Beiträge von Frank Georg Bechyna

    Lieber Harald :



    besten Dank , dass Du diesem grossen Künstler einen Thread widmest .


    CESARE VALLETTI gehört wohl nach ungeteilter Meinung zu den bedeutensten Sänger seines Faches überhaupt .


    Berühmt geblieben sind vor allem sein Don Ottavio und auch sein Alfredo Germont ( dieser etwa in einem grossartigen Mitschnitt der " Traviata " mit Maria Callas - Einzelheiten dazu in dem Thread von - "Gustav " : Maria Callas - live ; hier im Tamino-Klassikforum.at ) .


    Er hatte sich bei dem ebenso berühmten Tito Schipa perfektioniert gehabt .


    Sehr schön fin de ich, dass Du ihn auch oder gerade als Liedsänger hier vorstellst .


    Der Liedgesang ist gerade in Italien wie Frankreich immer besonders neben den wahrscheinlich zugkräftigeren Opernrollen gepflegt worden .


    Ein ähnliches Repertoire hatte der kanadisceh tenor Léopold Simoneau ( 1918 - 2000 ) .


    Beste Grüsse


    Frank



    PS.: da Du bekanntlich grosser Stimmenkenner bist wäre ich Dir dankbar, wenn Du die Deiner Meinung nach herausragenden Rollen von Cesare Valletti in einer kurzen übersicht auflisten könntest . Danke im voraus .

    Lieber Holger :


    Dass Liszt in seiner zeit nachdem er als reisender Klaviervirtuose abgedankt hatte ( um 1852 / 1853 ) zunehmend langsamer gespeilt haben soll wird oft berichtet ( so auch von seinem vielleicht bedeutesten Schüler Alexander Siloti ) .


    Es wäre natürlich doch aufschlussreich , wen wir eine Aufnahme kennenlernen könnten, die wirklich dermassen langsam gespielt worden wäre .
    Claudi arraus Interpretation ( Philips , Beethoven : GA ) als Basis nehmend , kann ich mir eine Gesamtdauer von 1 Stunde nicht vorstellen .


    Andererseits gibt es die gesicherten Überlieferungen über die Tempi , dei Chopin in seinen wenigen Konzerten gewählt hatte . Auch da sollen grosse Unterschiede bestanden haben .


    Seltsam, dass in den beiden Schubert - Handbüchern kein Wort über Liszts Interpretation der Klaviersonate B - Dur D 960 zu finden ist .


    Zu Michelaangeli : Es gibt ja nicht wenige grosse pianisten, die Werke öffentlich gespielt haben, aber einer Aufnahme oder gar einer Veröffentlichung nicht zugestimmt haben .
    ich habe immer die meinung vertreten, dasses künstlerisch ehrlicher ist, sich auf bestimmt Kompositionen mit der veröffentlichung zu beschränken , statt möglichst alles aufzunehmen .
    ABM gehörte zu den Seriösen - natürlich .


    Bei Opus 111 von beethoven bin ich auch der meinung, dass wir im zweiten Satz durchaus eine Entwicklung , eine neue Sicht auf das Werk in der Interpretation durch Michelangeli hören können .


    ( Am Rande . 2006 soll es rund 200 verschiedene Aufnahmen von Opus 111 gegeben haben . )


    Beste Grüsse



    Frank

    Lieber Holger :



    Wie immer habe ich Deine Ausführungen mit Freude und Gewinn , miot Skepsis gegenüber dem tradierten Offiziösen gelsen .


    Und dann der bewegende Satz von Novalis !


    ir müssten uns überhaupt einmal darüber - ganz allgemein - darüber klar werden , wie wir Franz Schubert in seiner stellung in der Musikwelt " einordnen " .
    Ich denke, dass er , Chopin und Schumann als beide als fertige Komponisten für das Klavier die Musikszene betraten , eine Sonderstellung einnimt . Chopin blieb immer er selbst . Und auch der frühe Scriabin ist eher eine Reflexion in Tönen über Chopin , aber nicht die Fortsetzung eines kompositionsstils . Schumann hatte seine bleibende Bedeutung mit dem Abschluss seiner Kompositionen für Klavier solo erreicht .
    Robert Schumanns überschwänglichen Äusserungen über Frédéric Chopin kann ich sehr gut nachvollziehen . Es war wohl eher so, dass Chopin , der , um Arthur Rubinstein aufzugreifen , doch eher ein " klassischer Komponist war in der Tradition von Bach über W A Mozart gewesen ist . Schumann war ganz im Sinne der Romantik Chopin mit seinen Kompositionen schon aus dem Selbstverständnis dessen , was wir dann später leider zu pauschal als " Romantik " bezeichnet haben und so lernen mussten (!) , nicht zugänglich und auch nicht vermittelbar . Clara Schumann spielte in Chopis Gegenwart bezeichnenderweis e auch keines der Hauptwerke ihre darunter sehr leidenden Ehemannes Robert . Sie war da ganz Traditionalisten : " ppassionata " von Beethoven . Der eher feinsinnige , , ja esoterische Chopin hätte sich Clara Schumanns Wiedergabe etwa der C - Dir - Fantasie Opus 17 oder der " Études symphoniques " Opus 13 sicherlich - und nicht nur aus Gründen der von ihm so sehr geschätzten gesselschaftlichen Usancen - aufmerksam angehört . Zudem Clara wie später Guiomar Novaes oder in unserer Zeit Martha Argerich eine laut Zeitzaeugen Chopin ebenbürtige Pianistin gewesen war .


    Johannes Brahms war für Robert Schumann , den grossen Literturkenner und führenden Musikrezensenten seiner zeit , mit seine drei Klaviersonaten wie ein " Neuerer " !


    Franz Liszt und seine eigenen Liedkompositionen halte ich für kostbar !
    Seine Transkriptionen sind , so im Original gespielt , wie Cyprien Katsaris dies etwa 1984 im Echternach Festival vermochte , gerade im falle der schubert - kompositionen einzigartig . Hier finden wir das Fliessen der Melodien ! Diesen melodienreichtum hatte Franz Schubert aus der grossen tradition des böhmischen wie mährischen Liedgutes .
    Es besteht in der deutschsprachigen Rezensionskultur leider die durchgehende tendenz zu vieles in bestimmt Schubladen zu stecken und dort möglichst für alle Zeiten zu konservieren . Dies gilt auch für die Literatur wie Du weisst .
    In meiner meinung war Friedrich schiller keineswegs neben J W Goethe " der Klassiker " unter den Dichtern . Schiller hatte ganz andere Stoffe in seine Dramen wie seine gedichten besetzt als Goethe . Goethe kann man , cim grano salis , auf Faust I , seine Lyrik und dann noch Troquato Tasso und seine iphigenie reduzieren . Das früher so populräre Werk " Die Leiden des jungen Werthers " ( es ist tatsächlich hier ein Genitiv ! ) ist mindestens im Mittelteil eher schwach .


    Ich möchte ja zu Franz Schubert noch einen Teil II verfassen , um " Gustavs " Fragen zu beantworten ( aus meiner Sicht ) .


    Abschliessend darf ich noch einmal meine meinung zu Arturo Benedetti Michaelangeli in Erinnerung bringen : Michelangeli hat mit seine Interpretationen von Ludwig van Beethovens c - Moll - Klaviersonate Opus 111 das gesamte Beethoven - Spiel aus deutscher ( nicht richtiger ! ) Sicht völlig verändert , geradezu revolutioniert . Dürfte ich ein einziges Cd - Set zusammenstellen, so wären bei michelangeli dabei : Debussy " Images " , die von Dir erwähnte Schubert - Klaviersonate und auch - natürlich - Beethovens Opus 111 . Michelangeli eröffnet uns, Du hast ihn ja auch im konzert erleben können , neue Welten . Auch gerade mit seinem philosophische Ansatz über das Leben selbst und unsere Erlösung daraus !


    Beste Grüsse



    Frank

    Lieber Gustav und lieber Holger :



    Liszts Verständnis für Franz Schubert erschöpfte sich regelrecht in den Liedern , seine nicht unumstrittenen Transkrptioen von Liedern für Klavier und der ganz schrecklichen Bearbeitung der " Wandererfantasie " für Klavier . Man stelle sich vor , Liszt hätte seine h - Moll - Sonate mit dem berühmten Lento - Schluss ähnlich bombastisch aufgedonnert enden lassen . Kaum jemand würde sie mögen können .
    Klang- und Wirkunsästhetisch geradezu eine Katastrophe .
    Ob die Liszt - Sonate , bekanntlich eine meiner Lieblingskompositionen , einsätzig , jedoch mannigfach unterteilt , ist oder aus drei oder gar vier einzelnen Teilen besteht , ist umstritten geblieben und kann hier nicht Gegenstand der Diskussion sein . Es geht um Franz Schubert .


    Soweit nachprüfbar war es das Ansinnen des jungen Schnbael an seinen Lehrer Theodor Leschetitzky gewesen, Schubert spielen zu dürfen sowie leschetitzkys grosses pädagogisches geschcik , seine sehr vielen überragenden Schülern zu erlauben , sich frei mit ihrem musikalischen wie menschlichen Potenzial zu entwickeln, dass wir überhaupt einen Anfang zumindest mit dem " späten Schubert erleben durften .


    festhalten muss man unbedingt, dass Artur Schnabel , immerhin der sog. " Übervater " der Beethoven - Interpreten ( was , betrachtet man die usführungen bei alter Niemann 1921 nicht richtig ist ) , ja keineswegs sich auch wissenschaftlich um mehr als die sog. grossen Schubertsonaten für Klavier gekümmert hat . Danaben vor allem en e sehr hörbare Interpretation der Impromptus ( EMI ) aufgenommen hat .
    Alfred Brendel , der sehr bewusst eine eigene useinandersetzung mit dem gesamten Sonaten - kosmos von Schubert vermieden hat und auch nur wenige der Sonaten aufgenommen hat , hatte sich nachvollziehbar krtiisch mit Schnbaels schubertsicht auseinandergesetzt .


    Sehr viel überzeugender bezüglich der Werke für Klavier solo sind für mich die Ausführungen in den vorzüglichen Booklets zu den Aufnahmen durch Richard Goode . Diese sind auch wissenschaftlich fundiert geschreiben . Und Richard Goode ( derzeit mit M. uchida Leiter in Tanglewood ) hat gerade das gespielt , was etwa Brendel nicht vermochte oder nicht wollte . Brendel hat uns keine neue Sicht auf Schubert hinterlassen . Gerade das, was Du, lieber holger im Hinblick auf die wunderschöne Sonate in A D 664 , zunbrecht beschreibst fehlt jeder Aufnahme durch Brendel .
    Man muss allerdings dann hinzufügen, welche Aufnahme wir dem geneigten Leser dieser Beiträge und dem , der sich den Schubertsonaten zuwenden möchte , als zumindest dem Ideal nahekommend , als referenzaufnahme empfehlen möchten .
    Für mich ist dies mit deutlichem Abstand - daher auch Referenzaufnahme - nna Malikova mit ihrem sicheren Gespür für das Essentielle in Franz Schuberts Kompositionen : Das Fliessende , das die feinsten Schattierungen wohl seines eigenen seelischen glücklichen Seins in Noten beschreibenden Gefühlserlebens mitzuteilen . Falls er dies überhaupt wollte . Eher war es so, dass Schubert solche Werke für sich selbst und seinen engsten Freundeskreis komponiert hat .


    es war eindeutig Edurd Erdmann , dem das verdienst zukommt , zu den gemeinsamen Zeiten von ihm und Schnbael Schuberts Klaviersonaten in die elt hinaus zu tragen , öffentlich zu spielen . Erdmann war leider nicht so extrovertiert gewesen, dass er seine Interpretationen unbedingt aufgenommen haben wollte . Sie waren zeitweise fast nicht zugänglich . Ich habe mir das Material , das " Zelenka " und ich in der Diskussion 2006 / 2007 verwendet haben , an dem Beispiel von Eduard Erdmann noch einmal genau angehört seit Gustav hier sich in die Diskussion dankenswerterweise " eingemischt " hat es wäre höchst erfreulich , wenn dies mehrere der hier registrierten Nutzer täten ) .
    kein Zweifel : " Zelenka " hat die grosse Bedeutung von Erdmann für die ( ieder- ? ) Belebung der schumannsonaten richtig analysiert und seinem sehr zügig gespielten Interpretationen auch den Rang zukommen lassen, den sie verdient haben .


    Michelangeli , wir , lieber Holger , und ich hatten uns darüber schon ausgetauscht , hat eine grossartige Interpretation aufgenommen , die du auch erwähnt hast ( DGG ) . Auch wegen solcher Aufnahmen bin ich sehr, sehr vorsichtig, einen Pianisten zum " Spezialisten für.... " zu etikettieren .


    Deine Schilderung über Wilhelm Kempff ist zutreffend ; auch wenn ich Kempff - anders als " Zelenka " dies bei seinem Leibelingspianisten tat - nicht für den idealen Schubertinterpreten halte . Wobei die Formschwankungen bei Kempff wohl besonders gross gewesen sind .
    Die für mich hörneswerteste seiner Aufnahmen finden wir in konzertmitschnitten bei BBC Legends und seinem Aufnahmen vor allem der Spätwerke für Klavier solo von Johannes Brahms . Kempff gelingt hier diese Rückbesinnung anhand von lange liegengebliebenem Material an seine frühen Jahre . Kempff spielt einen nie gewollten Brahms . Alles klingt aus sich heraus . Anders aber doch ähnlich vom Werkanalyseansatz her wie bei Claudio arrau . Der Satz ist hier im TF einmal geschrieben worden , dass die drei Klaviersonaten von Brahms " modern " seien . Es bleibt erstaunlich , wie der ganz junge Brahms dies e drei Klaviersonaten fern von dem Übervater Beethoven , entfern t von Robert Schumann , komponiert hat . Er muss gespürt haben, dass er damit zumindest für einmige Zeit seine Möglichkeiten im Bereich Klavier solo erschöpft hatte .
    Und seit seiner zeit bei den Schumanns in Düsseldorf sind über 15 Jahre vergangen bevor sich Brahms erstmals über Franz Schuberts Klavierwerke, die er inwischen ( 1868 ) wohl intensiv studiert hatte wie desen lieder , die ihn sehr bewegt haben , geäussert hat . Auch hier ist er nicht auf eine Modeströmung aufgesprungen, sondern ganz er selbst geblieben .


    Zwei Tatsachen haben eine angemessene Verbreitung des Werkes von Franz Schubert verhindert :


    (1) Die seichte, wahrheitswidrige Beschreibung Schuberts in " Biographien " und Filme . Das Drei-Maderl-Haus-Denken ist so unsinnig wie eine Klischeebedienung nur sein kann .
    Das kam für die Industrie gewinnbringend gut an . Schubert wurd e genau so geschildert wie er n i c h t war . Weich , " schwammerlhaft " , weibisch . So eine Art Komponist für eingängige melodien ohne tieferen Wert .
    Dann wird er noch heute (!) in die ecke der " kapaunliebhaber " gesteckt . Vulgo . Schubert war eindeutig schwul . Selbst wenn . Horowitz war endeutiog homosexuell wie Sviatoslav Richter , orozco, Egourov u.v.am. . Habe richter oder horowitz " homosexuell 2 Klavier gespielt ? Nein . Haben Leonard Bernstein oder Mitropoulos " homosexuelle Mahlerinterpretationen " hinterlassen ? Natürlich ist alleine solch eine Behauptung unsinnig .


    Dass Franz Schubert seinen Wohnort oft wechselte und bei Freunden, dier zweifelsfrei hatte , wohnte , ist doch völlig normal . Wer würde einen Freund nicht bei sich aufnehmen, wenn dieser in Not und Sorge ist ?


    Wer käme ernsthaft auf den gedanken, nicht mehr Tausende von kilometern auf sich zu ehmen, um einmal in seinem Leben etwa die " mona Lisa 2 in dem Pariser louvre für einige Sekunden " bstaunen" oder gar " erfassen " zu können . Dabei war leonardo da vici doch nicht nur der Homoerotik zugewandt , sondern sogar noch Linkshänder gewesen .


    Oder Michelangelos genie zu verneinen , weil dieser wie sehr viele der Genialischen homosexuell war ?
    Franz Schubert war eines mit Sicherheit . Genie !



    (2) Schubert im Musikunterricht .


    Sehr viele Schüler/-innen mussten zumindest zwei, drei Strophen aus d er " Winterreise " oder der " Schönen Müllerin " auswendig lernen .


    Wegen des " lernzieles ud lehrerfolges " wurden Kompositonen möglichst nach C - Dur umgeschreiben . Wer wäre je auf den gedanken gekommen , etwa die " Hammerklaviersonate " , 2. Satz , oder die sehr populäre " schicksalssymphonie " von beethoven nach C - Dur zu transponieren, damit dieser lehr- und Lernerfolg viellicht noch maximiert werden könnte ? Niemand .


    Beethoven war eben der geradezu unantastbare " Titan " . iese sinnlose Bild prägte dann mehrere vor allem deutscxhe generation leider fast bedingungslos .


    In mehrern Threads im Tamino-Klassikforum.at hat Walter T. sehr verdienstvoll kluge Sätze dazu geschrieben . Sehr lesenswert .


    Dann der Klavierunterricht für " höhere Töchter " als Ehevorbereitung : Schubert durfte nie fehelen so wie Beethovens "Elise" für das sog. Bildungsbürgertum und den überflüssigen Adel .


    Schubert bot , worauf erneut Brendel hingewiesen hat , noch viel mehr : Klavierspiel zu vier Händen . Aber nicht wie Radu Lupu und Murray Perahia ( SONY ) , sondern das berüchtigete " Klavierlehrerfräulein " sass da mit Hohlkreuz neben ihren Élèven - auf zwei Höckerchen am Pianoforte .


    Schubert missbraucht als Komponist für Klavierunterricht !


    Sollte Schubert denn überhaupt s o komponiert haben ?
    Nein . Sviatoslav Richter hat dies in der ersten hälfte der 1950er Jahre i m Moskauer konservatorium , wo keine " Klavierlehrerfräuleins 2 in den Meisterklassen spielen durften , in sich anhand des aus seiner Sicht sehr schelchten Spiels der dortigen Hochbegabten. Richter, ausgestattet mit einem überragenden Gedächtnis ging nach Huase und übte stunden- , tage- und wochenlang Sonaten von Schubert ! Er übte .


    Das , was er gespielt und sich erarbeitet hatte, war das in ihm Vorgestellte , innerlich Gehörte .


    Unabhängig von grossen Einzelinterpretationen etwa durch Friedrich Wührer , den beethovennahem Ansatz durch Rudolf Serkin , Dame Myra Julia Hess , Solomon und mehrere andere wie Clara Haskil vor allem , war es doch Sviatoslav Richter gewesen , der in weitaus mehr Sonaten Schuberts auch Interpretationsgeschichte gespielt hat !



    Beste Grüsse



    Frank - Teil II folgt -

    Lieber Gustav :



    Dieser grosse , sicherlich unvergessliche Abend ist wie ein Abschied von vier überragenden Interprten, die in den bedeutensten Aufführunge als die selten anzutreffende Einheit in der Scala zu hören waren .


    Maria Callas war gerade an diesem Abend der " Inaugurazione " 1957 stimmlich in grossartiger Verfassung .
    ich finde , dass sie sogar ihre Leistung in der stio-Produktion vom September 1956 ( EMI , mit di Stefano , Tito Gobbi , Fedora Barbieri , Eugenia Ratti als Oscar , Nicola Zaccaria als Tom , Silvio Maionica als Samuel und renato Ercolani als ' un giudice ' / ' ' un servo ' mit Antonino Votto am Pult - welch eine Luxusbestzung ! ) noch übertroffen hat .


    Gerade wegen ihrer aus dem Moment heraus gestalteten Rolle der Amelia . Dies ist um so wichtiger festzuhalten, weil es in der Mailänder Scala oft zuging wie in einer altrömischen Arena . Das Publikum , zumindest Teile davon , warteten nicht auf grosse Leistungen , sondern auf ausgelassene oder ' falsche ' Töne von Künstlern, die nicht von ihm fanatisch bewundert worden waren .
    Und " die Callas " stand bekanntlich immer im Mittelpunkt solchen Wartens .
    Auch b ei dem versuch , andere Interpretinnen der Amelia auf dieselbe sängerische wie interpretatorische Ebene zu stellen fällt mir , offen gestnaden , niemand ein . Am ehesten noch Tatiana Troyanos ( EMI ; Studio ) , die der rolle eine eigene Identität gegeben hatte .


    Ettore Bastianini , einer meiner ganz bevorzugten Baritone und Sänger-Darsteller überhaupt , hatte tatsächlich ab und zu leichte Schwächen in der höhe . Das Wiener Publikum ( ich spreche es hier an, weil es kaum Leser aus Mailand geben dürfte ) konnte dies mehrfach miterleben . Bastianini vermochte durch seine Intelligenz aber die Natürlichkeit in seinem gesang dies mehr als auszugleichen . Puristen eines sehr auf Bühnen-Statik im Auftrten verwurzelten eher - Hörer haben manches an Ettore Bastianini ausgesetzt ( etwa seinem Marcello in ' La boh`me' 9 . Bastianini hat die keineswegs einfache Rolle aber mit grosser Kunst singend darzustellen vermoch wie hier den enato . Ich finde Bastianini auch insgesamt etwas überzeugender als Tito Gobbi in der oben erwähnten Studioproduktion . Wobei dies an mir liegen dürfte, weil ich mich jedesmal neu in die Stimme von Gobbi einhören muss . Einen exzellenten Renato hat Piero Cappuccilli ( später ) gesungen . 1957 dürfte es wohl keinen besseren , überzeugenderen renato weltweit gegeben haben als Bastianini . Ser schön Dein Hinweis, dass er es vermies mögliche Töne für die Galerie zu singen ! Das streicht auch hervor, dass er völlig uneitel sich in das Ensemble einbrachte . Welch ein Künstler und Mensch !


    Giuseppe di Stafono hatte in den Studio-Produktionen 1956 den Riccardo und im Juli 1957 , beides in Mailand , den Des Grieux gesungen ; nicht mehr aber den Edgardo in der Studioaufnahme von ' La sonnambula ' ( März 1959 ; Kingswy hall - inzwischen wegen Verkehrsbgradigung ! abgerissen , London unter Serafin ) .
    Aus meiner erfahrung heraus mit di Stafano live war er in seinen Opernabenden wegen seiner völligen Hingabe in sein e Rollen so überzeugend gewesen . Sein Schmalz in seiner sich wohl damals schon zu Ende neigenden grossen Karriere , ist wohl unvergleich gewesen an seine bedeutendeten Abenden . Manches klnag schon damals - Du beschreibst dies präzise - gepresst , forciert , die Höhen oft unsauber oder nicht wirklich - im Hörvergleich - erreicht . Di stefano hatte eine enorme Bühnenpräsenz . Stlistisch waren ihm vor allem Carlo bergonzi und Renato Cioni sicherlich deutlich überlegen . Diese Stilperketion birgt die gefahr in sich, am Ende doch eher auf den hörer steril zu wirken . Für diese Zeit war di Stefano in den ihm anvertrauten Rollen wahrscheinlich ( ausser dem Manrico ) der Idelpartner als tenor für Maria callas gewesen . es sei hier ausdrücklich erwähnt, dass ich den jungen José carreras di Stafo vorgezogen hätte . Carreras hatte eine wirklich wundervolle Stimme , die Innigkeit wie leidenschaftliche Ausbrüche in sich vereingt hat .


    Für mich ist d a s Ereignis des Abend s neben Maria Callas aber Giulietta S i m i o na t o .
    Solch eine Ulrica habe ich nie zuvor und nie mehr später gehört ( auch nicht in der Studioaufnahme ) .
    Diese lesitung ist so mitreissend , dass ich jedenfalls Simionato den lorbeerkranz aufsetzen möchte für eine in allen belangen einzigartigen Leistungen .
    Solch ein können muss Herausforderung sein wie auch einem die sicherheit geben , dass eine ganz, ganz grosse Künstlerin " neben " einem singt, die ihr einzigartiges können auch in den Dienst des Gesamten zu stellen berreit ist .


    Das Dirigat ist kompromisslos sehr gut , weil zwingend .


    Orchsters und Chor sind ebenfalls überragend .


    Diese Aufnahm eist mehr als herausragend : Sie ist ein Muss für jeden, der sich für Opern interessiert und für Stimmen !


    Welche Opernabende gab es doch !



    Beste Grüsse



    Frank

    Lieber Gustav :


    Wenn wir das nähere Umfeld von Wien beiseite lassen ( als vor allem Mähren , Böhmen , Ungarn ) so spielte jeder Pianist Beethoven , der als " Übervater " , als " Titan " galt .


    Von Clara Schumann , die al pianistin ihren männlichen kollegen wie Liszt , chopin , Kalkbrenner , Thalberg etc. als ebenbürtig galt , spielte immer weider beethovens " Appassionata" . Aber Schubert ? Dies mag mit daran gelegen haben, das Robert Schumann wohl nie eine wirklichen Zugang zu den Klaviersonaten Schuberts finden konnte oder finden wollte .


    Franz Liszt hatte 55 Lieder von Schubert für Klavier bearbeitet und somit bis heute sehr populär gemacht . Seltsamerweise ist Liszt seiner neigung gefolgt und hat die " Wanderer - Fantaise2 "Orchester bearbeitet , was mehr als überflüssig war .
    Debei waren Schubert und Liszt durch den gemeinsamen Lehrer Antonio Salieri verbunden gewesen ohne isch aber musikalisch nahe zu kommen .


    Deutlich mehr hat sich Johannes Brahms in seiner frühen Zeit mit den kompositionen Schuberts befasst - nicht ohne einflus s von Robert Schumann .
    So hat er sich zunächst auch für das Sonatenschaffen Schuberts interessiert und die 3 Klavierstücke D 946 anonym (!) 1868 , 40 jahre nach schuberts Tod , herausgegeben. Brahms wandte sich dann immer stärker dem Liedgut zu , das die überragende bedeutung in Schuberts Rezeptionsgeschichte bestimmte . Ebensi der grossen C - Dur - Symphonie . Daneben der kammermusik . Die geplante Edition der gesamtwerke von Schubert kam niemals zustande , weil Brahms für diese tätigkeiten wohl nicht den langen Atem hatte .


    Zwischen 1871 und 1900 erfolgte dann die Edition Peters auch mit den bekannten Klaviersonaten und Werken für Pianoforte zu vier Händen ( diese Werke waren damals sehr in Mode gewesen ) .


    Erst Charles Hallé ( eigentlich Carl Halle ) spielte 1868 in der St. James's hall sämtlich damals bekannten Klaviersolowerke von Schubert .
    John Reed spricht 1990 (!) von " zehn prachtvollen Sonaten " ( 1990, 48 ) .


    Etwa parallel zu der umfangreichen wissenschaftlichen Aufarbeitung der bekannten Schubert - Kompositionen in grossbritannien entwickelte sich diese langsam in Deutschland .


    Anlässlich des Schubert - jahre 1928 gabes eine Werkausgabe in Frankreich , das wohl als erstes Land systematisch Schuberts Kompositionen zusammenfasste und publiziert hat .


    Man muss festhalten , dass selbst Artur Schnabel oder Alfred Brendel nie alle bekannten Schubertsonaten für Klavier eingespielt haben ! Warum nicht ?


    Eduard E r d m a n n war diesbezüglich d e r grosse Pionier . " Zelenka " hat dies wohl auch dargestellt ; jedenfalls in seiner umfangreichen privaten Korrepondenz mit mir 2006 / 2007 . Wir haben seinerzeit alle s zugängliche Material bezüglich der Rezeption der Schubert - Klaviersonaten zu erreichen versucht ( inklusive der British Library London , 2007 ) .


    Der österreichische Pianist G o t t l i e b kann für sich beanspruchen , dass er in Zusammenhnag mit seine rn Aufnahmen der Klaviersonaten Schuberts auch umfabgreiche eigene Forschungsergebnisse vorgelegt hat ( Naxos ) . Gottliebs Interpretationen bleiben dagegen doch sehr dem üblichen Schubertbild verhaftet .


    In den beiden Schubert - Handbüchern wird interessanterweise nichts von Bedeutung über die letzten drei Klaviersonaten geschrieben .


    Angesichts der Bedeutung der Klaviersonaten muss dies sehr verwundern !


    Anders als bei Beethoven hat es auch nie ein halbwegs einheitliches oder kontrovers diskutiertes " Schubert - Bild " gegeben im Hinblick auf die Interpretationen seiner Sonaten für Klavier solo .


    Herausragend - auch als Interpreten - bleiben daher zu nennen : Erdmann , Richter , Lupu , Goode ( dazu noch mit hervorragenden Booklets ) , Deyanova .


    Es ist müssig und rein spekulativ zu überlegen, warum etwa Emil Gilels ausser seiner Masstab setzeden Interpretation von D 784 , keine anderen Schubertsonaten eingespielt hat ( Gilels bei : ORFEO , live , Salzburg ) .


    S. Richter hat z.B. nie die Klaviersonate D 959 aufgenommen . Dieses Weglassen von bestimmten Sonaten oder Klavierkonzerten ist geradezu typisch für Richter . Angesichts des 3. Klavierkonzertes von S. Rachmaninov hat es dies mit dem Satz in " Gramophone 2 kommentiert : Andere haben das Konzert aufgenommen . gemeint war Yakov Flier ( dessen Aufnahme freilich nicht mehr zugänglich ist ) .


    Andere grosse Pianisten habe in ihrer späten aktiven zeit , etwa Alexis Weissenberg , mehrere Klaviersonaten unter grosser Beachtung der Fachwelt ( zusammenfassend etwa E. Büning in der "FAZ" ) öffenltich gespielt .


    Modern formuliert : Franz Schubert hat bis heute keine Lobby .


    Beste Grüsse



    Frank


    PS.: " Zelenka " und ich hatten vor , die Klaviersonaten D 959 ( er ) und D 958 ( ich ) ausführlicher zu besprechen .

    Lieber Gustav :



    Auch wenn ich nicht persönlich angeschrieiben bin , so doch einige Anmerkungen zu Deinem Text aus meiner langen Beschäftigung gemeinsam mit Zelenka " über diese Sonate .


    (1) Wahrscheinlich habe alle Interpreten der Sonate , die ich kennengelernt habe , ihre Interpretation für " vernünftig " angesehen .


    Persönlich denke ich , dass es eine " vernünftige Interpretation" nicht gibt .


    Wir können Interpretationen an ihrer Übereinstimmung mit dem Notentext orientieren , an den möglichen Zielen, die Franz Schubert mit seiner Komposition verbunden hat ( Frage der Wirkungsästhetik ) .


    Oder auch Fragen : Kann man die Sonate so spilen , wie dies viele Pianisten auf sehr unterschiedliche Art gemacht haben ?


    Welche persönlichen Erwartungen hatten wir an eine Interpretation b e v o r wir diese analysiert haben . Was bleibt nach dem Hören und insbesondere einem Hörverglieich ?


    (2) " Die romantische Philosophioe " scheint es mir ganz allgemein betrachtet nicht zu geben . Um so weniger dann eine spezifisch musikalische Philosophie .


    Und ausgehend von der Entwicklung in " Zelenkas " Text und Hörzugang zu verschiedenen Interpretationen ( er kannte über 100 verschiedene subjektive interpretatorische Deutungen ) und hat dann in seinem - vorläufigen - Schlusstext auch seine ganz subjektiven Erfahrungen beschrieiben ( wenn auch weit weniger ausführlich als in seiner Korrespondenz mit mir ab 2006 ) .


    Kurz vor der Niederscharift am 7. Juli 2007 hat er dann die von ihm so sehr geliebte Wiedergabe durch Zhu Xiao - Mei aus seinen absolut bevorzugten Interpretationen herausgenommen , leider ohne dies näher zu begründen .


    (3) Ich denke, dass Franz Schubert selbst zumindest diese Sonate - er hat sie selbst halböffentlich gespielt - nicht aus einer " existentiellen Weitsicht " heraus komponiert und auch gespielt hat .


    Die von " Zelenka " untersuchte Rezeption dieser Sonate ( wie anderer Sonaten Schuberts ) hat auf einer breiteren Ebene nicht stattgefunden ( anders als die der Sonaten beethovens , Chopins oder der h-Moll-Sonate von Franz Liszt . Selbst die grossen Klavierkompositionen von Robert Schumann haben da zu einer viel intensiveren Auseinandersetzung unter den bedeutenden Pianisten ab der Zeit ihrer Veröffentlichung geführt ) .


    Es waren ja erst Artur Schnabel mit seinem Lehrer Theodor Leschatitzky und dann vor allem Eduard erdmann , die die Schubertsonaten aufgenommen und öffenltich gespielt haben ( Erdmann noch sehr viel mehr als Schnabel ! ) .


    Die breite Auseinandersetzung mit mehreren (!) Sonaten Schuberts für Klavier solo haben für die breitere öffentlichkeit erst durch mehrere Aufführungen in der UdSSR nach dem Zweiten Weltkrieg ( vor allem durch Svjatoslav richter ) und dann durch Radu Lupu in seinem berühmten Londoner Schubert - Zyklus ab 1970 sowie durch Clifford Curzon und Alfred Brendel stattgefunden .


    Dabei halte ich die frühen Aufnahmen durch Curzon wie auch durch Radu Lupu für herausragend .


    Später gab es vor allem bei der Sonate in B - Dur D 960 immer weider Versuche , in einer Deutung (!) eher die eigenen Vorstellungen zu realisieren als die Vorgaben Schuberts zu befolgen .


    Die enormen Unterschiede der Interpretationen kann auch der nicht geübte Hörer deutlich wahrnehmen .


    Somit bleiben dann - jedenfalls für mich - einige herausragende interpretationen , die ich für unverzichtbar halte sie genauer zu kennen :


    Zhu Xiao - Mei


    Anna Malikova ( o. W . )


    Rafael Orozco


    Clifford Curzon ( frühe Aufnahme . O. W. )


    Radu Lupu


    Friedrich Wührer


    Imogen Cooper ( 2009 ) ( o. W. =


    Schnbael und Erdmann ( allleine aus interpretationsgeschichtlichen Gründen )


    Richter ( besonders Prag & Anif . Nicht alle seine erhaltenen Aufnahmen höre ich " gleich " ! Dies ist gerade bei Richter vergleichbar seinen Aufnahmen der letzten drei Klaviersonaten Beethovens . ) .



    (4) Eingriffe in die Vorgaben Schuberts halte ich für höchst problematisch . Dies gilt schon für das Weglassen der Wiederholungen .


    Durch " Eingriffe 2 in den notentext bringt man menschen dies e Sonate ( wie andere auch ) nicht näher .


    Sie werden dadurch eher bis zur Unkenntlichkeit in ihrem Sinn verstümmelt .


    Das für mich schlimmste Beispiel ist Ivo Pogorleichs Aufnahme der b - Moll - Klaviersonate von Frédéric Chopin ( DGG / Universal ) .


    Beste Grüsse



    Frank

    Lieber Gustav :


    Die erste gedruckte Partitur der " Norma " ist von unwesentlichen Kleinigkeiten in den unermesslich wertvollen Archiven der " Academia di Santa Cecialia " in Rom -hinter Stahltüren verschlossen - erhalten .


    Cecilia Bartoli hat sich mit der Arie " Casta diva " auch kommentierend befasst . Und sie hat mit ihrem Stimmumfang dies e arie auch gesungen . Angeblich im ursprünglichen Sinn von Bellini .


    Diese Interpretation klingt für den, der sich nur " anCallas oder ponselle orientiert fast fremd .


    Wir kennen die beiden grossen Vorgängerinnen der Callas ( oder auch der Bartoli 9 aus dem 19. jahrhundert nicht durch tondokumente . Manches was beschreiben überliefert ist lässt die Vermutung zu, dass Malibran und auch Patti die Rolle eben genau so gesungen haben, wie ihre Stimmen ihnen dieses mörderisch schwere Partie dies ihnen ermöglicht hatte .


    Ich bin hier sehr, sehr zurückhaltend .


    Ich bekenne , dass für mich " Norma " die Rolle der Rollen der Callas gewesen ist . Niemand hat Maria Callas darin übertroffen . Erreicht mit stimmlichen Mitteln Rosa Ponselle .


    Maria Callas hat der " Norma " eine völlig neue interpretatorische Dimension gegeben .


    Und ich wiederhole mich da noch einmal und nachdrücklich : Fpr mich ist massgebend, was Maria Callas selbst über ihre stimmlichen Möglichkeiten - hätte man sie denn nur gelassen ! - gesagt hat ( nach 1965 ! ) und nicht , was zig Autoren meinen aus ihr heraushören zu können und zu müssen un d ein e ganz subjektive Meinung über sie schreiben zu müssen . Nur wenige Lebende haben Frau Callas selbst noch hören können ( ab 1960 ) und mit ihr sprechen können .


    Maria Callas war nie in ihrer überwältigenden Karrier e eine heuchlerin . Sie hat aus psychischen gründen am ende resigniert !


    Alles nachzulesen in : Michel Glotz : " La note bleue. Une vie pour la musique " ( Lattès , Paris , 2002 ) .


    Technisch wäre es später sicherlich möglich gewesen , die " Fehler " der Callas zu " korrigieren " . Maria Callas war eine viel zu ehrliche Künstlerin , um so etwas anzustreben.


    Sie hätte einer Veröffentlichung jederzeit widersprechen können .


    Lieber Gustav , Du hast mit sehr viel ngagemnet und psychologischem Einfühlungsvermögen seit Deinbem erste beitrag gerade auch auf die viel zu oft vorkommenden widrigen Bedingungen hingweisen , unter denen die Callas trozdem (!) gesungen hat . W e r hätte diese Grösse gehabt ?


    Und bei Maria Callas war j e d e r Abend ein Weltereignis . Niemals Repertoire - Programm . Jede ihrer aufführungen ist bis heute bis ins Kleinste dokumentiert mit den kleinsten Nebenrollen ! Bei wem eigentlich sonst ?


    Maria Callas ist bis heute ohne Abstriche in den musikzentren der Welt noch immer d e r " Aufhänger " für jedes Opernhaus , jede Plattenfirma usw. .


    Beste Grüsse



    Frank

    Lieber Gustav !



    Es mag spekulativ klingen, aber es ist auch in anderen Fächern zu finden, das Menschen unter Zurückstellung aller möglichen Vorteile und Privilegien in der immer begrenzten Zeit das zu leisten, das ihnen möglich scheint .


    Maria Callas kannte ihre grossen Vorgängerinnen wie die Pasta oder die malibran .


    Wenn die berichte stimmen , die in den letzten gut zehn Jahren auch von Cecilia Bartoli weider aufgenommen worden sind, dann stimmt s e h r viel von dem, das Du hier über sie Stimme der Callas geschrieben hast mit dem überein , was Giudita Pasta oder Maria Malibran zu singen in der Lage waren . Oder auch Rosa Ponselle .


    Dabei hat Maria Callas sicherlich die sicherste höhe gehabt .


    Interessant ist in diesem Zusammenhnag, dass extra für Malibran und auch Pasta Arien so transponiert worden waren, damit sie auch die Höhe erreichen konnten .


    Wenn absolute Fachleute feststellen, dass die " Norma " die schwerste aller Belcanto - Rollen ist, dann ist es wohl nur aus Maria Callas' Ansprüchen an sich selbst verstehbar, dass sie diese rolle ab 1960 immer wieder als neue Herausforderung für sich ( und wahrscheinlich weniger für das Publikum ! ) gesungen hat .


    Man kann da nur fassungslos staunen vor der Grösse dieser faszinierenden , aber in ihrem Innersten doch einsamen Frau und Künstlerin !



    Beste Grüsse




    Frank



    PS.. Es ist beeindruckend , wie unvergänglich die Kunst von Maria Callas geblieben ist wo immer sie einmal gesungen ist oder auch nur sich für wenige Stunden aufgehalten hat .


    Selbst nach dem Neubau der Oper in Dallas gehört das erste Foto : Maria Callas !

    Lieber Gustav :


    es ist sehr erfreulich , wenn Du Dich " einmischst " . Das ist doch die Grundlage der Diskussiion .


    Wenn du es möchtest , dann werde ich dir exemplarisch einige wenige Aufnahmen zusenden 8 ohne eine willkütlich Auswahl zu treffen ) , die Dir einen hoffenltich sehr unterschiedlichen Höreindruck vermitteln mögen .


    Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung hier freuen .


    Beste Grüsse



    Frank

    Lieber " Titan " !



    Der folgende Satz stammt nicht von mir ; er hat aber viel an Wahrheit in sich : Man soll ein Werk nur neu Aufnahmen, wenn man auch etwas neu zu sagen hat .


    Dies ist hier bei Imogen C o o p er eindeutig der Fall .


    Die frühe Aufnahme ( 1988 ) ist anders als die vom Dezember 2009 .


    ich danke Dir ausdrücklich für Deine Live - Höreindrücke, weil es in deutschland nicht sehr viele Musikkenner gibt, die imogen Cooper kennen oder gar präsent haben .


    Zu Geza A n d a : Ich habe Anda immer sehr geschätzt und dies hier in TF auch früher mehrfach geschreiben .


    Er ist zurecht in der Edition " Great Pianists of the Century " !


    H i n w e i s : geradezu eine Referenzaufnahme ist das B - dur - Klavierkonzert von Johannes Brahms ( EMI ) mit Karajan .


    Sein etwas kühler Schumann hat durchaus seine spezifischen Reize .


    Angesichts seiner musikalisch - interpretatorischen Bedeutung findet Anda bedauerlicherweise nicht die Beachtung, die er verdient hat .


    Beste Grüsse




    Frank

    Lieber Gustav :



    Dieser Probenmitschnitt ist aus vielerlei Hinsicht hochinteressant .


    Maria Callas sang mit dem neuen Star - Dirigenten der Dallas Civic Opera Maestro Nicola Resignos am Pult . Rescigno war der Callas vertraut und hat dann in den folgenden zwei Jahrzehnten fast das gesamte italienische Repertoire anvertraut bekommen .


    Vorab ein Hinweis :


    A. Die Traviata ( 31. X. und 2. XI. 1958 ) wird eigentlich überall als verfeinerte , weitere interpretation der Callas erwähnt . Als ein weiterer Höhepunkt als Interpretin der violetta Valéry .
    Mit Giuseppe taddei als vater germont stand ihr ein anerkannt überragender Bariton zur Seite . Paolo Montarsolo sang die psychologisch für die Oper wichtige Rolle des Dr. Grenvil . Leider war der Alfredo Germont nicht optimal besetzt gewesen .
    Resignos dirigierte und die Inszenierung stammte von Franco zeffirelli .


    Dank des privaten wie Firmen - Sponsorings konnten jahrelang eigentlich alle Wünsche eines Ersten Opernhauses erfüllt werden . Die Dallas Civic Opera profitierte davon zumindest in weiten Bereichen über ca. 30 jahre .


    Wer das Archiv des Hauses aufmerksam studiert , der kann feststellen , dass es schon recht früh k e i n e Sängerin vom Format der Callas auch unter diesen finanziellen Idealbedingungen gabe, die man hätte verpflichten können !


    Dieses Opernhaus ist somit auch ein Spiegel des Niederganges der Besetzungen im italienische Fach ! Dies trifft nicht nur auf das damals neu erbaute Haus zu , sondern auch auf die namentlich renommierteren europäischen Opernhäuser . Früh zeichnete sich eine enge Kooperation etwa mit der San Francisco Opera ab .


    Es ist geradezu spannend , die Besetzungslisten verschiedener Opern aufmerksam zu studieren .


    Obwohl neben und nach Maria Callas Joan Sutherland , Renata Scotto , Montserrat Caballé , Suliotis usw. , also die Spitzensoprane dort gesungen haben, gab es bis heute keine einzige Aufführung der " Norma " !


    Grosse Namen begegnen uns oft : Vickers , Vinay , del Monaco , di Stefano , Gianni Raimondi , Bastianini , Taddei , Zaccaria ,Teresa Berganza . Und Roberto Benaglio , der berühmte chor-Maestro der mailänder Scala !


    Seltsamerweise finden wir in den zugänglichen Archiven fast nichts über das Orchester .


    B) Welches enorme Pensum sich Maria Callas zugemutet hat ergibt sich aus folgendem .


    Am 31. X. und 2. XI. 1958 die Violetta in " Traviata " , dann am 6. und 8. XI. 1958 die " Medea " ( mit Jon Vickers , Teresa Berganza , Nicola Zaccaria ) . Das war ein für Maria Callas fast übliches Programm wie du weisst .


    Wenn wir uns die grossen Sängerinnen der damaligen Zeit mit ihren Programmen ansehen, dann gab es tatsächlich allenfalls Anita Cerquetti , Anna Moffo , Renata Scotto , die sich und ihrer Stimme solche fast unlösbaren Lasten zugemutet haben .


    Dazu kommen die Zeitumstellung wie die klimatischen Veränderungen ; ferner die grossen Reiseblastungen . Kaum vergleichbar mit dem heutigen Flukomfort in einer Boeing 747 , 1. Klasse . Man musss sich im Vergleich dazu nur an das Topmodell der damaligen Zeit die " Super Constellation " in Erinnerung rufen .


    C) Zur Ergänzung : Die " Lucia di Lammermoor " sang Maria Callas am 6. und 8. November 1959 in einer exzellenten B esetzung mit Gianni Raimondi , Ettore Bastianini , Nicola Zaccaria , Roberto Benaglio als Chorus Master , Rescigno - natürlich - am Pult in einer Inszenierung von Franco Zeffirelli .


    Diese Abende werden bis heute als Meilensteine in der karriere von Maria callas angesehen und beschrieben .


    P r o b e m i t s c h n i t t e halte ich für äusserst wichtige Dokumente ! Sie besagen auch sehr viel über die Stimmung vor solch einem bedeutenden Ereignis .


    Du hast besonders anhand der Interpretation der Violetta sehr viel Wichtiges über das immer verfeinerte Rollenverständnis geschrieben .


    Nicht wenige Kenner der Kunst von Maria Callas machen ihre Lebensleistung gerade daran fest ! Tatsächlich ist diese aufnahme alleine aus deisem grunde ein Muss für jeden Freund am Gesang wie auch der ständigen Bemühungen der Callas die Violetta in feinsten psycholgischen Verästelungen darzustellen .


    Fraglich bleibt , ob Maria Callas diesen Probeabend tatsächlich freigegeben hat .


    Logisch wäre nämlich im Falle der Behjahung, dass sie auch den röffnungsabend des neuen Opernhauses in Dallas freigegeben hätte . Es ist absolut unwahrscheinlich, dass dieser Abend nicht aufgezeichnet worden ist .


    Für mich hat diese Aufnahme mehr als nur einen dokumentarischen Rang . Sie hat auch Seltenheitswert .



    Beste Grüsse




    Frank

    Lieber holger ,


    Danke für Deinen Beitrag .


    Ich finde eben, dass imogen Cooper n i c h t brendelähnlich spielt ( und auch entfernt davon ist, wie Clifford Curzon , ja auch einer ihrer Lehrer , zu spielen ) .


    Was mich s e h r interessiert ist die Frage bezüglich der Aussagen von " zelenka " / Manfred Voss , die ich hier vorangestellt habe .


    Sie ist in seinem umfangreichen Text wohl untergegangen.


    K o n k r e t : Meinst Du aus Deiner Erfahrung heraus , dass man eine ggf. ständige Wechselwirkung zwischen einer eigenen philosophischen Meinung und dem möglichen Gedankengut des komponisten einen engen Zugang zu Werk wie Hörer finden kann ?


    Beste Grüsse


    Frank

    " Das Hoffen auf die ultimative Aufnahme geht weiter , ebenso wie das Hoffen auf eine bessere lichte Welt , die es vielleicht geben mag und nach der sich Schubert so sehr gesehnt hat " .


    "Zelenka" / Manfred Voss . London : 7. Juli 2007


    * * * * *


    Dieser Satz von manfred Voss über diese Sonate , seine philosophische Hinwendung und seine persönliche Sicht auf Franz Schubert waren für ihn 2006 / 2007 ( und bis zu seinem Tod )
    Zugang wie Sehnsucht und Reflexion auf und über die ihm bekannten Interpretationen dieser gewaltigen letzten Klaviersonate von Franz Schubert , wobei darauf hinzuweisen ist, dass die Arbeitsweise Schuberts in den letzten drei Klaviersonaten auch Rückschlüsse auf seine früheren werke zulässt ( Andreas Krause , 2007 ,422 ) .


    Auch wenn Schubert eigenhändig über dei B - Sonate geschreiben hat " 3. Sonate " , so sind doch Verzahnungen zwischen den Kompositionen festzustellen ( A. Brendel . " Musik beim Wort genommen " , 1992 , 109 - 135 ) .


    Schubert hatte für die letzten drei Klaviersonaten zunächst das Thema des ersten Satzes niedergeschreiben, dann die weiteren Sätze entworfen , bevor er zu dem ersten Satz zurückgekehrt ist . Daraus ergibt sich auch, dass jede der sonaten ein Ganzes ist und ein interpret oder Musikwissenschaftler kaum folgern kann anhand des vorliegenden Quellenmatariales , das Schuberts B - Dur - Sonate D 960 schon nach dem 2. Satz beendet werden könne .


    " Zelenka " / Manfred Voss hatte in seiner umfangreichen Zusammenstellung der zugänglichen Aufnahmen aus meiner Sicht zu recht auf die frühe Aufnahme durch Imogen C O O P E R ( 1988 ) hingewiesen , die er sehr schätzte . Ms. Cooper war zeitweise Schülerin von Alfred Brendel wie Clifford Curzon gewesen .


    2009 hat sie dann in mehreren Doppel - CDs die Werke Franz Schuberts unter " BBC recording " im Rahmen von ihren Konzertmitschnitten in London aufnehmen lassen . Darunter im Dezember 2009 in der " Queen Elizabeth Hall " unter anderem die Klaviersonate B - Dur D 960 .


    Die musikalische Fachwelt war sofort und übereinstimmend begeistert :


    " The most wonderful Schubert - playing I have ever heard .....held me spellbound " ( Gramophone , Editor's choice )


    " Celestial chubert ....second to none " ( BBC Music Magazine )


    " Perfection ...(a) natural Schubert player ....she really makes the piano sing 2 ( NPR, all things considered )


    Die ' New York Times ' feiert dies e Aufnahme als interpretatorische Sternstunde .



    IMOGEN COOPER beginnt den ersten Satz , ähnlich Zhu Xiao - Mei , mit einer zurückhaltenden lyrischen Melancholie . Bei ihr fliesst Schuberts Medlodie ! Die dramtischen Takte spielt sie völlig organisch und mit einem nie gewollt klingenden Ton . Ihr Klangfarben sind dann wie jeder einzelne Ton darin überwältigend schön und berührend . Für mich ist dies gegenüber ihrer rund 20 jahre alten Aufnahme tatsächlich die Wiedergebe einer Künstlerin , die us Neues zu sagen hat ! Sie spielt leider keine Wiederholung . Wer die Wiederholungen mit den den darin enthaltenen steigerungsmöglichkeiten im Ohr hat , der wird sie möglicherweise vermissen . Dennoch : es handelt sich dennoch um einen interpretatorischen lücksfall . Eine Sternstunde der Schubertinterpretation .


    Den 2. Satz spiel Cooper ebenfalls im tempo ruhiger als in der früheren Aufnahme . Sie spielt die melodien aus . Sie baut dadurch eine Spannung auf, die wir so nur selten im direkten Vergleich bisher hören konnten . Nichts wird forciert . Jede Pathos bleibt fern . Der Vortrag ist sehr organisch gestaltet . Vom interpretatorischen Ansatz her erinnert manches an Radu Lupu .


    Der oft als schwierig und heikel bezeichnete Übergang zu dem 3. Satz gelingt ihr , weil sie eben offensichtlich die derzeit bekannten Quellen sehr genau studiert hat , als eine zwingende Fortsetzung der Sonate .
    Hier erleben wir nicht einen meist willkürlich erscheinenden " Neubeginn " der komposition . Auch hier ist der Satz in sich geschlossen und Teil einer grösseren , umsoannenderen einheit . Wie in den beiden anderen Klaviersonaten aus 1828 hat Franz Schubert allles genau bedacht und durchdacht . Erinnerungen an D 946 werden deutlich . ( Sehr empfehlenswert zu lesen dazu sind die Ausführungen in den textbeiträgen zu den Aufnahmen durch Richard Goode ) .


    Den Schlussatz spielt imogen cooper eher im tempo zurückhaltend ; dabei berücksichtig sie die Anweisungen Schuberts aber sehr genau !


    Diese Interpretation gehört zu den mich am meisten überzeugende überhaupt !


    Ich bin sicher, dass " Zelenka " = Manfred Voss in dieser Interpretation seine erhoffte Idealaufnahme dieser Klaviersonate gefunden hätte ; zumnidest ist Imogen Cooper " Zelenkas " ästhetischen ideal sehr, sehr nahe gekommen .


    Eine beeindruckende Aufnahme . Ein Muss für jeden Liebhaber dieser so aussergewöhnlichen komposition , wie Alfred Brendel das Werk analysiert hat .



    Beste Grüsse



    Frank

    Liebe Freunde der Musik von N. Rorem !#



    Simon M u l l i g a n , hierzulande leider sehr unterschätzt spielt das Rorem - Klavierkonzert sehr überzeugend .


    Man sollte Simon Mulligan , der der letzte Pianist in einem Konzertabend mit lLord Menuhin war , einmal im Konzert erlebt haben .


    Simon Mulligans Repertoire ist seh r breit . es reicht von Mozart bis zur moderne von Soloabenden , Klavierkonzerten bis zu Kammermusik ( etwa mit Daniel Hope ) sowei seinem eigenen Jazzensemble .


    Viele Grüsse ,



    F r a n k

    Mit GIULIETTA S I M I O N A T O ( * 12. Mai 1910 in Forli )


    geht einer der überragenden Persönlichkeiten der Welt der Musik von uns .


    Sie war Dank ihres klaren Verstandes und ihrer enormen Lebenserfahrungen eine Garantin einer Gesangskultur , die mehrere Generationen umfasst .


    Ausgebildet in Padua begann sie mit 18 Jahren als Lola in " Cavalleria Rusticana " ihre rund 40 jahre (!) dauernd eweltweite Karriere .
    Der endgültige Durchbruch gelang ihr mit einem geradezu sensationellen Sieg in einem Gesangswettbewerb in Florenz .
    In dieser Oper hat sie auch später eine beispielhafte Interpretation als Santuzza mit Franco Corelli in Parma gegeben ( als CD erhältlich ) .


    Innerhalb Italiens war die Konkurrenz in ihrem Stimmfach durch Ebe Stignani udn Fedora Barbieri fast unüberwindbar gewesen .


    Doch ihr enormer fleiss , ihre stets professionelle und sehr prokollegiale Einstellung verschafften ihr grössten Respekt und Zuneigung der Sängerinnen wie Sänger .


    27 Jahre lang war sie ständiger Gast an der Mailänder Scala gewesen .


    Ihre einzelnen prägenden interpretationen der bedeutenden Rollen ihres Faches einzeln hier aufzuzählen würde den Rahmen hier sprengen .


    Legendär bleiben ihre dalila , ihre Carmen , ihre Santuzza , Amneris ,
    Azucena ( etwa in dem Genfer ' Trovatore 'mit Renata Tebaldi und Mario del Monaco ) oder die der Jane Seymour in "Anna Bolena 2 ( sowohl mit Leyla Gencer als auch mit Maria Callas ) .


    54jährig sang sie erstmals der der Pariser Oper , dem " Palais Garnier" als Adalgisa neben Maria Callas . Giulitta Simionato war längst die wohl engste vertraute und zuverlässigste freundin von Maria Callas als dies e , mit schweren körperlich und seelischen Problemen , 1965 noch mehrere Male die " Norma " in Paris gesungen hat . Maria Callas' vermisste angesichts dieser Situation im Jahr 1965 vor allem Giulietta Simionato an ihrer Seite ( Adalgisa ) . fiorenza cossotto , die die Mehrzahl der Abend e als Adalgis a gesungen hat , war im Angesicht des krtischen Gesundheitszustandes von Maria Callas wenig kollegial . Auch Franco Corelli war nur an einem Abend verfügbar .


    Am Abend ihrer letzten Aufführung brach Marioa Callas in einem " Komazustand " ( so der damalige Dirigent Georges Pretre ) zusammen .


    Giulietta Simionato hat noch vor enigen Jahren sehr engagiert und einfühlsam ihre gemeinsame Arbeit und ihre lange Freundschaft mit Maria Callas in einem Interview beschrieben .


    In Anlehnung an eine berühmten Satz der Académie Francaise kann man pathosfrei sagen : "


    Nichts fehlte ihrem Ruhm ; ihrer aber dem unseren " .



    F r a n k

    Liebe Freunde der Sonaten von Franz Schubert !




    Walter T. hat in seinem beitrag vom 03. Juli 2009 so etwas eine Zusammenfassung von " Zelenkas " Intentionen niedergeschrieben . Walter hat selbst die Sonate auch in Zusammenhang mit nachlesbaren publikationen verglichen und auf den Satz von artur Schnbele hingewiesen .


    Alfred Brendel hat inzwischen , gefragt, was den von Franz Schubert zu erwarten gewesen sei in Hinblick auf die Klavierkompositionen , dass dieser länger gelebt hätte , gesagt , dass er selbst nicht glaube , dass Schubert eine bedeutendere Sonate für Klavier hätte schaffen können als diese B - Dur - Sonate D 960 .


    Gibt es neue wichtige Aufnahmen ?


    (1) Friedrich Wührer , der in einer sehr schlechten Aufnahme in der ' British Library London ' zu hören ist und ein zu seinen Lebzeiten hoch angesehener Interpret von Werken Beethovens , Brahms' u d auch Franz Schuberts gewesen ist , hatte diese Klaviersonate seinerzeit auf LP eingespielt . *


    Wehmütig beginnt Wührer den ersten Satz . Die Dramtik und die dem ersten Satz immanenten Stimmungen meisselt der interpret mit einem fast beängstigenden vorwärtfrängen in die Einsamkeit des Zuhörers . Anders als bei Edurd erdmann ist sein Spiel aber nicht vor allem einem davon fliehen ähnlich , sondern Wührer vermittelt und in scharf kontrastierenden Tonfarben Schuberts Innenwelten . Kein Zeifel : Diese Interpretation nimmt uns gefangen ! immer weider hält Wührer inne , um dann den Spannungsbogen neu aufzubauen und den Satz als Einheit darzutsllen .
    Wührer betont die mit den letzten beiden Takten noch einmal besonders hervorgehoben die düstere Schicksalsseite .


    Den zweiten Satz leitet der pianist ein als ob er eine neue Sonate beginne . Doch dann greift er den Sonatenbogen weider auf , was man vor allem in dem düsteren Schicksalsklang hören kann . Dies wird immer intensiver zu einem sich ausbreitenden und sich tief in die Seele des Hörers bohrenden tragischen Ereignis .
    So spielt diesen zweiten Satz keiner der anderen Interpreten !
    Schubert und Friedrich Wührer lassen uns mit dem ende des zweiten Satzes alleine zurück . Ich bin erinnert an den zweiten Satz der h - moll - Symphonie von Schubert .


    In dieser Wiedergabe beginnt der 3. Satz sehr zügig , unaufgeregt . Dann folgt konsequent das Schubertsche Gedanke der inneren Traurigkeit , einer nie versiegdnen Melancholie in Tönen . Dieses rasche Spiel hat dann immer stärker etwas gehtztes . Am Schluss dann noch einmal pointiert die Hervorhebung von dreri Schicksalsschlägen in Tönen . Auch dies spielt sonst kein anderer Pianist so . Warum ?


    Wührer spielt die Zerrissenheit des 4. Satzes beispiellos im Vergleich zu seinen Kollegen . Wieder ist es das Ende des Satzes , das so berührt und beeindruckt . ührer hält kurz inne und nimmt das von den meisten Pianisten immer stärker forcierte Tempo , das eine Spannungssteigerung erzielen soll ( man höre etwa Clifford Curzon in Salzburg oder im Studio ) , völlig zurück , um die Sonate in einer geradezu ruhigen Ausweglosikeit enden zu lassen .


    Einer der bewegensten und beeindruckensten Aufnahmen , die ich kenne .



    (2) Hinweisen möchte ich auf die inzwischen vollständig erschienenen Live - aufnahmen der auch von " Zelenka " hoch geschätzten Imogen C o o p e r . Sie hat nach 1988 im Dezember 2009 in der ' Queen Elizabeth Hall ' in London auch die B - Dur - Klaviersonate D 960 gespielt .


    Label : AVR - AVIE Records ; 2 CD .


    Dieser Teil 3 der neuen Schubert - Aufnahmen durch Imogen Cooper
    ist auch inzwischen- wie die Teile 1 und 2 - in Deutschland unter anderem via amazon.de erhältlich .


    Diese Aufnahmen haben grösste Zustimmungen erfahren durch rezensionen in der BBC , der New York Times , Gramophone , BBC Music Magazine und NPR .



    Beste Grüsse




    Frank



    * Mein herzlicher Dank gilt Thomas Pape , dass er mir die Originalquelle der Interpretation durch Friedrich Wührer zur Verfügung gestellt hat , um diesen Beitrag schreiben zu können .
    F.

    Lieber Wolfgang :



    Meine volle Zustimmung zu Deinen Ausführungen über leonard bernstein ( New York , CBS ) und seiner glamourösen Selbstinszenierung ( Wien , DGG/Universal . Nachzulesen bei Norman Lebrecht : Der Mythos vom Maestro . )


    Bei Georg Solti geheh die Meinungen wohl sehr auseinander .


    Du und auch Attila Csampai ( dieser in einer vergleichenden Rezension in " Rondo" ) sind bekennende Soliti - Bewunderer , wenn es um Gsutav Mahler geht .


    2009 gab es bei " Saturn " , Düsseldorf , Am Wehrhan , mehrer Mahler - Symphonmien zu massiv reduzierten Presien . Die Aufnahmen standen fast vollständig sehr lange in den Regalen .


    Auch in den beiden grossen " virgin " - Läden in der Oxford Strett , london , war Solti mit seinen Mahlerinterpretation nicht sehr präsent .


    Auch das Solti - Bild in der britischen Presse hat sich sehr zum Negativen von Solti verändert . Wobei mir manche der Einwände - bei aller sonstiger Skepsis - schwer nachzuvollzien sind . Ich denke , das es n a c h Solti keine " besseren oder " richtigeren" Interpretation gegeben hat . Sie sind nur anders . Das bedeutet aber nicht zwangsläuhig , dass es sich nicht lohen würde , die Solti - interpretatione in die enge Wahl zu ziehen .


    Leider scheint es - von Thomas Pape abgesehen - zu wenige Mahlerkenner zu geben, die mit dem Schaffen von Jascha horenstein vertraut sind. Ich würde die Horensteinaufnahmen immer heranziehen .


    Kennst Du sie ?


    Beste Grüsse


    Frank

    Lieber Alfred :


    W e r ist bzw. war ein berühmter Mahlerinterpret ?


    Diese Zusammenstellung ist n i c h t willkürlich . Sie entspricht meiner persönlichen Hörerfahrung im konzert wie das nacherleben auf Schallplatte und CD .


    Dazu kommen Hinweise aus der zuverlässogen Fachliteratur .



    Ganz oben stehen für mich


    Bruno W a l t e r und


    Jascha H o r e n s t e i n .


    Zu den bedeutenden Mahler - Dirigenten gehören sicherlich auch


    Otto Klemperer ,


    John Barbirolli ,


    Dimitri Mitropoulos ,


    Rafael Kubelik ( er hat besonders oft in Wien Mahler dirigiert ) ,


    Karl Böhm ( in Wien mit 'Kindertotenlieder' und ' Lieder eines fahrenden Gesellen ) ,


    Klaus Tennstedt ( grosse Abende in London und den USA ) .


    Claudio Abbado hat z. B. in Wien in den 1970er Jahren fast genau soviele Mahler - Kompositionen dirigiert wie Leonard Bernstein ( 19 bzw. 20 ) .


    Hermann Scherchen dürfte auch zu den beeindruckenden Mahler - Dirigenten gehört haben ( vier Aufnahmen alleine in Wien auf LP ! ) .


    Dann Riccardo Chailly .


    Der erste Mahler - Zyklus mit Leonard Bernstein ( CBS ; LP ) .


    Persönlich liegt mir Georg Solti nicht so wie er dies Attila Csampai getan hat, der ja enthusiastische Rezensionen über Solti verfasst hat .


    Erich Leinsdorfs 5te ist meine bevorzugte Aufnahme dieser Symphonie .


    Bei der 4ten ziehe ich fritz Reiner mit der wundervollen Lisa della Casa dem sehr kühlen George Szell doch vor . Szells reputation geht vor allem auf die vielleicht einzigartige Präzision des Cleveland Orchestras zurück .


    Überrascht war ich , dass nach dem 2. Weltkrieg Josef Krips zu den ersten bedeutenden Dirigenten gehört hat , die Mahler auch in Wien interpretiert haben . Leider habe ich keine Aufnahme .


    Ausgerechnet zu Karajan wie Giulini habe ich ( noch ) keinen rechten Zugang gefunden .


    An Mahler - Dirigenten , ich hätte fast Sir Colin Davis vergessen , gibt
    es keinen Mangel .


    Beste Grüsse Dir und nach Wien !



    Frank

    Lieber Alfred !



    Tullio Serafin wird ähnlich wie de Sabata oder Antonino Votto wegen der engen Zusammenarbeit mit Maria Callas 8 dazu der thread von Gustav " Maria Callas - live 2 hier im TF ! ) festgemacht .


    Tatsache ist aber , dass die künstlerische Entwicklung weit breiter angelegt gewesen ist und die mir bekannten berühmten italienischen Dirigenten fast alle auch als Dirigenten von Symphonien oder z.B. Klavierkonzerten hervorgetreten sind und auch berühmt wurden .
    De Sabata vor allem mit seinen Brahms - interpretationen .
    Votto , ein Toscanini - Schüler , hat sich auch intensiv mit Kompositionen und Auffführungen sog. Moderner Komponisten befasst und dadurch Ansehen erlangt .
    De Sabata hatte 1939 in Bayreuth einen berühmten " Tristan" dirigiert und auch anerkannte Kompositionen geschaffen .
    Tullio Serafin war weit mehr als der "Macher " der Callas : Er schrieb noch in sehr hohem Alter ein zweibändiges Werk über Musikstile etc. , das heute noch zitiert wird .


    Als " Cetra " noch mit den LPs blühte, da gab es , zumindest in Italien , nicht wenige Aufnahmen mit Nicht - Opern auch von Gui , dem ganz jungen Giulini ( geb. 1914 ) und anderen .


    Dazu zählen auch Mario Rossi und Alberto Erede , der ja viele Jahre mit Düsseldorf eng verbunden war . Darauf hat Harald Kral verdienstvollerweise hier im TF hingewiesen .


    Und ich darf auf den inzwischenberühmten Satz von Daniel Barenboim noch einmal hinweisen, dass die wohl bedeutensten Dirigenten des romantischen und spätromantische Repertoires bei den Symphonien durch italiensiche Dirigenten repräsentiert werden ( Giulini , Muti , Abbado , Chailly ) .


    Der Informationsfluss über die Generation von Abbado oder Muti und Chailly ist eben sehr viel grösser als es dies früher war .


    Als Abbado in Berlin Chef wurde war seine wohl bahnbrechenste Aufnahme die der c - moll - Symphonie von Johannes Brahms . Riccardo Muti hat bei seiner Nachfolge Ormandys in Philadelphia einen vollständigen Beethoven- wie Brahms - Zyklus dirigiert und aufgenommen ( EMI ) . Schubert stand oft auf Mutis Programmen . Mutis Opernaufnahmen muss man sich aus meiner Sicht oft richtig erarbeiten . 2013 wird er ja in Wien Verdi ausgiebig dirigieren .


    Eines wird dadurch überdeutlich : Das internationale Publikum möchte unbedingt das klassische Repertoire sowie die Romantiker und Spätromantiker in den Konzertsälen hören !


    Heute hat Daniel Barenboim das Jubiläumskonzert in der Universität Oxford mit Brahms' 1. Symphonie mit den Berliner Philharmonikern bestritten ( die " Berliner " übrigen sehr verjüngt ! ) .


    Er hätte ja auch auch Holst dirigieren können .


    es ist wirklich ein sehr interessantes Thema : Woran denken wir ( nur ? 9 , wenn wir Namen wie de Sabata , Serafin , Gui, Erde , Votto, Gavazzeni und andere hören ?


    Nur an Oper ? Nein !


    Beste Grüsse Dir und nach Wien !



    Frank

    Lieber Gustav :



    Deine Zeilen zu den vier Abenden mit Maria Callas wie am Rande erwähnt der fünfte Aufführungstag mit Renata Scotto (!) sowie der im weiteren Sinne Callas - Schülerin Fiorenza Cossotto , ferner die Hinweise hier bei TF von "musica2 und Rita haben mich dann doch veranlasst , die Aufnahme sorgfältig anzuhören. Dazu einiges noch einmal über den fast chronisch schlechten seelischen wie körperlichen Zustand der Callas und Stimmprobleme durchzulesen .



    Maria Callas hat sich selbst , was normal ist , selbst mit ihren Extremanforderungen an sich selbst unter Druck gesetzt . Viel entscheidender war aber ( so sie selbst gegenüber Michael Glotz , Paris ), dass sie von aussen immer stärker geradezu gehetzt wurde wie selten eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens . Und dies galt bei ihr bekanntlich auch in ihrem , so es dies überhaupt gab , Privatbereich . Nachweislich war sie etwa auf der Yacht von Onassis völlig entspannt , sang ( mit Michel Glotz am Fflügel ) lange und ohne jedes Stimmproblem - auch sehr schwierige Kompositionen .
    Die Callas war auf diesen Kreuzfahrten " ein anderer mensch" gewesen oder wieder geworden .



    Bezüglich der immer wieder beschreibenen Stimmprobleme kann ich hier nur zusammenfassend die Meinung von renommierten Fachleuten zusammenfassen : Vieles gehört ganz im Sinne einer ganzheitlichen Einstellung zum Menschen und im Sinne einer zielgerichteten Behandlung in den Bereich Psychotherpaie und Psychosomatische Medizin .
    Im Falle von Maria Callas war dies natürlich kein problem des versicherungsstatuses oder des Findens der führenden kapazitäten der damaligen zeit . Es war zunehmen die Folge der Nichtinanspruchnahme durch die Divina , dass sie immer stärker in eine fast ausweglose Gasse geraten musste .


    Der Vorwurf von J. Kesting etwa, sie habe einmal fast ein Jahr nicht eine aufführung gesungen ist nicht einmal im Ansatz durchdacht .
    Die menschliche Stimme besteht eben nicht aus zig Einzelteilen, die man je nach bedarf beliebig auswechseln kann . Dies alles ist solch ein komplexes Zusammenspiel , , dass jeder Mensch, der einmal nur in einem engagierten Schulchor mitgesungen hat, weiss , welche Auswirkungen auf die stimme schon hier Belastungen und Irritationen haben .



    Um wieviel empfindlicher ist und wird eine Stimme , die 1959 schon dermassen schwere uns schwerste ollen gesungen hat . Ein Abend mit Maria Callas war eben auch nicht Teil einer Abonnements - Reihe im Opernhaus " Euphonia "! Noch einmal Jon Vickers , der sie kannte und selbst zu den Grossen Sänger - Darstellern gehört hat , dass man sich auch als sehr erfahrender künstler keinen grösseren Abend vorstellen kann als Maria Callas auf der bühne auch nur einmal erlebt zu haben .
    Und dann der immer schwerer wiegende Druck auf den Menschen Maria Callas !


    Die Abstände zwischen diesen Aufführungen in Edinburgh 1957 sind callas-typisch . Aber sie sind einfach zu kurz . Zumal, wenn solche allerhöchsten leistungen als selbstverständlich von einem oft wenig kenntnisreichen Festspielpublikum erwartet werden .


    Wer die Stimmungen , die ganz seltsamen Erwartungen vom Stehplatz bis zur Loge kennt, der weiss doch unterwelcher äussersten Anspannung solche Ausnahmekünstler wie Maria Callas ja nicht nur an den Aufführungsabenden geradezu gelitten haben müssen .



    Und auf diesem allerhöchsten Niveau singt man nicht nur für sich , sondern oft gegen das Publikum ( zumindest von Teilen davon ) und gegen die Rivalinnen . Das ist so in der Welt der Oper wie in anderen Bereichen wie Wissenschaft oder Wirtschaft .



    In Anlehnung an die Einleitung von Professor R. Lange , Direktor der Herzchirurgie , Deutsches Herzzentrum München , in dem Lehrbuch von J.R. Siewert " Chirurgie" , 2006 , 362 , muss man auch bei diesem Abenden festhalten, dass man Opernaufführunge weder anhalten, noch Einzeltakte wiederholen kann . Selbst das organische einer aufführung wird eigentlich durch noch so berechtigte Ovationen oft so unterbrochen , dass eine völlige Neukonzentration erforderlich ist .



    In Edinburgh hat sich Nicola MONTI sicherlich an die Grenzen seiner leistungsfähigkeit gesungen . Das verdient Anerkennung . Auch höre ich nicht , dass er etwa versucht hätte , Töne besonders lange zu halten . Stlistisch hat er sein Potential ebenfalls ausgeschöpft .


    Dass Nicola ZACCARIA einmal mehr ein mehr als nur grundsolider interpret seiner rolle war , bedarf keiner weiteren erwähnung . Wie früher von mir schon hier dargestellt gehörte Zaccaria zu den absolut hervorragenden Partnern der Callas . Wenn wir an die " Norma2-Aufführung der Callas in Paris denken ( 1964 / 1965 9 mit Ivo Vinco , Bass , an der Seite von Callas ,und diese Mitschnitte mit den Leistungen von Zaccaria ( Studio , EMI , Mailand , 1960 ) vergleichen, dann erleben wir, was der "späten" Callas auch hier gefehlt hat .


    Fiorenza COSSOTTO - ich konnte sie nun auf der Bühne in verschiedenen Rollen wie zufällig auch zusammen mit Ivo Vinco privat erleben - hat so früh, so jung mit Maria Callas zusamenarbeiten können, dass sie sicherlich bezüglich der professionalität des Arbeitens und aus des Ausdruckes etc. sehr viel von ihr lernen konnte und auch gelernt hat . Für Fiorenza Cossotto waren diese Abende sicherlich mit prägend für ihre weitere steile Karriere gewesen . Von Callas konnte man sicherlich eines sehr gut lernen : kämpfen, kämpfen und immer weider neu kämpfen gegen alle Widrigkeiten .
    Eine opernkarriere ist nicht die summe nur von Zufällen . jedenfalls nicht auf dem Niveau von Ponselle , Callas , später einer Anna moffo oder Renata Scotto wie Montserrat Caballé .
    Und eines darf man in diesem Kampf der sängerischen Giganten nicht vergessen : Jede(9) möchte soweit nach oben wie es geht !
    Für fiorenza Cossotto war solch ein Singen mit oder auch neben Maria Callas ein permantes Sprungbrett als Mezzo ganz nach oben zu kommen .
    Rein sängerich kann man ihr nach meiner Meinung in der Aufnahme nichts vorwerfen .


    Die Sensation war sicherlich der letzte Abend mit Renata SCOTTO anstelle der erkrankten Maria Callas . Wir wissen nicht, was die Calls über diesen Abend der Scotto, die sich ja aus Mailand genau kannte , objektiv hielt . Wir wissen aber, dass Renata Scotto eine Bewunderin der Calls ihr Leben lang geblieben ist . Ein Weltstar war auferstanden !
    Ob es von diesme bend vielleicht doch irgendwo einen Mitschnitt gibt ?



    Beste Grüsse



    Frank



    PS.:


    Zu " Klatsch und Tratsch" nur dies .
    Das Hotel " danieli" war eine bekannte Luxusherberge ; Elsa Maxwell überflüssig wie ein Kropf ( eine Freundin ? ) .
    Und Venedig als Kulisse , die Stadt Nr. 2 der Verliebten nach Paris , war wohl seit es existiert immer Schauplatz von " Weltereignissen ".
    M. Francois Mitterand , Präsident der Republik Frankreich , nächtigte gerne direkt am Canale Grande .Ja er zeugte seine nicht eheliche Tochter Mazarine in Venedig . ( Die Staatspräsidenten Frankreichs haben immer gerne ausserhalb des Elysée - Palastes gelebt und..... ) .
    Und die aktuelle Première Dame der französischen republik , Mme Carla Bruni - Sarkozy , hat nach wie vor unter anderem ihre Wohnungen im Rive Gauche oder dem Nobelstatdtteil 75016 , also dem Teil von Paris, in dem auch Maria Callas ihr Appartement hatte .


    Ich rate daher immer , die Beiträge etwa von Franco Corelli , Giulietta Simionato , Michel Glotz oder Georges Pretre zu lesen .
    Was in der "Internationalen Prese" steht und vor allem stehen darf (!) ist ein Kapitel für sich .
    Aber die Presse , ganz allgemein, war für die verbreitung des Ruhmes von Maria Callas wie auch ihrer angeblichen Skandale und Skandälchen , in der damaligen Zeit einfach erforderlich .
    Sie hat damit auch "gespielt" .
    F.

    H i n w e i s vorab .


    Zunächst gilt mein herzlicher Dank Alfred Schmidt und Thomas Pape für ihre grossartige technische Hilfe !
    Die muss auch einmal hervorgehoben werden . Danke nochmals !
    FGB


    B e s e t z u n g bei SIMON BOCCANEGRA :


    Im Rahmen meiner Recherchen für den Thread von Gustav " Maria Callas - live " hier im TF bin ich auf folgen Livemitschnitt gestossen, der die Schweirigkeit wohl beweisen fürfte , für alle ollen grosse Interpreten zu finden .


    Aufführungsort : Salzburg ; 19. August 1961 .
    Chor der iener Staatsoper 6 Wiener philharmoniker .


    Dirigent : Gianandrea Gavazzeni


    Besetzung :


    Simon Boccanegra........Tito Gobbi
    Amelia......................... Leyla Gencer
    Jacopo Fiesco............... Giorgio Tozzi
    Gabriele Adorno........... Giuseppe Zampieri
    Paolo Albiani............... .Rolando Panerai
    Pietro...........................Vito Susca
    A Captain.....................Gleide Petersen .



    Dies Besetzungsliste beweist eindeutig , welch hochkarätige Stimmen mit grossem Darstellungsvermögen etwa zwischen 1955 und 1965 ( also etwa bis zu dem für Opernfreunde geradezu nicht nachvollziehbaren Ende von Herbert v. Kaarjan in Mailand wie vor allem in Wien - alle s sehr genau dokumentiert - ) für solch einen herausragenden Abend gewonnen werden konnte .


    In Zusammenhang mit Leyla GENCER kann man dies aufgrund meiner Aufnahmen mit ihr schon frü bei ihren erhaltene Opernabenden durchgängig feststellen . Parallel zum Gaststpiel der Mailänder Scala in Köln ( Calls sang dort die " Lucia" ) sang Lyla Gencer die Leonora in " La Forza del Destino " ) . Auch hier eine hervorragende Gesamtbesetzung .


    Wir können uns über den Handlungsinhalt der Oper Simon Boccanegra wie das Libretto unterhalten ; ebenso über die Stellung , die diese Oper im Gesamtwerk von Giuseppe Verdi einnimmt .


    Interessant bleibt , dass es von dieserr doch eher im llgemeinbewusstsein nicht so bekannten oper hervorragende Aufnahmen gibt ( " Macbeth" nicht unähnlich oder auch der "Anna Bolena " ) .


    Die breite Darstellung ( gerade auch hier im Tamino-Klassikforum ) der Aufführungen mit Placido Domingo verhilft der operr wahrscheinlich zu einem Schub in Richtung Kaufinteresse .


    Beste Grüsse


    Frank

    Zur Information :



    (1) Die Tonahlle hätte zum Zeitpunkt der seinerzeitigen Erstplanungen im Hinblick auf eine Neugestaltung sehr viel kostengünstiger abgerissen werden und völlig neu gebaut werden müssen .


    Dass dies nicht geschah , lag an den spezifische Interessen einiger Leute aus " Poilitik und Bauwirtschaft " .
    Mit Kultur auch im weiteren Sinn hatte das nichts zu tun .
    Als alles ferig war störten die massiven Verkehraufkommen auf der direkt neben der Tonahlle liegenden Oberkassler Brücke sogar den ungestörten Konzertablauf . Auch dies wäre vermeidbar gewesen .
    Die damaligen " Entschdungsträger " sind nie zur Verantwortung gezogen worden .



    (2) Die Heinerdorff - Dynastie mit ihren Aufzweigungen ( u. a. auch Thaeter an der Kö ; Steinway - Haus auf der Kronprinzenstrasse ; Zweigstellen in Köln ; Kartenverkauf u.a.m. ) hat eine dermassen ausgebaute Monopolstellung ( zumal nach dem Verschwinden des besseren Agentur Dubois & Wylach ) , dass sie fast machen kann, was sie will .
    Lange durch René " Robby " Heindersdorff auch im RTL - TV - Geschäft
    steht igrendein Teil des Imperiusm jeden Tag in den Galmurspalten der katholisch - konservativen " Theinischen Post " wie auch einzelne Familienmitglieder mit den so bedeutsamen Hinweisen auf frühere Ehen mit Kind oder weiteren Beziehungsplänen . Hier wird halt neo - absolutistsich Hof gehalten . Dabei sind immer (!) die Granden und auch Kleinen der Schrumpfparteien CDU , SPD , FDP und Grünen .


    Holger ( Kaletha ) bezieht sich noch mit den Klavierabenden auch auf die Jahre von Dubois & Wylach und als Heinersdorff noch von dem sehr engagierten und kenntnisreichen Patrarchen Heinersdorff sr. geleitet worden ist .


    Durch die verkehrstechnisch günstige Lage von Düsseldorf ( in der umgebung : Duisburg , Essen, Wuppertal , Neuess ; Mönchengladbach , Krefeld ) gibt es kaum Probleme , selbst so teure Konzerte wie die der grossen Orchester " standesgemäss " zu vermarkten .
    Es werden , düsseldorftypisch , Namen bezahlt und nicht das wirkliche künstlerische Können .


    Sonst könnte es auch nicht kritiklos inzwischen über Jahre durchgessetzt werden, dass demnächst wohl nur noch Mahler - Symphonien gespielt werden ( im Schumann - Jahr durch die Wiener Philharmoniker , die ja selbst in Salzburg durchaus auch ihre schlechten Tage haben ) .


    Eine kulturelle Bereicherung sind diese Abende nicht . Eher ein Ärgernis .


    Gäbe es ein mündiges , kenntnisreiches Publikum , dann wären solche ärgerlichen Abende vermeidbar . Niemand muss hingehen . Und niemand sollte hingehen .


    Und Mutter mit Orkis 170,00 Euro ? :hahahaha: Da haut es einen doch um . Die beiden haben doch schon vor gut zehn Jahren ihren verdienten Nachruf ausführlich anlässlich ihrer Aufnahme der Beethoven - Violinsonaten bekommen .


    Warum geht das in der sonst so extrem teuren Schweiz eigentlich alles so viel preisgünstiger ?


    Die Menschen wählen sich ihre politischen Führer und geistigen Leitfiguren aber selbst .


    Und wer ähnliche Beträge für ein schwaches Fussballspiel wie München gegen Lyon ausgibt oder völlig überzogene Prise mühelos für die drittklassige Mannschaft von Fortuna Düsseldorf oder sonstige " Events " , der darf sich nicht beklagen . Einige Gesichter sieht man nämlich auf all diesen " Treffen " der Society .


    Jedenfalls dann , wenn man hier und da Freikarten bekommt .


    Grüsse ,


    Frank

    Lieber Gustav :



    Du sprichst direkt zu Beginn Deiner Ausführungen , die erneut auch einen Aspekt der Zusammenarbeit Maria Callas ( damals erst 33 Jahre alt ) und Dirigent beinhalten ( immerhin mit dem Tosacanini - Schüler Votto ) , zwei Tatsachen an , die in Rezensionen fast immer vernachlässigt werden .


    Erstens hatte Athen schon damals grauenvolle klimatische Verhältnisse , die bis heute noch erhgeblich zugenommen haben .
    Solche nicht änderbaren Bedingungen sind pures Gift für das hochempfindliche Organ Stimme .
    Niemand kann eine Stimme nachjustieren , auf die üblen klimatischen
    Bedingungen " einstellen " .
    Solche Bedingungen sind auch an einem grossen Steinway nicht zu ändern .


    Zweitens war Maria Callas nachgewiesen Zeit ihres Lebens durch ihren extrem niedrigen Blutdruck im medizinischen Sinne krank gewesen . ( Ein eher niedriger Blutdruck ist per definitionem nicht von Krankheitswert . )
    Die heutigen Behandlungsmöglichkeiten gab es damals nicht .
    Und es würde auch keinen Sinn gemacht haben , die Patientin Maria Callas , auf dieses ( überflüssige ) Konzert hin medikamnetös so mit Arzneimtteln so zurecht zu " therapieren " , dass es ihr " besser " ging ( für eine kurze Zeit ) .


    Es ist aus Sicht der Callas - Bewunderer , aber noch mehr aus der Sicht ihrer Kritiker und Skeptiker und der nicht kleinen Gruppe der Dauernörgler , sicher feststellbar , dass diese Ausnahmesängerin und in meinen Augen grosse Persönlichkeit einmal mehr bewiesen hat , mit welch einem enormen Willen sie selbst solch einen für ihre Karriere völlig unbedeutenden Abend unter widrigsten Umständen dennoch sogar mit einem " Encore " durchgestanden hat .
    Rein spekulativ muss es bleiben, warum sie dies tat . Ich denke , dass es ihre innere Verbundenheit zu ihren genetischen Wurzeln war wie auch aus Respekt vor dem Publikum ( eine Eigenschaft , die man wohl nur noch sehr selten findet ) .


    Wäre ich ihr Berater / manager gewesen , so hätte ich ihr dringend geraten, auch dieses Konzert abzusagen .


    Es ergibt sich ein weiteres grundsätzliche Problem .
    In meiner Beschäftigung mit " The Arthur Rubinstein Collection " ( RCA ; unter Mitwirkung von Eva Rubinstein ! ) wird ein sehr wichtiger Faktor ausdrücklich hervorgeheben , wenn die Herausgeber der Edition schreiben : " Dies ist die einzige Aufnahme, die Arthur Rubinstein aus von ihm autorisiert freigegeben hat ."


    Hat Maria Callas diesen Konzertmitschnitt selbst freigegeben ???


    Der Pianist Emanuel Ax , kein kleiner Name unter den bedeutenden Pianisten , hat vor rund zehn Jahren einen Mitschnit seines Abends im " Klavierfestival Ruhr " am Tag der vorgesehenen Sendung im WDR Köln gestoppt , weil dieser seinen eigenen künmstlerischen und nicht künstlichen Ansprüchen nicht genügt hatte .


    Und an solch einer LP / CD " verdienen " nur Callas - Gegner .
    Finanziell hatte die Diva solch einen Konzertmitschnitt definitiv nicht nötig .


    Anders als Du bin ich nicht der Meinung , dass man diese CD besitzen muss ( es gibt noch andere Publikationen ähnlicher Bedeutungslosigkeit ) , um sich über den Karriereverlauf der Callas ein zuverlässiges Bild machen zu können . Und wenn jemand unter solchen extrem schlechten Bedingungen zu singen bereit ist , dann verdient dies jedenfalls meinen Respekt vor der hohen Professionalität gegenüber der Künstlerin und gegenüber dem Pflichtbewusstsein der Ausnahmekünstlerin Maria Callas .


    Bei ihrem Pariser Debut 1958 hatte Maria Cllas zwar ein deutlich besseres Orchester , aber mit einem von mir selbst mehrfach erlebten Hausdiregenten einen weitasu schlechteren " Maestro " an ihrer Seite . Mit Serfain oder Pretre als Dirigenten wäre dieser Abend in Paris sicherlich eine künstlerische Sternstunde geworden .


    Wegen der ganzen oben aufgeführten Gründen halte ich weder eine Beurteilung dieses Abends für zulässig noch um einen zuverlässigen Blick auf den Stimmzustand der Callas zu werfen .


    Auf eines muss und möchte ich zum Abschluss noch hinweisen, weil dies auch von grundsätzlicher bedeutung ist : Die weltweite Vermarktung durch die " Neuen Medien " wie Tv , Film , Fotoserien und via Tonträger wird allgemein mit dem Wahlkampf - TV - Duell Richard Nixon vs. John F. Kennedy festgemacht . Damals wurde der Glanz von Kennedy deswgen so hochglanzpoliert, weil er die weitaus besseren PR - Leute an seiner Seite hatte - nicht die besseren Sachargumente ( Mr. Nixon hat am Ende auch mehr Wählerstimmen bekommen als Mr. Kennedy ! ) .


    Hätte Maria Cllas diese schon 1957 im Beginn befindlichen Möglichkeiten gehabt , dann wäre sie höchstwahrscheinlich den damals 3 Milliarden Menschen wletweit fast überall bekannt gemacht worden . Man muss sich zurückerinnern, das es 1960 keineswegs üblich war, dass selbst deutsche Haushalte durchgehend einen TV - Apparat oder eine gute Musikanlage mit mehr als einem Lautsprecher hatte .


    Zu den Tonqualitäten muss daran erinnert werden, dass die wohl erste Stereo - Aufnahme der EMI am 30. September 1955 / 01. Oktober 1955 , aufgenommen im Studio 1 Abbey Road , mit dem " Herbst " von Vivaldi unter der leitung von Carlo Maria giulini mit Manoug Parikian , Solo - Violine , und dem Philharmonia Orchestra , aufgenommen worden ist ( Erstveröffenmtlichung im Jahr 1999 bei " Testament " , einer EMI- Tochter ! ) .


    Richard Osborne , also nicht irgendeiner aus der Musikszene , hat dies unter Einbeziehung der wichtigen Taktiken von Walter Legge detailliert beschrieben .
    Die galt für die weltweit renommierten Abbey Road Studios ! Nicht für eine nicht näher bekannte Aufnahmetechnik solcher Callas - Mitschnitte .


    Lieber Gustav :


    Wenn ich solche Mitschnitte gerne und aufmerksam höre ( auch den legendären ihres Pariser Debuts 1958 , der für die Callas von allergrösster Bedeutung war wie auch für die gesamte Musikwelt - ja sogar darüber hinaus - ) , dann weil wir auch in den vielleicht weniger überragenden Stunden einer selbst unter Grossen noch einmal herausragenden Sängerin auch die wie in einer griechischen Tragödie verlaufenen Lebens von Maria Callas vielleicht auch anhand einer psychosomatisch modulierten Stimme vorsichtig deuten können .



    Beste Grüsse




    Frank

    Liebe b musica ,



    es wir wohl in 2008 / 2009 nicht nur hier einige Opernfreunde überrascht haben , wie statisch selbst eine so faszinierende Sänger - Persönlichkeit wie C e s a r e S i e p i selbst im Don Giovanni agieren m u s s t e , weil die Vorgaben in vielen Inszenierungen dies damals s o verlangten .



    Das Gegenbeispiel finden wir fast in Maria C a l l a s , die ja von sich selbst sagte, sie sei eine " singende Schauspielerin " . Die Callas lebte ihre Rollen geradezu aus und nach . Einzigartig .


    W a s will eigentlich das immer wieder zitierte Publikum ?


    Beste Grüsse



    Frank

    Lieber Gustav !



    Diese Ausschnitte bestärken mich in meiner Ausage, dass gerade Ausnahmekünstler(innen ) wie Maria Callas innerhalb von zwei Tagen sich in sehr unterschiedlicher stimmlicher und darstellerischer Verfassung befinden können .


    Ohnehin höchst erstaunlich , welche Leitung sie überhaupt in diesen sehr kurzen Zeitabständen vollbracht hat .


    Um es kurz einfliessen zu lassen : Bei " Testament " gibt es seit einige Jahren eine Gesamtaufnahme aus Edinburgh für den Mindestpreis ( Saturn , Düsseldorf ) von rund 30, 00 Euro . Auch hier müsste man alle Mitschnitte kennen, um sicher sein zu können, dass die EMI - Testament - Techniker nicht einiges so hinbekommen haben wie
    s i e es wollten .


    Dies beweist auch , wie empfindlich die menschliche Stimme überhaupt ist .


    Der jetzt in Paris lebende Professor für Gesang Merih K a z b e k ( > facebook.com ) hat dazu einiges geschrieben .


    Und hier im Forum hat " musica " grundlegende Ausführungen über Stimmbildung , Technik und gerade auch die Atemtechnik mehrfach geschrieben .
    Und von Rita weiss ich genau, dass sie sehr kenntnisreich sehr viele der grossen Diven gehört hat und noch hört ; sie kann sich also auch ein Hörbild aus eigenem Hören machen .
    Ich darf es einfliessen lassen, dass beide kenntnisreich aus eigener Erfahrung Deine Übersichtsartikel lesen und auch mit Ausführungen begleiten .


    Das grosse Problenm ist eben - zumal ,wenn zwei (!) " Highlights" aus Opern auf einer CD zusammengepresst sind - dass wir leider keinen wirklichen Gesamteindruck bekommen können .


    Dein Verdienst besteht hier konkret darin , uns auf Aufnahmen hinzuweisen, die wir normalerweis e nirgendwo finden würden . Und kommentiert schon gar nicht .


    Sicher bin ich, dass es solches Material nicht nur von Maria Callas gibt .


    Sicher bin ich auch, dass eine so kometenhaft aufsteigende Fiorenza Cossotto viel privates Bandmaterial ( möglicherweise gigitalidiert ) in ihrem Heim hat .
    Manchmal uist es , Frau Cossotto lebt noch , unter ihrem Namen zu suchen , um ein möglichst geschlossens Bild zu bekommen .


    Die so stark für das Publikum herausgestellten Abende in Edinburgh haben mich nach zweimaligem Hören nicht dazu bewegen können , die Gesamtaufnahme zu kaufen .


    Was mich , ich möchte dies ausdrücklich noch einmal anfügen , unter Hinweise auf Interviews mit Geroges Pretre und Michel Glotz in der österreichischen Presse sowie von Michel Glotz' beiden Büchern ( das erste immerhin mit einem Vorwort von Karajan ) , wie sehr die damaligen Zeitzeugen noch in späten Jahrne auf das Privatleben der Callas fucussiert geblieben sind statt sich dieser einzigartigen Gesangeskunst zuzuwenden .



    Beste Grüsse



    Frank

    Lieber Gustav !



    Stimme Dir absolut zu , dass wohl nichts , was wir persönlich erlebt haben , erleben und vielleicht noch erleben wrden für die Ewigkeit ist .


    Mit unserer eigenen Lebenbergenztheit geht unser gesamtes Wissen und Können in den allermeiste Fällen unwiderbringlich verloren .


    Aber wir könne in günstigen und glücklichen Fällen das, was in uns ist , weitergeben . Manchmal sogar miterleben, was aus unseren Kindern wird oder schon geworden ist . Obwohl es wahrscheinlich mehrheitlich " Fälle " gibt, in denen wir unser Hoffungen, Wünsche , Ziele nicht so erfüllt sehen , wie wir dies gehofft hatten .


    Dennoch , so meine Erfahrung , brauchen wir nicht selten diese Möglichkeit der Rückbesinnung , des Erinnerns auch an grosse Musikeriegnisse ( und auch dann , wenn sie nur für uns von Bedeutung waren ) für unseres Ich .


    Mir sind die Stunden , die ich mit A , B oder C nicht eiunmal über Musik sprechen konnte sehr viel bedeutender als dies zig Aufnahmen vermögen .


    Diese Aufnahmen, idealerweise für mich echte Livemitschnitte , wirken in einigen Fällen wie ein Katalysator .


    PLattenaufnahmen sind , wie Alexis Weissenberg dies zu recht for rund 30 Jahren formuliert hat , kein Medium , das uns - etwa nach dem Tod eines Künstlers- unbedingt an ihn mit derselben Intensität an ihn zurückdenken lässt .


    Es ist der Mensch in seiner Einmaligkeit , der uns fasziniert aht . Dies gilt ja auch für sehr viele anderen Bereiche . Es würde zuweit führen , dies hier näher auszuführen .


    Das die Auseinandersetzung mit dem Thema Ewigkeit weitestgehdn verdrängt wird , hat primär damit zu tun , dass es dabei unweigerlich zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema Tod führen muss .



    Beste Grüsse



    Frank

    Lieber Thomas :



    Zu Deinen zusammenfassendne Hinweisen folgendes :


    (1) Der Beethoven - Zyklus von André Cluytesn - eltweit bis heute als einer der herausragenden besprochen- wurde von EMI über die Tochter ' Testament ' noch um Einzelaufnahmen wie etwa der zuletzt vorliegenden Kombination Beethovens ' Pastorale ' mit Schuberts ' Unvollendeter ' gekoppelt und war explizit für " worldwide " vorgesehen .



    (2) Da Du " Trsiatn und Isolde " erwähnt hast . Aufrgund der hervorragenden Verkaufszahlen wohl fast aller Aufnahmen durch Cluytens gab es jahrelang zumindest " halblegal " die letzten zwei Drittel von " Tristan " mit Cluuytens am Pult und mit Anja Silja als Isolde !
    Diese Aufnahme wurde 2003 / 2004 sogar im Forum der DGG als Kopie angeboten .
    Offiziell ist diese Aufnahme nie erschienen . Ich bin nach allem , was ich durch Anja Silja im WDR , Köln , 2002 gehört habe , sehr davon überzeugt, dass solch eine GA ( Aufnahmort Rom ) ein Riesenerfolg geworden wäre . Die Silja hatte stets eine grosser Verhrergemeidne gehabt . Und in den 1960er Jahren war - für Silja bedauerlich - eben Birgit Nilsson in Bayreuth die alleinige Nr. 1 gewesen . Und es gab sicherlich bei solch kostenintensiven Produktionen auch Absprachen unter den konzernen , wer welche Sänger mit welchem Orchster für solch eine Aufnahme bekommen konnte . So entstand die berühmte Karl - Böhm - Aufnahme mit Birgit Nilsson ( die rein sängerisch zu ersetzen gewesen wäre ) und dem nicht ersetzbaren ( so Frau Silja ) Wolfgang Windgassen .
    Möglicherweis e hat Frau Nilsson auch die Veröffentlichung einer EMI - GA mit Anja Silja widersprochen, weil dei Nilsson unter anderem auch bei der EMI Verträge hatte ( unter anderem als Aida mit Corellli als Radames ) . Oder die " Turandot " ebenfalls mit Franco Corelli . Und " La Nilsson " mit Corelli galten jahrelang als Idelpaar in der Opernwelt .


    Ich kann aber sehr gut verstehen, wenn eine derzeitige sehr gute Interpretin der Isolde auch um international jederzeit hörbar zu sein, ihre persönliche Isoldeninterpretation gerne auf CD festgehalten hätte .



    (3) Zielmärkte . Theoretisch müsste des wiedervereinigte Deutschland d e r CD - Markt überhaupt sein . Stimmt aber nicht .( Lassen wir die USA mit 280 Millionen Einwohnern beiseite )


    Auch von " alten " Aufnahmen gibt es in den gegen die BRD bevölkerungsschwachen Niederlanden schon immer Aufnahmen ( ohne Unzterbrechungen ) , die man in Deutschland allenfalls antiquarisch bekommen konnte .
    Ich denke etwa an Aldo Ciccolinis Interpretation der "Années de Pèlerinage" von Liszt . Eine Interpretation , die in " Gramophone " als die stilsicherste und kultiviertes Spitzenempfehlung ( noch vor der Aufnahme mit Lazar Berman ) ausführlich besprochen worden sit ( nicht mit fünf Sternchen abgehandelt ) .



    Es gibt zahlreiche künstler von Bedeutung, die eben nur ganz gewollt in bestimmten Ländern aufgetreten sind : Rafael Orozco , Samson Francois , Aldo Ciccolini , Halina Czerny - Stefanska u. a. m. . Dort werden deren Aufnahmen noch immer in recht grossen Stückzahlen verkauft . Dazu zählen Länder wie Spanien, Portugal , Grossbritannien ( besonders bei Rafael Orozco ) , den Niederlanden und Belgien ( hier ist Ciccolini sicherlich d e r Pianist überhaupt ; vor der Argerich, die in Brüssel wohnt ) .


    Marktstrategisch lohen sich so exquisite Editionen wie die mit Aldo Ciccolini ( EMI , 2009 ) auf jeden Fall .


    Und durch die Riesenbürokratie der EU mit ihrer enormen Kaufkraft i Brüssel hat sich in diesem eher bevölkerungsarmen Land innerhalb der EU sehr viel verschoben .


    H i n w e i s : Die Verkaufszahlen , die Norman Lebrecht in seinem Buch " The Maestro Myth " 2nd ed. nennt sind übrigens falsch .
    Und es ist ein grosser unterschied, ob ein Konzern Platten / CDs an Läden verkauft oder diese tatsächlich den erhoffte Kunden finden . Anders wären die grossen unverkauften Stapel des " Ringes " von georg Solti elleine in den beiden " Vergin " - Läden in der Londoner Oxford Street nicht zu erklären . Da liegen sie nun seit Jahren .


    Es ist viel interessanter , Aufnahmen in Paris , Lyon , Bordeaux , in Barcelona oder Madrid zu suchen als in praktisch allen deutschen Städten ( Berlin inzwischen wahrscheinlich ausgenommen ) . Die sehr überzeugenden Mozart-Aufnahmen durch Ciccolioni wird man in Deutschland kaum bekommen .


    Dies , lieber Thomas , und da hat " gerlach " oben sicherlich Recht , liegt auch an der " Qualität " der CD - Verkäufer in den dominierenden Märkten von Saturn . Aus meiner Erfahrung sehr gut : Köln - Innenstadt im Kuafhof oder im Dortmunder Kaufhof .



    (4) S e h r erstaunlich fand ich daher , wieviele Gesamtaufnahmen der Beethoven - Klaviersonaten um 2006 / 2007 gerade fertig waren bzw. vor dem Aufnahmeabschluss standen . H i e r bin ich mit Dir völlig einer Meinung, dass keine einzige an die GAs von Claudio Arrau , Kempff , Backhaus , Schnabel heranreicht oder an den leider nicht vollendeten Zyklus durch Emil Gilels .


    Und nicht zu vergessen die oft fast vollständigen Gesamtaufnahmen durch Maria Grinberg , G. Ginzburg .


    Erstaunlich ist , wieviele Gesamteinspielungen der Werke für Klavier solo von Debuyys es alleine durch französische Pianisten gibt : Pascal Rogé gleich zweimal , Perlemuter , Francois , Ciccolini , Marguerite Long , Monique Haas usw. . A l l e scheinen sich zu verkaufen .



    (5) OPERN - Welt .


    Aus Anlass des Threads von Gustav " Maria Callas - live " habe ich mir die Hinweise in diesme Forum durchgelesen und die dort hier erwähnten oder empfohlenen Aufnahmen mit den vorsgtestellten Aufnahmen von Gustav und mkeinen hier vorleigenden Aufnahmen verglichen . Und hatte zuvor einen Abstecjer in das RONDo - Archiv ( überarbeitete Fassung ) gemacht . Dort wird offensichtlich versucht , von Ausnahmen abgesehen , aktuelle Aufnahmen durchzusetzen. Liest man diese Kurzkritiken , dann drängt sich nach dem Leseeindruck eigentlich keine einzige Aufnahme gegenüber dem vorhandenen Material auf .


    Und die jetzt von Gustav vorgestellt " Sonnambula " aus Köln , 4. Jli 1957 , bleibt dann trotz etwa meiner Hinweise zu der Tenorleistung , doch allenfalls durch die Gesamtaufanhme mit Natalie Dessay ( Virgin ) als Gesamtleistung gefährdet .


    Blicken wir nach Wien und nehmen das ,w as Dominique Meyer dort Anfang April 2010 mitgetezilt hat als Planung für die Staatsoper ernst, dann wird es 2013 ( in der Welt der Oper kein langer Zeitraum ) zwei immense Programme mit Verdi-Opern ( R. Muti ) und Wagner-Opern ( mit C. Thielemann ) geben .


    Ich bin ziemlich sicher, dass wir spätens dann auch Gesamtaufnahmen einiger Verdi - bzw. Wagner - Opern bekommen werden .


    Beste Grüsse



    Frank

    Lieber Gustav !



    Solche Gestspiele sind für die , die gerade eine Institutiojn Weltrang wie die Meiländer Scala immer mit ganz besonderen Erwartungen verbunden .


    In Anlehnung an den Karajan - Satz könnte man sagen :Jetzt ist auch in Kökn Opern-Sonntag !


    Dann d i e berühmteste Sängerin der Welt , M;aria Callas . Die ebenfalls überragende Leyla Gencer in der anderen Produktion .


    Votto hat Maria Callas damals schon viel Jahre und in vielen Aufführungen subtil begleitet und auch gefördert . Wenn wir uns überlegen , dass sowohl Abbado als auch Muti bei ihm Unterricht hatten ( in Mailands Konservatorium ) , so können die eigenständigen künstlerischen Entwicklungen kaum grösser sein . Dies spricht auch für den seit 1941 / 1942 der Scala dauerhaft verbundenen Antonino Votto . Und Votto war ja Schüler Toscaninis gewesen .


    Fairerweise muss man einem Dirigenten, der Maria Callas seit Beginnihrer Karriere sehr gut kannte , zu Gute Halten, dass er sicherlich sein Bestes an diesem abend gegeben hat . Und diese Sonnambula war ja keine Neuprodution für Köln gewesen , sondern entsprang der schon seit mehreren Jahren bestehenden Mailänder Produktion .


    Monti höre ich eigentlich , abweichend von Dir , nicht als Nachfolger des grossen Cesare Valletti . Nicola Zaccaria war sicherlich eine optimale Besetzung . Und Fiorenza Cossotto doch der schon fast ganz oben angekommene Mezzo - Star .


    Dies wurde möglicherweise dann auch zu einem Problem der Callas , die vielleicht mit anderer Stimme , immer noch ganz einzigartig , plötzlich
    junge Kolleginnen nicht an ihrer Seite , sondern neben ihr ertragen musste . Eben nicht nur die engen Vertraute und Freundinnen wie Simionato . Und die Callas wusste um das sängerische Können der Cossotto . Und an der Seite (!) von Maria Callas erlebte Fiorenza Cossotto in London in Medea ihren weltweiten Durchbruch !
    Die Cossotto hatte ihre Karriere sehr intelligent aufgebaut gehabt . Ihre Stimme war schon voll präsent . Wie Du schreibst war Cossotto in Köln eine Luxusbestzung; eben auch der Callas als Pertnerin angemessen .
    Wohl wegen der vertragliche Bindungen 1960 sang Christa Ludwig 1960 die Adalgisa und nicht Fiorenza Cossotto . Dank seiner Frau Fiorenza Cossotto kam damals Ivo Vinco fast immer zum Zuge ( nicht durchweg im Sinner einer besten Besetzung ) ; nicht hier . N. Zaccaria war und blieb noch einige Zeit in seinem Repertoire die erste Wahl .


    Ich finde die parallee Entwicklung zwischen der damasl 22jährigen Cossotto und Maria Callas wirklich hochinteressant .
    Je besser und etablierter die Cossotto wurde, desto problematischer wurde das Verhältnis der beiden zueinander . Mit dem " Norma " - Gipfel 1965 in Paris . Du wirst darauf zurückkommen . Empfehelsweret ist wenn sich die Hörer diese beiden CDs auch Paris jetzt schon anhören .


    Cossotto war auch ein ganz anderer Sängerinnentyp als Maria Callas gewesen . Aber das werden wir vielleicht am Ende Deiner Serie diskutieren können .


    Beste Grüsse



    Frank