Beiträge von Joseph II.

    Wolf-Dieter Hauschild (1937-2023)

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    Wie erst kürzlich bekannt wurde, ist der Dirigent Wolf-Dieter Hauschild, geboren am 6. September 1937 in Greiz, am Himmelfahrtstag (18. Mai 2023) im Alter von 85 Jahren in Leipzig verstorben.


    Hauschild machte sich einen Namen gerade auch als Chorleiter. In der DDR leitete er zwischen 1971 und 1978 den Berliner Rundfunkchor und ab 1978 den Rundfunkchor Leipzig. Parallel wurde er als Nachfolger Herbert Kegels auch Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig (bereits von 1973 bis 1976 war er Stellvertreter Heinz Rögners beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin gewesen). Diese Ämter hatte er bis zum Bruch mit den DDR-Behörden 1985 inne, als er während eines Gastspiels in Stuttgart in die BRD übersiedelte. Ein für Leipzig geplanter kompletter "Ring" kam infolgedessen über das "Rheingold" (1984) nicht hinaus.


    In Westdeutschland wurde er bereits mit Beginn der Spielzeit 1985/86 GMD in Stuttgart und Chefdirigent der dortigen Philharmoniker. 1991 wechselte Hauschild nach Essen und wurde im Jahr darauf zudem Intendant und GMD des dortigen Aalto-Theaters (bis 1997). Seine letzten festen Engagements führten ihn nach Halle (2001-2004) und parallel nach Rostock (2002-2004). Danach war er nur mehr als Gastdirigent tätig.


    Quelle: https://www.ndr.de/kultur/Diri…ulturkurzmeldung3484.html

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    Lorenzo Perosi

    Klavierkonzert (1916)*

    Suite Nr. 2 "Venezia" (1907)


    Umberto Battegazzore, Klavier*

    Orchestra del Teatro Regio di Torino

    Donato Renzetti


    Aufnahme: Cattedrale della Vergine Maria Assunta e San Lorenzo, Tortona, 23. September 2016














    Diese CD aus Italien war nicht ganz einfach zu beschaffen, doch erreichte sie mich heute endlich.


    Solch ein vollblütig-spätromantisches Klavierkonzert mit einfühlsamen Melodien (knapp 40-minütig) hätte man dem päpstlichen Chorleiter der Cappella Sistina (1898-1956) gar nicht zugetraut.

    Ich erwarte von der Kulturstaatsminister*in Roth, dass im Falle des antisemitischen Faschist*en R. Strauss genauso entschlossen und nachhaltig vorgegangen wird wie im vorbildlich recherchierten und abgehandelten Falle der Benin-Bronzen zur Beglückung des nigerianischen Volkes.

    Schon gestern Abend begonnen, nun die Akte III bis V:



    Claudio Monteverdi
    "L'Orfeo"


    Nigel Rogers, Emilia Petrescu, Anna Reynolds, Ian Partridge et al.


    Monteverdi-Chor Hamburg

    Instrumentalsolisten

    Camerata Accademica Hamburg

    Hamburger Bläserkreis für Alte Musik

    Jürgen Jürgens


    Aufnahme: Congress Centrum, Hamburg, 10.-14. November 1973



    Mein liebster "Orfeo" in Stereo. Von den historischen nach wie vor jener unter Helmut Koch von 1949 mit dem m. E. unübertrefflichen Max Meili in der Titelpartie, aber Nigel Rogers steht dem nicht viel nach.

    Soeben im Streaming entdeckt:


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    Antonio Salieri

    Akademische Ouvertüre C-Dur "Zum Namenstag Kaiser Josephs II."


    Orchestra Città di Verona

    Enrico De Mori


    Aufnahme: 2015 (?)








    Klingt sehr feierlich und durchaus ansprechend, selbst wenn die Orchesterqualität einige Schwächen offenbart. Man wünschte sich also eine professionelle Einspielung.

    Wiederum Alte Musik:



    "La favola di Orfeo" (Text: Angelo Poliziano)

    Kompositionen von Serafino dall'Aquilano, Marco Cara, Bartolomeo Tromboncino, Filippo de Lurano & Michele Pesenti


    Josep Benet, Nancy Long, John Dudley, Marie Claude Vallin, Philippe Cantor, Daniel Beitenhader, Dirk van Cronenborgh


    Huelgas Ensemble

    Paul Van Nevel


    Aufnahme: Kirche zu Pellenberg, Flandern, 9/1981

    Erstmals gesehen:




    Die wohl bekannteste Filmadaption von Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung". Tatsächlich führte auch hier Franco Zeffirelli die Regie. Die Besetzung könnte 1967 nicht prominenter sein, an der Spitze Elizabeth Taylor und Richard Burton, seinerzeit das bestbezahlte Schauspielpaar der Welt, das sich auch privat einen Ehekrieg lieferte und vielleicht auch deswegen besonders glaubhaft herüberkommt. Für ihre Leistungen erhielten beide den David di Donatello. Zudem gab es jeweils zwei Oscar- und Golden-Globe-Nominierungen. Die Inszenierung fällt Zeffirelli-typisch opulent aus.

    Der Zeffirelli-Film mit dem fragwürdigen deutschen Titel. Sicher, man wollte den Originaltitel (Fratello Sole, Sorella Luna) Eins zu Eins ins Deutsche übersetzen, aber in der deutschen Sprache ist der Mond - anders als im Italienischen - nun mal männlich und somit keine Schwester und die Sonne ist - ebenfalls anders als im Italienischen - weiblich und somit kein Bruder. Eigentlich müsste der Titel dann lauten: Schwester Sonne, Bruder Mond. smilie_verl_041.gif


    Gregor

    Danke für diesen Zusatz, lieber Gregor. Wie so häufig, werden Filmtitel in ganz merkwürdiger Weise übersetzt. Beispiele sind Legion. Mittlerweile finde ich viele Synchronisationen sehr bemüht und selten überzeugend. Besonders wenn die Lippenbewegungen so überhaupt nicht mehr zum gesprochenen Wort passen wollen, kann ich einen Film gar nicht mehr mit Genuss schauen. Idealerweise versuche ich deswegen, die Filme in der jeweiligen Originalsprache (ggf. mit Untertiteln) zu schauen, was ich mir früher nicht hätte vorstellen können, doch der Gewinn ist nach meinen Erfahrungen meist ganz erheblich, auch wenn es mehr Konzentration braucht.



    Noch ein Zeffirelli-Film, den ich zuletzt vor knapp zwei Jahrzehnten komplett sah. "Bruder Sonne, Schwester Mond" von 1972 behandelt die frühe Phase des später heiliggeprochenen Franziskus von Assisi. Stilistisch an die Ästhetik von Zeffirellis "Romeo und Julia" angelehnt, ist der Höhepunkt die opernhaft inszenierte Audienz vor Papst Innozenz III. (Sir Alec Guinness). Die Aufbruchstimmung innerhalb der Katholischen Kirche um 1970 fließt fraglos mit ein.


    Una "Stravaganza" dei Medici

    Intermedien (1589) für "La pellegrina"


    Tessa Bonner, Emma Kirkby, Emily Van Evera, Mary Nichols, Caroline Trevor, Nigel Rogers


    Taverner Consort

    Taverner Choir

    Taverner Players

    Andrew Parrott


    Aufnahme: Studio No. 1, Abbey Road, London, 7/1986

    Damit geht es nun noch weiter, bereits zu lange pausiert. Passend dazu einen Asti Spumante.

    Alle Jahre wieder. Dieses Thema scheint in beständiger Regelmäßigkeit wiederzukehren. Dass der Chorpart im Finalsatz der Neunten von Beethoven zu bewältigen ist, haben zahlreiche professionelle Chöre bewiesen, wovon nicht minder wenige Aufnahmen künden. Dass ein Laienchor dadurch in aller Regel vor unüberwindbare Probleme gestellt wird, sollte niemanden überraschen und spricht nicht ansatzweise gegen das Werk. Ein Laienorchester wird bspw. auch erhebliche Schwierigkeiten haben, eine komplexe Symphonie von Mahler oder Schostakowitsch adäquat wiederzugeben. Wer aber würde daher ernsthaft behaupten, diese Werke seien deswegen misslungen.

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    Lorenzo Perosi
    Suite Nr. 5 "Tortona"
    Suite Nr. 7 "Torino"


    Orchestra Sinfonica "Nuova Cameristica di Milano"
    Arturo Sacchetti


    Aufnahme: Sala Polifunzionale di Tortona, 11. November 2002 (Nr. 5), 25. Oktober 2003 (Nr. 7)







    Sehr gefällige Orchestermusik eines Komponisten, der fast ausschließlich durch seine Sakralmusik Bekanntheit erlangte. Beide dreisätzig, ist die "Tortona"-Suite 22-minütig, die "Torino"-Suite bringt es hingegen sogar auf 46 Minuten Spielzeit. Man könnte mit etwas gutem Willen auch von Symphonien sprechen, da die Stücke ziemlich ambitioniert daherkommen. Ich hoffe auf eine Einspielung der Suiten Nr. 1 "Roma", Nr. 3 "Firenze" und Nr. 4 "Messina".

    Helmut Berger (1944-2023)

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    https://orf.at/stories/3317212/

    Ich bin fassungslos. Das schockiert mich nun wirklich ungemein. Gerade gestern Nacht schaute ich zufälligerweise noch die legendäre Ausgabe von "Talk im Turm" mit ihm von 1992. Und erst kürzlich habe ich die volle Genialität dieses Schauspielers durch die Filme "Die Verdammten" und "Gewalt und Leidenschaft" von Luchino Visconti erfahren dürfen ("Ludwig II." kannte ich seit langem). Wahrlich ein großer Verlust. Der jahrzehntelange Niedergang nach leider viel zu kurzem Zenit Anfang/Mitte der 1970er Jahre hatte tragische Qualitäten. Dass er gleichwohl immerhin beinahe 79 Jahre alt wurde, hätte man andererseits kaum für möglich gehalten.

    Ergänzend möchte ich zu meinen obigen Zweifeln anfügen, dass es zu Lebzeiten Czernys gerade einmal zwei mir bekannte Sinfonien mit einer Spielzeiten von ca. einer Stunde gab: Beethovens 9. und die erst nach dem Tod von Schubert bekannt gewordene "Große C-Dur Sinfonie".


    Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass es diese Sinfonie ist, zumal davon keine "offizielle CD" existiert, die man zum Vergleich heranziehen könnte, aber es würde mich persönlich wundern, wenn der Beethoven Schüler seinen Lehrer auf dem Gebiet der Sinfonie übertrumpft hätte und eine reine Instrumentalsinfonie mit dieser langen Spielzeit schrieb.

    Es scheint tatsächlich zu stimmen, wie dieser Artikel des American Symphony Orchestra nahelegt: https://americansymphony.org/c…ufe-ich-herr-zu-dir-1840/


    Die Symphonie D-Dur wurde demnach zwischen 21. April und 9. Oktober 1814 komponiert und vermutlich zu Lebzeiten Czernys nie aufgeführt. Die Aufnahme der besagten Symphonie entstand in der New Yorker Avery Fisher Hall am 14. November 2004. Hier das Konzertprogramm: https://crstager.com/creativem…an-Symphony-Orchestra.pdf


    Czernys "Die Macht des Gesanges" (1842) aus demselben Konzert findet sich übrigens ebenfalls bei diversen Streaming-Diensten.

    Hieraus zumindest noch den Prolog:



    Giuseppe Verdi
    "Giovanna d'Arco"
    Lyrisches Drama in einem Prolog und drei Akten


    Montserrat Caballé, Plácido Domingo, Sherill Milnes et al.


    Ambrosian Opera Chorus

    London Symphony Orchestra

    James Levine


    Aufnahme: Abbey Road Studios, London, 8 & 9/1972




    Die Weltersteinspielung und bis zum heutigen Tage offenbar auch die einzige echte Studioaufnahme dieser Oper unter Idealbedingungen. Bereits bei der Ouvertüre (m. E. neben "Nabucco" die beste frühe Verdis) merkt man: Man darf Großartiges erwarten.


    Giuseppe Verdi

    Vorspiele zu "La traviata" (I. & III. Akt), "Simon Boccanegra", "Un ballo in maschera", "La forza del destino" (1862) & "Don Carlo" (II. Akt)
    Ouvertüren zu "Les Vêpres siciliennes" & "La forza del destino" (1869)


    BBC Philharmonic

    Sir Edward Downes

    Aufnahme: Studio 7, New Broadcasting House, Manchester, 10. & 11. März 1998; 8. Juli 1999




    Wiederum aus dieser schönen und hochwertigen Kollektion. Manche der Stücke habe ich bewusst noch nie gehört. Interessant, dass Verdi seinen späten Opern "Otello" und "Falstaff" keine Vorspiele oder Ouvertüren mehr voranstellte. Bereits die letzte echte Ouvertüre, für die italienische Premiere der "Aida" 1872 geschrieben, aber im letzten Moment zurückgezogen, gelangte erst fast 70 Jahre später zur Erstaufführung. Sie ist in der Box ebenfalls inkludiert und stellt mit knapp zwölf Minuten die längste Verdi-Ouvertüre dar, nicht zu verwechseln mit dem gängigen, viel kürzeren Vorspiel.

    Bei den meistgespielten Opern weltweit liegt Giuseppe Verdi statistisch weit vorne: "La traviata" war in einer Auswertung der Spielzeit 2017/18 mit einigem Abstand auf Platz 1. "Rigoletto" schaffte es ebenfalls in die Top 10 (Platz 8). Puccini war sogar dreifach vertreten ("La bohème" auf Platz 4, "Tosca" auf Platz 5 und "Madama Butterfly" auf Platz 10). In dieser Top 10 sind acht der zehn Opern italienischsprachig (6. "Il barbiere di Siviglia", 8. "Le nozze di Figaro", 9. "Don Giovanni"), nur jeweils eine französisch ("Carmen" auf Platz 2) und deutsch ("Die Zauberflöte" auf Platz 3).

    Angeregt durch die jüngste Diskussion, von der ersten Disc aus dieser 4-CD-Box:



    Giuseppe Verdi

    Ouvertüren zu "Alzira" & "La battaglia di Legnano"

    Vorspiele zu "Attila", "Macbeth", "I masnadieri" & "Il corsaro"

    Ballettmusik aus "Macbeth" (Pariser Fassung)

    BBC Philharmonic

    Sir Edward Downes

    Aufnahme: Studio 7, New Broadcasting House, Manchester, 24. & 25. Jänner 1996




    Gesamtaufnahmen sämtlicher Vorspiele und Ouvertüren Verdis sind rar gesät, noch dazu mit ein und demselben Dirigenten und Orchester. Durch Zufall kam ich dieser Tage auf diese lobenswerte Chandos-Veröffentlichung, die mir zuvor absolut unbekannt war (sie erschien zunächst auf vier einzelnen CDs). Es ist hier auch die komplette Ballettmusik enthalten. Interpretatorisch und klanglich erstklassig, stellt diese Kollektion eine echte Bereicherung für die eigene Sammlung dar. Der unvergessene Engländer Downes war ein begnadeter Verdianer, auch wenn er wohl primär mit anderen Komponisten in Verbindung gebracht wird.

    Etwas Gelassenheit täte uns allen gut. Bereits in den Anfangstagen dieses Forums, vor nunmehr undenklichen Zeiten, war teils die Rede vom "Hm-ta-ta"-Verdi, vom "Kitsch-Jakob" und anderen zweifelhaften Bezeichnungen für große italienische Komponisten. Die Grabenkämpfe waren damals noch viel heftiger, wie man auch in den uralten Beiträgen in eben diesem Thread hier gut ersehen kann.

    Akeo Watanabe

    Freut mich, lieber Amdir, dass Du auf diesen japanischen Dirigenten gekommen bist, der in unseren Breiten allenfalls als Sibelius-Interpret (erster Stereo-Zyklus der Symphonien) einige Bekanntheit erlangt hat. Was ich von Watanabe bisher so hörte (und das ist mittlerweile doch einiges), hat mich eigentlich auch meistens angesprochen. Dabei denke ich auch an Tschaikowski ("Romeo und Julia"-Fantasie-Ouvertüre) und Nielsen ("Das Unauslöschliche").

    Zumindest beginnen will ich noch hiermit:



    Pietro Mascagni
    "Cavalleria rusticana"


    Victoria de los Ángeles, Franco Corelli, Mario Sereni, Adriana Lazzarini, Corinna Vozza


    Orchestra e Coro del Teatro dell'Opera di Roma

    Gabriele Santini


    Aufnahme: Opernhaus Rom, 7/1962





    Dem Vernehmen nach einer der absoluten Klassiker der nicht eben kleinen "Cavalleria"-Diskographie. Corelli und de los Ángeles auf der Höhe ihres Schaffens allein bürgen bereits für höchste Güte. Dazu eine idiomatische Restbesetzung nebst eines in diesem Repertoire spezialisierten Dirigenten der alten Schule, festgehalten in sehr gutem Stereo-Klang. Was will man mehr?

    Verdi habe ich sehr früh, vermutlich sogar als ersten Opernkomponisten kennengelernt. Wenig später gesellte sich Puccini hinzu. Beiden verdanke ich letztlich meine Liebe zur Oper. Von daher würde ich nie auf die Idee kommen, diese großen Italiener abzuwerten, auch wenn in den letzten 10-15 Jahren Wagner bei mir die Hauptrolle spielte. Dies relativiert sich seit einiger Zeit wieder ein wenig (was nur gut sein kann). Besonders "Rigoletto" halte ich seit vielen Jahren für eine der größten und menschlich anrührendsten Opernschöpfungen aller Zeiten. Müsste ich heute eine Verdi-Oper auswählen, fiele die Wahl auf diese.


    Lorenzo Perosi

    Orchestersuite Nr. 2 "Venezia"


    Orchestra Sinfonica stabile "Giovanni Francesco Pressenda" di Alba

    Arturo Sacchetti


    Aufnahme: 2002








    Perosi komponierte insgesamt zehn Orchestersuiten, die Städten in Italien gewidmet sind: Rom, Venedig, Florenz, Messina, Verona, Tortona, Mailand, Turin, Genua und Neapel. Eine Gesamteinspielung derselben wäre gewiss reizvoll.

    Seit heute im Streaming verfügbar, hieraus nun:


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    Dmitri Schostakowitsch

    Suite aus der Oper "Katerina Ismailowa"


    Symphonieorchester des Kulturministeriums der UdSSR

    Waleri Poljanski


    Aufnahme: Großer Saal des Moskauer Konservatoriums, 13. Mai 1989








    Melodia bringt immer wieder unerwartete Schätze aus seinem reichhaltigen Archiv auf den Markt.



    Teil 1 von 4 von Franco Zeffirellis starbesetztem "Jesus von Nazareth" von 1977 habe ich mir gestern Abend noch gegönnt. Den Vierteiler habe ich zuletzt vor knapp 20 Jahren gesehen, damals gewiss nicht in solch guter Bildqualität. Ein typischer Zeffirelli, Ästhetik spielt eine große Rolle. Über 6 Stunden geht diese Verfilmung insgesamt.


    "Der Film hält bis heute einen Rekord: In nur einem Fernsehfilm – obgleich er vier Teile hat – wirken sechs Schauspieler mit, die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten (1975/76) bereits Oscarpreisträger waren (Anne Bancroft, Ernest Borgnine, Laurence Olivier, Anthony Quinn, Rod Steiger, Peter Ustinov), sowie weitere sechs Schauspieler, die zumindest für den Oscar nominiert waren (Ian Bannen, Valentina Cortese, Ian Holm, James Earl Jones, James Mason, Ralph Richardson). Christopher Plummer erhielt erst nach Jesus von Nazareth einen Oscar, auch James Earl Jones wurde erst nach der Produktion des Films mit einem Ehrenoscar geehrt." (Wikipedia)


    Lorenzo Perosi
    "Il giudizio universale"
    (Das Jüngste Gericht)

    "Poema sinfonico-vocale" für Soli, Chor und Orchester


    Aldo Bertole, Tatjana Korra Elmazi, Nella Actis Perino, Marco Camastra


    Coro "Orlando di Lasso" di Milano

    Orchestra Sinfonica "Carlo Coccia" di Novara

    Arturo Sacchetti


    Aufnahme: Cattedrale di Tortona, 20. September 1999




    Monsignor Lorenzo Perosi (1872-1956) ist zu Unrecht beinahe vergessen. Er galt als gefeiertster Komponist sakraler Musik im Italien der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und war unter fünf Päpsten Kapellmeister der Cappella Sistina (1898-1956). Perosi hinterließ mehr als 3.000 Werke in zahllosen Genres und wurde von Mascagni und Puccini bewundert. Letzterer meinte etwa: "In Perosis Kopf ist mehr Musik als in meinem und Mascagnis zusammen." Mit "Il giudizio universale" legte er 1904 eine Art "geistliche Oper" vor, verbat sich aber szenische Aufführungen (obschon diese auch vorkamen). Die Anregung kam durch Michelangelos weltberühmtes Deckenfresko in der Sixtinischen Kapelle. Der italienische Dirigent Arturo Sacchetti und das Label Bongiovanni haben sich große Meriten verdient, was die Perosi-Diskographie anbelangt. Wie ich erst heute entdeckte, gibt es zahlreiche Veröffentlichungen, darunter etliche Oratorien und Messen, aber auch Orchesterwerke und Kammermusik.