Beiträge von Aquarius

    Natürlich sammle ich auch um meinen persönlichen Horizont, was die Vielfältigkeit meines Musikgeschmackes befriedigen und mehren soll, aber an erster Stelle steht immer der Drang nach Genuss.


    War es früher ein Auffüllen bzw Anlegen einer representativen Privatmediothek beschränkt sich mein Schwerpunkt heute mehr auf neue insbesondere symphonische Werke. Und da werde ich sehr oft bei der Filmmusik fündig. Aber auch Komponisten wie beispielsweise Johan De Meij kommen mir da gerade recht.


    Leider wird mir mein Kaufdrang derzeitig immer mehr gebremst, da - warum auch immer - die aktuelle Musikszene, allen voran auch hier mal wieder die Filmmusikszene als wesentliche Quelle der aktuellen Symphonik - sich offenbar in einer grossen Kreativitätskrise befindet.


    Ich finde gerade die Tatsache, dass hier Opernsänger agieren sehr passend, schliesslich handelt es sich ja bei diesem Werk um ein Musical mit opernhaften Anspruch!


    Eine tolle Aufnahme - ich brauche keine andere mehr!

    Händel: Der Messias


    und - ich kann mirs einfach nicht verkneifen: Noch etwas Neueres:


    Goldenthal: Fire Paper Water - A Vietnam Oratorio. Ist ein weltliches Oratorium - vom Aufbau her eigendlich eine spätromantische Symphonie - ein Werk mit durchaus erlösungssuchend versöhnlichem Finale.

    Noch ein bisschen schweres Blech gefällig:


    Unbedingt Strauss Alpensymphonie!


    Dann gibt es da noch nicht minder leckere weitere neuere Sachen:


    Copland: Symphonie Nr. 3 (die mit der Fanfare For The Common Man im Finale)


    dann von seinem Schüler Elliot Goldenthal: Soundtrack zu Alien 3 (Achtung sehr dynamische Musik mit extremen Stimmungswechseln!)
    oder aber der Soundtrack zu Final Fantasy.


    Eher besinnlich postminimalistisch wäre da noch beispielsweise:


    Johan De Meij: Planet Earth (2006)


    Beim Holz kann ich - wie bereits weiter oben schon geschehen - natürlich Mozarts Gran Partita wärmstens empfehlen. Wärmstens, ja diese Musik strahlt wirklich wohlige Wärme aus!

    Führt man sich mal nacheinander die "Gewitter" aus Vivaldis 4 Jahreszeiten, Beethovens Pastorale, Griegs Peer Gynt oder Wagners Holländer und zum Schluss dann aus Strauss`Alpensymphonie vor Ohren kann man wunderbar erkennen, wie sich die Ausdrucksmittel im Laufe der Zeit geändert haben.


    Insbesondere fällt mir hier auch mal wieder Beethoven auf: Mit einer relativ kleinen Besetzung wird hier ein Feuerwerk von Blitzen und Donnern abgebrannt, dass sogar fast schon Strauss mit seinem riesigen Klangapparat Schwierigkeiten hat da mitzuhalten.


    Dennoch ist das Gewitter der Alpensymphonie auch schon sehr imposant - diese Windmaschine oder was das da für ein kaum ortbares Geräusch sein mag.

    Ich hatte mal eine Böhm - Aufnahme auf Schallplatte. Dann habe ich mir so Ende der 1980 Jahre die Kegel-Aufnahme auf CD gekauft. Irgendwie gefällt mir die noch besser als Böhms Dirigat, sodass ich ihr bis heute treu geblieben bin.


    Mal was Interessantes am Rande:


    Ich habe mal diese HERRLICHE Musik einen in Sachen Symphonik nicht so bewanderten Freund vorgespielt... Es war fast schon unheimlich, mit welcher - ja - Präzision er zumindest sinngemäss von Satz zu Satz mehr als passende Bilder vor seinem geistigen Auge sehen konnte.


    Für mich spricht auch DAS für die perfekte Genialität dieser überirdisch schönen Musik!

    Das Klavier ist von den "analogen" Instrumenten wohl das praktischste, welchem man durchaus schonmal ob seines riesigen tonalen Umfanges die Eignung als prädestiniertes "Kompositionswerkzeug" zusprechen kann. Es gibt einige Musiker, die dafür andere Instrumente heranziehen, aber das allgemeine Kompositionsinstrument ist das Klavier - auch im weiteren Sinne, denn im Prinzip ist auch ein Keyboard nichts weiter als eine gewisse Art von Klavier - nur eben digitalisiert und um weitere "Register" erweitert.


    Register - das ist es was die Orgel vom Klavier abhebt. Deshalb gehöre auch ich dazu, die die Orgel als Königin der Instrumente bezeichnen.


    Dem Klavier gebührt für mich die Ehre des "ersten Ministers" - um mal bei der Analogie bei Hofe zu bleiben. Das Klavier hat aufgrund seiner Effektivität einen direkteren Draht zur Allgemeinheit - die Orgel hingegen wird wohl immer für feierliche und religiöse Zwecke reserviert bleiben - sie ist ja nun mal in der Regel ortsgebunden. Über 90% der Orgeln stehen in Kirchen.


    Das Klavier hat gegenüber der Orgel noch einen weiteren praktischen Vorteil: Es ist für jede nur erdenkliche Musikrichtung geeignet.


    Nicht umsonst wurden und werden die meisten Orchesterwerke und Opern als Klavierauszug geboren - gewissermassen als Demoversionen mit Minimalbesetzung.


    Diese emotionale Bandbreite, wie man mit dem Klavier auszudrücken vermag - da kann die Orgel schon mal aufgrund ihrer Trägheit, ja fast schon Schwerfälligkeit nicht mithalten.


    Man stelle sich mal die Mondscheinsonate auf Orgel vor - eine wahrscheinlich auch für einen wahrhaftigen Tastenlöwen auf der Orgel schier unlösbare Aufgabe...!

    Da kann ich ja mal gleich die Berliner Philharmonie empfehlen: Egal wo man da auch sitzt - man hat immer einen sehr ausgewogenen und authentischen Klang von dem, was da gerade aufgeführt wurde. Egal ob Symphonie (Beethoven 9), Oratorium (Honegger David), konzertante Oper (Bizet Perlenfischer) oder Neutöniges von Schnebel. Immer war es bisher ein Hochgenuss. Und dazu noch die kühne Architektur von aussen, im Foyer und - natürlich - auch im innern. Schade, den später angebauten Kammermusiksaal in ähnlich geiler Bauweise habe ich noch nicht in Aktion gesehen und gehört. Das wird sich aber hoffentlich bald ändern... Habe ich doch gerade in letzter Zeit immer intensiver Kammermusik gehört. Was lernen kann man hier obendrein auch noch, denn innerhalb des Gebäudeensembles befindet sich auch noch ein hochinteressantes Instrumentenmuseum. Da kann man unter anderem auch riesige kunstvolle Orchestria bewundern und sogar hören. Das muss man mal erlebt haben, die Dinger spielen sogar Schlagzeug und das alles nach Lochkarte, wie ein überdimensionaler Leierkasten eben.


    Ich liebe diesen Aufführungsort!


    Und dann gibt es noch - wenn das Wetter passt - die tolle Waldbühne: Ist ein richtiges Amphitheater mit allen akusten Vorteilen, die so ein Bauwerk mit sich bringt. Auch dort ist man auf jedem Platz bestens bedient, nur hat man da noch zusätzlich die Natur um sich. Ein nicht minder interessanter Aufführungsort, den ich ebenfalls sehr gern besuche.

    Phil Collins hat nicht nur meiner Meinung nach seine musikalische Entwicklung genau dann in die Belanglosigkeit abgleiten lassen, seit er nicht mehr mit Peter Gabriel zusammenarbeitet. Nach Genesis kam vom ihm eben nur noch kommerzielle, aber - das muss man ihm lassen - durchaus gefällige Musik.


    Somit ist es für mich nur logisch, dass so eine kompositorische Herausforderung wie ein Musical vielleicht doch ein paar Nummern zu gross ist für solch einen hausbackenen Musiker ausfällt.


    Ich selbst habe mir Tarzan noch nicht angeschaut, liegt aber hauptsächlich daran, dass ich bisher noch keine Gelegenheit hatte nach Hamburg zu kommen.


    Interessieren tut mich das schon. Vielleicht gibt es ja bald eine DVD davon, denn nur Audio wird, wie ja oben veranschaulicht wurde dem Gesamteindruck dieses Werkes wohl kaum gerecht.

    Perlenfischer. Als ich Die noch nicht kannte, da war es noch Carmen. Aber mittlerweile finde ich die Perlenfischer einfach noch schöner.


    Allein die Idee anstatt einer ausladenden Ouverture lieber ein heftiges kurzes Vorspiel gefolgt von einem gleich in die Handlung übergehenden Chor zu komponieren - damit hat mich Bizet mehr als überzeugt. Und dann die himmelherzzerreissende Tempelszene mit dieser HERRLICHEN Arie von Nadir... Auch die Arien von Leila und Zurga überzeugen.


    Zurgas Arie erinnert mich bisweilen sogar ein wenig an Markes Klage aus Wagners Tristan. Sicher nicht so schwer, aber beide Vorträge zeugen vom Beschützerinstinkt der mächtigen Stellungen Zurgas bzw Markes in ihren jeweiligen Handlungsorten.


    Meine anderen bevorzugten Opern wären also Tristan, Parsifal, Lohengrin und Tannhäuser - Wagner eben. Seinen Ring finde ich zwar faszinierend, dennoch tritt bei mir dabei leider immer sehr schnell Ermüdung ein - ein Phenomen, dass auch Tolkins Ring - in der kürzlich fertig gewordenen Filmfassung - auf mich ausübt. Sind mir einfach nur zu schwermütig diese ganzen Ring-Sachen.


    Bemerkenswert finde ich noch Webers Freischütz. Auch Mozarts Opern werden von mir gerne gehört.


    Ansonsten - ich weiss das sind Musicals - möchte ich an dieser Stelle noch Bernsteins Westside Story, sowie Webbers Jesus Christ Superstar (da vergeht kein Karfreitag oder Karsamstag ohne...) erwähnen.


    Relativ kleine Auswahl, die ich da getroffen habe, aber ich bin eben nun mal leider eher ein symphonischer Typ. Die Symphonie und auch andere programmsymphonische Sachen (wozu ich auch ausdrücklich Filmmusik mit hinzurechne!) sind für mich nun mal grundsätzlich einfach das Höchste, was es an Musik gibt.

    Die CD wird wohl trotz bekannter klanglicher Defizite (Obertöne) noch längere Zeit überleben.


    Dennoch - so glaube ich zumindest - wird sich nicht nur im Audiobereich die Flashspeichertechnologie durchsetzen.


    So erstelle ich beispielsweise meine persönlichen Sampler in der Regel auf SD-Karten, mit dem grossen Vorteil einen handlichen, wiederbeschreibbaren und robusten Datenträger zu nutzen.


    Mittlerweile gibt es auch genug Geräte, die von solchen Speicherkarten nicht nur MP3-Musik, sondern auch WAV-Dateien (CD-Dateien) und sogar noch höherwertigere Audiodaten lesen können.


    Als Bezugsquelle von Musik, so glaube ich wird sich immer mehr das Runterladen durchsetzen. Sehr zu sicher nicht nur meinem Leidwesen - droht doch dadurch die Sammelbarkeit von Tonträgern immer schwieriger zu werden. Besser fände ich da einen zusätzlichen Vertrieb von Musik auf beispielsweise vorbespielten SD-Karten, vielleicht in höherer Auflösung als die CD erlaubt (24 bit oder noch höher). Die Kapazitäten dafür wären bereits heute vorhanden und erschwinglich. Stellt sich nur die Frage, wie dafür die Cover aussehen sollen... so klein wie sie zur Aufbewahrung der Karten reichen würden wäre kaum Platz für ansprechende Coverbilder und Textinfos.


    Woran ich nicht glaube bzw wie sich ja schon in der Realität zeigt haben Medien wie SACD bzw Audio-DVD kaum die Chance die breite Masse zu interessieren. Dazu hat sich neben der CD die MP3-Technik bereits viel zu sehr am Markt etabliert.


    Bei unserer favorisierten Musik führt aber - verständlicherweise - auch noch die gute alte Vinylplatte ein sicheres Nischendasein. Denn bei allen Nachteilen: Eine gute Pressung auf einem guten Plattenspieler klingt ausser einer Life-Aufführung immer noch am authentischsten.


    Zusammenfassend - so glaube ich - sieht die Sache so aus:


    Schallplatte: wird es wohl immer geben...


    CD: wird wohl sagen wir mal innerhalb der nächsten Jahre von höherwertigen digitalen Klangspeichertechnologien abgelöst werden, wobei weniger die Art des eigentlichen Datenträgers (Flash, Festplatte, optischer Datenträger mit hoher Kapazität) eine Rolle spielt, als der Vertrieb dieser Daten: Diese wird man dann wohl leider überwiegend nur noch runterladen können, oder - und das wäre dann wohl für einen Sammler der worst case - nur noch gegen Ausleihgebühr nacheinander jeweils einmal online hörbar sein, ohne Berechtigung diese permanent zu speichern.


    Einschlägige Betriebssysteme stehen da ja schon in den Startlöchern, denn auch dem PC wird es bald an den Kragen gehen. So soll gemäss Microsoft bald alles nur noch im Netz verfügbar sein, der Anwender wird dann nur noch per Terminal Zugriff haben. Cloud-Computing oder so ähnlich wird sich das dann nennen - eine grausige Vorstellung, hat man somit dann gar keine digitale Privatsphäre mehr...

    Aber klar doch, schliesslich zählt Bernstein mit zu den wichtigsten Amerikanischen Komponisten des zwanzigsten Jahrhunderts. Was das Werk betrifft - nun ich finde seine Westside-Story noch besser. Aber das gehört ja dann in die Unterrubrik Musical.


    Bei Mass finde ich den ständigen und noch dazu gekonnt miteinander verwobene Kontrast zwischen strenger Mess-Lithurgie und - naja sagen wir mal - frenetischer Gospelmusik sehr reizvoll.


    Wem das alles gefällt, der möge sich auch mal Bernsteins drei Symphonien zu Gemüte ziehen:


    Symphonie Nr. 1: Jeremiah
    Symphonie Nr. 2: The Age Of Anxiety
    Symphonie Nr. 3: Kaddish


    Insbesondere die Kaddish kommt - was den Aufbau betrifft - der Mass noch am nächsten: hier gibt es neben dem Orchester noch einen Erzähler und einen Chor.


    Dazu passt dann noch unbedingt Stravinskys Psalmensymphonie.

    Was mir sehr gut gefallen hätte wäre eine Aufführung von Haydns Streichquartett, dass die Melodie der Deutschen Nationalhymne enthält. Das wäre eine subtile und passende Musik zur Feier.


    Natürlich passt Beethoven 9 auch, aber muss es denn immer gleich so ein opulentes Mal sein?


    Denken wir mal an die Musik zur Amtseinführung von Obama: Auch dort war es kein Monumentalwerk, sondern ein fast schon intimes Quartett, dass - in diesem Falle ein extra zu diesem Anlass vom Amerikanischen Hauskomponisten John Williams komponiertes Stück - aufführte.

    Viele Musikstücke sind doch gerade für gesellige Zusammenkünfte komponiert worden. Und ich glaube kaum, dass in Gaststätten komplexe Symphonien oder höchstdramatische Opern gespielt werden. Deshalb geht das schon völlig in Ordnung. Schliesslich wird ja so auch für eine unaufdrigliche Verbreitung der Musik mit gesorgt.


    War es zufällig in der St. Johannis-Kirche Berlin Moabit?


    Ich frage deshalb, weil ich in dieser mit einer aus meiner Sicht ganz besonders schön klingenden Orgel ausgestatteten altehrwürdigen Kirche Helge Pflägings Messe Grande gehört habe. Dieses ohnehin sehr edle von der französischen Spätromantik inspirierte symphonische Sakralwerk vom talentierten Nachwuchskomponisten und Kirchenmusiker der ev. Hoffnungskirche zu Neu Tegel hörte sich auf dieser Orgel noch meditativer an, als es ohnehin schon ist. Insbesondere bei den Orgel-Solonummern konnte man das richtig geniessen.

    Zitat

    Original von Melisma
    ... Ich halte Mozart für den fähigsten Komponisten, Kinder an die Klassische Musik heran zu führen. -


    Was von Kindern schön und kultiviert gesungen wird, wird von Kindern auch gerne angehört ...


    Melisma :hello:


    Dem kann ich nur vollstens zustimmen.


    Hallo Entenfahrer,


    jeder hat so seine Lieblinge. Auch ich schätze erst seit geraumer Zeit, da ich die 35 nun mehr als deutlich überschritten habe die wohl einmalige Eleganz seiner Musik. Bei mir war es eben so, dass ich in der Jugend mit Mozart an die Klassik erfolgreich herangeführt, dann in der Sturm und Drang-Zeit seine Musik fast vergessen habe, um ihr erst jetzt wieder aktiv zuzuhören.


    Vielleicht solltest Du Dir (falls nicht schon geschehen) einfach mal die beiden ersten Sätze seines Requiems, das Klarinettenkonzert KV 622 (davon insbesondere das Adagio) und die 40. sowie 41. Symphonie anhören, um vielleicht doch noch einen versöhnlicheren Zugang zu finden.


    Ansonsten hat man ja mit Beethovens Erster, Zweiter und - jawohl - auch seiner Sechsten eine schon von Mozarts Stil inspirierte Musik...

    Also Tschaikowsky war wohl nicht nur bei mir einer der viel gehörten Komponisten der ersten Stunde.


    Auch heute schätze ich insbesondere seine fünfte und sechste Symphonie sehr. Auch die anderen vier Symphonien finden bei mir immer noch Beachtung.


    Bei der fünften fällt mir sofort das tupfige Scherzo und der gigantische Finalsatz ein. Bei der sechsten die bis zum Zerreissen gespannte Verzweiflung, insbesondere im Finalsatz und - natürlich - der weltberühmte Dreibeinwalzer.


    Aber auch auf dem Sektor der Balettmusik (Nussknacker) lege ich ihn mir gerne mal auf. Auch seine symphonischen Dichtungen (Capriccio Italien, Romeo und Julia, sowie die 1812) gefallen mir immer wieder gut.


    Nein, ohne seiner Musik wäre die Welt um einiges an Leidenschaft ärmer.

    Barbara Dennerlein


    Ja diese Musikerin ist wirklich ein Geheimtip. Sehr schön auch ihr Pfeifenorgelalbum Spiritual Movement No. 1. Da fangen die Pfeifen der Goll-Orgel zu St. Martin in Memmingen doch glatt an zu swingen, so cool werden da die Tasten und Pedale von der Bayerischen Schönheit bedient.


    Ebenfalls an dieser Stelle passenderweise zu erwähnen: Ich habe kürzlich mal wieder das Orgelalbum Spheres von Keith Jarret genossen. Ist einfach nur frappierend, was dieser Mann aus den Pfeifen rausholt.

    Kürzlich habe ich mir mal wieder die Symphonie in C angehört. Der erste, dritte und vierte Satz sind ja noch erwartungsgemäss - Frühwerk eben.


    Aber der zweite Satz hebt sich doch erheblich von den drei Anderen ab: Hier kann man schon so richtig schön erkennen, was da für ein Melodienmeister heranzureifen begann. Das dieser Satz obendrein noch wunderbar fugiert angelegt ist, nun das trägt noch mehr zu seiner Einzigartigkeit bei. Ein tolles Stück, kann gar nicht genug davon bekommen.

    Als Kind und Jugendlicher habe ich Mozarts Musik sehr geschätzt. Dann in meiner Sturm und Drang Zeit habe ich ihn zwar geachtet, aber eigendlich nicht bevorzugt gehört. Seit ca 10 Jahren beginne ich wieder seine Musik - bis vorgestern nachmittag allen voran die 40. und 41. Symphonie, sowie sein Requiem mehr zu hören und zu lieben.


    Dann kam - und das ist nicht übertrieben - der letzte Mittwoch, wo ich bei einem lieben Freund DIESE Musik hören durfte. Hat mir schon der erste Satz ganz besonders gut gefallen bin ich spätestens beim zweiten Satz fast zu Tränen gerührt worden, so ergriffen hat mich seine reine zwar melancholische, aber nicht weinerliche Melodieführung.


    Ab sofort muss ich Mozarts Musik für mich wohl neu bewerten, sodass er nun dank dem langsamen Satz aus diesem Klarinettenkonzert in meiner Liste der ersten Zehn an den sechsten Platz gerückt ist.

    Bei mir war und ist es auch noch heute ein regelmässiges Bedürfnis nach Harmonie, welches ich mir am besten durch Hören von insbesondere melodischer und von einer feierlichen Steigerung ausgezeichneter Orchestermusik befriedigen kann.


    Angefangen hat es bei mir auch durch "Ohrwurmklassik", als da wären beispielsweise "Die Moldau", "Les Preludes", einschlägige Ausschnitte aus "Carmen", "Die kleine Nachtmusik", "Mozart 40 erster Satz", aber merkwürdigerweise auch mit Ravels "Bolero" - dessen dramatische Steigerung zündet auch bei Laien!


    Sind also weitestgehend Werke, die aufgrund ihreres plakativen Aufbaus einen spontanen Hörgefallen haben.


    Natürlich - so war und ist es auch bei mir - verschiebt sich mit wachsender Hörerfahrung die Schwelle des spontanen Hörgefallens immer weiter nach hinten - will sagen im Extremfall reichen mir heute bereits gewissermassen kleinste Ton - oder Rhytmuspassagen mit Wiedererkennungswert über das Werk verteilt aus um mich auch ohne geplantem konzentrierten Zuhören zu unterhalten.

    ... die Pastorale, der Parsifal --> Schande über euch!


    Nein, ganz so hart will ich es nicht formulieren, aber es verwundert mich schon, dass hier unter anderem meine zweitliebste Musik überhaupt so schlecht wegkommt.


    Für meinen Begriff gehört die Pastorale neben der Neunten zum genialsten, was Beethoven überhaupt geschaffen hat - lassen wir mal die Streichquartette beiseite.


    Mit welcher fast schon mozarthaftiger Leichtfüssigkeit ihm hierbei eine überaus naturverbundene beschreibende Musik gelungen ist - das greift schon sehr weit auf Techniken vom Meisters des Musikdramas - kein Geringerer als Richard Wagner, für mich auch der Vater der Filmmusik - vor.


    Übrigens Wagner: Das hier der für mich gar nicht hoch genug einzuschätzende Parsifal mit genannt wurde verwundert mich nicht minder, wie die Erwähnung Beethovens Pastorale.