Beiträge von Joseph II.

    Zitat

    Original von Felipe II.
    Wagner: Das Rheingold (Video)
    Fassbänder, Finnila, Esser, Stolze, Schreier, Stewart, Roar, Kelemen
    Berliner Philharmoniker
    Herbert von Karajan
    1973/78


    Und tatsächlich: Vor einer Weile kam dieses Video nun endlich auf DVD heraus.



    Danke, DG! :jubel:

    Wer Turandot mal auf dt. hören mag, dem kann ich diesen Querschnitt aus der DDR empfehlen (entstanden 1972):



    Die Sänger sind eigtl allesamt Elite (Bjoner, Spiess, Rothenberger, Vogel, Neukirch et al.), sehr gelungen auch der orchestrale Part unter dem leider viel zu früh verstorbenen Dirigenten Giuseppe Patané.


    Einziger Wermutstropfen: Leider keine Gesamtaufnahme.

    Karajan hätte wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine passendere Turandot-Sängerin bekommen können - wer, wenn nicht Karajan? Offenbar wollte er genau die Ricciarelli. Und daß die Dame nicht nur Feinde hat, zeigen mir diverse Amazon-Rezensionen (man beachte auch die amerik. Seite) und auch sonst überwiegend positive Reaktionen aus meinem Bekanntenkreis.


    Das Ergebnis gibt Karajan m.E. dennoch Recht. Wem die Ricciarelli nicht zusagt, der muß sie sich ja nicht anhören. Aber wegen ihr gleich die ganze Aufnahme zu demontieren, halte ich für nicht ganz fair. Schließlich kann man Domingo schwerlich schlechtreden, genauso finde ich auch Raimondi und Hendricks sehr gut. Daß es verschiedene Geschmäcker gibt, akzeptiere ich ja, aber eine generelle Verreißung der Aufnahme ist nun wirklich nicht gerechtfertigt. Wem die pompöse Leseart nicht zusagt, der hat ja noch zig andere Aufnahmen zu seiner Verfügung. Und wenn Karajan tatsächlich Puccinis Intention verfehlt haben sollte, dann dennoch auf höchstem Niveau!


    :hello:

    Das Thema wurde ja bereits (vor etlicher Zeit) angerissen, aber durch meinen aktuell neu eröffneten Katia Ricciarelli-Thread greife ich es noch einmal auf:
    Das Hauptproblem bei Karajan ist die Titelrolle, wie bereits bekannt. Daß 1981 offenbar keine bessere Turandot-Sängerin zur Verfügung stand, relativiert das Ganze aber in meinen Augen außerordentlich. Heute wäre man wohl selbst um eine Ricciarelli froh. Und so furchtbar klingt das Ganze doch gar nicht, finde ich zumindest. Domingo ist 1A, Orchester und Chor ebenfalls grandios. In keiner Aufnahme wird man diese Oper "schöner" hören. Daher eben doch eine Empfehlung von mir. Sängerisch gibt es insgesamt betrachtet bessere Aufnahmen, nicht aber orchestral.
    Stellvertretend weise ich auf das Ende des 1. Akts hin - das wird in keiner Aufnahme, die ich kenne (auch nicht bei Mehta), erreicht.


    Hallo LT,


    danke, dann irrt sich JPC scheinbar.


    Ich persönlich mag Ricciarelli als Turandot durchaus (wenngleich ich mit der Meinung etwas allein dastehe).


    :hello:

    Die 1946 in Venetien geborene KATIA RICCIARELLI war mit die bevorzugte Sopranistin Herbert von Karajans in seinen letzten Jahren.
    Ihre wohl berühmtesten Aufnahmen machte sie auch mit ihm: Aida (1979), Tosca (1979), Turandot (1981) und Carmen (1982).


    Höchst umstritten ist die Ricciarelli dennoch. Gerade ihre Versuche als Tosca und Turandot ernteten nicht nur Lob.



    Katia Ricciarelli als Tosca


    Wie steht ihr zu der Dame?


    :hello:

    Einem Interview mit Peter Theiler, designiertem Staatsintendanten am Staatstheater Nürnberg, war folgendes zu entnehmen:


    Berlioz: BENVENUTO CELLINI
    Donizetti: DOM SÉBASTIEN, ROI DE PORTUGAL
    Verdi: AIDA
    Kalman: DIE CSÁRDÁSFÜRSTIN
    Korngold: DIE TOTE STADT

    Freitag, 9. Mai 2008
    0.10-1.25 BR


    Die sieben Tore Jerusalems


    Proben und die Uraufführung des Oratoriums von Krzysztof Penderecki
    Beobachtet von Fritz Zeilinger
    Aufzeichnung von 1997


    Interpret:
    Mariana Nicolesco
    Sylvia Greenberg (Sopran)
    Jadwiga Rappé (Alt)
    Yevgeny Shapovalov (Tenor)
    Reinhard Hagen (Bass)
    Chor des Mitteldeutschen Rundfunks
    Südfunk-Chor
    Chor des Bayerischen Rundfunks
    Jerusalem Symphony Orchestra und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
    Leitung: Lorin Maazel


    Am 9. Januar 1997 fand in Jerusalem das Schlusskonzert zur 3.000-Jahrfeier Jerusalems statt. Als Welturaufführung dirigierte Lorin Maazel Pendereckis Oratorium "Die sieben Tore von Jerusalem" (das auch als 7. Sinfonie des Komponisten gezählt wird). Fritz Zeilinger beobachtete die Proben, das Konzert und sprach mit dem Komponisten, dem Dirigenten und mit Jerusalems Alt-Bürgermeister Teddy Kollek.

    Hallo Harald,


    danke, das wußte ich nicht. :hello:


    Es ist wirklich schwierig, sich für eine Aufnahme zu entscheiden.


    Zur Naxos-Aufnahme fand ich folgende Rezension:


    Zitat

    Amazon-Rezension
    Für diesen "Barbier" ist wirklich kein Lob zu hoch. Eine geradezu Perfekte Einspielung. Selbst Harenbergs Komponistenlexikon nennt diese Aufnahme als einzige Alternative zu der berühmten mit Maria Callas. Letztere ist allerdings, wie die meisten, mit Strichen aufgeommen worden und hat, wie damals üblich, einen zu großes Orchester für Rossini. Die Aufnahme der Firma Naxos von 1992 (auf 3 CDs) ist ungestrichen und hervorragend Besetzt. Über den Almaviva dieser Einspielung, Ramon Vargas, muß man nichts mehr sagen, er gehört inzwischen zur absoluten Tenor-Elite der jüngeren Generation. Aber auch Sonia Ganassi als Rosina und Roberto Servile als Figaro halten höchstes Niveau. Das Failoni Chamber Orchester musiziert schlank und temperamentvoll. Überhaupt klingt diese Aufnahme sehr "italienisch". Will Humburg am Pult animiert sein Ensemble zu sehr lebendigem, bühnennahem musizieren. Diese Einspielung kann man wirklich in allen Belangen und ohne Einschränkung empfehlen.

    Zu welcher Erstaufnahme würden mir die geneigten Experten raten?



    Abbado 1971



    Alceo Galliera 1957



    Gui 1962


    Wichtig ist mir in erster Linie ein hervorragender Figaro.
    Klanglich sollte es zudem zumindest gut sein.


    :hello:


    P.S.: Gleich zwei "Great Recordings of the Century" ...

    LOHENGRIN-PREMIERE
    Samstag, 3. Mai 2008


    • Musikalische Leitung: Christof Prick
    • Inszenierung: Michael Simon
    • Bühne: Michael Simon
    • Kostüme: Eva Spott
    • Choreinstudierung: Edgar Hykel
    • Dramaturgie: Klaus Angermann


    Besetzung:


    • Heinrich der Vogler, deutscher König: Guido Jentjens
    • Lohengrin, Gralsritter und Sohn Parzivals: Scott MacAllister (Ersatz für Stefan Vinke)
    • Elsa von Brabant: Anna Gabler
    • Friedrich von Telramund, brabantischer Graf: Jürgen Linn
    • Ortrud, Friedrichs Gemahlin: Ruth-Maria Nicolay
    • Der Heerrufer des Königs: Jochen Kupfer
    • Vier brabantische Edle: Sibrand Basa, Richard Kindley, Sebastian Kitzinger, Michael Leon
    • Vier Edelknaben: Anna Alàs i Jové, Ana Puche Rosado, Nelly Palmer, Susanne Maria Graf


    Chor des Staatstheaters Nürnberg
    Nürnberger Philharmoniker
    CHRISTOF PRICK


    Die Premiere des neuen Nürnberger "Lohengrin" stand unter keinem guten Stern - so schien es anfangs zumindest, als gerade der Sänger der Titelrolle, Stefan Vinke, als erkrankt angekündigt wurde - doch sollte sich der hochkarätige Ersatz, Scott MacAllister, dann ironischerweise als das Highlight des Abends erweisen. Souverän meisterte er den namensgebenden Part des Gralsritters (er erinnerte mich ein wenig an René Kollo, sowohl optisch als auch stimmlich). Doch nicht nur der Gute, auch die beiden Bösen, Ortrud und Friedrich, waren sehr ansprechend besetzt: Ruth-Maria Nicolay und Jürgen Linn - die Namen werde ich mir merken. Desweiteren ein schön gesungener Heerrufer von Jochen Kupfer. Im Vergleich zu diesen sehr guten Gesangsleistungen fielen die Elsa von Anna Gabler (die es aber zumindest optisch wettmachen konnte) sowie der König, gesungen von Guido Jentjens, ein wenig ab. Der insgesamt wirklich gute Gesamteindruck wurde noch verstärkt durch einen exzellenten Chor und ein lyrisches Orchesterspiel unter Christof Prick, der sich vornehm zurückhielt und am Ende nicht einmal auf der Bühne erschien. Entsprechend reichlich fiel jedenfalls am Ende der Applaus für die Sänger, den Chor und das Orchester aus.


    Die Inszenierung von Michael Simon jedoch kam bei weitem nicht so gut an beim Nürnberger Publikum: Beinahe einhellig war die Ablehnung derselben. Es war wohl nicht die Sache eines jeden, den Lohengrin anfangs als Puppe (sic!) dargestellt zu sehen, die sich erst im Laufe der Oper zum Menschen wandelt. Einfallslos wirkten die eingeblendeten Regie-Anweisungen, gelungen m.E. dagegen die Film-Einblendungen (etwa Elsa beim Aussuchen des Brautkleides, begleitet von der bösartigen Ortrud).


    Summa summarum würde ich diese Premiere jedoch als gelungen betrachten und sie weiterempfehlen.


    Nächster Termin: Sonntag, 18.05.2008, 17:00 Uhr.


    Kennt jemand diese Aufnahme aus dem Packet:


    Meistersinger (Ridderbusch, Hirte, Cox, Bode, Sotin, Varviso/1974)

    Mal sehen, ob's jetzt besser wird - ich glaub's ehrlich gesagt eher nicht.
    Bisher konnte man all die (Fehl-)Entwicklungen der letzten Jahr(zehnt)e auf den alten Mann und den Niedergang seiner Ära schieben - das wird künftig jedenfalls nicht mehr gehen.

    Zitat

    Original von Renua


    Also, da bricht der Physiker in mir durch!
    Der Urknall, oder vielmehr die Urknall-Theorie ist nämlich bereits seit den 60er Jahren bewiesen und zwar mit der Entdeckung der Kosmischen Hintergrundstrahlung...
    Daran gibts nichts zu rütteln! :boese2: :D


    Ob man an diese Theorie glaubt, ist natürlich wiederum eine andere Frage.

    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Heute gebe ich übrigens ein Selbstportrait von mir als Avatar ins Netz - nach einer alten Photographie


    Das mit der Perücke war wunderbar! :jubel: :jubel: :jubel:

    Georg Friedrich Händel (1685-1759)
    DER MESSIAS


    Janowitz, Hoeffgen, Haefliger, Crass
    Münchener Bach-Chor
    Münchener Bach-Orchester
    KARL RICHTER
    1964


    Wer den Messias auf Deutsch hören will, ist auch heute noch am besten mit der Richter-Aufnahme aus den 60ern beraten: Perfekte Solisten, Chor und Orchester ebenfalls in Hochform. Der "Bach-Papst" beweist eindrucksvoll, daß ihm auch Händel liegt. Zudem klingt es hier wirklich geistlich, nicht so weltlich wie etwa bei Beecham (1959).

    Ich mag fremdsprachige Opern auf Deutsch i.d.R. auch.
    So liebe ich den dt. Figaro unter Suitner, die dt. Tosca mit Georg Hann oder etwa gewisse dt. DDR-Aufnahmen [Der Messias (auch wenn's jetzt ein Oratorium ist), Semele etc.].
    Zwar ziehe ich die Originalversionen dennoch meistens vor (explizit nicht beim Messias), aber deswegen kann man sich das ja auch mal in unserer Landessprache anhören.


    P.S.: Auffällig ist, daß v.a. Übersetzungen italienischer Opern ins Deutsche kritisch gesehen werden - bei der Verkauften Braut hingegen regt sich kaum jemand auf.


    :hello:

    Zitat

    Original von teleton
    Hallo Felipe,


    ich habe die Beethoven-Sinfonien mit Karajan alle als Einzel-CD (DG 60,77,80er).


    Ich habe mittlerweile alle 70er, kenne alle der 80er und von den 60ern nur 5, 7 und 9. :D


    Zitat

    Original von teleton
    Die Ouverüren Leonore III, Coriolan, Leonore (DG,1985,DDD) waren auf der CD mit der Sinfonie Nr.8 enthalten. Da seine Interpretation der Sinf.Nr.8 und der 3 Ouvertüren gleichermaßen wenig neues brachte, eher mehr Gelassenheit statt Dramatik verspüren ließ, klanglích trotz DDD eher müder klang, habe ich mich von dieser CD wieder getrennt.
    Aber Du hast Recht das die Leonore III "noch brauchbar" war; besser als die Alte IMO nicht.


    Ich fand den Klang bei der 80er-Aufnahme ein wenig besser, allerdings ist die 60er-Aufnahme - wie gesagt - natürlich auch sehr gut.