Beiträge von Alexander Zuber

    Du meintest sicherlich Nelsons Einspielung mit dem Gewandhausorchester Leipzig!


    Viele Grüße, Holger

    Ja, natürlich, ich meine das Gewandhausorchester Leipzig, das mit Andris Nelsons die Bruckner-Sinfonien eingespielt hat. Danke für die Korrektur. Ich hatte mir die CDs erst einzeln und jetzt als Gesamtausgabe gekauft, weil es die so genannte „nullte“ Sinfonie noch nicht gab und ich auch, Gott sei Dank, noch nicht alle teuren Nelsons-CDs beisammen hatte. Danke auch an Christian für die Hinweise zur Diskussion hier im Forum zum Thema. Ich suche mir das gleich zusammen. Der Thielemann hat mich halt bei ein paar Aufführungen, die ich in 3sat gesehen habe, schwer beeindruckt. Aber ich merke schon, dass meine Euphorie vielleicht auch mit meinem bescheidenen Kenntnissen zu anderen Dirigenten zu tun hat.

    Eigentlich ist ja schon alles gesagt, nur noch nicht von allen, deshalb nun auch die aus meiner Sicht „bedeutendsten“ Klavierkonzerte mit dem Versuch einer Begründung:

    1. Johannes Brahms, Klavierkonzert Nr. 1 - ein junger Komponist, noch voller Leidenschaft, gepaart mit Kreativität und Sensibilität, verfügt über die Kenntnis alles bisher Komponierten im Genre Klavier mit Orchester, angefangen bei Bach über Haydn, Mozart und Beethoven. Was für ein neues Klavierkonzert kann dieser Komponist erschaffen? Nun, ein Klavierkonzert, das in klassischer Struktur und Ordnung, gepaart mit romantischer Gefühlstiefe, aber ohne die Manierismen des Hofes und ohne Zugeständnisse an selbstverliebte Klaviersolisten, einzig und allein der Musik selbst dient. Es ist für mich das zeitloseste Solisten-Konzert überhaupt, wobei der Interpret gar nicht mehr so wichtig ist, vorausgesetzt, er wählt eben diesen uneitlen Ansatz. Mir gefällt eine Aufnahme mit Krystian Zimerman aus dem Jahr 2005.

    2. Ludwig van Beethoven, Klavierkonzert Nr. 4 - Das ist das pianistischste Konzert aller Klavierkonzerte. Da halte ich es mit dem schon weiter oben zitierten Wilhelm Kempff, wenngleich es sicher noch viele andere Klavierkonzerte gibt, in denen das Hauptthema vom Klavier und nicht vom Orchester getragen wird. Am Ende ist es, wie nemero oben schon schreibt, der Dialog zwischen Solist und Orchester, der dieses lyrische und gleichzeitig klassisch-erhabene Werk so einzigartig, ergreifend und zeitlos macht. Es ist in seiner kompositorischen Vollendetheit auch noch „schön“ und gehört auch deshalb für mich zu den bedeutenden Klavierkonzerten. Rudolf Buchbinder hat 2021 eine sehr höhrenswerte Aufnahme abgeliefert.

    3. Sergei Rachmaninow, Klavierkonzert Nr. 2 - Nur, weil etwas vielen gefällt, muss es nicht schlecht sein. Die Beliebtheit dieses Klavierkonzertes von Rachmaninow hat gute Gründe. Seine Melodik eröffnet Räume für existenzielle Gefühle - Verlust, Tragik, Liebe, Sehnsucht und Verlangen - nicht weniger evozieren diese Klangkaskaden bei mir und auch bei all den Regisseuren, die ihre dramatischsten Szenen mit Rachmaninows Klavierkonzert unterlegt haben. Wirklich toll finde ich Yuja Wangs neue Live-Einspielung, auch wegen des warmen und vielschichtigen Klanges, den die Deutsche Grammophon hier produziert hat.

    Die SIEBTE habe ich mir schon angehört und war positiv überrascht.

    Bin gespannt auf die Meinungen hier im Forum.

    Ich habe mir die 4. Sinfonie aus dieser Reihe gekauft und vergleiche diese gerade mit Andris Nelsons`Fassung. Dessen komplette Einspielungen mit der Sächsischen Staatskapelle haben gerade viel Geld gekostet, deshalb zögere ich noch ein wenig mit dem Thielemann, aber wenn alle so sind wie die 4. Sinfonie, lohnt es sich doch bestimmt, oder was meint ihr, liebe Kenner und Sammler?

    Nach der Lektüre der Beiträge hier freue ich mich, dass so viele Kenner das Spiel Zimermans mögen. Ich selbst entdecke gerade die Klavierkonzerte Beethovens und ihre verschiedenen Interpretationen. Als aktuelle Anschaffung spiele ich mit dem Gedanken, die 30 € für Zimermans Beethoven Konzerte aus dem Jahr 2021 auszugeben. Ich habe sie mir über IDAGIO angehört und dort auch mit der gelobten Fassung von Alfred Brendel, zusammen mit Simon Rattle, verglichen.

    Ich finde die Aufnahmen von Zimerman feingliedriger, klarer und teilweise auch gefühlvoller. Desto mehr hat mich verwundert, dass diese Einspielungen hier kaum eines Wortes gewürdigt werden. Nur einmal habe ich gelesen, dass diese Aufnahmen vergleichsweise weniger gefallen würden. Ich wüsste gerne warum. Vielleicht auch, um mich mit der geplanten Anschaffung sicherer zu fühlen.

    Nun gibt es in diesem interessanten Thread schon seit einem Jahr keinen Eintrag mehr. Gleichwohl werden immer noch viele CDs über die großen Märkte im Internet verkauft. Dazu kommen die Schallplatten, darunter viele völlig überflüssige Neuauflagen von Exemplaren, die es noch zu tausenden gibt.

    Ich möchte dieser Diskussion zwei Aspekte hinzufügen, die vielleicht ein bisschen kurz gekommen sind. Goethe soll einmal gesagt haben, Sammler seien glückliche Menschen. Sicher ist, dass das Sammeln eine wunderbare und auch bildende Beschäftigung ist. Wer das, wie ich, schon etwas länger macht, der verfeinert seine Objekte der Begierde ständig und besonders im qualitativen Sinne. Ging es mir bei Büchern früher oft um das gesamte Oevre eines verehrten Autors, so interessieren mich heute nur noch bibliophile Ausgaben, die Auge, Hand und Geist gleichermaßen erfreuen.

    Mit Musikkonserven wie der CD ist es ähnlich. Das hässliche Entlein Jewel Case wurde ja bereits um Digipack und ähnliche Formate ergänzt. Es gibt dabei wunderbare Grafiken, Leseheftchen und andere Zutaten, die oft auch etwas über die Zeit, in der sie entstanden sind, aussagen. Überhaupt ist doch eine Musikaufnahme ein geronnener Augenblick. Es ist ein Moment in der Geschichte, der vollständig nur dann verstanden und genossen werden kann, wenn der ihm eigene geschichtliche Kontext nicht vollständig ausgeblendet wird.

    Das ist natürlich nicht notwendig, wenn Musik nur als Kulisse, als Hintergrundgeräusch benötigt wird. Diese Art von Musikkonsum mag der überwiegenden Mehrheit der Menschen in unserer Massengesellschaft genügen. Aber es gibt immer noch genug Leute, deren Interesse weiter gefächert ist und nach mehr Tiefe verlangt. Deshalb mache ich mir auch keine Sorgen um das Verschwinden der CD. Wie einer der vorigen hier schon treffend formulierte, selbst wenn die CD am 31. Dezember 2022 vom Markt genommen würde, so würde doch meine Lebenszeit nicht ausreichen, alles zu durchdringen, zu hören und zu katalogisieren, was uns der emsige Kulturbetrieb allein in den letzten 30 Jahren beschert hat.


    Ich werde zunehmend belächelt mit meinen vielen CDs und Schallplatten und finde außerhalb der digitalen Welt kaum noch gleichgesinnte Menschen, denen das "Erbe an Klassikaufnahmen(...)" etwas bedeuten würde. Das gilt auch für meine Sammlung an populärer Musik und ich habe keine Ahnung, wem ich das sinnvollerweise hinterlassen könnte.

    Gleichwohl sind die auch hier im Thread oft angepriesenen Alternativen, eine große Festplatte oder Streamingdienste, keine Alternative, wenn man sich wirklich für Musik und ihre Entstehung interessiert. Denn dann ist immer auch der gesellschaftliche und zeitliche Kontext, in der Musik gehört oder aufgeführt wurde, wichtig. Dieser "Hintergrund" erschließt sich für mich auch über die verwendeten Medien. In meiner Kindheit habe ich ich Swing-Aufnahmen aus den dreißiger Jahren auf Schellackplatte gehört. Als diese auf moderne Schallplatten gepresst oder als CD wiederveröffentlicht wurden, war der Zauber gänzlich dahin, zumindest für mich.

    Ähnlich ging es mir mit den HiFi-Aufnahmen der 70er Jahre, die gefallen mir auf Schallplatte und Aufnahmen aus den 90er Jahren und dem 21. Jahrhundert höre ich eben am liebsten auf CD.

    Wenn auch dieses Medium einmal Geschichte ist, nun, dann wird Musik irgendwie anders funktionieren. Für mich jedoch gehören das Aufnahmejahr, Angaben zu den Komponisten und Interpreten, ein Bildchen aus der Zeit und jegliche Art von Dokumentation einfach dazu. Möge meine großartige "Sammlung" nach mir auf dem Müll landen, mir aber wird sie viele wunderbare, erkenntnisreiche und nicht mit Geld aufzuwiegende Stunden gewährt haben...

    Danke für die Empfehlung! Ich werde das ausprobieren. Ich hatte keine Ahnung, wie viele Aufnahmen es gibt. Diese Fassung mit Hans-Christoph Rademann ist schön aktuell, wenn sie eingetroffen ist, werde ich hier darüber berichten.

    "Eieiei… Kleine Besetzung, sehr engagiert musiziert, beim Spielen und Singen; auf Kante genäht, mit Risiko.

    Der Chor ist phantastisch! Artikulation zur Nachahmung empfohlen.

    Orchester super."

    Ich höre heute Vormittag die Johannes-Passion in einer Aufnahme von 1956. Thomanerchor, Gewandhausorchester Leipzig und Günther Ramin als Dirigent, das ist die Besetzung. Alles gediegen und ehrfurchtsvoll vor dem großen Bach dargeboten, aber auch mit spielerischen und sehr musikantischen Abschnitten. Es wäre wohl meine Empfehlung, wenn ich doch nur andere Aufnahmen von dieser Musik kennen und für weniger hörenswert einstufen müsste.

    Ich suche im Klassik-Forum Anregungen zur Erweiterung meiner eher museal angelegten Sammlung und nun überlege ich, die von Accuphan so ambivalent beschriebene aktuelle St. John Passion mit dem Monteverdi-Choir und Gardiner anzuschaffen. Falls das noch jemand toll findet und nicht so große Probleme mit ausgewählten gesanglichen Darbietungen hat wie Accuphan, dann wäre ich für Hinweise dazu dankbar. Vielleicht gibt es ja auch eine so genannte Referenz?

    Ich höre gerade Schuberts Impromptus D899, schön langsam, so wie es Grigory Sokolov spielt. Ich möchte gerne seine gesammelten CDs vom Label 111 bei JPC erwerben. Alfred erklärte beim Kennenlernen-Telefonat, man könne über das Forum bei JPC bestellen? Leider weiß ich nicht, wie das geht. Hinweise sind willkommen.

    Danke im Voraus!

    Nachdem ich gestern in der Rubrik „Best Buy“ 2022 etwas über Lisa Batiashvili und meine momentane Lieblings-CD geschrieben habe, entdecke ich doch heute, dass diese und viele andere Musiker eigene Threads haben. Hier hätte das, was mir gestern zu dieser Musikerin durch den Kopf ging, viel besser hin gepasst. Auch die CD, die ich im anderen Thread verlinkt habe, würde besser hierher passen, zumal sie hier noch nicht erwähnt wurde. Sie heißt „Echoes of Time“ und enthält im Wesentlichen das von Holger zitierte Violinkonzert von Schostakowitsch. Bei dieser Aufnahme ist der Dirigent Esa-Pekka Salonen und begleitet wird die Solistin vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Leider kenne ich die Aufnahme dieses Konzertes mit Oistrach nicht. Aber es braucht ja auch keinen Vergleich, um Musik schön zu finden. Und ich meine sowohl die Qualität der Aufnahme als auch die Modernität, mit der hier musiziert wird. Ein Shostakovich des 21. Jahrhunderts sozusagen. Viel zerbrechlicher, fragiler und zweifelnder, als ich mir das bei älteren Aufnahmen vorstellen kann. Aber hier will ich mich aufgrund meiner Unkenntnis nicht festlegen.

    Gerade habe ich entdeckt, das es bei Tamino 73 Seiten mit Thread-Themen gibt, von denen ich leider erst drei oder vier kenne. Das Thema „Best Buy“ ist, hoffe ich, geeignet für die wichtige Mitteilung, dass ich mir eine CD gekauft habe. Sie enthält ein Geigenkonzert von Schostakowitsch und etwas Musik von Arvo Pärt, Rachmaninow und Kancheli, letztere Komponistin(?) ist mir völlig unbekannt.

    Es sind Aufnahmen aus dem Jahr 2011, also für meine Verhältnisse geradezu neu. Auch die Solistin, Lisa Batiashvili, ist recht neu am Markt, zumindest für mich, da ich sie gerade entdecke. Ich bin schwer begeistert von dieser schönen Musik, modern, auch mal mit Dissonanzen, und trotzdem zutiefst romantisch. Gibt es einen Thread mit dem Thema „Meine Lieblings CD“? Die wechseln bei mir zwar ständig, aber so gibt es auch immer etwas Neues zu schreiben. Und lesen würde ich solche Begeisterung sprühenden Texte auch ganz gerne. Hinweise sind willkommen!

    Schön, dass Harry den jungen Igor Levitt mit seinen unterhaltsamen Podcasts zu den 32 Sonaten Beethovens erwähnt. Diese kann man auf der Website des Bayrischen Rundfunks noch immer hören oder von dort ins eigene Musikprogramm laden. Wunderbar für lange Autofahrten oder durchwachte Nächte und wie vom Vorgänger schon geschrieben, diese Exkurse helfen vielleicht auch beim "Verstehen" der Sonaten.

    Entdeckt habe ich Beethovens Klaviermusik mit Mitsuki Uchida, will sagen, mit ihren bei Philips erschienenen Aufnahmen von Op. 109 - Op. 111 aus dem Jahr 2006. Ihre Interpretation erscheint mir, heute, da ich auch die Aufnahmen der großen Meister wie Pollini, Gilels oder anderer hier bereits genannter Pianisten kenne, sehr eigenständig, sensibel und modern im positiven Sinne. Bei aller kompositorischen Vielfalt und revolutionären Erneuerung des Klavierspiels, die man den Sonaten Beethovens zuschreibt, höre ich bei Uchida vergleichsweise mehr Melodie, Zartheit, Verklärung und individuelles Musizieren als analytische Werkschau und intellektuelle Durchdringung kompositorischer Raffinessen. Mitsuki Uchida also kommt mir in den Sinn bei Beethoven und den Pianisten von heute und morgen. Und dank Caraguli gibt es jetzt auch ein Bildchen dazu:-)

    Als Neuling unter so vielen "Kennern" erscheint mir ein Eintrag zu gerade Gehörtem am unverfänglichsten. Soeben begonnen hat das Allegro aus Mozarts Klavierkonzert Nr. 17 in der Interpretation von Maria João Pires aus der Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Ich höre die CD, die auch das Klavierkonzert Nr. 21 von Mozart enthält, schon ein paar Tage. Schon am Morgen auf dem Weg zur Arbeit im Auto oder wie jetzt zuhause beim Sortieren der Post umspült mich diese gefällige Musik. Ich verweile in letzter Zeit länger bei einzelnen Werken, möchte mir gerne Melodiebögen einprägen, irgendetwas Charakteristisches vom Stück behalten, aber das fällt mir bei dieser Musik Mozarts schwer...

    (Jetzt würde ich noch gerne das Cover hierher beamen, aber obwohl es der Alfred so schön erklärt hat, finde ich nur das JPC-Zeichen:-)