Danke für den Bericht!
Das hier?
Danke für den Bericht!
Das hier?
Lieber Gerhard, hier kommt Nachschlag:
Übrigens habe ich von der hübschen Elisabet Strid auch ein Video gefunden, wo sie dazu verdammt ist, die Senta in einer Variante zu singen, wo... Ach, seht selbst. Wem's gefällt :
watch?v=5XyMnkHWMFo
Und das als Widergutmachung, wobei mir das in der Inszenierung von Wieland Wagner auch nicht mehr soooo gefällt:
Nicht nur Atlanta, s. Beitrag 78, sondern auch Michigan, Houston und Seattle bringen einen Faust,d er tatsächlich im Mittelalter verortet ist. Ich muss wirklich auswandern:
Ist es Wahnsinn, so hat es doch Methode
Einmal die Spinnstubenszene in Bottrop: (Nein, eigentlich wollte ich ein heulendes Smiley posten, aber das gibt es hier nicht, ist ja auch ein Widerspruch in sich.)
Und so im Michigan Opera House, Detroit, mit Elisabet Strid als Senta:
Vom Regen in die Traufe, du Armer. Himmelmann ist ja auch einer von den "begnadeten" Regisseuren, die die Stück verhackstücken, bis sie sie goutieren können. Die Neuinszenierung nun scheint ja wirklich keine Verbesserung zu sein. Würg! Und das zu Pfingsten!
Eine schöne Paralelle: Solche Regiethetaerpastoren gibt es zumindest in der EKD haufenweise. Ein Grund warum ich mir keinen Kirchentag mehr antue; Peter Hahne hat nicht zu Unrecht den Kirchentag als „reinste Polit-Show“ bezeichnet. Ebenso wie Kunstwerke kann man auch biblische Texte als Vehikel für Ideologie missbrauchen.
Ich fand es gar nicht so schlimm beim EKT. Und ich bin katholisch
Lieber Laroche, das hast du gut entschieden. Über dieses Experiment habe ich viel gelesen: es spielte allerdings nicht in einem Bordell sondern in einem Reihenhäuschen und die Hexe war ein Kinderschänder. Die Motivation von del Monaco war nachvollziehbar, ging aber nicht auf.
Die zweite Inszenierung rekonstruierte Bühnenbilder aus der Jahrhundertwende. Sie war allerdings nicht von den Monaco gemacht. Hier kommen ein paar Fotos:
Ich habe den Herrn fürchten gelernt bei einen grauenhaften Eugen Oneginin Düsseldorf.
In Asien ist offensichtlich "Der fliegende Holländer" ausgesprochen beliebt. Beijing hat jetzt ebenfalls eine Neuinszenierung herausgebracht, die ähnlich wie die Inszenierung von Michael Hampe und Henning von Gierke voll und ganz der Romantik frönt. Und bei uns? Totaler Kahlschlag. Es ist zum kotzen.
Besonders pikant ist die Parallele zur Produktion vom abgewanderten Hampe: Der Regisseur ist Giancarlo del Monaco, der uns hierzulande mit verdrehten Produktionen quält und in Beijing das totale Kontrastprogramm fährt.
Königskinder so:
Oder so:
Irgendwie schon bezeichnend, dass ich im Netz kein Foto von einer Inszenierung finde, die das Werk in jüngster Zeit mal dem Libretto gemäß erarbeitet hat. Auch der Entwurf, den ich als letztes verlinkt habe Komma wurde so letztlich nicht umgesetzt. Die English National Opera entschied sich dann doch dafür die malerischen Entwürfe nicht umzusetzen und eine moderne Variante anzubieten.
Nur so viel, dass der Rosenkavalier bis ca 1920 in jeder Stadt gleich auszusehen hatte. Die Bühnenbilder und Kostüme von Alfred Roller waren verpflichtend für alle Bühnen weltweit.
Tiefland
Oder so:
@Joachim
Komisch nur, dass Strauß und Hoffmannsthal darauf bestanden haben, dass der Rosenkavalier stets in der Ausstattung von Alfred Roller gegeben wird. So wie es Andrew Lloyd Webber bei seinem Phantom der Oper bestimmt hat. Will sagen, irgendwas werden sie sich schon dabei gedacht haben, dass es zur Zeit Maria Theresias spielen soll.
Na ja, wir müssen uns ja wohl auch permanent rechtfertigen und werden in die reaktionäre, verstaubte und verkitschte Ecke gestellt. Außerdem gibt es für uns noch mal sehr, sehr wenig im Angebot. Das ist ja wohl nicht zu bestreiten. Und habe ich weiter oben ja gesagt, dass es durchaus beide Sichtweisen im Angebot geben dürfte. Eine gute Mischung , fifty-fifty modern und traditionell.
Ich würde weiß Gott was dafür geben, noch einmal den Rosenkavalier zu sehen, der vor diesem grässlichen Wienerwald in Köln gespielt wurde. Das war der in der Inszenierung von Michael Hampe, von dem Krämer behauptete, er wäre total marode. Und dann hat er ihn klammheimlich nach Übersee verkauft. Für mich war das der schönste, wirklich der allerschönste Rosenkavalier, den ich je gesehen habe. Und die Nachfolgerproduktion fand ich einfach nur schrecklich. Albern Komma schlecht in der Personenregie und mit himmelschreiende Optik.
Lieber Misha, das ist ja noch einmal etwas anderes. Auch ich kenne moderne Inszenierungen, die mir von der Personenregie durchaus zugesagt haben. Genauso kenne ich Inszenierungen, die sich in Bühnenbild und Kostüm an das Libretto gehalten haben, aber keine gute Personenregie aufwiesen. Dennoch sehe ich letzteres immer noch lieber als moderne Produktionen. Jetzt mal ganz abgesehen von solchen Inszenierungen, die das Stück unkenntlich machen, weil sie die Personen komplett anders motivieren als es sich Komponist und Librettist gedacht haben. Solche Produktion ignoriere ich mittlerweile.
Dein Freischütz Vergleich ist ein wenig unglücklich gewählt. Die Angaben sind da nicht so genau. Dementsprechend fielen ja die Bühnenbilder vor dem Regietheater auch immer sehr unterschiedlich aus, aber die Stimmung war überwiegend gleich. Eben romantisch. Ich habe sich Entwürfe zum Freischütz, die ich hier aber nicht posten darf. Sie sind alle unterschiedlich in der Anzahl der Bäume. dennoch sind sie eben alle werktreu.
Lieber La Roche, deine Ausführungen las ich erst jetzt, weil wir mal wieder parallel geschrieben haben. ich stimme dir voll und ganz zu.
Lieber MSchenk, einen Denkfehler sehe ich da eigentlich nicht. Ich kenne wirklich niemanden in meinem Umfeld, und ich habe einen großen, sehr großen Freundes- und Bekanntenkreis, der aufrichtig dass Regietheater schätzt. Bei vielen kam auf Nachfragen nur heiße Luft, weil sie keine Vergleichsmöglichkeiten haben, weil sie meinen, es müsste so sein und so weiter. Deswegen frage ich mich, in welcher Welt diejenigen leben, die so etwas wirklich schön finden. Noch einmal Dank an Bertarido für die ehrliche Antwort.
Grundsätzlich finde ich eben, dass es durchaus beides geben sollte. Aber das ist eben leider nicht der Fall. Es gibt zu 90% nur Regietheater.
Ja und Ja, lieber La Roche. Wobei beides grauenhafte Inszenierungen waren, die den Werken nicht gerecht geworden sind.
Ja und Ja.
Zunächst einmal danke für deine Ausführungen.
Das wäre dann aber schon kein Ausdruck unmittelbaren Wohlgefallens mehr sondern ein reflektiertes Geschmacksurteil.
Eindeutig. Hier soll es erst mal nur um die Bilder, die transportiert werden, gehen. Die Inszenierung ist dann noch einmal eine andere Sache. Da waren wir ja z.b. auch durchaus konform bei dem vergeigten Propheten aus Essen.
Mir geht es genau andersrum als dir. Mich tröstet es geradezu, wenn ich Opern und Schauspiel im Kostüm und im Dekor der Vergangenheit sehe. Dann kann ich für mich viel mehr herausziehen und lerne daraus. Zu sehen dass die Menschen damals und heute kaum unterschiedlich sind fällt mir einfach leichter bei werktreuen Inszenierungen. Moderne lenken mich zu sehr ab. Ganz abgesehen davon, dass die Bildersprache in mir wirklich häufig Unbehagen bis Ekel hervorruft. Wobei ich auch felsenfest der Meinung, bin, dass Theater nicht nur schön sein muss.
Ich lebe in der Totalen Diaspora. Im Umkreis von 400 km wütet die Regietheaterpest
Ich kann das kaum glauben. Ich frage mich immer, wie solche Leute leben. Sorry, das ist jetzt gar nicht ablehnend gemeint. Es ist mir nur einfach völlig fremd und nicht nachvollziehbar. Welche Filme guckst du? Wie bist du eingerichtet? Welche Bücher liest du? Welche Architektur bevorzugst du? wie alt bist du? Du wirst das natürlich hier im Forum nicht beantworten können. Aber ich meine das wirklich ernst. Und in keinster Weise despektierlich. Beim Doktor und bei Dieter habe ich oft das Gefühl, dass sie nur aus Krawallsucht und Prinzip gegen die alten Inszenierungen moppern. Bei dir allerdings nicht. Deswegen versuche ich mir da ein Bild zu machen.
Gefallen dir wirklich alle, wirklich alle, alle Fotos der modernen Inszenierungen besser als die der alten?
Also auch so etwas hier?
Das tun Schwanda und die Königin von Saba aber auch:
„‚Die Königin von Saba‘ ist eine von edler Melodik erfüllte bühnenwirksame Oper mit herrlichen Kantilenen, gewaltigen Chorszenen und plastischer Darstellung der Charaktere.“
– Dieter Zöchling[2]
"Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte das Stück nur noch selten zur Aufführung. Im Theater Augsburg stand im Oktober 2007 eine Neuinszenierung auf dem Spielplan. In der Spielzeit 2011–2012 ist die Oper im Spielplan des Gerhart-Hauptmann-Theaters Görlitz-Zittau (Inszenierung: Klaus Arauner). Ab März 2012 wurde die Oper in einer Neuinszenierung von Axel Köhler in einer Choreografie von Gaetano Posterino an der Semperoper Dresden aufgeführt. Der große Erfolg (die Zeitschrift Opernwelt kürte die Inszenierung 2012 zur Wiederentdeckung des Jahres) führte zu weiteren Aufführungen an der Semperoper Dresden 2014 und 2016 sowie 2015 am Teatro Massimo Palermo. Darüber hinaus liegt inzwischen der Mitschnitt einer Produktion der Wexford Festival Opera auf CD vor."
Beides sind Zitate aus Wikipedia. Aber ich habe auch zeitgenössische Literatur, die beide Werke immens lobt. Dann schmeiß zumindest die Louise raus für den Schwanda oder die Königin von Saba.
Ganz begeistert bin ich im Moment von deinen Einstellungen der Bühnenbilder. Im Moment genieße ich sie als screen saver auf meinem PC. Meine Güte, welchen Kahlschlag hat das RT angerichtet.
Habe deinen Beitrag aus dem Kanon mal hierher kopiert. Weil er mich freut. Und er ist mir auch Antrieb. Ich dachte nämlich, wir diskutieren hier so häufig auf dem Trockenen. Da helfen Bilder doch immens. Sie illustrieren den Verlust, den wir erlitten haben und leider noch weiter erleiden.
Ich schrieb meinen Beitrag offensichtlich parallel zu dem von Bertarido. Danke für das Fragezeichen hinter der Louise. Ich bitte hiermit offiziell um ein Wiederaufnahmeverfahren für die Opern Perlenfischer, Romeo und Julia, Königin von Saba, Euryanthe, Katja Kabanowa und Schwanda.
Lass uns bitte darüber noch mal abstimmen und dann bin ich ruhig.
Von mir aus können sie alle rein, da wir uns aber begrenzen müssen, würde ich tatsächlich die Louise und Romeo und Julia rauskegeln und dafür den Schwanda und die Königin von Saba oder Perlenfischer reinnehmen. Anstelle von Füchslein würde ich die Katja bevorzugen. Ich sehe beim Füchslein wirklich kein Novum. Dr Pingel möge mir verzeihen, aber ich finde die Naturschilderungen in Kitesh und Königskinder weitaus gelungener.
Lieber La Roche, es geht doch überhaupt nicht um die Aufnahme von Spielzeug, sprich Lieblingsopern. Jedenfalls bei mir nicht. Ich habe explizit viele Opern genannt, die ich nicht so mag, die ich aber für den Kanon als wichtig empfinde. Mehrfach habe ich mich bei Bertarido für seine Arbeit bedankt und ihn dafür gelobt.
Ich störe mich aber daran, dass das Ding Tamino-Opernkanon heißt, wo es überwiegend die Meinung von zwei bis drei Leuten fixiert. Ich habe mir die Beiträge ab 119 eben noch mal angesehen. Da fand doch kaum eine Diskussion statt. Caruso machte Vorschläge, begründete sie, auf meine Argumente gerade bei Königin von Saba oder Schwanda wurde überhaupt nicht eingegangen und Rums flogen diese Werke dann raus.
Wäre mir Dr Pingel nicht noch beigestanden, dann wäre auch Königskinder nicht im Kanon drin, weil Caruso mehrfach sagte, dass er zweimal Humperdinck für zuviel empfinden würde.
Nennt den Kanon von mir aus Bertaridos und Carusos Opernkanon. Das fände ich angemessen und gerecht.
Meine Güte, jetzt wirst du aber wirklich kiebig. Ich werde nicht alle Seiten durchgehen, um Dich vom Gegenteil zu überzeugen. Mir hat sich jedenfalls mehrfach der Verdacht aufgedrängt, dass manche Vorschläge bei dir nicht gut ankommen. Und nicht nur die von mir. Aber bei meinen Vorschlägen warst Du grundsätzlich kritisch. Vielleicht ist das ganze bei dir ja auch unbewusst erfolgt. Ich hatte jedenfalls mehrfach das Gefühl, dass ich bei Dir einen schweren Stand habe. Carusos Vorschläge wurden so gut wie immer durchgewunken. Wenn er meinen Vorschlag negativ bewertete, so hast Du dem stattgegeben. Wie war es z. B. bei Doktor und Apotheker? Erst als Alfred dafür in die Bresche sprang zählte meine Stimme dann auch. Beim Glöckchen des Eremiten gebe ich dir recht, da haben mehrere dagegen gestimmt. Bedauerlich, aber das kann ich akzeptieren. Doch wenn die einzigen Diskutanten Caruso und ich waren, dann zählte Carusos Stimme eben doppelt.
Und bitte bedenke, dass auch m.joho, Joseph 2 und Wolfgang ähnliche Bedenken geäußert haben wie ich. So ganz scheint es also nicht von der Hand zu weisen zu sein.
Es ehrt Dich, dass Du Dich bemüht hast, Informationen zu den dir unbekannten Stücken einzuholen. Aber hast du dir wirklich einmal z. B. Königin von Saba oder Kuhreigen angehört? In so einer knappen Zeit wirst du dir kaum ein Stück erarbeiten können.
Ach, irgendwie ist mir das jetzt auch alles zu blöde. Ich distanziere mich jedenfalls von diesem Kanon.
Leider haben sich eine Reihe von Taminos, die von Janacek nichts bis wenig verstehen, sich nicht herausgehalten. Das sieht man daran, dass z.B. die "Katja" nicht aufgenommen wurde. Osud und Katja sind musikalisch der Jenufa ebenbürtig. Wenn man das nicht weiß, sollte man einfach die Klappe halten!
Aber das war doch nicht nur bei Janacek so. Denk mal daran, welche Mühe wir beide hatten, dass Königskinder trotz 7(!) Stimmen im Kanon drin bleiben.
Und, das nur am Rande, ich hatte übrigens die Katja in meiner Nennung dabei.
"Absonderlich" nennst du meine Vorschläge? Genau das ist der Punkt, lieber Bertarido, Du urteilst über Stücke, die Du überhaupt nicht kennst bzw verlässt du dich dann weitestgehend auf das Urteil von Caruso. Meine Argumente haben dich selten überzeugt. Das ist dein gutes Recht und ich möchte Caruso auch in keinster Weise Fachwissen absprechen. Dennoch ist es definitiv kein Tamino-Opernkanon, der auf Mehrheitsentscheidungen beruht.
Weiterhin unterstreiche ich noch mal, dass meine Kritik NICHT nur darauf beruht, dass viele der von mir vorgeschlagenen Stücke nicht berücksichtigt worden sind. Natürlich finde ich das schade. Vor allen Dingen stört mich aber das Ungleichgewicht in diesem Kanon. Das habe ich bereits mehrfach betont.
Ich spiele hier nicht die beleidigte Leberwurst. Doch missfällt mir schlicht und ergreifend, diesen Kanon als allgemeingültig darzustellen. Und offensichtlich empfinden es ein paar aus diesem Forum ebenso.
Was Aron Stiehl sagt ist weitestgehend deckungsgleich mit meiner Empfindung für Salome. Dennoch möchte ich deine Vorfreude ein wenig dämpfen, lieber Misha. So etwas wirst Du wohl leider nicht zu sehen bekommen:
Der Regisseur ist nämlich derselbe, der auch die grässliche Margarethe in Münster verbrochen hat. Seine Gedanken sind durchaus richtig und seine Personenführung ist durchdacht, aber seine Bildersprache ist eben ziemlich wild, plump und unsensibel.
Rosenkavalier so:
Oder so:
Sorry Bertarido, aber ich sehe es wirklich nicht als Mehrheitsmeinung. Ausschlaggebend waren meistens die sehr fachkundigen Ratschläge und Meinungen von Caruso. Wenn es wirklich nach der Mehrheit gehen würde, dann frage ich mich, warum einige Opern mit mehr Nummerierungen als andere letztlich aus dem Kanon rausgeflogen sind.