Beiträge von Philippe Duc d'Orléans

    Da ich mich sehr für das Byzantinische Reich interessiere, hätte ich gerne erfahren, ob es in diesem Forum jemanden gibt, der sich mit der Musik der Byzantinischen Epoche auskennt. Sucht man byzantinische Musik bei jpc oder amazon, stösst man zwar auf einige Resultate, es gibt jedoch selten Hörbeispiele dazu.




    Leider gibt es zu den obigen CDs keine Hörbeispiele. Kennt jemand diese zufällig?

    Diese CD habe ich bereits angehört. Die Musik erinnert etwas an westliche Kirchenmusik des Mittelalters, aber schön anzuhören.
    Für alle möglichen Tipps und Hinweise wäre ich euch sehr dankbar.


    Philippe


    Der neueste Roman von Rebecca Gablé ist zwar noch nicht erschienen, aber ich bin ziemlich sicher, dass er sehr spannende Unterhaltung bieten wird, zumal die Autorin mich mit ihren bisherigen historischen Romanen (Das Lächeln der Fortuna, das zweite Königreich, der König der purpurnen Stadt) schon überzeugt hat.
    Nähere Informationen und Leseproben zu diesem und anderen Romanen auf ihrer Hompepage: http://www.gable.de



    Ebenfalls ganz oben auf meiner Warteliste: Die Fortsetzung der Fantay-Saga "A Song of Ice and Fire" von George R. R. Martin. Mit der deutschen Ausgabe wird es wohl noch etwas dauern, auf Englisch erscheint das Buch in GB am 17. Oktober. Weitere Informationen: http://www.georgerrmartin.com


    Die "Alexias", eine Glanzleistung der byzantinischen Historiographie, von Anna Komnena (1083-um 1153), einer kaiserlichen Prinzessin. In diesem Geschichtswerk beschreibt (um nicht zu sagen verherrlicht) die Tochter des Kaisers Alexios I. von Byzanz ( 1081-1118 ) dessen Leben und Taten. Die Herrschaft des Alexios Komnenos fiel in eine für Europa und Byzanz sehr wichtige Zeit, die der Kreuzzüge. Die Bedeutung der Alexias ist recht beachtlich, für manche der von Anna beschriebenen Ereignissen gibt es zwar noch zahlreiche andere Quellen (etwa zum Investiturstreit), aber für manche Einzelheiten ist die sie die einzige Quelle. Auch literarisch hat der Text einiges zu bieten. Die Übersetzung von Diether Roderich Reinsch ist mit zahlreichen hilfreichen Anmerkungen versehen, was das Werk noch zugänglicher macht.


    Ein gelungenes englisches Werk über die Endphase des Römischen Reiches, dessen Hauptstadt 1261 von den Byzantinern zurückerobert wurde und 1453 and die Türken fiel. Gut und informativ geschrieben von einem wahren Experten der spätbyzantinischen Zeit, Donald M. Nicol, welcher in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Publikationen zu diesem Thema herausgeben hat. Kann ich nur empfehlen.


    Danke schon mal für diese Hinweise. Ich werde mich bei Gelegenheit danach umschauen.;)

    :DNun, würde ich über die nötigen Mittel verfügen, wäre ich vielleicht ähnlich kauffreudig. Immerhin habe ich mir heute zwei Werke gegönnt:

    Farnace - Eine unglaubliche Aufnahme.

    Honi soit qui mal y pense!
    Sehr schöne engl. Musik aus dem 14./15. Jahrhundert.


    LG Philippe

    Mir kommt da Schumann in den Sinn, der in seinen letzten Jahren immer stärker unter Wahnvorstellungen litt. Ich glaube, er hörte im Kopf himmlische Musik, aber dann auch wieder Musik, die aus der Hölle zu kommen schien und ihn in tiefe Verzweiflung stürzte. 1854 musste er sein Amt als Musikdirektor in Düsseldorf aufgeben und versuchte Selbstmord zu begehen. Deswegen verbrachte er danach den Rest seines Lebens in einer Nervenklinik, wo er 1856 starb.

    Zitat

    Original von Ulli
    Kennst Du die von Dir aufgezeigte Einspielung? Wie ist sie?


    Also zum Glück war sie billig, denn erstklassig ist sie mit Sicherheit nicht. Ich zitiere hier einmal eine englische Rezension:

    Zitat

    Original von http://www.goldbergweb.com/en/discography/2001/13209.php In 1732, when Giovanni Battista Sammartini wrote his first opera, Memet, he was already an important exponent of the emerging symphony. Memet is in mixed Baroque- Classical style, but Act II and III's orchestral introductions are early examples of symphonic writing. Memet was a comparatively popular opera seria subject at the time. It concerns the moral struggle between tyranny and justice in the war-like Turkish sultan, Memet (tenor), who is besotted with the Byzantine slave, Irene (soprano), who loves Demetrio (alto), as does her sister, Zaide (soprano), who is beloved in turn by Memet's courtier, Solimano (soprano). The action unfolds through a series of attractive, deftly characterised arias, a couple of dramatic accompanied recitatives, a touching duet between Irene and Demetrio awaiting separation by Memet's command and a concluding quintet. A pair of trumpets adds occasional brilliance to the strings.
    Unfortunately this first recording of Memet is a disappointment. The modern instrument Camerata's attempt at Baroque articulation and reduced vibrato is undermined by lapses of ensemble and intonation. Mirko Guadagnini's Memet is calamitous. He strains awkwardly at even simple vocal flourishes. This is a serious impediment to singing any Baroque music, let alone the florid arias of a love-afflicted operatic warrior. The three sopranos are poor actresses and indifferent to Baroque style. Their shrill, unwieldy voices are riddled with a broadly undulating vibrato and evince a very approximate attitude to pitch. That the counter-tenor Michel van Goethem is a little better is faint praise indeed. Using such inferior performers robs this opera of all its charm and most of its drama. CHRISTOPHER PRICE


    Die Oper "Memet" (1732) von Giovanni Battista Sammartini (1700/01-1775). Zentrale Figur des Werkes ist der Osmanische Sultan Mehmed II. (1451-1481), der sich in eine byzantinische Schönheit verliebt, deren Herz aber einem anderen gehört. In seinem Jähzorn will der Sultan sie hinrichten, aber am Ende zeigt er Einsicht und die Geschichte nimmt ein glückliches Ende.

    Zitat

    Original von der Lullist
    Seine Musik ist eher volkstümlicher, allerdings weiß ich nicht um welchen der viele Corettes es sich bei Dir handelt.
    Das war auch eine größere Familie, aber Michel ist der bekannteste Vertreter.


    Das kann man ja an den Jahreszahlen sehen, ich meinte den Corrette, der 1709 bis 1795 gelebt hat.

    Mittelalterliche Musik: um 900 - um 1430
    Renaissance: um 1430 - um 1600
    Frühbarock: um 1580 - um 1620
    Hochbarock: um 1620 - um 1680
    Spätbarock: um 1680 - um 1750
    Wiener Klassik: um 1760 - um 1830
    Klassik: um 1780 - um 1830
    Romantik: um 1820 - um 1900


    Natürlich ist die Einteilung nicht eindeutig, wie würdet ihr sie gestalten?

    Ich tue praktisch alles zu Musik, ich erledige Hausaufgaben, mache etwas am Computer oder lese. Beim Lesen z.B. ist die Musik für mich eine bereichernde Untermalung zu meinem Buch. Wenn ich beispielsweise einen Mittelalter-Roman lese, der in einem Kloster spielt, so macht Mönchsgesang die Bilder im Kopf nur noch lebendiger. :D

    Dieser Thread sei dem großen Barockkomponisten Telemann gewidmet.


    Beginnen wir mit einer Kurzbiographie:



    Telemann, Georg Philipp (1681-1767), deutscher Komponist des Barock. Der Pastorensohn wurde am 14. März 1681 in Magdeburg geboren. Er erhielt seine musikalische Ausbildung bei dem Magdeburger Kantor Benedictus Christiani, blieb aber überwiegend Autodidakt. 1701 begann er ein Jurastudium an der Universität Leipzig. 1704 wurde Telemann Organist und Musikdirektor an der Neuen Kirche (heute Mattheikirche) in Leipzig, im gleichen Jahr ging er als Kapellmeister an den Hof des Grafen Promintz in Sorau (im heutigen Polen). Von 1708 bis 1712 war er Hofkapellmeister in Eisenach, anschließend wurde er Kapellmeister an der Barfüßer- und Katharinenkirche in Frankfurt am Main und bald darauf städtischer Musikdirektor. 1721 ließ sich Telemann in Hamburg nieder. Hier arbeitete er bis zu seinem Tod als Musikdirektor der fünf Hauptkirchen; er war Kantor am Johanneum und ab 1722 auch Leiter der Hamburger Oper. 1728 gründete er zusammen mit Johann Valentin Görner die erste deutsche Musikzeitschrift Der getreue Musicmeister, in der er zeitgenössische und eigene Werke veröffentlichte. Er starb am 25. Juni 1767 in Hamburg.


    Telemann, der einer der produktivsten und neben Georg Friedrich Händel und Johann Adolf Hasse einer der bekanntesten Komponisten seiner Zeit war, bildet ein wichtiges Bindeglied zwischen der Musik des Hochbarock, wie sie beispielhaft im Werk Johann Sebastian Bachs, mit dem Telemann seit seiner Eisenacher Zeit befreundet war, deutlich wird, und der Musik der Vorklassik, wie sie in den Werken Carl Philipp Emanuel Bachs oder Christoph Willibald Glucks zu hören ist. Er verband gekonnt den herkömmlichen, barocken Kontrapunkt mit anmutigen italienischen Melodien und der Klangfülle französischer Orchestrierung. Er nahm die Kompositionsweise des galanten Stils auf und wurde einer der Wegbereiter der Klassik.


    Telemann schuf Werke in allen Gattungen seiner Zeit: Er verfasste 50 Opern, 46 Passionen, etwa 1 400 Kirchenkantaten und 70 weltliche Kantaten, Oratorien, Lieder, Oden und Kanons, außerdem etwa 1 000 Orchestersuiten (davon 125 erhalten), etwa 120 Solokonzerte sowie Kammer-, Klavier- und Orgelwerke. Georg Philipp Telemann steht im Buch der Rekorde als "produktivster Komponist".


    (Quelle: Microsoft® Encarta® Enzyklopädie 2002. © 1993-2001 Microsoft Corporation.)