Philhelene schrieb:
ZitatHallo Stefan,
ich provoziere ja auch ein bisschen. Aber was mir zum Beispiel überhaupt nicht gefällt, ist das Duett Azucena-Manrico im zweiten Akt (das teilweise doch fast schon Minimal Music ist, oder? ). Das Gespräch Leonore-Ines im ersten Akt ist imo auch ziemlich substanzlos - ich bin ja kein Fachmann, ich kann nur sagen, was ich langweilig oder nicht langweilig finde. Aber für mich ist das ein fades Gedudel, das ich als Hintergrundmusik gerade noch aushalte. Da ist der späte Verdi, und auch der "religiöse" Verdi doch viel besser! Kennt übrigens jemand sein "Ave Maria" für Mezzosopran und Streichorchester?
Hallo Philhelene,
jetzt verstehe ich das mit den Durchhaengern beim Troubadour. Gewiss gibt es Szenen im Troubadour, in denen die Saenger -- sagen wir es einmal so -- "Luft holen" koennen. Die Eingansszene nach dem Prolog, genauergesagt das Rezizativ Ines - Leonore ist musikalisch nicht wertvoll, es hilft aber die Primadonna zu praesentieren und nicht gleich mit der darauf folgenden grossartigen Kavatine anfangen zu muessen.
Auf die Zigeunerszenen incl. dem Chor (den ich einen der schwaechsten unter Verdis Choeren finde) und Stride la vampa koennte ich auch verzichten, weniger auf das Duett Manrico Azucena. Das ist zwar "Leierkasten"-Musik (man merkt foermlich, wie der Leierkasten immer wieder angedreht wird), aber auf seine Weise bemerkenswert.
Es gibt da noch so einige vermeintliche "Durchhaenger", z.B. nach Lunas Arie und Kabaletta, jedoch geht das dann in Leonoras Kantilene im Finale des zweiten Aktes ueber. Wie sich die Primadonna dann aus dem "Durchhaenger" hervorhebt, ist wieder Verdis Geniestreich.
Nachher gibt es dann noch Durchhaenger vor dem Duettino Leonora-Manrico und dem fuerigen Duett Leonora-Luna.
Das Finale des letzten Aktes mag ich am wenigsten.
Danke fuer die Provokationen. Das regt interessante Diskussionen und zum Nachdenken an.
Stefan