Ein kleiner Wink eines sich im Studium und daher in den Anfängen befindlichen.
Bevor ich den Weg zur klassischen Musik gefunden hatte, war mir völlig egal in welcher Sprache ein Stück oder ein Werk verfasst wurde, daher kann ich nicht, zumindest von der eigenen Warte aus, nicht unterschreiben eine Oper einzudeutschen, um Verständlichkeit zu erzeugen.
In meinem Falle bin ich sogar eher ein Verfechter von Originalität, und meine Herangehensweise an neue Stücke ist rein musikalisch.
Eingängigkeit, Inspiration und Ergriffenheit, Passion und Leidenschaft sind für mich jeweils immer musischer Natur. Ich erfasse ein Stück immer erst am Klang und an der Komposition, und dann erst am Text.
Mag sein, dass ich damit manchmal daneben liege und ein tiefer gehen interpretatorisch gesehen 2t-rangig wird, aber ohne Text und Story herabzuwürdigen, habe ich damit automatisch den richtigen Ausdruck.
Allerdings brauche ich auch, und das im erheblichen Maße textliche Anhaltspunkte um sangestechnisch überzeugen zu können, wenn ich davon zum jetzigen Zeitpunkt sprechen darf.
Als Beispiel nehme ich nun "Don Giovanni". Als ich das erste mal
die Arie "Deh venia alla finestra" zu hören bekam, wusste ich nichts über besagte und ich bin der italienischen Sprache ebenfalls nicht mächtig.
KLangbild und Aussprache aber eben jener diesen ist sehr eingängig und verleiht der Arie direkt seinen Charakter. Da war mir klar, dass ich zum gegebenen Zeitpunkt mich mit dieser Sprache auseinandersetzen muss, um sie auch wirklich singen und den eigenen Gesang verstehen zu können. Auf die Frage:" WOllen wir das mal in deutsch singen" haben wir es sicher versucht, aber der Charme ging dadurch völlig flöten.
Ich tendiere daher, jemanden, der sich mit Oper auseinander setzen will, möge erst einmal mit den deutschen Werken dieser Gattung anfangen. Ich bin auch kein Freund von mundgerechten Häppchen, nur damit sich jemand bequemt und dem eigenen Wunsch der Auseinandersetzung nachgeht.
Ich denke auch nicht, dass so etwas im Sinne des "Kompositeurs", ich liebe dieses Wort, ist, und ein eben jener keine Kompromisse diesbezüglich eingegangen wär. Es werden auch keine Popsongs mal eben ins Deutsche übersetzt, damit sich jemand damit auseinandersetzt, und wir leben auch noch nicht in einer Zeit, in der jeder auch engl oder franz. beherrscht. Warum sollte dann die klassische Musik da hinten anstehen. Ebenso möchte ich einen SChubert mit der Winterreise und goethschen Texte auch nicht in italienisch hören oder gar singen.
Ein Werk, dass textlich untermalt ist, sprich zB eine Oper, erhält durch die Sprache und deren Klangfarbe Charakteristika, die eine andere nicht wiedergeben kann. Vor allem, und so begreife ich Musik und Gesang, nicht einmal rein vom Text ausgegangen, ist doch die Musik ansich die universellste und eingängigste Sprache dieser Welt. Diese Sprache versteht jeder, und entweder man mag sich damit beschäftigen und sie gefällt oder eben nicht. Man dichtet áuch keine Komposition so um damit ein musischer Analphabet sie verstehen kann. Damit möchte ich allerdings nicht den Text und die Story herabwürdigen, um Gottes Willen, NEIN; Massgeblich sind ja eben sie, die das Schauspiel bedingen, aber um zu anfangsfrage zurückzukommen:
Neueinsteiger und Anfänger, die es beqeum haben möchten, sollten sich vom sprachlichen Aspekt einfach der Muttersprache bedienen, und es gibt ja einiges, was in deutsch verfasst ist.
Gut Indonesier werden es da ein wenig schwer haben :D, aber thats life.
Gruss
Sascha