Beiträge von Mela
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Hallo Leute,
ihr seid wirklich ansteckend mit Eurer Begeisterung für Rameau. Ich habe auch meine alten Platten und DVDs wieder hervorgekramt und habe wieder Feuer gefangen.
Jetzt eine Frage an alle Rameau-Liebhaber: Ich habe die Cembalowerke von Rameau in einer Aufnahme von Scott Ross erschienen bei stil - meines wissens nur in Frankreich erschienen. Ich hätte aber gerne eine zweite Aufnahme zum Vergleich, da mich diese Aufnahme nicht durchgehend begeistert. Was ist denn empfehlenswert?
Für die Nicht-Puristen: Ich habe mir letztens eine Aufnahme mit Cembalo-Werken gespielt von Marcelle Meyer auf dem Klavier gekauft - von dieser Platte bin ich total begeistert. Die schnellen tänzerischen Stücke sind sicher etwas weniger "fetzig" als bei Scott Ross auf dem Cembalo, aber dafür sind die langsameren wunderschön, oft von einer traurigen Melancholität, die ich bei Ross vermisse. Vergleichshören mit der Aufnahme von Tharaud folgt noch.
Vielen Dank & Grüße,
Melanie
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Hallo Peter,
danke für Deine kurze Einschätzung. Die CD ist mittlerweile auch bei mir eingetroffen, ich habe aber noch nicht hereingehört. Aimards Aufnahme der Vingt Regards ist für mich jedenfalls eine Aufnahme für die einsame Insel, daher bin ich schon sehr gespannt. Ich hätte mir ja auch einen Catalogue d'Oiseaux von ihm gewünscht, jetzt sind ja bereits zwei stücke auf dieser CD erschienen. Ich fürchte ein bisschen, dass damit die wahrscheinlichkeit für einen vollständigen Zyklus sinkt...
Viele Grüße,
Melanie
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Original von der Lullist
Musique au Temps de Richelieu
La Simphonie du Marais / Reyneübrigens ist die CD, wie ich schon geschrieben habe, noch gar nicht erschienen
Lieferbar erst ab dem 19.09tja dann haben wir wohl die ersten Probepressungen aus Polen
:wacky:
Hallo zusammen,
die CD ist bei mir gerade eingetroffen, bin schon neugierig. Übrigens ist sie merkwürdigerweise in Frankreich tatsächlich noch nicht erschienen, ich hätte ja gedacht, das dieser verlag in Frankreich zuerst erscheint...
Dafür gibt es in Frankreich in der Accord-Serie von Hugo Reyne jetzt das Ballet des Arts von Lully. Das repertoire dieser Zeit einschließlich der Ballette wird ja doch nach und nach verfügbar, jedenfalls schneller, als ich mit dem Hören nachkomme....
Viele Grüße,
Melanie
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Hallo zusammen,
nun, es könnte ein Zeichen dafür sein, dass Messiean den Rang eines Klassikers erreicht hat und die CD-Branche ihre gesamte Verwertungsmaschinerie auch auf Messiaen loslässt...
Ansonsten stimme ich natürlich Edwin zu, ich mag solche Kompilationen auch bei anderen Komponisten nicht besonders.
Kennt eigentlich schon jemand die neue Platte mit Klaviermusik gespielt von Aimard?
Viele Grüße,
Melanie
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Original von Jacques Rideamus
cd Philips 1972Leider ist sie derzeit nicht am Markt, aber noch antiquarisch u beschaffen.
Jacques Rideamus
Hallo JR,
kleine Bemerkung am Rande: Es gibt sie noch im Rahmen eines Päckchens mit den Opern Benvenuto Cellini, Béatrice et Bénédict und Les Troyens und Colin Davis:
Leider ohne Libretto - aber mit etwas Googeln kann man das finden. Leider auch nicht superbillig - aber gerade im Angebot.
Viele Grüße,
Melanie
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Hallo Andy,
die CD "Nuit Resplendissante" mit französischen Arien finde ich ganz wunderbar und die läuft bei mir wirklich sehr oft durch. Ich mag auch ihr sehr eigenes Timbre, was sicher Geschmackssache ist.
Entsprechend neugierig war ich auf eine Vorstellung von Werther in München Ende Juli, in der sie die Charlotte gesungen hat. Und hier war ich doch etwas enttäuscht. Klar, die Spitzentöne waren da, brilliant und kräftig, ebenso die tiefen Töne, aber in der Mittellage war sie de fakto nicht hörbar. Wenn sie hörbar war, war die Intonation doch machnmal sehr wackelig. Interessant fand ich auch, dass sie einen recht starken Akrzent hatte, der mir in den französisch-sprachigen Platten so nicht aufgefallen war. Da waren wirklich ganze Passagen komplett weg. Gut, die Münchner Oper ist groß und ich sass im dritten Rang, aber der Verglich mit Ihrem Partner Piotr Beczala (Hervorragend) war wirklich nicht gut für sie.
Aber jeder hat ja auch mal einen schlechten Tag, dachte ich mir, und kaufte Ihre neue Händel CD. Und hier bin ich nun wirklich massiv enttäuscht. Ungenaue Intonation, keine überzeugende Interpretation irgendwie will hier überhaupt kein Funke überspringen. Der Vergleich mit der gleichzeitig gekauften Carestini-CD von Jaroussky war wiederum sehr nachteilig.
Kennt jemand anders die Händel-CD? Liegt es an mir?
Viele Grüße,
Melanie
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Hallo zusammen,
ich habe es jetzt endlich auch gesehen (Aufführung im Rahmen der Opernfestspiele am 19.07.) und bin noch immer total begeistert. Für mich war es die erste Begegnung mit dem Stück.
Den Ausführungen von Zwielicht habe ich nichts hinzuzufügen, ich könnte es höchstens weniger genau wiedergeben, da ich mich von der ersten Hörerfahrung eher habe mitreissen lassen und das kritische Hinterfragen der Inszenierung etwas beiseite gelassen habe.
Allerdings kann ich ein bisschen nachvollziehen, dass Henze das Intermezzo gestrichen hat. Es war zwar gut umgesetzt, aber so richtig schlüssig und zwingend scheint es mir nicht zu sein. Es war mir zu komisch und gab (meiner Meinung nach und das ist auch nur ein erster Eindruch) keinen willkommenen kontrast, sondern wirkte etwas albern und deplaziert. Aber ich kannte das Stück vorher nicht, da muss ich mit solchen Urteilen natürlich vorsichtig sein.
Und ausserdem ist das schon viel zu viel Negatives für eine meiner besten Aufführungen in dieser Saison.
Meine Aufführung war im übrigen - so weit ich sehen konnte - ausverkauft und es gab einen riesigen Beifalssturm am Ende. Henze, der wieder anwesend war, bekam "Standing Ovations".
Ich kann mich also meinen Vorschreibern mit der Empfehlung, sich das Stück anzuschauen, nur anschließen. In der nächsten Spielzeit gibt es weitere Aufführungen, allerdings - wenn ich richtig gesehen habe - nicht mehr mit Shukoff. Volle und Schnaut sind allerdings weiterhin dabei.
Viele Grüße,
Melanie
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Original von Edwin Baumgartner
Liebe Melanie,
die Ozawa-Aufnahme hat obendrein den Mangel, daß die Streicher nicht in der von Messiaen geforderten Stärke besetzt sind, was zu Verschiebungen der Balancen führt.Lieber Edwin,
Interessante Information und weiterer Vorwand, den Nagano zu kaufen - eine eventuell erscheinende DVD wird ja sicher noch etwas dauern.
Aber, weisst Du warum das so ist? Ich nehme ja an, dass die Aufführung unter Mitwirkung und Billigung Messiaens selbst entstanden ist, daher wundert mich das. Vorstellen kann ich mir natürlich den praktischen Grunde, dass nicht alle Steicher in den Orchestergraben der Opéra Garnier gepasst habe...
Lieber Ralf,
für einen Hinweis bzgl. DVD wäre ich natürlich sehr dankbar...
Viele Grüße,
Melanie
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Hallo Kulturvermittler,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht, dem ich inhaltlich nichts mehr hinzufügen kann. Da habe ich ja jetzt gleich ein schlechtes Gewissen, dass mich erst so spät äussere und damit die Hauptarbeit umgehen
Ich möchte aber noch ein paar subjektive Eindrücke wiedergeben, ich habe die Aufführung eine Woche vorher (am 22.06.) besucht.
Ich empfinde dieses Stück schon als eine Zumutung an den Hörer. Das kann man jetzt leicht missverstehen, aber ich meine Zumutung hier nicht negativ, sondern eher im Sinne eine Herausforderung. Man muss sich auf vieles einlassen:
- auf Messiaens sehr persönliche Sicht auf das Leben von Francois und auf seine ebenfalls sehr persönliche Religiosität
- auf eine sehr statische Handlung. eigentlich ist es viel mehr ein Oratorium, als eine Oper. Es findet auch keine Entwicklung der Personen statt. Das wurde durch Audis Inszenierung natürlich auch betont, vielleicht war es bei Sellars etwas anders
- auf eine eher statische, seltsam entwicklungslose Musik, in der viele Themen immer wiederholt werden
- auf Musik, die teilweise haarscharf am Kitsch vorbeischleift, z.B. die himmliche Musik aus Bild 5 (wunderschön in Amsterdam, ich hätte mich auch bei weiterer Ausdehnung nicht satthören können)
- nicht zuletzt auf die Länge des Stücks, das durchaus auch Längen enthältUnd dennoch, wenn man sich darauf einlässt, gerät man in eine Art Sog und kann natürlich sehr viel wunderschöne Musik erleben - jedanfalls geht es mir so. Trotz aller Vorbehalte, die ich gegen dieses Stück durchaus habe - habe ich das Theater wie in Trance verlassen und am Montag gleich nachgeschaut, wann die nächsten Aufführungen life zu hören sein werden.
Die Höhepunkte liegen auch für mich im dritten Akt, insbesondere das 7. Bild fand ich ohne Einschränkungen sehr stark. Aber auch Bild 3, Bild 5 und alle anderen Bilder enthalten wundschöne Musik.
Musikalisch war Amsterdam sicher ein Glanzlicht. Die Klangfarbenpracht, die Metzmacher mit dem Orchester erzeugen konnte, ist bereits eine Reise wert. Hier ist eine Life-Aufführung sicher jeder CD überlegen, ich habe allerdings nur die Aufnahme, die im Rahmen der Pariser Uraufführung entstanden ist. Diese hat keine besondere Klangqualität, vor allem der Souffleur nervt auf Dauer ganz schön. Ich spare jetzt für die Nagano-Aufnahme...
Generell kann ich nur jedem empfehlen, das Stück life zu hören, wenn er die Möglichkeit dazu hat. Und bitte nicht nach dem zweiten Akt das Theater verlassen, das haben in Amsterdam leider einige Leute getan.
Die Aufführung in New York ist übrigens die gleiche Produktion wie Amsterdam
Viele Grüße,
Melanie
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Hallo Kulturvermittler,
ich war am letzten Sonntag da - ein Bericht folgt, sobald ich Zeit finde.
Nur soviel - es war sehr, sehr beeindruckend, auch wenn das Werk auch viel von Messiaens Stil enthält, der mir weniger zusagt und manchmal haarscharf an der Kitschgrenze vorbeischlittert. Aber diese Klangfarbenpracht life erleben zu können ist schon ein großer Genuss - stellenweise vermutlich ähnlich euphorisierend und suchterzeugend, wie die Produkte die man in den spezialisierten Pilzläden in Amsterdam so kaufen kann (damit jetzt kein Missverständnis aufkommt: Letzteres habe ich nicht ausprobiert
)
Ich wünsche Dir viel Vergnügen und bin gespannt auf Deine Eindrücke, OK meine sollte ich dann auch schreiben..
Viele Grüße,
Melanie
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Hallo zusammen,
als Vorbereitung auf den St. Francois nächste Woche, habe ich mir folgende DVD angeschaut:
Auf der DVD ist ein Porträt von Olivier Messiaen und ein Anhang mit einer Reihe Interviews mit ehemaligen Schülern, Komponisten-Kollegen u.ä. zu verschiedenen Themen zu Messiaen (Vögel, Rhytmus etc).
Das Proträt enthält sehr viele Ausschnitte, auf denen Messiaen selber zu hören und zu sehen ist und sehr schöne Bilder aus den amerikanischen Nationalparks. Man sieht Messiaen bei der Notation von Vogellauten, an der Orgel in seiner Kompositionsklasse, sowie in Interviews. Es ist schön, so viele Beispiele zu sehen, aber irgendwie fehlt mir in dem Porträt dann leider etwas der rote Faden. Die Epochen werden relativ bunt gemischt, leider wird auch durchgehend verschwiegen, welche Musik man gerade hört und wer gerade spielt (aus dem Abspann kann man das dann schließen, aber ich hätte es gerne im Film).
Die Interviews sind wohl Ausschnitte aus einem längeren Film - hier sind durchaus interessante Abschnitte dabei. Interessant für mich dabei auch ein Interview mit einem Professor für Musikanalyse (leider habe ich den Namen vergessen), der aufzeigt, wie Messiaen die Original-Vogel-Rufe transformiert, um sie in seinen Stücken zu verwenden. Die Transformation ist durchaus größer, als ich erwartet hätte.
Und ja, ich weiss jetzt, dass ich im Urlaub tatsächlich eine Nachtigall gehört habe
Quintessenz: Wenn der Film mal im Fernsehen kommt, sollte man ihn sich anschauen. Ansonsten eher für Fans geeignet...
Viele Grüße,
Melanie
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Original von Fairy Queen
Elisabeth kommt erst gar nciht soweit, dasselbe gilt für Senta und Elsa. Frauen dürfen nichts Anderes sein als keusche, verzichtende, sich opfernde Heilige oder verachtete todgeweihte Huren.
Wie soll ich angescihts dessen denn nicht von Frauenfeindlchkeit in Wagners Opern sprechen?
Inwieweit Wagner sich damit indentifiziert hat, ist nun wieder eine ganz andere Frage.
Deshalb sage ich nicht "Wagners Frauenfeindlchkeit" sondern "in Wagners Werk"Wie kommen die hiesigen Wagnerianerinnen mit diesem Frauenbild zurecht?
Könnt ihr das angesichts der von euch geliebten Musik "verdrängen"?
Oder schaut ihr euch feministische Inszenierungen an?Fairy Queen
Hallo Fairy Queen,
ich versuche mal eine Antwort auf Deine Frage:
Ich persönlich reagiere nicht so allergisch auf Gestalten wie Kundry, sondern auf Frauenbilder, die die brave, liebe aber tief passive Frau, die letzten Endes nur durch die Beziehung zu (ihrem) Mann definiert wird. Du hast die Wagnerschen Beispiele ja oben aufgezählt, andere typische Beispiele sind aber für mich Agathe aus dem Freischütz, Gilda, Liu oder um ein Beispiel aus dem Liedgesang zu nehmen: Frauenliebe - und leben. Wunderschöne Musik, aber bei den Texten reagiere ich ähnlich, wie Du beim Parsifal.
Kundry finde ich demgegenüber schon fast als starke, handelnde Frau. Wagner hat aber auch andere Frauengestalten geschaffen, wie Brünnhilde und Sieglinde oder auch Isolde, denen man Passivität oder Bravheit nicht unterstellen kann. Brünnhilde und Sieglinde sind dazu auch deutlich schlauer, als Ihre Männer, die dagegen ja schon ein schönes Klischee des "dummen" Helden abgeben... Natürlich sind diese Frauen mit Situationen konfrontiert, in denen sie schließlich untergehen müssen (genauso wie die Männer) - aber nicht als stumm leidende, sich aufopfernde Gestalten.
Die negativen Frauenbilder und das Loblied der Keuschheit hat ja nicht Wagner erfunden, sondern das sind ja leider tief in unserer Zivilisation wurzelnde Konstanten und bzgl. Frauenbild war das 19. Jhdt. wahrscheinlich ein Tiefpunkt.
Wagner war persönlich vermutlich schon ein komplexbeladener Wiederling und ich habe gerade mit der Handlung seines Parsifal auch ziemliche Probleme - empfinde die Gralsgemeinschaft aber eher generell als verstarrt, versteinert - auch kein positives Bild einer reinen, "keuschen" Männergesellschaft. In diesem Thread gab es hierzu
schon eine Reihe guter Anmerkungen & Interpretationsansätze.Generell kann ich Komponisten nicht vorwerfen, dass sie Kinder ihrer Zeit sind. Und ich sehe es ähnlich wie Edwin, dass der Komponist von seiner Musik getrennt werden sollte. Und wenn der dann solche Musik schreibt, wie den Parsifal, dann erst recht
- aber das ist natürlich wieder eine subjektive Aussage
Viele Grüße,
Melanie
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Hallo zusammen,
zufällig bei meinem Urlaub in Frankreich entdeckt - in einer Buchhandlung in Beaune, in der ich nach allem gesucht habe, aber nicht nach diesem:
J.B. Lully: Proserpine
Es spielt "Le Concert Spirituel" unter Niquet.
Es singen: Salomé Haller, Bénédice Tauran, Stéphanie d'Oustrac, Blandine Staskiewicz, Hjördis Thébault, Cyril Auvity, Francois-Nicolas Geslot, Benoît Arnould, Marc Labonette, Pierre-Yves Pruvot und Joao Fernandes.
Und ja: Der Prolog ist dabei. Die Opernaufnahme entstand an der Opéra Royal du Chateau de Versailles im September 2006, der Prolog wurde dann 1 Jahr später zusätzlich aufgenommen...
Erschienen ist das ganze in einem schönen Buch bei Glossa - allerdings mit aussschließlich französischen Texten. In dieser Form wird es in Deutschland vermutlich nicht erscheinen - aber mit einer Erscheinung in normalem DVD-Format und gekürzten und übersetzten Texten ist zu rechnen.
Viele Grüße,
Melanie
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Hallo zusammen,
ich habe mir gerade als neuen Avatar das Schumann-Haus in Bonn ausgesucht. Die dortige Musikbibliothek habe ich während meiner Studienzeit in Bonn häufig besucht - und die Bibliothekarin dort mit ungewöhnlichen Wünschen gequält. Daher verbindet mich einiges mit dem Haus und ich war froh, als ich es unter den Avataren entdeckt haben.
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht jemand anderem den Avatar geklaut...
Wenn doch, bitte ich um kurze Meldung.
Viele Grüße,
Melanie
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Hallo zusammen,
Zürich hat sein programm jetzt auch veröffentlicht (ohne Ballett):
14.09.2008
Lucia di Lammermoor
ML: Santi, R: Michieletto05.10.2008
Fidelio
ML: Haitink, R: Thalbach09.11.2008
Martinu: The Greek Passion
ML: Jensen, R: Brieger10.12.2008
Tristan und Isolde
ML: Metzmacher, R: Guth11.01.2009
Simon Boccanegra
ML: Rizzi, R: del Monaco25.01.2009
Uraufführung dreier Kurzopern der Finalisten des Wettberwerbs "Teatro Minimo"
Komponisten: Erin Gee, Elena Langer, Anno Schreier14.02.2009
The Rake's Progress
ML: Harnoncourt, R: Kusej01.03.2009
Haydn: La Fedeltà Premiata
ML: Fischer, R: Herzog04.04.2009:
Tosca
ML. Tilson Thomas, R: Carsen10.05.2009
Agrippina
ML: Minkowski, R: Poutney06.06.2009
Cavalleria Rusticana, I Pagliacci
ML: Gilbert, R: Asagaroff28.06.2009
Cosi fan tutte
ML: Welser- Möst, R: BechtolfViele Grüße,
Melanie
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Hallo Edwin,
Nagano wird "Les Canyons..." am 21., 22. und 23. November mit den Münchner Philharmonikern in München aufführen. Ob hier auch ein Aufnahmetermin folgt, ist mir nicht bekannt.
Ich habe mir die Termine aber bereits gemerkt und werde wohl mindestens zwei Aufführungen besuchen, das Stück wird ja nicht so oft gespielt...
Viele Grüße,
Melanie
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Hallo Ingrid,
ich kenne ihn zu wenig, um mich unter seine Fans zu zählen. Ich habe ihn leider nie life gehört (OK, das schreckt mich bei anderen Sängern auch nicht ab). Ich habe die Don Giovanni-Aufnahme mit ihm, die mir sängerisch durchaus gut gefällt. Den Loosey-Film mag ich aber nicht, diese Inszenierung ist nun wirklich statisch in schönen Bilder, ohne (für mich) überzeigende Personenführung. Schade...
La Vie est un Roman ist der wesentlich bessere Film - und er beweist auch, dass Raimondi gut schauspielern kann. Ich habe ihn mir aber ehrlich gesagt nicht wegen Raimondi gekauft, sondern wegen Resnais...
Viele Grüße,
Melanie
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Hallo Raimondi-Fans (hier scheint es ja einige zu geben):
Kennt Ihr auch den Film von Alain Resnais: "La vie est un roman", in dem Raimondi ausschließlich als Schauspieler auftaucht, d.h. er singt keinen Ton.
In dem Film spielt der den Grafen Michel Forbeck, der ein Schloss bauen lässt, in dem er einen Glückstempel für sich und seine Freunde einrichten will. In diesem Schloss führt er dann einige seltsame Gesellschafts-Experimente durch, um das Glück der Menschen zu vergrößern.
Resnais ist sicher ein sehr eigenwilliger Vertreter des französischen Kinos, seine Filme haben einen sehr eigenen Tonfall. Realismus ist dabei nicht sein Hauptziel, eher die exemplarische Darstellung einer bestimmten menschlichen Situation oder Konstellation.
Ich mag seine Filme schon sehr. Es ist schon eine Weile her, dass ich den Film gesehen habe, aber nach meiner Erinnerung spielt Raimondi darin sehr gut. Weitere Mitspieler sind Fanny Ardant, Sabine Azéma und Pierre Arditti.
Ich habe eine DVD von dem Film, aber nur auf Französisch, ob er in Deutschland verfügbar ist, weiss ich nicht. Ich weiss auch nicht, unter welchem Namen er in Deutschland vermarktet wurde.
Aber vielleicht wird er ja in irgendeinem Kulturprogamm mitten in der Nacht mal gezeigt...
Viele Grüße,
Melanie
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Hallo Bernd,
im guten Deutsch würde ich jetzt sagen: "No offense taken"
Von der guten Akustik in der Galerie haben Ingrid und Elisabeth auch schon geschwärmt, ich werde es sicher mal ausprobieren, vor allem da einen die Parkett-Karten in München auf Dauer wirklich ruinieren :boese2:
Viele Grüße,
Melanie
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Heh... ich war auch im Parkett....
Mein Problem ist, dass es mir inglaublich schwer fällt, nach einer solchen Oper überhaupt zu klatschen, da ich immer eine Zeitlang brauche um mich in die Realität zurückzukämpfen. Je besser die Aufführung, umso länger dauert es. Das ist natürlich ungerecht für die Interpreten, aber meistens gibt es um mich herum sehr viele Leute, die mein fehlendes Klatschen wieder wett machen.
Aber bzgl. Applaus für Rydl und Volle muss ich Bernd wohl recht geben, aber um mich herum habe ich auch sehr positives zu Volle gehört.
Viele Grüße,
Melanie
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Hallo zusammen,
ein kurzer Bericht von einer sehr befriedigenden Opern-Aufführung gestern: Parsifal an der Bayerischen Staatsoper in München.
Hier die Besetzung:
Musikalische Leitung Kent Nagano
Inszenierung Peter Konwitschny
Bühne und Kostüme Johannes Leiacker
Licht Peter Halbsgut
Produktionsdramaturgie Werner Hintze
Chöre Andrés MásperoAmfortas Michael Volle
Titurel Steven Humes
Gurnemanz Kurt Rydl
Parsifal Nikolai Schukoff
Klingsor John Wegner
Kundry / Stimme aus der Höhe Lioba Braun
Erster Gralsritter Kevin Conners
Zweiter Gralsritter Rüdiger Trebes
Erster Knappe / Erster / Zweiter Knappe Tölzer Knabenchor
Dritter Knappe Ulrich Reß
Vierter Knappe Kenneth Roberson
Klingsors Zaubermädchen Aga Mikolaj
Laura Rey
Daniela Sindram
Lana Kos
Anaïk Morel
Cynthia JansenHöhepunkte waren das Dirigat von Kent Nagano und der Amfortas von Michael Volle. Nagano dirigiert eher langsam (jedenfalls, wenn man Boulez und Kegel gewohnt ist), aber wunderbar klangschön und transparent. Wenn ich das mit Mehta vergleiche...
Michael Volle sang und spielte einen sehr berührenden Amfortas. Er ist sicher nicht so stimm-gewaltig wie Kurt Rydl oder John Wegner, aber von der musikalischen und schauspierischen Gestaltung gehörten seine Szenen zu den absoluten Höhepunkten des Abends.
Lioba Braun, die für Doris Soffel eingesprungen ist, sang Ihre Partie ebenfalls sehr ausdrucksstark - leider finde ich ihr Timbre nicht so schön.
Kurt Rydl und John Wegner boten eine solide Leistung, wenn auch nicht unbedingt sehr differenziert gesungen wurde. Immerhin Rydls Einatmen war deutlicher hörbar als mancher Sänger in anderen Aufführungen
Schucoffs Parsifal hingegen war leider durchwachsen. Er hat einen sehr schönen Tenor, solange es nicht zu hoch und zu laut wird... Leider klang er in diesen Situationen doch arg angestrengt. Darstellerisch hingegen war er durchaus überzeugend. Die Wandlung vom Toren zum - ja was eigentlich - bornierten, lustfeindlichen (? Meine Interpretation!) Ritter war durchaus glaubhaft gespielt.
Konwitschnys Inszenierung ist sicher im Forum schon bekannt, sie ist ja bereits von 1995. Sie war für Konwitschnys Verhältnisse (soweit ich ihn kenne) sehr textgetreu und bot durchaus einige sehr beeindruckende Szenen und Bilder - mir allerdings nicht unbedingt neue Einsichten in dieses für mich durchaus problematische Werk. Aber die Musik ist einfach unglaublich...
Obwohl man sicher von einer besseren Sängerbesetzung träumen könnte war es ein sehr schöner Opernnachmittag / -abend.
Viele Grüße,
Melanie
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Hallo Fairy Queen,
Für mich schon, aber scheinbar ja nicht für alle im Publikum
Die Oper ist aber sicher spröder als andere Händel-Opern (z.B. Giulio Cesare). Es passiert ja eigentlich auch sehr wenig. Die ganze Oper kreist um die Grundkonstellation: Tamerlano liebt Asteria, die Tochter des durch ihn besiegten Bajazet. Demzufolge hassen Asteria und vor allem Bajazet Tamerlano, in dem sie auch den Barbar sehen. Asteria liebt hingegen Tamerlanos Freund Andronico, der zwischen Dankbarkeit zu Tamerlano und seiner Liebe hin- und hergerissen ist, was wenigstens etwas Verwirrung stiftet, bis er sich endgültig für Asteria entscheidet. Hinzu kommt noch Tamerlanos ursrpüngliche Braut Irene, die in einer Mischung aus gekränkter Ehre und Ehrgeiz in die Handlung eingreift. Gehandelt wird sehr wenig: Tamerlano droht und wütet zwar, aber es passiert danach nichts. Asterias Mordversuche an Tamerlano scheitern alle kläglich. Erst der Selbstmord des Bajazet am Schluss beendet den Stillstand.
Dieser Selbstmord ist eine großartige ungewühnliche Szene. Hier bricht Händel das übliche Arien-Schema und ersetzt es durch eine Abfolge von Rezitativ, Accompagnato-Rezitativ und Ariosos. Diese Szene war auch einer der Höhepunkte in München.
Es gibt aber weitere gute Musik in der Oper: Das Duett Andronico / Asteria, die große Arie der Asteria "Cor di Padre e cor d'amante" usw.
Ich habe diese Oper aber auch schon konzertant gehört, ich bin scheinbar hart im nehmen
Im ürbigen hat Vivaldi denselben Stoff vertont (naja es ist ein Pasticcio). Aber wenn man mal Lust auf ein Feuerwerk an herrlichen Arien, brillant musiziert hat, ohne gleich in Gefühlstiefen tauchen zu wollen, kann ich die Aufnahme von Fabio Biondi sehr empfehlen. Das wirkt wirklich wie Glückspillen auf mich (nein, die hatte ich nicht vor der Münchner Aufführung gehört.)
Viele Grüße nach Lille,
Melanie
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Hallo Ingrid,
danke für Deine Eindrücke, Dir hat es ja auch offenbar gut gefallen.
Das das Parkett nach der Pause ziemlich geleert gewesen ist, kann ich eigentlich kaum glauben. Haben die Leute keine Ohren?
Viele Grüße,
Melanie
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Hallo Christoph,
ich wünsche Dir jedenfalls viel Spass... Bitte berichten...
@Giselher: die habe ich auch gesehen und auch die Kritik in der SZ ging in dieselbe Richtung. Daher bin ich ja auch an anderen Meinungen interessiert, um zu überprüfen, ob ich einfach Glückspillen genommen hatte vor der Aufführung
Viele Grüße,
Melanie
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Zitat
Original von GiselherHH
Nee, die "Regietheater-Anhänger" haben sich über die
Inszenierung deswegen beschwert, weil sie so langweilig war (den Augenzeugenberichten in einem anderen Forum nach zu urteilen).Hallo Giselher,
ich sehe gerade, dass sich unsere Postings überschnitten haben.
Ich fand es nicht langweilig. Ich kann mir aber zwei Dinge gut vorstellen:
1. Möglicherweise wirkt die Inszenierung auf einer kleineren Bühne schlüssiger - klaustrophobischer (die Inszenierung war ursprünglich für die viel kleinere Drottningholmer Bühne konzipiert)
2. Das man diese Stück auf eine ganz andere Weise inszenieren kann, die die Brutalität des Tamerlano und die Auswegslosigkeit der Figuren wesentlich stärker hervorhebt.Aber langweilig fand ich es nun wirklich nicht, obwohl ich langsam glaube, dass dies hier angebracht ist:
Viele Grüße,
Melanie
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Hallo Knusperhexe,
ich war dort und habe unter "Kurznotizen aus den Opernhäusern" darüber berichtet.
Eine Warnung vorneweg: Ich gehöre eher zu den Anhängern des Regietheaters, bin aber prinzipiell allen Arten von Inszenierungen, die gutes Theater auf die Bühne bringen, gegenüber offen.
Die Inszenierung war sicher nicht aktualisierend und schrill bunt à la David Alden (der viele andere Händel-Opern in München inszeniert hat), sondern sehr abstrakt. Die Kostüme waren zwar aus Händels Zeit (so ungefähr jedenfalls, genau kann ich das nicht sagen), das Bühnenbild aber doch sehr karg - bis auf die oft kritisierten Wölkchen. Die Inszenierung konzentrierte sich auf die Beziehung der Personen untereinander darzustellen, was aus meiner Sicht gut gelungen ist. Vor allem die Schluss-Szene (der Tod des Bajazet) war sehr stark, auch dank der schauspielerischen Fähigkeiten von Mr. Ainsley.
Allerdings war dies sicher keine Inszenierung zum Träumen, wie Du sie - wenn ich aus Deinen anderen Postings schließe - so sehr schätzt. Aber die Inszenierung hat auch keine Art von Deutung vorgegeben, was hier - wieder wenn ich aus anderen Postings schließe - von den "Staubis" nicht geschätzt wird.
Die Ablehnung der Inszenierung war aus meiner Perspektive keineswegs so eindeutig, wie berichtet wird. Ja, es gab einen großen Proteststurm, der aber regelmäßig ein ebenso großes Jubel-Konzert provoziert hat. Hier waren wirklich zwei Fraktionen zu Gange. Aus meiner Umgebung habe ich am Schluss und in der Pause eigentlich auch viel positives gehört.
Ich habe jedenfalls einen sehr schönen Opernabend verbracht, was natürlich auch (oder ganz besonders) an der verzüglichen Musik lag.
Mal sehen, ob es auch abweichende Berichte gibt, über eine Diskussion wäre ich gespannt.
Viele Grüße,
Melanie
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Liebe Ingrid,
nur zu.Ich bin auch nur interessierter Laie und versuche meine Eindrücke wiederzugeben, die von den offizielle Kritiken durchaus abweichen können.
Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Spass heute abend.
Viele Grüsse,
Melanie
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Hallo Florian,
ja ich konnte mir die Oper in Zürich anschauen. Ich wollte eigentlich darüber berichten, aber dann habe ich nicht die Zeit gefunden...
Ich war in der Aufführung am 19.02.
Der Höhepunkt der Aufführung war dabei sicher Harnoncourt. Er hat eine wunderschöne, sehr expressive musikalische Deutung geliefert. Leider war in meiner Aufführung das Orchester nicht immer auf der Höhe, hier hat es doch hin- und wieder einige Wackler gegeben.
Die Sänger waren gut, aber nicht begeisternd. Leider hatte ich den Eindruck, dass Juliane Banse am Ende etwas überfordert war, jedenfalls klang einiges relativ schrill. Schade, ich höre sie eigentlich sehr gerne. Vielleicht hatte sie einen schlechten Tag.
Sehr gut gefallen hat mir Cornelia Kalisch als Margaretha, die Männer waren gut, aber nicht imwerfend gut.
Die Inszenierung von Martin Kuseij spielt in einem weissen Einheitsbühnenbild, dass auch ein Krankenzimmer sein könnte (Schumanns Krankenzimmer in Bonn endenich?). Die Hauptpersonen waren permanent auf der Bühne, auch wenn sie in der Szene eigentlich nicht benötigt waren. Die Personen wurden sehr unterkühlt, eher als Typen denn als Menschen aus Fleich und Blut charaktierisiert, was aber auch in dem Stück angelegt ist. Die Kälte der Beziehungen untereinander und die dem Stück zugrundeliegende Brutalität kamen dabei sehr gut zum Vorschein. Eine Szene als Beispiel: Die Abschiedsszene von Graf Siegfried von Genoveva wurde durch einen einheitlichen manisch wiederholten Bewegungsablauf betont: Die beiden gehen aufeinander zu, er küsst sie auf die Stirn, sie knickt wie in einer beginnenden Ohnmacht weg, sie gehen wieder auseinander, wieder zusammen etc. Wie eine Zwangshandlung. Im dritten Akt, in einer der Erscheinungsszenen der Margarethe wurde die Anspeilung auf Schumanns Krankheit dann sogar noch deutlicher: Genoveva wurde von einer "Horde" Ärzte entkleidet.
Insgesamt eine packende Deutung der ersten drei Akte, aber auch mit eingen Szenen, deren Sinn sich mir nicht erschloss: Z.B. Was soll die toten Fische?Leider liess (für mich) der letzte Akt etwas nach: Musikalisch zieht er sich doch etwas in die Länge. Das Happy End war, durchaus stückkonform, nicht glaubhaft...
Insgesamt aber sicher sehens- und vor allem hörenswert.
Harnoncourt war übrigens ziemlich beeindruckend: Er dirigiert mit vollen Körpereinsatz, einschließlich einger Hüpfer im Finale. Wie schafft man es, in dem Alter noch dermaßen geistig und körperlich fit zu sein?
Viele Grüße,
Melanei
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Hallo zusammen,
am Sonntag konnte ich die Premiere der neuen Händel-Produktion an der Münchener Oper anschauen: Tamerlano.
Kurzzusammenfassung: Mir hat es (trotz?) der kargen, abstrakten Inszenierung sehr gut gefallen. Musikalisch / Sängerisch war es ein im Großen und Ganzen sehr gelungener Abend, die Inszenierung ist sicher zwiespältiger, mir hat aber auch die Inszenierung gut gefallen.
Genauer:
Dirigiert hat Ivor Bolton, das Orchester bestand, wie in München üblich, aus einer Mischung von modernen und alten Instrumenten. Bolton erzielt damit einen sehr warmen immer schönen Orchesterklang. Manchmal hätte ich mir aber etwas mehr dramtische Schärfe gefehlt, die Christie oder Jacobs aus ihren Originalklangorchestern herausholen.
Die sängerischen Leistungen waren durchweg gut. Hier die Besetzung:
Tamerlano David Daniels
Bajazet John Mark Ainsley
Asteria Sarah Fox
Andronico Mary-Ellen Nesi
Irene Maite Beaumont
Leone Vito PrianteBesonders gut gefallen hat mir Sarah Fox als Asteria. Am Anfang war sie noch etwas schrill, aber im Laufe des Abends zu sehr intensiven Momenten fähig (vor allem Ihre große Arie, deren Titel ich jetzt leider nicht nachschauen kann und ihr Duett mit Andronico).
Ebenso gut fand ich die beiden anderen Damen und David Daniels, der allerdings nur 3 Arien zu singen hatte. erstaunlich wenig für den Titelhelden einer Händel-Oper.
Etwas enttäuschend war John Mark Ainsley, der teilweise große Mühen hatte, über das Orchester hinweg gehört zu werden. Allerdings machte er in der Sterbe-Szene diese Mängel durch eine großartige schauspielerische Leistung wieder wett. Diese Szene war einer der großen Höhepunkte der Oper. Vielleicht war er am Sonntag etwas indisponiert?
Nun zur Inszenierung: Die Inszenierung spielt auf einer sehr kargen Bühne. Die Szene war einheitlich ein sehr abstrahierte barocke Architektur mit den typischen Barocken Gängen. Die Inszenierung wurde aus Drittningholm übernommen und die dortige Szene wurde scheinbar auf die Münchner Verhältnisse nachgebaut. Der Schluss spielte sogar auf leerer Bühne, die hintere Wand ist ein Nachbau der Holzwand der Drittningholmer Bühne. Ein Stuhl war das einzige Requisit, wechselweise wurde er für den Thron des Andronico, aber auch für die Sterbeszene des Bajazzet benutzt. Zwischendurch während des Liebsduett zwischen Asteria und Andronico gab es allerdings auch herzallerliebste Wölkchen. Das hat scheinbar für viel Spott gesorgt, aber ich war im Januar in einer barockisierenden Inszenierung von Cadmus et Hermione von Lully in Paris. Da schockt einen sowas nicht
Die Inszenierung beschränkte sich darauf, die Sänger auf dieser quasi leeren Bühne zu bewegen und auf diese Weise die Beziehungen der Personen untereinander deutlich zu machen. Dabei war auch der Bewegungsvorat eher stilisiert. Es ist schwer zu beschreiben, da eigentlich wenig passiert ist.
Die Inszenierung ist in der SZ ziemlich verrissen worden. Ich kann mir auch vorstellen, dass man aus diesem Stück auf ganz andere Art und Weise die zugrunde liegende Brutalität herauskehren kann. Ebenso kann ich mir vorstellen, dass die Inszenierung auf einer kleinen Bühne à la Drottninghom stärker und klaustrophobischer wirkt. Dennoch habe ich mich nicht gelangweilt und fand es eigentlich sogar recht spannend. Natürlich kam die Musik dabei zur vollen Geltung und der Bruch zwischen Rezitativ und Arie war weniger groß.
Vielleicht sieht ja noch der ein oder andere Münchner diese Inszenierung. Ich wäre auf andere Ansichten gespannt. Allemal musikalisch ist diese Oper einen Besuch wert.
Viele Grüße,
Melanie