Beiträge von Norbert

    Sony bleibt sich leider treu, liefert zuerst ein paar "Appetithäppchen" zum Vollpreis aus, um dann eine Box mit der Gesamtaufnahme auf den Markt zu werfen.


    Am 03.05. erscheint:



    Ludwig van Beethoven (1770-1827)

    Symphonien Nr.1-9

    Maria Bengtsson, Corinna Scheurle, Dmitry Ivashchenko, Mauro Peter, Collegium Vocale 1704, Kammerakademie Potsdam, Antonello Manacorda

    Sony, DDD, 2021-2023


    Ich kenne die schon herausgegebenen Aufnahme der Sinfonien 1, 2, 5-7 und finde sie ganz ausgezeichnet: transparent im Klangbild, ein sehr gelungenes, farbiges, aber nicht zu schroffes, Orchesterspiel, "atmende", an den Metronomangaben orientierte Tempi, die für mich stimmig wirken, kurzum, eine zu erwartende, erfreuliche Neuveröffentlichung trotz übergroßer Konkurrenz, zumindest für diejenigen, die nicht schon knappe 40 € für


    und


    ausgegeben haben...

    Lieber Wolfgang,


    ich stimme Christian in sofern zu, als dass Eugen Jochum eine sehr spannende Interpretation von Schuberts "Unvollendeter" aufgenommen hat.


    Beim Werbepartner ist die CD leider nicht mehr erhältlich:



    Mozart: Symphonie Nr. 41 "Jupiter"

    +Schubert: Symphonie Nr. 8 "Unvollendete"

    Boston Symphony Orchestra, Eugen Jochum

    DGG, ADD, 73


    Die Zeitmaße dürften Dir sehr entgegenkommen: 11:00 und 11:04. Dass Eugen Jochum (wie seinerzeit üblich) auf die Wiederholung im 1. Satz verzichtet, kann ich verschmerzen, denn Eugen Jochum "verschleppt" oder "verzärtelt" nichts.


    Näheres ggfs. im entsprechenden Thread.

    Es stimmt, lieber Joseph,


    beim Werbepartner ist nur diese CD gelistet und per Stream nur knapp mehr als eine Handvoll Aufnahmen.


    Auch deswegen bin ich auf diese Einspielung schon sehr gespannt...

    Lieber Christian,


    alleine schon wegen der fantastischen "Waldnymphe", sowohl interpretatorisch als wegen des Werkes an sich, lohnt es sich, die CD zu kaufen, aber auch der "Valse triste" und die 4. Sinfonie erfreuen durchaus die Ohren. ;)

    Ich habe in meinem Plattenregal viele Aufnahmen mit Wolfgang Anheisser stehen und werde sie demnächst nennen, zumal die im Forum üblicherweise gezeigten Cover (oft ohne begleitenden Text) inzwischen wegen des Wechsels von ‚Amazon‘ zu ‚JPC‘ teilweise nicht mehr sichtbar sind.


    Carlo

    Lieber Carlo,


    ich habe die leidigen "Platzhalter" inzwischen durch JPC-Cover ersetzt.


    Wir Moderatoren restaurieren zwar fleißig alte Threads, aber bei dem riesigen Fundus des Tamino Forums ist das eine schier never ending story... ;)


    Viele Grüße


    Norbert als Moderator

    Am 01.03. erschien:


    Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)

    Symphonie Nr.8

    Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Bernard Haitink

    BRKlassik, DDD



    -Aufnahme vom September 2006 und quasi ein zu erwartender "interpretatorischer Selbstgänger", da ich den "späten Haitink", das Orchester, die Sinfonie und Haitinks frühere Aufnahme mit dem Concertgebouw Orchester gleichermaßen schätze.


    Ab dem 08.03. ist erhältlich:


    Anton Bruckner (1824-1896)

    Symphonie Nr.9

    Gürzenich-Orchester Köln, Francois-Xavier Roth

    Myrios, DDD, 2023



    -Roths Aufnahmen von Bruckners 3., 4. (jeweils in der Urfassung) und der 7. Sinfonie gefielen mir ausgezeichnet mit den zügigen Tempi, dem transparenten Orchesterklang und der Vermeidung jeglichen "Bombasts", so dass ich auf die neue Aufnahme schon sehr gespannt bin...

    Leider habe ich es nicht geschaft, Bilder von JPC in das Posting zu stellen.:no: Vielleicht kann mir da jemand helfen.

    Lieber MusicFan,


    danke für Deinen ersten Thread in unserem Forum.


    Die Direktverlinkung zum Werbepartner ist kein Hexenwerk. ;)


    Deine favorisierten Aufnahmen dürfte folgende sein:





    Du suchst zuerst die entsprechende Aufnahme, kopierst die Bestellnummer und fügst sie in "[jpc]" und "[/jpc]" (jeweils ohne Aunführungs- und Leerzeichen) ein und das war's schon.

    Sofern eine Aufnahme nicht mehr erhältlich sein sollte, findest Du auf der linken Seite "Auch nicht erhältliche Artikel anzeigen". Wenn Du darauf klickst, werden Dir viele, aber leider nicht alle nicht mehr lieferbaren Artikel angezeigt.


    Ich hoffe, die Erklärung ist verständlich und wünsche viel Spaß beim Einfügen von jpc-Covern.


    Viele Grüße


    Norbert als Moderator



    Eine meiner heiß ersehnten Aufnahmen diesen Jahres.


    An dieser Stelle sei gesagt: ich liebe das BRSO - es ist mir das liebste deutsche Orchester und kommt bei mir insgesamt unmittelbar nach den Wr. Philharmonikern. Vermutlich liegt das auch an dem sagenhaften Klang den sie immer wieder in ihre Konserven packen. Diesbezüglich sollten auch die neuen Aufnahmen mit Rattle erwähnt werden. Insbesondere der noch unvollständige Ring aber auch Mahlers sensationelle 9. wobei die 6. hier - mein Lieblingswerk Mahlers - qualitativ an ebendiese nahtlos anknüpft. Eine Aufnahme voller Dramatik, oftmals leicht, wunderschön, bittersüß das Andante (an 2. Stelle was ich aus dramatischer Sicht sehr schätze), dann wuchtig und bedrohlich, vor allem das Finale. Ich mochte Rattle wie schon so oft erwähnt lange nicht. Inzwischen schätze ich ihn sehr, wobei sich die Frage aufdrängt, ob das dem BRSO geschuldet ist oder doch seinem Genie. Oder haben sich da zwei gefunden?


    Lieber Stolzing,


    danke für Deine Höreindrücke und Gedanken.


    Zu der 6. Sinfonie Mahlers scheint Sir Simon Rattle eine besondere Beziehung zu haben, denn es ist bereits die vierte Aufnahme mit dieser Sinfonie, die erhältlich ist.


    Rattles erstes Konzert bei den Berliner Philharmonikern 1987 bestand aus Mahlers 6., ebenso das letzte Konzert als Chefdirigent 2018, zudem noch die Aufnahme mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra.



    An der frühesten Aufnahme aus der Reihe "Im Takt der Zeit" beeindruckt mich, mit welcher Souveränität der damals 32-jährige (noch nicht Sir) Simon durch das riesige Werk führt, mit welcher Reife er sowohl die Schroffheiten, die rhythmischen Passagen und die Lyrik im Andante behandelte.


    Die Einspielung mit "seinem" damaligen CoBSO habe ich lange nicht mehr gehört, aber nicht ganz so beeindruckend in Erinnerung, die beiden späten Aufnahmen werde ich mir demnächst zu Gemüte führen, denn es ist sehr interessant herauszufinden, in ob oder wieweit sich der Interpretationsansatz in über drei Jahrzehnten Zeitdauer verändert hat.


    Zum Andante: Bekanntlich hat Mahler seine Werkauffassung dahingehend geändert, dass beim Erstdruck der Sinfonie die Reihenfolge Scherzo-Andante existierte, der Komponist dann aber seine Meinung änderte und die Satzreihenfolge umkehrte.


    Ich finde, es hängt ganz stark von der interpretatorischen Gestaltung des Dirigenten ab, welche Satzreihenfolge als sinnvoll erscheint.


    Beim "späten Abbado" z.B., bei dem das "tragische" Moment der Sinfonie abgemildert ist, erscheint das Andante als zweiter Satz logisch, Bei Rafael Kubeliks rasant-furioser, psychologisch zugespitzter Deutung brauche ich persönlich das Andante als "Ruhepol", als "Moment zum Luft holen" dringend an dritter Stelle, bevor das unerbittliche Finale bevorsteht.



    Mir ist natürlich Mahlers Intention bewusst, aber es ist in meinen Ohren keine Ignoranz, wenn z.B. Bernard Haitink, Leonard Bernstein, Sir Georg Solti, Pierre Boulez, Sir John Barbirolli oder Jonathan Nott an der Reihenfolge Scherzo-Andante festhielten bzw. -halten.

    Es ist offenbar so, dass das Trade Center nur für Moderatoren und Administratoren sichtbar ist. Es war ohnehin nur sehr kurzzeitig in Betrieb und hatte den letzten Eintrag in 2013.

    Auf Moderatorennachfrage teilte Alfred mit, dass er nicht vorhat, es wieder zu aktivieren.


    Viele Grüße


    Norbert als Moderator

    Einmal, nämlich 2002, dirigierte Seiji Ozawa das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.



    Beileibe nicht alles, was dort zum ersten Mal zu hören ist, ist in meinen Ohren ein Gewinn für das Konzert, der erstmals zu hörende "Danse diabolique" von Joseph Hellmesberger jr. hingegen ist für mich eine absolute Bereicherung:



    Gibt es auch mit mäßiger Bildqualität:


    Lieber Wolfgang,


    ich hatte mir die Gesamtaufnahme im April letzten Jahres mal "durchgestreamt", also per Stream gehört und gehe fest davon aus, dass Du nicht "weggepustet" wirst, ;)


    Es ist mit Sicherheit keine schlechte Gesamtaufnahme, aber der "Aha-Effekt" der von Dir erwähnten Brahms-Aufnahmen blieb aus. Auch reicht Dorati im Vergleich nicht an Ansermet oder Steinberg heran, erst recht nicht an Leibowitz.

    Ich empfand die Aufnahmen aus dem Gedächtnis heraus recht streicherlastig im Klangbild und habe nicht verstehen können, warum es zwingend notwendig war, die Gesamtaufnahme auf CD zu veröffentlichen.


    Die Mercury-Einspielungen der Sinfonien 5-7



    und die Live-Aufnahme der 9. mit dem Concertgebouworchester



    hatten mich wesentlich mehr gepackt, und, wenn man ganz genau die Produktbeschreibung beim Werbepartner liest, dann weiß man, dass die Gesamtaufnahme kein "großer Wurf" ist:


    Zitat

    Dorátis Herangehensweise an Beethoven war, um es mit einem Wort zu sagen, nüchtern.

    Auch wenn die kraftvolle Direktheit, die die Mercury-Aufnahmen des LSO und MSO so stark prägte, in den 1970er Jahren etwas abgemildert und abgerundeter wurde, so blieb doch auch bei den späteren RPO-Aufnahmen die charakteristische tänzerische Qualität oft erhalten, ebenso wie die Tendenz, die Sforzandi zu betonen und gelegentlich ein abgehacktes, stakkatoartiges Streicherspiel zu bevorzugen. Im Grunde genommen ist bei diesen RPO-Aufnahmen die zugrunde liegende Wahrhaftigkeit sicherlich der größte Vorzug der Reihe.

    Trotz des verdienstvollen Threads von Joseph II hat "Die Waldnymphe" bei mir über Jahre hinweg eher ein Schattendasein geführt. Ich besitze die erste Aufnahme mit Osmo Vänskä und die Einspielung mit John Storgards, aber der berühmte "Funke" wollte nicht überspringen.


    Das änderte sich aber schlagartig vor einigen Tagen, als ich mir diese neu erschienene CD anhörte:



    Jean Sibelius (1865-1957)

    Symphonie Nr.4

    + Die Waldnymphe op. 15, Valse triste op. 44

    Gothenburg Symphony Orchestra, Santtu-Matias Rouvali

    Alpha, DDD, 2023


    Zu hören sind 22 Minuten und 4 Sekunden Hochspannung, Klangschönheit, Dramatik, Farbigkeit, Detailreichtum, feine Piano-Stellen, aber auch grandiose Forte- und Fortissimo-Passagen, großartig musizierte Höhepunkte, eine dynamische Spannbreite, die ihresgleichen sucht, eine sehr stimmige Tempogestaltung, ein fantastisches Orchester und ein zum Zeitpunkt der Aufnahme (Mai 2023) 37-jähriger Dirigent, der in jedem einzelnen Takt das Gefühl gibt "so muss das gespielt/ dirigiert werden".


    Es gibt übrigens noch eine weitere Aufnahme mit Shuntaro Sato und dem Kuopio Symphony Orchestra (Finnland)


    41xJ6EFPypL.jpg


    (wohl von 2003, die ich via Stream zum Vergleich hörte) aber trotz nur 18 s Tempounterschied (die Sato langsamer ist) klingt die Aufnahme mit Rouvali in Bezug auf Intensität und Rasanz wie aus einer anderen Welt. Rouvali entwickelt einen Sog, dem zumindest ich mich nicht entziehen kann (aber das will ich auch gar nicht ;) ).


    Da auch die 4. Sinfonie (intensiv, mit innerer Beteiligung dargeboten, stellenweise schroff, aber nie kalt gespielt) und der Valse triste (mit sehr schönen flexiblen Tempi) auf unglaublich hohem Niveau interpretiert werden, kann ich jedem Sibelius Anhänger diese CD allerwärmstens empfehlen.

    Lieber Garaguly, der ist hier zu finden: Aktuelle Klassik-Sonderangebote


    Aber es stimmt, es sind wirklich gute Aufnahmen enthalten.


    Ich habe mir aus der Aktion zwei CDs für meine bescheidene Beethoven Sammlung bestellt:



    Ludwig van Beethoven (1770-1827)

    Symphonie Nr.3

    Berliner Sinfonie-Orchester, Günther Herbig

    Berlin, ADD, 1982


    -die Aufnahme kenne ich bereits vom Streaming Anbieters meines Vertrauens und war sehr angetan



    Ludwig van Beethoven (1770-1827)

    Missa Solemnis op.123

    Anna Tomowa-Sintow, Annelies Burmeister, Peter Schreier, Hermann Christian Polster, Gewandhausorchester Leipzig, Kurt Masur

    Berlin, ADD, 1972


    -die Aufnahme kenne ich noch nicht, erwarte mir allerdings wegen der Protagonisten viel Gutes...

    Stimmt, lieber Amdir, ein sträflicher fauxpas.


    Das kommt davon, wenn man nicht gründlich genug nachdenkt, bevor man einen Beitrag verfasst. Aber es freut mich, dass er gelesen wurde ;) .


    Zumindest "Roméo et Juliette" liebe ich heiß und innig (wie auch "La damnation de Faust") und da war mir die Bezeichnung "Symphonie dramatique" durchaus geläufig.

    Nachdem ich mich in letzter Zeit sehr viel mit den 2. Sinfonien der Herren Mendelssohn, Mahler und Bruckner beschäftigt hatte, folgt nun ein anderer Komponist, der nur eine Sinfonie schrieb (die ich allerdings nicht höre):


    Hector Berlioz (1803-1869)

    La Damnation de Faust

    Karen Cargill, John Irvin, Christopher Purves, Jonathan Lemalu, London Philharmonic Choir, London Philharmonic Orchestra, Edward Gardner

    LPO, DDD, 2023

    Ich höre gerade:



    Jean Sibelius (1865-1957)

    Symphonie Nr.4

    + Die Waldnymphe op. 15, Valse triste op. 44

    Gothenburg Symphony Orchestra, Santtu-Matias Rouvali

    Alpha, DDD, 2023


    und bin restlos begeistert.


    Viele Jahre konnte ich mit der 4. Sinfonie nichts anfangen, fand keinen Zugang zu der sehr spröden, zerklüfteten Musik. Es waren kaum musikalische Motive vorhanden, an denen ich mich orientieren konnte.


    Bis ich dann vor einigen Jahren die sehr expressive Aufnahme mit Herbert Kegel kennenlernte:



    und meine "Referenz" fand.


    Die neue Aufnahme mit Santtu-Matias Rouvali steht ihr in nichts nach. Er begegnet der Kühle mit Leidenschaft, er scheut sich nicht die Schroffheiten der Sinfonie offenzulegen, agiert sehr detailreich und verfügt über ein Orchester, das keinen Vergleich zu scheuen braucht, das in allen Bereichen hervorragend besetzt ist und das dem Dirigenten gerne und aufmerksam folgt.


    Auch die selten zu hörende sinfonische Dichtung "Die Waldnymphe" und der wesentlich bekanntere "Valse triste" bersten schier vor Energie. Beim "Valse triste" gefällt mir zudem die raffinierte Tempogestaltung.


    Eine Empfehlung für jeden Sibelius-Liebhaber oder für den, der es werden möchte...

    Lieber moderato,


    wie der Zufall es will, mendelssohnt es auch auch bei mir.


    Ich höre gerade diese vorzügliche Aufnahme:


    Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)

    Symphonie Nr.2 "Lobgesang"

    Krisztina Láki, Mitsuko Shirai, Peter Seiffert

    Berliner Philharmoniker, Wolfgang Sawallisch

    EMI, DDD, 87


    Lieber Joseph,


    auch Neeme Järvi hat Griegs Sinfonie eingespielt, allerdings gut zwei Jahre nach Karl Anton Rickenbacher (Mai und September 1988).



    Auch wenn ich die Box besitze habe ich keinerlei Erinnerung mehr an die Sinfonie, da ich sie seit Ewigkeiten nicht mehr gehört habe.


    Insofern danke für Deine indirekte Anregung, mich dem Werk mal wieder zu widmen...

    Ich lernte Marie Jacquot musikalisch kennen, als sie sehr sympathisch Saint-Saens' "Karneval der Tiere" kommentierte und dirigierte:



    Wie der Zufall es will, habe ich mir gerade in den letzten Tagen das Konzert mit dem WDR Sinfonieorchester angeschaut, in dem u.a. "Tristan und Isolde" gespielt wurde.


    Ich halte es für gute Wahl, sie zur Chefdirigentin zu ernennen und freue mich, dass nach Joana Mallwitz eine zweite junge Dirigenten die Chefposition bei einem "großen" deutschen Orchester einnimmt.

    Barenboims Aufnahme von Bruckners 4. Sinfonie hat mir so gut gefallen, dass ich spontan noch eine Aufnahme höre, eine, die ich viele Jahre lang nicht mehr im CD-Spieler hatte und die beim Werbepartner leider gar nicht mehr zu finden ist:



    Eine Aufnahme von Juni 1990, im ersten Satz etwas zurückhaltender als bei Barenboim, aber mit einem traumhaft schönen 2. Satz voller Atmosphäre, wunderbar fließenden Tempi und einer Qualität im Orchesterspiel, das ich dem französischen Rundfunkorchester tatsächlich so nicht zugetraut hätte...


    Zudem ist auf der CD auch noch Bruckners frühe, selten zu hörende Ouvertüre in g-Moll zu finden, die ich gerne höre (gerade gestern erst mit Riccardo Chailly).

    Ich höre gerade:



    Anton Bruckner (1824-1896)

    Symphonie Nr.4

    Chicago Symphony Orchestra, Daniel Barenboim

    DGG, ADD, 72


    aus dieser Box:



    Neben der 5. Sinfonie mit den Berliner Philharmonikern ist das für mich Barenboims gelungenste Bruckner Aufnahme und eine meiner liebsten der 4. Sinfonie. Eine leidenschaftliche Aufnahme mit einem hervorragenden Orchester...

    Hm, lieber moderato, ganz spontan fällt mir dazu ein:


    Karl Böhm dirigiert in den 1970ern Bruckners 9. und Bruckners 5. Sinfonie (in einem Konzert, damit ich einen Wunsch mehr frei habe ;) ) und beide Sinfonien erscheinen auf CD.


    Carlos Kleiber dirigiert Beethovens 9. Sinfonie, die ebenfalls auf CD erscheint.


    Anton Bruckner lebt so lange, um den Finalsatz der 9. Sinfonie vollenden zu können.

    Auf Wikipedia habe ich soeben gelesen, dass die Berliner ihn als Nachfolger Karajans haben wollten, was er jedoch ablehnte.

    Lieber Christian,


    dass Carlos Kleiber zum Nachfolger Herbert von Karajans nominiert worden war, ist für mich auch neu, aber dass sein Name als Nachfolgekandidat des Öfteren fiel, ist mir noch in Erinnerung. Ich kann mich an einen Kommentar erinnern in einer Zeitschrift, in der klassische Musik einen großen Raum einnahm (könnte "Fono Forum" gewesen sein), in der es hieß "bitte nicht Kleiber" wegen seines eingeschränkten Repertoires und wegen seines "schwierigen Charakters".


    In dem Zusammenhang eine kleine Anekdote am Rande: Unter anderem sahen sich Lorin Maazel und James Levine wohl als potenzielle Nachfolgekandidaten und reagierten auf die Wahl von Claudio Abbado mit der Ankündigung, dass sie die Berliner Philharmoniker künftig nicht mehr dirigieren wollten (was beide nicht einhielten...).

    Wie Du inzwischen festgestellt hast, lieber Accuphan, ist die Fassung identisch mit der "total doofen" von Inbal. ;)


    Ich kann die damalige Enttäuschung in sofern nachvollziehen, weil keine andere Bruckner Sinfonie so radikal verändert wurde wie die 4. Es sind für mich zwei verschiedene Werke, wenn ich die 4. in der Urfassung von 1874 höre oder die wesentlich häufiger gespielte von 1878/80.


    Ich liebe aber beide Werke ganz auf seine eigene Weise.


    Francois-Xavier Roth ist für mich einer der wichtigsten und beliebtesten Dirigenten der Gegenwart geworden. Zum Beispiel schätze ich seine Mahler Aufnahmen sehr, sei es mit dem Gürzenich Orchester (Sinfonien 3 und 5) oder Les Siècles (4 und 1 in der wesentlich seltener gespielten Hamburger/Weimarer Fassung von 1893/94).

    Bruckner: 7. Sinfonie, GO Köln, Roth

    Warum nicht Bruckner 7 am hellichten Mittag? Mal schauen, ob ich damit auf den Ohren auch arbeiten kann...

    Lieber Accuphan,


    ich bin gespannt, wobei die 7. bei Francois-Xavier Roth überhaupt nicht "erdenschwer-bombastisch" klingt.


    Ich halte ihn überhaupt für einen fantastischen Bruckner Dirigenten. Seine gewählten Tempi sind zügig, aber nie zu schnell. Das Klangbild ist transparent, aber nie "untergewichtig". In einer Rezension zur 3. Sinfonie (bei der der Dirigent, wie auch bei der 4. Sinfonie die Urfassung aufnahm) heißt es: "Mit kontrollierter Ekstase und musikantischem Esprit zeigt Roth, dass er einer der Großen seines Fachs ist.". Dem kann ich durchaus zustimmen.