Gestern gab es im Staatstheater Darmstadt die Sinfonie Nr. 8 von Gustav Mahler. Seit fast 50 Jahren wollte ich dies einmal live hören. Jetzt war es so weit. Der wahnsinnige Aufwand für die Sinfonie zeigte sich optisch bereits in dem Augenblick, als der Vorhang aufging: die komplette Bühne samt Tiefe war besetzt mit Musikern und Chören (Details siehe unten).
Ausführende waren in erster Linie die Deutsche Philharmonie Merck. Merck, als Darmstädter Weltunternehmen, steht dahinter und finanziert Orchester und Events. Zudem war es das Abschiedskonzert des Dirigenten Ben Parmer.
Auf Schallplatte habe ich die Sinfonie unter Rafael Kubelik und de Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks kennen- und liebengelernt. Damit war der Qualitätsmaßstab hoch gesetzt. Der erste Teil der Sinfonie war dann auch ein eher Zurechthören mit dem gespeicherten Erfahrungen. Zum Ende hin gab es aber keine Schranken mehr. Körperbewegungen, Mitsingen und Laufenlassen der Tränen wurden durch diese Musik einfach so induziert, welch ein Glücksgefühl! "Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan".
Der noch ältere Mann neben mir konnte die Tränen auch nicht unterdrücken und meinte: "Ja, noch einmal werde ich das wohl nicht erleben können!" Es gibt wenig Sternstunden unter diesem Firmament, dies war eine davon - unabhängig davon, dass man die Ausführung auch kritisieren könnte. Hier die Besetzung:
Nina Bennet, Sopran | Jihyun Cecilia Lee, Sopran | Elvire Beekhuizen, Sopran | Stefanie Schaefer, Alt | Franziska Rabl, Alt | Marco Jentzsch, Tenor | Frederic Mörth, Bariton | Taras Konoshchenko, Bass
Darmstädter Kantorei | Frankfurter Kantorei | Frankfurter Singakademie | Cäcilienchor Frankfurt | Figuralchor Frankfurt | NEO Chorakademie | Kinder- und Jugendchor des Staatstheaters Darmstadt | Darmstädter Singschule
Ben Palmer, Dirigent
Heute Abend, 15.9.2024, 18.00 Uhr gibt es eine Wiederholung in Darmstadt.