Beiträge von gyokusai

    Zitat

    Original von Klawirr
    Was ich allerdings nicht verstehe ist, daß die DGG Lizenzen an ein Billiglabel gibt (ich meine: die Box ist 2006 erschienen) und dann beinahe zeitgleich die Sachen selbst für den beinahe 10fachen Preis auf den Markt bringt...


    ... und diese DGG-Box, nicht zu vergessen, wiederum für 1/10tel des Preises bei 2001 erhältlich ist. ?(



    Zitat

    Original von Igor Strawinsky
    The monster never breathes.


    Troll!


    ;)


    LiGr,
    ^_^J.

    Zitat

    Original von gyokusai




    Ach noch was: Bei der Track-Liste auf Amazon für diese Box stimmt etwas nicht. Die erste CD, die dort gelistet ist, ist eigentlich die zehnte, und die erste ist gar nicht gelistet. Auf der ersten finden sich:


    • Organ by Arp Schnitger in Cappel (Demonstration of the registration and improvisation by Helmut Walcha) (15:15)
    • Preludes and Fugues BWV 531–536
    • Toccata and Fugue BWV 538


    LiGr,
    ^_^J.


    Genau diese! Aber halt für 12,99 EUR beim freundlichen 2001-Händler am Düsseldorfer Carlsplatz. „Ganz okay“ würde ich zur Tontechnik auch sagen, aber das ist bei mir eher ein Verriß ... wie gesagt, AAD wäre angebracht gewesen.


    Zitat

    Original von Klawirr
    Die Tontechnik ist doch ganz o.K.


    LOL! Genau. Aber trotzdem klasse.


    LiGr,
    ^_^J.

    Zitat

    Original von Klawirr
    Die Walcha-Bach-Box (10 CDs), die ich besitzte, beinhaltet Aufnahmen aus den Jahren 1946-1941; die sind zwar digitalisiert (also ADD) aber tontechisch nicht ideal und zudem: Mono, was mich nicht so sehr stört - ist ja ohnehin nur genau ein Instrument zu hören... Die Box ist jedenfalls spottbillig (so 10,00 EUR) und bietet dafür doch richtig viel Bach in richtig guten Interpretationen - für Vergleichshörfanatiker eigentlich ideal.


    Gruß,
    Klawirr


    Meinst Du vielleicht 1947–52? So eine mit 10 CDs für 12,99 EUR (Archiv Produktion: Original Masters) sprang mich vorgestern aus dem Wühlregal bei 2001 an. Transfer ist okay, reißt mich aber in der Tat ebenfalls nicht vom Hocker. Überhaupt finde ich gerade bei so alten Mono-Aufnahmen ADD immer ein bißchen „billig”, da würde ich lieber etwas mehr zahlen für eine AAD-Bearbeitung.


    Walcha selbst gefällt mir sehr gut bis jetzt! (Ich habe natürlich noch längst nicht alles gehört.)


    LiGr,
    ^_^J.


    Hallo Bernhard!


    Wow, das finde ich ja ziemlich exotisch — hab mir gerade aus Neugier alle Sample-Tracks angehört, die auf JPC abspielbar sind. Die alternative Instrumentation finde ich durchaus interessant, aber an den B.C. mit dem Flügel, ich glaube, daran könnte ich mich nie gewöhnen!


    Was hältst Du denn sonst von der Aufnahme? Diese mp3-Tracks bieten nicht gerade die besten Höreindrücke, aber ein bißchen läßt sich schon raushören, denke ich ... Die Solisten wirken auf mich außergewöhnlich gut mit Abstrichen bei Jesus, den ich ein bißchen flach im Ausdruck finde, aber deswegen jetzt nicht schlecht. Die Turbae klingen auch gut, wenngleich ein bißchen “old school”. Aber die Choräle, ups ... zum einen kommen die mir durchgestiefelt vor, zum anderen meine ich sowohl deutliche Glissandi bei einigen Einsätzen wie auch Geklapper auf Konsonantenendungen zu hören?


    Interessant, muß ich mir mal vormerken. Ist aber leider nicht ganz unteuer, die Aufnahme!


    Liebe Grüße,
    ^_^J.

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    Original von klingsor
    hallo, eine frage an die geneigten (viel)leser hier: erstaunt stelle ich fest, wieviele bücher ihr hier innerhalb von wenigen tagen postet. wie schafft ihr das - neben arbeit, privatem, musik, forum? lest ihr wirklich alles, im schnelldurchlauf oder nur quer? bei mir dauert bei intensiverem lesen (ich lese jedes kapitel/gedicht etc. 2mal) ein normaler 250-seitiger roman ca. 1/2 bis 1 jahr - wenn nicht gerade ferien sind.


    Also ich bin lebenstechnisch gut ausgelastet als freiberuflicher Texter und Konzeptioner und kreativer Schreiber, der zudem an seiner Doktorarbeit werkelt, mehrere Websites und Weblogs unterhält, in mehreren Foren schreibt und komplexe verteilte Liebesbeziehungen führt. Hier meine Liste der Wundermittel, wie es trotz gefüllten Tagewerks möglich ist, jede Menge Bücher gelesen zu bekommen:

    • fahre wenn möglich nicht mit dem Auto, sondern mit Straßenbahn, Bus und Bundesbahn
    • nimm immer und überall ohne Ausnahme ein Buch mit, selbst wenn du nur zum Kiosk gehst
    • lerne selbst im größten Chaos abzuschalten und zu lesen (mp3-Player hilft)
    • stiere nie in einfach die Gegend, wenn du auf irgendetwas oder irgendwen wartest
    • hol das Buch immer auch dann heraus, wenn du denkst „ach, lohnt sich ja gar nicht für die paar Minuten!“
    • lies grundsätzlich vorm Einschlafen, selbst wenn du so müde bist, daß nur zwei Sätze daraus werden

    Auf diese Weise kriege ich in meinem tobenden Leben zwischen ein und zwei Stunden Lesezeit täglich zusammen, ohne mich zu verbiegen!
    :yes:



    Zitat

    Original von Loge
    Habe gerade dieses erstaunliche Drama von Oskar Panizza aus dem Jahr 1894 fertiggelesen, von dem Kurt Tucholsky sagte, dass Wedekind dagegen wie eine brave Gartenlaube wirke.


    Schauplätze der Handlung sind der Himmel, die Hölle und der Hof des Borgiapapstes Alexander VI. im Jahr 1495. [...] Die vom Teufel ersonnene Strafe ist nun die „Lustseuche“ Syphilis.


    Klingt superinteressant, das Buch! Gerade gestern (!) gab es auf der Scientific American-Website übrigens einen Artikel von Lisa Stein über den aktuellen historischen Forschungsstand zur Syphilis, und daß immer mehr dafürspricht, daß Kolumbus 1493 sie aus Amerika nach Europa mitbrachte: Did Columbus Bring Syphilis to Europe?


    Liebe Grüße,
    ^_^J.

    Zitat

    Original von Loge
    Übrigens: Wenn die Interpretationen eines Solomon, Kempff, Gilels oder Gulda nur noch historisch interessant sein sollten, dann wäre ich lieber Historiker.


    Hallo Loge —


    mit „musikhistorisch interessant“ waren, ich dachte das wäre klar, nicht die Einspielungen gemeint, sondern die Interpretationen dieser Einspielungen. Ich finde Joachim Kaiser in dem gleichen Maße interessant, wie ich zum Beispiel Kritiken und Interpretationen von Hanslick interessant finde (auch wenn mir persönlich Hanslicks Stil eher liegt). Aber sowohl die Rezeption der Kompositionen selbst wie auch die Rezeption der Einspielungen sind nicht statisch, sondern einem kontextuellen Wandel unterworfen, und wenn das nicht so wäre, gäbe es jenseits des Wandels von Kompositionstechniken auch keine Musikgeschichte in dem Sinne. Ich hatte schon damals Schwierigkeiten mit Kaisers Metaphern und heute erst recht: „lehrreich“ und „unterhaltsam“ würde ich zustimmen, „geradezu virtuos“ naja, „zutreffend“ eher mit Einschränkungen und insbesondere mit einer gewissen Halbwertzeit. Alle Lesarten sind irgendwann aktuelle Lesarten gewesen, und alle aktuellen Lesarten sind „kurzlebig“, das liegt in der Natur der Sache. Aber gute aktuelle Lesarten bauen auf den bisherigen Lesarten auf und beziehen sie ein. Ein Grund also, Herrn Kaiser einzubeziehen, aber kein Grund, ihn in Stein zu meißeln.



    Zitat

    Original von Stabia
    Schön fand ich die Bemerkung: Gould habe die Appassionata hingerichtet.


    LOL, ja! Kaiser hatte schon manchmal seine Hanslick-Momente 8)


    Liebe Grüße,
    ^_^J.

    Zitat

    Original von Wolfram
    Pflichtlektüre für alle, die Beethovens Klaviersonaten vergleichend hören wollen, ist wohl das Buch von Joachim Kaiser "Beethovens 32 Klaviersonaten und ihre Interpreten". Vor einigen Jahren ca. DM 30,- als Taschenbuch bei Fischer, jetzige Verfügbarkeit und Preis unbekannt.


    Zitat

    Original von Stabia
    Das von Dir erwähnte Buch von Joachim Kaiser habe ich auch gelesen und betrachte es als Einstieg in die Beschäftigung mit den Sonaten. Hier im Forum ist über Kaiser schon manches, auch nicht sehr freundliches geschrieben worden. Es fehlt eigentlich etwas Adäquates auf dem heutigen Stand



    Hallo Wolfram, hallo Stabia —


    also „Pflichtlektüre“ finde ich ein bißchen hoch gegriffen, „interessant“ ja, aber inzwischen auch mehr musikhistorisch interessant als interessant hinsichtlich der Interpretationen der Beethoven-Sonaten. Gerade aus dem letztgenannten Grund fände ich es daher mittlerweile auch als Einstieg nicht mehr wirklich gut geeignet.


    Ich hatte das Buch vor Ewigkeiten aus der Musikbücherei ausgeliehen und gelesen und war, wie ich zugeben muß, damals schon nicht wirklich begeistert. Aber zum gelegentlichen Nachschlagen würde es sich schon lohnen, diesen Brecher im Regal zu haben. Allerdings — LOL! — ist er zum Beispiel bei Amazon zur Zeit im günstigen Schnäppchenangebot ab EUR 275,50 zu haben! Arrgh.


    Die Zeit hat übrigens ihre damalige Rezension von 1975 zu Kaisers Beethovens 32 Klaviersonaten und ihre Interpreten online gestellt. Der Artikel wimmelt zwar nur so von OCR-Fehlern, ist aber trotzdem recht nett zu lesen.


    Gruß,
    ^_^J.


    Hallo Peter,


    ha, doch keine Gespenster gehört! :-) Ich war etwas unsicher geworden, weil — wie Du ganz richtig sagst — das bei dem Werktitel ja auch naheliegend wäre, aber ich trotzdem nirgendwo eine Referenz dazu finden konnte. Im Gegenteil: Auf den (dürftigen + identischen) Wikipedia-Einträgen in Englisch und Französisch zum Concerto Heroico steht sogar, daß vermutet wurde, das Konzert sei „pro Franco“ komponiert worden wegen seines martialischen Einschlags; eine Vermutung, die ja eigentlich schon im Ansatz unsinnig wäre wegen der Verarbeitung des Marsellaise-Themas. Oder? ?(


    Gruß,
    ^_^J.


    Hallo Wolfgang —


    Peter bezieht sich, denke ich, auf meine Frage im Nationalhymnenthread!


    Liebe Grüße,
    ^_^J.

    Im 4. Satz (Finale) von Joaquín Rodrigos Concierto Heroico für Klavier und Orchester meine ich die thematische Verarbeitung der Marseillaise herauszuhören. Kann das jemand bestätigen? Ich kann im Internet nichts darüber finden und vermute daher fast, daß ich Gespenster höre.


    (An ähnliche, wenn auch nur punktuelle, Verarbeitungen der Marseillaise in einer Moll-Tonart erinnere ich mich im Rahmen des Soundtracks zu Casablanca ... )


    ^_^J.

    Komme endlich dazu, in Ruhe eines meiner Freundin Weihnachtsgeschenke zu hören:



    Nicht nur, daß vor allem das Streichquartett absolut phantastisch ist, die Umsetzungsqualität dieser Aufnahmen von 1979 zu CD ist so gut, daß ich’s kaum glauben konnte. Es ist tatsächlich eine AAD-Bearbeitung, eine Kunst, die schon immer selten war und inzwischen praktisch ausgestorben ist. So toll ... hab das Quartett Anfang der 80er Jahre live im Düsseldorfer Palais Wittgenstein gehört, das was so genial — aber ab jetzt jammere ich nicht weiter der WDR-Aufnahme hinterher!


    ^_^J.

    Zum jahresendlichen Vormichhinheulen noch rasch:



    Seit einem Monat habe ich diese Box und habe sie nicht angerührt aus Angst, daß sie mir aus 1001 Gründen nicht gefällt ... etliche Lieder habe ich früher selbst im Kammerchor gesungen. Aber nein, wow, was für eine tolle Intonation, Dynamik, Artikulation, Atmung und überhaupt ...


    ;( ;( ;(


    ^_^J.

    Danke für die Interview-Auszüge, Gentilhombre! :yes:


    Ja, das mit der „System-Stetigkeit“ wird sicher noch eine Weile dauern. Nicht nur sind Bandbreiten-Kalkulationen eine knuffige Angelegenheit, in der Tat, die ganze Gerätekette will marketingmäßig ausgelotet sein, bevor neue Investitionen im IT-Bereich getätigt werden.


    Aber wir sind ja schon ein gutes Stück vorangekommen mittlerweile, von den ursprünglich völlig bitratenverkrüppelten und abspielgeschützten iTunes-Formaten zu freien 320-kbpslern bei DG. Chandos mit seinem Lossless-Format, worauf Arietis in seinem Beitrag aufmerksam machte, geht im Prinzip auch in die richtige Richtung, aber dieses proprietäre WMA-Microsoft-Format, das M$ nicht einmal für Intel-Macs unterstützt — geschweige denn für andere Plattformen — käme mir im Leben nicht ins Haus.


    Und gerade als traditioneller Vinyl-Fan und CD-Muffel bin in jedem Fall und vor allen Dingen rasend gespannt auf die im Interview erwähnten “projects in better than CD quality”!


    Viele Grüße,
    ^_^J.

    Fett ...



    Interessant auch, die 2. Sonate „Quasi una sonata“ für Violine und Piano im Vergleich mit der Fassung für Violine und Kammerorchester zu hören. In der Aufnahme letzterer, die ich habe, hat Kremers Spiel meinem persönlichen Empfinden nach allerdings spürbar mehr Pfeffer und Leidenschaft als D'Orazio ...


    ^_^J.

    Ah — so herum gedacht. Dein Argument kann ich nun nachvollziehen. Trotzdem würde ich es aber nach wie vor nicht als Propaganda etikettieren, sondern, und ich glaube das sagtest Du auch schon, wenn auch mit anderen Worten, eher als journalistische Grundfaulheit. Recherche und redaktionell redliche Kommentierung fehlen leider oft, wenn es um die Aufbereitung willkommener und arbeitssparender Pressemeldungen geht, das ist hier sicherlich kein Einzelfall.


    Liebe Grüße,
    ^_^J.


    Aber ob zumindest Die Welt eine seriöse Zeitung ist, hüstel, da wüßte ich ein paar Gegenstimmen, mich selbst eingeschlossen ...

    Trotz zarter gegenteiliger Versicherungen Einzelner habe ich immer noch den Eindruck, daß einige den Download digitaler Musik nicht nur als Kulturverfall, sondern auch als persönliche Bedrohung empfinden. [:untertauch: ] Verwunderlich ist dies vielleicht nicht: Angst vor Veränderung ist im westlichen Kulturkreis nicht nur besonders stark und besonders stark verbreitet, sondern wird auch oft genüßlich zelebriert.[/:untertauch: ] Damit meine ich jetzt niemanden direkt, es ist nur so ein diffuses Gefühl, das sich bei mir beim Lesen der Beiträge zu diesem Thread einstellt.


    Dein Beitrag jedoch, Carola, Download-Werbung/PR sei Progaganda, weil sie nicht auf Risiken und Nebenwirkungen aufmerksam mache, geht ein bißchen weit, wie ich finde. Wenn Du das Wort „Propaganda“ als spezifischen Begriff für gezielte Manipulation und Herrschaftssicherung verstehst, bewegt sich Deine Behauptung selbst an der Grenze zur Demagogie/Ideologie. Vestehst Du den Begriff aber in einer seiner historischen Formen als „einseitige Darstellung“, wäre ich der erste, der Dir recht gäbe, aber dann mußt Du Werbung und PR generell und in ihrer ganzen Fülle als Propaganda kennzeichnen. Das wäre bei diesem Begriffsverständnis dann wahrscheinlich sogar legitim, aber dann würde sich die Frage stellen, warum Du ausgerechnet diese spezielle Werbung/PR für digitale Downloads als besonders sinister und verurteilungswürdig empfindest gegenüber dem durchschnittlichen Werbeblock im Vorabendprogramm oder Pressemitteilungen von Lehrerverbänden bis zu Stromkonzernen.


    Ich erinnere mich, ganz nebenbei, auch an Legionen und Legionen von CDs, die mit pompösen technischen Begleittexten in fünf bis sieben Sprachen ihre schlampigste Umsetzung als ADD-Transfers vernebelten (ist mit den Jahren tatsächlich besser geworden), und das waren wirklich die reinsten Mogelpackungen ohne jeden Nebenwirkungshinweis, ganz im Gegenteil. Aber Propaganda? Also ich bitte Dich ...


    Liebe Grüße,
    ^_^J.


    Yo, danke für den Link! :-)


    Vielleicht ist der folgende Aspekt noch etwas verfrüht für diesen Thread, aber sei’s drum:


    Zitat

    Original aus Die Welt:

    Zitat

    Zitat


    Tatsächlich werden durchs Herunterladen viele Neukunden angesprochen. Laut Stephanie Haase, Direktorin von EMI Classics Germany, sind hohe Zugriffsraten gerade bei Repertoirestücke auffällig, die aus Konzertprogrammen und Neuerscheinungskatalogen längst verschwanden: für Smetanas "Moldau" oder Mozarts "Kleine Nachtmusik". Über Wunschkonzert-Hits nähern sich Klassik-Novizen heute dem von Kennern verminten Territorium. Mit der Lust auf goldene, verlässliche Werte. Bekanntlich sind Bach und Beethoven Chart-Klassiker seit über 200 Jahren.


    Doppel-Arrgh ... ich weiß gar nicht, welche der zahllosen expliziten und impliziten Aussagen dieses Absatzes ich als allererstes so richtig zum :kotz: finden soll!


    Meiner generellen Befürwortung digitaler Downloads ungeachtet: Könnte dieses Medium noch weiter zur musikalischen Verdämlichung der Menschheit beitragen? Okay, Die Welt exponiert sich generell nicht gerade mit kultureller Intelligenz, aber die Aussage stammt im wesentlichen ja von EMIs Klassik-Direktorin ...


    LiGr,
    °_°J.


    Ja, nicht! Es gibt so Zeiten, da muß ich mich echt zusammenreißen, um diese CD nicht täglich zu hören — da sind Stellen drin, die wirken wie eine Droge ...


    LiGr,
    ^_^J.

    Zitat

    Original von gyokusai


    LOL ;-)


    Aber hm komisch, daß die sich so sehr ähneln finde ich gar nicht ... aber ich achte mal drauf. Ich wollte die Aufnahme morgen oder am WE ohnehin noch mal etwas konzentrierter hören.


    War nun wieder dran, mit ein bißchen Verspätung. Die Stimmung in den Eingangsequenzen ähnelt sich, das stimmt. Aber die Durchführung finde ich ausgesprochen unterschiedlich ... auch formal, würde ich sagen, aber da kann ich im Moment noch nicht den Finger drauflegen.


    Liebe Grüße,
    ^_^J.

    Zitat

    Original von musicophil
    Du hast was vergessen. Kannst Du auch noch die "Nadeln" bekommen? Nur vereinzelte Läden verkaufen die. Oder hilft da auch das Internet aus? :D


    LG, Paul


    Hi Paul —


    klar, Internet! Wo sonst? Und reichlich Auswahl ... wenn auch nicht zum Download, LOL ... ;-)


    Aber „Nadeln“ zu kaufen ist ab einer bestimmten Qualitätsklasse sinnlos, denn die kosten, so aberwitzig das klingt, mehr als das komplette Tonabnehmersystem mit der Nadel!


    Guck zum Beispiel hier ...


    Hach, was für tolle Sachen. Ich brauch immer Wochen, um mich für ein System zu entscheiden, wenn ich ein neues brauche.


    Liebe Grüße,
    ^_^J.

    Hallo alle —


    gestehen muß ich, daß ich verschiedene Beiträge in diesem Thread als ein bißchen irrational empfinde, und einige scheinen mir auch geprägt von einer gewissen Angst vor der weiteren Entwicklung der digitalen Medien (das mehrfach geäußerte Sentiment „das sind ja bloß Daten!“ fand ich in diesem Zusammenhang auffällig erheiternd). Sinnvoll und richtig finde ich alle Beobachtungen zu den Download-Preisen (mit einer grundsätzlichen Einschränkung allerdings, siehe weiter unten), aber ich würde ohnehin nicht ernsthaft bezweifeln wollen, daß die Major Labels und die Musikindustrie zum großen Teil aus Banditen und Wegelagerern bestehen ...



    Aber nun mal ganz praktisch. Niemand verlangt von irgendjemandem, fürderhin auf digitale Downloads umzustellen! Natürlich wird die CD als Medium sich noch sehr lange halten, wenn auch gewiß nicht bis in alle Ewigkeit. Und das Argument, das sei etwas für junge Spunde (sinngemäß) — LOL! Ich finde vielmehr, daß die CD etwas für junge Spunde ist! ;-) Tatsächlich habe ich 10 Jahre lang (für Klassik sogar 15) die CD als Medium offensiv ignoriert, und auch wenn ich mich inzwischen mit dem Medium einigermaßen ausgesöhnt habe, würde ich der CD-Technik keine Träne nachweinen. Aber daß ich ihr keine Träne nachweinen würde, heißt ja nicht, daß ich mit fliegenden Fahnen ins Download-Lager wechseln muß!


    Im Gegensatz zu einigen anderen hier empfinde ich ein Download-Angebot nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung. (Und damit meine ich nicht nur, daß das Label sich bereichert ...) Das Angebot ist da. Es ist optional. Niemand muß. Und überhaupt: variatio delectat. Alles hat seine Vor- und Nachteile.


    Vielen würde ich diese Technik in der Tat nicht empfehlen. Wer Backups nicht im Griff hat: Finger weg vom reinen Download! Wer keine automatisierten Backups macht, sollte Musik nicht bloß „im Computer“ haben, stimmt. Das gilt aber für alle Daten, liebe Freundinnen und Freunde!!! Und auch (robustere) Audio-CDs sind nicht ewig haltbar, wie schon ganz richtig gesagt wurde. Auch sonst wurde hier zu diesem Thema schon viel richtiges angemerkt — weder sind sinnvolle Backup-Prozeduren vergleichbar mit Raketentechnik, noch sind Festplatten teurer als geschmackvolle CD-Regale.


    Wenn ich eine gute Vinyl sehe, kaufe ich sie (auch wenn sie ein bißchen teurer ist). Bei CDs bin ich sehr preisorientiert: gut und preislich angemessen: her damit. Beim Download würde ich ein Auge darauf haben, ob es seltene Sachen sind, die ich sonst nicht oder nicht zu diesem Preis bekomme. Kann doch alles koexistieren, oder etwa nicht! Nebenbei: Download-Preise lassen sich genauso wenig wirtschaftlich vergleichen mit CD-Preisen wie damals CD-Preise mit Vinyl-Preisen. Abgesehen vom gemeinsamen Faktor „Gier“ gelten für neue Medien generell andere Parameter (auch und insbesondere sogenannte “intangibles”) und selbst das informierteste Aufrechnen von Leistung und Logistik ist und bleibt eine Milchmännchenrechnung.


    In meiner Umgebung (überdurchschnittlich viele gebildete Supergeeks) sind etliche schon zur ebenfalls hier angesprochenen Mediencenter-Technik übergegangen (die meisten mit Mac, zwei mit Windows und eine Todesmutige mit Linux), und, ja, die Idee ist schon nicht schlecht. Allein die Vorstellung, meine komplette Musik beim nächsten Umzug auf den Beifahrersitz packen zu können! In der ganzen Wohnung, ja sogar im ganzen Haus (wenn ich eins hätte) nahtlos meine Musik hören zu können! Okay, die von Alfred und anderen angesprochene haptische Erfahrung würde mir vielleicht fehlen — aber im Ernst, die fehlt mir schon seit dem Niedergang von Vinyl! Und wenn ich die Wahl habe zwischen, umh, Jewelcase-Kunststoffhaptik mit Booklets, die der augenärztlichen Innung zuarbeiten, und Apples Cover-View — also da fällt mir die Entscheidung alles andere als schwer.


    Aber keine Panik: 25 Jahre nach der Einführung der CD kann ich mir (wie Anfang des Jahres geschehen) nach wie vor einen tollen neuen Plattenspieler kaufen, kann bei 2001 neu aufgelegte Vinyls von Bob Dylan oder Patti Smith erwerben und auf eBay meine Klassik-Vinylsammlung durch Ersteigerung erweitern. Warum sollte sich das mit CDs anders verhalten? Und mit der Einführung von Download-Shops auch für klassische Musik wurde der Erwerb von Musik, Cover und Booklet als „reine Daten“ auch nicht rechtsverbindlich vorgeschrieben! ;-)


    Liebe Grüße,
    ^_^J.

    Heute Nacht (Dienstag auf Mittwoch) hat der DGG-Webshop begonnen, Aufnahmen im MP3-Format ohne Kopierschutz @ 320 kBit/s zu verkaufen. Darauf aufmerksam geworden bin ich durch die Meldung Klassik ohne Kopierschutz auf Heise Online, in der auch Einzelheiten nachzulesen sind.


    Hab mich ohne Mühe angemeldet und bin mal gespannt aufs Sortiment — laut Heise sind es zunächst ca. 2400 Titel, von denen etwa ein Viertel nicht mehr auf CD erhältlich sind. Kosten tut der Spaß im Schnitt 10–11 Euro pro Album, was ich bei der hohen Codierungsqualität völlig in Ordnung finde.


    Vielleicht könnten wir diesen Thread neben Meinungen/Erfahrungen mit diesem Angebot auch nutzen, um uns gegenseitig auf besondere Schätzchen aufmerksam zu machen, die wir im Shop finden? (Auch in der Hoffnung, daß DGG mit der Zeit mehr als die initialen 2400 Titel einstellt!)


    Liebe Grüße,
    ^_^J.

    Zitat

    Original von Klawirr


    Und, kann das was - oder mag man nach der Lektüre de Man gar nicht mehr in die Hand nehmen?


    Herzlichst,
    Medard


    Hallo Medard,


    das Buch ist wirklich hervorragend. Es kommen sehr viele verschiedene Stimmen zu Wort, die ganze Skala, und es kommen auch sehr viele Fakten ans Licht, die im Skandalgeschrei untergegangen waren, darunter zum Beispiel Aussagen von de Mans jüdischen Freunden aus Belgien während der Besatzung. Ich bin so gut wie durch, und ich finde das Buch ermuntert mich sogar, de Man wieder in die Hand zu nehmen und „frisch“ zu lesen. Im letzten Kapitel meiner Doktorarbeit (da bin ich gerade dran) werde ich dem Thema eine Sektion widmen (ca. 10-12 Seiten); wenn Du möchtest, schicke ich Dir ein PDF dieses Abschnitt, wenn’s fertig ist.


    Liebe Grüße,
    ^_^J.