener Ideen bestehen kann (und die Heerscharen von Fehlern zu Nichtigkeiten degradiert), neben Brendel, Perahia, von Alpenheim ... CV Stephane Blet, kennt den jemand? Der Einzige (!) der neben einer großartigen Interpreation auch noch vollkommen "flawless" spielt - unfassbar! Horowitz oder Wang (sieben verfügbar) oder Volodos mal dahingestellt. Da stellt sich doch gar nicht die Frage (siehe Zitat oben) Oder Georges Cziffra als einfühlsamer und überzeugender Bach Interpret? Aber ja doch!) Ist wieder ein wenig mit mir durchgegangen ... Letztes Thema - war auch in irgendeinem Forum hier mal angeschnitten - Wettbewerbe - hilfreich oder hinderlich? Dazu der - zu Recht - bei Brahms erwähnte Gary Graffman: Ich habe Lang Lang und Yuja Wang verboten, an Wettbewerben teilzunehmen. Oder Natasche Kudritzkaja (bekannt???) In der zweiten oder dritten Runde irgendeines Van Cliburn Wettbewerbes gescheitert. Na und? Mal reinhören: Rameau: Gavotte und sechs Doubles - ein Traum. Zuletzt noch einmal über Graffman: Horowitz vor Studenten: Er habe nur einmal als Juror an einem Wettbewerb teilgenommen, Mr Graffman wurde der 1. Preis NICHT zugesprochen, sondern XXX. Sie wissen ja selber, wen von den Beiden man heute noch kennt ...
(mit den Klammern komme) ich gerne durcheinander ...
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Eine nette Idee, die ja offenbar gut ankommt.
Bei mir läuft gerade Helene Grimaud mit ihren herrausragend guten Interpretationen der Brahms Klavierkonzerte - Liveaufnahmen mit den Wiener Philharmonikern unter Ricardo Muti (noch gar nicht so alt)
Angeregt vom ersten Eintrag hier folgt gleich das Requiem von Mozart. Allerdings bevorzuge ich nicht sanften Wohlklang, sondern Strenge und fordernde Tiefe (findet man leichter beim Verdi Requiem). Gibts aber auch bei Mozart: 2014 aus Kerimäki: Dalia Stasevska dirigiert das Helsinki Baroque Orchestra. Sensationell. Mozart gewinnt ungeheuer, wenn man ihn ernst nimmt. Leider bleibts beim Mund wässerig machen, weils aktuell auf YT nicht auffindbar ist.
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Entspricht zwar nicht der Absicht des Tags, aber
Danke für den Tipp mit Kasuhito Yamashita! Wieder eine Erweiterung meines musikalischen Horizonts.
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Der Beweis, dass ein (zumindestens ein) Klavier Register für Klänge hat ähnlich einer Orgel:
Bach: Toccata, Adagio und Fuge BWV 564 mit Vladimir Horowitz
und Schluss, sonst schreibe ich hier noch in drei Tagen munter vor mich hin.
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Unsere Sicht auf die Welt begrenz unseren Horizont. Ich bin seit der Entdeckung von YouTube als schier unerschöpflicher Quelle klassischer Musik dabei, menen Horizont zu erweitern und habe Komponisten und / oder Solisten entdeckt, deren Namen ich noch nie gehört hatte. Kleines Beispiel:
Brahms Klavierkonzert op 15 d-moll mit Pavica Gvozdić unter Oskar Danon (mit einem Zagreber Orchester?, zumindest stammt die Aufnahme von 1980 aus Zagreb)
Mit knapp 44 min eine der schnelleren Aufnahmen (danach scheint eine Grenze erreicht zu sein, sowihl Horowitz (Toscanini) als auch Fleisher (Monteux) scheitern grandios an unter 42 Minuten, die Zahl der Fehler wächst dramatisch und läßt in beiden Fällen ob der technischen Probleme keine Interpretation mehr zu.) Hat jemand schon mal die Namen gehört? Ich jedenfalls vorher nicht. Dei Aufnahme ist von A bis Z schlüssig und gelungen.
(Kurzkommentar: Firkusny ist gut - entspricht in seiner holprigen Spielweise (Schlusssatz) meinen Erwartungen und ist NICHT gewaltig!) (da ist Gvozdic um Klassen besser!)
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Kurz und knapp mein Lieblings 3. zur Zeit: Orchestre Philharmonique de Radio France, M. Franck, Alice Sara Ott
Gradlinig, total stimmig und überzeugend.
Trotz ABM, Bachaus, Gould, Hess, Kissin, Mustonen, Pizarro, Pletnev, Buchbinder, Brendel, Richter, Schnabel, Serkin, Kovacevic und Rubinstein (der immerhin vom NBC Orchestra unter Arturo Toscanini spielen durfte!)
(Fehler: Ja macht sie. Lt. Beethoven unbedeutend, unverzeihlich hingegen wäre uninspiriertes Spiel! Dem kann ich mich nur anschließen, sonst könnte ich u.a. kein Horowitz Fan sein!)
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Da die Welt sich weiter dreht und trotz Korona conzertiert wird (oder schreibt man das andersherum?) Erst vor kurzem dazugekommen: FX Roth dirigiert das Gürzenich Orchester, Solist Kyrill Gerstein. Hörenswert wegen ungewöhnlicher Ideen, sowohl beim Orchester als auch des Pianisten. (Noch neuer - wenn auch nicht Brahms: Karneval der Tiere mit den Los Angeles Philharmonic unter G Dudamel mit Fung (nie gehört, wird aber Klavier spielen können, sonst hätte er nicht gedurft) und Yuja Wang.
Ach - und wegen "großartigem Zusammenspiel" : Rach 3 mit Yuja Wang von 2019 aus Macao Die Verwandelung eines Monsters in subtilste Kammermusik. Gewöhnungsbedürftig, aber wenn mans erst mal hat: unbeschreibllich großartig und völlig einzigartig.
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La Campanella - heutige Virtuosen hacken dieses Bravourstück doppelt und dreifach so schnell in die Tasten -
So so, eine etwas befremdliche Behauptung. Mal auf YT "La Campanella" eingeben und staunen: Backhaus ist einer der schnellsten. Die meisten anderen "heutigen", die ja nur in dei Tasten hacken, sind langsamer. Wir finden aber die richtige Spur, um diese wenig gelungene Aufnahme zu bewerten, wenn wir an Artur Rubinstein denken. Der wollte, nachdem er Horowitz in Paris gehört hat nämlich das Klavierspielen aufgeben. Was er nicht tat, dafür aber ein halbes Jahr übte wie der Teufel, denn: Man konnte in Konzerten bequem mit 90% der Noten auskommen, gemerkt habe das im Publikum eh keiner. Dann aber habe er Horowitz gehört, der ALLE Noten und dann auch noch richtig gespielt habe. Für die damalige Zeit ein Kulturschock. Also nochmal hinhören: es gibt Berge von wundervollen Interpretattionen dieses Stücks, von Alice Sara Ott bis ... Übrigens: Auch der in gewissen Kreisen betimmt "unverdächtige" Claudio Arrau hat in seinen jungen Jahren die Paganini Etüden gespielt, dass selbst Horowitz schwindelig gewoerden wäre. Also auch eine Frage des Lebensalters der Pianisten. Dieses "sich beweisen" auf allerhöchstem Niveau führt zu einer großen Zahl verschiedener Sichtweisen, aber (in den meisten Fällen) keineswegs zu einem seelenlosen rumgehacke.
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Oh, oh ... Eins meiner absoluten Lieblingskonzerte ist das 1. Klavierkonzert von Brahms. Ich kenne so etwa +- 150 Interpretationen. Ziemlich überrascht bin ich jedesmal, wenn ich den Namen Christian Zimmerman auf den vorderen Plätzen finde. Das einzig herausragende an seiner Interpretation ist, dass er noch etwas länger als Glenn Gould mit Leonard Bernstein braucht, damit erschöpft sich auch schon das positiv Hervorzuhebende. (In der Bach Chaconne tritt er mit einer soften und völlig nichtssagenden Interpretation hervor, die allenfalls als Werbung für Lenor taugt.) Ganz und gar wunderbar spielt Helene Grimaud mit den Wiener Philharmonikern - nur man (ich) muss dreimal hinhören, um sich / mich von ihr fesseln zu lassen, sie macht es einem nicht leicht. (Hier sei nochmal die Bach Chaconne erwähnt, aber mit einer herausragenden Interpretation! stimmt nicht? fünfmal hören!) Noch viel weiter vorne: Bruno Leonardo Gelber und die Münchener Philharmoniker unter Franz Paul Decker. Hier gibts das Konzert in brachialer Urgewalt, mehr geht nicht. Vielleicht hat man sich nach Stunden soweit wieder erholt, dass man wieder aus dem Sessel audstehen kann, in den man förmlich hineingepresst wurde. (Übrigens: die weiteren 13 Einspielungen mit Gelber auf YT sind grausam) Leon Fleisher und das Cleveland Orchestra unter George Szell darf man keinesfalls vergessen. Wunderbar ebenfalls Alexis Weissenberg mit Ricardo Muti. (Ich höre grundsätzlich solche Interpretationen gerne, deren Interpreten etwas Eigenes und Einzigartiges beizusteuern haben, anstatt in der Sauce des "ja, hat er auch mal gespielt" unterzugehen. Ich fürchte, ich bin schon wieder über drei Nennungen hinaus, mache aber unverdrossen weiter: Brahms 1. und wunderbar (!) weich? Auch das funktioniert hervorragend. Miki Harasawa spielt nur leider mit einem zweiten Klavier, ausgesprochen schade. Das Beste zuletzt: Das London Symphony Orchestra unter Vaclav Neumann mit Seta Tanyel. (In den letzten Jahren höre ich nur ausnahmsweise noch andere Interpretationen) Vielleicht schafft ja ein neugieriger Tamino Mithörer, was mir bislang noch nicht gelungen ist: eine fundierte Beschreibung dieses Wunders zu liefern. "Perfekt" finde ich nämlich äußerst dürftig, aber konkreteres hat sich bei mir noch nicht eingestellt. Und als absoluter Horowitz Fan eine Warnung: Es gibt auf dem großen Feld der Interpretationen nichts fürchterlicheres als seine Einspielungen vom 1. Klavierkonzert. Erstaunlich vor allem deshalb, weil sein 2. Klavierkonzert von Brahms ist überhaupt die einzige Interpretation gleich welcher Musikrichtung, zu der ich sagen würde: DAS ist das 2. Klavierkonzert von Brahms. PUNKT. (Ohne z.B.: Fritz Reiner und Emil Gilels unterschlagen zu wollen. Und sie haben es vielleicht vage am Rande bemerkt: ich bin ohne die Nennung von Yuja Wang ausgekommen, was bei beiden Konzerten ein schwerer Fehler ist. Dafür zum Schluss ein "Sorry". PS.: Was wohl während des Schreibens im Hintergrund lief ...)
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Meine erste Antwort zum Thema, das ich gleich weiträumig zu verfehlen gedenke! Über ein eigenes neues Thema denke ich gerade noch nach, es könnte in etwa lauten "Superstars in am Klavier. Gibt es die wirklich?" Zu Beethoven fallen mir erstmal die zwei Gesamtaufnahmen ein, die ich habe. Seit langem eine Schallplattenkassette mit Rudolf Buchbinder - leider. Seit kurzem eine Liveeinspielung aus Salzburg mit Igor Levit. Mit Buchbinder habe ich nur einige Beethovensonaten gehört, viele habe ich nicht verstanden und als langweilig und uninteressant abgetan. Mit Igor Levit (spielt fürchterlichen Tschaikowsky und noch schlimmeren Brahms - jeweils aufs 1. Klavierkonzert bezogen) habe ich, nicht zuletzt Dank eines entsprechenden Podcasts des Bayerischen Rundfunks alle Sonaten schätzen gelernt und verstanden. Hier liegt meines Erachtens der große Unterschied eher bei den Interpreten als bei mir. Dass ich viele andere Namen hier nicht genannt habe, liegt daran, dass ich mich nicht verlieren möchte, irgendwo muss ein Beitrag ja auch ein Ende finden. Zweites "Foul" folgt. Die Hammerklaviersonate ist immer (?) weitgehend unverständlich (außer für studierte Profimusiker?) ebenso wie für hochgelobte PianistInnen - ich denke da an Yuja Wang, die die Hammerklaviersonate großartig spielt und beherrscht, aber letztendlich bleibt ihre Interpretation belanglos und unverständlich - wie so viele der anderen PianistInnen. Es geht aber auch anders: Maria Grinberg (leider schon tot und damit eigentlich außen vor). Hier wird die Sonate dem Hörenden Publikum so präsentiert, dass sie beim ersten Hören einfach und selbsterklärend wirkt, sogar für mich. Daher: ein unbedingter Hörtipp!