Hallo,
ich gehöre auch zu jenen, die der Kammermusik nicht das abgewinnen können, was sie eigentlich verdient.
Meine These ist einfach: ich habe einmal eine Freundin gehabt, die Violine studiert hat und für sie war und ist Kammermusik etwas vom Feinsten. Da ich aber kein Instrument spiele und so keinen emotionalen Bezug zur Kammermusik haben kann, habe ich auch noch nie dieselbe Euphorie entwickeln können.
Wenn bei einem Streichquartett die Stimmen auf das Minimum reduziert werden, mag zwar eine ganz eigene Stimmung herrschen - ich aber muss zu geben, dass ich lieber Grossformationen habe.
Du schreibst es ja selber, als Beteiligter ist Kammermusik eine Welt für sich! als Aussenstehender habe ich jedoch (mit einigen wenigen Ausnahmen) keinen Zugang zu dieser Welt. Ausnahmen sind Werke von unmesslicher Schönheit, der Rest bleibt mir nach wie vor verschlossen.
Liedkunst hingegen würde ich persönlich nicht als Kammermusik bezeichnen, denn ich singe ja auch Arien mit einem Pianisten zusammen und auch wenn es ein intimes Zusammenspiel sein mag, so bin ich als Solist der Chef und der Pianist muss mir folgen. Kammermusik ist für mich aber ein Zusammenspiel gleichwertigerer Partner als dies zwischen einem Solisten und einem Begleiter der Fall ist.
Gruss
Christoph