Beiträge von Syrinx

    Hallo,
    Ich muss sagen, dass mein Eindruck der Bartoli eher zwiespältig ist. Ich habe sie zweimal live gehört. Einmal mit einem Rezital in Bielefeld und einmal mit Nina von Paisello.
    Ich bin damals aufgrund des allgemeinen Bartolihypes nach Bielefeld gefahren, und nachdem ich Teile des WDR-Konzertes im Radio gehört habe. MEine Erwartungen waren also extrem hoch und ich wurde ziemlich enttäuscht. Ich fand, dass die immer gleichen pp-Effekte auf Dauer ermüdend waren und sie nicht sonderlich motiviert wirkte. Das Konzert war aber auch schon am ENde einer sehr langen Tournee.
    Andererseits hat mir der Paisello dann doch sehr gut gefallen. Die Akustik in der Oper Zürich harmoniert sehr gut mit Ihrer Stimme und eine energetische Ausstrahlung konnte man ihr da auch nicht absprechen. Wenn ich Ihre CD-Aufnahmen höre gehts mir manchmal ähnlich wie im Konzert, die gleichen Effekte nutzen sich ab, manche Sachen gefallen mir aber auch ganz gut.Ihr Dauer- " molto espressivo" kann manchmal aber eben auch ermüden. Was die Kolaraturen betrifft, so habe ich auch nicht gerade den Eindruck, dass es alles sehr locker kommt. Ein befreundeter Sänger hat in diesem Zusammenhang auch mal von einer verkrampften Gesangstechnik gesprochen. Wenn ich die gleichen Arien von Rossini mit der jungen Berganza höre, dann gefallen mir die virtuosen Teile deutlich bei Berganza besser, da sie genauer und leichter gesungen sind, finde ich. Wie auch immer, eine Ausnahme bildet ihre Stimme in jedem Fall, da sie einen extrem hohen Wiedererkennungseffekt hat. Da Ihre Stimme, ihre Art zu singen, und auch ihr Repertoire wirklich sehr speziell sind, ist es schwierig hier allgemeine Kriterien anzulegen, insofern ist der Geschmack da wohl sehr entscheidend.
    Allerdings nervt der Fankult um Frau Bartoli ein wenig und dass sie immer enthusiastischen Beifall bekommt, auch wenns mal nicht so gut war.


    Grüsse aus Zürich :hello:

    Hallo Herbert,

    Zitat

    Auf mich wirkt die"Dichterliebe" (1965) eintönig, mit zu wenig Farben.


    Die Aufnahmen der Dichterliebe, auf die ich mich bezog und Siegfried glaube ich auch, sind 1966 (März HAnnover, September Edinburgh) eben live entstanden. Wir reden also offenbar nicht von den gleichen Aufnahmen. Hubert Giesen, bei dem Wunderlich quasi für den Liedgesang "in die Lehre ging", sagte auch dass das Edinburgh KOnzert definitiv das beste Liedrezital von Wunderlich war. Ich denke übrigens wir reden hier alle über "die Gestaltung über die Noten hinaus".


    Gruss aus der Schweiz :hello:


    Syrinx

    Hallo Herbert,
    Tja schade, dass ich Wunderlich live nicht mehr erleben konnte, da bin ich wirklich neidisch. Ich kann mich nur auf die Aufnahmen stützen und auf meine Ohren. Dass Du eine andere Art von Liedgestaltung magst, kann auch sein. Aber was ich beim Anhören der Liveaufnahmen, Salzburg, Hannover, Edinburgh einfach nicht bestätigen kann ist das mit dem gepflegten mezzoforte und das Wunderlich am Ende seines Lebens kein Liedsänger war.
    Man braucht nur den Anfang vom Nachtstück zu hören, um ein wunderschönes piano zu hören und viele Lieder der Dichterliebe. Ausserdem sind da die Klangfarben, die die Texte wunderbar verdeutlichen. Wenn er von Trompeten singt, klingts auch wie Trompeten, wenn er vom zittern singt, zittert auch seine Stimme etwas etc. und das alles in einer Natürlichkeit, die einen zumindest bei der Dichterliebe nie mehr zu Fischer-Dieskau greifen lässt. Wie schon gesagt in der Studioaufnahme der Dichterliebe finde ich dieses nicht oder nicht stark genug, aber in den Liveaufnahmen. Dazu kommt noch eine extrem gute Textversständlichkeit. Was kann man mehr von einem Liedsänger verlangen ?


    Und was das italienische Fach anbelangt:


    Da ist so ziemlich das traumhafteste "Ingemisco" drauf, was man sich vorstellen kann. Ausserdem ist der Querschnitt der Traviata mit Stratas auch nicht zu verachten. Eine der wenigen Opernaufnahmen, in der Wunderlich italienisch singt, da klingts dann doch einiges authentischer und überhaupt nicht lächerlich. Manche Schluchzer stören mich etwas, aber das hängt wohl auch mit dem damaligen Geschmack zusammen.


    Gruss :hello:


    Syrinx

    Hallo Herbert,


    Zitat

    genau wie bei seinem Freund Hermann. Prey hatte allerdings eine dynamischere Stimmgebung, die ihn zu einem guten Liedersänger machte, während Wunderlich ein gepflegtes Mezzoforte nie unterschritt. (Ich glaube, ich habe mich wieder mal wiederholt.) Herbert.


    Also ich habe das Gefühl, dass wir hier von verschiedenen Dingen reden. Kennst Du wirklich die Liveliederaufnahmen von Wunderlich ?
    Es ist eine bekannte Geschichte, dass Wunderlich den Liedgesang erst lernen musste. Das Ergebnis war quasi das Rezital in Edinburgh, eben bei MYto erschienen. Das ist so ziemlich das beste an Liedgesang, was ich kenne und es nicht zu vergleichen mit den früheren Studioaufnahmen, wo das mit dem gepflegten mf stimmt. Aber bei Edinburgh Rezital gibt es pp und ppp, sowie alles an Dynamik und espressivo, was das Herz begehrt.


    Beste Grüsse


    Syrinx

    An der Oper Hannover gab es mal vor gut 20-25 Jahren den "besonderen Opernabend". Das bedeutete, dass 2 bis 3 Stars für die Hauptrollen eingeladen wurden un die Preise sich dann verdoppelt haben. Bei dieser Gelegenheit habe ich mal den Don Carlos gesehen. Es war eh schon recht skurril denn, die Inszenierung der Oper war eigentlich modern, Don Carlos spielte in einem faschistischen an Nazideutschland erinnernden Bühnenbild und die OPer wurde auf deutsch gesungen- nur die Stars (Carlos, Posa, Eboli) machten da nicht mit und spielten in ihren eigenen traditionellen Kostümen 8) und sangen auf italienisch :wacky:
    Leider weiss ich nicht mehr wer gesungen hat, ich war da vielleicht 15.
    Ausgerechnet bei der Schwurszene mit Carlos und Posa hat wohl irgend jemand zu früh den Knopf gedrückt und der Vorhang ging viel zu früh runter... noch während die teuer eingekauften Stars sangen... :hahahaha: Man hat danach die Sänger wütend hinter der Bühne rumschreien gehört. Dann kam der damalige INtendant vor die Bühne und entschuldigte sich bei den Stars und dem Publikum für einen wörtlich "bisher unbescholtenen Mitarbeiter" (wörtlich)


    Gruss


    Syrinx

    Hallo zusammen,
    Als ich mich so vor ca 15 Jahren mal mit einem Gesangsstudenten unterhalten habe, und ihn fragte, wen er zur Zeit für den besten Wagnertenor halte, sagte er Placido Domingo. Nun kommt er ja in diesem Fach in diesem Forum überhaupt nicht gut weg. In der Aufzählung hier kommt er auch nicht vor. Ich habe Domingo dann auch mal vor einigen Jahren live in der Walküre in Wien gesehen und fands, von ein paar Sprachproblemen mal abgesehen eigentlich auch nicht schlecht. Allerdings muss ich dazu sagen, dass Wagner nicht gerade mein Spezialgebiet ist. Auf der anderen Seite habe ich neulich den Lohengrin mit Peter Hofmann auf DVD geschaut und habe es schon allein wg seines starken Vibrato wegen nicht lange durchgehalten, da würde ich dem Allrounder Domingo klar den Vorzug geben. KAnn mich mal jemand aufklären was genau Domingo in den Augen der Wagnerkenner so indiskutabel macht und vielleicht was der grundsätzliche Unterschied zwischen einem Wagner und Verdisänger ist, abgesehen von der Sprache natürlich ?


    Gruss
    Syrinx :hello:


    Hallo Paul,
    Ja und ? ?( ?( Auch vor 1850 gibts genügend Werke, die sich nicht beim ersten Hören erschliessen können. (Aus meiner Sicht Idomeneo, h-moll Messe, vieles andere.) Ein Stück gut zu kennen, heisst nicht das man es nicht im KOnzert neu "erfahren" kann. Ich denke eher das Gegenteil ist der FAll.


    Beste Grüsse


    Syrinx

    Lieber Paul
    ,

    Zitat

    Lieber Alviano, Das ist dann jedenfalls ein wichtiger Unterschied zwischen uns. Denn ich will mich nicht vorbereiten. Wenn ich (fast) neu bin, habe ich nicht die von Dir erwähnte Bücher. Wenn ich schon wüßte, wo zu suchen. Aber vermutlich habe ich keine blasse Ahnung von jenen von Dir erwähnten Punkten. Und wenn ich das alles hätte und wüßte, dann noch will ich mich nicht vorbereiten. Genausowenig, wie bei ins Theater gehen. Oder ins Musikgebäude für eine Ausführung von Orchester (+ ggfs Solist). LG, Paul


    Wenn Du Dich nicht vorbereiten willst, dann kann Dich natürlich niemand dazu zwingen. Aber zu empfehlen ist es schon, nicht nur weil eine moderne Aufführung auf Dich zukommen könnte, sondern natürlich auch der Musik wegen. Der von uns allen hier geschätzte Herr Harnoncourt ;) schreibt in seinem Buch "Musik als Klangrede" sinngemäss, das nur primitive Musik beim ersten hören verstanden werden kann. Vielleicht würde ich das nicht ganz so pauschal sagen, aber es ist schon was wahres dran. Der Grund warum viele Komponisten zu Lebzeiten nicht verstanden wurden (Mozart ja nun auch) liegt möglicherweise daran, dass es wenig Möglichkeiten gab die neuen Stücke mehr als einmal zu hören. Wenn man dann bei einer Oper quasi nebenbei die Handlung gut mitbekommt und damit für eine szenische Neuinterpretation gewappnet ist, um so besser !
    Zwar kann man nicht davon ausgehen, dass das jeder macht, aber wenn man umgekehrt als Musiker davon ausgehen würde, dass das Stück niemand kennt, dann kann man auch wie eine Wildsau spielen (was von Interpreten moderner Musik auch manchmal so gehandhabt wird) Insofern muss wohl ein Regisseur auch so inszenieren, dass es auch interessant für die Kenner ist.


    Gruss
    Syrinx


    Hallo zusammen,
    In meiner Studienzeit in Basel habe ich oft mit der Klasse von Heinrich Schiff zusammen gesessen (Ich bin selber kein Cellist). Da wurde natürlich auch viel über Cellisten geredet, auch über Shafran. Der Grund warum Shafran im Westen nicht so bekannt wurde wie Rostro, liegt wohl in seinem extremen (schnellen und starken) Vibrato, was nicht wirklich kompatibel zum westlichen Geschmack war. Ich habe mal bei amazon in die Brilliant Cd´s reingehört und und vor allen Dingen bei De Falla und Bach hört man auch iin diesen acht Sekunden, dass das Vibrato schon etwas extrem ist. Ansonsten klingts aber sehr engagiert und auch extrem sauber (soweit man das bei je 8 Sekunden wirklich beurteilen kann, allerdings leppert es sich bei 10 Cd´s). Unter den Cellisten gilt Shafran vor allen dingen als Wahnsinnstechniker, der wohl auch sein ganzes Leben seine 10 Stunden täglich geübt haben soll. er wird in der Literatur gern als "Hexenmeister des Cellos" bezeichnet.
    Es gibt von der Shostakovich-Sonate übrigens eine sehr schöne Aufnahme von Thedeen, den ich mehr als Maisky schätze. Ansonsten auch noch eine Aufnahme mit dem erwähnten Monighetti, die aber so extrem schlecht aufgenommen wurde, dass man es sich fast nicht anhören kann.


    Gruss aus der Schweiz
    :hello:

    Ich habe den Satz eher so gelesen


    Zitat

    Einige, (wie z.B. die "zu fetten Knaben" )waren sicherlich überflüssig


    Ich dachte, das wär doch mal der erste Schritt zur Besserung :yes:


    Aber trotzdem: Wenn das Gewicht der Sänger wirklich für die Qualität einer Oper existentiell wichtig wäre, könnten wir vermutlich 75% unserer Opernaufnahmen wegschmeissen.
    und wg den Wahrnehmungsstörungen: ich habe die 3 Knaben dann auch im Interview gesehen, mir sind sie nicht als sonderlich dick in Erinnerung. Drei Kinder, die mal eben vor 10 Millionen Leuten (Schätzung, ich weiss es nicht wirklich) singen sollen so wirklich unter der Gürtellinie zu kritisieren ist nun wirklich zum :kotz:
    Übrigens ich bin auch dick, bist Du ein Model ?


    Zitat

    Und es ist bestimmt nicht "meine" Unoper.


    DAs Copyright für das Wort Unoper besitzt Du.


    Zitat

    Zu Zeiten, wo es noch Anstand und Gewissen gab, hat man solches als "Versuch einer der Modernität entsprechenden Umsetzung blabla... zur Musik W. A. Mozarts aus dessen rühmlicher Zauberflöte" betitelt. Dann - aber erst dann - wäre das Dargebotene interessant, wenn auch nicht unbedingt gut, gewesen.


    Latürlich, die guten alten Zeiten :faint: Erzählst Du jetzt im Ernst, unter einem anderen Titel, wären die verbalen Tiefschläge ausgeblieben :faint:


    En Gruess us dr Schwyz

    GUten Abend Ulli


    Zitat

    Die Vorstellung war's ja auch - also: was ist so schlimm daran?

    [/QUOTE]


    Zum einen stimmts nicht ganz, zum anderen ist die Frage ob so ein thread sprachlich auf TVtotal Niveau ablaufen muss. (Die Aufführung ist Scheissdreck, HN ist hirnlos, kann nicht dirigieren....die Knaben sind zu fett ?( ?()
    DAs Wort Duell war zugegebnerweise falsch von mir gewählt, Ihr habt natürlich gemeinsam auf die Aufführung eingeprügelt. ÜBrigens Netzer und Delling wär auch ein schöner Vergleich hierzu ;)


    Ich spars mir jetzt doch die schönsten Zitate rauszusuchen, ist einfach zu lang geworden



    Zitat

    Ich bin kein Rosinenpicker... ich möchte entweder ein Festessen, wo alles passt, oder ich geh gleich zu McDonalds.

    [/QUOTE]


    dürfte kein Vergnügen sein Dich zum Essen einzuladen :] Nein im Ernst, jede Kritik ist subjektiv, aber man kann ja wenigstens versuchen ein bisschen ausgewogen zu sein. Eine Oper an sich aufzuführen ist eine Leistung, die einen minimalen Respekt verdient, selbst wenns daneben geht. Und ein fast 80jähriger HArnoncourt hat diesen auch verdient.


    Zitat

    Ja, wirklich wunderlich...


    Kennst Du irgendein vergleichbares Projekt im Klassikbereich von ARD und ZDF ? Ich nicht


    Beste Grüsse aus der Schweiz :hello:

    ich muss jetzt doch noch was los werden:


    Zitat

    3. Inszenierungen sollten IMO zur Oper passen - bei Schostakowitschs Lady Macbeth darf das natürlich dann modern sein und seeehr extrem ; aber bei der Zauberflöte ist es meiner Meinung nach nicht angemessen und daher wird das dann auch gepostet.


    Lieber Stefan,
    wenn Du dieser Meinung bist, dann bist Du doch eindeutig voreingenommen und es kann doch keine faire Kritik entstehen, oder wie ?


    Gruss


    Syrinx

    Ich seh schon ich muss Morgen mal die schönsten Kommentare zusammenstellen,damit Ihr wisst, was ich meine. Kein Mensch hat was gegen einigermassen faire Kritik. Mit den Opas meine ich das Kommentarduell zwischen Ulli und Barezzo am Anfang, das geht schon ziemlich ab. DAs war teilweise schon arg unter der Gürtellinie. Was Ruben Drole angeht, ok 26, aber ich meine gelesen zu haben, dass er demnächst noch ein Diplom macht, vielleicht das Solistendiplom.


    Also wie auch immer ich denke ein bisschen mehr Betonung von den positiven Aspekten dieses Projektes hätte nicht geschadet, zumindest am Anfang dieses threads.


    Die Backstageversion lief doch nur auf dem Theaterkanal in Deutschland oder irre ich mich da ? Auf jden Fall lief es hier in der Schweiz auf DRS1 und 2, das entspricht in Deutschland ARD und ZDF und das zur besten Sendezeit


    Gute Nacht !

    Hallo Severina,


    Zitat

    In einer Demokratie hat wohl JEDER das Recht, sich kritisch über eine Inszenierung zu äußern, egal in welchem "Lager" er steht. Deshalb kann ich deinen Maulkorberlasss für Gegner des Regietheaters (zu denen ich NICHT zähle) weder verstehen noch akzeptieren. Schließlich verlangt ja auch niemand, dass z.B. Edwin sich NICHT über eine Schenk-Inszenierung aufregen darf. Ich muss seine/deine Meinung nicht teilen, darf aber wohl Toleranz einfordern!


    Ich habe nicht gesagt, man darf das nicht, ich hab nur gesagt das bringt es nicht, da das Urteil dann wohl schon vorher feststeht. Ich denke mein statement war als Aufforderung zur Toleranz gemeint.

    Hallo zusammen,
    Ich habe das DRS Projekt (Zauberflöte parallel vor und hinter der Bühne) auch gesehen. Bzw. habe ich hauptsächlich hinter der Bühne geschaut. Und ich muss sagen, dass ich die Idee an sich hervorragend fand und auch die Umsetzung durch die Moderatoren sehr gelungen. So ein Projekt hätte es z.B. im deutschen Fernsehen nie zu dieser Sendezeit gegeben und es hat der Oper Zürich unheimlich viel Sympathie und Publicity gebracht. Kann sein, dass die Aufführung eher mittelmässig war, aber immerhin gabs mit der Pamina aus meiner Sicht eine Entdeckung zu feiern (hab sie neulich nochmal live im Rosenkavalier als Sophie gesehen, fantastisch) und Papageno (übrigens 23 Jahre, noch nicht mal mit dem Studium fertig) war ja auch wirklich nicht zu verachten. Die Hinter- der- Bühne- Produktion wird es übrigens auch auf DVD geben.
    Viele vernichtende Kommentare zur Aufführung kann man ja von der lustigen Seite sehen, hat starke Ähnlichkeit mit den Opas in der Muppetshow :D. Aber was ich absolut zum :kotz: finde sind die absolut respektlosen Kommentare über Harnoncourt, eine Mann der nun wirklich Musikgeschichte geschrieben hat. Nicht das Kritik nicht erlaubt wär, aber REspekt hat er schon verdient.
    Und was das Regietheater angeht: wer so etwas grundsätzlich ablehnt, sollte keine Kritik schreiben, das bringts einfach nicht (und sich auch nicht zwingen zuzuschauen, um einen Veriss posten zu dürfen)

    Hallo zusammen,
    Ich habe Maria Kliegel schon vor 20 Jahren gehört und bin nicht so begeistert, wie offenbar fast alle hier. Ich finde sie spielt reichlich unterkühlt und hat auch eine ähnlich unterkühlte Ausstrahlung. Zweifellos eine technisch brilliante Cellistin, aber mehr auch nicht.


    Zitat

    Rostopowitsch selbst sagte über sie: "Maria Kliegel ist die beste Cellistin, die ich seit Jacqueline du Pré gehört habe"


    Vielleicht ist diese Aussage zu dieser Zeit sogar richtig gewesen. (muss in den 80ers gewesen sein) Wer genau sollte denn da als Komkurrenz gedient haben ? Die Celloszene ist im Weltklassebereich ziemlich von Männern dominiert gewesen, was sich jetzt erst ändert (z.B. die wunderbare Ha-na Chang)


    Und was NAxos betrifft, wundere ich mich auch ein bisschen, dass ein Verlag so hochgelobt wird, dessen oberste Maxime die komplette Abdeckung des Repertoires ist, und die Qualität doch meist eine eher untergeordnete Rolle spielt. Ob Frau Kliegel eine Anfrage zur Aufnahme des Dvoraks-Konzert mit einem Major Orchester auf einem grossen Label ablehnen würde, da habe ich auch so meine Zweifel.



    Zitat

    Sie hat die Partitur einmal überflogen und war so begeistert, dass sie direkt drauf losspielen wollte!

    über Jaqueline DuPre.


    DuPre hatte das Dvorak Konzert bereits HUnderte mal im Konzert gespielt. Das Orchester hatt eine Woche lang mit Ihr und Celibidache geprobt, bevor diese Aufnahme entstand. Jaqueline DuPre hatte eine einzigartige tiefe Musikalität, die mit dem Spiel von Maria Kliegel aus meiner Sicht nicht wirklich vergleichbar ist "Jaqueline DuPre war der musikalischste Mensch der mir je begegnet ist", Zitat von Daniel Barenboim.


    Gruss
    Syrinx


    Hallo Christian,
    Das ist zwar sehr interessant, aber das hat doch absolut nichts mit der zitierten Frage zu tun. Die Frage war, was aus dem 1. Preisträger 1980 beim Chopin-Wettbewerb wohl geworden ist. Pogorelich ist ja berühmt geworden, weil er NICHT gewonnen hat, soweit ich mich erinnere hatte er den 2. bekommen


    Beste Grüsse


    Syrinx

    Ich finde Pogorelich auch einen tollen Pianisten. Eine sehr differenzierte Anschlagskultur und viel Fantasie sind es, die ihn von vielen anderen abheben. Aber gerade die in diesem Forum viel gelobte Mussorgsky-Aufnahmen finde ich , trotz vieler schöner Stellen, nicht gelungen. Teilweise (z.B. das alte Schloss) zerstört sein Rubato so stark den Rhythmus, dass jeder Fluss abhanden kommt. Da Mussorgsky eher ein Antipode zur übrigen Romantik sein wollte (explizit Tchaikowsky, Chopin) und in seiner Tonsprache das düstere, klare, ursprüngliche sucht, halte ich diese Interpretation für unpassend.


    Weiss jemand eigentlich zufällig, was aus dem Pianisten geworden ist, der am besagten Chopinwettbewerb den 1. Preis belegte ?


    Gruss

    Zitat

    Original von flotan
    An alle Bylsma-ianer hier.
    Wißt ihr, auf welchem Cello er die Brahms Sonaten spielt?
    Anscheinend ist er einiger de wenigen, die auf dem berühmten "Servais" Stradivari spielen dürfen, welches eine riesiger Kasten ist, aber für Brahms sicher den richtigen "wumm" hätte...
    Vielleicht steht das irgendwo im booklet....


    Wie steht ihr zur 3. Brahms Sonate???????????????


    Ich seh mich zwar nicht als Bylsmaianer, aber trotzdem... Ja es ist das Servais.
    Meinst Du mit der 3. Brahmssonate eine Bearbeitung einer Violinsonate ?(


    Gruss

    "Dennoch ist der Abstand seiner Vibrato-Kultur bei Brahms zum üblichen Vibrato viel auffälliger als der Unterschied zu seinem Vibrato-Einsatz im Barock (zumindest geht es mir so)."


    einverstanden :]

    Nein, natürlich nicht. war vielleicht nicht gut formuliert: soll heissen es klingt nicht, wie ein Barockcellist, der versucht zur Abwechslung mal Brahms zu spielen. Es bezog sich eher auf die vorigen Kommentare, von wegen Dauervibrato. Natürlich spielt Bylsma da mit einem Brahms angemessenen Vibrato und nicht wie bei Barockmusik, wo das Vibrato eher als Verzierung eingesetzt wird.

    Hallo,
    Nein, habe gerade nachgeschaut, die RAchmaninoff Aufnahme ist mit Schiff, Leonskaja bei Philips erschienen.
    "Weinerlicher Ton" bei Isserlis- naja er spielt halt auf Darmsaiten und es klingt daher etwas anders als bei anderen Cellisten. Ich habe Isserlis auch mal live mit dem Schuhmannkonzert gehört und das war ausgesprochen überzeugend.
    Also ok, das russische Liveaufnahmen nicht so rund klingen können, wie die auch noch toll aufgenommenen Aufnahmen mit Britten ist wohl klar. Fakt ist das Rostro sowohl technisch wie tonlich Massstäbe gesetzt hat, die immerhin dazu geführt haben, dass so gut wie alle modernen Cellowerke von Bedeutung für ihn geschrieben wurden...
    Bei der instrumentaltechnischen Qualität seiner Interpretationen, dürfte sein Alter ganz entscheidend sein. Auf alle Fälle ist die Generation Oistrach, Gilels, Rostro nicht gerade für ihre technische Schlampigkeit berühmt.
    Um mal wieder aufs Thema zurückzukommen: Bruns würde mich auch interessieren, aber da gäbs noch einiges im Katalog: Fournier, BAckhaus; Mörk/LAgerspetz, die 1. gäbs auch noch mit Feuermann. Yoyo Ma....
    ÜBrigens die schönste Liveversion der 2. Cellosonate habe ich mal mit Clemens Hagen gehört und einer wunderbaren Pianistin aus Salzburg, deren NAmen ich nicht mehr weiss.(ich meine live im Konzert)
    Gruss

    Zum ersten: Sorry habe gerade nachgeschaut. Die Aufnahme ist Oppitz/schiff, nicht Leonskaja. Ich glaube irgendwo habe ich noch eine Schallplatte in der Besetzung Leonskaja/Schiff- kann aber sein, dass es RAchmaninoff Sonate war.


    Zum zweiten:
    Mit Rostro kann ich nicht ganz zustimmen. Ich habe ein paar exzellente Liveaufnahmen (Haydn mit Muti, Dvorak mit Szell und noch eine Elgarliveaufnahme (!) (alle auf italienischen kleinen Labels, wahrscheinlich von denen aus dem Radio mitgeschnitte...). Viele Studioaufnahmen gefallen mir weniger gut. DIe Brahmssonate habe ich mal vor Jahren mit der Isserlisaufnahme verglichen und fand sie vergleichsweise behäbig und teilweise nicht wirklich schlüssig phrasiert, aber da müsste ich es vielleicht jetzt nochmal hören. Ich erinnere mich da z.B. an das Anfangsthema der F-Dur Sonate, wo ich nicht wirklich verstanden habe, was er da macht. Einen dicken Ton im positivsten Sinne hat der Mann übrigens immer :D Nicht das hier ein falscher Eindruck entsteht in den 70ern war er klanglich und technisch der Gott des Cellos ohne FRage :jubel:


    NAchtrag: Die Isserlis Aufnahme, die ich meine ist übrigens mit einem Pianisten namens Evans, aber es gibt jetzt wohl eine neue mit Stephen Hough (erschienen 2006, Hyperion), die ich noch nicht kenne

    Hallo,
    In der Tat ist Hilary Hahn eine der absolut besten jungen Geigerinnen
    Ich hoffe ich habe nichts überlesen, aber HIer vielleicht noch eine ganz interessante Information. Sie ist die Nichte von Lorin Maazel und hatte so neben ihrem Wahnsinnstalent wohl auch die nötigen Beziehungen um zum Weltstar zu werden, was Ihrer Leistung und Musikalität ja keinen Abbruch tut.


    Gruss aus der Schweiz

    Die Aufnahme mit Kovacevich ist eine Liveaufnahme der BBC, und ist auf einer der "early recordings"-CD´s (nur 2. Sonate), es gibt ansonsten 2 weitere Aufnahmen eine vom April und eine vom August 1968. Die Aprilaufnahme ist erst 2002 erschienen, die andere schon länger auf dem Markt.

    Hallo,
    Also ich kenne die beiden Cellosonaten recht gut. Ich kenne, oder besser ich habe folgende Aufnahmen gehört. Perenyi/Kocsis, Rostro/Serkin, Isserlis/Hough, Schiff/Leonskaja, Bylsma/Orkis, DuPre/Barenboim (2 Versionen). Die Rostro-Version empfinde ich auch als eher etwas langweilig (bei vermutlich Tausenden von Aufnahmen kann ja auch nicht jeder Schuss ein Treffer sein =) ) Im Moment finde ich die Bylsma Aufnahme am spanndsten. Das interessante an den Brahms Cellosonaten ist vielleicht das kammermusikalische Gleichgewicht zwischen Klavier und Cello und dies ist bei der Bylsma Aufnahme wirklich toll gelöst. Jedenfalls habe ich das Fugato im 3. Satz der e-moll zum ersten Mal richtig kapiert. Im Übrigen klingt die Aufnahme absolut nicht nach Barcockcellist sondern nach intelligentem und leidenschaftlichen Musizieren. Herr Bylsma hat ja auch mal ganz normal Cello studiert und ist erst später auf die BArockmusik gekommen. DIe Isserlis-Aufnahme ist auch sehr gut, vielleicht eher auf der kühlen Seite. BEi Perenyi/Kocsis dominiert der (Hervorragende) Pianist zu stark.DIe früher erschienenene DuPre Aufnahme (die hier im Forum vorkam) ist mir etwas zu brutal gespielt, war glaube ich auch schon ziemlich gegen Ende ihrer Karriere. Die neuer erschienene DuPre müsste ich erst mal wieder hören, dann kann ich da noch was zu schreiben... :untertauch: