Beiträge von Rodogune

    Zitat

    Original von Alviano


    Stimmt, hat er :D. Und als Peter Grimes war Künzli absolut sehenswert und hat auch stimmlich einen insgesamt guten Eindruck hinterlassen. Seinen Tannhäuser fand ich in der Premiere deutlich schwächer. Mittlerweile entwickelt sich Künzli (er war ursprünglich ein Tenorbuffo) mehr ins Charaktertenorfach, was ich für eine gute Entscheidung halte. In Hannover hat er schon den Carcriere/Inquisitore im "Prigioniero" gesungen - und er nimmt jetzt wohl auch den Mime in sein Repertoire auf.


    Hallo,


    wenn ich mich nochmal einmischen darf. Die Premiere von Tannhäuser habe ich mitgeschnitten. Es stimmt, da war Herr Künzli am Limit und darüber hinaus. Das ist auch auf dem Mitschnitt schmerzlich zu hören. Er war danach wohl auch eine Weile außer Gefecht. Ich habe ihn in einer späteren Vorstellung gesehen, in der er bestens disponiert war. Und hat sich wohl auch seine Kräfte besser eingeteilt. Als Darsteller in der Inszenierung war er ideal besetzt.


    Viele Grüße
    Gisela

    Zitat

    Die Hannoveraner Inszenierung kenne ich nicht, aber von Herrn Künzli habe ich schon einiges Gute gehört (ich glaube, dass Alviano vor kurzem den "Peter Grimes" in Hannover gesehen hat).


    :hello:


    GiselherHH


    Hallo,


    ja richtig, er hat Peter Grimes gesungen. Die letzte Vorstellung war vorkurzem. Leider habe ich es terminlich nicht geschafft, zu einer Vorstellung nach Hannover zu fahren. Das bedauere ich sehr. Die Inszenierung hat wohl sehr gute Kritiken bekommen.
    Aber am 28.12. schaue ich mir in Hannover die Neuinszenierung von Don Carlos an. Da freue ich mich schon sehr drauf.


    Viel Spaß beim morgigen Tannhäuser
    Gisela

    Hallo gieselherHH,


    ich habe Frau Haveman in der letzten Saison in Hamburg gehört und gesehen. War wirklich bezaubernd (das meine ich wörtlich), ganz ganz toll. John Treleaven, na ja. Haben sie den Tannhäuser am letzten Samstag gesehen? Wie war's?
    Waren sie vielleicht zufällig auch in Hannover, die letztjährige Neuinszenierung dort anzusehen? Der dortige Tannhäuser, Robert Künzli hat mir sehr, sehr gut gefallen. Die Inszenierung war sensationell. Schaue ich mir in dieser Saison nochmal an, wenn ich es zeitlich irgendwie hinkriege.


    Viele Grüße aus Flensburg
    Gisela

    Hallo,
    ich komme jetzt erst wieder dazu, mal im Forum vorbei zu schauen.
    Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ihre Einschätzung der Inszenierung teile ich fast in allen Punkten. Dass die Scala die Übernahme gecancelt hat, wusste ich nicht, aber es wundert nicht.
    Wenn ich denke etwas beklommen daran, dass Guth den ganzen Hamburger Ring (ab März 2008 - 2010) inszenieren soll. Irgendwie hat man ja die albernen kurzen Hosen, die Wandpaneelen und die viele Türen allmählich wirklich satt.
    Eine Ausnahme mache ich für seine Inszenierung von Simon Boccanegra in Hamburg. Die war schon wirklich große Klasse.
    Über ihre Ausführung über den "Touristennepp" in Dresden bin ich doch etwas traurig. Übrigens habe ich mir am Folgetag vor lauter Frust über die Akkustik eine Karte für Don Carlos im Königsbalkon 1. Reihe besorgt. Zu der Vorstellung ist zu sagen: Akkustik traumhaft, Sänger alle klasse, Inszenierung eher ein halbszenisches Rampensingen, Publikum überwiegend unkundig und entsprechend undiszipliniert, Applaus unverdient wenig.
    Aber für welche Oper, wenn nicht die Meistersinger, sollte man denn eine weite Reise machen?
    Viele Grüße aus Flensburg
    Gisela

    Hallo,
    am Mittwoch, den 17.10.2007 habe ich die Meistersinger in Dresden angesehen.
    Es war die erste Vorstellung nach der Premiere, Regie von Claus Guth. Die Premiere soll schon mit Pleiten, Pech und Pannen abgelaufen sein. Stolzing (Robert Dean Smith) hat im 3. Akt komplett die Stimme verloren. Auch in der von mir besuchten Vorstellung war sein Ersatz Raymond Very zu sehen und hören. Zu hören allerdings erst ab dem 2. Akt.
    Denn im 1. Akt waren die Sänger in der Inszenierung so tief platziert (ungefähr in Bühnenbodennähe), dass man sie gegen das sehr laute Orchester (von Fabio Luisi befeuert) im Parkett (ich hatte einen Platz in der 6. Reihe) kaum hören konnte. Und wenn, dann hörte sich das wie aus einer Konservendose an, grausam.
    Alle hatten nach meinem Eindruck schwer gegen die Lautsärke des Dirigenten zu kämpfen.
    Da ich 700 km gefahren bin, um diese Aufführung zu sehen, war das wirklich sehr frustrierend und viele Besucher waren sehr verärgert.
    Angeblich sei das auf den Rängen nicht so schlimm gewesen.
    Hat noch jemand im Forum die Inszenierung schon gesehen?
    Viele Grüße

    Hallo,
    ich habe die Übertragung bis zum Ende durchgehalten. Bunt und trivial. Eigentlich kenne ich die Oper sehr gut. Mir wurde aber nicht so recht klar, welche Fassung nun eigentlich gespielt wurde. Leider fehlte auf jeden Fall die erste Cellini-Arie aus dem 1.Akt. Warum? Vielleicht zu schwer für den Sänger Burckhard Fritz? Mit der 2. Arie hatte er auch heftig zu kämpfen. Neil Shicoff hat ja leider abgesagt. Ich hatte mich schon lange auf seinen Auftritt gefreut. Aber wer weiß, ob er die Rolle besser gestemmt hätte. Die Rolle muss tierisch schwer sein. Auch die "Cabaletta" nach dem 2. Duett Cellini-Teresa wurde ausgelassen. Eigentlich ein Highlight der Oper. Sehr schade.
    Als Aufnahme kann ich die Studioaufnahme mit Gedda unter Colin Davis von 1973 und die Live-Aufnahme aus Covent Garden 1966 auch mit Gedda unter Pritchard empfehlen. Benvenuto Cellini war Geddas Paraderolle, nach meiner Einschätzung.
    Viele Grüße

    Hallo Martin,
    jetzt habe ich aber als Forumneuling eine Diskussion angezettelt. Das wollte ich gar nicht. Zunächst einmal sind wir doch alle (Opern)-Freunde, oder nicht?
    Zu der Arie Vissi d'arte nur noch folgendes: Puccini hatte die Arie auf Drängen der Primadonna nachkomponiert, weil sie sich zu kurz gekommen fühlte. Sie war also in der ursprünglichen Fassung (durchkomponiert) gar nicht vorhanden. Dramaturgisch ist sie auch völlig sinnlos. Das zeigt mir aber auch, wie pragmatisch Puccini selbst an die Sache heran gegangen ist.
    Viele liebe Grüße nach Graz
    von Gisela

    Zitat

    Gottseidank! Szenenapplaus ist bei einer durchkomponierten Oper nicht vorgesehen und würde nur die Musik stören, die ja inzwischen weitergeht. Nur nach "Vissi d'arte" gibt es eine Zäsur, eine Pause, die man für einen Applaus nutzen kann.



    Für den Hinweis bin ich jetzt aber wirklich dankbar. Ich glaube, in Bregenz geht es nicht um Oper im editorischen Sinne. Ob und wann die Musik weitergeht, während ein Sänger Szenenapplaus bekommt, liegt doch auch immer im Ermessen des Dirigenten. Er hat immer die Wahl und es geht immer auch anders. Ich habe durchaus schon Szenenapplaus nach E lucevan le stelle erlebt, ohne dass das Gesamterlebnis Tosca oder einer der Beteiligten Schaden genommen hätte.
    Viele Grüße von
    Gisela Hinrichsen

    Hallo,
    ich habe die Aufführung live in Bregenz gesehen. Die Inszenierung und das Bühnenbild sind nur als spektakulär zu bezeichnen. Vor allem das Schlussbild des ersten Aktes mit dem sich aus dem Wasser aufrichtenden Kreuz und der Stunt nach der Erschießung.
    Auch nach meinem Eindruck war Cavaradossi mit Abstand der Beste der Protagonisten. Sein E lucevan le stelle war bezaubernd. Der Dirigent hat leider keinen Szenenappaus zugelassen, im Gegensatz zu Toscas Vissi d'arte (der dann allerdings nicht viel mehr als ein Höflichkeitsapplaus war). Scarpia war im Schlussbild des ersten Aktes (grandios) gar nicht mehr zu hören. Ich hatte den Eindruck, er sei total heiser. Es war ja auch ziemlich zugig auf der Bühne.
    Ich war das erste Mal in Bregenz. Mit Oper, wie man sie in einem Opernhaus bewundern kann, hat das natürlich nicht viel zu tun. Aber das Spektakel war mit die Reise doch wert.
    Viel Grüße
    aus Flensburg


    Übrigens, hat jemand einen DVD Mitschnitt gemacht? Ich hatte zwar eine Aufnahme programmiert, aber in meiner Abwesentheit hat mein DVD Rekorder leider nicht emacht was er sollte. Ich würde mir die Aufführung gern noch mal am Fernseher ansehen. Könnte mir jemand eine Kopie machen?

    Hallo,
    ich fand die Beiträge im thread sehr interessant, allerdings habe ich noch keine Vorstellung besuchen können. Ich habe aber bereits eine Karte für den 12. Mai 2007, das heißt, ich werde dieses Thema später wieder aufgreifen.
    Ich habe auch einen Mitschnitt von der Premiere gemacht und habe ihn neulich nochmal gehört. Ich fand das Orchester in Ordnung und teile damit die Meinung nicht, die meinte: "Das Orchester ist nicht das Beste im Land und hat einen kantigen Wagner gespielt, war aber bemüht einen stimmigen zu spielen." Ich bin kein Wagnerianer, aber was ist ein kantiger Wagner? Darunter kann ich mir gar nichts vorstellen. (Unter "stimmig" auch nicht wirklich etwas). Ich freue mich aber schon riesig auf meine Vorstellung, weil ich die Oper selbst toll finde und sie gerne höre. Außerdem habe ich die Pauseninterviews mit Himmelmann und Künzli aufgenommen und sie mir auch schon mehrfach angehört. Die waren wirklich sehr witzig und spannend. Von daher bin ich positiv voreingenommen.
    Viele Grüße aus Deutschlands Norden
    Gilla

    Hallo,


    ich stelle mir vor, ich dürfte nur eine einzige Aufnahme mitnehmen ..... dann wäre das


    Otello - Toscanini, Vinay, Valdengo, Nelli (1947)


    Otello ist für mich die Oper aller Opern. Valdengo der beste Jago, den ich mir vorstellen kann. Unvergleichlich ist sein Trinklied im 1.Akt und die Traumerzählung Ende des 2. Aktes. Die Inkarnation von Intrige. Ist Inkarnation hier richtig? Das meint ja die Gestalt- oder Bildwerdung, oder? Wie heisst es bei Tönen? Na ja, jedenfalls kann man es auf der Cd hören, sensationell.


    Tschüß,
    Gilla

    Hallo,
    die Inszenierung der Zauberflöte in Zürich hat mich richtig begeistert. Ich fand es von Anfang bis Ende spannend. Damit stehe ich hier aber wohl etwas einsam in der Ecke.
    Als Lektüre kann ich dazu auch nur das rororo sachbuch mit dem Essay von Attila Csampai empfehlen. Seinem Verständnis kommt die Inszenierung aus Zürich sehr nahe, wenn ich den Essay richtig verstanden habe.
    Im übrigen war ja auch das Publikum vor Ort von der Vorstellung ganz angetan, wenn man von dem Applaus ausgeht. Das hat mich allerdings doch etwas gewundert, weil doch den Sarastros und Taminos dieser Welt der Spiegel vorgehalten wurde.
    Viele Grüße aus dem Norden