Beiträge von Knusperhexe

    Danke für Euer lieben Worte, doch ich verabschiede mich wirklich. Es war eine schöne Zeit und ich hatte viele schöne Begegnungen. Aber irgendwann ist dann auch mal gut. Ich schließe die Tür leise und bedanke mich bei allen für die tollen Anregungen, die schönen Gespräche und bei den Moderatoren für Ihre Arbeit.


    Alles Gute und weiter viel Spaß an der Klassik,


    Knuspi

    Es wird immer abstruser hier im Forum. Jetzt wird schon die Überschrift für diesen Thread geändert. Allerdings nicht durch mich. Und dann diese vielen Ghostwriter und themenzerschießenden Gäste. Doch das jetzt einfach etwas umgeschrieben wird, das bestärkt mich nur noch mehr in meinem heute schon mitgeteilten Beschluss, mich erstmal zu verabschieden. Adios.

    Ein weiteres Haus, das sich voll auf Talfahrt befindet, das ist leider Köln. Seit dem Intendantenwechsel von Hampe nach Krämer kommt dieses Haus auf keinen rechten grünen Zweig mehr. Krämer hat erst einmal alle alten Inszenierungen entsorgt. Von jetzt auf gleich verkündete er, dass die alten Produktion alle baufällig sein. Wer es glaubt. So wurde der Rosenkavalier trotz seiner angeblichen Baufälligkeit lustig nach Amerika verkauft. Nach ein paar Jahren schmiss Krämer dann theatralisch das Handtuch und überließ seinen Nachfolger eine regelrechte Spielplanwüste: Christoph Dammann hatte es entsprechend schwer und stieß zudem auf böse interne Querelen. Dennoch gelangen ihm ein paar große Würfe unter anderem mit dem Engagement von Jürgen Rose. Nach 8 Jahren schmiss er das Handtuch und nach ihm kam Laufenberg man kann von ihm halten was er will, seine Regie Fähigkeiten sind in meinen Augen sehr begrenzt, aber er hatte ein gutes Gehör für neue Engagements von Sängern.. es kam noch mal richtig leben in das Haus. Leider auch viel Negatives Leben. Und so verschwand Laufenberg mit Zeter und Mordio nach drei Jahren, um in Wiesbaden wieder aufzutauchen. Seine Nachfolgerin ist Birgit Meier Punkt sie manövriert den schwer angeschlagenen OpernKahn durch die unruhigen Gewässer der Sanierungszeit.. Eine sehr seltsame Intendanz. Kritik in den Soxial Media wird so gut wie nicht geduldet. Die Presse bejubelt selbst die schrägsten Produktionen. Die Spielpläne Böden von einer Spielzeit zur anderen mehr an. Wenn man bedenkt, dass Köln in der Hampe Zeit das bestausgelastete Opernhaus Deutschlands war, so schmerzt das Provinzniveau heute umso mehr

    Zürich ist ein Beispiel, wie die Marschrichtung eines Intendanten ein Haus in den Abgrund stürzen kann. Seit Homoki das Ruder übernommen hat werden nur noch verfremdete Inszenierungen geboten. Ein Tiefpunkt löst den anderen ab. Auch sängerisch ist das Haus nicht mehr unter den Top. Doch Homoki hält an seinem Kurs fest. Trotz aller Proteste, trotz geringerer Auslastung und vernichtenden Kritiken.

    Wow, chapeau lieber Doktor. Da hast du ja gleich drei neue Gefolgsleute angeworben.


    Wie wir bereits mehrfach festgestellt haben, sind die meisten Rezensionen heute sehr persönlich eingefärbt. Die wenigsten Rezensenten kriegen es heute noch hin objektiv zu berichten. Auch die Rezensionen hier, ja sogar der Kanon, sind massiv persönlich gefärbt das ist ja auch nichts schlimmes, solange man seine Meinung nicht zu Allgemeingültigkeit erhebt Insofern würde ein solcher Thread richtig Spaß machen und deshalb mache ich jetzt auch einen solchen auf.

    Es wird wirklich alles immer peinlicher im sogenannten Musiktheater. Die Neuinszenierung Lüneburgs von Hänsel und Gretel schöpft lustig munter aus den Vorlagen anderer Produktionen. Der Wald, den Barbara Bloch entworfen hat, könnte direkt aus der Berliner Inszenierung von Homoki stammen. Die traumpantomime mit ihren Luftballons erinnert doch schwer an die aktuelle Inszenierung der Wiener Staatsoper und der Hexenofen an die rund um den Globus tourende und derzeit das Publikum der Münchner Staatsoper quälende Produktion:
    http://www.theater-lueneburg.de/stuecke/haensel-und-gretel/


    Langweiliger, sich selbst wiederkäuernder, gequirlter Mist. Und ich dachte immer, als Bühnenbildner müsste man fantasievoll sein. Offensichtlich nicht. Das beweist auch Hinrich Horstkotte, dessen Hänsel und Gretel für das Theater Krefeld eine mehr oder weniger gleiche Variante seiner Produktionen für Hof und Salzburg darstellen.


    http://theater-kr-mg.de/spielp…erung/haensel-und-gretel/


    http://www.theater-hof.de/musi…sel-und-gretel/interview/


    http://www.marionetten.at/repertoire/hansel-und-gretel

    Oh, ich denke auch gerne nach in der Oper. Über das Werk, über das Leben des Komponisten, über mein Leben.... Nur dafür brauche ich keinen werkzertrümmernden Vorschlaghammer, keine selbstinszenierten "Ich halte auch allen den Spiegel vor"-Skandälchen, keine monologisierenden Programmhefttexte und ganz bestimmt keine PR-Rezensionen, die mich allesamt vom eigenständigen Denken ablenken und in eine bestimmte Richtung drängen wollen

    Ich habe mir die "Carmen" nicht angesehen, weil ich vorher genügend informiert war, dass hier wieder einmal eine Oper in meinem Augen völlig sinnentstellend verdreht wurde. Dafür verschwende ich keine Minute mehr. Aber soeben kam meine Frau ins Zimmer (sie hat ihren eigenen Fernseher, weil ich nur noch selten fernsehe), sah mich lesend sitzen und sagte: "Ich dachte schon, du schaust dir den Sch... an." Sie kennt Carmen, die wir öfter gemeinsam gesehen haben, gut, hatte aber zwischendurch mal in diese Inszenierung, an die sie mich dieser Tage erinnert hat, hinein gesehen. Ihr Fazit: "Schade um die schöne Oper und die Musik".


    Ich erhielt von Anja einen Hinweis, dass auf ARTE Carmen laufe. Es sei aber total blöde. Ich habe bei der Blumenarie reingeswitcht und nach drei Sekunden wieder ausgemacht. Nicht meine Carmen.

    Werter Octavian,


    hast Du die Kaletha-Äußerungen gelesen, u. a. zum Faust in Münster? Denn dessen Schreibstil kritisierte ich und nicht die Rezension von Misha hier, die ich sogar ausdrücklich lobte, s. Beitrag 55.


    Lieber La Roche,


    Danke für die Blumen. Das Kompliment gebe ich gerne zurück und hoffe immer noch, dass Du Dich mal wieder ins Rheinland verirren möchtest.


    Herzlichst,
    Knuspi

    Mit welchen der beiden Hosenrollen kommuniziere ich denn gerade?


    Wie auch immer:-) Stimme Dir zu, viele Sängerinnen überplärren den Kinderchor. In der Matzerath-Aufnahme finde ich eigentlich alles sehr homogen und der Partitur entsprechend umgesetzt diesbezüglich. Man hört Alt und Sopran und Köth und Grümmer ebenfalls noch gut heraus.

    Liebe Hosenrolle,


    vielen Dank, dass Du Dich gemeldet hast. Tanit Bono gefällt mir ausnehmend gut als Hänsel. Ihr Timbre ist sehr silbrig und klar, erinnert mich ein wenig an Thomas Frohn, dem Taumännchen in der mir eher unangenehmen Wallberg-Aufnahme. Auch an Elka Mitzewas Ruslaka fühle ich mich erinnert. Grundsätzlich tut es gut in dieser Konservatoriumsaufnahme - Du hast richtig vermutet - junge, unverbrauchte Stimmen zu hören. Ähnlich der Aufnahme aus dem Salzburger Marionettentheater mit der jungen Annette Dasch als Gretel und der Carmenhexe von Giedré Povilaityté. Hier ein paar Ausschnitte. Die komplette DVD kriegst du direkt beim Marionettentheater:


    watch?v=dEN7KqzyqsM


    Ich habe H & G mehrfach an Konservatorien gesehen und war immer angetan, wie frisch das mit jungen Sängern klingt. Ich stimme mit Dir überein, dass "H und G nicht wie ECHTE Kinder klingen sollen. Nein, was mir vorschwebt ist, dass der Hänsel klingen soll wie eine eher burschikose junge Frau; man soll durchaus hören, dass es kein echter Junge ist, sondern eine Sängerin, denn es geht nicht um Realismus, sondern um die Charakterisierung einer Rolle." Es ist schwierig das auszudrücken, aber das Ganze muss etwas Ungreifbares haben. Zeitloses. Das hat die Stimme der Bono in der Tat. Wenn ich wählen müsste, so würde ich mich aber für Grümmer entscheiden. Ohne das erklären zu können. Sie entspricht eben mehr meinem Idealhänsel.


    Den Aktschluss 1 finde ich ebenfalls sehr drängend und gut gelungen. ich mag es sowieso lieber, wenn das Vorspiel sich nicht direkt anschließt. So, und jetzt höre ich weiter. Die Inszenierung sagt mir leider nicht zu. Allerdings stört mich die Optik der Bono nicht. Bis nachher.


    Schockschwerenot, das Echo ist aber verhauen! Uff, ich strecke jetzt erst mal die Waffen. Die Tonqualität verursacht mir langsam Kopfweh. Bin bis zur Hexe gelangt. Auch hier ist die jugendliche Stimme angenehm nach den vielen verbrauchten Hexen im Plattenpanorama. Eine schöne Stimmlage, aber mehr nicht. Sie scheint sich noch nicht recht zu trauen. Mal gespannt, wie es weitergeht. Aber heute nimmer.


    Melde Dich doch hier komplett an, dann kommen keine Verwechslungen mehr auf mit Deinem Namensplagiator.

    Magst Du nicht deine sehr fundierten und spannenden Rezensionen zu der Discography Hänsel und Gretel hier noch mal komplett einstellen? Dann könnten wir darüber ein bisschen plaudern. Ich würde mich freuen. Liebe Grüße, knuspi

    Dank dem Gast. Ich hoffe, noch mehr zu lesen von Dir. Und ich habe die leise Hoffnung, dass es sich bei Dir um den ehemaligen User "Hosenrolle" im Klassikforum handelt? Das wäre schön. Du bist ja ein rechter "Hänsel und Gretel"-Spezialist!


    Meine Lieblingsaufnahme bleibt diese hier:


    Das Foyer finde ich sehr elegant und gelungen. Den Rest leider völlig misslungen. Angefangen von der Wegeführung bis hin zum Bodenbelag. Nicht zu vergessen die Räumlichkeiten hinter der Bühne. Völlig falsch dimensioniert. Akustik, das Thema hatten wir ja eben schon, dass die völlig vergeigt ist. Und das Riphahn den Abriss der Alten Oper vorangetrieben hat, um sich selbst ein Denkmal zu setzen, das wurmt mich natürlich auch nach wie vor.


    Dennoch hätte ich das Haus auch nicht dem Erdboden gleich gemacht, sondern ist als Musical Bühne genutzt. Doch bei diesen immensen Kosten wäre wirklich ein Abriss am besten gewesen.


    Laschet will ja auch den kulturetat NRW aufstocken. Dann warten wir mal ab.

    Es tut mir leid, aber diese Kostenexplosion finde ich wirklich nicht nachvollziehbar. Es ist klar, dass Sanierung immer etwas teurer wird. Aber, dass das dermaßen aus dem Ruder läuft. Und schlimm finde ich auch die Informationspolitik. Die Mitarbeiter müssen aus der Zeitung erfahren, dass sie noch bis 20 23 mit diesem Provisorium leben müssen? Genau so merkwürdig, dass der erste Eröffnungstermin nicht eingehalten werden konnte und dass das erst drei Wochen vor der Eröffnung jemandem auffallen soll? Und 10 Jahre für die Sanierung von diesem Bunker? Dann haben wir nachher ein top saniertes Haus und kein Geld mehr für irgendwelches Theater.


    An die vielen privaten Theater in Köln, die ums Überleben kämpfen, wage ich gar nicht zu denken. Ich sage nur Kammeroper....

    Lieber Gerhard,


    ich begreife vor allem die Relationen nicht mehr, sowohl die monetären als auch die zeitlichen. Damals hatten sie sich ins Hemd gemacht, weil Hampe mehr Etat gefordert hat, der Laufenberg ebenfalls und jetzt werden MILLIONEN für diesen grässlichen Bau verschleudert. Für ein Opernhaus, das sich auszeichnet durch eine grottenschlechte Akustik!!!!


    Und wie kann es bitte sein, dass dieser Betonklotz so viel Zeit beansprucht für die Sanierung???? Da drin ist kein Stuck und keine Finesse. Ich begreife das schlichtweg nicht. Da hätte man marode Teile einfach wegreißen und neubauen müssen!


    Dass ich die Entscheidung immer für falsch gehalten habe und mich über die Argumentation, Köln könne es sich nicht leisten, innerhalb eines Jahrhunderts zwei Opernhäuser abzureißen, mokiert habe, ist bekannt. Die alte Oper spielte in einer ganz anderen Liga als dieses Schrottgebäude. Das mag als Musicalbühne durchgehen, weil man da eh mit Verstärker singt, aber ein funktionierendes Opernhaus ist etwas anderes.


    Berlin rekonstruiert sein Stadtschloss und Köln ... versenkt Millionen (Ende offen) in einen Schrottbau!

    Das Trauerspiel nimmt kein Ende: "Um die Sanierung der Oper und des Schauspielhauses fertigstellen zu können, benötigen die städtischen Bühnen bis zu 570 Millionen Euro – zum Baubeginn 2012 waren noch 253 Millionen Euro veranschlagt. Die Verantwortlichen rechnen damit, dass die Arbeiten bis Ende 2022 beendet sein werden – die Bühnen können ihren Betrieb demzufolge also erst 2023 wieder aufnehmen." – Quelle: http://mobil.ksta.de/27890066 ©2017


    Jetzt ist es also noch ein Jahr späte: 2023. Hätte man doch damals auf Elke Heidenreich und viele andere gehört und den blöden Kasten in die Luft gejagt. Für 570.000.000 Euro hätte man wirklich die Alte Oper rekonstruieren können. Und wahrscheinlich auch noch das Schauspielhaus mit dazu. Und wie man wieder mit den Bühnen Mitarbeitern umgegangen ist. Sie erfuhren aus der Presse, dass sie noch bis 2023 im Provisorium arbeiten müssen. Da fragt man sich doch echt, was das für eine Informationspolitik seitens der Intendantin und der Stadt Köln ist.


    Die Rekonstruktion des Berliner Schlosses kostet übrigens 552 Millionen Euro. Nur mal so zum Vergleich

    Da der eine Thread zur Kölner Oper immer noch gesperrt ist, eröffne ich hiermit einen neuen. Nicht, dass das etwas an dem Trauerspiel ändern würde. Die aktuelle Intendanten hat ein Interview gegeben zur Situation. Wie mir dieses Marketing und PR Geschwafel auf den Geist geht, das glaubt ihr gar nicht. Ob in der Politik oder in der Kultur, überall nur noch blablabla. Bloß nicht zu Fehlern stehen oder mal richtig Farbe bekennen, immer schön im grauen Bereich bleiben:


    http://mobil.rundschau-online.…er=http://m.facebook.com/


    Für alle Korngold-Freunde: 2020 wird es wohl eine Neuinszenierung der toten Stadt geben. Köln hatte ja damals zeitgleich mit Hamburg die Uraufführung, natürlich noch im alten Opernhaus.


    Geht es nur mir so oder sind andere ebenfalls verwundert, was die Intendantin alles als konservativ bezeichnet? Den grässlichen Figaro, die zeitversetzten Fidelio und Bohème?


    Schwanengesang.