ZitatOriginal von Frank1970
Hallo zusammen,
von zwei vergangenen Konzerten will ich noch kurz berichten:
Ohje!
Da warst Du sieben bzw. fünf Tage zu früh. Aber wir alle machen Fehler.
Denn am 17.10.2008 wurde in der Kölner Philharmonie die Schottische Fantasie von Max Bruch aufgeführt. Für mich das mit Abstand großartigste "Konzert", das je komponiert wurde.
Seit bestimmt 15 Jahren hatten wir jeden Sommer vergeblich den neuen Spielplan nach der Schottischen Fantasie durchforstet. Und nun hat sich endlich die Anhaltinische Philharmonie Dessau gefunden, um mit der Solistin Prof. Kathrin Scholz den Kölnern das Meisterwerk des kölner Komponisten Max Bruch näherzubringen.
Das Stück ist für die Solovioline technisch höchst anspruchsvoll. Im November letzten Jahres wurde mir dies leider von einer überforderten Konzertmeisterin, die den Solopart spielen durfte, eindrucksvoll vor Ohren geführt. Frau Scholz hingegen meisterte die technischen Schwierigkeiten - für mein Laienohr - sehr gut. Die Interpretation war schön schnörkellos, aber für mich vielleicht etwas zu "energiegeladen". Nimmt mich eine CD-Aufnahme von Itzhak Perlman oder Maria-Elisabeth Lott vielleicht deshalb gefühlsmäßig viel mehr mit?
Aber es ist natürlich unfair, eine Live-Aufführung mit der - vermutlich mehrfach aufgenommenen - Referenzaufnahme eines der weltbesten lebenden Geigen-Genies zu vergleichen.
Auf jeden Fall war es ein herausragendes Konzerterlebnis, auch das Publikum schien begeistert und ließ Frau Scholz nicht ohne die Zugabe Bach - Largo (BWV ???) gehen.
Desweiteren wurde noch Brahms dritte Symphonie und P.M.Davies - An Orkney Wedding, with Sunrise aufgeführt. Letzteres Werk enthält zwar (zu) viele Ideen, aber für meine Ohren ist es phasenweise viel zu disharmonisch.
Noch begeisterter wäre ich von dem Abend gewesen, wenn man statt Letzterem einfach die Schottische Fantasie ein zweites Mal gespielt hätte.