Beiträge von MosesKR1

    Vor etlichen Jahren gab es unter der Intendanz Eike Gramms' eine äußerst hervorragende Inszenierung des Generalintendanten im Gemeinschaftstheater Krefeld-Mönchengladbach. Die Partie des Lear sang damals Monte Jaffé, der auch international Karriere machte. Ich kann mich erinnern, dass ich diese Oper zur damaligen Zeit 4 mal beigewohnt habe.


    Lieber Wolfgang,


    du kannst ab dem 21.Januar den "Don Carlo" in Mönchengladbach, und in der kommenden Spielzeit in Krefeld erleben. Sicher kann unser Theater nicht mit Harteros, Kaufmann und Pape auftrumpfen, aber auch unsere Besetzung hört sich interessant an. Zur Inszenierung kann ich allerdings noch nichts sagen. http://www.theater-krefeld.de/160-8-6587.htm.


    Liebe Grüße MosesKR1

    Ich könnte mich nie zwischen Frick, Greindl, Crass, Talvela etc entscheiden, da sie in ihren jeweiligen Partien sehr gut waren. Bei der Beurteilung von Live-Aufnahmen bin ich immer sehr zurückhaltend, denn wer weiß, wie es dem/r Sänger/in an diesem speziellen Tage ergangen ist. Ich kann davon etliche Lieder singen.

    Gänsehautstellen sind immer von größter Emotion beeinflusst.


    Ich kann mich an eine Vorstellund von La Bohème erinnern, wo der Pförtner des Theaters, der im Publikum unmittelbar vor uns saß, beim Tod von Mimi in lauten Tränen ausbrach. Wir alle im Theater wussten, dass er schwer an Krebs erkrankt war. Kurz danach verstarb er. Jedesmal, wenn ich diese Szene sehe, oder höre, ist es mehr als ein Gänsehauterlebnis...

    Sorry,


    aber ich muss den Meisten hier vollkommen zustimmen.


    Das war kein Don Giovanni, wie ich ihn mir wünschen würde. die szenische Interpretation der Rollen hat sich mir leider nicht erschlossen. Die Inszenierung war einfach nur billig und schwach. Ich habe mich kurz vor der Pause für eine Stunde in mein Atelier abgemeldet, um dort meinerseits künstlerisch aktiv zu sein. Das Dauerforte der Sänger/innen war zu innervierend. Außerdem hat mir die Interpretation des Don Ottavio vollkommen missfallen, er wurde mal wieder als "Weichei" dahingestellt. aber da muss ich dem lieben Wolferl im Himmel einen große Vorwurf machen: die Partie des Don Ottavio ist einfach, trotz zweier schönen Arien, sau langweilig.

    Tja, was hat mir das Taminojahr 2011 gebracht?



    Bis zum heutigen Tage muss ich sagen, dass es mir die klassische Musik nicht vergällt hat. Verschiedene gesundheitliche Schläge während des Jahres, unter anderem 3. Hörsturz mit noch verminderter Hörfähigkeit, haben mich letztendlich nicht davon abhalten lassen, wieder in die Oper zu gehen, CDs zu hören. Auch wenn ich mich sehr rar gemacht habe, ich bin immer noch da.


    Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie es ist, dass man keinerlei Musik hören will, aber andererseits der Tinnitus einen bei Stille in den Wahnsinn treiben kann.

    Ich bin fast närrisch geworden die letzten 14 Tage.


    Ein Sopransolo, ohne Worte, nur auf einer Silbe gesungen, ich kam nicht drauf. Mitten in de Nacht fiel mir Victoria de los Angeles ein...


    Heitor Villa Lobos: Bachianas brazileiras no 5


    Der Ohrwurm ist immer noch drin.



    Wem ist ist schon ähnlich ergangen, dass ihn sein Gedächtnis im Stich gelassen hat?

    Ich kündige jetzt schon mal eine "Kritik" über diese Vorstellung an. Bezüglich der Quellen, muss ich mir noch das O.K. von der Dramaturgie einholen.


    Vorweg sei schon einmal gesagt, die Vorstellung zu besuchen, lohnt sich wirklich. Faszinierende Bühnenbilder, excellente Solisten, ein excellenter Chor...



    Muss das Ganze jetzt einmal verarbeiten. btw, es war nicht Tinnitus schädigend... :jubel::jubel:


    Unter dieser Adresse kann man sich schon einige Informationen bekommen:
    http://www.theater-krefeld.de/160-8-5426.htm

    Wer sich für eine Ballettchoreographie des Werkes begeistern kann, dem empfehle ich einen Besuch in Krefeld oder Mönchengladbach. Dort gibt es eine Vorstellung, die heißt Fado/Bolero. Robert North hat eine tolle Chorographie inszeniert.


    Im ersten Teil "Fado" interpretiert er das Leben der ersten bekannten Fadosängerin. Nach der zweiten Pause reisst einen die Interpretation des Bolero förmlich aus den Sitzen. Selbst in unserem Abonnement, mal ehrlich gesagt: 10 Vorstellungen für 68 €, da kann man noch nicht mal ins Kino gehen, wo der Altersdurschnitt rlativhoch liegt, gab es standing ovation.


    Diese Aufnahme fasziniert mich gerade. Nachdem ich vom angenehmen und erfolgreichen Treffen in Troisdorf zurückkam, und ein Mitglied mich auf diese Aufnahme im speziellen hingewiesen hat, die ich auch noch in meinem Besitz habe, genieße ich nun den Rest des Abends, ähm Nacht.

    Meiner Meinung nach wird das Werk Lortzings leider viel zu sehr vernachlässigt. Zar und Zimmermann findet man immer irgendwo in Deutschland auf dem Spielplan. Der Wildschütz ist auch eventuell noch dabei. Aber Undine und Der Waffenschmied findet man fast gar nicht, dabei sind diese Opern auch kleine Kostbarkeiten.


    Doch ich habe die Vermutung,dass das Publikum in der Provinz mit "berühmten und bekannten" Opern bedient werden will, damit man sich mit den großen Bühnen vergleichen kann.

    Lieber Gerhard,


    "Das Liebesverbot" und "Die Feen" finde ich auch zu recht vergessen. Nur derjenige, der das komplette Oeuvre Wagners besitzen möchte, findet wirklich Spaß daran. Dennoch finden sich in beiden Werken schon einige Hinweise auf die weitere Entwicklung Wagners zu seinen Meisterwerken hin.

    Nein, diese Aufnahme ist nicht hochgepuscht, sie ist einfach, meiner Meinung nach, singulär. Tosca gehört zu meinen absoluten Lieblingsopern. Ich habe etliche Aufnahmen im Regal, aber bei allen muss ich Abstriche machen gegenüber "der" Aufnahme. Es stört mich noch nicht einmal die Aufnahmetechnik in MONO.


    Bei dieser Aufnahme waren alle in Bestform, man hört es knistern. Alleine dieses "Quanto" von der Callas vor dem "Gia, mi di con venal" vom Scarpia... Nicht eine, sondern mehrere Gänsehäute überfallen mich auch nach schon dutzendmaligem Hören.

    Dieses Werk wurde von Mauersberger am Karsamstag des Jahres 1945 komponiert, einen Tag nachdem seine geliebte Stadt Dresden von den alliierten Luftkräften vollständig zerbombt wurde.


    Letzten Sonntag hörte ich es wieder in einem Chorkonzert des Vokalensembles St. Dionysius in Krefeld. Nachdem der letzte Takt verklungen war, verließ ich mit Tränen in den Augen und tief erschüttert das Konzert.


    Bei Youtube gibt es eine ergreifende Interpretation des Dresdner Kreuzchores.

    Rudolf Mauersberger (1889-1971)


    Motette à 6 voci "Wie liegt die Stadt so wüst"


    Wie liegt die Stadt so wüst, die voll Volks war.
    Alle ihre Tore stehen öde.
    Wie liegen die Steine des Heiligtums vorn auf allen Gassen zerstreut.
    Er hat ein Feuer aus der Höhe in meine Gebeine gesandt und es lassen walten.
    Ist das die Stadt, von der man sagt, sie sei die allerschönste,
    der sich das ganze Land freuet?
    Sie hätte nicht gedacht, dass es ihr zuletzt so gehen würde:
    Sie ist ja zu gräulich herunter gestoßen und hat dazu niemand, der sie tröstet.
    Darum ist unser Herz betrübt und unsere Augen sind finster geworden.
    Warum willst du unser so gar vergessen und uns lebenslang so gar verlassen!
    Bringe uns, Herr, wieder zu dir, dass wir wieder heimkommen.
    Erneue unsre Tage wie vor alters.
    Herr, siehe an mein Elend.
    Siehe an mein Elend.

    Ich dachte, dieses Forum wäre zu etwas mehr fähig, als die gesamte Diskussion auf eine bloße "de gustibus"-Logik zu reduzieren, aber na ja.
    Schönen Abend noch,
    L.



    Lieber Luca,


    du machst es dir aber sehr leicht, dieses Forum "auf eine bloße de gustibus" zu reduzieren. In einem solchem Forum muss man damit rechnen, dass einem auch mal ein Gegenwind zu seiner eigenen Meinung ins Gesicht bläst. Das ist doch kein Grund, sich beleidigt in eine Ecke zu verkriechen. Ein solches Forum lebt von den Reibereien untereinander, solange sie im Tone höflich sind.
    (Jetzt bin ich fast wie Padre Guardian, sorry)


    In diesem Sinne


    Moses

    Ehemaliger Generalmusikdirektor des Theaters verstorben.
    Presse-Information vom 16. März 2011


    Krefeld/Mönchengladbach. Am vergangenen Dienstag, dem 15. März 2011 ist der Dirigent Yakov Kreizberg nach langer Krankheit im Alter von 51 Jahren in Monte-Carlo verstorben, wie sein Pressesprecher mitteilte. Mit großer Traurigkeit nahm das Theater Krefeld und Mönchengladbach die Nachricht vom frühen Tod seines ehemaligen Generalmusikdirektors auf. „Ich persönlich habe Herrn Kreizberg in England kennen gelernt und ihn nicht nur als großartigen Musiker, sondern auch als besonders liebenswerten Menschen geschätzt“, erinnert sich der jetzige Generalmusikdirektor Graham Jackson an den früheren Chef der Niederrheinischen Sinfoniker. Auch Mönchengladbachs Oberbürgermeister Norbert Bude und sein Krefelder Amtskollege Gregor Kathstede zeigten sich über den plötzlichen Tod von Yakov Kreizberg tief betroffen: „Er hat das Musiktheater am Gemeinschaftstheater durch sein außerordentliches Engagement besonders geprägt und dem Haus eine ganz persönliche Note verliehen. Wir trauern mit den Angehörigen um einen ganz besonderen Musiker und Menschen".


    1959 in Sankt Petersburg, damals Leningrad, geboren, begann Yakov Kreizberg im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel. 1976 emigrierte er in die USA, wo er Meisterkurse bei Leonard Bernstein, Seiji Ozawa und Erich Leinsdorf absolvierte und Michael Tilson Thomas am Los Angeles Philharmonic Institute assistierte. 1986 gewann Kreizberg den Leopold Stokowski Preis in New York.
    Bei seinem Amtsantritt am Theater Krefeld und Mönchengladbach im Jahre 1988 war der junge Dirigent gerade einmal 29 Jahren alt und damit jüngster Generalmusikdirektor in ganz Deutschland. Trotz seiner stetig wachsenden internationalen Anerkennung blieb er bis 1994 am Zwei-Städte-Haus. Danach wechselte Kreizberg an die Komische Oper Berlin, wo er bis zum Ende der Spielzeit 2000/2001 als Generalmusikdirektor tätig war.
    Kreizberg war Erster Gastdirigent der Wiener Symphoniker und dirigierte das Orchester regelmäßig bei den Begrenzer Meisterkonzerten. Eine Aufnahme von Bruckners 7. Symphonie mit den Wiener Symphoniker wurde 2006 für zwei Grammys nominiert. 2007 wurde der Dirigent zudem mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.
    Zuletzt war Kreizberg Chefdirigent des philharmonischen Orchesters Monte-Carlo sowie des Netherlands Philharmonic Orchestra und des Netherlands Chamber Orchestra.


    Seine Teilnahme an den für Ende dieses Monats geplanten Konzerten zusammen mit den Wiener Symphonikern musste er vor nur wenigen Tagen krankheitsbedingt absagen.
    Yakov Kreizberg hinterlässt seine Frau Amy Andersson und zwei Kinder.

    Lieber dr.pingel,


    diese Oper habe ich schon vor 1 1/2 Jahren in Krefeld gesehen, und sie hat mich auch begeistert. Vor allen Dingen finde ich es gut, dass es in Krefeld/Mönchengladbach wieder sehr gute Stimmen und Schauspieler gibt. Wir haben seit Jahren ein Abo und zahlen für 10 Vostellungen 61,- €. So preiswert bekommt man nicht einmal eine Kinokarte. Bisher hatten wir noch keinen einzigen "Mißgriff". Ich, der die Ballettaufführungen bisher eher gemieden hat, bin von den Produktionen geradezu begeistert. Norbert Orth macht hier einen wirklich tollen Job. Auch das "Sprechtheater" begeistert mich immer sehr.


    Wenn ich eine Empfehlung aussprechen darf, dann versuche noch Karten für den Ring an einem Abend zu bekommen. Ich war wirklich hin und weg. :jubel::jubel::jubel:

    Eigentlich wollte ich ja direkt im Anschluss an die Aufführung meine Meinung zu diesem "Wagnis" kundtun. Doch dann habe ich mich eines Besseren besonnen, meine Euphorie mitzuteilen, da kamen diverse Krankheiten dazwischen, so dass ich jetzt von einem hervorragenden Theaterabend am 30.01.2011 berichten will.


    Die Bühne des großen Krefelder Hauses war komplett gefüllt mit den Niederrheischen Sinfonikern. Auf der rechten Vorbühne das unnachahmliche Sofa Loriots, links geschmückt mit einem Beistelltisch, worauf eine Büste des Meisters Wagner stand und eine Kaffeekanne aus Meißner Porzellan. Auf diesem Sofa nahm der ehemalige Generalintendant Jens Pesel, mit Frack und Lackschuhen bekleidet, Platz.


    Jens Pesel führte den ganzen Abend in der Manier Loriots durch den hervorragenden Abend.



    Die Besetzung des Abends war:



    Bühne : Andreas Jander
    Kostüme : Gabriele Wasmuth
    Dramaturgie : Ulrike Aistleitner, Andreas Wendholz


    Sprecher : Jens Pesel


    Wotan / Wanderer / Gunther : Michael Kupfer


    Fricka / Waltraute : Kerstin Brix


    Siegmund / Siegfried : Erin Caves


    Sieglinde / Gutrune : Janet Bartolova


    Brünnhilde : Dara Hobbs


    Loge / Mime : Walter Planté


    Alberich : Hayk Dèinyan


    Hagen : Matthias Wippich


    Woglinde : Debra Hays


    Wellgunde : Isabelle Razawi


    Flosshilde : Eva Maria Günschmann


    Musikalische Leitung : Andreas Fellner


    Mich hat an diesem Abend total fasziniert, dass unser Theater wieder über Stimmen verfügt, die eine Aufführung des Ringes realistisch werden lassen könnten.


    Michael Kupfer lieferte eine faszinierende Interpretation von Wotan/Wanderer und Guntram. Leider habe ich jetzt erfahren, dass er unser Opernhaus in der nächsten Spielzeit verlassen wird, um sich zukünftig freiberuflich zu engagieren. Ich wünsche ihm jetzt alles Gute für seine zukünftige Karriere.


    Kerstin Brix als Fricka und Waltraute bot eine Leistung par excellance. Wortdeutlichkeit und Interpretation der verschiedenartigen Rollen waren sehr gut.


    Das Erin Caves die Partien von beiden Siegfrieden vom Blatt singen musste, tat dem Abend absolut keinen Abbruch. Selten habe ich so einen Heldentenor gehört, der das Schlussduett von Siegfried und Brünnhilde so toll gesungen hat. Es bleibt natürlich abzuwarten, wie es klingt, wenn er die komplette Partie singt, und dann auf eine "ausgeruhte" Brünnhilde trifft.


    Janet Bartolova bot an diesem Abend eine zwiespältige Rolle. Als Sieglinde war sie mir zu expressiv, was in einer Art Quintenschaukel endete. In der Partie der Gutrune war sie rollendeckend.


    Dara Hobbs, sie war die Brünnhilde des Abends. :jubel: :jubel:


    Walter Planté lieferte ein zum Rollenprofil passendes "schmieriges" Portrait von Loge und auch Mime ab. Ich würde mich freuen,ihn in diesen Rollen mal erleben zu dürfen.


    Hayk Dèinyan hatte bei dieser Aufführung wenig Gelegenheit sein Können als Alberich unter Beweis zu stellen.


    Matthias Wippich: Ich war total erstaunt, eine so schwarze, klar in der Diktion vernehmliche Stimme von ihm zu hören. Ich war bass erstaunt über diese Leistung. :yes:


    Nun noch ein paar Worte über Jens Pesel: Er hat hervorragend durch die 3 Stunden Dauer der Aufführung geleitet. Der Text Loriots ist einfach genial und köstlich.


    Ein besonderer Dank gilt an die umsichtige, präzise musikalische Leitung durch Andreas Fellner, der den gesamten großen musikalische Apperat sehr gut im Griff hatte. Zu keiner Zeit wurden die Sänger/innen vom Orchester zugedeckt.


    Für die nächsten Aufführungen sind sehr schwer Karten zu bekommen, aber ich sage Euch, es würde sich lohnen. :jubel: :jubel: :jubel: