Beiträge von romeo&julia

    Hallo liebe TaminoanerInnen


    Eine brandaktuelle Einspielung der Partiten für Klavier stammt von der im georgischen Tiflis geborenen Irma Issakadze. Sie stammt aus einer Musikerfamilie, ihr Vater ist Cellist, die Geigerin Liana ist ihre Tante. Mit vierzehn kam sie nach Deutschland, studierte bei Ludwig Hoffmann in München, danach beim russischen Pianisten Vladimir Krainev.


    Ihre Interpretation der Partiten wirkt spontan mit agogischen Freiheiten. Auffallend sind auch kleine Tempoverzögerungen, die jedoch nie störend oder gar willkürlich wirken. Langsamen Sätzen verleiht Issakadze etwas Kontemplatives. Nie gleitet sie ins sentimental Romantische ab. Man spürt ihre Suche nach Transzendenz. Die schnelleren Passagen wirken partiell sehr beschwingt. Ihr Spiel zeichnet sich durch einen glasklaren Anschlag und überlegter Phrasierung aus.


    Es ist eine Freude Irma Issakadze zuzuhören. Man hört, dass sich Issakadze schon Jahre mit Johann Sebastian Bach auseinandergesetzt hat. Bereits vor einigen Jahren hatte Issakadze die Goldberg-Variationen eingespielt.


    André Sittner sagte über diese Aufnahme: "Nun kommt diese junge Georgierin, Irma Issakadze, und bietet einen Bach, der das ganze Spektrum, von leicht galant bis klangverloren tiefsinnig abdeckt. Und doch behält die 34-jährige aus Tiflis immer die komplexe Struktur dieser kleinen Tanzsätze im Blick."


    André Sittner, FIGARO-Musikredakteur



    Erschienen ist die Aufnahme dieses Jahr bei OehmsClassics


    Herzliche Grüsse


    romeo&julia

    Hallo


    für die Liebhaber der Musik der Renaisance gibt es eine interessante Neuerscheinung:



    Francisco Guerrero: The Angel's Voice, mit der Messe "L'homme armé"


    aber auch die Freunde der zeitgenössischen Musik können sich freuen:



    Jörg Widmann: Elegie mit Christoph Poppen


    Gruss


    romeo&julia

    Hallo




    Lera Auerbach, sie wurde 1973 in Tscheljabinsk geboren, einer Stadt im Ural an der Grenze zu Sibirien.


    mit dem in der Ukraine geborenen Vadim Gluzman und seiner Ehefrau Angela Yoffe. Ihre Musik zeichnet sich durch stilistische Freiheit und die Verbindung tonaler und atonaler KLänge aus. MIt auf der CD "T'filah", ein Gebet für Solovioline op. 33, entstand im Jahr 1996 und ist dem Geiger Vadim Gluzman gewidmet, der das Werk 1996 in Stresa zur Uraufführung brachte.


    Gruss


    romeo&julia

    Guten Abend



    eine feine ende der fünziger Jahre aufgenomme Platte mit zahlreichen Grössen des Jazz.
    - Bill Evans
    - Scott LaFaro
    - Paul Motian
    - Juan Sastre
    - Shinichi Yuize
    - Horst Jankowski
    - Peter Witte
    - Hermann Mutschler


    und natürlich Tony Scott an der Klarinette, Saxophon, Gitarre und Klavier. Scott ist leider 2007 in Rom verstorben, wo er ab 1972 lebte. Scott gilt als einer der ersten Ethnojazzmusiker. Auch auf der Scheibe "Dedications" sind asiatische Einflüsse mit dem japanischen Kotospieler Shinichi Yuize hörbar.


    Gruss


    romeo&julia

    Hallo liebe TaminoanerInnen


    Das 1977 komponierte mit etwas mehr als 6 Minuten eher kurze Werk „Cantus in Memory of Benjamin Britten“ gehört zu unseren bevorzugten Kompositionen Arvo Pärts.


    Dieses Werk schrieb er nach einer längeren Pause, nachdem er sich 1967 für mehrere Jahre kompositorisch gänzlich zurückgezogen hatte und der russisch-orthodoxen Kirche beitrat. In dieser Zeit fand er für sich eine neue Klangsprache. Er baut aus dem Dreiklang eine bestimmte Tonqualität. Die drei Klänge eines Dreiklangs wirken glockenähnlich. So nannte es Pärt Tintinnabuli (lat.) für Glöckchen. Das Ziel dieses Stils ist eine Reduktion des Klangmaterials auf das absolut Wesentliche.


    Die Komposition “Cantus in Memory of Benjamin Britten“ist eines der ersten Werke in diesem Stil, mit dem Arvo Pärt auf den Tod von Britten im Dezember 1976 reagierte. Gerne hätte Pärt Benjamin Britten kennen gelernt. Es ist ein kurzer Kanon für Streichorchester und Glocke, von unglaublicher Schlichtheit, das von einem einzigen melodischen Motiv bestimmt wird. Es beginnt in der totalen Stille und endet in der totalen Stille. Ein einfaches kompositorisches Konzept mit einer immensen Wirkung. Er präsentiert die Umrisse einer absteigenden a-moll Tonleiter in fünf Tempo-Schichten und einer Fortbewegung in kaum wahrnehmbaren Wellen von höchsten Lagen des Streichorchesters bis hin zu den tiefsten.


    Aufnahmen gibt es schon einige mit diesem Werk. Wir kennen diese im Jahre 2000 aufgenommene CD mit dem Dirigenten Paavo Järvi.



    Herzliche Grüsse


    romeo&julia

    Hallo liebe TaminoanerInnen


    Gibt es eigentlich keine italienischen Labels?


    Natürlich gibt es auch in unserem südlichen Nachbarland Italien zahlreiche Labels. Wir denken da zum Beispiel an das grossartige Label „stradivarius“. Zahlreiche zeitgenössische Komponisten aber auch Komponisten des 20 Jahrhunderts sind bei diesem Label veröffentlicht worden. Wir möchten hier nur mal ein Dutzend Komponisten nennen:
    Andre, Marc
    Bussotti, Sylvano
    Cage, John
    Casablancas, Benet
    Charles, Agustin
    Donati, Franco
    Fedele, Ivan
    Feldman, Morton
    Maderna, Bruno
    Nono, Luigi
    Pablo, Luis, de
    Verrando, Giovanni


    In unserer Sammlung haben wir eine recht grosse Anzahl CD’s dieses Labels, als Liebhaber von Cage, Fedele oder auch Maderna kommt man an diesem Label nicht vorbei. Nachfolgend vier Beispiele:



    Ivan Fedele: Scena/Ruah/Conc.P.Vl.'Cello



    Bruno Maderna. Kammermusik



    John Cage: In a Silent Way



    Luigi Nono: Quando Stanno Morendo


    Herzliche Grüsse


    romeo&julia

    Hallo


    Die finnische Quartett-Formation Krakatau spielt freien Jazz mit Rockeinflüssen mit teils heftigen Gitarrenattacken des klassisch geschulten Raoul Björkenheim und einem Hauch Coltrane durch den Saxophonisten Jone Takamäki aber sogar folkloristischen Einflüssen.
    Auch die beiden anderen Mitspieler des Quartetts stammen aus Finnland, es sind der Bassist Uffe Krokfors sowie der Schlagzeuger Alf Forsman.



    die Platte heisst Volition und wurde 1992 durch ECM herausgebracht


    Grüsse


    romeo&julia

    Guten Abend


    bei uns an diesem Abend feinster Jazz aus Frankreich mit dem 1945 in Paris geborenen Bassisten Henri Texier



    Azur, des vorbildlichen französischen Label Label Bleu


    unterstütz wird er von vielen namhaften Musikern wie:
    - Glenn Ferris
    - Tony Rabeson
    - Bojan ZUlfikarpasic
    - Michel Portal
    - Louis Sclavis


    Gruss


    romeo&julia

    Hallo liebe TaminoanerInnen


    Vaclav Luks hatte mit seinem Ensemble Collegium 1704 & Collegium Vocale 1704 in Prag im Jahre 2008 eine Aufnahme mit Werken von Jan Dismas Zelenka aufgenommen, damals noch mit dem französischen Label zic zac.



    Auf dieser Platte ist das Karfreitagsoratorium ‘I Penitenti al Sepolchro' del Redentore’ ZWV 63 aus dem Jahr 1736 aufgenommen. Es wird der Tod Jesu durch König David, Maria Magdalena und Petrus beweint nach einem Libretto von Stefano Benedetto Pallavicini. Wie so oft bei Zelenka ist die Tonsprache sehr expressiv, zugleich aber auch andächtig und prächtig. Ansonsten bei Zelenka typisch, verzichtet er bei diesem Oratorium auf Trompeten. Das Orchester ist grosszügig instrumentiert, nur die einsame Laute ist kaum zu erkennen. Die Akustik des Schlosssaals ist leider etwas hallig. Leider fallen die Gesangssolisten gegenüber dem Orchester etwas durch ihren aggressiven und forcierten Ton ab.


    Insgesamt eine verdienstvolle Einspielung von Vaclav Luks.


    Herzliche Grüsse


    romeo&julia

    Hallo liebe TaminoanerInnen


    Als Geigerin orientiert sich die Komponistin Grazyna Bacewicz oft an der Violine. Ihre Musik ist von der Idiomatik der Streichinstrumente her entwickelt und weist sehr grosse technische Schwierigkeiten auf. Ihr Werk fügt sich in die Tradition grosser Geiger-Komponisten des 19. Jahrhunderts wie Henry Vieuxtemps, Henrik Wieniawski oder Joseph Joachim ein.


    Sie experimentierte zeitgleich mit ihrem polnischen Landsmann Krzysztof Penderecki mit den klanglichen Möglichkeiten der Streichinstrumente zu experimentieren. Sie entwickelt die streicherspezifischen Effekte und Klangfarben, die sie miteinander kombinierte und zu neuen Ausdrucksmitteln verwebte. Typisch ist auch die Kombination von Glissando und Doppelgriffen.


    Der Schwerpunkt ihres Schaffens bilden neben den „Vier Capricci“ die ingesamt sieben Violinkonzerte.
    Oft zitierte Bacewicz Volksweisen ihrer Heimat. Mit Ihren Violinkonzerten überbrückt sie die Kluft zwischen der Neoromantik einer Karol Szymanowski und dem Modernismus eines Witold Lutoslawski.
    Eines der wesentlichen Merkmale von Grazyna Bacewicz Stil ist seine Energie, Behändigkeit und sein kraftvoller rhythmischer Puls. Der polnische Dirigent Grzegorz Fitelberg fragte Grazyna Bacewicz einmals: „Wann werden Sie aufhören, diese schnellen Sechszehntel zu schreiben?“ Bacewicz antwortete darauf: „Das ist mein Stil“.


    Das wohl anspruchsvollste Werk von Grazyna Bacewicz ist das siebte Violinkonzert. Die Uraufführung war 1966 in Brüssel von dem spanischen Geiger Agustin Leon Ara. Es verlässt die Neoromantik immer mehr und ist voller Anspielungen und improvisatorisch und kombiniert kurze Motive und Abschnitte mit unvermittelten Wechseln von Instrumentierung, Stimmung und Stossrichtung. Zudem weist es einzigartigen koloristischen Einfallsreichtum auf.


    Leider sind nur wenige der Konzerte für Violine und Orchester bis anhin aufgenommen worden. Eine schöne Aufnahme stammt vom englischen Label Chandos.



    Joanna Kurkowicz mit dem Polish Radio Symphony Orchestra unter Lukasz Borowicz.


    Herzliche Grüsse


    romeo&julia

    Hallo liebe TaminoanerInnen


    In diesen Tagen soll bei Profil die Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 D-dur (1938 – 39) von den beiden hübschen Musikerinnen, Sophie Moser, deutsche Geigerin und Schauspielerin sowie der russischen Pianistin Katja Huhn, erscheinen. Bis anhin wurde der Fokus bei Furtwänglers Werk eher auf sein sinfonisches und konzertantes Werk gelegt.


    Hier gibt es nun endlich die Gelegenheit auch Furtwänglers Kammermusikschaffen kennen zu lernen. Das Werk wurde zügig gespielt und Sophie Moser gestaltet mit etwas Vibrato, was wohl gewollt war, stammt das doch recht lange (45 Minuten) etwas sperrige Stück im spätromantischen Stil doch aus den 30er Jahren. Die Sonate weist viele dramatische Tempo- und Dynamikwechsel auf und ist in drei Sätze gegliedert.



    Herzliche Grüsse


    romeo&julia

    Hallo liebe TaminoanerInnen


    Das Anfang der 1990er Jahre von Eckehard Kiem gegründete Freiburger Dufay-Ensemble hat nun bereits ihre zweite CD mit Kompositionen von Josquin Desprez veröffentlicht. Das Dufay Ensemble hat sich inzwischen einen guten Namen im Bereich der Alten Musik erwerben können. Zuvor spielten sie eine Anzahl Aufnahmen mit dem Komponisten Jacobus Vaet ein.


    Auf dieser 2010 entstandenen CD sind Werke wie „Stabat Mater“, „Pater Noster“ oder „Miserere Mei Deus“ enthalten. Die Auswahl deckt somit frühe Kompositionen wie auch späte Werke ab. Die Werke sind Mehrstimmig und reich an Vorhalten und anderen Dissonanzen. Die Werke sind stilistisch sehr unterschiedlich. Das „Déploration de Johan.Ockeghem“ wurde von Desprez als Klagegesang auf den Tod seines grossen Kollegen und möglicher Lehrers Johannes Ockeghem zu dessen Totenfeier im Jahre 1497 komponiert. Solch eindeutige Zuordnungen der Datierung sind sonst selten, fehlt es doch an entstehungsgeschichtlichen Anhaltspunkten.



    Das Dufay-Ensemble musiziert ohne Instrumentenbegleitung homogen auf hoher Qualität.


    Herzliche Grüsse


    romeo&julia

    Hallo


    bei dieser 1976 aufgenommenen Scheibe wird Keith Jarrett von Dewey Redman, Charlie Haden und Paul Motian begleitet. Jarrett für einmal nicht im Trio, sondern in einem Quartett spielend. Hier spielt Jarrett nicht nur als Pianist sondern abenfalls als Saxophonist und Percussionist. Beim ersten der beiden Stücke der Platte kommt das Klavier erst ab etwa der 8 Minute zum Einsatz. Die Percussion spielt bei dieser Aufnahme eine zentrale Rolle, so musiziert neben Motian und Jarrett auch noch Redman als Percussionist. Das Saxophon des 1931 geborenen Dewey Redman einmal mehr überwältigend.



    The Survivors' Suite


    Gruss


    romeo&julia

    Hallo liebe TaminoanerInnen


    Zum 100. Geburtstag von Grażyna Bacewicz sind nun endlich einige interessante Einspielungen veröffentlicht worden.


    Grażyna Bacewicz hinterliess ein ungewöhnlich grosses Oeuvre. Ihr Schwerpunkt lag aber bei der Kammermusik und insbesondere bevorzugte sie die Geige. So komponierte sie unter anderem sieben Streichquartette und Klavierquintette, aber auch nicht weniger als sieben Konzerte für Violine und Orchester. Dank einem Stipendium , finanziert durch Ignaz Jan Paderewski, konnte sie ein Kompositionsstudium bei Nadia Boulanger besuchen und ihr Geigenspiel bei André Touet und danach bei Carl Flesch verfeinern. Als Geigerin hat Grażyna Bacewicz seit Abschluss ihres Studiums regelmäßig in Polen und im europäischen Ausland konzertiert. Diese Konzerte bildeten unter anderem auch eine Möglichkeit der Präsentation eigener Kompositionen. 1955 zog sie sich vom Konzertieren zurück, um mehr Zeit zum Komponieren zu haben. Auch die Arbeit in Ausschüssen und Kommissionen lehnte sie ab.


    Nun hat Krystian Zimerman zusammen mit den polnischen Musikern Kaja Danczowska, Agata Szymczewska, Ryszard Groblewski und Rafal Kwiatkowski die Klavierquintette 1 & 2 sowie die Klaviersonate Nr. 2 aufgenommen. Grażyna Bacewicz komponierte die beiden Klavierquintette mit einem grossen zeitlichen Abstand, das Erste 1952 das Zweite erst 1965. Die beiden Kompositionen gehören sicherlich zu ihren wichtigsten Werken, insbesondere ihr 2. Klavierquintett, das eine ästhetische Wendung manifestiert, in den Worten von Bacewicz in Richtung Avantgarde. „In meiner Musik geschieht viel, sie ist angriffslustig und zugleich lyrisch.“ Sagte Grażyna Bacewicz über ihre Werke.



    Herzliche Grüsse


    romeo&julia