Beiträge von WotanCB

    Danke für den interessanten Bericht. Allerdings denke ich eher nicht, dass ich diese Aufführung des Rings besuchen würde. Ich stehe seit geraumer Zeit mit sämtlichen Arbeiten von Claus Guth auf Kriegsfuss. Auch die Beschreibung vom Rheingold klingt für mich zum davonlaufen! X(

    Wenn ich "Inszenierung: Claus Guth" lese, weiß ich, daß ich nicht reingehen würde. Mir langen heute noch die Dresdner "Meistersinger". :no:
    Wird Zeit, daß man diesem "Regisseur" keine "Spielwiese" zum Austoben mehr bietet. Boykottieren!

    Tja, ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht. sein Holländer in Bayreuth war sehr spannend und wird mir ewig im Gedächtnis bleiben.

    Also, an der Regie von Loy störte mich nur, dass er so stark ins Libretto eingegriffen hat. Daher kann diese Inszenierung für mich auch nicht punkten. Anonsten waren da wirklich sehr schöne Momente drin. Ich mag das, wenn ein Regisseur sich traut mal andere Wege zu beschreiten und nicht nach Wiener Charme inszeniert sondern nach der moralischen Aussage - und die kam dank Regie und auch der Begleitung von Weigle bestens zur Geltung. Das Ganze hätte aber auch funktioniert, wenn man die Reihenfolge gelassen hätte.
    Tja, fulminant, großartig, bester Eisenstein der letzten Zeit: Das fällt mir nur zu Christian Gerharer ein. Allein dafür danke ich 3Sat, dass sie die Vorstellung übertragen haben.

    Morgen Abend überträgt BR Klassik ab 19:00 Uhr das Bad Boys - Konzert aus München im letztem Jahr.


    Das Konzert vom 07. November in München wird morgen Abend auf BR Klassik ab 19:03 gesendet.


    Morgen Abend überträgt BR Klassik ab 19:00 Uhr das "Bad Boys" Konzert von Bryn Terfel vom 07. November 2010 in München. Ich habe ja das Konzert in Baden Baden gesehen und kann es nur empfehlen.


    Für morgen habe ich folgende Opern-Übertragungen gefunden


    Die Met überträgt auf diversen Sender (siehe Operacast.com) ab 19:00 Uhr Rossinis Armida:


    Deutschlandradio Kultur überträgt ab 19 Uhr:


    Zwei Sender aus Norwegen. NRK Klassik und NRK P2, übertragen ab 19:30 Uhr:


    Heute Abend überträgt der ital. Sender RAI FD5 Auditorium ab 21 Uhr (?)


    Zitat

    gaetano donizetti
    la figlia del reggimento, melodramma giocoso in 2 atti
    su libretto di jean-françois-alfred bayard e jules-henri vernoy de saint-georges. vers. it. di callisto bassi. prima rappresentazione italiana: milano, teatro alla scala, 3 ottobre 1840. ouverture e atto I 1/1 - 1/18 e 2/1 1h16'21". entr'acte ("tirolese") e atto II 2/2 - 2/16 44'28"
    personaggi e interpreti: maria: mirella freni, sopr; tonio: luciano pavarotti, ten; la marchesa di berckenfield: anna di stasio, msopr; sulpizio: vladimiro ganzarolli bs-br; la duchessa di krakentorp: maria grazia allegri, msopr; ortensio: walter monachesi, br; un caporale: giuseppe morresi, bs; un paesano: walter gullino, ten; orch e coro del teatro alla scala di milano dir. nino sanzogno - m° del coro: roberto benaglio (reg. dal vivo, milano 1969)

    Vielleicht ist der begriff "faschistisches System" auch zu missverständlich gewählt. Es wird kein Bezug zur Nazi-Zeit hergestellt, die Regie ist im Prinzip zeitlos. lediglich die Handlungsweise von Scarpias schergen, die einheitliche Uniformierung, die Kälte haben mich diesen Begriff wählen lassen.

    Danke für den Bericht, der Elias gehört ja auch für mich zu den größten Oratorien.
    Müller-Brachmann kenne ich aus vielen Opern-Partien, er ist ein toller Figaro, Leporello, Papageno, mit seiner ganz eigenen Stimme. Kürzlich hat er sich auch asl Rheingold-Wotan versucht. ich hoffe, derartige Experimente macht er nur in kleinen Häusern.

    So, heute vormittag komme ich endlich dazu, meine Eindrücke über die Essener "Tosca" abzuschließen.
    Im ausverkauften Haus erlebte das Publikum eine spannende Wiederaufnahme, die lediglich durch wenige Kleinigkeiten an einer absoluten Geschlossenheit gehindert wurde. ]Mielitz verzichtet auf jegliche römische Anspielung, sondern erzählt eine geschichte in einem faschistischem System, in der die einzelnen Figuren eine klare Zeichnung erhalten. Zusammen mit dem genialen Bühnenbild von Reinhart Zimmermann taucht sie die Geschichte in schwarzen Lack, ohne Charme, ohne Glanz. Auf der glatten Oberfläche der fächerartigen Wandelemente spiegeln sich die Gestalten und Silhouetten der Auftretenden wieder, so dass man zunächst nie genau sagen kann, wie viele Personen die Bühne betreten werden. Nur ganz wenige Requisiten wie ein paar Leuchter, ein Blumenstrauß der Sängerin (der aber sofort bis auf eine Blüte von den Schergen Scarpias in die Gasse geworfen wird) strahlen eine gewisse (künstliche) Herzlichkeit aus, als wollte das politische System sagen: Schaut doch, wir können auch anders.
    Tosca bewegt sich in diesem System, wie es gewünscht wird: Als repräsentierender, fügsamer Star eines Regimes. Doch sie bringt ihre eigenen Vorhänge zum Fallen. Das bühnenhohe, eiserne Malergerüst, zu Beginn noch am linken Bühnenrand, wird für sie zum Symbol des Todes. Bei der ersten Begegnung mit Scarpia ist es komplett mit einem madonnenhaft blauen Schleier verhüllt, den sie von Eifersucht gequält herab reist.


    Im zweiten Akt steht sie bei der Kantate eben darauf weit im Hintergrund. Wenn Scarpia das Fenster schließen lässt, fällt ein schwarzer Vorhang, der Gesang bricht ab – das System bestimmt die Kunst. Tosca bewegt sich angesichts dieser Autorität fast wie ein scheues Reh, in den Kostümen von Susanne Hubrich ist sie nur wenig aus der anonymen Masse hervorgehoben. Ihr „Vissi d'arte“ singt sie im kalten Neonlicht gebrochen an der Rampe, den Mord an Scarpia aber schon längst geplant. Und wie diese Tosca singt, das ist wahrlich ein Ereignis: Galina Shesterneva ist im ersten Akt in der Eifersuchtsszene keine Furie, singt diese fast schon unterkühlt, was auch zu der distanzierten Szene passt. Im zweiten Akt schließlich findet sie die richtige Mischung aus kontrolliertem und zugleich emotionalem Gesang. Ihr „Vissi d'arte“ geht unter die Haut, auch wenn ausgerechnet an dieser Stelle einige Differenzen mit Dirigent Volker Perplies in Sachen Tempo bestehen. Sie hat für die Tosca genau die richtige Färbung, ihre Stimme klingt durchgebildet, so dass die Höhe nicht schrill ausufert, die Tiefe nicht gedrückt wird.
    Wenn sie Scarpia niedersticht, fällt der schwarze Vorhang ganz herab und gibt das Gerüst in Bühnenmitte wieder frei – Toscas weiterer Weg ist nun endgültig vorgezeichnet, und wie man ihre Absätze ganz leise die Metallstufen hinauf klackern hört, während sich der Vorhang zum leisen Aktschluss schließt, das ist ein (geplanter oder zufälliger?) Moment der intensivsten Gestaltung. Bestimmt 15 Sekunden lang regt sich keine Hand zum Applaus. Kein Wunder nach einem dramatischen zweiten Akt, der wirklich (fast) auf den Punkt gebracht ist. Um so schneller geht das eigentliche Finale der Oper über die Bühne, wo man kaum verfolgen kann, wie Tosca sich wieder auf den Weg nach oben macht. Der Sprung muss somit nicht stattfinden, jeder weiß, wie das endet.
    Auch Volker Perplies lässt diesen Moment so schnell spielen, dass er die Shesterneva bei ihren letzten Sätzen nur noch hinterher stolpern lässt. Die wie immer guten Essener Philharmoniker passen sich dem Geschehen an, lassen Puccinis Musik sehr glatt und zügig aus dem Graben aufsteigen. Um so deutlicher tauchen dann schöne Momente der Einzelstimmen aus dem Fluss auf, um sofort wieder darin zu verschwinden.


    Der dritte Akt beginnt indes so intensiv wie der zweite geschlossen hatte. Mit einem Wolken verhangenem Horizont auf der Leinwand gibt Christine Mielitz den weiß gekleideten Gefangenen das einzige naturalistische Element der Aufführung, das sich aber ebenso als blanken Utopie entpuppt, wie Cavaradossis und Toscas Freiheitsrausch über die vereinten Künste, wo Spoletta ( szenisch wie vokal klasse gestaltet: Rainer Maria Röhr) schon hämisch grinsend neben den beiden steht. Zurab Zurabishvilli beginnt als Cavaradossi Besorgnis erregend leise, steigert sich schon mit „Recondita armonia“ und lässt seinem strahlendem Tenor dann immer mehr freien Lauf, dass er zu einem gleichberechtigtem vokalem Partner neben der Shesterneva wird.


    Lediglich bei der Figur des Scarpia ist Christine Mielitz im manchen Moment über das Ziel hinaus geschossen und dem energischen Mikael Babajanyan passiert stimmlich das gleiche. Dessen ausdrucksstarker Bariton ist eigentlich doch so präsent, dass er ohne forcieren auskommen müsste, und doch versucht der Sänger immer wieder noch mehr Lautstärke zu erzeugen. Wie ausgewogen er den Scarpia singen kann, zeigt er vor allem im zweiten Akt: „Ed or fra noi parliam da buoni amici“ Szenisch ist er zuweilen gefährlich nähe an einer schmierigen Mafioso-Gestalt, macht aber mit seinem durchgehendem Einsatz eine gute Figur auf der Bühne.
    In der Kirche des ersten Aktes ist kein Platz für große Gefühle, der Messner (prägnant: Michael Haag) pickt fleißig Müll vom Boden auf. Selbst das Gemälde der Magdalena sieht man in dieser sterilen Umgebung nur bei Bedarf als Reflexion auf einer rückwärtigen Fensterfront. Das Te Deum, wo sich der Chor (Einstudierung: Alexander Eberle) als starke geschlossene Masse zeigt, wird zur emotionslosen Militärparade vor Gott, während Scarpias als Kontrast zur Masse nun seine Gelüste offenlegt. Dazu ist Mielitz nicht mehr eingefallen, als die regietheater-typische Geste wie sich Mikael Babajanyan zu den letzten Takten das Hemd aufreißt und zu Boden fällt – vor den Augen der Anwesenden, die offenbar doch sehr entsetzt sind über soviel Emotion. Kaum geht das Licht an werden die Fragen derjenigen laut, die „Tosca“ zum ersten Mal schauen: „Wieso ist Scarpia denn schon tot? Der muss doch noch singen....“ Die erfahrenen Zuschauer helfen bereitwillig aus und erklären diese Mischung aus sexueller Besessenheit und Herzinfarkt.
    Ebenso überflüssig ist die Idee, dass Scarpia, der sterbend von Tosca umständlich die Folterkammer verfrachtet wird, noch einmal auf die Bühne zurücktaumelt, was wohl eine Hommage an diverse Horror-Thriller wie „Scream“ sein soll. Aber solche billigen Effekte hätte diese so spannende Inszenierung nicht nötig gehabt.
    Ich bin drauf und dran mir ein weiteres Mal Karten zu besorgen, um zu schauen, ob sich dieser Eindruck wiederholt. Gerade die Tosca der Shesterneva fand ich wirklich klasse.

    Am Sonntag sendet Arte live/zeitversetzt aus Frankfurt ab 20:15 die Fledermaus.


    Musikalische Leitung
    Sebastian Weigle
    Regie
    Christof Loy
    Bühnenbild und Kostüme
    Herbert Murauer
    Choreographie
    Thomas Wilhelm
    Dramaturgie
    Norbert Abels
    Licht
    Olaf Winter
    Chor
    Matthias Köhler


    Gabriel von Eisenstein
    Christian Gerhaher
    Rosalinde
    Barbara Zechmeister
    Frank
    Thorsten Grümbel
    Prinz Orlofsky / Frosch
    Martin Wölfel
    Alfred
    Stephan Rügamer
    Dr. Falke
    Michael Nagy
    Dr. Blind
    Hans-Jürgen Lazar
    Adele
    Britta Stallmeister
    Ida
    Andrea M. Dewell


    Chor der Oper Frankfurt
    Frankfurter Opern- und Museumsorchester

    Leute wie Sawallisch, Schenk, Jonas, Cotrubas uvm sind für mich keineswegs uninteressant und somit hatte das "Zeug" durchaus Bedeutung für mich.

    Dem kann mich durchaus anschließen und ich habe den ganzen film nicht mal gesehen, aber die wenigen Berichte, die ich mitbekam waren sehr interessant.

    So bevor ich zur gestrigen "Iphigenie" komme, zunächst die Info, dass es für den Don Giovanni nächste Saison gar nicht so schlecht aussieht wie befürchtet. Nioch ist nichts unter Dach und Fach, aber auch das Management für die deutsche Übertragung scheint zu sehen, dass der "Don Giovanni" sehr wichtig für unser Publikum ist. Zumal ja bislang auch keine Mozart-Oper aus der Met übertragen wurde.


    Doch nun zur "Iphigenie". Es war das erste Mal, dass ich diese Oper live sah und war sehr angetan von der musikalsichen Stringenz dieser Oper. Gluck hat viele Emotionen sehr kompakt gebündelt, ohne zu ausufernd zu werden oder banal darüber hinweg zu huschen. Wirklich eine tolle, faszinierende Patitur, mit der ich mich gerne noch weiter beschäftigen werde.


    Zum Glück war auch die Produktion von Stephen Wadsworth sehr auf die Originalität der Szene gerichtet. in dem zweiräumigen Tempel von Thomas Lynch konnten sich auch Geister in den Wänden manifestieren. Neben dem großen Tempelraum mit Fackeln, Altar und Götterstatue gab es auch eine Nebenkammer, so dass man schnell zwischen intimen Gesprächen und großen Szenen wechseln konnte. Eine intelligente Chorführung, eine fesselnde Personenregie machten die Szene sehr lebendig. Leicht verschenkt fand ich nur den "Deus ex machina"-Auftritt der Diana/Artemis, den ich mir weniger plastisch gewünscht hätte. Das wirkte mir im Rahmen der Mythologie zu menschlich, auch wenn sie schön aus derm Bühnenboden herein schwebte.


    Musikalisch entwickelte sich der Abend besser, als man angesichts der Indisposition von Placido Domingo und Susan Graham erwarten konnte. Wie angeschlagen beide waren hörte man gut im Pauseninterview mit der (zu) quirrligen Natalie Dessay. Auf der Szene agierten beide mit höchster Konzentration in Sachen Stimmkontrolle. Von Susan Grahams intensiver Iphigenie hatte ich bislang nur gelesen, jetzt konnte ich mich selbst davon überzeugen. Diese Rolle ist ihr wirklich auf Leib und Stimme geschrieben. Auch Placido Domingo, den ich ja in Bariton-Partien sonst nicht ganz so überzeugend finde, fand ich als Orest passend besetzt. Die hohe Lage kombiniert mit seinem dunklen Timbre bewirkte einen doch passenden Klang und seine Rollengesatltung lies ebenfalls keine Wünsche offen. Eher unprofessionell von dem sonst so beherrschtem Tenor wirkte, dass er kopfschüttelnd das Pauseninterview auf der Bühne mit Paul Groves unmittelbar vor dem dritten Akt quittierte, als er seinen Platz schon einnehmen wollte und sich so noch gedulden musste.
    Paul Groves komplettierte als erstkalssiger Pylades das vokale Glück. Zu erwähnen ist aber noch, dass sich Domingo und Groves wegen ihrer beiden dunklen Färbung etwas zu wenig voneinaner abhoben, aber das nur am Rande.


    Sehr schön pulsierend spielte das Orchester der Met, etwas mehr Akzente hätte ich mir von Dirigent Patrick Summer schon gewünscht, aber ich hatte halt auch noch Mark Minkowski im Ohr. Nicht ganz auf dem Niveau (wie so oft): Der Chor der Met, wo besonders der Frauen doch nicht ganz so attraktiv singen, wie sie sollten zudem gab es einige Wackler.


    Insgesamt aber ein wirklich schöner Opernabend, der zudem auch zeigte, dass die Met nicht nur auf Mainstream-Klassik setzt sondern auch neue Winkel der Oper erkundet. Bevor 2007 diese Produktion aus der Taufe gehoben wurde, war die "Iphigene" das letzte Mal 1917 auf dem Spielplan der Met.

    Wenn ich kurz eine Zwischenfrage in die Tenor-Diskussion einschieben darf. Mir ist gerade eingefallen, dass ich mir sehr gut Carlos Kleiber als Dirigenten meines Ideal-Don Giovannis vorstellen kann. Hat er den jemals dirigiert und wenn ja in welcher Besetzung? Gibt es von ihm eine Aufnahme meiner Lieblingsoper?

    Ich komme gerade aus der "Iphigenie" wieder und schaue im TV das Neujahrskonzert unter Kleiber. Wirklich toll.
    Aber da fiel mir auf: Ich besitze und kenne keinen Don Giovanni unter Carlos Kleiber, kann mir da jemand Nachhilfe gegen?

    Ja, darauf habe ich schon gewartet. Übrigens sollte man auch mal überlegen, ob man einen Thread nur für den ganzen Ring nimmt, wo man dann für die "übergreifenden" Rollen (Wotan usw) einen Sänger wählen sollte, der auch vom Durchhaltevermögen über die Woche präsent ist. Wäre interessant zu sehen, ob es da Unterschiede zu den Einzeltagen gibt.


    Aber zurück zum Rheingold:


    Wotan: Albert Dohmen (James Morris, G.London)
    Donner: Samuel Youn (gehört an der Oper Köln), (Ebehard Wächter - unter Solti eine Wucht!)
    Froh: Michael Schade (Rolando Villazon)
    Loge: Arnold Bezeyen (Siegfried Jerusalem, Norbert Ernst)
    Fricka: Doris Soffel
    Freia: Anja Kampe
    Erda: Ljubov Sokolova (gehört am Aalto Theater Essen)
    Alberich: Wolfgang Koch (Jochen Schmeckenbecher)
    Mime: Gehard Siegel (Heinz Zednik)
    Fafner: Matti Salminen (Hans Peter König)
    Fasolt: Rene Pape (K.Youn)
    Woglinde: Anna Netrebko
    Wellgunde: Elina Garanca
    Floßhilde: Joyce DiDonato



    Dirigent: C. Thielemann, A.Pappano

    Lieber WotanCB,


    wir sind einig, dass Kohn ein ausgezeichneter Bass mit Stärken in der dramatischen Richtung war. Für die deutsche Spieloper, in der warme, humorige Bässe a la Fritz Ollendorf, Kurt Böhme und Gottlob Frick gefordert wurden, kann ich mir ihn schwerlich vorstellen, oder ich habe etwas versäumt? Bei "Zar und Zimmermann" ist die berühmte Aufnahme unter Robert Heger vor allem auch durch Gottlob Fricks Darstellung des Bürgermeisters mehrfach ausgezeichnet worden und gilt bis heute als Referenzaufnahme.
    Herzlichst
    Operus



    Ich meine diesen Querschnitt und finde da Kohn sehr gut als vanBett. Die Heger-Aufnahme kenne ich natürlich auch, aber ich bin gar nicht sooooo der Fan von Frick als van Bett (er macht das natürlich super). Neben Kohn finde ich ja auch Ridderbusch in der Rolle toll.

    Ach herrje, ich habe immer das Gefühl ich vergesse da was, allerdings die ersten beiden Plätze sind bei mir immer gleich und tauschen sich nur gegegnseitig aus:


    1. Don Giovanni
    2. Wagners "Ring" (ich muss das in eine Oper packen sonst wirds gaaaanz schlimm)


    Danach folgt (Reihenfolge variabel):


    3. Verdi: Otello
    4. Wagner: Meistersinger
    5. Mozart: Figaro
    6. Mozart: "Cosi"
    7. Verdi: Don Carlos
    8. Rossini: La Cenerentola
    9. Puccini: Tosca
    10. Donizetti: Don Pasquale


    Tja und irgendwo darein gehören noch: La Boheme, L'elisier d'amore, Babier, Les contes d'hoffmann, Der fliegende Holländer, Der Freischütz usw....

    Hallo Zusammen,


    ich nehme mir zwar nicht vor, dass unbedingt eine neue Oper kennenlernen will, aber manchmal ergibt sich das halt so. Und das ist in kürzester Zeit gleich zweimal (dank den Met-Aufführungen):
    Nächstes Wochenende sehe ich so zum ersten Mal live Glucks "Iphigenie en tauride". Sicher habe ich einige Ausschnitte davon gehört, aber bisher hatte ich nichtmal eine CD davon, was ich schleunigst gändert habe (die DG-Aufnahme unter Marc Minkowski)
    Dann im April folgt der "Comte Ory". Wie sehr mir einige Stücke bekannt waren - nämlich aus der Reise nach Reims, wurde mir erst nach und nach klar. Dennoch passt die Musik voll zum anderen Text, was Rossinis Genialität nur unterstreicht.


    Wie sieht es bei euch aus für das Jahr 2011? Nehmt ihr euch vor neue Opern zu entdecken, oder habt ihr schon in den ersten 6 Wochen eine neue Oper wie neues Terrain erschlossen? Oder habt ihr eine Oper wieder entdeckt, die ihr für euch schon ad acta gelegt hattet?


    Ich bin gespannt auf eure Berichte.

    Tja nun ist es raus: Während bei Operacast heute Nacht schon Rachel Durkin mit Fragezeichen hinzugefügt worden war, ist auf der Met-Homepage ohne weiteren Kommentar Rachel Durkin in der Besetzung aufgetaucht, die heute Nachmittag singen wird. Ich persönlich freue mich natürlich eine weitere Norina zu hören, aber die Fans, die sich auf den Weg zur Met machen und Netrebko erwarten tun mir leid.

    Genial für mich: Basilios Arie von der Eselshaut aus dem vierten Akt von Mozarts "Figaro". Völlig zu Unrecht wird diese Arie oft gestrichen, zeigt sich doch hinter der nur heiter-intriganten Fassade doch der rein spekulativ-intrigante Charakter, die ihm dann doch viel mehr Tiefgang verleiht. Das ist um so wichtiger, da die in der Figurenkonstellation gleich berechtigten Bartolo und Marzeline durch ihre neue Eltern-Aufgabe aufgewertet werden, daher muss auch Basilio noch eine Ebene weiter einen Platz finden.

    Dreamhunter


    Danke dir für deine Eindrücke vor Ort, die ja doch sehr von meinen abweichen. Ich hatte schon während der Aufführung das Gefühl, dass die Mikros die Sänger gut einfingen. Welster-Mösts Dirigat fand ich eigentlich gar nicht so flott wie du (auch ich schätze übrigens den Salzburger "Figaro" - du bist nicht allein da draußen ;-) ), aber auch nicht so willkürlich wie noch in Zürich.
    Schrott hörte sich via Radio gar nicht brutal und zynisch an, sondern wie ich schireb eher verhalten und mühsam beherrscht.
    Dass man den Rezitativen neuerdings viele andere Töne abverlangt, finde ich ich gar nicht schlecht, wenn man es denn nicht übertreibt. Gestern fand ich das soweit erträglich im Maß.


    Hörst du am Montag die gleiche Besetzung?

    Gestern Abend stellte die Met ihren neuen Spielplan vor und besonders interessant waren natürlich die im Kino übertragenen Opern. So beginnt die Übertragungsreihe mit einem 3fachen Paukenschlag und ich habe jetzt schon Angst, dass die deutschen Kinos nicht alle der zeitnahen Events mitnehmen.


    Es beginnt am 15.10. mit Donizettis Anna Bolena, als Team werden Armiliato; Netrebko, Garanca, Mumford, Costello, Abdrazakov genannt. Es folgt unmittelbar am 29.10. - und darauf freue ich mich wie ein kleines Kind - Mozarts "Don Giovanni". Auch hier macht die Besetzung neugierig: Levine; Rebeka, Frittoli, Erdmann, Vargas, Kwiecien, Pisaroni, Bloom, Kocán. Regisseur Michael Grandage kündigte an, die Oper so inszenieren zu wollen, dass auch diejenigen sie verstehen, die sie zum ersten Mal sehen. Wiederum kurz darauf (05.11) wird Siegfried (mit Levine; Voigt, Bardon, Lehman, Siegel, Terfel, Owens) übertragen. Meine größte Sorge ist nun, dass wegen der zeitnahen Termine nicht alle Termine in Deutschland zu sehen sein werden.


    Weitere Vorstellungen:
    19.11.: Satyagraha von Phillip Glass (mit: Anzolini; Durkin, Croft, Josephson, Walker)
    10.12.: Faust (mit Nézet-Séguin; Gheorghiu, Losier, Kaufmann, Braun, Pape)
    21.01.: The enchantend Island (diverse Barock-Komponisten) (mit Christie; de Niese, Oropesa, DiDonato, Daniels, Costanzo, Domingo, Pisaroni)
    11.02.: Götterdämmerung (mit Levine; Voigt, Harmer, Meier, Lehman, Paterson, Owens, König)
    25.02.: Ernani (mit Armiliato; Meade, Licitra, Hvorostovsky, Furlanetto)
    07.04.: Manon (mit Luisi; Netrebko, Beczala, Szot, Pittsinger)
    14.04.: La Traviata (mit Luisi; Netrebko, Beczala, Szot, Pittsinger)


    Insgesamt also wieder eine spannende Saison, die uns da erwartet.

    So, der Opernabend ist zu Ende, den Rest der Aufführung habe ich nur teilweise verfolgen können. Hängen geblieben ist dabei ein tolles "Tutto e disposto" von Pisaroni. Viel Applaus gabs anschließend für die musikalische Seite, sehr durchwachsen war die Reaktion auf das Regieteam.
    So ich bin gespannt auf die Berichte aus Wien.
    Wünsche eine gute Nacht.

    Erwin Schrott kann mit "Hai gia vinta la causa" nicht überzeugen. Auch wenn wieder einmal seine insgesamt verhaltene Stimmung eine etwas anderes rollenbild liefert, klingt er etwas zu weinerlich. Auch singt er zu oft hinter dem Orchester her (Welser-Möst lässt tolle Pausen setzen). In seinem bestreben die Koloraturen am Ende der Arie möglichst genau zu singen, fliegt er komplett aus der Kurwe.