Beiträge von Frank Georg Bechyna

    Lieber Thomas :



    El Bacha ist seit Jahren in Kennerkreisen der klassischen Klaviermusik bekannt ( selbst in Deutschland ) und hoch angesehen .


    Auf seine Chopin - Interpretationen ( Gesamtaufnahme der Werke für Klavier solo ) hatte ich vor einigen Monaten dann auch hier in Zusammenhang mit den Threads über die drei Klaviersonaten hingewiesen gehabt . El Bacha hat seinen Aufnahmen der klavierwerke Chopins eine klare Gliederung zugrunde gelegt : In der reihenfolge der Entstehungszeit .


    Er hat dabei vor allem , als erster Pianist seit Nikita Magaloff ( Decca ) , unter anderem auch die 1. Klaviersonate aufgenommen .


    Seine mir bekannten Aufnahmen zeichnen sich aus durch einen eher lyrisch geprägten Ton . El Bacha legt die Werkstrukturen hörbar frei ohne in eine eindimensionale Notentextexeges zu verfallen .


    Dass er " nur " bei der breiten Masse nicht so bekannten Plattenfirmen aufnimmt halte ich für einen Vorteil : Seine Aufnahmen sind zwar in geschäften wie via internet etwas teurer - vielleicht - dafür aber nicht so willkürlich den " Parkettlaunen " einiger Musikfunktionäre unterworfen .


    Es hat sehr viel Mut dazu gehört , die Werke für Klavier solo von Frédéric Chopin insgesamt aufzunehmen angesichts der geradezu erdrückenden Präsenz der verfügbaren bedeutenden Aufnahmen seit Paderewsky . Dazu gehört auch viel Selbstvertrauen in das eigene Können . Dies kann ein Künstler nur wagen, wenn er tatsächlich etwas ( neues ) zu sagen hat .


    Dies ist bei El Bacha der Fall .


    Der Kauf , zumindest einiger CDs lohnt sich unbedingt . Das sorgfältige Hineinhören in El Bacha Aufnahmen noch mehr .



    Beste Grüsse



    Frank


    PS.: El Bacha ist nach Ciccolini , Cortot , Youra Guller , Clara haskil , lLpatti , zum Teil sogar Horowitz nach dem Zweiten Weltkrieg , Rubinstein , Weissenberg , Katchen ein weiterer sehr guter Pianist mit ausgesprochen französischer Prägung durch Kulturerfarhungen .

    Liebe Schumann - Freunde !



    Als das Schumann - Handbuch 2006 erschienen ist habe ich auch mit der Verfasserin und derzeitigen Vorsitzenden der Düsseldorfer Robert - Schumann - Gesellschaft e. V. , Bilker Strasse 15 , D - 40213 Düsseldorf , Frau Dr. Irmgard Knechtges - Obrecht ( Aachen ) u. a. wegen einiger sicherlich wenig überzeugender Beiträge in dem Buch Kontakt aufgenommen .


    Ich kannte Frau Knechtges - Obrecht noch durch ihre in Köln verfasste Dissertation ( Musikwissenschaften ) über ein Schumann - Thema .


    Auch in den Jahren danach hat sie sich konsequent mit den Werken Schumanns vertiefend befasst .


    Ihre Ausführungen über Schumanns " Kammermusik " sind sicherlich keinem spotanen Einfall entsprungen . Dass sie in dem wenig umfangreichen Literaturteil mit weiteren Hinweisen sparsam umgeht kann durchaus auch eine Zeichen der eigenen Kompetenz sein . Dafür spricht viel .


    Wer Einwänd e gegen ihre Ausführungen hat oder Anregungen für eine eventuelle 2. Auflage, der sollte sich am sinnvolsten direkt mit ihr in Verbindung setzen . Es ist unwahrscheinlich, dass sie die Beiträge im Tamino-Forum liest .


    So enstehen auch direkte Kontakte zwischen diesem Musikforum und Fachautoren , auf die ein Musikforum eigentlich her positiv ausgerichtet sein sollte .


    Die gültige Adresse für eine mögliche Kontaktaufnahme habe ich eingangs geschrieben .


    Nach meinen nicht geringen Erfahrungen bekommt man selbst von wirklich prominenten Persönlichkeiten der Musikwelt eine Antwort .



    Viele Grüsse



    Frank

    Lieber Gustav :



    Lassen wir jede Diskussion über die grossartigen Interpretationen durch Maria Callas beiseite .


    Mir persönlich ist es auch völlig unbedeutend , ob alleine in dem Zusammenhang mit der Stadt Paris der Name dieser ganz aussergwöhnlichen Sängerin 100 000 oder 300 000 mal zu finden ist -


    Das immer neu Faszinierende sin d für mich kleinste , eigentlich belanglose Details , auf die Menschen achten, wenn sie nur eine Foto von ihr sehen . Zum Beispiel , dass sie auf einem Pardeck mit Onassis geht . im Hintergrund sehen wir einen Ford - PKW , Typ 17 m . Warum denn kein 20 m , den es gab . So penibel wird bei Maria Callas alles , wirklich alles , registriert .


    Niemand hat heute etwas davon . Selbst der Autogigant Ford in Detroit ist nicht einmal auf die Idee gekommen, dies zu vermarkten .
    Dennoch passt gerade solch ein selbst damals in den 1960er Jahren aufgenommenes Foto zu dem Zerrbild , dass die breiteste öffentlichkeit über " die Callas " serviert bekommen hat .
    Und der Wagen , seinerzeit im Mittelklasssegment anzusiedeln , passst dann doch zu ihrer Biographie . Sie war herausgekommen aus eher einfachen Verhältnissen in New York . Damit kann man diesen wagen assoziiernen .


    Onassis ? Und ein Ford 17 m ? nein, niemals . Cadillac , Ford thunderbird , Rolls Royce - was denn sonst . Aber niemand schreibt etwas über dieses schlichte Auto und den Milliradär Onassis .
    Selbst menschen , die ihn kannten , haben ganz schlicht gesagt, , dass er enorm viel geld gehabt habe .


    Und Maria callas ? S i e war selbst dann d e r Mittelpunkt , wenn Ari etwa das superteure " Maxim's " in Paris für sich reserviert hatte .



    Maria Callas# Natürlichkeit im Alltagsleben, das genau beschrieben ist ,
    rührt daher , dass sie sich immer klar war, aus welchen sozialen Verhältnissen sie aufgestiegen war . Sie kannte all die Risiken, die ungeheueren Anstrengungen, um nach ganz oben kommen zu können .


    Sie war eine Sprachbegabung, was ihr sicherlich sehr geholfen hat . dennoch blieb sie selbst bezüglich ihres Französischs immer sehr kritisch . Gerade im Hinblick auf ihre Rollen .


    Wäre sie nicht längst zur Weltbürgerin geworden , dann hätte sie bei mangelnder Durchdringung ihrer Umgebung und bei eniger Kampfgeist im alltäglichen Leben nicht so lange ganz oben stehen können .


    Ich kenne von keiner wirklich grossen Opernsängerin auch nur eine Bemerkung, die sie nicht als d i e Verkörperung von Gesang , Opernbetrieb und Erneuerung bezeichnet hätte .


    Ich hatte immer den eindruck , dass ihr denken sehr klar gewesen ist . Fast ohen Schnörkel hat sie in den aufgezeichneten Gesprächen die Fragen, auch die wenig angenehmen , beantwortet . Und vor allem : Sie hat sie alleine beantwortet können .


    Dabei ging es ja in aller Regel nicht um die Frage eines bestimmten Tons, den sie so oder so schon einmal " erreicht " hatte .


    Ich bin sehr sicher, dass Maria Callas solche Fragen mit milder Ironie und scharfem Verstand und sehr direkt beantwortet hätte .


    Sie hat, was noch einmal ausdrücklich betont werden muss , ja als ganz junge Frau eine Weltkarriere begonnen . Nie hat sie die enormen gegensätze zwischen ganz einfach und abgeschottet luxus-reich vergessen . Folgt man Michel Glotz , dann war sie in der Einsamkeit auf der Yacht von Onassis ein freier Mensch , der - natürlich gerne gesungen hat ( mit M. Glotz am Flügel ) .


    Weil sie immer empfinden konnte ist es ihr eben auch auf der Bühne gelungen, den rollen diese einzigartige Prägung , ja derselben Violetta so feinste Nuancen mit ihrer Stimme zu verleihen . Die von ihr gesungenen Personen wurden nicht künstlich durch sie in eine starre Rolle gezwängt, sondern waren das , was eben Giulini oder Zeffirelli so scharf beobachtet und beschrieben haben .


    I n diesen Interpretationen , Deutungen kann man Callas als mensch, als Frau wiederfinden .


    Ich meine , dass wir solch eine Einfülsamkeit nicht lernen können . Dies ist ein einzigartige Gabe . Sie hat ja so äusserst komplexe , sich widersprechende Charaktere gesungen . Doch alles blieb so als sei sie selbst die von ihr singend dargestellte Person .


    Dass dies möglich ist ist beeindruckend, bewegend , aber ist es nicht auch erschreckend angesichts der eigenen Lebenssituationen, in denen sie isch oft alleine gelassen gegenüber sah ?


    Der für mich bewegnste Tag in ihrem Leben muss der gewesen sein mit dem Kind , über das sie ja selbst gesprochen und geschrieben hat .


    Das Leben hat ihr unendlich viel gegeben , aber doch auch alles genommen , wonach sie sich im Innersten gesehnt hatte .



    Beste Grüsse



    Frank

    Lieber Gustav !




    Heute Abend hatte ich etwa 15 minuten lang eine der seltenen fernsehsendungen sehen zu könne , die wirklich auch in dem Sinn interessant sind, weil sie Jahrzehnte übergreifend Grundlegendes dokumentieren und nicht irgendeine " Meinung " darzustellen versuchen .


    Es ging um die Stellung der Juden in Bulgarien nach dem Zweiten Weltkrieg . Andesr als in allen anderen mit Hitler assozierten Ländern waren Juden in Bulgarien unter dem damaligen Zar Boris III. hoch anerkannt, sehr geschätzt und vollwertige Mitglieder der Gesellschaft . Nur so war es möglich , dass die meisten von ihnen , so auch Alexis Weissenberg mit seinen Eltern , das Land zu einem Zeitpunkt verlassen konnte als die Züge schon für die Deportationen bereit gestanden haben .
    Dies beweist , dass Menschen ganz unterschiedlicher Religion , herkunft usw. dann sehr harmonisch miteinander leben können auch gerade im Interesse des Gemeinwohls , wenn sie bereits sind, eine eigene Leistung gerade auch im kulturellen Interesse des Heimatlandes zu erarbeiten bereit sind .
    Ich darf noch einmal an den Satz der mutter von Vladimir Horowitz , einem jüdischen Pianisten aus der heutigen Ukraine erinnern, dass jeder soviel lernen m u s s , um auch in anderen Ländern und Notlagen bestehen zu können .


    Vorhin bekam ich eine Nachricht von einer mitarbeiterin des Russischen rundfunks , Moskau , die mir ausdrücklich bestätigte , dass der 1985 verstorbene jüdische Pianist aus der ehemaligen UdSSR Emil Gilels ( wie auch der deutschstämmige S. Richter ) heute noch ungemein populär und auch in den Köpfen der jungen Russen gegenwärtig sind .


    Erstaunlich ist auch mit welcher Sorgfalt Eduardo Resigno die textausgabe von Lucia di Lammermoor für Ricordi s.p.a., Milano , 1988 mit einem kleinen wissenschaftlichen Apparat versehen und nach nur 3 jahren in Neuauflage editiert hat .
    Angesichts der 69 Opern von Gaetano Donizetti ist es für den Käufer des Bändchens wie den Leser richtig spannend einmal eine kleine Einführung in diese Opern zu bekommen und auch eine text über den Librettisten der Lucia zu finden .


    Kultur ist ein so hohes Gut , dass die Histortiker , Archäologen u. a. nicht umsonst von " Hochkulturen " sprechen .


    Wer wüsste, dass Donizetti Goethes " Torquato Tasso " vertont hat ?
    Direkt nach " L'elisir d'amore" und vor " Lucrezia Borgia " und " Maria Stuarda " und im Jahr 1833 in Rom uraufgeführt wurde .
    Für die urausfführung der " Anna Bolena " hat er die bedeutensten Künstler seiner Zeit gewinnen können . Und nach fast genau 180 Jahren sprechen die Kenner , wie vor einiger zeit Cecila Bartoli , noch immer von Giuditta Pasta . Sicher bin ich, dass es dies bei Maria Callas genauso sein wird . Zumal wir ja heute Tondokumente haben .


    Ähnliche Beispiele gibt es aus der Malerei , Bildhauerei .


    Seltsamerweise für mich gibt es in Deutschland keine lesenswerte " Kulturgeschichte " etwa ab der zeit der Erstveröffentlichung von Egon Friedells " Kulturgeschichte " der Neuzeit .


    Soweit ich dies beurteilen kann ist dies vor allem eine Frage der Bildungsvermittlung und des Weckens der Neugier auf Wissen in den jungen Menschen . Bei wem sonst sollte man anfangen ?


    Und wer sollte zumindest Teile unseres Wissens , unserer Allgemeinbildung einmal weitergeben , wenn nicht dann diese jungen Leute von heute ?


    Beste Grüsse



    Frank


    PS.: Volle Übereinstimmung mit Dir bezüglich einer partnerschaft zwischen Maria Callas und Giuseppe di Stefano in " Madama Butterfly " .


    Die " bohème " mit Maria callas und di Stefano höre ich dann anders als du . Hier besteht das Defizit darin, dass die Callas seinerzeit die Mimi nie auf der Bühne gesungen hat .


    Schlimm ist allerdings , wenn Sängerinne meine rollen singen zu müssen , die sie nicht ansatzweise so beherrschen wie Maria Callas dies vermochte .

    Lieber Gustav !



    Du nennst 4 verschiedene grosse Callas - Violetta - Abende . Jeder hat Refeernzstatus .


    Persönlich kann ich diese Unterschiede zu den Grossen der damaligen zeit deutlich hören .


    Aus meiner Perspektive war vor allem die " Butterfly " von Maria Callas nicht ein unangreifbarer Gipfel ihrer langen Karriere gewesen . Hier finden wir mehrere Sängerinnen , die diese rolle mindestens genauso intensiv interpretiert haben ( Moffo mit Valletti , Tebaldi mit Bergonzi , de los Angelese , vielleicht auch Scotto und Mirella Freni ) .


    Nicolai Gedda war wahrscheinlich nicht der ideale Partner von Maria Callas gewesen .


    In diesem Zusammenhang muss ich erwähnen, dass ich meine ersten LPs ( Oper ) immer von Freunden meiner Eltern geschenkt bekommen habe, die selbst zumindest Opernliebhaber gewesen waren . Also nicht oreintiert an dem, was die werbung aöls " richtig " , " beste aufnahme " eingeimpft hatte . Dies ist wichtig , weil ich wusste,. dass diese Geschenke mit bedacht ausgewählt worden waren und nicht auf Rat eines Platten - Verkäufers , der viele Werbe-Platten bekommen hatte von bestimmten Labels .


    Es gab " damals " durchaus auch sehr gute Aufnahmen mit anderen Sängerinnen und Sängern ( und Dirigenten und Orchestern ) .


    Gäbe es nicht diese Billig-Reihen mit sehr guten " alten " Aufnahmen , etwa bei WALHALL oder Naxos und Gala und Dante , so wäre die Welt der Oper unendlich ärmer !


    Es gab in den R o l l e n , die Maria Callas bewegend dargestellt und gesungen hat , eben nach ihr keine Grösse mehr, die nur eine Teil ihres Repertoires hätte ausfüllen können .


    Man muss sich ja auch vergegenwärtigen, wie es um die anderen Stimmlagen bestellt ist . W o ist eine Simionato - Nachfolgerin ( bei allem Resepkt für Fiorenzca Cossotto ) oder Barbieri und Stignani ?


    W o sind die legitimen Nachfolgerinnen einer Scotto , Moffo , Tebaldi , de los Angeles ?


    W o sind die Nachfolger der Primi uomini wie franco Corelli , Carlo Bergonzi , Renato Cioni , Giannni Raimondi , Cesare Valletti , Alfredo Kraus , den José Carreras ( vor seiner schweren Erkrankiung ) , Tucker , di Stefano , del Monaco , Bruno Prevedi , Flaviano Labò ?


    Und es gab durchaus gute Tenöre, die ich erst gar nicht aufzählen möchte .


    Bei den Bariton - Stars finden wir fast niemanden mehr . Dies kann man daran alleine festmachen, dass ein Thomas Hampson inzwischen schon als Idealbesetzung eines Germont père gefeiert wird . Die langen Karrieren von Bruson und Nucci haben sich erfüllt .


    Es scheint mir völlig unmöglich zu sein, " Great Voices " beliebig durch Drill zu züchten .


    Es ist ein grosses Geschenk, wenn jemand nur einige der zuvor genannten Saänger/-innen hat erleben dürfen .


    Vor etwa 12 jahren habe ich in einer umfangreichen korrespondenz mit einem keineswegs unbekannten Musikautor ihn aufgrund eines seiner artikels über Pianisten und deren hete angeblich so überragenden technik in den Musikkonservatorien gefragt, wo denn dies e Stars sind, die Mussorgskys " Bilder einer Ausstellung " so im Konzertsaal zu spielen vermögen wie die Refernenzinterpreten von Glenn Gould : Horowitz , Richter und Weissenberg ? Wo die " Tastenlöwen " , die die " Islamey " auch nur manuell interpretieren könne wie Simon Barere oder Cziffra ?


    W o sind die Geiger - Persönlichkeiten wie Zino Francescatti , Nathan Milstein , Szeryng , David Oistrach , Ricci , Michael Rabin und deren Nachfolger(innen ) ? In einer Publikation eines angesehenen Fachblattes ist unter den TOP TEN der Gegenwart nicht einmal mehr Anne - Sophie Mutter vertreten .


    Es geht nämlich um ein Problem , das mit der " Künstlerkrise " engst verbunden ist . Es ist dies die Frage der Künstler-Persönlichkeit !


    Es geht , wenn wir noch weiter in die Tiefe gehen , im Grunde auch um die Kultur als solche .


    Maria Callas hat die in der kultur sich speigelnde existentielle Fragen des Menschen glaubhaft und ergreifend darzustellend und zu singend vermitteln vermocht .


    Dies könne wir eben dann auch i n ihren Aufnahmen sofort hören .



    Beste Grüsse



    Frank

    Lieber Willi :



    es gibt " heute " , ja seit vielen Jahren aussergewöhnlich beeindruckende Piansitinnen .


    Da wäre ich sehr zurückhaltend mit solchen Urteilen .


    Man lese sich nur duch oder höre sich an , was etwa die Argerich über einige ihrer Kolleginnen ehrlich meinend gesagt hat .


    Was Maurizio Pollini über eine italienische Kollegin bezüglich deren Können im Vergleich zu ihm ( gemessen immerhin an seiner wohl besten Aufnahme , den Études von Chopin ) öffentlich geäussert hat .


    Der wirklich hörinteressierte Musikfreund m u s s natürlich bereits sein, das Geld auch für Aufnahmen von Pianistinnen unter der von Dir bei 50 Jahren festgemachten Altersgrenze zu kaufen und vergleichend anzuhören .


    Und man muss wohl auch dazu geboren sein, das sehr oft entbehrungsreiche Leben einer Solistin / eines Solisten erst einmal zu wagen (!) und ggf. dann ein Leben lang beizubehalten , um " gross " werden zu können , wenn die ( Rezensenten- )Götter dies so wollen .


    Es gibt ganz Grosse , die ihre Karriere ganz bewusst auf eine bestimmte Region von Anfang an beschränkt haben . ( Dies gilt auch für Sänger/innen ) .


    Und wie ist das denn mit :


    (1) den wirklich von Künstlern freigegebenen Aufnahmen bzw. deren vermarktung erst post mortem u d ihrer ( über-)grossen bedeutung ?


    (2) wie steht es dabei um die eigene e r l e b t e Wahrnehmung in Oper oder Konzertsaal , im Kammermusikabend oder dem Vortrag von Liedgut versus LP , MC / CD ?


    Selbst bei der omnipräsenten von mir so höchstgeschätzten divina assoluta , Maria Callas , gibt es neben Fiorenza Cossotto ( zu der die Callas ein immer angespannteres menschliches wie künstlerisches Verhälrtnis hatte ) oder Ivo Vinco kaum noch jemanden, der mit Maria Callas zusammengearbeitet hat und keine eigenen - vor allem ökonomischen - Interessen hat .


    Julia Myra hess hat ihren Ruf als bedeutende Piansitin ihrem Engagement im Zweiten Weltkrieg in Grossbritannien zu verdanken und einer bis heute guten Vermarktung .


    Die Grundfarge, die GUSTAV hier angesprochen hat , w a r u m
    dies bei Sängern / Sängerinnen heute so anders ist , bewegt nicht nur einige Opernfreunde hier im tamino - Forum . es gibt in Italien , in dem es nun wirklich einige s ehr gute Sängerinnen derzeit gibt , eigene breite und kenntnisreiche Interessengruppen über die Entwicklung im Operngesang . Diese Probleme werden öffentlich zum Teil und auch ergebnisoffen diskutiert . Aus k e i n e m einzige beitrag dazu war bisher herauszulesen oder zu hören , dass es ggf. auch um die Plattenkonzerne , Produzenten geht ! Im Vordergrund steht der Gesang als solcher . Das ist schon einmal sehr viel wert .


    Viele Grüsse



    Frank

    Lieber Gustav !



    Unter " Risikobereitschaft " verstehe ich in dem konkreten Zusammenhang , dass Maria Callas in Lissabon noch einmal eine weitere , neue Dimension des sehr komplexen eigenen Lebens wie das der ja real exitiert habenden Alphonine Plessis ihren nicht wenigen dokumentierten Interpretationen hinzugefügt hat .


    Ich habe noch nie in vielen jahren über diese Aufführung gelesen, dass ihr nicht auch gerade wegen der Leistung von Maria Callas ein Ausnahmerang zukommt .


    Manch andere Sängerin hat die Violetta oft und lange in ihrem repertoire gehabt . FRage : Gab es eine , selbst der Grossen ihres faches , die zum Abschluss ihrer - Traviata - Karrieren solch ein Wagnis eingegangen ist ( falls sie dies überhaupt können ) , noch einmal eine weitere vertiefende Ausleuchtung der dargestellten und gesungenen Persönlichkeit in einem Opernabend zu riskieren ?


    Wenn andere Sopranistinnen konsequent ihre eindimensonalen sängerischen Möglichkeiten mit einer ohrschädigenden monotonie regelrecht runtersingen , dann sollte man an Maria Callas , Anna Moffo , Renata Scotto oder teresa Stratas denken .


    Selbst die wundervolel Schönsingerin Joan Sutherland hat es geschafft , Violetta in den Breich der unendlichen Langeweile zu singen . Wir lernen bzw. könne daraus lernen , dass eine wirklich begnadte Sängerin bezüglich ihrer stimmlichen Mittel wie Sutherland der Rolle der Violetta keine Seele zu geben vermögen .


    Zu Alfredo Kraus bzw. Mario Serneni :
    Wir sollten vielleicht einmal zusammenfassend auch diskutieren , w e l c h eine Rollenzugang Vater und Sohn Germont zu ihren Rollen hatten . Dies würde hier und jetzt zu weit führen .


    An diesem grossen abend selbst in der Karriere von Maria Callas haben wir einmal mehr erelben können , dass hier - im modernen Sinne formuliert - ein Team auf der Bühne war . Und es hatte mit Ghione einen höchst einfühlsamen Maestro .


    Beste Grüsse



    Frank

    Lieber Gustav :



    Diese " Traviata " der Callas ist zu recht in der " Schwarzen Reihe " bei EMI erschienen .


    Ein Höhepunkt nicht nur in der Diskographie von Maria Callas .


    Maria Callas hat es in Lissabon am 27. März 1958 vermocht , das Problem des Sterbens durch Singen darzustellen und auch glaubhaft zu vermitteln .


    Hier ist der Tod keine hochdramtische Auflösung des Handlungsablaufs der Oper, sondern eine endliche Auflösung einer schon längst dem irdischen Entschwundenen .


    Wer hat dies je so zuvor und später vermocht ?


    Bei der auch hier diskutierten Frage nach der " Rolle der Rollen " der Callas wird auch immer weider ihre Violetta angeführt .
    Als begründung findet sich ein Satz, der besonders auf diese Interpretation zutrifft : Verfeinerung , immer intensivere Verfeinerung , ihrer Mittel .


    Doch gelingt dies alleine ? Kann dies so erreicht werden . Ich formuliere dies so, weil ich denke, dass Maria Callas auch hier nichts dem Zufall l überlassen hat .


    Hier wäre die oft überbordende Vitalität eine Giuseppe di Stefano geradezu kontraproduktiv gewesen . Maria Callas hatte , vielleicht am stärksten durch Cesare Valletti , schon früher Partner in der rolle des Alfredo gehabt, die einem Abend wie diesem auch einen ganz persönlichen gesanglichen , nachhaltig gebleibenen Ausdruck zu verleihen vermochten . Neben valletti , einem ganz grossen stilisten denke ich an Gianni Raimondi . Carlo Bergonzi hätte dies vermocht .
    Alfred Kraus hat bezüglich seines karrierelangen Stilgefühls kaum einen Konkurrenten in seinem Fach je zu fürchten gehabt . Alfredo Kraus benötigt nie aufgesetzte , willkürliche Töne , um das singend auszudrücken, was der Inhalt der Rolle ist .
    Für Maria Callas wie die gesamte übrigens sehr einfühlsam dirigierte Oper an diesem Abend , ein Glücksfall .


    Und Mario Sereni ? Oft als " Hausbariton " der EMi apostrophiert war er ereiner der meistbeschäftigten Baritone seiner zeit . Ob dies immer mit seinen dokumentierten Leistungen in Übereinstimmung zu bringen ist , sei hier dahingestllt . An diesem Abend vermochte er jedenfalls die Rolle des Vater germonts glaubhaft und stilsicher zu singen . Es ist müssig hier zu vergleichen , ob er eine Idealbesetzung ( im Vergleich zu Bastianini und Taddei ) gewesen ist . An diesem Abend war ein integraler Teil einer der ganz grossen Opernabende gewesen .


    Eine zentrale Frage ist mir einmal mehr angesichts Deiner Beschreibung über Alfredo Kraus weider gekommen : Welche Rollenauffassungen hatten denn die Partner der Callas ? Waren deren darstellerischen und sängerischen Möglichkeiten denn immer dieselben gewesen ?


    Dieser Lissaboner Aband mit " La Traviata 2 überzeugt mich einmal mehr , dass Maria Callas auch gerade gesanglich nicht auf einem absteigenden Ast gewesen ist .
    Wenn ein Mensch solche Feinheiten und eben Verfeinerungen in einer nicht einfachen Rolle zu singen vermag , dann muss eine Künstlerin schon ganz aussergewöhnliche " Reserven " gehabt haben .


    Mehr als volle Zustimmung , dass diese Aufnahme ein " Muss " ist und bleiben wird . Selbst Callas - Verächter werden nicht umhinkommen anzuerkennen , dass dieser Mitschnitt geradezu zu den Pflichtprogrammen eines Opernkenners gehört !


    Beste Grüsse



    Frank

    @ tom :


    Rosalyn Tureeck hat die Werke von Bach zum Teil mehrfach auf LP eingespielt .


    Glenn Gould hat in seiner letzten Aufnahme ( Flügel : Yamaha , New York City ) der " Goldberg - Variationen " ausdrücklich darauf hingewiesen, dass er sich an damald ausdrücklich an dem Vorbild der romantisierenden Interpretation von R. Tureck angelehnt hat .


    Dies ist anders als seine erste Studioaufnahme und sein Mitschnitt aus Salzburg .


    Meine Ausführungen sind zunächst rein deskriptiv und keine Wertung .


    Ob mir Turecks oder Gould II ( Studio ) nun gefallen , das ist eine ganz andere Sache .


    Edwin Fischer spielt nicht " romantisch " bei J S Bach, sondern , so wie ich ihn höre , auf eine ganz andere Weise auch romantisierend .


    Bei dem WTK I , II präferriere ich allerdings eindeutig Samuil Feinberg und Sviatoslav Richter .


    Nebenbei : Völlig albern finde ich etwa , wenn der Hausrezensent der Düsseldorfer rechts-konservativen " Rheinischen Post " schreibt , dass
    man den ersten Teil des WTK und den zweiten Teil Gulda bzw. Gould zurechnen müsse . begründen konnte er dies natürlich nicht ( in . " Klassik scheibchenweise " , Teil 1 ) .


    Frank

    " Kampfpreise " machen Aufnahmen weder besser geschweige den gut .


    Roslyn Tureck hing bei J S Bach immer einem schrecklich romantisierenden Stil an .


    Hätte es die( überflüssigen ) 4 CDs in der reighe " Great Pianist of the century " ( 1998 / 1999 ) nicht gegeben und den Jubelartikel in der sonst eher musikfreien Wochenzeitung " Zeit " kaum ein Mensch hätte sie in Europa überhaupt noch wahrgenommen .


    Turecks interessanten Aufnahmen sind die , in denen sie nicht J S Bach spielt .


    Frank

    Lieber Thomas :



    es ist nicht falsch , wenn jemand schreibt , dass in den 1980er jahren ( und vor allem noch früher ) die statistische Gesamtzeit für Kultur in ARd wie ZDF höher war .


    Du weisst in diesem Zusammenhang korrekt darauf hin, dass wir alle heute einen gar nicht vergleichbar grösseren Zugang zu zig Sendern via Kabel - TV oder Satelitten-Schüsseln haben .


    Dabei spielen ARD wie ZDF für mich jedenfalls keine besondere Rolle ( mehr ) .


    Zu meiner Schulzeit , Du erwähnst ja den Zeitraum ab meinem Stduium in Köln , gabe es nicht viele Möglichkeiten, nichtdeutsche sender zu sehen .


    Wir waren also auf eine grenznahe Wohnsituation oder Auslandsaufenthalte angewiesen , um mehr an Kultur via TV erelben zu können .


    Wir haben noch nie zuvor so viele Chancen gehabt , etwa via amazon.com u.a. Platten , DVDs , CDs , Bücher aus zig Ländern nach hause zu bestellen . Ich halte dies für eine umgemeine bereicherung , unser persönliches Wissen stetig zu vermehren und alte Aufnahmen uns wieder zugänglich zu machen .


    Die überragende Bedeutung der englischsprachigen Fachliteratur ( jedenfalls in der Medizin ) begann in Deutschland spätestens schon Mitte der 1960er Jahre .


    Die freien Reisemöglichkeiten in andere länder, über die Du angesichts Deines Besuches eines grandiosen Recitals von Aldo Ciccolini gerade berichtet hast , beweist, dass wir ganz andere möglichkeiten haben , " unsere " bevorzugten Künstler fast müheleos live erleben zu können .


    Fernsehen kann aus meiner Sicht niemals diese Abende ersetzen .


    Wir sollten sehr froh sein, dass wir endlich diese grenzübergreifenden Möglichkeiten haben .


    Und für mich , wie meine Eltern und Grosseltern , war es dabei immer sehr wichtig, sich mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen treffen und austauschen zu können .



    Der deutsche Kulturinteressierte sollte sich bitte auch einmal in die Lage von Menschen versetzen, die diese Jahrzehnte vielleicht überwiegend in anderen Ländern erlebt haben .


    Die behauptung , Frédéric Chopin sei " genetisch " halb Pole und halb Franzose gewesen halte ich in dieser Eindimensionalität wie auch Bernd ( " zatopek " ) für höchst problematisch .


    Beste Grüsse



    Frank

    Liebe Schumann - Erforscher !



    Es gibt eigentlich mehrere mindestens gute Bücher über Robert Schumann seit der Biographie von v. Wasielewski ( 1856 ), die man unbedingt kennen sollte .


    Dann vor allem die Aufzeichungen der Schumanns selbst . Ohne sie kann man vor allem auch die Sprache und den Stil von Robert Schumann nicht verstehen .


    Bezüglich der Krankenakte von Robert Schumann in Endenich sind die Veröffentlichungen von Professor Franken , jetzt Freiburg i. Br. , unverzichtbar . Dort finden wir auch die erhaltene Krankenakte Schumanns aus 1854 - 1856 .


    Da der Streit um Schumanns Krankheiten von dem Leipziger Neurologen Möbius begonnen worden ist und durch eine sehr überzeugende Antwort des jungen , später international renommierten Psychiaters und Neurologen H. W. Gruhle in einer Fachzeitschrift beantwortet wurde , wird man kaum umhinkommen , diese beiden Arbeiten zu lesen .


    Lesenwert ist die zweite Publikation des Psychiaters T. Payk ( Bonn
    und Bochum ) . Payk kommt darin zu der Daignose " manisch - depressive Psychose mit aufgesetzter progressiver Paralyse " ( dies entspricht auch dem ergenis von Prof. H. W. Gruhle .
    Dies ist auch der aktuelle weitestgehend anerkannte Forschungsstand führender Psychiater ( etwa. Prof. H j Möller , München , in : Möller, H J Hrsg. ) : " Psychiatrie und Psychotherapie ", 2 Bde , Springer , Heidelberg ) .



    Eine auch wissenschaftliich hochinteressante Interpretation verdanken wir der französischen Psychiaterin C. Pascal ( 1907 ) . Ausgehend von dem Schiziphreniekonzept Emil Kraepelins und unter einbeziehung der französischen Schulen in der Psychiatrie erweitert sie die Einengung von Möbius auf die Diagnose Schizophrenie und die wahrscheinliche Diagnose von H W Gruhle " manisch - depressive Psychose " um eigene Erörterungen zur Psychodynamik in Schumanns Krankheitsverlauf .


    Auf den Artikel von Prof. em. U H Peters im Deutschen Ärzteblatt ( Jg 107 , Heft 22 , 4. Juni 2010 , pp. 969 - 971 ) hatte ich nach Eingang des Heftes hier auch im http://www.Tamino-Klassikforum.at mit einem Kurzkommentar hingewiesen . Der Artikel ist als Lektüre so verzichtbar wie die der Publikation vorausgehenden Bücher von U H Peters .


    Bezüglicher der Werke sei auf das im Bärenreiter-Verlag 2006 erschienene " Schumann - Handbuch " verwiesen . Dieses leidet bezüglich der Persönlichkeit Schumanns leider sehr unter der Ideologisierung Schumanns .


    Nach wie vor sehr interessant ist die Gesamtausgabe der Werke Schumanns im Druck durch Clara Schumann und Johannes Brahms .


    Aktuell würde ich zum Kauf der kommentierten Ausgaben bei Henle raten .


    Viele Grüsse




    Frank

    Lieber Thomas ,


    und besonders auch an alle, die Ciccolinis Kunst noch nicht ( näher ) kennen !



    Angesichts der nun seit etwa 20 Jahren anhaltenden Focussierung auf die Debussy - Interpretationen durch Gieseking und Michelangeli ist es erforderlich, auch das Ohr auf andere herausragende Aufnahmen zu richten .


    Dazu gehören wohl zweifelsfrei Vlado Perlemuter und Aldo Ciccolini.


    Bei Ciccolini kann der Hörer tatsächlich eine andere, neue Sicht heraushören , die fasziniert .


    Eine absolute Kaufempfehlung.


    An anderer Stelle hatte ich bereits auf Ciccolinis Interpretation der h - moll - Klaviersonate von Frédéric Chopin hingewiesen .


    Es ist wirklich faszinierend, mit welcher Vitalität bei erhaltener sehr guter Technik Ciccolini diese Sonate zu spielen vermag .


    Der letzte Satz ist von solch einer Virtuosität, ohne dabei das Tempo über die Vorschriften hinaus zu beschleunigen, so dass wir im Vergleich von etwa 30, 40 anderen Aufnahmen sagen müssen, dass Aldo Ciccolini zu den herausragenden Interpreten gehört .


    Dies ist ganz grosses Klavierspiel !


    Beste Grüsse



    Frank

    Liebe Schumann - Verehrer !



    (1) Vollste Zustimmung zu Joahnnes ( Roehls ) heutigen Ausführungen um 12:24 Uhr hier im TF !



    (2) Das erste Buch von Udo Rauchfleisch über Robert Schumann hat , unabhängig von rein wissenschaftliche Diskussionspunkten , einen grossen Vorteil : es indoktriniert nicht und hat ein sehr sorgfältig zusammengestelltes Werkverzeichnis im Anhang .


    Ob wohl ich bezüglich der Lebensgeschichte und möglichen Krankheiten bekanntlich eine andere Meinung habe als Udo Rauchfleich, damals Psychologe in der Poliklinik für Psychiatrie der Universität Basel , kann ich die aufmerksame Lektüre des Buches nur empfehlen .


    (3) N e u hinzugekommen ist die Behauptung in einer der Fernsehsendungen über Robert Schumann in der letzten Woche , Schumann sei homosexuell gewesen .



    (4) Den " Höhepunkt " der neuen " Mitteilungen " über Robert Schumann kann der geneigte Leser nachlesen unter " Abgeschoben ins Irrenhaus " im aktuellen Heft des ' Deutschen Ärzteblattes ' ( Jg 107 , Heft 22 , 4. Juni 2010 ) geradezu fassunglos staunend lesen .
    Verfasser ist der emeritierte Ordinarius für Psychiatrie und Psychoatherapie Dr. Uwe Henrik P e t e r s ( Spitznamen : Mainzelmännchen , weil er vor seiner letzten Universitätstätigkeit in der Mainzer Psychiatrie tätig war ) .


    Von der Lektüre der zuvor erschienen Bücher von Herrn U. H. Peters ist dringend abzuraten .



    Viele Grüsse


    Frank

    Lieber Bernd ,


    lieber Johannes !



    Grundsätzlich kann man ohen sich zu verbiegen, den Ausführungen von Dir , Johannes , über den Zugang zu Robert Schumann folgen .


    Solange die " Kinderszenen " noch immer dazu missbraucht werden , als " Musik für Schwangere " klassifiziert werden und die "Träumerei " deraus in Werbespots ( wie andere " Reisser " ) missbraucht werden, wird es kaum gelingen können , den Hörer an dieses Werk heranzuführen .


    Es gibt eine direkte Korrelation zwischen Rezensent , Werk und Interpret(en ) . Am ausgeprägtesten ist dies nach meiner Erfahrung in England ; dort in ' Gramophone' .
    So können Karrieren zumindest stark beeinflusst werden .


    Man braucht im übrigen keineswegs alle " besprochenen und gehörten Aufnahmen " tatsächlich zu kennen . Der Name eines Musikkritikers ist der Massstab .
    Der Chefmusikkritiker der immerhin renommierten New York times , A. Tomassini , hat in seinem Blatt in New York City eine umfagreiche Besprechung einer Opernpremiere in london geschreiben, die er nie gehört und gesehen hat . Durch einen Zufall ist dies bekannt geworden .


    Und die " besprechungs - CDs " wie die " Rezensentenexemplare von Büchern " tun wohl ein übriges .


    Ein wirklich spannendes Thema .


    Viele Grüsse



    Frank

    Lieber Bernd :



    Danke für deine Hinweise .


    (1) Einen sehr im besten Sinne verinnerlichten Text findest Du in der letzten Samstag-Ausgabe der " Frankfurter Allgemeinen Zeitung " . Verfasserin ist Eleonore Büning .
    es geht gerade auch um Robert Schumanns " Kinderszenen " .
    Das ist am Ende besonders wirklich sehr innig , schumannnah geschrieben .


    (2) Mit dem "Carnaval" hatte ich und habe ich meine Probleme . es geht mir wie Dir .


    Die Pianisten interessanterweis e offensichtlich überhaupt nicht . Vorausgesetzt man geht von der Fülle der Aufnahmen aus . Diese erdrücken uns regelrecht .
    Ohne dies jetzt im Einzelnen ausführen zu können mag dies darin begründet liegen, dass der " Carnaval " wohl nur aus der zum Zeitpunktt der Komposition bestehenden Lebenssituation Schumanns zu verstehen ist ( komponiert 1834 / 1837 ; veröffentlicht 1837 mit Hinweisen an Moscheles ) .
    Schumann selbst schreibt ja an I. Moscheles , dass er die Überschriften erst später hinzugefügt habe ; also nach dem " Componiren " . dies findet sich - übrigens nicht ganz wahrheitsgemäss - auch in Schumanns Angaben zu den Überschriften zu seinen " Kinderszenen" . Dazu hat dann Frau Büning in der " FAZ " einiges angemerkt, dass wir in der üblichen schumann-Literatur nicht finden .


    Persönlich finde ich, dass ich den " Carnaval " ohne den Bezug zu den biographischen Daten nicht genauer zu kennen ( dazu . A. Edler : Schumann-Handbuch . 2006 , 229 - 231 ) vielleicht sogar erst als eine der letzten Aufnahmen anhören würde .


    Nach meiner Wahrnehmung sind die Interpretationen auch so unterschiedlich wie bei keinem anderen Werk für Klavier solo von Schumann .


    es ist auch interessant, dass der " Carnaval " sich gerade bei den Pianisten der jüngeren Generation enormer Beliebtheit erfreut . Leider finden wir in den Booklets keine Hinweise dafür .



    (3) Es würde mir nicht schwerfallen, aus meiner Aufnahmenzusamenstellung mich für e i n e Aufnahme zu entscheiden .


    In meiner Besprechungsreihe im Forum der " Klassikazente" ( Zeitschrift der DGG / Universal ) 2004 habe ich dies so geschrieben ( dieses Forum ist wohl seit ca. zwei Jahren geschlossen ) .


    Bei den 4 SMPHONIEN wäre meine Kaufwahl in wenigen minuten entschieden :


    1. und 2. Symphonie : George Szell , Cleveland Orchestra ;


    3. Sy. " Rheinische " : Carlo Maria Giulini , Los Angeles


    4. d - moll : Wilhelm Furtwängler .


    Wenn man so verfährt , dann schleudert es einem entgegen : Sie haben wohl keine anderen Aufnahmen !


    Alles schon erlebt .


    Es gibt - vor allem vom breiten Publikum herbeigesehnt - so etwas wie eine " herrschende Meinung " ( ähnlich wie in der Rechtsprechung ) , was " gut " und " richtig " interpretiert ist . Dies muss den Hörer eher misstrauisch machen ; jedenfalls so er sich bemüht , eine eigene Meinung zu erzielen .


    Es gab schon " vergleichende rezensionen " von bis zu 100 verscheidener aufnahmen . Zur Verblüffung fanden sich dann in der zusammenfassung dann drei von fünf " empfohlenen Aufnahmen" die überhaupt in dem Text nicht besprochen waren .


    Das erinnert dann doch sehr daran , wie etwa Gutachten " geleswen " werden .
    Es zählt die Zusammenfassung am Ende .


    Beste Grüsse



    Frank

    Lieber " KSM !


    Da Tobias Koch ja sehr viel in Düsseldorf spielt ( unter anderem vor kurzem noch im Haus der Ärzteschaft in D - Golzheim ) , ist er schon wegen der breiten Darstellung in der lokalen Presse wie auch in örtlichen Fachzeitschriften ( Medizin ) natürlich bekannt .


    Er kombiniert öfters seine Interpretationen mit allgemeinen Besprechungen nicht nur von Schumanns Werken .


    So auch jetzt im Rahmen des diesjährigen Schumann-Festes .


    Um direkt auf Deine Frage zurückzukommen .


    Mit Robert Schumann selbst kann man sagen , dass es " des Lernens kein Ende " ist .


    Robert und Clara Schumann haben in Düsseldorf auch Instrumente des damaligen Düsseldorfer Klavierbauers Klems verwendet .


    Darin liegt ein besonderer reiz auch dern Aufnahmen, die Tobias koch darauf spielt .


    Insofern finde ich schon lange, dass wir dies e interpretationen durchaus zum Vergleichshören heranziehen sollten .


    Koch ist übrigens eng mit der Robert - Schumann - Musikhochschule verbunden .


    Nicht richtig ist, dass die Schumanns nur auf Instrumenten von Klems , Düsseldorf , gespielt haben .


    Aus meinen Unterlagen zum Schumannfest 2010 entnehme ich , dass Tobias Koch am Samstag, den 12. juni 2010 in Bonn - Endenich gastieren wird .


    T i p p . Zumindest Wert einmal eine CD kaufen .


    Das lohnt sich .


    Grüsse


    Frank


    PS.: Unter uns: Es gibt deutlich schwächere Aufnahmen und Konzertwiedergaeben von Werken Schumanns durch Mitglieder der Schumann-Muikhochschule .

    Lieber Thomas !



    Dein Vorschlag ist eine sehr gute Lösung .


    Daher habe ich fast immer - Du weisst dies - die Doppel - Cd von Aldo Ciccolini mit Werken von Schumann und Brahms für den bereich Klaviermusik empfohlen ( EMI ; 2 CDs ) .


    Dann müsste man sich darüber - endlich ! - klar sein , was jemand unter " romantischer Klaviermusik" versteht .
    Arthur Rubinstein , eine d e r Chopingrössen , rechnete zeitlebens Chopin viel eher der mozartverbundenen Klassik zu . Dies lässt sich aus der Biographie Chopins und seinen Aussagen über Musik auch sehr gut begründen .


    Und gab es nicht auch jahrelang den heftig geführten Streit über die Stellung Mendelssohns als " Klassiker unter den Romantikern " oder " Romantiker unter den Klassikern " ?


    Es gibt grossartige Aufnahmen des Liedguts von Schumann wie auch dessen Kammermusik ( diese wurde im http://www.Tamino-Klassikforum.at bereits besprochen ) .


    Meine Empfehlungen sollten um die teile Symphonien , Kammermusik ,
    Violinkonzert , Cellokonzert ergänzt werden .


    Walter T. hat sehr vieles bereist früher über das Violinkonzert geschrieben . Besser kann man dies wohl nicht verfassen . Dies ist auch im Schumann - Handbuch sogar schlechter ! ( Metzler & bärenreiter , 2006 ) .


    Wer noch LPs hat oder diese besorgen kann , der ist eindeutig auf der ganz sicheren Seite .


    Beste Grüsse



    Frank


    PS.: Auch Samson Francois hat Schumann in seinen Konzerten gespielt .


    Dass die ankündigung von EMI noch nicht realisiert worden ist, kann man sich nur dadurch erklären , dass der EMi - Konzern wohl in mehreren Stücken verkauft werden wird .


    Ein weitere Frage ist , ob es sich " lohnt " zum Teil horrende Presie für eine CD auszugeben .

    @ luis.keuco



    Musik ist eine Frage dessen, was sich - nachweislich - im gehirn abspielt und , so man eines hat , in dem Herzen .


    Nicht in teuren HiFi-Geräten .


    es gibt nicht wenige, die aus der Partitur den Klang herauslesen können .



    Meine Liste ist keine Vollständigkeitsliste , sondern ausdrücklich eine persönliche Empfehlung !
    Auch Lesen und Verstehen(wollen)spielen sich intrazerebral ab .


    Frank

    Lieber Bernd ,



    entscheiden mus s letztendlich jeder für sich selbst .


    Ich habe vorhin hier bei Tamino eine Liste der Interpretationen für die Werke für Klavier solo und das Klavierkonzert in a - moll Opus 54 zusammengestellt , die vor allem ich ( und dann auch andere Liebhaber der Kompositionen von Schumann ) als herausragend ansehen .


    Dies ist immer nur eine Empfehlung und hat auch keinen grösseren Anspruch .


    Bezüglich der Toccata in C - Dur opus 7 habe ich die Problematik, verschiedene Interpretationen an dem Werk zu messen, 2006 besprochen - In meiner jetzigen Liste habe ich die beiden gegensätzlichen Interpretationsstile in mehreren Aufnahmen so zusammengestllt, dass niemand nur eine Richtung kennenlernt .


    Jemand aus dieses Forum hat mir 2008 f. Bruckner wie einiges von Mahler an exemplarischen Beispielen aus seiner Sicht sehr nahegebracht . Dieses s grosse wissen von Walter T. hat enorm viel in mir und meinem Zugang , vor allem bei Bruckner , verändert und erweitert .
    Bis zu dieser Zeit hatte ich mit nton Bruckner regelrechte Probleme gehabt .
    Mein an früheren Empfehlungen von immerhin Musikwissenschaftlern gewachsenes Bild hat sich durch diese Hinweise auf eine Reihe von Dirigenten usw. nahezu völlig verändert .


    Ob ich einen komposition mag hat sich noch nie daran orientiert , dass eine Aufnahme dann doch eher nachrangig war .


    Durch Deine Vorstellung hier Deiner CD - Regale weiss ich, dass Du auf jeden Fall Platz hast , eine Reihe von Ergänzungen etc. vorzunehmen .


    Was ich bei CDs wie bei Fachliteratur auf jeden Fall vermeiden würde ist , mir nicht die ganz wichtigen Werke zu kaufen .


    Ich kenne nicht wenige Ex - studenten , die an der Oreintierung am Mittelmass doch am grossen studienziel vorbeistudiert haben .


    In der Fachliteratur ist es doch bundesweit fast übereinstimmend so, dass die bedeutenden Bücher ( Lehrbücher , Kommentare ) immer vorkommen .


    Vielem Grüsse


    Frank

    Liebe Schumann - Freunde !



    Heute vor 200 Jahren wurde Robert Schumann in Zwickau geboren .


    Schumanns Schaffen als Komponist wird in erster Llnie an seinen
    Werken für Klavier solo und seinem ebenso berühmten Klavierkonzert hervorgehoben .


    Der Satz , dass ein Künstler mit den Werken für Klavier solo dieses romantischsten aller Komponisten keinen Klavierwettbeerb gewinnen könne , sollte sehr nachdenklich stimmen .


    Zwischen etwa 1985 und 1994 war es dann auch sehr schweirig , schumannsche Werke überhaupt auf CD kaufen zu können . Dazu zählten sehr überraschend auch die berühmten Interpretationen durch Claudio Arrau .


    Meine nachfolgende Zusammenstellung ist nicht vollständig . Sie umafsst meine vieljährige hörerfahrung , meine Kenntnis von wichtigen rezensionen in internationalen Fachzeitschridten und dem Rat ausgewiesener Schumanninterpreten .


    Hinzu kommt der mehrjährige Meinungsaustausch in meiner mitgliedschaft der Schumann - Gesellschaft mit Frau Dr. med. Gisela Schäfer , Düsseldorf , die sich als Geschäftführendes Vorstandsmitglied der Düsseldorfer Robert - Schumann - Gesellschaft e.V. international anerkannnte und bleibende Verdienste um die Erforschung der Werke wie des Lebens von Schumann , seiner Frau Clara und desen Familie erworben hat .


    Wesentliche Aufnahmen von grossen Schumann - Interpreten wie z.B. Alexis Weissenberg ( seine sämtlichen Aufnahmen sollten 2005 durch EMi wiederveröffentlicht werden ; Michel Glotz , pers. Mitt., 2005 )
    sind bisher nicht erfolgt . Dabei haben führend e Musikwissenschaftler und Musikkritiker wie Bryce Morrison bereits 1999 gefordert : " All of his recordings should be reissued " ; 'Gramophone' ) sind bis heute nicht zugänglich .


    Wie alle solche Empfehlungen ist auch diese Zusammenstellung nicht völlig frei von einer werkbezogenen subjektiven Hörweise und Auseinandersetzung mit deren entstehungsgeschichte , der rezeption und den Kämpfen nach schumanns frühem Tod über die " Richtigkeit " etwa von Metronomangaben . So etwa in der Ausgabe von Clara Schumann . Hier konnte Johannes Brahms in der Diskussion mit Clara Schumann Entscheidendes beitragen . Ohne dass ich dies hier weiter vertiefen möchte .



    ABEGG - VARIATIONEN Opus 1 :
    Clara Haskil
    S Richter
    W. Kempff
    Imogen Cooper ( Label : Ottavo )



    PAPILLONS Opus 2 :
    Kempff ( BBC Legends )
    S. Richter
    A. Gavrilov ( EMI )



    DAVIDSBÜNDLERTÄNZE Opus 6 :
    Cortot
    Weissenberg
    Pollini
    Arrau



    TOCCATA C - DUR Opus 7 :
    Josef Lhévinne ( in: " Great Pianists of the Century " )
    Vladimir Horowitz
    Emil Gilels ( Naxos )
    Youri Egorov



    CARNAVAL Opus 9 :
    Benedetti Michelangeli ( EMI )
    Rachmaninov
    Weissenberg ( EMI , LP )
    Francois - René Duchable ( Virgin Classics )



    KLAVIERSONATE Nr. 1 fis - Moll Opus 11 :
    Vanessa Wagner
    Emil Gilels ( frühe Aufnahme )
    Maurizio Pollini
    Alexis Weissenberg ( RCA ; LP )



    FANTASIESTÜCKE Opus 12 :
    Arthur Rubinstein
    Yves Nat
    Martha Argerich ( EMI )
    Harold Bauer



    ÉTUDES SYMPHONIQUES - mit Variationen - Opus 13 :
    Alexis Weissenberg ( Live ; 1982 ; Aura / Ermitage )
    Sviatoslav Richter
    Georges Cziffra




    KLAVIERSONATE Nr. 3 f - Moll Opus 14 :
    Horowitz
    Bernd Glemser



    KINDERSZENEN Opus 15 :
    Weissenberg ( EMI Toshiba , Japan )
    Argerich
    Aldo Ciccolini
    Radu Lupu



    KREISLERIANA Opus 16 :
    Horowitz ( CBS / SONY )
    Martha Argerich
    Claudio Arrau
    Wilhelm Kempff ( DGG , GA )



    FANTASIE C - DUR Opus 17 :
    Martha Argerich
    Vladmir Horowitz ( EMI , frühe Aufnahme )
    Weissenberg ( EMI France ; LP )
    Richter ( Live , IX. 1979 ; EMI ; LP )



    ARABESKE Opus 18 :


    Weissenberg ( EMI Toshiba )
    W. Kempff ( DGG ; GA )
    Emil Gilels
    S. Richter



    HUMORESKE Opus 20 :
    Horowitz ( DGG )
    Weissenberg ( EMI France )
    Radu Lupu
    Philippe Bianconi ( Label : Lyrinx )



    KLAVIERSONATE Nr. 2 g - Moll Opus 22 :
    Vladmir Horowitz
    Martha Argerich
    Alexis Weissenberg



    FASCHINGSSCHWANK AUS WIEN Opus 26 :
    Benedetti Michelangeli ( DGG )
    Andrei Gavrilov ( EMI )
    Marta Deyanova
    Jörg Demus



    ALBUM FÜR DIE JUGEND Opus 68 :
    Alexis Weissenberg ( EMI Toshiba )
    Jörg Demus
    Laura Alvini



    WALDSZENEN Opus 82 :
    Kempff ( DGG ; GA )
    Haskil
    Arrau
    Radu Lupu



    KLAVIERKONZERT a - moll Opus 54 :
    Dinu Lipatti / Ernest Ansermet
    Dinu Liaptti / H. v. Karajan
    Yves Nat
    Martha Argerich .




    Viele Grüsse



    Frank

    Lieber Bernd :



    Wer sich mit dem kompositionen Robert Schumanns auskennt und lange zeit beschäftigt hat, der wird kaum zu einem anderen Ergebnis als ich hier kommen können .


    Das Problem bei dem Kauf von " Boxen " ist eben, dass der käufer, der nicht über die erforderlichen finanziellen Mittel verfügt, dann leider auf meist nachrangigen Aufnahmen sitzenbleibt .


    Ich denke dann immer an junge Klassikfreunde , die nicht so leicht an " Drittmittel " herankommen , um ihre CD-Bestände zu füllen anstatt sich für das Studium höherrangige Fachliteratur zu kaufen .


    In der Humanmedizin ist es meiner Meinung nach sicher sehr viel sinnvoller , sich ein sog. " Grosses Lehrbuch" zu kaufen und daraus sein Wissen zu beziehen ( neben der Praxis ) als durch das Kaufen mehrerer " Kompaktbücher " oder gar Skripten .


    Unter sorgfältiger Abwägung vor allem des Einzelfalles bin ich der Meinung, dass es weitaus sinnvoller ist, sich sehr guite Einzelaufnahmen zu kaufen . Nach und nach kann sich jeder dann seine eigene Schumann - Edition zusammenstellen .


    " Man " braucht keine zig Gesamtaufnahmen der z. B. der Symphonien von Schumann .


    Zunächst würde ich mir von jeder der vier Symphonien eine sehr gute Aufnahme kaufen . Und dann gff. eine Sammlung auf- und ausbauen .


    Viele Grüsse



    Frank

    Lieber Bernd :



    K e i n e der beiden " Boxen " erfüllt auch nur annähernd das,


    was wir uns von sehr guten Aufnahmen der Kompositionen


    Robert Schumanns erwarten dürfen .


    Wenn Du Dir die Werke Schumanns systematisch geordnet


    kaufen möchtest , dann bitte nur in Einzelaufnahmen .


    Beste Grüsse ,


    Frank

    Liebe Freunde :


    ( so ich denn hier wie in der Partei welche habe ) .


    Also : Meine regierungsverklärungen hat meine laibaigene Segräterin geschribben .


    Wenn meine mündlichen verführungen von niemandem so recht verbbabelt worden sind , dann ist das nicht meine Schuldlosigkeit .
    Ihr habt mich schliesslich 4 fach zu Eurem Bundeskanzler gewählt . Ohne Walmchinen wie in Flodida .


    Dann habbt ihr mich nicht mehr geliebt . Und was ihr davon habbt , das seht ihr jetzt . Selbst Dir Nr. 1 im Staat ist geflohen .


    Daß gab es zu mainer Zeidt jedenfalls nicht . Da härrschte ordnung . und die Landschaften blühten .


    Also daraus schließen wir : ehret Eure meister !


    Euch noch alles Gute !


    Frank


    " Nur wer die Form beherrscht, darf sie verletzen !"


    PS.: Wenigstens Wolfram ( von Eschenbach ) hat mich noch nicht vergessen . Danke Dir , Wolfram !

    Liebe Grossmeister der deutschen Sschrift ! ( Nicht Sprache )



    AcomA = Siamak hat in allen Foren fast alles klein geschrieben .
    Dennoch ist er in Neurochirurgie 1994 habilitiert worden ( in Deutschland übrigens ) .


    Ein " ß " gibt es ausser in der teutonischen Schrift nirgendwo auf dieser Welt . Seit mehreren jahrzehnten schreiben gerade auch die Bildungsschichten statt das eben international üblich dass .


    Wer ein Notebook ( warum eigentlich nicht ' Notibuch' ? ) besitzt , der wird sehr schnel, feststellen , welch enormen Unterschiede da von Land zu Land auf der Tastatur zu finden sind . Man denke nur an das Amerikanische ( ich habe solch ein Nootebook von " hp " ) . Dann die Besonderheiten im Französischen und den weiteren Weltsprachen Spanisch oder Portugiesisch mit den sprachentypischen Normalitäten .


    Wer die wissenschaftliche Literatur aufmerksam durchforstet ( gerade auch die deutsche ) , der wird kaum eine Publikation in deutscher Sprache finden !


    Und zur erinnerung : Der oberste deutsche Europäer Helmut Kohl aus dem Znetrum der deutschen Sprache stammend hat n i e etwas dafür getan, das im Rahmen des EU - Planes Deutsch auch nur wichtig werden sollte .


    Grüsse sowohl an die Fans des " Duden " ( deutsche Version ) , des " Grossen Wahrig " ( bestes Nachschlagewerk ) oder die Freidenker ( die die Starrheit der Sprache schon immer zu sprengen vermochten ) !


    Frank

    Lieber Farinelli :



    Ich finde Deine Stilmittel überall wieder . Manche Autoren sind gerade auch deswegen bekannt geworden .


    Die aktuelle Düsseldorfer Tristan - Deutung halte ich für sehr künstlich . Weit entfernt von den uns bekannten literarischen Vorgaben wie auch von dem , was Du über Wagner selbst hier geschrieben hast . Wer sich nicht intensiv mit dem Stoff beschäftigt ( hat ) , der musss ein völlig falsches Bild bekommen .


    Das Publikum ist keine Spielwiese für vielleicht sogar ambitionierte Regisseure . Pretre und Giulini haben dies in scharfer Form schon vor 40 Jahren klar dargestellt und begründet . Für jeden heute noch nachlesbar .


    Die Pianistin M. Uchida hat über W A Mozart schlicht gesagt , dass er ein " italienischer Komponist gewesen sei " bezüglich seiner Kompositionstechniken .


    Die einzige " Revolutionsoper " , die ich kenne und die auf Fakten beruht , ist " Andrea Chénier " von Giordano .


    Auch Ludwig van Beethoven war kein Revolutionär im politischen Sinn .
    Es sei hier dahingestellt , warum er sich letztlich mit den herrschenden Fürstenhäusern seiner Zeit so komplikationslos arrangiert hat . Im Vordergrund gestanden haben dürften rein wirtschaftliche wie soziale Überlegungen .


    Im grösseren Zusammenhang ist leider der Beitrag von Engelbert ( = real name ) untergegangen über Frank Martins Oratorium . Hier sehe ich einen interessante Möglichkeit , einmal darüber zu diskutieren, ob es möglich ist , neue Bahnen zu gehen , um ein Requiem oder ein Oratorium auch mit den modernen Techniken der Bilddarstellungen aufzuführen .


    Aber dies hier näher auszuführen hiesse , dass ich mich selbst vom Kernthema entfernen würde .


    Viele Grüsse Dir und nach Köln !




    Frank

    Ich lese recht gerne Deine Ausführungen auch zu anderen Themata .


    Hier geht es um ein konkretes Thema , das ggf. in Verbindung mit dem Beitrag von Engelbert über das oratorium von Frank Martin gesehn werden sollte .


    Dein durchgängiger Aufbau Deiner texte ist interessant auch hinsichtlich Deine Sprache anlysiert zu werden . Hier jedenfalls hat mich dies nicht dem eigentlichen Thema näher gebracht .


    Es erinnert ( zu ) stark an ein Aneinanmderreihen von Sprach- und Bezugsblasen , die nicht durch einen roten Faden verbunden sind .
    Dies macht einen kurzen Reiz aus wie mehrere ungleiche Nadelstiche , aber verändert völlig das eigentliche Thema .


    Ein nicht neues Stilmittel .


    Inhaltlich substantiell bringt es uns nicht nur nicht weiter . Es wirft uns in der Diskussion zurück und lenkt - geschcikt gewollt im übrugen - weit weg von dem Kern der Diskussion .


    Nur Gottfried von Strassburg zu erwähnen wird dem Tristanstoff nicht gerecht ( obwohl sich solch eine Diskussionseinlage sicherlich gut macht wie die eingestreuten Verwendungen von Fremdwörtern ) .
    Auch die bei Dir als Stilmittel immer weider zu findende heranziehung von festen Redewendungen , besonders aus dem Englischen und Amerikanischen , ist interessant , bribt uns in der Thematik aber nicht weiter . Dieses Stilmittel verwirrt vor allem den, der es nicht von vornherein streicht .


    Das Hinzufügen von immer neune Nebenthemata füllt Zeilen . Aber ich kann keine direkten Zusammenhang etwa zwischen Beethovens eher idealisierender Bürger - Oper " Fidelio " und dem Inszenierungszweck erkennen .


    So einfach ist das , mein lieber " Farinelli " !


    Frank

    Lieber Wolfram :


    Das sind direkt zwei sehr spannende Themen !


    Die von Dir sehr zu recht angesprochene Obrigkeitshörigkeit ( wenn wir darunter auch die " Vorgesetzten" einbeziehen ) besteht unverminderts fort . Vielleicht unter einem veränderten Blickwinkel . ber oft mit derselben Konsequenz .


    ich denke, dass die menschen sich im Grunde nicht wirklich verändert haben . Da wird ( zu ) viel an zeitgeist und Modeströmungen hineininterpretiert .
    Die " Liberalität " in Bezug auf Sexualität und was damit zusammenhängt , war meines Wissens in Romanen wie " Kin Ping Meh "
    ( das ist immerhin Weltliteratur ) oder in Berichten über die Lebensstile im sog. Alten Griechenland ( das von dem CDU - Politiker und Jesuitenschüler aus St. Blasien Dr. iur. Heiner Geissler , früher sogar einmal Familienmiinister , als die unverrückbare Weige unserer heutigen Kultur gespriesen wird ) sehr viel " umfangreicher, freier ( immer bezogen auf das derzeitige Sexualstrafrecht in Deutschland , nachzulesen in : Fischer : StGB. Kommentar . C. Beck ) ; im sog alten Rom , das uns als jungen Gymnsiasten ob seiner hehren Dichtungen als geradezu Idealzustand angespriesen worden ist , gab es nur einen (!!) der Kaiser, der nicht mindestens bisexuell gewesen ist .


    Sexuelle aktivste Beziehungen waren die regel unter nahen verwandten .


    Über die diskutierten beziehungen etwa zwischen tristan und isolde in der überlieferten Literatur hätte ein römischer Caesar nicht einmal milde gelächelt . Diese extremen restriktionen sind eine Erfindung der Kirche des Mittelalters . Vor allem mit der völligen Erniedrigung der Frau und ihrer Würde . Die Missbrauchsstrattaen , die jetzt bekannt werden, sind eine konseqeunte Fortsetzung des Allmachtsgedankens der Kirchenmänner .


    Und der Klerus war immer " dabei " .


    Mozart / da ponte mussten schon sehr achtgeben, was sie in ihrem genialen " Figaro " der Öffentlichkeit mitgeteilt haben .


    Auch im " Giovanni " handelt es sich um eine nicht ungefährliches Opus .


    Heute wird die enorme Brisanz in beiden Mozart - Opern gar nicht mehr im Opernpublikum wahrgenommen !


    Insofern sind mindestens diese beiden opern mozarts von bleibender Aktualität , weil sie sehr scharsinnig Misstände blosslegen .


    Wohl an keinem der sog. grossen Aufklärer können wir die Doppelmoral in ihrer heuchlerischen Ausprägung so intensiv verfolgen wie bei J. J. Rousseau . Schon als Schüler hat es mich immer gewundert, wie sehr diese Protagonisten einer " neuen weltsicht" sich selbst ganz anders verhalten haben und geradezu das gegenteil dessen praktiziert haben, was sie geradezu als " ideal " vorgeschreiben haben .


    Und die Phrase von " Liberté! , Égalité ! Fraternité ! " hat jedenfalls eines als Kerninhalt : Diese drei angeblichen Idealzustände schliessen sich völlig aus ( so auch Egon Friedell in seiner " Kulturgeschichte der Neuzeit " ) .


    Wagners " tristan und Isolde " war nicht nur zum zeitpunkt des Erscheinens auch inhaltlich brisant gewesen . Die Musik ist dann reavolutionär .


    In der Literatur kommt Isolde ( französisch Iseut ) übrigens sehr schlecht weg, um es salopp zu formulieren . Ich denke, dass Richard Wagner dies genau wusste . Die Überhöhung der Isolde als " reine Liebende " ist ganz bewusst so gewählt worden . Was wäre sie sonst ?


    Und um auf Frank Martinas Oratorium noch einmal zu kommen . War dies nicht die Idealform als Musik , um die zugrundeliegende Problematik darzusetllen ?


    Und eines kommt hinzu : in einem Oratorium ( wie auch einem requiem ) gibt es nicht die Schweirigkeit(en) einer " richtigen " oder " verwerfelichen " Regie bzw. Inszenierung . Bühnenbilder könnte man hinzufügen - doch wär täte dies ? Dies zu unternehmen, waäre sicherlich eine gigantische herausforderung . Und liesse wahrscheinlich wieder alle Möglichkeiten der Darstellung offen !


    Beste Grüsse



    Frank