Beiträge von Tenorist

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    Original von Frank1970
    Hallo zusammen,


    von zwei vergangenen Konzerten will ich noch kurz berichten:


    Ohje!


    Da warst Du sieben bzw. fünf Tage zu früh. Aber wir alle machen Fehler. ;)


    Denn am 17.10.2008 wurde in der Kölner Philharmonie die Schottische Fantasie von Max Bruch aufgeführt. Für mich das mit Abstand großartigste "Konzert", das je komponiert wurde.


    Seit bestimmt 15 Jahren hatten wir jeden Sommer vergeblich den neuen Spielplan nach der Schottischen Fantasie durchforstet. Und nun hat sich endlich die Anhaltinische Philharmonie Dessau gefunden, um mit der Solistin Prof. Kathrin Scholz den Kölnern das Meisterwerk des kölner Komponisten Max Bruch näherzubringen.


    Das Stück ist für die Solovioline technisch höchst anspruchsvoll. Im November letzten Jahres wurde mir dies leider von einer überforderten Konzertmeisterin, die den Solopart spielen durfte, eindrucksvoll vor Ohren geführt. Frau Scholz hingegen meisterte die technischen Schwierigkeiten - für mein Laienohr - sehr gut. Die Interpretation war schön schnörkellos, aber für mich vielleicht etwas zu "energiegeladen". Nimmt mich eine CD-Aufnahme von Itzhak Perlman oder Maria-Elisabeth Lott vielleicht deshalb gefühlsmäßig viel mehr mit?
    Aber es ist natürlich unfair, eine Live-Aufführung mit der - vermutlich mehrfach aufgenommenen - Referenzaufnahme eines der weltbesten lebenden Geigen-Genies zu vergleichen.
    Auf jeden Fall war es ein herausragendes Konzerterlebnis, auch das Publikum schien begeistert und ließ Frau Scholz nicht ohne die Zugabe Bach - Largo (BWV ???) gehen.


    Desweiteren wurde noch Brahms dritte Symphonie und P.M.Davies - An Orkney Wedding, with Sunrise aufgeführt. Letzteres Werk enthält zwar (zu) viele Ideen, aber für meine Ohren ist es phasenweise viel zu disharmonisch.
    Noch begeisterter wäre ich von dem Abend gewesen, wenn man statt Letzterem einfach die Schottische Fantasie ein zweites Mal gespielt hätte. :-D

    Eigentlich wollte ich aus aktuellem Anlass einen Thread "WIR SIND PAPST" aufmachen. Thema: Wenn ihr nur mit dem Finger schnippen müsstet, damit die weltbesten Interpreten für Euch spielen; welche Interpreten und Stücke würdet ihr wählen? Aber die Suchfunktion verriet, dass es so einen Thread schon gibt:


    Wenn ich wirklich absolute Wahlfreiheit hätte, dann sähe mein (zweistündiges) Programm so aus:
    * Bruch, Schottische Fantasie (Itzhak Perlman)
    * Bruch, Schottische Fantasie (Maria-Elisabeth Lott)
    * Bruch, Schottische Fantasie (Rachel Barton-Pine (als Auflockerung zwischendurch)) und zum Schluss nochmals
    * Bruch, Schottische Fantasie (Itzhak Perlman)
    Ich fürchte, dieser Traum wird ein Traum bleiben, denn die Konzertveranstalter könnten das Programm vielleicht etwas "einseitig" finden. Aber die haben ja alle keine Ahnung. :D


    Hätte ich vier Stunden, dann dürfte Herr Perlman noch Mendelssohns e-moll-Konzert und die Zigeunerweisen spielen, H.Hahn das Spohr VK, Accardo (?) das 5. Paganini VK, für Beethovens F-Dur-Romanze würde ich D.Oistrach ausbuddeln (allerdings würde ich in sofort wieder eingraben, wenn er die Schottische Fantasie spielen wollte) und Isaac Stern könnte mit ein paar kurzen Stücken (Schuberts Ave Maria / Mendelssohns Auf Flügeln des Gesanges) begeistern.

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    Original von SiegfriedHilary Hahns Auftritt war eine Offenbarung. Ihre Solokadenzen in den ersten beiden Sätzen des Mozartschen G-Dur-Konzertes hätten dem Schöpfer des Werkes gewiss auch gefallen. Wieder einmal hat sie ihren besonderen Rang unter den heutigen Geigerinnen unter Beweis gestellt.


    Stimmt! Papa Ratzi weiß schon, welche Stücke und Interpreten er spielen lässt.
    An Fräulein Hahns Interpretation gefiel mir mal wieder die Schnörkellosigkeit, mit der sie das Konzert klar aber gerade dadurch emotional rüberbrachte. (Finde ich weitaus faszinierender als das exzessive Vibrato einer weltbekannten, deutschen "Mozart-Expertin".)
    Die Kadenzen haben mir auch sehr gut gefallen (ganz besonders die Zweite!), denn sie waren sehr zurückhaltend, durchdacht und ohne große Show-Effekte.
    Ich meine, mal gelesen zu haben, Mozart hätte extra Ein- und Ausleitungen für viele Kadenzen geschrieben. Grund: Das soll die Interpreten daran hindern, die Kadenzen als Bühne für ihre Virtuosität zu missbrauchen. Von daher hätte es Wolferl tatsächlich gefallen können.

    Meine Favoriten sind ganz eindeutig


    * die Frühlingssonate (Einspielung Zukerman/Barenboim oder Yehudi&Hephzibah Menuhin (Schallplatte); aber keinesfalls die "späte" Menuhin/Kempff-Aufnahme :motz: ) und


    * op. 12 Nr. 3. Besonders der zweite Satz ist atemberaubend. (favorisierte Einspielung - wie bei Caesar73: Perlman/Ashkenazy)

    Und? Ist das jetzt gut, schlecht oder irgendwie ideologisch verwerflich? *grübel*


    (DAS hatte ich übrigens auch schon rausgefunden. Ein bisschen mehr Information hatte ich mir schon erhofft. ;) )


    Schönen Gruß aus Bonn,
    Theo

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    Original von Alfred_Schmidt
    Nein , leider kann ich mich nicht als Wunschthread-Ersteller einbringen - da ist wirklich nichts für mich dabei


    Wenn Du "frei" bist, dann habe ich einen Vorschlag:


    Edmund Eysler
    Ich würde mir eine Vorstellung des Komponisten wünschen. Was sind interessante Werke? Empfehlenswerte Aufnahmen?


    Du hattest ihn in meinem Neuendorff-Thread erwähnt. Mir war er bis dahin völlig unbekannt und laut Suchfunktion taucht der Name sonst nirgendwo im Forum auf. Im Internet findet sich auch nicht allzu viel. (Zu Neuendorff gab es übrigens damals auch keinen einzigen "Treffer" in der Forensuche.)


    Besten Dank im Voraus,
    Theo

    Danke für Eure Mühen. Meine Wenigkeit hat leider auch nichts rausgefunden. Im Bielefelder Katalog ist nur ein Lied zu finden.
    Ratet mal, was?
    Richtig: Wunderlich - "Wandern, ach wandern" :-(


    Den Namen Eysler hatte ich bis dato noch nicht bewusst gehört. Mein Bonner Dealer konnte mir davon allerdings auch keinen Stoff besorgen. Er hat lediglich CDs mit ein, zwei bekannten Eysler-Liedern drauf gefunden.


    Schade. Naja, dann müssen wir eben auf die von Alfred prognostizierte "große Neuentdeckung" warten.

    Viele dürften das "Lied des Rattenfänger" ("Wandern, ach wandern, ...) kennen. Es stammt wohl aus der Oper "Der Rattenfänger von Hameln" und gefällt mir melodisch bzw. harmonisch ausgesprochen gut, gerade weil die Melodie schlicht und doch spannend ist. Über den Noten steht "Neuendorff"; den Namen hatte ich bis dato nie gehört...


    Laut der englischen Wikipedia (deutschen Eintrag gibt's nicht) hat dieser deutsch-amerikanische Komponist vier Opern, zwei Symphonien und diverse andere Werke geschrieben. Stil: klassisch-romantisch. Und doch kennt man ihn nicht. Zu Recht?


    Wer ist er? Kennt jemand sein Werk? Mit welchem Komponisten ist er am ehesten vergleichbar? Gibt es empfehlenswerte Werke/Aufnahmen?

    Zitat

    Gibt es eigentlich noch deutsche Opernsängerinnen und Opernsänger?


    Ja! Aber die sind alle bei "Deutschland sucht den Superstar" fertiggemacht worden. :stumm: (Dort haben sie jegliche Freude am Singen verloren.)


    Um es etwas ernster zu formulieren:
    Woher sollen die Opernsänger denn kommen? Das Gekreische, was der Jugend heute als Musik verkauft wird, verdirbt den Geschmack unwiederbringlich.
    Übrigens: In den 50ern gab es noch überall Hausmusik. Wo gibt es das heute noch? (Richtig! In Asien und Osteuropa.)


    Gruß,
    Theo


    Apropos - lustige, bezeichnende und traurige ;) Begebenheit: (gesehen bei D.s.d.Superstar)


    Bohlen erklärt einer jungen Dame, dass sie nicht singen kann. Ihre erboste Antwort - sinngemäß -:
    "Du kannst doch selbst nicht singen, das Gepiepse klingt doch wie ... [stammelt, sucht nach einer Beleidigung] ... ein Opernsänger!"


    Bezeichnend, was die meisten Jugendlichen für eine Vorstellung vom Operngesang haben. Allerdings sind "die Opernsänger" auch selbst Schuld, weil sie oftmals absolut übertreibend ihre Stimme zur Schau stellen.

    Uiii - unmögliche Frage!


    Da fallen mir spontan mind. 30 absolut "beste" Schubertlieder ein. Selbst wenn man Winterreise und s.Müllerin mal aussen vor lässt, bleiben noch eine Menge übrig. Drei Titel werfe ich mal in den Raum


    * An die Musik
    * Nacht und Träume
    * Abschied (aus Schwanengesang)


    und tue damit mehreren Dutzend anderen Schubert-Liedern Unrecht. :-(


    Anm. bzgl. Schwanengesang: Einige Liedaufnahmen von Peter Anders fand ich beeindruckend.

    Zitat

    Original von Pius
    Hallo, Paul! :hello:



    Mich haben sie zu fast demselben Kauf verführt: ;-)


    Allerdings habe ich bei unserem Händler vor Ort zuviel bezahlt. Hatte zwar vorher bei Zweitausendeins geguckt, aber wohl zuerst den falschen Suchbegriff eingegeben... :(


    Und folgende Aufnahme geht auch aufs Tamino-Forum (wg. Mozart-VK KV271i):


    Und ich erwäge noch einige andere Neuanschaffungen. Am Besten melde ich mich hier schnell wieder ab, bevor ich noch in die Privatinsolvenz muss... :D

    Klar, ich bin mr bewusst, dass es deutlich "schlimmere" moderne Violinkonzerte gibt. Von dem Blake bekomme ich nicht mal sofort Kopfschmerzen; - wie geschrieben - frage ich mich nur "What's the point?"


    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Er führt ja nicht umsonst Max Bruch als Avatar in seinem Profil.
    Bruch jedoch war erzkonservativ und seine Werke werden heute als ein wenig akademisch und leicht süsslich bezeichnet - ist aber nur eine Frage des Standpunktes. Wer solche Musik mag, dem kann ein Konzert von Howard Blake nicht gefallen....


    Stimmt. Und ich muss gestehen, dass mir Bruch's Auffassung bzgl. der modernen Musik (Schönberg, Wagner, Berg, ...) durchaus symphatisch ist. Seine Einstellung zu Brahms teile ich hingegen nicht unbedingt.


    Jedem Tiersche sing Pläsiersche, :)
    Theo

    Ich sehe, auch hier sind die Meinungen eher gespalten. Darum ein


    kleiner Einwurf:
    Kann es auch sein, dass dieser technische Qualitätsanspruch auch von den allgemeinen Hörgewohnheiten abhängt?


    Ich denke für einen Anhänger von symphonischer Musik, ist es enorm wichtig, dass das Orchester klar aufgelöst ist. Für einen Melodie-Menschen wie mich, der am liebsten eine klare Hauptstimme hört, ist es hingegen unwichtig, wo sich die einzelnen Instrumente befinden.

    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Wenn Geld ein Problem ist, es gibt einige vorzügliche Aufnahmen unbekannter Violinkonzerte des 18. Jahrhunderts in ähnlichm Stil und hervorrgaender Quaklität - ausserdem weiß man ja nicht was das Pleyel Jubiläumsjahr uns noch bringen wird...


    Oh, oh, ich fürchte dieses Forum wird mich arm machen. :rolleyes: Welche Violinkonzerte meinst Du denn konkret?
    Würde mich doch sehr interessieren, was es in vergleichbarem Stil und ähnlicher Qualität so alles gibt.

    @Melot:
    Das kam mir auch in den Sinn. Weniger Information regt die Phantasie mehr an. Bzgl. deiner Medienbeispiele: Bei mir ist es in der Regel auch so, dass ich die CD gegenüber einer DVD mit identischem Tonmaterial bevorzuge. Und das obwohl die DVD mehr Informationen bietet und daher - technisch gesehen - besser ist.
    Bei einem Konzertbesuch schließt man mitunter auch die Augen, um sich besser auf die Musik konzentrieren zu können...


    @Alfred:
    Eigentlich meinte ich nicht die digitalen Aufzeichnungsfehler, sondern einfach nur das Rauschen, Kratzen und Knacken von Aufnahmen aus den 40er- bis 60er-Jahren.
    Aber manche Aufnahmen können auch digital verhunzt sein. Wobei das wahrscheinlich Geschmackssache ist. Es gibt tatsächlich neuere Aufnahmen, die mir aufgrund der Klangbildes auf Anhieb unangenehm sind. Welche Effekte das aber im Einzelnen ausmachen, vermag ich nicht zu beurteilen.
    Beispiel: Obwohl ich Naxos eigentlich sehr schätze, so habe ich doch eine Aufnahme mit Maxim Fedotov (2003), bei der mir schon allein aufgrund des Klangs fast übel wird. Und das, obwohl es sich um mein Lieblingsstück handelt! Die Solovioline klingt kaum wie eine Geige und das Orchester auch irgendwie nicht "rund".


    Interessieren würde mich auch, was ihr von den im Ursprungsbeitrag erwähnten Joshua Bell-Aufnahmen haltet. Wurde der Geigenklang da eventuell "entschärft", um mehr die breite Masse anzusprechen?
    Wie ist es bei Hilary Hahn? Ich durfte sie noch nie live erleben. Schafft sie es wirklich so einen wunderbar warmen Ton wie auf ihrer Spohr-CD zu erzeugen?


    Ist die "Entschärfung" des brillianten Geigenklangs vielleicht sogar ein "Trend" in der modernen Aufnahmetechnik?

    Hermann Prey
    Joseph Schmidt
    Fritz Wunderlich
    Willy Schneider (Ok, eher U-Musik, aber er hat z.B. auch Loewe-Balladen gesungen)
    Thomas Hampson
    Peter Anders
    Der "frühe" Dieskau
    Matthias Goerne
    Christoph Pregardien
    Thomas Quasthoff
    Ian Bostridge (seine Schubert-Lieder I sind überragend! Sonst begeistert er mich eher weniger.)
    Der Tenorist *gg*

    Mir ist aufgefallen:
    Manchmal gefallen mir ältere Aufnahmen aufgrund der schlechteren Tonqualität besser. Irgendwie haben diese Aufnahmen mehr Charme.


    Geht Euch das manchmal auch so? Und wenn ja: Woran liegt das? Ist es vielleicht für das Ohr angenehmer, wenn die Höhen etwas abgemildert sind? Oder kratzende Töne im Rauschen untergehen?


    Mir fällt dieser "Charme" älterer Aufnahmen öfters auf. Und ich denke nicht, dass es an der unterschiedlichen Interpretation liegt. Teilweise ist es derselbe Interpret. Konkretes Beispiel:
    Perlman hat 1978 und 1988 die "Schottische Fantasie" eingespielt. Die 1. Aufnahme hatte ich mir von Schallplatte auf CD übertragen. Diese selbst überspielte Version gefiel mir immer besser als die gekaufte 1988er CD.
    2003 brachte EMI dann die 1978er Aufnahme auch auf CD heraus - natürlich in einer weit besseren Qualität als meine Selbstüberspielung. Und siehe da: Wenn ich nur die gekauften CDs vergleiche, gefällt mir die 2. Aufnahme besser. Merkwürdig. Vor allem, da es sich nicht um das alte Thema "Schallplatte oder CD?" handelt, denn ich hatte die Platte ja auch auf CD übertragen...


    Und nochwas: Kennt Ihr die CDs "Voice of the violin" und "Romance of the violin" von Joshua Bell? Irgendwie klingt die Solo-Geige da auch nicht mehr wie eine richtige Geige. Lässt man in der modernen Tontechnik heutzutage absichtlich Höhen weg, bzw. "verzerrt" das Klangbild? Besonders bei populärer Klassik wie z.B. Bell?

    Das Forum wird mir immer symphatischer! Danke für die Informationen. Bisher wusste ich nicht, dass es evtl. mehr als 5 Mozart-Violinkonzerte gibt.


    MarcCologne hat mir empfohlen, die Diskussion (aus einem anderen Thread) hier Ontopic werden zu lassen: :D


    Kennt jemand diese Aufnahme?


    Und was haltet ihr hiervon? (Der Preis für 5 CDs ist ja mehr als in Ordnung...)

    Zitat

    Original von teleton
    Wie man die Beethoven-Sinfonien, auch nur ansatzweise als langweilig bezeichnen kann, ist das Rätsel des Tages 24.Januar 2007, denn länger werde ich mich gedanklich nicht mit so einem Quatsch auseinandersetzen !


    Oh, oh, ich sollte meine "blasphemischen" Äußerungen vorsichtiger formulieren...


    Zitat

    Du empfiehlst dann sogleich langsame Sätze, hier den 2.Satz aus der Pastorale, den ich persönlich auch sehr schätze, aber mit dem man einen Klassikneuling kaum aus der Reserve locken könnte.
    Denn hier wird das von mir in meinem Beitrag genannte Klassikvorurteil voll bedient !
    Man muß dem Klassikneuling schon etwas bieten, worauf er anspringt.


    Den Gegensatz lieferst Du dann mit der Beethoven: Sinfonien Nr.5, 1.Satz - ein Einstieg, den jeder, der sich nur einigermaßen mit Musik beschäftigt hat schon kennt.
    :yes: Aber die Fünfte ist insgesamt auch ein gutes Einsteigerwerk.


    Nein, nein, auch die 5. und 6. zählen nicht zu meinen Neulings-Empfehlungen (zu bekannt und - wie Du schreibst - bedienen sie wirklich das Klassikvorurteil).


    Und ja: ich weiß, dass ich einen sehr eingeschränkten Musikgeschmack habe. Übrigens wäre es mir auch egal, ob da jemand stiften geht oder nicht.


    Schönen Gruß aus der Max-Bruch-Stadt in die Beethoven-Stadt, :D
    Theo

    Zitat

    Es wurden auch schon Werke genannt, bei denen ich heute als absoluter Klassik-Liebhaber noch stiften gehen würde - Klassikneulinge erste Recht.
    ;) Ich schreibe lieber nicht vom wem, denn der ist sehr empfindlich :untertauch:


    Geht mir genauso: Z.B. bei deinen Vorschlägen. ;) :untertauch:


    Ok, stiften gehen würde ich nicht, aber abgesehen von der "Neuen Welt" finde ich persönlich die Stücke eher langweilig. Man möge mir diese Blasphemie verzeihen, aber selbst bei den Beethoven-Symphonien begeistert mich nur der 2. Satz aus der "Pastorale" und vielleicht noch der berühmte 1. aus Beethovens Fünfter.


    Der Rest der symphonischen Werke plätschert m.E. einfach nur so dahin. Ich warte immer auf den mitreißenden Solo-Part, aber bei Symphonien haben die Komponisten leider die Solo-Geige "vergessen". :D


    Immer wieder überraschend, wie verschieden die Geschmäcker doch sein können.

    Neulich habe ich mal kurz in sein Violinkonzert D-Dur reingehört. Klang sehr interessant für mich, war aber zu teuer.


    Kennt jemand das Konzert? Lohnt sich der Kauf? Welche Einspielung? Bei jpc findet dich nur diese:



    Damals hielt ich eine andere Aufnahme davon in den Händen, glaube ich.

    1. Chopin - Klaviersonate 2, 3. Satz (Trauermarsch) [gut als Einstieg; jeder kennt das düstere Leitmotiv - aber kaum jemand weiß, wie es weiter geht. Faszinierend, wie Chopin mit dem darauffolgenden Dur-Thema Hoffnung ausdrückt!]
    2. Beethoven - Frühlingssonate [schwungvoller, melodischer erster Satz und um den wunderbar romantischen zweiten Satz zu verstehen, muss man nicht Musik studiert haben. ;-)]
    3. Mendelssohn - e-moll-Konzert (Perlman - Einspielung)
    4. Paganini - Violinkonzert Nr. 5 [ähnlich wie beim Mendelssohn: laute, schwungvolle Motive wechseln sich mit interessanten und ruhigen Themen ab. Also ist für jeden was dabei. :-D]


    <5.> Falls jemand meint, Opernsänger würden nur kreischen ==> "Highlights" aus der Zauberflöte (mit Wunderlich als Tamino)


    Und wenn dann irgendwann aus dem Pop-Hörer ein Mensch geworden ist, dann darf er sich die "Schottische Fantasie" anhören. *gg*

    teleton: Eigentlich kann man doch froh sein, dass man überhaupt einen Gutschein bekommt. Strenggenommen müsste Saturn nur eine identische Ersatz-CD liefern.
    Andererseits finde ich die Sache mit den Gutscheinen auch bedauerlich: Wenn man schon bereit ist, die Ware zurückzunehmen, dann sollte man m.E. auch Bargeld erstatten. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man eine Erstattung bekommt, wenn man hartnäckig genug ist. Der Verkäufer will seine Ruhe und es wird ihm unangenehm, wenn man laut genug spricht, damit die übrige Kundschaft mithören kann.


    Andererseits schaffe ich es eh nicht, die Saturn-CD-Abteilung zu verlassen ohne Geld auszugeben. Von daher ist es mir dort nicht so wichtig. Im Übrigen bin ich von deren Angebot in Köln absolut überwältigt: Einmal hat der "MusicDome" eine riesige Klassik-Auswahl und man kann fast jede CD vollständig und unkompliziert probehören.

    Zitat

    Original von van Rossum
    Bezüglich angenehmer Harmonik und ansprechender Melodien kommt mir häufig Howard Blakes Violinkonzert "The Leeds" in den Sinn (weil es auch eines meiner ersten CDs war). Absolut harmonisch und sehr eingängig, einfach wunderschön. Probiers mal, gibts hier:


    Howard Blake - The Leeds


    Danke für den Tipp,


    ich habe eben mal reingehört. Anscheinend haben wir unterschiedliche Auffassungen von "wunderschön". ;-)
    Das Konzert sagt mir absolut nichts. Ich kann in den Hörproben keine eingängige Melodie erkennen und es baut sich - für mich - keine Spannung auf. Bei modernen Klassik-Komponisten glaube ich, dass sie einfach würfeln um Höhe und Länge des nächsten Tons festzulegen. Irgendwie kann ich bei modernen Werken kein "Ziel" erkennen. Bei den Hörproben frage ich mich "What's the point?"


    Demnächst werde ich auch mal eine Liste mit meinen Lieblingskonzerten im entsprechenden Unterforum einstellen. Dann könnt ihr mir vielleicht gezieltere Empfehlungen geben, die meinem - zugegebenermaßen sehr speziellen - Musikgeschmack entsprechen.


    Schönen Gruß,
    Theo



    PS - Vorsorglich ein Lieblingszitat: "Aber es muss doch erlaubt sein zu sagen: 'ich kann damit nichts anfangen'. Deswegen müssen Sie nicht sagen, dass ich weniger intellektuell wäre als andere Leute." :-D

    Habe noch eine kaputte CD hier rumfliegen, die auf den Umtausch wartet. Habe sie vor zwei Wochen gekauft, direkt beim ersten Abspielen hat sie sich bei Track 4 aufgehängt. Springt quasi wie eine kaputte Schallplatte immer wieder zurück.


    Bin leider noch nicht zum Umtauschen gekommen. Hoffentlich macht Saturn keinen Ärger; besonders da ich wahrscheinlich erst übernächstes Wochenende wieder nach Köln fahre. Aber strenggenommen ist die gesetzliche Gewährleistung ja 1/2 Jahr...


    Label ist übrigens "Bon Giovanni". (CD mit einem Violinkonzert von "Alessandro Rolla". Übrigens: Gar nichtmal schlecht, das Konzert.)

    Zitat

    Original von van Rossum
    Was kennst und magst du denn schon? Wenn du nicht auf das 19. Jahrhundert beschränkt bist, fällt uns hier bestimmt noch was Schönes für dich ein. Ich bin im 20./21.Jahrhundert zuhause...


    Alle Violinkonzerte aufzuzählen, die ich kenne, dürfte den Rahmen etwas sprengen. ;-) Aber generell mag ich Konzerte mit klaren, ansprechenden Melodien und angenehmer Harmonik. I.d.R. also Werke aus Klassik und früher Romantik.
    Für Konzerte mit dissonanten Harmonien bin ich wohl einfach nicht intellektuell genug: Von 20. Jhd.-Werken bekomme ich für gewöhnlich Kopfschmerzen. :-(


    Aber danke für deine Hilfsbereitschaft,
    Gruß, Theo