Ich habe die Möglichkeit, meinen Kopfhörer direkt in das MacBook zu stecken und über die Elektronik und Vorstufe des Rechners rauszugehen oder über den angeschlossenen CA-KVV. Da höre ich deutliche Unterschiede.
Sofern die Musik vom Macbook kommt, würde ich meinen, dass dies näher am Original ist, denn alle angeschlossenen Geräte werden die Musik weiter verändern. Zudem, Apple baut sicherlich keine technisch schlechten Produkte.
Wenn man sich mal ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzen will, kann ich folgenden Podcast mit dem Mitbegründer und Chefentwickler von Lake People, Fried Reim, sehr empfehlen:
Die Firma Lake People möchte ihre Produkte verkaufen und deren Marketingfirma wird daher Argumente (er)finden, warum man bei ihnen Geräte kaufen soll. (Der Link spielt nur 30 Sekunden, einen Satz.)
Das Thema „Kopfhörerverstärker sinnvoll oder nicht“ wurde im allwissenden Tamino-Forum schon mal behandelt: Kopfhörerverstärker ja oder nein?
Einer der ersten Beiträge fasst den Kern ganz gut zusammen:
„Ein Grado hat 32 Ohm und ein AKG K1000 600 Ohm Innenwiderstand. Das ist rund der Faktor 20 Unterschied im Wirkungsgrad. Keine Verstärkerstufe der Welt kann eine derartige Bandbreite klanglich gleichmäßig gut abdecken (das entspräche bei Lautsprechern 4 - 80 Ohm!). Daher haben auch KHV einen empfohlenen Einsatzbereich oder besitzen eine umschaltbare Verstärkung, so dass sie immer im klanglich optimalen Bereich arbeiten können.
Außerdem werden bei ihnen qualitativ hochwertigere und enger tolerierte Bauteile eingesetzt als in den Vollverstärker-Zusätzen. Und auch die separate Stromversorgung nur für die Treiberstufe des KHV ist ein deutliches Plus.“
Also nein: Kein „Betrug“, sondern angemessener Einsatz von Ingenieurs-Know How zur klanglichen Optimierung.
Beste Grüße
Christian
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Den über 15 Jahre alten Faden wollte ich jetzt nicht mehr ausgraben, denn ich nehme an, dass die Aussagen mit aktueller Technik nicht mehr gültig sind.
Wo ein Klinkenstecker an der Gerätefront ist, ist noch lange kein Kopfhörerverstärker dahinter. Selbst bei guten Geräten wie bei meinem Netzwerkreceiver Yamaha RN 803 D ist da lediglich der Kopfhörerausgang vom Lautsprecherausgang abgezweigt und ein Widerstand zur Anpassung verbaut. Es empfiehlt sich daher auch nicht, einen Spitzenklasse-Kopfhörer wie den Focal Clear dort reinzustecken. Das kann man natürlich machen - nur die klangliche Qualitätseinbuße zu einem Kopfhörerverstärker der Spitzenklasse ist enorm. Das macht man nur einmal und nie wieder!
Warum "lediglich"? Das sollte bei einer aktuellen Schaltung keinen
Unterschied machen. Gerät defekt? Verstärker sind eigentlich ein Stück
Draht. Die Zeiten als diese das Signal verändert haben und man das hören
konnte, sind doch lange vorbei. Dann verändert dieser Verstärker für
Lautsprecher das Eingangssignal so stark, dass Du es mit Kopfhörer
feststellen kannst, aber nicht mit den schlechten Lautsprechern. Zur
Gewinnmaximierung wird inder HiFi Branche jeder Cent eingespart, aber dem
Kunden wird der Murks zu Fantasiepreisen verkauft.
Ich habe jede Menge Kopfhörerklinkenbuchsen an den Geräten und zwei Kopfhörerverstärker. Es ist eindeutig sehr drastisch hörbar, wer der beste ist: der teuerste nämlich (Lehmann Audio Linear). Kopfhörerverstärker zu bauen, die wirklich gut klingen mit allen möglichen Kopfhörern, ist nicht so einfach. Denn Kopfhörer sind noch unterschiedlicher von der Bauart als verschiedene Lautsprecher. Darüber gibt es ein längeres instruktives Video im Netz von einem Hersteller, der Kopfhörerverstärker in verschiedenen Preisklassen anbietet. (Siehe auch den Beitrag von Christian!)
Schöne Grüße
Holger
Vor langer Zeit habe ich vermutlich so ein Gerät der Firma Lehmann
sortenrein zerlegt und entsorgt, in der Annahme, dass niemand diese
alten Bauteile in THT Technik noch verwenden würde.
Die Geräte, die ich kenne (da kann man keine Lautsprecher anschließen), haben somit eine extra Schaltung für den Kopfhörerausgang. Die mir bekannten Leistungsverstärker sind nicht voll, sondern sitzen im Schallwandler.
Was soll dieses Wort "Spitzenklasse" bedeuten? Wer bestimmt, wer welcher Klasse angehört? Die Regierung, das System? Das hört sich nach Ideologie oder Religion an.
Geräte für Musik würde ich bei einem Musikgeschäft kaufen.
Mein Geld gebe ich lieber den Musikern/Künstlern, als für Technik.