Beiträge von Reiner_Klang

    Zitat

    Original von Herbert Henn
    ...wenn man sagt:" Der Sänger hat ein Tremolo"...


    Hallo Herbert,
    ich weiß nicht, wer dieser "man" ist, der so etwas sagt. Derjenige mag das umgangssprachlich verwenden. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, daß es falsch ist. In einigermaßen seriösen Kritiken, Zeitschriften und anderen Texten liest man eine solche Formulierung normalerweise nicht.


    Grüße :)

    Die eingangs von faun genannte Definition ist absolut korrekt:


    Tremolo bezieht sich auf Lautstärke / Tonintensität
    Vibrato bezieht sich auf Tonhöhe / Frequenz


    Zitat

    Original von Herbert Henn
    Eine Abart des Vibratos ist das Tremolo, bei dem die Frequenzmodulation über sieben, manchmal sogar über zehn pro Sekunde steigt.(J.M.Fischer)
    Mit Lautstärke hat Tremolo gar nichts zu tun.


    Diese Aussage ist physikalisch, musikalisch und überhaupt FALSCH!


    Zitat

    Original von Mengelberg
    Dies sind physikalische Definitionen - keine musikalischen.


    Musik ist rein materiell gesehen erst einmal Physik. Im Thema dieses Threads geht es um zwei Begriffe, die zur physikalischen, nicht ästhetischen Beschreibung eines Tones / Klanges verwendet werden (wenngleich man diesen physikalischen Aspekt mit ästhetischen Adjektiven koppeln kann).


    Etwas anderes sind die musikalischen Dimensionen, die sich mit der künstlerisch-ästhetisch-sinnlichen Seite der Musik, insbesondere von deren Rezeption befassen. Aber eine physikalisch richtige Definition kann auch in diesem musikalischen Zusammenhang nicht ins Gegenteil verkehrt werden! Das wäre auch unter diesem Aspekt schlicht falsch.


    Zwei Beispiele zur Illustration: Bei einem Sänger, der einen langen Ton mehr oder weniger in der Tonhöhe moduliert (=Vibrato) von einem schönen Tremolo zu sprechen, wäre sachlich falsch. Bei einer Orgel, deren Tremulant (so heißt er schon mal!) die Windzufuhr beeinflußt, so daß die Tonintensität schwankt (=Tremolo), von einem zauberhaften Vibrato zu sprechen, wäre ebenso falsch. (Für die ganz Spitzfindigen: Natürlich weiß ich, daß es bei der Modulation der Windzufuhr auch zu minimalen Tonhöheneffekten kommt, aber diese sind sozusagen eine Nebenwirkung).


    Liebe Grüße :)

    Ich leide immer geradezu körperlich mit, wenn Kinder sich bei einem Auftritt oder Vorspiel verspielen oder hängenbleiben. ;(


    Als Erwachsener ist man dann schnell dabei zu sagen: "Ist doch nicht so schlimm!" Dabei ist es für das Kind sehrwohl schlimm, denn fast alle Kinder nehmen solche Termine sehr ernst und bereiten sich mit Hoffen und Bangen darauf vor. Und eine erlebte "Blamage" sitzt so tief!


    Grüße :)

    Kleiner Nachtrag zum Thema Internet-Radio. Hier ein paar Verzeichnisse von Radiosendern rund um die Welt mit teilweise sehr exotischen und kuriosen Inhalten:


    http://www.shoutcast.com
    http://www.surfmusik.de
    http://www.liveradio.de
    http://www.webradio-finden.de


    Anmerkung zu m-muellers Video: Da Dirigent und Orchestermusiker in Freizeitkleidung spielen und die sichtbaren Stühle leer sind, stellt sich mir die Frage, ob das Orchester vielleicht aus Spaß eine musikalisch ambitionierte Mitarbeiterin des Hauses (Kartenverkäuferin, Platzanweiserin oder sogar Putzfrau) auf das Podium bat?!? Dafür wäre es dann ja eine beachtliche Leistung, oder?


    Grüße :)

    Ich möchte allen Vorrednern recht geben, die die Lautsprecher als wichtigstes Glied der Kette bezeichnen. Von hier aus muß die Gesamtanlage konzipiert werden. Aber: Natürlich benötigen die LS einen passenden Verstärker. Das heißt, er muß der elektrischen und musikalischen Leistung der LS angemessen sein. Einerseits sollte er deren Potential bequem (d.h. inkl. einer Reserve) ausschöpfen können, andererseits ist es unnötig, an ein paar mittelgute Boxen einen Super-High-End-Verstärker zu hängen. Im letzten Fall dann lieber vom vorhandenen Budget einen höheren Anteil in die Boxen investieren.


    Ein ebenfalls entscheidendes Kriterium für die sinvolle Konzeption einer guten Musikanlage ist der Raum, in dem die Anlage steht und die Position der Boxen. Je nach Anspruch des Hörers bedeutet dies mehr oder weniger große Kompromisse in der gesamten Einrichtung des Raumes. Hier sind erstaunlich viele, auch sehr anspruchsvolle, Musikfreunde eher sorglos. Die Boxen werden dahin gestellt, wo halt Platz ist, am besten asymetrisch zum Hörplatz und schön in die Ecke beim Vorhang. :no:


    Zitat

    Original von teleton
    ...Wir schließen den KH an einem guten CD-Player mit anständigem eingebauten KH-Vr (ein separater KH-Vr ist dann raußgeschmissenes Geld) und so hängt es nur noch von der Güte des KH ab, ob der Sound gefällt oder nicht...


    Lieber Wolfgang, diese Aussage zeugt von einem großen Optimismus. Erstens gibt es eine wachsende Zahl von guten und sehr guten CD-Playern, die gar keinen KH-Ausgang mehr haben. Zweitens ist bei denen, die einen haben, nur in der Minderzahl eine ausreichend hohe Leistung (bspw. für einen AKG K 701) bzw. Signalqualität (gilt für alle High-End-KHs) vorhanden.


    Wenn viel über KH gehört werden soll, muß sorgfältig anhand des vorhandenen Budgets, des verwendeten KHs und des individuellen Anspruches entschieden werden, ob man sich ggf. einen guten, aber etwas preiswerteren CD-Player (ab ca. 400 €) plus einen guten Kopfhörer-Verstärker (ab ca. 150 €) zulegt, oder den CDP gezielt auch nach dem KH-Ausgang aussucht. Hier ist mir derzeit kein Gerät unter 600-700 € bekannt, das hohen Ansprüchen genügt. Falls jemand eines kennt, lasse ich mich gerne belehren!


    Liebe Grüße :)

    Gestern abend lief im Deutschlandradio Kultur ein Themenabend zu Rostropowitschs 80. Geburtstag. Leider konnte ich bloß den letzten Teil hören, in dem sich der Moderator mit David Geringas über seine Studienzeit bei Rostropowitsch usw. unterhielt. Hochinteressant. Auch, was über die Zusammenarbeit von Rostropowitsch mit Schostakowitsch, Prokofieff und anderen Komponisten bzw. anderen Musikern gesagt wurde.


    Immer wieder faszinierend und begeisternd finde ich die Demut von Rostropowitsch. Dies zeichnet Menschen mit wahrer Größe und Souveränität aus! Wie tiefsinnig und ernsthaft er sich jeder Komposition, gerade auch in der neuen Musik und bei den vielen ihm gewidmeten Werken, näherte. Daß er sich bei seiner hohen musikalischen Reife immer wieder Interpretationsanregungen bei Kollegen (nicht nur Cellisten, auch Pianisten wie Gould oder Richter) holte. Er gab ihnen seine Noten und fragte sie nach Artikulationsvorschlägen!


    Großartiger Musiker und Mensch! Meine allergrößte Hochachtung!


    Grüße :)

    Für mich ist die zu klärende Grundfrage:


    Will ich eine Komposition - gleich welcher Epoche - an jedem Instrument nach einem Ideal oder Leitbild verwirklichen, wie ich es im Kopf habe oder nehme ich die individuelle Orgel zum Ausgangspunkt der Überlegungen?


    Im ersten Fall halte ich es für praktikabel, was Sebastian weiter oben beschrieb: Ich versuche, meine Registrierung und Interpretation mit dem vorhandenen klanglichen Material zumindest näherungsweise zu realisieren. Damit werden in der Regel klangliche Ergebnisse erzielt, die den "üblichen" Erwartungen an die Musikstücke mehr oder weniger entsprechen.


    Im zweiten Fall studiere ich Disposition, klangliche Besonderheiten, Spielhilfen etc. der individuellen Orgel und überlege mir, welche Musik ich hiermit darstellen will bzw. kann. Dabei kann es zu gewagten Experimenten kommen, die musikalisch durchaus interessant sein können. Andererseits gibt es auch Gewaltakte, die ich für nicht sinnvoll halte: Ich werde nicht an der kleinen Silbermannorgel in Großhartmannsdorf eine Orgelsinfonie von Widor oder Vierne spielen wollen (nur als Beispiel genannt). Allerdings habe ich schon außerordentlich beeindruckende Reger- und Liszt-Interpretationen (Matthias Eisenberg und zwei Blut und Wasser schwitzende Registranten :D ) an der genannten Schulze-Orgel gehört.


    Wegen des orgelbautechnischen Hintergrundes halte ich es grundsätzlich für leichter realisierbar, Musik einer früheren Epoche auf einer später gebauten Orgel zu spielen als umgekehrt. Von heutigen "Universalorgeln" bzw. gezielten Nachbauten von Instrumenten einer bestimmten Klangepoche einmal abgesehen.


    Grüße :)

    Wenngleich zu fortgeschrittener Stunde, möchte ich mich noch einmal kurz zu einer kleinen Erläuterung zu Wort melden:


    Es ist richtig, ich sprach von der Schulze-Orgel in Markneukirchen, die in der ersten Hälfte der 1990er Jahre durch die Dresdner Werkstatt von Kristian Wegscheider (hervorragende Orgelbaumannschaft für historische Instrumente, haben meine größte Hochachtung!) restauriert und weitestgehend in den Originalzustand versetzt wurde. Es handelt sich nach meinem Kenntnisstand um die einzige in Deutschland vollständig mit Originalmechanik und Disposition erhaltene Schulze-Orgel. Allein die Trakturen sind eine unglaubliche handwerkliche Meisterleistung. Man sollte sie gesehen haben. Übrigens ermöglicht der örtliche Kantor gerne Zugang zu und Besichtigung des Instrumentes.


    Anmerkung zu Markneukirchen: Die Stadt mag ein kleines, eher unscheinbares Örtchen im Vogtland sein, aber zumindest Orchestermusiker kennen häufig ihren Namen. Gibt es dort doch heute noch nicht weniger als 60 handwerkliche Musikinstrumentenbauer. Dieses Gewerbe hat dort eine rund 300jährige Tradition. Anfang des letzten Jahrhunderts hatten die Hersteller und Versandbetriebe des Ortes einen Weltmarktanteil vor allem bei Streichinstrumenten von rund 80% (sic!) und in Markneukirchen befand sich deshalb ein amerikanisches Konsulat. Auch heute noch läßt sich im Ort nahezu ein komplettes Orchester aus lokalen Instrumenten bestücken. In Markneukirchen gibt es außerdem ein Musikinstrumentenmuseum mit einer der umfangreichsten Sammlungen in Deutschland.


    Zu der Bemerkung von fagott, ob ich Bachaufnahmen an romantischen Orgeln jede Berechtigung abspräche: Antwort prinzipiell nein aus musikhistorischem und klanglich-ästhetischen Interesse, aber Maßstab oder Referenz wird eine solche Aufnahme für ein Werk J.S.Bachs für mich nie sein können. Ich finde auch Glenn Goulds Goldbergvariationen höchst interessant, Referenz bleibt für mich das Cembalo.


    Liebe Grüße :)

    Mir kamen zu diesem Thema spontan zwei Gedanken:


    1. Für mich macht es einen Unterschied, ob es um eine Aufnahme oder um ein Konzert geht. Im Rahmen eines Konzertes finde ich viele Experimente erlaubt und sogar wünschenswert. Warum nicht, wenn es an der jeweiligen Orgel passende Register gibt, auch einmal Frescobaldi massiv grundtönig registrieren oder eine barocke Triosonate mit schönen Streichersolostimmen spielen. Bei den Aufnahmen würde ich unterscheiden in solche, die die Möglichkeiten einer spezifischen Orgel demonstrieren sollen und solche, die eine möglichst "gültige" Interpretation eines Werkes festhalten sollen. Im letzteren Fall würde ich für mein Empfinden die Experimentierfreude in deutlich engeren Grenzen halten.


    2. Der genannte Zeitraum (19./20.Jh.) umfaßt im Orgelbau allein in Deutschland eine gewaltige Bandbreite technischer und klanglicher Art. Hier zeigt sich für mich ein beträchtlicher Teil der Meisterschaft eines Organisten, angesichts des spezifischen Instrumentes zu entscheiden, welche Musik angemessen darstellbar ist. Ich kenne beispielsweise eine Orgel von J.F.Schulze ( 1848 ) mit einem unerhört kraftvollen und strahlenden Prinzipalchor, traumhaft streichelzarten weiten Flöten, mörderischen Zungenstimmen (bis Posaune 32') und einigen Soloregistern (Gambe 8'), die die Zuhörer zum Schmelzen bringen. Auf dieser Orgel ist Bach genauso ein Traum wie Rinck, Rheinberger, Reger oder sogar einige Zeitgenossen.


    Liebe Grüße :)

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    Original von salisburgensis
    Herreweghe, Peter Kooy
    fesselt vom ersten Takt an; herrlich runder und samtig leuchtender Klang des Orchesters; im Gegensatz zu meinem Vorredner stört mich Kooys Timbre nicht - im Gegenteil, die Aufnahme; die mich emotional am tiefsten berührt, da stimmt einfach alles


    Das kann ich nur mehrfach unterstreichen. Dies war meine erste Aufnahme der Kantate und ich liebe sie bis heute vor allen anderen. Sie bildet häufig den wohltuend-berührenden Schluß eines schönen Abends oder auch eines anstrengenden Tages für mich.


    Zitat

    Original von salisburgensis


    Bei Harnoncourt/Huttenlocher, Herreweghe/Kooy und Koopman/Mertens kann man genung hören. :]


    Auch ich höre das "genung" in dieser Aufnahme gesungen und halte es im übrigen nicht für einen Druckfehler im Text. Wir können sehr häufig beobachten, daß Dichter - insbesondere bei zur Vertonung bestimmten Texten - Worte phonetisch anpassen. Manchmal für Reim oder Versmaß, manchmal auch aus inhaltlichen Gründen. Für mich ist der dunkelweiche Abschluß des Wortes "genung" hier eine absolut stimmige Verstärkung des todmüde-erschöpften Gestus.


    Liebe Grüße :)

    Liebe Musikfreunde,
    die unendlichen Weiten des Internets bieten eine riesige Fülle an Quellen für Musik aller denkbaren Stile und Formen. Hierzu zähle ich beispielsweise Webseiten von:


    - Radiostationen
    - Komponisten / Interpreten / Orchestern
    - Konzerthäusern und andere Veranstaltungsorten
    - Festivals
    - Plattenfirmen
    - Hochschulen
    - Archiven
    - musikbezogenen Vereinen, Gesellschaften, Stiftungen
    etc. etc. etc.


    Ich fände es schön, wenn wir einmal in einem Thread sammeln, was jeder von uns hier an Schönem, Seltenem, Wissenswertem oder einfach Unterhaltsamem entdeckt hat bzw. benutzt.


    Selbstverständlich sind hier nur LEGALE Quellen gemeint!!!


    Um die Linkophobie von Alfred nicht zu traktieren, können die Webadressen ja so formuliert werden, daß sie hier nicht als direkte Links erscheinen (was ich eigentlich sehr nützlich fände!!!).


    Ich möchte mit einem kleinen Beispiel beginnen: Auf meinem heimischen PC habe ich mir den phonostar.de-Player (kostenlos) installiert und kann seitdem unter anderem aus einer Vielzahl von Klassik- oder Jazz-Sendern rund um die Welt auswählen. Der Player aktualisiert sein mehrere tausend Sender umfassendes Verzeichnis ständig und ermöglicht so immer wieder Neuentdeckungen.


    Grüße :)

    Zitat

    Original von m-mueller
    ...habe ich mir auch gleich den ganzen Mozart bestellt..
    ...mal sehen, vielleicht werde ich ja doch noch Mozart-Fan.


    Deine brutale Härte gegen Dich selbst treibt mir Tränen des Mitgefühls in die Augen! ;(


    Wundere Dich bitte nicht über die eigenwillige Gestaltung der CD-Hüllen: Auf Veranlassung der Europäischen Union und in Abstimmung mit dem Bundesimmissionsschutzgesetz mußte auf jede Hülle ein warnender Aufdruck wie z.Bsp.: "Diese Musik kann bleibende Schäden bei Ihnen oder Ihren Kindern verursachen!" oder in der Ausgabe für den internationalen Markt noch drastischer: "Mad Mozarts music murders" :baeh01:


    Grüße :)

    Zitat

    Original von nufan
    Außerdem denk ich, dass die Plattenfirmen vermehrt drauf schauen, da mit "normalen" Klassik-CDs nicht mehr viel zu holen ist, da muss schon ein Hype her, damits was bringt.


    Wenn die Einnahmen aus den Netrebko-Alben die eine oder andere Repertoire-CD mit geringerem Verkauf oder die Pflege des Altkataloges mitfinanzieren würden, einverstanden. Dazu gehören aber Verlegerpersönlichkeiten in der Entscheiderposition.


    Leider gilt in etlichen großen Plattenfirmen heute die Devise, daß jede Aufnahme oder jedes Segment sich allein rentieren muß und "Querfinanzierungen" eingeschränkt oder untersagt werden. In der Folge werden dann ganze hochwertige Katalogteile verramscht oder einfach sterbengelassen.


    Über die Deutsche Grammophon im konkreten Netrebko-Fall kann ich diesbezüglich jedoch keine Aussagen machen!


    Grüße :)

    Vor wenigen Wochen war ich - seit mehreren Jahren erstmals wieder - im Leipziger Gewandhaus. Das Gewandhausorchester spielte unter Richard Hickox als Gastdirigenten Musik von Elgar, Britten und Frank Bridge (Enter Spring).


    Letzterer war für mich die Entdeckung. Ich hatte zwar schon (auch hier im Forum) von ihm gelesen, aber noch nie etwas gehört. Tolle Musik, sehr klangschön bei hochinteressanten lichtdurchfluteten Dissonanzverläufen in einem sehr groß besetzten Orchesterapparat. Ich hatte kurz danach eine Naxos-CD von u.a. dem gespielten Stück in Händen, war mir aber unsicher wegen der Klangqualität. Kann dazu jemand etwas sagen?


    Zweites Thema: Britten, Symphonie für Cello u. Orchester
    Dieses Werk wurde nach meinem Kenntnisstand unter Leitung des Komponisten mit Rostropowitsch in Moskau uraufgeführt. Neulich las ich in einer Zeitschrift von einer CD-Aufnahme dieses Werkes, ebenfalls unter Leitung von Britten und mit Rostropowitsch am Cello, aber mit einem englischen Orchester. Nun entstanden bei mir zwei Fragen:
    1. Gibt es eigentlich eine Aufnahme der Moskauer Uraufführung?
    2. Wie ist die letztgenannte Aufnahme musikalisch und klanglich zu beurteilen?
    Ich würde mich freuen, wenn jemand von den Spezialisten unter Euch dazu etwas sagen kann.


    N.B.: Im Konzertprogramm des Gewandhauses war im Textteil zu der Cellosymphonie ein Bild von EDWIN !!! Unfaßbar! Keine Ahnung, warum! :baeh01:


    Grüße :)

    Guten Morgen miteinander,


    meine Meinung zur musikalischen Qualität von Anna Netrebko habe ich bereits weiter oben geäußert und auch meinen Gefährdung, durch übertriebenes Marketing jemanden vorzube- (ver-?) urteilen.


    Nach dieser ausgeuferte Diskussion möchte ich einfach nur anmerken, daß Anna völlig rational handelt, wenn sie jetzt ihre Chance ergreift. Vielleicht interessiert sich in wenigen Jahren kein großer Veranstalter und keine Plattenfirma mehr für sie (was ich ihr nicht wünsche!!). Dann hat sie wenigstens "mitgenommen" (das meine ich nicht abwertend), was ihr in ihrem musikalischen Leben möglich war. Ich gönne es ihr. Schließlich ist keiner gezwungen, sie in Konzerten oder per Konserve anzuhören.


    P.S. In wenigen Monaten tritt sie mit Rolando V. hier bei uns im Gerry Weber Stadion auf. Dies ist der Platz, wo Axel Schulz gerade seinen Comeback-Versuch schmerzhaft versägte... :faint:


    Grüße :)

    Lieber Alfred,
    der AKG K 500 war zu seiner Zeit ein guter KH. Trotzdem wirst Du staunen, wenn Du ihn im direkten Vergleich mit dem K 701 hörst. Dazwischen liegen nicht nur zwei KH-Entwicklungsgenerationen, sondern klangliche Welten. In Wien gibt es garantiert etliche Händler, die diesen KH vorrätig haben. Nimm doch einfach Deinen K 500 mit und einige gute Aufnahmen, die Du in- und auswendig kennst, und teste beide im direkten Vergleich. Es soll Leute geben, die haben auf ihren Aufnahmen schon Musiker entdeckt, von denen sie gar nicht wußten, daß die mitspielen... ;)


    P.S.: Ich habe den K 701 selbst und genieße ihn sehr!


    Grüße :)

    beckmesser:
    Da gibt es wohl gleich mehrere Mißverständnisse:


    1. Ich habe das Prinzip des Kopfhörerausganges bei den meisten Vollverstärkern erläutert (=simpler Widerstand) und daß der lange Signalweg CDP --> Vorstufe (ggf. mit Klangregelung, Filtern etc.) --> Endstufe mit diversen Störpotentialen keine optimale Lösung sei. Hinzu kommen Themen wie die von Theophilus erwähnte Spannungsversorgung, Kabel, Gehäuse etc. Daß der harmlose kleine Widerstand "böse Störungen" verursache, diese Aussage stammt nicht von mir.


    2. Die meisten hochwertigen KHVs sind so ausgelegt, daß sie grundsätzlich eine gewisse Bandbreite von nieder- bis hochohmigen KHs betreiben können, ohne in klangliche Grenzbereiche zu kommen. Meistens sind sie aber für einen bestimmten Bereich optimiert. Theophilus hat weiter oben hierzu schon einiges gesagt (Stichwort Creek) und auch einen grenzwertigen KH (AKG K 1000) genannt. Bei Jan Meiers hervorragenden KHVs ist es so, daß Du die Geräte in einer Standardausführung bestellen kannst, wie sie auf der Website genannt wird. Wenn Du jedoch für bestimmte KHs eine bestimmte optimale Anpassung der Ausgänge wünschst, wird die entsprechend eingerichtet. So kannst Du Dir auch, wenn Du bspw. einen hoch- und einen niederohmigen KH besitzt, jeweils einen Ausgang mit 0 Ohm (oder knapp darüber) und einen hochohmig auslegen lassen.


    Grüße :)

    Hallo Thomas Norderstedt,


    ich würde für Deinen Sennheiser noch empfehlen, den Lakepeople G 99, den Meier Corda Aria oder (nicht ganz billig, aber sehr gut) den Lehmann Black Cube zumindest einmal näher zu betrachten. Hängt aber davon ab, wo Du Deine Budgetgrenzen setzt.


    Grüße :)

    Zitat

    Original von Theophilus
    Typische Aussage von jemandem, der nicht einmal in Betracht zieht, dass man gelegentlich einfach Musik hören will, ohne seine Umgebung damit zu belästigen... :D


    Das stimmt, ich bekenne mich schuldig! :untertauch:


    Allerdings würde dieser Ansatz bedeuten, daß ich nicht mit den in diesem Thread fast ausschließlich erwähnten offenen Kopfhörern hören dürfte. Damit muß jeder sonst im Zimmer Anwesende zwangsläufig mithören.


    Bei mir ersetzt der KH erstens Lautsprecher einer Qualität, die in meinem Budget nicht enthalten wären und zweitens ermöglicht er mir trotz der ausgedehnten Schlafzeiten meiner beiden kleinen Kinder das Musikhören in angemessener Lautstärke.


    Grüße :)

    @Kurzstückmeister:
    Ich finde Deinen polemisch-undifferenzierten "Beitrag" - mit Verlaub gesagt - ziemlich daneben. :no:


    Hier wurden ernsthaft unterschiedliche Dimensionen des Themas erörtert und keineswegs kritiklos oder deutschtümelnd bejubelt. Es wurden einseitig eskalierende Entwicklungen in Orgelbau und Orgelmusik des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts erwähnt, die eine Gegenbewegung hervorriefen. Da diese Gegenbewegung unterschiedliche Synergien mit anderen geistigen und gesellschaftlichen Strömungen dieser Zeit entwickelte, erlebte sie eine unerwartete Dynamik, enwickelte ungeahnte Facetten und kam letztendlich auch zu großen Teilen unter die Räder eskalierender gesellschaftlicher Entwicklungen.


    Trotzdem hat sie wichtige Beiträge zur Reflektion orgelbaulicher Entwicklungen geleistet und vielerlei Anstöße zu musikalischen Ansätzen geliefert, die von damals dominanten Strömungen radikal abwichen. Darüber kann man sich heute erheben oder darüber lästern, daß mancher vor lauter Gegenbewegung auf der anderen Seite vom Pferd fiel. In jedem Fall hat das Thema ernsthafte Beschäftigung verdient und nicht kindischen Hohn und Spott!


    N.B.: Nur damit niemand hier etwas in den falschen Hals bekommt: Ich freue mich über die herrlichen Beiträge meines deutschen Volkes zu Kunst und Kultur der Welt und fühle mich diesen emotional besonders nah. Gleichzeitig beschäftige ich mich mit großer Neugier und Begeisterung mit den herrlichen Beiträgen anderer Völker und Kulturen. Wenn es heute "in" ist, gerade als Deutscher seine Wurzeln zu verleugnen und lächerlich zu machen, werde ich dem in jeder geeigneten Weise entgegentreten. Leugnen der eigenen Identität ist der erste Schritt zur Reduktion von Vielfalt, hin zur Uniformität. Gerade die Vielfalt macht unsere Welt so wunderschön und reich. Deshalb: Vielfalt statt Einfalt!


    Grüße :)

    Zitat

    Original von Theophilus
    Und was soll der gute Thomas deiner Meinung nach tun, wenn er mit dem Kopfhörer Radio hören will?


    Meine Meinung (die ich gerne begründet korrigieren lasse):


    Klanglich bringt ein KHV beim Radiohören nur etwas, wenn man digitalen Empfang (terrestrisch oder via Satellit) hat. Mit analogem Radioempfang + gutem KHV + gutem KH werden nur die klanglichen Defizite der Radioübertragung unangenehm deutlich.
    Sollte man entweder über digitalen Radioempfang verfügen oder aus Bequemlichkeitsgründen den KHV nicht umstecken wollen, dann ist der von Theophilus erwähnte Anschluß des KHV an die Vorstufe eine Möglichkeit.


    Grüße :)

    Zitat

    Original von Kurzstueckmeister
    Der Dualismus "Bildungszweck" und "Vergnügen" stinkt mir natürlich ...


    ...Abitur mit 1,0 ?? Im Matheunterricht vor Vergnügen gequietscht bei der Beweisführung durch vollständige Induktion von Zahlenfolgen? Du hast meine grenzenlose Verehrung, Du Bildungsgenießer! :jubel: :D :jubel:


    Grüße :)

    Die Verkabelungsfrage muß individuell gemäß verwendeter Geräte geklärt werden. Ich gehe im folgenden einmal von einem Vollverstärker aus.


    Es gibt viele KHV, die das Signal aus dem CDP durchschleifen. Damit kann der KHV an den CDP angeschlossen werden und der Verstärker an den KHV.


    Viele CDP haben mehrere Ausgänge (digital, analog, optisch bzw. unterschiedliche Steckervarianten). In diesem Fall ist es oft möglich, den KHV an einen Ausgang, den Verstärker an den anderen Ausgang des CDP zu stöpseln.


    Der umständlichste, aber auch lösbare Fall ist, daß der CDP nur einen Ausgang und der KHV keine Ausgänge (außer für KH) hat. Dann brauchst Du eine Weiche nach dem CDP, an den Du KHV und Verstärker anschließen kannst. Dabei kann Dir jeder gute Händler weiterhelfen.


    Grüße :)

    @Alfred:
    Wenn es Dir nicht nur um die allgemeine Diskussion des Themas, sondern auch eine persönliche Empfehlung geht, solltest Du uns den oder die Kopfhörer nennen, die Du betreiben möchtest und an welchem CD-Player. Außerdem wäre die Angabe eines preislichen Rahmens hilfreich. Es gibt akzeptable Lösungen ab ca. 100 €, gute bis sehr gute Lösungen zwischen 200 und 500 €. Das für mich akustisch noch unterscheidbare Maximum wird knapp unter 1000 € erreicht.


    beckmesser:
    Für mp3-Spieler sind tragbare Kopfhörerverstärker je nach Musikrichtung, klanglichem Anspruch, verwendeten Kopfhörer und Einsatzzweck (Joggen, Bahnfahren, Dienstreisen etc.) mehr oder weniger sinnvoll. Der iPod ist wegen seines äußerst mäßigen Klanges allerdings für audiophile Hörer ein schlechtes Beispiel.


    Für PC-Soundkarten stimmt Deine Aussage generell so nicht. Zuerst steht und fällt alles mit der Qualität des D/A-Wandlers auf der Karte. Ist der schlecht, kannst Du einen Kopfhörerverstärker sparen. Dann ist eher ein guter externer Wandler sinnvoll. Etliche gute interne oder externe Soundkarten mit guten Wandlern haben auch sehr gute Kopfhörerverstärker eingebaut. Beispiel Terratec Phase 24. Deren Kopfhörer-Ausgang ist nur durch einen richtigen teuren Kopfhörerverstärker wesentlich zu verbessern. Für Leute, die am PC Musik über Festplatte oder Internetradio hören, ist so eine Karte eine relativ preiswerte und qualitativ hochwertige Lösung.


    Der Betrieb eines Kopfhörerverstärkers an einer hochwertigen HiFi-Anlage zu Hause hat überhaupt nichts mit Voodoo zu tun und auch nix mit hochohmig / niederohmig.
    Die meisten Vollverstärker haben einen KH-Ausgang, der nur per zwischengeschaltete Widerstände vom Lautsprecherausgang abgezweigt wird. Dies kann bei manchen Kopfhörern und einigen hochwertigen Verstärkern ganz akzeptable Lösungen ergeben. Aufgrund des langen Signalweges und diverser beeinflussender Störgrößen ist auf diese Weise das Potential wirklich hochwertiger KH aber nicht auszuschöpfen.
    Alles hängt jedoch auch hier vom persönlichen Anspruch ab! Wer mit seinen MidFi-Komponenten glücklich und zufrieden ist, muß sich mit diesen Themen keinen zusätzlichen Streß machen!
    Wer aber einen AKG K 701, einen Sennheiser HD 650, einen Beyerdynamic DT 880, einen Grado, einen großen Audiotechnica etc. sein eigen nennt und wissen will, was die wirklich können, der sollte mal einen guten KHV ausprobieren (Nebenbemerkung: natürlich am CD-Player, nicht am Verstärker!!!). Die elektrostatischen KH (Stax etc.) haben ja von Haus aus den eigenen KHV dabei.


    Grüße :)