Beiträge von Mela

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    Original von Kulturvermittler
    ALARM.


    Ich war gerade auf der website der Nederlandse Opera und habe via Kreditkarte Karten für den 29. Juni geordert. Die meisten Plätze waren schon vergeben. Wenn das bei den anderen Tagen auch so aussieht, dann ist jetzt wirklich Eile geboten für alle Messiaen-Freunde, die Saint-Francois in Amsterdam sehen wollen.


    Hallo Kulturvermittler,


    das kann ich bestätigen. Ich habe am 01.03. (erster Tag des Vorverkaufs) Karten für den 22.06. bestellt und da sah' es auch schon recht mau aus... Ich vermute, dass gar nicht viele Karten in den freien Verkauf gekommen sind?


    Viele Grüße,


    Melanie

    Hallo zusammen,


    die Hamronia Mundi France Aufnahme von Cestis Orontea ist mittlerweile als (legaler, kostenpflichtiger) Download erhältlich, leider ohne Libretto. Es ist mir wirklich schleierhaft, was sich die Verantwortlichen bei HMF dabei denken...


    Hat jemand eine Idee, wie man an das Libretto kommen kann? Ich würde diese Oper sehr gerne kennenlernen, aber ohne Libretto macht mir das keinen Spass.


    Danke & Grüße,


    Melanie


    Der Cesti ist von Harmonia Mundi offenbar für die Vermarktung als Download freigegeben worden. So kann man sich die Oper bspw. bei der Fnac herunterladen. Leider ohne Libretto!!


    Hat jemand eine Idee, wo man das Libretto von Orontea finden kann?


    Der Orfeo von Rossi und die Delalande-Aufnahmen von HMF sind aber scheinbar nicht mal als Download erhältlich.


    Viele Grüße,


    Melanie

    Zitat

    Liebe Melanie,


    Wenn Du keine Probleme mit ihrer Stahlstimme hast, ist die Decca-Einspielung mit Frau Sutherland aber auch nicht übel (da ist das Libretto beigelegt).


    Ganz herzliche Grüße,
    Medard


    Hallo Medard,


    danke für die Information, aber genau das ist das Problem, zusammen mit Bonynge :untertauch:


    Vielleicht muss ich meine Vorurteile mal bei Seite legen und es ausprobieren, viele Alternativen gibt es ja nicht...


    Viele Grüße,


    Melanie


    Hallo Meyerbeer-Freunde,


    ich kenne bisher keine Opern dieses Komponisten, möchte das aber ändern. Die oben zitierte Aufnahme scheint ja trotz der Striche die derzeit beste am Markt zu sein. Daher meine Frage an die Besitzer der Aufnahme: Liegt hier das Libretto bei? Meinetwegen auch nur auf französisch...


    Ich benötige zum Kennenlernen einer Oper immer unbedingt den Text.


    Danke & Grüße,


    Melanie

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    Original von m-mueller
    [
    Gerade Mathematik ist Schönheit pur (bin Nichtmathematiker... aber als Schüler war ich geradezu ergriffen von dem Beweis, daß die Ableitung von sinus cosinus ist). Und Zahlentheorie (Fermatsche Vermutung, habe mir den Beweis angesehen, natürlich nichts verstanden, aber war angesichts der 300 Jahre dauernden Suche trotzdem ziemlich magisch) ist gigantisch, wer hätte vor nur 30 Jahren so etwas Großartiges wie asymmetrische Kryptographie für möglich gehalten ?


    Hallo m-mueller,


    auch wenn das jetzt off-topic ist, muss ich jetzt antworten: Als Wiles den Beweis veröffentlicht hat, gab es an unserer Universität eine Vorlesungsreihe von einem der angehesehensten deutschen Mathematiker zu diesem Beweis (Faltings). Ich bin irgendwo beim 3. Vortrag (im Beweis irgendwo um Seite 20, wenn ich mich richtig erinnere) ausgestiegen und konnte nur noch oberflächlich folgen, obwohl ich auch in diesem Gebiet gearbeitet habe. Das war schon Hardcore - aber natürlich trotzdem höchst faszinierend.


    Aber schön, dass es noch andere Leute gibt, die offen sind für die Schönheit in der Mathematik. Man kommt sich ja manchmal etwas komisch vor: Findet Boulez, Nono und Mathematik schön...


    Aber Bach, Mozart, Schubert, Wagner oder Mahler u.v.a. finde ich auch auf ihre Weise schön. Es gibt für mich viele verschiedene Motivationen Musik zu hören, verschiedene Komponisten oder Werke erfüllen diese auf verschiedene Weise. Aber die ungeheure Vielfalt, die die europäische Musik von 800 - 2008 ausmacht, möchte ich um nichts in der Welt missen (hier soll jetzt nicht gesagt sein, dass aussereuropäische Musik weniger vielfältig ist, aber da kenne ich mich nur wenig aus).


    Viele Grüße,


    Melanie

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    Original von m-mueller


    Edwin, Du hast ja vermutlich völlig recht, daß es wohl Schönheit gibt bei Henze und vielleicht auch Schönberg (ja, ich kenne die Gurre-Lieder), aber Schönheit im Atonalen ist offenbar recht mühsam zu entdecken - und solange es so viele "low hanging fruits" gibt überall sonst - im Jazz, im Pop (jawoll, sogar da), im Barock sowieso, da kenne ich erst ein paar Prozent der einschlägigen Werke, bei Mozart, der allenfalls auf den ersten Blick langweilig erscheint, tatsächlich aber unglaublich gute und intensive Stücke geschrieben hat, die von Banausen wie mir erst entdeckt werden wollen ... Henze und Co werden mich vielleicht in 20 Jahren interessieren - wenn überhaupt.


    So much music - so little time. Muß ich nicht hören, was mir sehr wahrscheinlich nicht gefällt.


    Hallo zusammen,


    ich hatte vor einiger Zeit das Erlebnis Boulez' Stück "Dialogue de l'Ombre double" für Klarinette und Tonband zu hören. Ich weiss eigentlich nicht, wie ich dieses Stück anders charakterisieren soll als ausgesprochen "schön" bzw. "klangschön". Und dabei ist das doch von Boulez, der scheinbar einer der ganz schlimmen seriellen Musiker ist, die nur hässliche Stücke komponieren... Hier würde ich das Attribut "schön" viel eher anwenden wollen, als bei vieler romantischer Ausdrucksmusik, die auf mich unter Umständen eine sehr emotionale Wirkung haben können (z.B. Schuberts Winterreise).


    Am Freitag hatte ich Gelegenheit Stockhausens Mixtur 2003 zu hören. Stockhausen ist ja ein anderer der "schlimmen" Avantgardisten. Auch dieses Stück enthält schöne Stellen.


    Ich empfinde auch viele Stücke von Nono (Prometeo, Streichquartett), Messiaen (eigentlich alles, vor allem die Klaviermusik), Stockhausen (z.B. In Freundschaft) sogar Lachenmann schön, wobei mich diese Stücke auch in einen Zustand sehr hoher Konzentration versetzen können, der vielleicht einer Meditation nahe kommt (das funktioniert aber nur, wenn ich entsprechend wach & aufnahmebereit bin). Eine ähnliche Wirkung kenne ich von älterer Musik eher weniger (vielleicht in geistlicher Musik aus der Renaissance, oder von Bach).


    Ich finde im übrigen Stücke wie die Kunst der Fuge oder die Große Fuge keineswegs leichter zugänglich als z.B. das oben erwähnte Dialogue de l'Ombre Double oder Répons von Boulez.


    Aber ich höre Musik aus allen Epochen und finde überall Schönheiten. der Schönheits-Begriff ist sicher, wie Rideamus bemerkt, auch sehr subjektiv. Als Mathematikerin finde ich tatsächlich auch manche Beweise schön :pfeif:


    Ich möchte niemandem etwas aufdrängen, aber mir würde sehr viel fehlen ohne die Musik des 20. Jahrhunderts. Den pauschalen Vorwurf, dass hier alles hässlich klingt, kann ich sogar bei den schlimmsten Avantgarde-Komponisten nicht nachvollziehen.


    Viele Grüße,


    Melanie


    Auch

    Hallo zusammen,


    am Samstag hatte ich Gelegenheit in der Opéra Comique eine Aufführung von Lullys "Cadmus et Hermione" zu sehen und zu hören. Federführend verantwortlich waren:


    Vincent Dumestre - Musikalische Leitung
    Benjamin Lazar - Inszenierung


    Das ist die gleiche Equipe, die auch für die Aufführung von Le Bourgois Gentilhomme, die bei Alpha auf DVD erhältlich ist, verantwortlich zeichnet.


    Zum Stück:


    Cadmus et Hermione ist die erste Tragédie Lyrique von Lully - und damit die erste Tragédie Lyrique überhaupt. Lully und Quinault haben dabei bereits einen großen Wurf getan, aber von der "Stringenz" oder "inneren Logik" ist Cadmus doch noch ein Stück von den späten Werken entfernt. So sind zum Beispiel die Divertissements noch weniger in die Handlung integriert, als in späteren Stücken. Etwas vereinfacht gesagt beginnt jeder Akt mit der Partie, die die Handlung treibt - hier dominiert das Rezitativ - und dann folgt ein mehr oder weniger logisches Divertissements. Das ist mein erster Eindruck, ich kannte die Oper vorher nichts.


    Nichtsdestotrotz gibt es wunderschöne Musik. Es gibt beeindruckende dramatische Szenen, vor allem von Hermione, die Tänze und Divertissements sind natürlich auch nicht zu verachten.


    Ungewöhnlich empfinde ich in der französischen Oper auch, dass komische Partien in die Oper eingebaut wurden. So gibt es zum Beispiel eine mannstolle Nourrice, die auch von einem Mann gesungen wird. Da denkt man eigentlich eher an Cavalli - OK, verglichen mit manchen Cavalli-Opern ist das natürlich sehr französisch zurückhaltend.



    Wie war die Inszenierung?


    Zunächst sollte die Inszenierung jeden "Staubi" in diesem Forum entzücken. Eine Art "HIP"-Zugang auch der Inszenierung war hier angestrebt. Die Kulissen auf der Bühne waren gemalt. Mindestens ein Teil der Beleuchtung waren Kerzen - möglicherweise wurde auch überhaupt kein künsltiches Licht benutzt, dafür würde ich meine Hand aber nicht ins Feuer legen. In jedem Fall war somit die ganze Atmosphäre verändert: Die Bühne war mit einem sehr warmen Licht beleuchtet, was vermutlich auch die ein- oder andere Imperfektion der Kulissen in ein freundliches Licht getaucht hat.


    Weiterhin hat natürlich auch nichts an der Theatermaschinerie gefehlt, die in den Original-Aufführung ausgiebig genutzt wurde: Die Götter schwebten auf diversen Wagen vom Himmel, der furchterregende Drache spie Rauch, auch Tänzer tanzten befestigt an Seilen quasi schwebend. Das ganz darf man sich aber nicht allzu realistisch vorstellen: Beim Drachen war sehr gut erkennbar, dass ein Mench in ihm für die Bewegungen verantwortlich war - und er wirkte eigentlich eher süß als furchterregend. Eigentlich ergab sich dadurch schon wieder ein Verfremdungseffekt, der schon wieder Richtung Regietheater weisst.


    Die Gestik der Sänger war offensichtlich aufs genaueste nach alten Quellen erarbeitet. Laut Textheft wurde für diese Aufführung ein dickes Buch mit allen Anweisungen erstellt. Auch hier ergibt sich ein zunächst unerwarteter "Abstraktions"-Effekt: Die Gestik war sehr fließend und auch schön, wirkte aber künstlich und weckte in mir eher Erinnerungen an die alte chinesische Oper, in der auch die Gestik extrem kodiert und damit abstrakt ist.


    Die Kostüme waren wunderschön farbenprächtig, die Tänze mitreissend (inwieweit sie original waren, kann ich nicht beurteilen), insgesamt ein sehr interessantes und sehenswertes Spektabel, in dem man sich "verzaubern" und "in eine andere Welt" versetzen lässt, ohne ja das Bewusstsein zu verlieren, dass man nur im Theater ist.


    So sehr ich diese Inszenierung genossen habe, so wenig möchte ich nur diese Art von Inszenierung in Barock-Oper sehen.




    Und musikalisch?


    Orchester und Cadmus (André Morsch) haben mich voll überzeugt. So gerne ich Claire Lefiliatre höre, bei ihrer Hermione hat mir doch etwas die große Tragödin gefehlt. Aber ihre feine Gesangskunst, mit sehr ausgefeilten Verzierungen hat für vieles entschädigt.


    Der Rest der Sänger-Schar war gut, aber meines Erachtens nicht unbedingt herausragend.


    Lobenswert ist das Programm. Der komplette text ist zweispaltig abgedruckt: Links der text, rechts Kommentare zur Musik, einschließlich jeder Menge Notenbeispiele. Sowas hätte ich gerne für mehr meiner Opern. Da ist 10,- Euro auch nicht zu viel verlangt.


    Die DVD soll erscheinen - ich werde sie auf jeden Fall kaufen.


    Jetzt wäre ich noch an Thésée interessiert, die im Februar im Théatre des Champs Elysées läuft. Hier ist Emmanuelle Haim verantwortlich für die musikalische Leitung und Martinoty inszeniert. Wer spendiert mir denn diese Reise? :hello:


    Viele Grüße,


    Melanie

    Hallo zusammen,


    im Diapason (= franz. Fonoforum) vom Januar gibt es ein kurzes Interview mit den Gründern von Alpha bzw. Zig Zag Territories über die Chancen von kleinen Plattenfirmen am Markt, in dem auch einige Verkaufszahlen gennant werden:


    Beide sagen, dass Ende der 90er Jahre ein Marktfenster offen war, für die Gründung kleiner Platte-Labels. Gründe dafür: Die Majors zogen sich langsam aus dem Markt zurück und die Presse war gierig nach neuen Namen / Gesichtern. So wurde beide Labels durchaus durch die Presse gepuscht (bzgl. Diapason kann ich das bestätigen, wie es in Deutschland aussah, weiss ich weniger).


    Die erste Platte von alpha (Castaldi mit Poème Harmonique) habe sich 20.000 mal verkauft. Bei Zig Zag Territories war Nr. 3 ein großer Erfolg: Une soirée chez les Jaquin, ebenfalls mit 20.000 Exemplaren.


    Beide meinen, dass sich heute ein solcher Erfolg nicht wiederholen lässt. Als einen Grund sehen sie auch das verstärkte Auftreten von Sonderangeboten durch die Majors.


    Die Erstbestellungen für die Bach-Kantaten-Platte mit Leonhardt (eine offenbar eher leicht verkäufliche Platte) liege derzeit bei 1500 Exemplaren, vor Jahren seien es noch 3.000 gewesen. Bei Zig Zag Territories ist die Zahl der Erstbestellungen für "Dames de Ferrare" von Denis Raisin-Dadre sogar nur 300. Dabei werden 15% sogar wieder zurückgeschickt, was früher wohl auch nicht der Fall war.


    Insgesamt glaube ich mittlerweile, dass ich einige extreme Raritäten in meinem Plattenschrank habe, bin aber auch eher erschrocken über die Situation, die diese beiden, sicher relativ erfolgreichen Label, zeichnen.


    Ich unterstütze sie schon nach Kräften - und habe jetzt gute Gründe, dass auch weiter zu tun :D


    Viele Grüße,


    Melanie

    Zitat

    Original von Draugur


    Der von dir gesuchte Film heißt mit ziemlicher Sicherheit "Irren ist mörderisch" bzw. mit OT "Blame it on the bellboy". Zur Filmmusik habe ich jetzt leider nichts gefunden.


    Hallo,


    laut IMDB handelt es sich um Originalmusik von Trevor Jones. Als weitere Musiker werden unter anderm John Williams als Gitarrist genannt. Aber es gibt keinen Hinweis auf Rondo Veneziano...


    Viele Grüße,


    Melanie

    Hallo zusammen,


    ich habe dieses Jahr drei klare Favoriten:


    1. Händel: Semele, in einer Inszenierung von Carsen in Zürich. Dirigiert hat William Christie, gesungen unter anderem Cecilia Bartoli. In dieser Inszenierung mit diesen Musikern einfach eine wunderbare Aufführung.


    2. Pierre-Laurent Aimard spielt Etüden: Die erste Hälfte des Konzerts waren die Symphonischen Etüden von Schumann in einer schönen Interpretation. Der Hammer war aber die zweite Hälfte in der jeweils eine Etüde von Ligety mit Etüden von Chopin, Messiaen, Debussy und Liszt abwechselten. Ein sehr ungewöhnliches Programm, durch die ungewöhnliche Reihenfolge konnte man für mich ungehörte Einflüsse und Gemeinsamkeinten der Musiker entdecken. Chopin klang dabei erstaunlich modern, Ligety wahnsinnig spielfreudig. Am langweiligsten war Liszt...


    3. Jordi Savall, Andrew Laurence-King, Xavier Diaz-Latorre: Altre Follie. Gespielt wurden Folias, Chaconnes Canarios Fandangois etc von Ortiz, Mudarra, Hume, Correa de Arrauxo, Valente, Sanz, Anonyme, Murcia und (der Höhepunkt) Marais. Ja, diese Musiker sind auch life Garanten für magische Momente.


    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    Auf ähnliche Höhepunkte in 2008!


    Viele Grüße,


    Melanie


    Liebe Ingrid,


    pscht, ich habe mir ja gedacht, dass man die Programmhefte auch separat kaufen kann, aber dann hätte mir ja der Vorwand für den Opernbesuch gefehlt :pfeif:


    Hm, die Galerie muss ich dann nach Euren Tips auch mal ausprobieren. Generell finde ich die Opernkarten in München ganz schön teuer, häufige Opernbesuche gehen da ganz schön ins Geld. wie ist denn die Sicht von der Galerie?


    Mein nächster Besuch in München wird voraussichtlich Tamerlano am 16.03. Bin schon gespannt.


    Viele Grüße,


    Melanie

    Hallo Ingrid, Elisabeth,


    ich habe die Königskinder in München in der Aufführung vom 16.12. gesehen und habe einen ähnlichen Eindruck bzgl. der Inszenierung wie Elisabeth, insbesondere zum Magenta und zu der Mischung Magenta - Orange (die Kleidung des Besenbinders als Handelsvertreter im orangen Anzug und des Holzhackers als Müllmann...)


    Aber für mich ist diese Inszenierung auch nicht wirklich Regietheater. Bühnenbild und Kostüme sind zwar modern, aber ansonsten wird doch eher einfallslos am Text entlang inszeniert. Da aber eigentlich ganz gut gespielt wurde, fand ich es nicht so schlimm.


    Ich hatte den Eindruck, dass das Orchester am Anfang etwas Schwierigkeiten hatte, sich zu finden. Die Ouvertüre klang relativ unkoordiniert, aber das hat sich dann gebessert. Der Höhepunkt war für mich auch der dritte Akt - tottraurig und wunderschöne Musik...


    Mir hat Juliane Banse ziemlich gut gefallen. Roman Trekel auch, obwohl ich mir manchmal etwas Durchschlagskraft gewünscht hätte.


    Diese Oper geht übrigens auch auf das Konto dieses Forums: Ursprünglich hatte ich auch bornierte Vorurteile gegen so eine "ktischige Märchenoper", aber aufgrund der vielen positiven Beiträge insbesondere im Königskinder-Thread habe ich mich entschlossen, mein Vorurteil zu bestätigen - und es wurde aufs wunderbarste wiederlegt.


    Ich habe seit einiger Zeit die Luisi-Aufnahme, die mir auch sehr gut gefällt, leider nur ohne Libretto - aber das habe ich ja jetzt im Programm-Heft der Münchner Aufführung. Mein Mann, der ähnliche Vorurteile wie ich hatte, fand es zwar am Anfang etwas übertrieben für ein Libretto zwei teure Opernkarten zu kaufen - aber dann hat es ihm auch ziemlich gut gefallen :D


    Nochmals Dank an alle Königskinder-begeisterten im Forum.


    Viele Grüße,


    Melanie

    Hallo an alle Callas-Fans,


    kennt jemand diese Box:



    Ich werde nicht ganz schlau daraus, wie ich sie verstehen soll. Wenn ich richtig verstehe, soll das eine Art musikalischer Biografie sein, die den Werdegang der Callas als Sängerin nachvollziehbar macht. Kersting ist ja wohl auch ein großer Callas-Fan / - Kenner. Aber wie muss ich mir das vorstellen? Liest man die Erläuterungen im Beiheft und hört dann die Musik, oder spricht Kerstin auch auf den CDs (die Ausschnitte auf der jpc Seite haben nur Gesangsnummern).


    Und dann: taugt das was? Kann man vielleicht sogar was über Gesang und Gesangstechnik lernen? Dann würde mich es wirklich interessieren.


    Vielen Dank und viele Grüße,


    Melanie

    Zitat

    Original von Gurnemanz
    Danke, lieber Edwin,


    damit kann ich etwas anfangen: Musik, die sich Zeit läßt, gern auch viel Zeit, hat mich seit jeher angesprochen (so etwa in den letzten Jahren Allan Pettersson, der im Unterschied zu Messiaen öffentlich fast gar nicht beachtet bzw. aufgeführt wird).


    Bei Latry empfinde ich eine besondere Lust, die Klänge festzuhalten, als könnte ich im den Prozeß noch weiter verlangsamen (also grad das Gegenteil von Ungeduld). Wie schön ein einzelner Akkord (konsonant oder dissonant) doch sein kann, wenn er für eine Weile erklingt, anstatt sich sofort wieder in den Prozeß aufzulösen! Dabei ist dieses Gefühl wahrscheinlich eine Illusion, denn die Schönheit des Details entsteht auf irgendeine Weise doch wieder nur aus dem Zusammenhang...


    Hallo Gurnemanz,


    dieses und Dein vorhergehendes Posting beschreiben ziemlich gut, was ich auch bei Messiaen oft empfinde. Ich hätte es nur nicht so gut ausdrücken können.


    Ich höre Messiaens Musik sehr gerne, er ist definitv einer meiner Lieblingskomponisten. Die Turangalila-Symphonie ist dabei eines seiner Werke, die mir weniger gefallen. Ich finde tatsächlich manche Stellen recht süßlich. Aber das nimmt mir keineswegs meine Lieb zu den Orgelwerken, zu dem Quatuor pour la Fin du Temps, Le Reveil des Oiseaux und vieler anderer Stücke, insbesondere auch den Vingt Regards. Ich würde sehr viel dafür geben, die Vingt Regards selber auf dem Klavier spielen zu können, leider geht das aber über meine bescheidenen Fähigkeiten hinaus. Den Kitsch-Verdacht kann ich hier nun wirklich nicht nachvollziehen.


    Und obwohl ich persönlich "katholischem Weihrauchdüften" eher fremd gegenüberstehe, scheint mir Messiaens Religiosität doch in keiner Weise aufgesetzt sondern tief empfunden und irgendwie auch essentiell notwendig für diese Stücke. Insofern kann ich sehr gut damit leben.


    Im übrigen, falls sich jemand die Vingt Regards mal anhören möchte - folgende Aufnahme kann ich wärmstens empfehlen:



    Einer meiner Platten für die einsame Insel...


    Viele Grüße,


    Melanie

    Hallo zusammen,


    jetzt bin ich endlich dazu gekommen, die ersten beiden CDs dieses Päckchens zu hören.


    CD 1 besteht aus Airs de Cour von Antoine Boesset plus einigen Solo-Lautenstücken von Ballard und einem Anonymen Komponisten.


    Auf dieser CD werden Airs de Cour für eine Gesangsstimme plus Begleitung durch Laute dargeboten. Die Airs haben dadurch einen sehr intimen Ton, der durch die fast volksliedhafte Melodik noch betont wird. Wunderschöne Musik - ausgeszeichnet geeignet zur Entspannung nach einem langem Arbeitstag. Aber daruaf sollte man sie natürlich nicht reduzieren.


    Wunderbar interpretiert von Monique Zanetti und Claire Antonini. Der einzige Nachteil: Die CD ist nur 34 Minuten lang...


    CD 2 enthält mehrstimmige Airs de Cours hauptsächlich von Boesset, aber auch von Moulinié, Lambert und Chaucy. Auch dieses Programm wird durch eingestreute Instrumentalwerke komlettiert. In diesem Fall Cembalo-Musik von Chambonnières, Lautenmusik von Gautier und Gambenmusik von Dubuisson. Diese Musik wirkt schon etwas weniger intim, als CD 1. Teilweise sind die Airs de Cours bereits richtige Szenen für zwei Sänger (z.B. Donc vos rigeurs belle Uranie), die Airs de Cours von Chancy sind etwas deftigere Trinklieder.


    Auch diese Stücke sind wunderbar interpretiert vom Seminario Musicale unter Gérard Lesne.


    Hoffentlich geht es in dieser Qualität weiter...


    Viele Grüße,


    Melanie


    Aus dem gleichen Anlass:


    Harlekin und Der kleine Harlekin


    erschienen im Stockhausen-Verlag, gespielt von Suzanne Stephens.


    Ein Cover-Foto habe ich leider nicht,


    viele Grüße,


    Melanie

    Eine wirklich traurige Nachricht.


    Ich habe ihn oft live erlebt in Köln und Umgebung. So sehr ich manchmal Schwierigkeiten mit seinen Texten und seinem esoterischen Anklängen hatte, so sehr gehört doch seine Musik mit zu den eindrücklichsten Musikerlebnissen, die ich hatte.


    Mir werden die Aufführungen von


    - Auszügen aus Samstag
    - Indianerlieder (vor über 20 Jahren, mein erstes Konzert mit seiner Musik und in seiner Gegenwart)
    - Dienstag (Konzertant)
    - Sirius (Auszüge)
    - Düfte - Zeichen
    - Mantra
    - Gruppen
    - Spiral
    - Weltparlament
    - Diversen Klavierstücken
    u.v.a.


    jedenfalls in Erinnerung bleiben.


    Möge er friedlich zum Sirius entschweben und dort eine durch Kunst uns Musik geprägte Gesellschaft vorfinden, wie er sie sich vielleicht erträumt hat.


    Viele Grüße,


    Melanie


    Grrr... Vor allem Savall wäre sicher ein Höhepunkt gewesen. Vielleicht veröffentlicht er das Konzert ja in seinem eigenen Label.


    Bzgl. Musik aus der Zeit Louis XIII: Leider sind nur 2 CDs aus dieser Box Musik aus dieser Zeit gewidmet, beides CDs mit Shwerpunkt Airs de Cours. Dafür klingen sie nach dem ersten Höreindruck sehr schön, vor allem die CD mit dem Seminario Musicale unter Lesne.


    Leider habe ich im Moment nicht soviel Zeit intensiv Musik zu hören, da müssen die Detail-Kritiken noch etwas warten.


    Viele Grüße,


    Melanie

    Hallo zusammen,


    ich hatte am Montag das Glück an einem wunderschönen Konzert im Prinzregententheater in München teilnehmen zu können:


    Jordi Savall, Andrew Lawrence-King, Xavier Diaz-Latorre und Pedro Estevan spielten Follie und Instrumentalvariationen von Ortiz, Mudarra, Hume, Arrauxo, Valente, Sanz, de Murcia und (für mich der Höhepunkt) die Couplets des Folies d'Espagne von Marin Marais.


    Merkwürdigerweise war als Schlagzeuger David Mayoral angekündigt, aber Savall's "Standard-Schlagzeiger" Pedro Estevan hat gespielt, ohne das es irgendwo einen Hinweis gegeben hätte. Aber da war ich natürlich überhaupt nicht böse (wobei ich Herrn Mayoral nicht kenne).


    Musikalisch war das Konzert große Klasse. Savall spielte teilweise auf einer wunderschön klingenden Bassgambe, teilweise auf einer Sopran-Gambe. Höhepunkte für mich waren die 3 Stücke aus den Musicall Humors von Tobias Hume, von Savall alleine gespielt. Das Prinzregententheater ist eigentlich ein sehr lauter Konzert-Saal bei dem auch vorsichtiges Rutschen auf dem Sitz schon lautes Knarren auslöst, bei diesen stücken war es aber absolut still.


    Der zweite Höhepunkt für mich waren die Folies d'Espagne von Marais.


    Natürlich waren auch Lawrence-King (mit einem Fandango-Solo von de Murcia) und Diaz-Latorre (Mit einem Solo von Sanz) sehr hörenswert. Und immer wieder beeindruckend finde ich, was Pedro Estevan so alles aus einer Trommel herauslocken kann...


    Mir fällt es jetzt schwer eine differenzierte Kritik zu Spielverhalten und Interpretation abzugeben, aber ich war von dem Abend restlos begeistert und muss an dieser Stelle einfach meiner Begeisterung Luft schaffen.


    :jubel::jubel: :jubel::jubel:


    Viele Grüße,


    Melanie

    Hallo zusammen,


    die Box ist heute bei mir eingetroffen (danke, Lullist für den Hinweis)... Für Höreindrücke hat die zeit noch nicht gereicht, aber vorab schon mal ein paar Infos:


    - die meisten Aufnahmen sind im Rahmen der diesjährigen Konzerte zum 20-jährigen bestehen des Centre de Musique Baroque in Versailles entstanden. Es gibt aber auch Wiederveröffentlichungen von bereits erschienenen (und teilweise noch erhältlichen CDs). Beispiele: die Auszüge aus Hippolyte et Aricie mit Minkowski, Motetten von Desmaret, Rameau & Couperin mit Christie.
    - Es gibt kein gedrucktes Beiheft, aber eine CD-ROM mit einer kleinen Einleitungen und den Texten zu jeder CD (nur französisch).
    - Auf der CD gibt es auch als PDF eine kleine einführung in die Musik in Versailles mit vielen Bildern
    - Leider sind manche Platten sehr kurz (z.B. CD 1 ist nur 34 Minuten), es gibt aber auch Platten mit über 70 Minuten.


    Lullist hat ja bereits einen Überblick über alle CDs gepostet und ich bin jetzt zu faul, die Details von 20 Platten abzutippen. Sollte es aber Fragen geben, bitte stellen...


    So und jetzt an die Musik. Ich bin vor allem auf die CDs aus der Zeit Ludwigs XVI neugierig, hier kenne ich so gut wie gar nichts.


    Viele Grüße,


    Melanie

    :hahahaha:


    Hallo zusammen,


    ich habe mir gerade die oben von Oolong genannte Platte bei unserem Werbe-Partner mal angeschaut. Das erste Stück auf dieser Platte ist ja gleich hochinteressant:


    F. Couperin:Messe a l'usage des Parodies


    Ich glaube, da muss ich die Ausgabe doch glatt kaufen, das Stück von Coupering fehlt mir nämlich noch.


    :hahahaha:


    Viele Grüße,


    Melanie

    Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Endlich ist auch in deutsch eine Mesiaen-Biographie erhältlich, die eine Alternative bzw. Ergänzung zu Theo Hirsbrunners etwas problematischem Buch bietet,
    :hello:


    Hallo Edwin,


    erst mal danke für diesen Hinweis. Aber auch eine Frage: Da Du das "Deutsch" sehr betonst: Gibt es denn bessere / unproblematischere / empfehlenswerte Biographien auf Englisch oder Französisch? Die beiden Sprachen würden mich nicht unbedingt abschrecken.


    Ich habe übrigens "The Messiaen Companion" von Peter Hill (Heausgeber), dass sich ja ausschließlich mit Messieans musikalischer Sprache befasst. Ich muss aber gestehen, dass ich es erst ausschnittsweise gelesen habe. Was ich gelesen habe, hat mir aber gut gefallen. Für mich ist es am Rande dessen, was ich als Laie noch verstehen kann, ich habe aber den Eindruck, dass ich wirklich mehr von Messiaens Musik verstehe (Kann natürlich auch alles ein Missverstanädnis sein :-) )


    Messiaens Traité ist mir jedenfalls definitiv zu heftig, aber sicher super interessant, wenn man es verstehen kann. Ich habe mal Band 1 von meinem jetztigen Mann geschenkt bekommen, als der noch dachte, ich verstehe was von Musik :untertauch:


    Viele Grüße,


    Melanie

    Zitat

    Original von Robert Stuhr
    Deine Beschreibung der Musik deckt sich, wenn ich mich recht erinnere, mit der Ulrich Schreibers in seinem Opernführer. Die Oper steht auch schon länger auf meiner Wunschliste... :)


    Oh danke für die Blumen, ich habe aber nicht abgeschrieben :O


    Viele Grüße,


    Melanie