Beiträge von Maexl

    hmm, ich finde den taucher (musikalisch) eindrucksvoller. grade in der zweiten fassung mit ausladendem klavierzwischenspiel. ist auch, wenn man es mal live zu hören bekommt gar nicht so einfach für die interpreten.


    aber auch im späteren schaffen gibt es ausladenderes, beispielsweise viola oder den hirt' auf dem felsen...

    Zitat

    Original von William B.A.
    Wir haben jetzt viele Beispiele aus dem Bereich der Pianisten gehört, Mit den Pianistinnen verhält es sich nicht anders. Ich kenne keine Pianistin unter 50, die den Größen der Vergangenheit wie Elly Ney, Annie Fisher, Clara Haskli, Lili Kraus oder Myra Hess oder noch lebenden Größen wie Martha Argerich, Maria Joao Pires, Mitsuko Uchida oder Elisabeth Leonskaja das Wasser reichen kann.
    Ähnlich verhält es sich doch auf dem Gebiet des Gesanges.


    hmm - warum kenne ich dann so viele gute junge musiker?
    ein beispiel:
    Ragna Schirmer (*1972)

    Zitat

    Original von hart
    Ich bekenne mich schuldig, Euer Ehren!
    Zwar schätze ich Matthias Goerne, aber Begriffe wie "Hollywood" und "Song" lassen mich eine Art Abwehrhaltung einnehmen...
    Nun werde ich mal diese "Songs", die ja schließlich auch Lieder sind, Probehören und mich dann dazu äußern.


    awaiting gamestate :untertauch:

    mir unverständlich, warum keiner der versammelten kunstliedfans diese großartige aufnahme nennt. sicher, 12 cds sind wenig - aber wo soll man diesen granden des 20. jht. für unverzichtbar erklären, wenn nicht in dieser domäne?



    ich versteige mich auch sicher nicht, wenn ich sage, dass schubert-, schumann-, mahler- und wolffans hieran ebenso gefallen finden. daran, dass häufiger brecht, hölderlin, anakreon, pascal u.a. aber seltener auch altbekannte goethe, heine und co. die textvorlagen liefern, kann es ja wohl nicht liegen?
    für mich die unverzichbarste goerneaufnahme - und ja, ich kenne und schätze viele.


    von den umfassenderen kennern des kunstliedes würde mich aber dennoch interessieren, warum sie diese fachlich sehr anerkannten stücke offenbar so wenig schätzen.

    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Verfremdungs- und Verballhornungstheater


    naja ich glaube, dass jeder opernschreiber und -komponist entscheiden kann, wie sein werk aufgeführt werden soll.
    verfremdungs- (wie auch gestisches) theater sind ja bekanntlich die grundeffekte der brechtschen (und nicht nur dessen) theorie des epischen theaters. sie sind inzwischen über 80 jahre alt und fügen sich sehr harmonisch in die großen werke des musiktheaters des zweiten viertels des zwanzigsten jahrhunderts.
    ich wüsste nicht, warum man darauf rumhacken sollte...
    grade wenn man die intention des opernschreibers und -komponist achten möchte, darf man dann auf diese methoden nicht verzichten!
    ich empfinde dabei verfremdung nicht per se als abschreckend - warum auch?

    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Eigenartigerweise wird heutzutage, wenn das Wort "Kunstlied" fällt, an Franz Schubert gedacht. In der Tat, das ist nicht unbedingt ein Fehler, aber es stellt sich die Frage, warum die Lieder der anderen Wiener Klassiker eigentlich derzeit wenig Beachtung finden, bzw unterschätzt werden ?


    weil zelter, reichardt und co. wesentlich schlichter komponiert haben als schubert und folgende. kunstlied grenzt sich ja vom lied wie etwa einfachen 'volkslied' ab. das ästhetische liedideal hat sich von goethe bis heute (zum glück) verändert. außerdem empfinde ich die frühen liedschulen schon eher als in der forschung überrepräsentiert - anfänge finden immer viel beachtung.


    Zitat

    Aber auch das ist nur die halbe Miete. Schon lange vor der Wiener Klassik gab es das Lied, denken wir zunaächst einmal an die englischen Lautenlieder.


    Ebenso interessant wie ausdrucksstark sind auch die Lieder des Mittelalters, die teils anonym überliefert sind, teils komplett mit Namen des Komponisten erhalten sind.


    naja lied im hochklassischen minnesang meint ja etwas völlig anderes als in der neuzeit. und warum neuhochdeutsche vertonungen eingängiger sind als wîsen mittelhochdeutscher oder altfranzösischer kanzonen dürfte auch einleuchten.
    viele der erhältlichen aufnahmen genügen außerdem nicht den mindesten wissenschaftlichen voraussetzungen der mediävistik - sind also neuzeitliche schöpfungen wie die meisten mittelaltermärkte, -feste usw.


    Zitat

    Und zuletzt gibt es ja Lieder bis in unsere Zeit. Sind die Chansons der Gegenwart beispielsweis moderne Nachfahren des klassischen Kunstlieds oder eine Stilrichtung die mit Klassik schon lange nichts mehr zu tun hat?


    na und was ist mit den kunstliedern der moderne? die sind viel mehr noch zu unrecht unbeachtet! sie sind die modernen nachfahren des klassischen kunstlieds! einer der größten kunstlieddichter etwa, hanns eisler ist (auch in diesem forum) völlig unbeachtet.
    (beweis: die annahme, chansons seien die modernen nachfahren des klassischen kunstlieds (die meisten kunst(!)lieder stammen dabei aus der Romantik))


    Maxi

    Diesen Koch kennst du wirklich, er ist vorzüglich... :yes:
    neben der musik aber durch die vorlage(n) auch ein tolles libretto


    (ich war vorgestern in der wiederaufnahme des mannheimer nationaltheaters. sehr empfehlenswert, auch wenn die elvira mir stimmlich nicht gefallen hat - alle rollen außer ihr sind aber doppelt bestest und spielen wohl alternierend)

    sehr interessant,
    es kann davon ausgegangen werden, dass er die waldstein kannte... habe mir eben zwei aufnahmen angehört - ich höre es erst, seit ich es hier gelesen habe, da die oberstimme in entgegengesetzer bewegung verläuft. außerdem unterschlägt der pendelnde rhythmus bei schubert die crescendierenden achtel bei beethoven. der basstriller lenkt die aufmerksamkeit darüber hinaus auf den abwärts wandernden bass.
    wenn mir bei schubert mal ein zitat auffällt ist es meistens ein eigenzitat - vielleicht sollte ich mich doch mal mehr mit haydn + co beschäftigen...


    besonders diese 3 cds interessieren mich inzwischen sehr. ruhige tempi und eine interessante auswahl: (kennt sie vielleicht jemand?)


    hiert außerdem mit dem von mir sehr geschätzten schlusssatz der D625 (ebenfalls komplettiert)

    Zitat

    Original von Pius


    Ich glaube die ist konkurrenzlos, was die klavierkonzertfassung op.39 angeht. (wäre interessant auch mal die anderen instrumentierungsfragmente zu hören) solo ist op. 39 allerdings auch sehr erquicklich. würde sie nehmen - achwas, hab sie schon :wacky:


    was op. 10 betrifft ziehe ich hamelin doch etwas vor:



    :hello:

    Ich werde am Dienstag hier zu sehen sein:


    Konzert mit dem Großen Chor der Universität Heidelberg zum Händel-Mendelssohn-Jahr


    Dienstag, 03. Februar 2009, 20 Uhr, Neue Aula (an Mendelssohns 200. Geburtstag)


    Felix Mendelssohn Bartholdy -
    Oratorium 'ELIAS' op. 70 (1846)


    Kammerphilharmonie Mannheim - Solisten s. Plakat-Aushang.
    Sabine Goetz (Sopran), Manami Kusano (Alt)
    Koichiro Tani (Tenor), Mathias Horn (Bariton)
    Leitung: UMD Heinz-Rüdiger Drengemann



    Als Mitwirkender Chorsänger kann ich das Konzert wirklich nur empfehlen! Der Chor ist hervorragend präpariert, der Elias (Mathias Horn) ist erfahrungsgemäß herausragend gut und das Dirigat des UMD ziehe ich der Lesart von Herrn Rilling (Sawallisch sowieso) an so mancher Stelle vor.

    natürlich gibt es auch für diesen klang einen simplen namen: großer Dur7 nur hat das Des7+ da eigentlich nix zu suchen...
    das C7 erscheint logischerweise im Takt davor (also 4t letzter Takt Schlag 3) als Dominante zum folgenden f-moll + verminderte 6te.
    die folgende violinstimme macht, glaube ich, die subdominante b plausibel.


    unentschlossen, max

    na sowas - wieder ein wichtiger thread durch die lappen gegangen...


    plädiere aber auch für creed (auch wenn ich nicht mit jeder interpretation restlos glücklich bin) - die anderen aufnahmen kenne ich leider noch nicht.
    ich kenne noch die gesänge aus der hyperion edition. dort allerdings über einige cds verteilt.


    außerdem kann ich noch diese aufnahme ins feld führen:



    ist diese 7cd version zu empfehlen?


    lg, max

    Zitat

    Original von Wulf
    Klar, wenn man auf gepflegte Langeweile und quasi-kultiviertes Spiel steht, ja. Ansonsten ist Brendel in Sachen Beethoven Gilels und Richter weit unterlegen, in Sachen Mozart einer Haskil oder einer Uchida. Bei Schubert gibts nicht so viel Konkurrenz, aber nach ein wenig Suchen finde ich auch da Namen, die Brendel ohne große Mühen auf seinen richtigen Platz verweisen. Unter den exzellenten Pianisten dieses Jahrhunderts allerhöchstens im Mittelfeld.


    :hello:
    Wulf


    endlich :yes:
    (gilt meiner meinung nach für badura-skoda ebenso)


    sicher hat brendel verdienstvolle aufnahmen gemacht (unter den vielen einspielungen z.b. der sonatentrias schuberts ist auch eine ganz hervorragend spannende mit flotten tempi in der A-Dur - durchaus geschätzt) aber ich ziehe andere zeitgenossen, beim wiener repertoire gerne gulda, vor (obwohl mein fokus mehr auf den schubert-sonaten liegt).
    ich würde außerdem behaupten, dass diese werke von allen großen pianisten (unregelmäßig) gespielt werden, nur ob sie damit konzertieren oder aufnahmen machen ist eine andere frage...
    ich habe schon häufig die erfahrung gemacht, dass unbekanntere pianisten diese sonaten im konzert selten schlechter interpretieren als brendel auf so mancher hochgelobter aufnahme (es für spieler des russischen repertoires außerdem technisch kaum ein problem ist, sie in kurzer zeit zu erarbeiten) bzw. es nicht wagen so bekannte werke uninspiriert vorzutragen.


    :hello: