Beiträge von Christoph_Glaus

    Hallo Theophilus,


    das weiss ich doch auch!


    Nur ist diese Sequenz bei Wagner so kurz, die Werke von Dvorak so viel grösser, dass ich diese Verbindung rückwirkend gemeint habe. Und der Dvorak klingt ja eigentlich überhaupt nicht wie Wagner und umgekehrt auch nicht. Auch glaub ich kaum, dass Dvorak die Götterdämmerung im Kopf hatte als er diese ähnliche Melodie geschrieben hat.


    Aber hör mal rein und Du wirst staunen, wie plötzlich Wagners Musik einen Stimmungswechsel macht und man bei Dvorak weiterfahren könnte.


    Gruss
    Christoph

    Hallo Rienzi,


    Zitat

    Kennt jemand die Karajan-Aufnahme mit der Callas und di Stefano aus Mailand (fast hätte ich Meidling geschrieben, da hätte mir Alfred eine rübergezogen)?


    Ich habe Deine Anfrage völlig übersehen!


    Da ich diese Aufnahme besitze, sie aber nur selten höre (ich habe meine Referenzen bereits), habe ich sie nun in den Player gelegt und gebe 1:1 meine Empfindungen bzw meine Enttäuschung wieder.


    Typisch für eine Mono Studio-Aufnahme ist etwas kalte Ausstrahlung der ganzen Darbietung.
    Irgendwie habe ich jetzt beim Reinhören das Gefühl als seien Sänger am Werk, die ihre Partien zwar perfekt beherrschen, aber eigentlich falsch besetzt sind.
    - Die Callas ist wie gewohnt sternenklar und eindrücklich, mir aber zu kalt (evtl wegen der Aufnahmetechnik).
    - Bei di Stefano hab ich das Gefühl, als gäbe es keine Hindernisse, doch fehlt mir das schwärmerische eines Corelli oder stimmgewaltige eines del Monaco.
    Im kurzen Duett nach Manrico's Arie "Ah si ben mio" zwischen Manrico und Leonora hört man mehr die Eiswürfel klimpern als dass sich hier 2 lieben.
    - Rolando Panerai ist einer meiner Fav. für die Opera Buffa (Don Pasquale etc) aber nicht besonders geeignet für einen Conte. Bastianini ist einfach eine viel zu grosse Macht stimmlich für diese Partie wie geschaffen.
    - F. Barbieri singt die Azucena gut, aber auch sie kommt nicht an Simionato heran.


    Also wenn Du diese Aufnahme nicht beim Müller als Schnäppchen findest, dann würde ich es eher sein lassen. Oder du gehst in ein Gescäft, wo Du selber reinhören kannst und vergleichen kannst.


    Gruss
    Christoph

    Hallo,


    CD's kaufe ich nur beim Fachhändler, weil ich nur beim Fachhändler auch zuerst reinhören und verschiedene Aufnahmen vergleichen kann. Zudem ist beim Reinhören Selbstbedienung.


    In Bern haben wir 2 gute CD-Geschäfte, die eine mehr oder weniger grosse Klassikauswahl anbieten. Mein Favorit ist das Musikhaus Krompholz (krompholz.ch)! dort lass ich regelmässig einen Bruchteil meines Lohnes liegen. Freundliche, kompetente Verkäufer(innen), eine grosse Auswahl und gute Preise.


    Im Internet kaufe ich nur bei amazon (USA), wenn ich Opern-DVD's (Code1)* kaufen will, die bei uns nicht zugelassen oder nicht im Verkauf sind.
    Das Internet ist auch die einzige Bezugsquelle für DVD's von Victor Borge (Thread zu diesem fantastischen Musiker hier).


    Aber ich bin auch so einer, der beim teuren Händler eine Aufnahme anhört und sie nachher beim Billigshop kauft. Denn die Musikindustrie verdient schon gut genug durch mich und meine Sammlersucht.


    Gruss
    Christoph



    *bedingt natürlich, dass man einen Codefree, oder so wie ich, einen umgerüsteten DVD-Player hat. Denn ich lasse mir nicht vorschreiben, wo und wann ich welche DVD's hören darf oder nicht.

    Hallo Michael,


    Zitat

    Halevy: La Juive, Finale 5 "Devant Dieu qui connaît" ( bin mir nicht ganz sicher obs diese Textzeile ist, hab aber den KA nicht dabei )


    Hast Du denn von der La Juive einen Klavierauszug? ich suche so einen schon seit Jahren, aber laut meinem Notenhändler soll er vergriffen sein und werde nicht mehr gedruckt.


    Wenn Du, oder sonst jemand hier, mir einen Tipp geben kann, wo ich so einen KA der "La Juive" von F. Halévy finden und kaufen kann, dann bitte ich höflichst darum!!!



    Was zwar viele wissen, die Meisten aber immer wieder erstaunt sind, dass das so fantastische Konzert für 4 Cembali von J.S. Bach BWV 1065 ursprünglich von Vivaldi stammt - Konzert für 4 Violinen RV 580 Op. 3 Nr.10. Wobei er dies nie verleugnet hat.
    Aber Bach ist diesbezüglich sowieso ein guter Geschäftsmann: er schreibt ein SoloKonzert und gibt es dann für alle möglichen Solo-Instrumente in den Druck...


    Nebst den mehr oder wenigen absichtlichen Musik-Diebstählen gibt es natürlich noch die eher zufällig nach einem anderen Kompositionsstil klingenden Passagen.


    -So gibt es in der "Götterdämmerung" im 1. Aufzug gegen Ende des Zwischenspiels zum 3.Bild (Walkürenfels) ein Streichertremolo mit Einsatz einer Klarinette, welcher nur 1 - 2 Takte dauert, aber es klingt mehr nach Dvorak (Cello-Konzert oder Sinf. 9).



    Gruss
    Christoph

    Hallo Theophilus,


    eine wunderschöne Abhandlung über die unlogischen Schicksale in der Opernwelt.


    Prozentual nur wenige Opern haben eine flüssige, logisch aufgebaute Handlung, so dass man als Publikum den Sinn und Inhalt richtig versteht. Bilder- oder Akt-Handlungen gibt es in der Überzahl. Oftmals muss sogar noch ein Prolog her, damit der Zuschauer überhaupt verstehen kann, warum es denn nun so und nicht anders abläuft.
    Und wenn der Prolog nicht musikalisch gestaltet wird, so hat man, wenn man das Programm nicht liest, noch weniger einen Überblick.


    Gruss
    Christoph

    Hallo Oli,


    du hast mich in keiner Art und Weise verärgert oder gar belehrt.


    Manchmal ist man sich seiner Sache eben nicht 100% sicher und dann reicht eine gegenteilige Aussage zur totalen Verwirrung.


    Herzlichst
    Christoph

    Hallo,


    vor nicht allzu langer Zeit hat Riccardo Muti den Zorn der Italiener auf sich gezogen, als er an der Scala dem Tenor verboten hat, das (wirklich nicht notierte) hohe C zu singen!
    Ich habe einmal so eine krasse CD gesehen auf der ca 20 - 30 Tenöre aus verschiedenen Zeiten mit eben dieser Szene verglichen werden konnten. Dabei - sind wir ehrlich - ist dieses "Stretta" das langweiligste der ganzen Oper!


    Und was die Verworrenheit der Geschichte angeht ist das doch nicht wirklich schlimm. Oder kann mir mal jemand die Logik der Handlung der "La Forza del Destino" erklären? mit diesem sinnlosen, an den Haaren herbeigezogenem Fehlschuss, der sich aus einer weggeworfenen Pistole löst und genau den Vater Leonoras trifft.
    Einzige akzeptierte Ausrede ist die, das Hr. Verdi dank diesem Fehlschuss so eine wunderschöne Oper geschrieben hat.


    Unter vielen Kennern (mit welchen ich bereits Fachsimpeln konnte) ist der "Il Trovatore" der Salzburger Festspiele vom 31.7.1962 unter Herbi von Karajan eine der Referenz-Aufnahmen!

    Manrico - Franco Corelli
    Leonora - Leontyne Price
    Conte di Luna - Ettore Bastianini
    Azucena - Giulietta Simionato
    Ferrando - Nicola Zaccaria


    Ich habe 8 verschiedene Trovatore's, aber diese ist auch mein Favorit! Und wenn ich vom Salzburger F. Corelli genug haben sollte (ist kaum wahrscheinlich) kann ich noch den Saisoneröffnungs-"Trovatore" der Scala 7.12.1962 mit fast der gleichen Besetzung nehmen oder dann habe ich den Manrico noch gesungen von: del Monaco, Giacomo Lauri-Volpi, Gino Penno, Jussi Björling, Aureliano Pertile, Giuseppe di Stefano.
    Ach ja, 2 DVD's (eine s/w mit del Monaco und eine mit Domingo 1978 ) hab ich ja auch noch...
    Bastianini und Cappuccilli sind aber die besten Conte's.



    Gruss
    Christoph



    Zitat

    *) Angaben erfolgen aus dem Gedächtnis, nach bestem Wissen und Gewissen, können alledings nicht belgt werden - Fehler sind nicht ausgeschlossen - über Bestätigung , Ergänzung oder Berichtigung freue ich mich.


    wer ist hier denn schon perfekt. Ich sage und schreibe manchmal auch Sachen, die ich irgendeinmal gehört, aber nie überprüft habe - shit happens...!

    Hallo,


    Weil Händel's Musik jeden, der offenen Herzens seinen Melodien lauscht in eine andere Sphäre hebt, so bin auch ich diesem musikalisch verspielten Maestro des Barock verfallen. Mit verspielt meine ich den stilistisch doch recht grossen Unterschied zu seinem Altersgenossen J.S. Bach.
    So habe auch ich nebst einigen Opern vorallem Oratorien in meinem Regal.


    Ein Oratorium, welches mir seit langem ans Herz gewachsen ist, ist das "Occasional Oratorio", das seinem Namen entsprechend eher ein Gelegenheitswerk ist und in einer politisch schwierigen Zeit (Feb. 1746 / London) entstanden und im Covent Garden Theatre aufgeführt wurde. Es ist zwischen den bekannteren Werke "Belshazzar" und "Judas Maccabaeus" geschrieben worden.
    Es ist musikalisch nicht so leicht zugänglich wie seine Parade-Oratorien (Messias etc). Je mehr man es jedoch hört, gefallen die Melodien immer mehr.
    Meine Lieblings-Nummer, bei welcher ich mich einer anderen Welt fühle, ist die Bass-Arie unterstützt durch Trompete / Oboe und Chor! (Track Nr. 3 auf der 2.CD)



    Die einzige Aufnahme dieses Oratoriums ist bei Hyperion erschienen
    SUSAN GRITTON, LISA MILNE sopranos
    JAMES BOWMAN countertenor
    JOHN MARK AINSLEY tenor
    MICHAEL GEORGE bass


    CHOIR OF NEW COLLEGE, OXFORD
    CHORISTERS AND CHOIR OF THE KING'S CONSORT
    THE KING'S CONSORT


    ROBERT KING conductor




    Einziges Manko bei Händel und vieler seiner barocken Zeitgenossen, weil sie nicht wissen konnten, dass es einmal eine digitalisierte Welt gibt, in der alle Werke untersucht und verglichen werden können, haben sie der Einfachheit wegen mehrere Nummern innerhalb ihrer Werke ausgetauscht. Drum hat man auch bei diesem Oratorium immer wieder diesen Aha-Effekt, wo man glaubt etwas zu kennen, obwohl es hier gar nicht original ist.



    Gruss
    Christoph

    Hallo Theophilus


    Du fragst mich Sachen!?!


    Da die einzigen CD's, die ich von Pavarotti ab und zu höre, eben diese neapolitanischen Lieder sind, welche stimmlich keine grossen Ansprüche stellen, kann ich die Technik von Pav. nicht beurteilen. Wegen des hellen Timbres: er hat ja diese helle Klangfarbe nicht nur in den Höhen sondern im ganzen Stimmumfang.
    Es ist nur so, wenn ein Sänger die richtige Technik hat, die auch zu seinem Körper, zu seinem Instrument passt und er genug auf dieses Instrument acht gibt und nicht zuviel Mist singt, dann kann er bis ins hohe Alter problemlos singen (wenn Kraus nicht gestorben wäre, würde er heute noch seine Paraderollen zum Besten geben).
    Eine Gesangstechnik ist dann die Richtige, wenn man nach mehreren Stunden des Singens (inkl. vieler hohen Töne) nur körperlich aber nicht stimmlich ermüdet ist. Wenn der Hals schmerzt, dann macht man etwas falsch.


    Und was die Notentreue betrifft, weiss ich nur dies, dass einige Tenöre bestimmte grosse Arien (mit einem hohen C) transponiert singen oder wie ich andernorts schon gesagt habe, sie lassen sich in einer Studioaufnahme die hohen Töne von einem unbekannten Tenor einmischen.


    Es gibt natürlich auch Arien oder Partien, die heutzutage von keinem Sänger mehr original gesungen werden, weil z.B. das a' heute oftmals etwas höher gestimmt wird. Die "Calunnia"-Arie des Don Basilio wird von praktisch allen Bässen in der C-Dur Version (im Anhang des KA).


    Noch was anderes: Fettleibigkeit hat nichts mit Stimmvolumen, Resonanz oder anderen Nebeneffekten zu tun. Die meisten Sänger sind dann am besten, wenn sie einen normalen, gesunden Körper haben. Ebenso nur eine Ausrede der (Fr-)Ess- und Trinklust ist das Glässchen Wein, welches die Stimme ölen soll. Plumpes Zeug der Gesangsverein-Herren, um nach der Probe nicht gleich heimgehen zu müssen... :stumm:


    Ich hoffe, ich habe Dir wenigstens ein bisschen weiterhelfen können.



    Gruss
    Christoph


    PS und wenn jemand gar nicht einverstanden ist, nur zu über Geschmack kann man bekanntlich streiten :yes:

    Hallo,


    ich habe noch eine Live-Aufnahme von den Holland-Festspielen 1966
    da singt Big P in der Oper "I Capuleti e i Montecchi" von Bellini neben Giacomo Aragall (Romeo) nur den 2. Tenor (Tebaldo).
    Aber man hört schon, dass er mal gross rauskommt.


    Das einzige was mir von Pavarotti wirklich richtig gut gefällt sind seine neapolitanischen Canzoni. Hiet teilt er seinen Ruf nur mit di Stefano.


    Ansonst kann mich seine helle Tenorstimme nicht begeistern. Ein bisschen ein wärmeres Timbre gefällt mir dann doch mehr.



    Gruss
    Christoph

    Hallo Ulli,


    leider nein, weil wir hier in der Schweiz sehr zentral gelegen sind, haben wir unzählige TV-Kanäle aus verschiedensten Ländern Europas. Der "Salieri-Sender", ist aber nicht dabei. Schade!


    Du hast einen neuen DVD-Recorder, darf man fragen was für ein Modell? ich habe einen Panasonic DVD Recorder mit einer HDD und einem DVD-Brenner. So kann ich zuerst die Filme, Opern etc auf HDD aufnehmen, dann störende Werbeblocks entfernen und anschliessend mit Titel versehen auf eine DVD-R aufnehmen.
    Das Gerät ist zwar um einiges teurer als die normalen DVD Recorder, aber auf meinen DVD's habe ich keine störenden Nebenprodukte etc. sowie früher auf den Videos.


    Gruss
    Christoph

    Enrico Caruso soll einmal seine Gesangstechnik so beschrieben haben: Bauch rein, Brust raus und singen - so einfach geht das! Tja, alle wissen es - nur die wenigsten Sänger haben es kapiert...


    Auch Jussi Björling soll ein solcher Dummkopf gewesen, dass er sich offenbar keine komplizierte Gesangstechnik merken konnte - vielleicht hat er grad deswegen so schön gesungen und wurde so berühmt...


    Gute Sänger denken nicht an den Gesang sondern sie sprechen mit Melodie und Rhythmus (Den Kopf brauchen sie für den Text und das Geschehen auf der Bühne). Doch auch dies ist für uns Menschen viel zu einfach, drum gibt es so viele Gesangs-Professoren und -Techniken, weil wir nicht wie der elektrische Strom, der kürzesten, einfachsten Weg nehmen, sondern glauben, Erfolg haben kann man nur, wenn die Lösung mit grösstmöglichem Intelligenzaufwand erreicht wird. Und weil wir alle solche Intelligenz-Bestien sind, gibt es nur wenige Sänger. Ich geb mir zwar wöchentlich mehrmals grosse Mühe, mich so dumm wie Björling anzustellen, aber es gelingt mir noch nicht so häufig. Und so muss ich halt noch üben.



    Gruss
    Christoph


    PS
    und wer nun bei diesem Posting keinen Durchblick hat - macht nichts! mein Gesangslehrer muss es mir auch immer wieder erklären... wenigstens weiss ich jetzt auch, dass "Bauch rein / Brust raus" nicht alleine genügt, der Mund muss so gross auf wie nur möglich, wie ein Nilpferd eben.

    Hallo,


    Ich muss Hendrik zustimmen, der Kauf eines PC's ist viel lohnenswerter als sich so ein CD-Recorder anzuschaffen.
    Auch wenn ich kein Kopier-Weltmeister bin und auch kein PC-Freak, der alle Geheimnisse und Tricks kenne, so brauche ich den Hi-Fi Recorder wirklich nur um DVD-Sound auf CD zu überspielen oder via analog-Kabel den digitalen Kopierschutz zu umgehen, wenn ich fürs Auto eine CD brennen will. Ist zwar ein geringer Qualitätsverlust, dafür kann ich CD's hören, die sonst nirgends erhältlich sind. Selber schuld - diese Plattenindustrie.
    Aber es gibt sicher einfachere und billigere Methoden Audiokassetten auf CD's zu brennen als sich ein CD-Recorder zu kaufen.
    Ich habe meinen gekauft, als das Brennen auf dem PC noch eine sehr teure Spielerei gewesen ist.


    Gruss
    Christoph

    Hallo Wolfgang (zum 3.),


    da bin ich froh, dass Du von derselben Salonmusik sprichst, wie ich es eigentlich auch gemeint habe. Aber diese Aussage

    Zitat

    meiner Meinung nach verstehst Du den Begriff Salonmusik falsch. 'Salonmusik' ist ein Vehikel, einen jungen Künstler bekanntzumachen. Es geht weniger um die Musik sondern mehr um den 'Eindruck'.

    hat mich total verwirrt. Drum habe ich auch noch kein Posting geschrieben.


    Denn hier in Bern gibt es ein Salon-Orchester erster Güte: "I Salonisti" - wer glaubt, davon noch nie etwas gehört zu haben, der braucht sich nur mal den Hollywood-Streifen "Titanic" anzusehen. Das Salon-Orchester, welches die ganze Zeit aufspielt sind die "I Salonisti".


    Und genau das ist es, was Tastenwolf mit dem Begriff Salonmusik gemeint hat. Leichte, schöne Unterhaltungsmusik - für jeden Geschmack etwas - aber nicht zu laut, den das Gespräch ist ja doch viel wichtiger. Im Prinzip dieselbe Musikberieselung wie heute nur nicht aus der Konserve.


    Gruss
    Christoph

    Hallo Wolfgang,


    ich glaube dieses F des Sarastro gelingt nur deswegen nicht, weil der Herr vor Lampenfieber fast draufgeht und so angespannt ist, dass es nicht klappt oder was ich noch fast mehr befürchte...


    ... dass der Herr Sänger eigentlich ein Bass-Bariton ist und für ihn solche tiefen Töne eher eine Lotterie sind!


    Also ich gehöre zu jener Berufsgattung, die von solchen wie Dir am Klavier begleitet werden und ich darf mich Bass nennen, weil mein Stimmumfang vom D bis zu f' reicht (frühmorgens oder je nach Lockerheit bis ins C runter). Mein Gesangslehrer meint sogar, wenn ich genug Vertrauen und Sicherheit habe gehts problemlos bis zum g'. Aber die Psyche will da noch nicht so recht mitmachen. Ich habe aber den Sprung auf die Bühne noch nicht gemacht, weil ich nicht zu jenen gehöre, die mit halb-ausgebildeter Stimme schon ihre oft fatalen Zeichen setzen wollen.


    Aber wenn wir beim Herrn Sarastro bleiben so gibt es Sänger, die singen am Schluss der 2.Strophe der heil'gen Hallen ein tiefes E um Eindruck zu erhaschen.


    Es ist auf alle Fälle schön zu wissen, das da einer ist, der mit Sängern zu tun hat und sich mit den unglaublich doofen Problemen, die wir Sänger haben, auskennt.


    Gruss
    Christoph

    Hallo Ulli,


    super für den Tip, aber welcher Sender genau ist das? wir bekommen hier in der Schweiz eine grosse Anzahl an TV-Programmen.
    Vielleicht klappt es ja, dass ich diesen Sender auch habe und ich endlich eine Salieri Oper auf DVD haben werde.


    Gruss
    Christoph

    Hallo,


    nur kurz vorweg, Ulli - ich nehme an Klingsor wollte nicht Mozartlieder auf franz. sondern französiche Lieder von französichen Komponisten. Ich will Euch Mozartisten nicht vergraulen, aber es gibt noch andere Komponisten als Mozart. ;)




    Klingsor,


    sehr empfehlen kann ich diese Aufnahme:


    José van Dam, Bass-Bariton singt von:


    Berlioz - Les Nuits d'éte Op.7
    Ibert - Chansons de Don Quichotte
    Fauré - 3 Chansons
    Poulenc - Chansons gaillardes
    Ropartz - 4 Poèmes
    ---------------------------------------------
    Saints-Saëns - Massenet - Gounod


    Ich mag José van Dam's Stimme. Sie ist sehr weich und warm im Klang. Er hat sich schon durch unterschiedlichste französische Werke hervorgetan (z.B. Saint Francois d'Assise von Messiaen) und sein Französisch ist von guter, verständlicher Qualität.
    Als Schweizer mit vielen Jahren obligatem franz. Unterricht kann ich bestätigen, dass er ohne accent (Akzent) singt.


    Hoffe, ein wenig weiterhelfen zu können.


    Gruss
    Christoph

    Hallo zeus,


    dumme Frage: von welcher Oper sprichst Du?


    Und noch was anderes: ich hatte einmal, vor vielen Jahren einen Macbeth mit Mara Zampieri auf CD gekauft. Ich hab die CD kaum ganz gehört, da ist sie schon im Müll gelandet.
    Also wenn es eine Sängerin gibt, die beim Singen die Töne nicht richtig sauber trifft, dann Mara Zampieri. Schauspierisch mag sie klasse sein (hab sie als Tosca gesehen) aber bei ihr muss man eher die Ohren zu drücken als die Augen.


    MfG
    Christoph

    Hallo Alfred,


    Zitat

    Die Arche ist ein Luxusliner namens HMS.TAMINO und jeder Passagier darf 2 Opern mitbringen. Das Gesamtergebnis aller geretteten Opernaufnahmen ist unser Archiv für die Menschheit.


    Wenn das so ist, dann bleibe ich bei meiner Wahl.


    Vielleicht müssten dann aber auch andere nach dem Kollegialitäts-Prinzip handeln, denn beim durchschauen gibt es vom "Don Giovanni", "Il Barbiere di Siviglia", "Orfeo ed Euridice" und "Tristan und Isolde" je zwei verschiedene Aufnahmen. Ein breiteres Spektrum an Opernvielfalt wäre auf diesem Luxusliner wünschenswert.
    Denn wenn man nur noch eine Aufnahme von einer Oper zur Verfügung hat, dann gewöhnt man sich mit der Zeit daran und man erfreut sich an der Musik und es ist egal ob ein Fi-Di den Germont in "La Traviata" singt obwohl er meines Erachtens in einer Traviata höchstens als Zuschauer etwas verloren hat.


    Aber eben mit der Zeit gewöhnt man sich auch an schlechte Sitten :stumm:


    Gruss
    Christoph

    Hallo Misha,


    kann es sein, dass Du eine andere Aufnahme kennst oder hast Du das Glück (was mir leider nicht beschieden ist) des absoluten Gehörs, dass Du die absolute Reinheit des Klanges erkennen kannst?
    Also ich habe weder diese und auch sonst noch nie eine Aufnahme seziert, um heraus zu finden, ob alles nach Vorgabe geschieht. Drum kann ich nicht bestätigen ob all diese Macken wirklich vorhanden sind. Und so eine Aussage:

    Zitat

    Die Sängerleistungen sind teilweise sehr schlecht

    ist doch ein bisschen heftig. 8o


    Ich denke das Problem liegt in der immer gleichen Kontrverse: der Reinheit des Klanges, diese kann aber nur in einem Studio und nach unzähligem Abmischen beinahe erreicht werden. Dafür sind Studio-Produktionen oft enorm steril (es soll sogar sehr berühmte [spanische] Tenöre geben, die sich ihre angekratzten hohen Töne von jüngeren, unbekannten Tenören, mit ähnlicher Klangfarbe, ersetzen bzw ergänzen lassen!...).
    Dagegen sind die Live-Aufnahmen voller Emotionen und Spannung, weil es genau die Atmosphäre jenes einen Tages wiedergeben und es nun einmal keinen Menschen auf Erden gibt, der immer den besten Tag seines Lebens hat. Anders gesagt, ich glaube kaum, dass es je die perfekte Opern-Live-Einspielung gibt bzw je geben wird. Dafür sorgt allein schon die Nervosität eines Sängers - auch Profis leiden darunter.


    Ich habe ca 2/3 meiner CD's als Live-Aufnahmen und ich kann von keiner behaupten, dass sie rein ist oder gar perfekt. Da sind immer wieder Huster drin; Soufleure, die den Text so laut vorsprechen, dass man es hören kann; Uhren, die in der Nähe der Mikrofons ticken; Sänger, die sich als Solisten oftmals gar viele rhythmische Freiheiten nehmen und hinter dem Orchester hersingen; oder Fremdsprachige Sänger, die wie z.B. Jussi Björling sehr gut Deutsch gesungen haben aber kein Wort verstanden haben, weil sie nie Deutsch gelernt haben.
    Aber Du hast durchaus recht, das enorme gehuste (mitten im Sommer) während der zarten Ouvertüre ist mega störend und es zeigt, dass das Publikum damals noch nicht dieses Bedürfnis nach der Reinheit des Klanges hatte.
    Digitale Welt hin oder her - vielleicht wäre es besser, wenn man nicht alles digitalisieren könnte... oder dann diese Huster und Unreinheiten raus zu retouchieren!



    Gruss
    Christoph

    Hallo,


    mein Avatar zeigt, unschwer zu erkennen, Wotan im Finale der Walküre. Nachdem Loges Feuer schon seinen Dienst erfüllt, bestimmt Wotan noch ein letztes Mal, wer denn nun die Erlaubnis hat dieses Feuer zu durchschreiten.


    Nach der grandiosen Abschiedsarie des Wotan ist dies einer meiner liebsten Stellen in der Walküre wenn Wotan singt: "wer meines Speeres Spitze fürchtet - durchschreite das Feuer nie!
    Und das Orchester zeigt's noch einmal allen, wie laut ein fortissimo klingen kann!



    Gruss
    Christoph

    Hallo,


    wenn es einen Sänger gibt, den ich seit Jahren als ersten nenne, wenn man mich nach meinem Lieblings-Sänger fragt, dann ist es:



    Cesare Siepi


    Der am 10.2.1923 in Mailand geborene Bassist wurde 1946 Mitglied des Ensembles der Scala, 1950 der Met.


    Sein Repertoire umfasst eine grosse Anzahl an unterschiedlichsten Werken, egal ob ernste, komische oder heitere Partien. Er scheint sich dabei immer wohl zu fühlen und kaum Schwächen preis.
    dies sind die Partien, die ich von ihm auf CD habe:


    Pilippe II (Don Carlo), 5x
    de Silva (Ernani), 2x
    Fiesco (Simon Boccanegra) 1x
    Ramfis (Aida) 1x
    Padre Guardiano (La Forza del Destino) 4x
    Sparafucile (Rigoletto), 2x
    Khovanshchina, (ital) 1x
    Alvise (La Gioconda) 2x
    Oroveso (Norma) 1x
    Raimondo (Lucia di Lammermoor), 1x
    Cardinal Brogni (La Juive) 1x
    Lothario (Mignon) 1x
    Mefistopheles (Faust - Gounod) 2x
    Mefistofele (Mefistofele - Boito), 1x
    Rodolfo (La Sonnambula) 1x
    Colline (La Boheme) 4x
    Don Basilio (Il Barbiere die Siviglia) 2x
    Figaro (Le Nozze di Figaro) 2x


    Boris Godunov, (ital) *
    Giulio Cesare (Händel) *
    Zaccharia (Nabucco) *


    Seine Paraderolle war aber der Don Giovanni. Seine Stimme ist ähnlich wie die von Pinza extrem samtweich und grazil! Allein beim Klang seiner Stimme kann ich mir vorstellen, dass die Frauen von damals gleich reihenweise umgefallen sind, so dass Leporello wirklich zu seiner Liste gekommen ist...
    Wie viele verschiedene Einspielungen es von seinem Don Giovanni gibt, weiss auch ich nicht, obwohl ich lange Zeit jede Aufnahme von ihm aufgestöbert und sofort gekauft habe. Ich habe ihn 4x inkl DVD von Salzburg.


    Was meint Ihr zu Cesare Siepi? gibt es noch andere, die sich einen solchen Charmeur mit kraftvoll, leichter Stimme als Don Giovanni zurück wünschen oder einfach so wie ich ins Schwärmen kommen wenn diese wundervolle Stimme aus den Lautsprechern klingt?


    Ich freue mich über Geschichten, Buch-Tipps, mir noch unbekannten Einspielungen von Partien, welche noch fehlen in meiner Sammlung und sonst noch alles was zu Siepi einfällt.



    Zitat

    Heldenbariton schreibt:
    Pinza ist,neben Siepi der beste Giovanni auf CD.


    ich denke, alleine bin ich hier nicht mit meiner Empfindung!




    Gruss
    Christoph



    * fehlen noch, d.h. stehen auf der Wunschliste - aber noch nicht gefunden

    hallo,


    Meine 1. Lohengrin-Aufnahme ist diese hier gewesen:



    Abbado dirigiert die Wiener Philharmoniker - S. Jerusalem, K. Moll, H. Welker, C. Studer (Elsa), W. Meier (Ortrud)


    Diese Einspielung hat mir lange Zeit sehr gefallen, vor allem auch weil sie eine Studioaufnahme ist und ich zum Kennenlernen einer neuen Oper nur selten Live-Mitschnitte vorziehe.


    Vor 3 Jahren jedoch, als ich den Lohengrin zum erstenmal auf der Bühne (Bayreuth) erleben durfte, bin ich auf diese Aufnahme gestossen, welche mir nun die Liebste ist.
    ]


    Sie wurde von Decca neu aufgelegt und ist eine Live-Einspielung aus Bayreuth 1962.


    Wolfgang Sawallisch,


    Lohengrin - Jess Thomas
    König Heinrich - Franz Crass
    Elsa - Anja Silja
    Friedrich - Ramon Vinay (der eindrückliche Tenor aus vergangenen Tagen)
    Ortrud - Astrid Varnay


    Von dieser krieg ich seither kaum genug. Es gibt Zeiten, da hör ich sie wochenlang und freue mich jedesmal wieder an der schönen Musik, den Tempi, so wie ich es gern hab und schlicht an den wunderschönen Stimmen.


    Gruss
    Christoph

    Hallo Oliver.


    Zitat

    Allerdings habe ich ein dreiaktiges Werk lieber auf drei CDs als auf zweien.


    Das mag durchaus stimmen, nur verlangt die Plattenindustrie nicht den Preis für dieses eine Werk, sondern wieviele CD's in der Box sind. Und in der Schweiz kostet eine hochwertige Klassik-CD umgerechnet ca 26 Euro. Wenn ich somit für eine 3 Aktige Oper 78 Euro bezahlen sollte, dann kann mir die Plattenindustrie den Buckel runter rutschen!
    Da habe ich lieber nur 2 CD's.
    Und was die Egmont-Ouvertüre als Zusatz betrfft. Soweit ich weiss, kann man jeden Player programmieren oder durch Tastendruck abstellen, damit man diese Zusätze nur dann hören muss, wenn man Lust hat dazu.


    Gruss
    Christoph

    hallo Joschi,


    Sorry, wenn ich Dein Thread mit aktuellem versehen habe. Ich muss aber beifügen, dass es auch mich stört, dass hier Bühnenfieslinge schön geredet werden, nur um die eigene Sichtweise durchsetzen zu wollen. (Ich gehöre auch dazu - ich weiss)
    Wenn das aber seine Durchlaucht macht, dann dürfen wir auch!


    Gruss
    Christoph



    PS
    1. ich wäre froh wenn sich die Schreiber in diesem Thread nicht nur darauf begnügen würden, irgendwelche Namen von Bühnenfiguren aufzuschreiben, sondern dies auch begründen, warum sie diese Figur ausgewählt haben. Und kommt mir nicht mit gesellschaftlichen Umständen aus irgend einer Zeit, dann sind wir wieder weg von der Opernbühne! Oftmals wird ja ganz bewusst vom Librettisten diejenige Zeit verdreht oder überspitzt dargestellt - drum ist es beinahe unmöglich ernsthafte Bezüge zur Realität herzustellen.
    2. und bitte: schreibt eure eigenen Listen und zerpflückt nicht nur die, die andere Taminoianer niedergeschrieben haben. DANKE!

    Hallo Theophilus,


    Zitat

    Na gut, wir haben also den Gutmenschen Auftragsmörder, der aber nicht einmal soviel Ganovenehre besitzt, auch gefälligst den Auftrag auszuführen, für den er bezahlt wird, sondern aus purer Laune (seiner Schwester) heraus einen völlig Unschuldigen abmurkst.


    Wenn Du das so siehst, dann mag er ein Bösewicht sein. Für mich ist er es jedenfalls nicht - er bekommt einen Job und erledigt ihn Auftragsgemäss. Denn wenn man ihn als Bösewicht bezeichnet, dann muss man auch Rigoletto dazu zählen, der Sparafucile eben diesen Auftrag zum Mord gibt und ihn dann auch noch dafür bezahlt.
    Im weitesten Sinne müsste man aber sogar den Duca als Bösewicht hinstellen, denn er vergeht sich reihenweise an unschuldigen Mädchen...



    Meine Definition eines Bösewichtes ist vorallem die mentale Denkweise und das Handeln danach. Ein Mensch, der aus Gier, Eifersucht, verletztem Stolz und Ehrgefühl oder auch abgewiesener Liebe zuerst mit psychischem Terror sein Rachefeldzug beginnt und schliesslich zum Mörder wird und dies alles als gerechtfertigt betrachtet, weil man ja auch ihn in seinen "Wahrheits-Verständnis" angegriffen oder verletzt hat, so ein Mensch ist für mich ein Bösewicht, weil er meistens aus purem Egoismus heraus handelt und dabei das Wohl der Gemeinschaft als Scheingrund in den Vordergrund stellt.
    Es ist mehr eine phlosophische Definition als eine schwarz/weiss Sichtweise.
    Zudem bin ich ein Mensch, der versucht sich auf die Seite der Schwächeren zu stellen, soweit es mir und meinem "Wahrheits-Verständnis" entspricht. Auch wenn ich versuche mehrere Blickwinkel und Sichtweisen in meine Urteilsfindung mit einzubeziehen, so bin auch ich nicht davor gefeit, ein unschuldiges Wesen als Bösewicht hinzustellen!



    Alfred,
    Warum sollte den auch eine Prostituierte nicht eine Chance erhalten, sich gesellschaftlich rehabilitieren zu können und wieder als normale, angesehene Person als Ehefrau ihre Aufgaben zu erfüllen. Vielleicht wurde sie als kleines Mädchen dazu gezwungen und ist ohne Absicht dort hinein gerutscht!
    Du siehst, man kann immer mehrere Sichtweisen auf ein Objekt haben und für den Betrachter ist die Seinige immer die Richtige und oftmals die einzig Wahre (ich verweise drum ein allerletztes Mal auf die aktuelle Weltpolitik mit dem Oberpolizisten und Wahrheitsvertreter USA gegen den Rest der Welt, um Parallelen zur heutigen Zeit aufzuzeigen).
    Ich schliesse mich aber keineswegs aus, wenn es darum geht Fehleinschätzungen zu erstellen!


    Gruss
    Christoph