Bei 8'53'' beginnt das Gelbe vom Ei in der Kantate BWV 134 Ein Herz, das seinen Jesum lebend weiss.
Sehr schön, allerdings leidet die Sprachverständlichkeit unter der Maske.
Bei 8'53'' beginnt das Gelbe vom Ei in der Kantate BWV 134 Ein Herz, das seinen Jesum lebend weiss.
Sehr schön, allerdings leidet die Sprachverständlichkeit unter der Maske.
Gaspar Sanz, Suite Espanola - Aniello Desiderio
Gaspar Sanz, Folias - AbsoLutes
hohe Klangqualität
Bach, Suite BWV 996, e-moll - Jorge Caballero
Nochmal die Gnossienne Nr. 1 von Satie - Ilona "Guitar" spielt
Ich finde, das Werk wird hier sehr angemessen interpretiert.
nach längerer Zeit mal wieder ein Eintrag:
Francesco Maria Veracini (1690 - 1768) wurde im Thread der Barockkomponisten erwähnt, aber es lohnt sich ein genaueres Hinschauen, bzw. -hören. Mir persönlich gefällt ein Stück ganz besonders gut: die Sonate Accademiche Op. 2, Nr. 12
Es gibt eine ganze Reihe von Einspielungen bei youtube, ich möchte aber nur das am meisten funkelnde Highlight vorstellen, die Chaconne (4. Satz), gespielt von Fabio Biondi, Violine (5:40 min).
Wobei ich natürlich die Meinung, dass Bach deswegen bedeutend war, weil er die wohltemperierte Stimmung bekannt gemacht habe, nicht teile.
Die Meinung, dass Bach bedeutend war, teile ich hingegen.
Das sehe ich in der Tat genauso, die Meinung wurde nur "for the sake of the argument" kundgetan. But now I´m puzzled.
Wenn Dir einer sagt: Du bist nur zufrieden mit Deiner Frau, weil Du es glauben willst und das ist irrational, was sagst Du ihm dann?
Blindtest mit Anlagen, Blindtest mit... jetzt begeben wir uns auf dünnes Eis...
Ich meine, Bach war bedeutend, weil er die wohltemperierte Stimmung bekannt gemacht hat.
Links Meinung, rechts Argument. Ich meine, weil: die Meinung bezieht sich auf das Argument.
Ob sie jetzt auch das Argument beinhaltet oder nicht, das ist in der Tat eher eine Frage für die Sprachwissenschaftler. Ich bin da leidenschaftslos, meine mengentheoretische Überlegung mag ungenau sein.
Aber ob diese Unterschiede im längerfristigen Hören Bestand haben erweist sich eben erst bei längerfristigem Hören verschiedener Musik.
Das hat aber nun wenig mit der Tatsache zu tun, daß es sich um einen Blindtest handelte, sondern damit, daß die Anlage offenbar auf Effekt gezüchtet ist, der dann auch kurzfristig zu überzeugen vermag (der klassische "Super"-Baß, resp. die gedrückte Loudness-Taste). Langfristig nervt das nur, weil es nicht natürlich ist.
Alles keine Frage von Blind vs Sehen, sondern von kurz- vs langfristig.
Alles anzeigenDer Duden sagt:
Argument:
Rechtfertigungsgrund, [stichhaltiger, plausibler] Beweisgrund, Punkt einer Beweisführung
Meinung:
persönliche Ansicht, Überzeugung, Einstellung o. Ä., die jemand in Bezug auf jemanden, etwas hat (und die sein Urteil bestimmt)
Das Verhältnis dürfte diffiziler sein: typischerweise wird einer Meinung keine Beweiskraft zugeordnet, einem Argument schon eher, es sei denn, es handelt sich um ein billiges, fragwürdiges, umstrittenes oder Schein-Argument, oder ähnlichen Abqualifizierungen der Aussagekraft des Arguments.
Zur Untermauerung einer Meinung wird man Argumente benutzen, es gibt also Argumente, die Bestandteil von Meinungen sind, das wäre die Schnittmenge.
Ebenso gibt es Argumente unabhängig von Meinungen, sowie Meinungen, die nicht argumentgestützt sind. Mengentheoretisch würde ich von 2 durchaus stark überlappenden Kreisen ausgehen.
Erstaunlich, dass du offensichtlich lange durchs Leben gekommen bist, ohne diesen Unterschied zu kennen.
ein klassisches Melomane-Statement: beleidigend, ohne weiterzuführen.
Es kommt auf Zufriedenheit aber entscheidend an. Hifi ist ein Hobby und keine Wissenschaft. Wenn die Beweisbarkeit wichtiger ist als die Zufriedenheit, ist das unpragmatisch und ideologisch irrational.
Klar, das Auge hört mit, ebenso das Portemonnaie. Was teuer ist und auch so aussieht, MUSS besser sein als die Billigkisten aus dem Hifi-Ramschladen.
Ist es aber nicht.
Der technische Fortschritt hat dazu geführt, daß PCs von 2000 bis jetzt ungefähr um den Faktor 1000 leistungsfähiger geworden sind, bzw. es ca. 1000 mal mehr Bang pro Buck gibt. Das hat sich natürlich auch bei anderen Elektronik-Komponenten analog entwickelt.
Ich habe mir gerade eine neue Soundkarte gekauft, weil die alte öfters mal stehen blieb, kostet die Hälfte, hat aber einen um 20 dB höheren Dynamikbereich (was man wohl eh nicht mehr hört) und ist wesentlich kleiner (keine Cinch-Anschlüsse mehr, sondern 3,5-Klinke). Könnte, wenn man wollte, 7.1-Sound ausgeben, die alte konnte nur Stereo. Hört sich klasse an, sieht aber nach nix aus. In einem Blindtest wäre sie Sieger, sonst wohl nicht.
Ansonsten, lieber Holger, ist es gerade andersrum als Du oben postulierst. Wenn Zufriedenheit wichtiger ist als Beweisbarkeit, wenn man also GLAUBT, daß es sich besser anhört, WEIL man es glauben WILL, obwohl man es besser wissen könnte, dann ist das irrational.
Anscheinend gibt es Thüringer Beamte in der Version ohne Hirn - und vielleicht ab und zu auch mal mit, wäre zumindest zu wünschen.
Neuester Auswuchs: Ein hoher Thüringer Beamter hat vorgeschlagen, weiblichen Menschen und denen, die das gerne wären eine neue Bezeichnung zuzuordnen - Menschen mit Uterus. Es ist nicht zum Lachen und nicht zum Heulen. Es ist Realität.
La Roche
Hab ich da was nicht mitgekriegt? Seit wann haben Leute, die gern Frauen wären, aber keine sind, einen Uterus??
Da unser Rechtsstaat die künstlerische Freiheit in den Grundrechten verankerte, hat man die unterschiedlichen Wege in der Gestaltung zu akzeptieren.
Alles in Ordnung, solange man keinen Etikettenschwindel betreibt.
Eine Regietheather-Oper ist eben nicht "Die Zauberflöte", sondern allenfalls ein "Singspiel, entfernt angelehnt an Die Zauberflöte, unter weitgehender Verwendung der Musik von W. A. Mozart".
Jeff Beck, der vor wenigen Tagen gestorben ist, und den ich so gut wie nicht auf dem Radar hatte, weil ich mich wenig um elektrische Gitarren gekümmert habe, der aber dennoch unglaublich gut war, erhält eine posthume Anerkennung von einem der ganz großen der akustischen Gitarre: Tommy Emmanuel
Cause we´ve ended as lovers
Joseph Haydn, Serenade Op.3. Nr.5 - Alegrias Guitar Trio
Nach dem Rolling Stone die #5 der besten Rock-Pop-Gitarristen
Hier bei Ronnie Scott‘s mit der noch jungen Tal Wilkenfeld. Am Schlagzeug Vinnie Colaiuta
wunderschön !!
Irving Berlin, Puttin' on the Ritz - Joscho Stephan und Marion Lenfant-Preus
Charlie Chaplin, Smile - Joscho Stephan und Bireli Lagrene
David Goudreau, Tonada
Playback!?
Ja, ist zu befürchten - andererseits scheint es tatsächlich in einer Kirche aufgenommen worden zu sein. Rätselhaft...
Da würde ich jetzt sagen, lieber m-mueller, darauf müssen wir einen trinken! Wir müssten uns nur noch einigen, ob Bier oder Wein ...
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Wein - Bier geht aber auch! Und OT: ich muß Dich ja bei der Gelegenheit immer noch davon überzeugen, daß es keinen Kabelklang gibt.
Alles anzeigenZurück zum eigentlichen Thema - wie es der Thread-Titel ausdrückt. Die Umfrage aus Köln und Düsseldorf hat gezeigt, dass es selbst dann, wenn sie nicht offen gezeigt wird, latente Unzufriedenheit des Publikums mit dem gibt, was heute auf den Opernbühnen gezeigt wird (die liegt bei ca. 80%, ist also ziemlich hoch). Die Umfrage hat methodisch ganz bewusst nicht gefragt: Mögen Sie RT - ja oder nein? - sondern ganz konkrete Dinge angesprochen. Die "Definitionsfrage" "Was ist RT"? wurde damit nicht gestellt und es ist auch nicht sinnvoll, sie hier zu stellen. Der Zuschauer betrachtet eine Theateraufführung letztlich aus ganz anderer Perspektive und mit einem anderen Interesse als der Theaterkünstler. Für den Zuschauer ist entscheidend, was er sieht und ob er damit zufrieden sein kann. Daran ändert keine Definition und keine Erklärung etwas. Wenn sich Theaterkünstler meinen rechtfertigen und das als richtig hinstellen zu müssen, was sie dem Publikum vorführen und ihm nicht gefällt, sind sie grundsätzlich auf verlorenem Posten. Deswegen neigen sie dann auch dazu, das Publikum zu verarschen und für dumm zu verkaufen, das sich dann natürlich auch verarscht und für dumm verkauft vorkommt. Das steigert wiederum die latente Unzufriedenheit. Latente Unzufriedenheit zu ignorieren, ist aber eigentlich unklug. Denn das rächt sich irgendwann einmal, auch wenn es nicht gleich ist.
Wenn es diese latente Unzufriedenheit gibt - warum zum Teufel hält sich Regietheater dann so lange? Das scheint doch ein Paradox zu sein. Wirklich seriös beantworten könnten das nur empirische Studien - denn das ist letztlich kein theoretisches, sondern ein empirisches Problem. Aber man kann - mehr oder weniger spekulativ - einige Erklärungsansätze versuchen.
1. Die Eventkultur: Es ist auffallend, dass heute das "radikalste" Regietheater an den "großen Häusern" stattfindet. Bayreuth z.B. Bayreuth ist aber Bayreuth, also per se ein Event, wo man wegen Bayreuth hinfährt vornehmlich und nicht nur, um eine Wagner-Oper zu erleben. Dazu passt Regietheater mit Eventcharakter, was Aufsehen erregt. Bei den "normalen" Häusern in der "Provinz" dagegen (das ist jetzt nicht abfällig gemeint, sondern nur eine Beschreibung) sieht es anders aus. Da ist "Regietheater radikal" von der Politik und dem Publikum her nicht durchsetzbar - sondern beschränkt sich auf einige wenige aufsehenerregende Events bei einem Normalbetrieb von allenfalls "Regietheater light", was zwar nicht immer stimmig ist, aber doch in der Regel erträglich für ein Publikum, das hauptsächlich wegen der Musik und der Sänger in die Oper geht. Wenn die Inszenierung dafür nicht "Spielverderber" ist, wird das so hingenommen.
2. Der Gewöhnungseffekt. Marek Janowski berichtet von einem Gespräch mit einem Beleuchter, der bekennt, ein großer Opernfreund zu sein, aber gar kein Bedürfnis mehr hat, eine Oper in mehr oder weniger unbearbeiteter Form aufgeführt zu bekommen. Das, was man sieht, bestimmt langfristig die Seh- und Hörgewohnheiten. Regietheater ist prägend. Die Maßstablosigkeit dieser Art von Theaterästhetik - dass es keine Rolle mehr spielt, dass man ein Stück so aufgeführt bekommt, wie es ist, sondern nur noch als ein anderes als es ist - führt auch zu einer Maßstablosigkeit auf Seiten der Rezipienten bzw. Zuschauer und Zuhörer. Das ist bei einem Teil der Zuschauer und Zuhörer zumindest der Fall.
3. Die fehlende Alternative. Ivo Pogorelich ist sicher ein begnadeter Pianist. Aber er hat auch immer wieder so etwas wie "Regietheater auf dem Klavier" gemacht nach dem Motto: "Ich bin anders und mache alles anders" - der Notentext und der Wille des Komponisten sind keine Verbindlichkeiten mehr. So macht er im Falle von Gaspard de la nuit (genauer: im Mittelsatz Le gibet) glatt das Gegenteil von dem, was Maurice Ravel wollte. Heraus kommt so etwas wie interpretatorische Ratlosigkeit und eine glatte Fehlinterpretation. Nur hat man im Falle von Gaspard de la nuit so viele hochkarätige Alternativen, dass man diese Pogorelich-Entgleisung leicht verschmerzen kann. Beim Regietheater ist es anders. Wenn nahezu alle begabten Regisseure, die etwas zu sagen haben, schon seit Jahrzehnten im Geist des Regietheaters erzogen werden, gibt es kaum wirkliche Alternativen. Regietheater ist ja nicht zufällig entstanden - auch das zu untersuchen, ist letztlich Aufgabe für Historiker. Die "alte" Form von Theater hatte sich überlebt und man suchte nach Neuem. Das passiert immer wieder in der Geschichte. Nur wenn die Alternativen zu RT zumeist ziemlich hausbacken und auch ästhetisch weniger überzeugend geraten, schaffen sie kein wirkliches Gegengewicht und RT hat hier dann die besseren Karten. Auch das gehört zur Ehrlichkeit in der Debatte um RT, dies zuzugeben. Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel. Aber hier geht es um den Regelfall. Deswegen glaube ich, dass sich Regietheater so lange halten wird, bis sich auf dem Theater durch die Theaterkünstler eine Ernst zu nehmende Alternative entwickelt. Wie das geschehen wird, kann man natürlich nicht voraussagen. Es wäre schon viel wert, wenn sich immer mehr Regisseure dazu bekennen würden, dass für sie so etwas wie "Werkgerechtigkeit" ein Ernst zu nehmendes Kriterium ist und damit dieser Unverbindlichkeitsmasche, deren Folge nur ästhetische Maßstablosigkeit ist, entgegentreten. Das wären dann kleine Schritte vielleicht, aber in die richtige Richtung!
Schöne Grüße
Holger
Donnerschlach, Holger!
Ich bin mal komplett und vollständig einer Meinung mit Dir !
Außerdem (großes Lob!) entbehrt der Beitrag in Gänze der ansonsten so hervorstechenden Unverständlichkeit, die meist eines Deiner Markenzeichen ist (was Du aber wohl mit den allermeisten Philosophen teilst).
Jedenfalls kann ich mich nach diesem Beitrag entspannt zurücklehnen in der Meinung, das Regietheater nun im Wesentlichen verstanden zu haben.