Beiträge von Christoph_Glaus

    Hallo,


    für mich ist Tschaikowsky zu westlich für einen russischen Komponisten. Oder anders gesagt, vielleicht etwas zu heiter, zu fröhlich?


    Klar, das Violinkonzert und das 1. Klavierkonzert sind erste Sahne, die Ballette eine Liga für sich, aber sonst fühl ich mich bei Schosti, Rachmaninov, Mussorgsky, Glinka, Rimsky-Korsakov, Balakirev oder Glasunov mehr in der russischen Heimat.
    Ich mag an der russischen Musik dieses düstere, melancholische oftmals fast depressive, oftmals auch orientalische.
    So wie es Markus mit der russischen Seele genau definiert hat.


    Und Opern in denen die Love-Story zwischen Tenor und Sopran zur Nebensächlichkeit verkommt, weil vorallem die Bässe aber auch die Baritone/Mezzos die Szene beherrschen und die Handlungen kontrollieren...


    Gruss
    Christoph

    Hallo Ulli,


    Zitat

    Sicher, dass es im Film Salieri war?


    Habe mir diese und einige andere Szenen (aufgrund Deiner Antwort) noch einmal angeschaut. Wenn man den etwas verzerrten Klang der Stimme des Auftraggebers mit dem Stimmenklang Salieri's vergleicht gibt es gewisse Gemeinsamkeiten. Und auch der Blick durch die Maske ähnelt demjenigen von Salieri in der Szene vom Kostümball.
    Aber 100% sicher bin ich nicht!
    Es wird wohl ein Geheimnis des Drehbuchs bleiben, wer den mündlichen Auftrag gegeben hat.
    Aber so wie im Film (und wohl nur im Film) dieser gewisse Hass von Seiten Salieris kontinuierlich aufgebaut und dem Zuschauer dargestellt wird, dass es Salieri zunehmend Spass gemacht haben soll, Mozart aus dem Verkehr zu ziehen, kann ich es mir aus dramaturgischen Gründen gut vorstellen.



    Zitat

    Denjenigen, die ihm vorher bereits nahe waren - so wie ich - hat er allerdings Salieris Musik näher gebracht und hier einen klitzekleinen Boom ausgelöst...


    ich denke, Filme, die so stark zwischen 2 Menschen polarisieren, haben am Ende immer 2 Gewinner. In diesem Fall Mozart für alle die, die ihn und seine Werke noch nicht so gut gekannt haben und Salieri, für die, die sich gefragt haben: wer ist den dieser Salieri gewesen und was hat er geschrieben und erwirkt? zumal von Salieris Musik kaum etwas zu hören ist.
    Ist doch schön - nur Gewinner! ;)



    Gruss
    Christoph

    Hallo,



    also bei der "Matthäuspassion" im Münster zu Bern wird oft im Programmheft darauf hingewiesen, dass kein klatschen als Applaus erwünscht ist.
    Und ich finde dies auch gut so, denn auch wenn ich mit den kirchlichen Feiertagen ansonsten nichts am Hut habe, so empfinde ich es am Karfreitag als höchste Würdigung aller Beteiligten (inkl. J.S.Bach's und dem heiligen Geist), dass nach dem Schlusschor - "Wir setzen uns mit Tränen nieder" eine andächtige Ruhe herrscht. Und erst nach einer Weile der Stille bezeugt das Publikum durch ruhiges aufstehen, dass es ihm gefallen hat.
    In solchen Momenten spürt man, dass es zwischen Himmel und Erde noch mehr gibt als wir Menschleins mit unseren blinden Augen sehen können.
    Danach verlassen zuerst die Solisten und dann alle anderen in ruhiger Art die Kirche.


    Gruss
    Christoph

    Hallo,


    mir gefällt der Film "Amadeus"auch sehr und ich wüsste nicht warum man (Alfred versus den "Rest der Welt") wegen eines guten Hollywoodstreifens (wieviele Filme haben je 8 Oscars erhalten) derart das Kriegsbeil ausgraben müsste.


    Alfred weiss, dass ich kein Mozartkenner und auch kein Mozartfanatiker bin, mir gefällt seine Musik! aber mehr nicht.
    Aber der Film hat vielen Menschen - so wie mir - Mozart näher gebracht. Sehr viel näher als Salieris Musik! Und erst richtig durch diesen Film liebe ich Mozarts Requiem, weil es in der Filmszene (Salieri geht mit einer schwarzen Maske verkleidet zu Mozart und bittet ihn um den Auftrag ein Requiem zu schreiben). Klar, so viel weiss auch ich, so kann dies kaum in Wahr stattgefunden haben, aber die Szene ist sehr eindrücklich! Und so hat es vieles, dass ich durch den Film lieben lernen konnte.


    Zitat

    Und ich muss sagen, der Film ist immer noch grossartig. Er hat meiner Meinung nach die beste und am besten eingesetzte Filmmusik aller Zeiten.


    diese Aussage von Radagast möchte ich aber allen Ernstes bezweifeln, so gibt es noch andere Musikfilme die mit wunderschöner "bester" Original-Musik bestechen:


    -"Imortal beloved" - "Ludwig van Beethoven - meine unsterbliche Geliebte" mit Gary Oldman als Beethoven. Grossartiger Film, ein bisschen weither geholtes Drehbuch ABER wunderschöne Musik-Einstellungen, z.B das Intro mit der "Missa Solemnis", die Trauerverarbeitung mit dem Klaviertrio Nr. 4 Op.70 und dem Schluss, wo der ominöse Brief endlich seinen Empfänger gefunden haben soll - unterlegt mit dem Adagio des 5. Klavierkonzertes.


    - "Farinelli - il Castrato" auch hier werden Ereignisse verdreht und erfunden, um dem Inhalt Würze zu geben. Dieser Film hat mir die Barockoper näher gebracht und ich hab Händels Genie erkannt.


    Bei beiden gilt dasselbe "Drama" Filmgeschichte versus Wahrheitsgeschichte so wie bei "Amadeus".
    Aber mir spielt dies keine Rolle, Hauptsache die Musik ist schön und ich hab was für romantische Stunden zum Schluchzen... Zudem hab ich lieber unwahre Filme mit schöner Musik, die mich in höhere Sphären heben als Dokumentationen à la M.Moore, wo es mir fast schlecht wird.


    und da wäre auch noch "Ray" - anderer Stil aber auch gute Musik! erzählt die Geschichte Ray Charles'. Diese Geschichte soll jedoch wahr sein, da Ray Charles erst gegen Ende der Produktion gestorben ist.


    Gruss
    Christoph


    * im Farinelli gibt es eine Szene, wo Händel in einem Theater auf einer Orgel ein kurzes Stück spielt, während Farinelli heimlich zuhört.
    Kann mir BITTE jemand sagen, woher dieses Stück stammt oder was es ist????????? Danke!!!!!!!!

    warum ich sammle?


    Ich bin unheilbar süchtig nach klassischer Musik und im speziellen nach Opern!


    Wenn mir was in die Ohren kommt, das mir gefällt, will ich mehr davon und noch mehr und mehr und immer mehr... bis eine innere Stimme schreit: Halt! brauchst Du diese Version wirklich auch noch? und dann bin ich wieder "Clean" bis zur nächsten Shoppingtour...


    Bei Instrumentalwerken ist es einfacher zu bremsen, weil es prozentual weniger Möglichkeiten an Versionen gibt und es geht auch nicht so ins Geld, da es die Meisten pro Werk für 1 - 2 CD's zu kaufen gibt.


    Bei Opern wird es schwieriger und teurer, da meistens 2 bis 4 CD's dazu gehören. Und dann diese unendlichen Kombinationsmöglichkeiten: immer wieder andere Besetzungen, man kann in den Fachhandel gehen und nach einer Oper mit einer x beliebigen Besetzung fragen und meistens gibt es die oder mit leichten Korrekturen.
    Und dann ist da noch dieser verflixte "Ring"! gleich vier Opern - total 14 CD's und so viele gute Einspielungen... so sind es bis jetzt 14 komplette Ringe, 2 davon zusätzlich auf DVD (Boulez, Levine) und nun kommt der 15. hinzu...
    Und nachdem sich nun mein grosses Platzangebot in Platzmangel umgewandelt habe, habe ich auf DVD's umgestellt, die bieten mehr und sind billiger. Aber da ist der Markt erst im Aufbau und es gibt noch lange nicht alles auf DVD, was es vorher auf Video gegeben hat.



    Gruss
    Christoph

    Frank,


    ich habe geschrieben schweizer Mundartrock (nicht Volksmusik!!!) - das ist wie BAP, die verstehen auch nur die Einheimischen...


    Auch das Cello-Konzert von Dvorak gespielt von H. Schiff war lange Zeit vergriffen, bis es kürzlich auf auf einer doppel CD als Hommage an H.Schiff wieder aufgetaucht ist.


    und übrigens, es müsste noch ein Klavier dabei sein und ich sollte noch die 10 liebsten Arien-Alben, die 10 liebsten Klavierauszüge, die 10 liebsten Lieder-Sammlungen - sowie 10 liebsten Notensammlungen für Klaviersolo beinhalten, dann könnte ich die Sachen einstudieren und singen oder mich in Ruhe mit diesen schwarz/weissen Tasten beschäftigen, auf das ich sie endlich beherrschen möge!


    und natürlich ein PC mit ADSL Internet-Anschluss, damit ich hier im Tamino-Forum noch lange meinen Senf dazu geben kann!



    Äs liebs Grüessli...
    Christoph


    PS
    da hast Du Dir aber eine grosse Aufgabe gestellt! ich bräuchte wohl die "Definitive 1000" CD's

    Hallo (schon) wieder einmal,


    da ich relativ neu bin hier, aber viele meiner Favoriten noch nicht zur Debatte stehen, will ich mich um diese kümmern!
    So ist nun ein weiteres Werk, dass ich leider noch nie live miterleben durfte, an der Reihe!


    Es ist dies Rachmaninovs "Toteninsel".

    Ob es diese Version des Bildes ist muss ich noch überprüfen, seine Biographie ist im Moment ausser Haus.


    Ein Werk, welches mich jedesmal gefangen nimmt und in seinen Bann zieht. Diese Rachmaninov typischen Wellen, die sich zuerst aus dem nichts "anschleichen", um dann immer intensiver zu werden und beinahe brachial über einen hereinstürzen und zumindest mich in ihren Sog mitreissen und mich in das musikalische Werk reinziehen, so dass ich ihm wunderbar ausgeliefert bin... dann eine Fantasie zum Thema, das sich immer weiter entfernt bis plötzlich wieder die noch gewaltigeren Wellen einen auf den Boden zurück holen und einen unmissverständlich sagen wollen, dass es dem Ende entgegen geht. Leider!
    Ähnlich ergeht es mir beim c-moll Prelude aus Op. 3


    Ich hab zwar eine Aufnahme, welche mir sehr gefällt, aber ich glaube Ihr kennt auch hier Preferenzen, solche Aufnahmen, die unter die Haut gehen! In meiner Einspielung vom Royal Philharmonic Orchestra unter Andrew Litton dauert das Werk 20'50''. Gibt es noch langsamere, spannendere, knisterndere Einspielungen?
    Schreibt mir bitte Eure Lieblingsaufnahmen! Es ist grad Lohn gekommen und neue CD's liegen im Buget.


    Gruss
    Christoph


    PS
    zu diesem Thread müsste teleton am meisten wissen, denn er hat seinem Profil eben dieses Bild von Arnold Böcklin der Toteninsel beigefügt, welches Rachmaninov zu dieser schaurig schönen Tondichtung initiert hat.

    Also ich bin daran ein Werk neu zu erhören:


    Bruckners "Helgoland" - Eine Chorballade in g-moll


    dazu


    Wagners "Das Liebsmahl der Apostel"


    ein Bild der CD gibt es nicht, da unbekanntes Label aus UK.
    Der Bruckner gefällt ganz gut, klingt irgendwie wie Wagners Tannhäuser...


    Gruss
    Christoph

    Hallo,


    ich bin zwar in keiner Art und Weise ein Fan der Neujahrskonzerte, aber weil ich und meine Eltern einen wunderbaren, liebenswürdigen Kontakt zu Elisabeth Boskovsky (Willi B.s Witwe) haben (sie haben einige Jahre in derselben Wohngemeinde gelebt in der ich aufgewachsen bin) und sie uns regelmässig besucht, möchte ich auf die von ihr initierte DVD Neuerscheinung hinweisen



    Nähere Angaben kann ich leider keine geben, da ich keine weiss...


    Gruss
    Christoph

    Hallo,


    ich kenne natürlich längst nicht alle Tristan-Einspielungen und kann daher nicht objektiv genug urteilen. Meine Preferenz ist und bleibt der Böhm Tristan mit Wolfgang Windgassen/Birgit Nilsson/Eberhard Wächter/Martti Talvela/Christa Ludwig von den 66er Festspielen in Bayreuth!


    Über Windgassen/Nilsson will ich hier gar nicht diskutieren. Aber zu diesem Duo ein Eberhard Wächter als Kurwenal - die Spannung im 3.Aufzug von Tristan und Kurwenal gehört für mich in dieser Aufnahme zu eben jenen gewissen "magischen Momenten".


    Sonst habe ich noch folgende Tristans:


    - Fritz Busch, NY 30.11.1946 - Set Svanholm/Helen Traubel/Joel Berglund/Dezsö Ernster
    - Eugen Jochum, Bayreuth 1953 - Ramon Vinay/Astrid Varnay/Gustav Neidlinger/Ludwig Weber
    - Wolfgang Sawallisch, Bayreuth 1957 - Wolfgang Wingassen/Birgit Nilsson/Hans Hotter/Arnold van Mill/Grace Hoffmann
    - Ferdinand Leitner, Den Haag 15.6.1959 - Ramon Vinay/Martha Mödl/Gustav Neidlinger/Josef Greindl
    - Georg Solti, Studio - Fritz Uhl/Birgit Nilsson/Tom Krause/Arnold van Mill/Regine Resnik


    ich hatte den Böhm Tristan als erste Aufnahme gekauft und habe mir die anderen langsam dazu erworben, um zu sehen ob mich eine andere Besetzung mehr überzeugen könne, doch dem ist bis heute nicht so.


    Gruss
    Christoph

    Frank,


    von Karajan habe ich fast nur Opern-Aufnahmen. Irgendwie, ich kann Dir nicht sagen aus welchem spezifischen Grund bin ich kein Fan von Karajan. Drum kann ich Dir hier nicht weiterhelfen. Sorry!


    Zum nicht erschienen Bild:
    ich suchs nochmal im Web und hoffe, dass der Link nun funktioniert!


    es ist die Sammelbox von EMI mit allen (?) Bruckner Einspielungen von EMI mit Celibidache und den Müncher Philharmoniker.


    Von Bruckner habe ich diese Box und die Live-Einspielungen von Günter Wand mit dem NDR Sinfonieorchester.
    Plus noch so vereinzelte CD's im den Messen sowie einer sehr kuriosen CD: für das 50 jährige Jubiläum des Wiener Männergesangsvereins 1893 komponierte Bruckner das Werk mit Namen "Helgoland" (Chorballade in g-moll [MGG]) + von Wagner "Das Liebesmahl der Apostel"
    Diese Chorballade "Helgoland" ist etwas irgendwie im Stile seiner Sinfonien, nur mit Männerchor verstärkt - klingt wie Wagner im Stil von Tannhäuser.



    Gruss
    Christoph

    Für mich ist der H.Kupfer "Ring" 2004 aus dem Liceu in Barcelona, der im Moment Oper für Oper bei Opusarte auf DVD erscheint, eine neue "Referenz"! Es ist die Weiterentwicklung seines Bayreuther Ringes - das heisst für mich, noch mehr Tiefgang, keine Kinderkrankheiten mehr etc.
    Ich habe erst "Das Rheingold" in meinem Regal, weil die anderen mit Verspätung im Handel eintreffen. Das "Rheingold" macht aber bereits einen fantastischen Eindruck und ich kann es kaum erwarten bis ich mich endlich durch meinen Liebling "Die Walküre" wühlen darf. Wenn ich mehr über diesen Ring zu berichten weiss, melde ich mich wieder!



    Götterdämmerung erscheint erst im Juni


    Oder auch endlich ein Parsifal, der eine gute Alternative zum Met/Levine "Parsifal" ist, auf DVD von Baden-Badener Festspielen 2004, Kent Nagano dirigiert das Deutsche Sinfonieorchester Berlin; mit Matti Salminen, Waltraut Meier! u.a.

    alle DVD's mit Stereo oder dts


    Opusarte hat es sich auf die Flagge geschrieben, nur beste Qualität präsentieren zu wollen und so sind (in Hinblick auf neue DVD Tonträger) alle ihre Neu-Erscheinungen auf technisch höchstem Stand.


    Gruss Christoph

    Hallo observator,


    Zitat

    ich bin für eine 5-sekündige (sammlungs-, ehrfurchts-, abschieds-, schweige-)karenz nach jedem stück.


    wenn es ein feierliches, andächtiges Finale ist, das wie ein Hauch endet, dann bin ich mit Dir einverstanden.


    Aber nach den "Bilder einer Austellung" oder nach der 5. von Beethoven, wenn das Werk voller Energie gespielt wurde und man fast an der Decke klebt, weil es einen so gepackt hat, dann brüll ich überall mit einem fulminanten "B-R-A-V-O" in diese geballte Energie.



    Ansonsten ist Zwischenapplaus in Konzerten immer Tabu, bei Wagner sowieso.


    Aber in Italien, in einer schönen Oper, nach einer herzzerreissenden Arie, da ist es doch auch ein Lebensgefühl und Freude pur, wenn vom Bankdirektor bis zum einfachen Arbeiter alle aus einem Herz und einer Seele drauflos jubeln! egal ob die Musik schon zu Ende ist...


    Gruss
    Christoph

    Ich habe Bruckner auch durch Günter Wand erst richtig kennen und lieben gelernt. Meine erste Aufnahme war auch die vom Lübecker Dom und die ist mir viele Jahre die Liebste gewesen. Mehr aus Neugier habe ich dann noch die 2. Einspielung mit dem NDR Sinfonieorchester gekauft welche vom 5 - 7 Dezember 1993 in der Musikhalle Hamburg aufgenommen wurde (ist glaub ich auch nicht mehr erhältlich).


    Dann, vor einigen Jahren hat mir ein Freund und Bruckner-Liebhaber die Einspielungen der Brucknersinfonien der Münchner Philharmoniker unter S. Celibidache empfohlen.


    Woraus ich eine neue Ansichtsweise über Bruckner's Sinfonien erhielt. Langsame Tempi waren und sind mir schon immer lieber gewesen als diese Hetzjagden, die einen manchmal das Gefühl geben: der Dirigent müsse dringend aufs Klo. Es gibt Einspielungen, die passen auf nur eine (1) CD!?!


    Und so ist meine Lieblings-Aufnahme diese hier:


    Diese langsamen Tempi sind sehr gewöhnungsbedürftig, aber von Wand zu Celibidache ist es kein grosser Schritt mehr.


    Gruss
    Christoph

    Wenn ich voll gut drauf und meine Stimmung noch topen will und grad keine Oper zur Verfügung steht, dann greife ich immer wieder zu meiner absoluten Lieblingssinfonie!


    Es ist dies die 13. von Shostakovich "Babi Yar" - für einen Bass-Fan etwas vom höchsten und feinsten! Sinfonie für grosses Orchester, einen Bass-Solisten und Bass-Männerchor!!!


    Mitverantwortlich für diesen Spitzenplatz ist vorallem diese Aufnahme:


    Kirill Kondrashin dirigiert das Moskau Philharmonic Orchester (er hat auch die Urauführung dirigiert und ist so im Vorteil)
    Arthur Eisen - Bass
    Basschor des Chores der russischen Staatsrepublik


    Der Text und der Inhalt sind sehr düster und in vielerlei Hinsicht eine weitere Anklage Schostakovich's an den sowjetischen Machtapparat.
    Aber die Musik ist so etwas spezielles in diesem düsteren Rahmen. Dunkle Stimmungen überwiegen durchgehend und werden durch die Bass-Stimmen nur noch mehr verstärkt.
    Äusserst schwierig dies zu erklären! am Besten ist Reinhören und kennenlernen. Aber sie ist nichts für Menschen, die an einer Depression leiden.


    Gruss
    Christoph

    Entschuldigt in allen Formen, wenn ich jemandem auf der Seele herumgetrampelt bin! das wollte ich wirklich nicht.


    Rachmaninov hat jedoch viele lange Depressions-Phasen überstehen müssen und trotz vieler Erfolge ist er nie wirklich glücklich gewesen (ein Zweifler im Stil Bruckners könnte man fast sagen). Und so empfinde ich viele seiner Werke als Verarbeitung seiner Depressionen.
    Und dies verlangt vom Interpreten, dass er diese Voraussetzung auch für den Hörer umsetzen kann, so dass ich einen Tiefgang erkennen kann.
    Es ist schwierig zu erklären, dass es positiv für alle Beteiligten klingt. Drum am besten ein negatives Beispiel, damit ihr evtl verstehen könnt, was ich meine:
    - Klaverrezital von einem mir unbekannten Pianisten vor einigen Jahren in Bern; Programm: Étude-Tableaux von Rachmaninov u.a. Den Rachmaninov hat er technisch briliant gespielt, doch so etwas langweiliges hab ich noch selten gehört.
    Bei Rachmaninov verlange ich emotionalen Tiefstgang!
    eine Toteninsel ohne Tiefgang?


    Und eine grosse Zahl künstlerisch kreativer Menschen im "slawischen Grossraum" haben diesen Tiefgang entweder schon im Blut oder durch ihr Leben ähnliche Erfahrungen machen müssen.


    Ich hoffe, den Nagel nun getroffen zu haben


    Hochachtungsvoll
    Christoph

    meine 10 Top's:
    d.h. wenn ich 10 CD's mitnehmen darf gehen mehr drauf als nur 10 Werke:


    1. Schostakovich Sinfonie Nr. 13 "Babi Yar" (Kondrashin)
    2. Rachmaninov Klavierkonzert Nr. 2 + 3 (E. Kissin)
    3. Chopin Klavierkonzert Nr. 1 + Nr. 2 (K. Zimermann)
    4. Bruckner Sinfonie Nr. 8 (Celibidache)*
    5. Rachmaninov Sinfonie Nr. 2
    6. Dvorak Cellokonzert (H.Schiff)
    7. Beethoven Sinfonie Nr. 3 + 5
    8. Liszt Totentanz (K. Zimermann)
    9. Beethoven Violinkonzert (Barenboim/Perlman)
    10. Bach Matthäuspassion (Klemperer)



    *zugegeben die Achte braucht 2 CD's aber mir reicht auch nur die 2 Schluss-Sätze!


    Dazu sollte ich aber noch 10 Opern, 10 Pop/Rock CD's und 10 CD's mit Schweizer Mundartrock mitnehmen dürfen, sonst wird das nichts!


    Gruss
    Christoph

    Rienzi,


    mir geht es genauso!


    wie steht es mit dem finalen Rache-Feldzug von Canio in "I Pagliacci" vorallem wenn er live von del Monaco gesungen wird und man schier glaubt, dass er alle umbringt.


    oder der verzweifelten Arie von Santuzza "Voi lo sapete, o Mamma" aus "Cavalleria Rusticana"! Überhaubt die ganze Oper. Und der Schrei zum Schluss "Hanno ammazzato compare Turiddu"


    Oder in der "Manon Lescaut" - 3.Akt Des Grieux "Ah! non v'avvicinate!" von Richard Tucker oder Gigli gesungen. Oder im finalen Akt "Vedi, vedi, son io che piango!"


    Im gleichen Atemzug müsste ich auch noch das Finale aus "Andrea Chénier" nennen am liebsten mit Corelli/Tebaldi!


    oder Adriana Lecouvreur's Arien "Io son l'umile ancella" und "Povero fiori" aus der gleichnamigen Oper.




    Das Beste von allem ist aber, dass ich durch das Tamino-Forum wieder einmal aktiv meine Sammlung durchkämme und zu meiner Freude feststellen muss, dass sich schon viel schönes in meinem Regal eingefunden hat!
    Danke Alfred! Du hast mir meine Sammlung auf ein neues geöffnet und mich wieder in die emotionale Achterbahn der Oper geschickt...
    Gruss
    Christoph

    ich hatte den Attila auch zuerst auf LP. Habe ihn dann aber als Vorbereitung für die Festspiele in Verona in den 80er Jahren (dort habe ich einen wunderschönen Attila miterleben dürfen) vorher und danach erst recht so oft gehört, dass die Klangqualität immer schlimmer wurde.


    Ich habe zwar noch einige LP's im Archiv (sprich Keller)aber seit Jahren keinen Plattenspieler. Und falls ich mal viel zuviel Geld und Platz habe kaufe ich mir wieder einen aber dann nur ein High-End Gerät.


    Zum Ernani:
    Ich habe 8 verschiedene Aufnahmen (Bilder kann ich leider keine finden, weil alles Aufnahmen von Melodram, Myto etc).
    aber mit Superbesetzungen: del Monaco 3x, Franco Corelli, Cesare Siepi 2x, Leontyne Price 2x u.v.a.


    Gruss
    Christoph


    Dies ist mein Vorschlag zu vorbildlichen Konzertmitschnitt-DVD's (stereo und Mehrkanalton 5.1).
    Bryn Terfel zu einer Zeit als ihm Qualität noch wichtiger war als ein möglichst grosses Repertoire.


    Derselben Meinung bin ich mit ThomasBernhard in Bezug auf die Abbado Einspielungen der Beethoven-Sinfonien, im Moment das Beste, was es im Mehrkanalton zu erhalten gibt.
    Und wenn man, so wie ich, eine Surround-System in der Wohnstube hat, dann will man doch "mittendrin sein und nicht nur dabei"...



    Was ich daher allen ans Herz legen möchte: wenn Ihr Beiträge über DVD's schreibt, gebt bitte auch an welche Tonformate (stereo, Mehrkanalton 5.1 oder dts) die DVD enthält! Dies ist für mich auch ein Entscheidungsgrund zum Kauf/Nichtkauf. Denn wenn man schon Mehrkanalton haben kann auf DVD, kann ich es nicht verstehen, wenn DVD's nur stereo sind.


    Gruss
    Christoph

    Was ich allen ans Herz legen möchte: wenn Ihr Beiträge über DVD's schreibt, gebt bitte auch an welche Tonformate (stereo, Mehrkanalton 5.1 oder dts) die DVD enthält! Dies ist für mich auch ein Entscheidungsgrund zum Kauf/Nichtkauf. Denn wenn man schon Mehrkanalton haben kann auf DVD, kann ich es nicht verstehen, wenn DVD's nur stereo sind


    denn für mich sind, da ich ein Surround-System in der Wohnstube habe, diese Angaben auch ein Entscheidungsgrund zum Kauf/Nichtkauf!
    Ich kann nähmlich nicht verstehen, dass neue DVD's immer noch NUR im Stereo-Format erscheinen.
    Daher Danke für die Mitarbeit!!!


    Gruss
    Christoph

    Hallo Theophilus,


    das wird wohl sein, denn die reine Abspieldauer beträgt nur etwas mehr als 2 Std.


    Ich kenne ausser das wunderschöne Gebet im letzten Akt des Rienzi die Oper "Rienzi" kaum und drum kann ich auch nicht sagen wo und was denn gestrichen worden ist/wäre.


    Gruss
    Christoph

    Alle kennen wir die grossen und bekannten Opern G.Verdis. Doch nach dem Grosserfolg seines Nabucco sind viele patriotische Werke entstanden, welche heute ungerechterweise ein Mauerblümchen-Dasein fristen müssen.


    Drum möchte ich all jenen, die einen schnörkellosen Verdi suchen, vollgespickt mit grossen Chören, wunderschönen Arien (und sogar einem Violinsolo) die frühen, leider vergessenen Opern Verdis ans Herz legen:


    Meine Lieblingsoper von Verdi ist der "Attila", den würde ich problemlos 2-3 mal hintereinander "reinziehen" ohne, dass ich je genug davon bekommen könnte.


    Ebenso überwältigend ist "I Lombardi (alla prima Crociata)" (mit Violinsolo)



    dann natürlich den "Ernani"


    oder auch "I Masnadieri"


    oder "Il Corsaro"


    Es hat einmal von Philips eine Serie mit sehr guten Sängern gegeben mit den meisten dieser unbekannten Werke (Total 9 Opern, Bilder dazu sind die kleinen CD-Cover)
    Dies sind meinem Geschmack nach die Schönsten! es gibt aber noch "Un Giorno di Regno", "I due Foscari", "La Battaglia di Legnano", "Stiffelio". Wobei "I due Foscari auch sehr schön ist, wenn Renato Bruson in der Hauptrolle singt.


    In Bezug auf die Aufnahmen gehören die Philips zu meinen Favoriten, nur vom Ernani hab ich eine andere Preferenz.


    Wenn jemand etwas detailierter dazu wissen möchte darf er mich gerne Fragen.


    Gruss
    Christoph

    Sind denn die Taminoianer so deutschlastig, dass die Callas kaum erwähnt wird, oder die Tebaldi?


    Meine Auswahl:


    1. Maria Callas


    2. Birgit Nilsson


    3. Renata Tebaldi



    Viele Sopranistinnen haben fantastische Stimmen, aber ich behaupte, dass man praktisch nur die Callas innerhalb eines Sekundenbruchteils erkennen kann, während man bei den meisten zuerst eine Weile zuhören muss.


    Gruss
    Christoph


    PS
    ist C. Bartoli nicht ein Mezzo?

    Also ich hab von Kna einen Parsifal (Golden Melodram GM 1.0004) von den Bayreuther Festspielen 1964. Es soll Kna's letztes Dirigat sein. Mit H.Hotter, T.Stewart, J.Vickers, G.Neidlinger, B.Ericson.


    Die Tonqualität lässt auch hier zu wünschen übrig, aber meine 1.Wahl.


    Oder der Levine Parsifal aus Bayreuth 1985 mit H.Sotin, S.Estes, P.Hofmann, W.Meier, F.Mazura,


    Beide gefallen mir am meisten!



    Gruss
    Christoph

    Ach! was soll ich schreiben, es gibt derer so viele! Je nach Stimmung mal mehr gewaltig - dann wieder eher zart, mal furios - dann heroisch - meistens aber viel Herz-Schmerz.


    Es ist mir daher praktisch unmöglich die Reihenfolge chronologisch zu gestalten. Die Reihenfolge gilt jedoch für die Opern der einzelnen Komponisten.
    Ich versuche trotzdem nur die "Créme de la Créme" zu nennen.


    Wagner: Lohengrin, Parsifal, Walküre, Tannhäuser, Tristan und Isolde


    Verdi: Attila, Ernani, Don Carlos, I Lombardi, Simon Boccanegra, Il Trovatore, Rigoletto, La Traviata,


    Händel: Gulio Cesare,


    Puccini: Turandot, Manon Lescaut, La Boheme, Tosca,


    Mussorgsky: Khovanshchina, Boris Godunov


    Bellini: La Sonnambula, I Puritani,


    Donizetti: Lucia di Lammermoor, Elisir d'Amore,


    Giordano: Andrea Chenier,


    So, das wären sie! die Liste kann jedoch nie vollständig sein, aber diese hör ich mir immer wieder gerne an. Gefallen tun mir noch viele mehr, aber es sind keine Lieblings-Opern!



    Gruss
    Christoph

    Hallo Frank,


    ich kann Dir noch eine andere Rienzi -Aufnahme wärmstens empfehlen:



    Da das Bild gar klein und wenig informativ ist:


    Rienzi - Set Svanholm,
    Irene - Anne Lund Christiansen
    Steffano - Paul Schöffler
    Adriano - Christa Ludwig
    Paolo - Walter Berry


    Josef Krips, Wien 1960
    Verlegt bei Golden Melodram (GM 1.0039)


    Weil eine Live-Aufnahme ist die Tonqualität nicht 1a aber Set Svanholm entschädigt alles.


    Gruss
    Christoph

    Für mich ist er ein arrogantes A.....!


    Vor Jahren war hier in Bern ein Benefiz-Konzert angesagt, "Pogorelich spielt Rachmaninov und andere Werke (weiss nicht mehr welche)".


    Wir haben uns wegen den Rachmaninov Etüden die recht teuren Eintrittskarten geleistet und waren voller Hoffnung auf einen wunderschönen Konzertabend.
    Nun, kurz vor Beginn erscheint sein Manager auf dem Podium und erklärt, dass Pogorelich im Moment keine Lust auf dieses Programm habe und Chopin spielen wolle.
    Mein Frust war so riesengross, am liebsten hätte ich den "Herrn" lautstark ausgebuht. Aber mein Anstand verbietet mir solche negativen Äusserungen in einem Konzertsaal.


    Das Konzert war der Laune des "Herrn" entsprechend sehr schlecht und extrem langweilig!
    Drum meide ich alles musikalische, was dieser Typ zu bieten hat. Als Interpret sollte er begreifen, dass der Lohn vom zahlenden Publikum kommt und nicht aus der Wundertüte!


    Gruss
    Christoph

    Also meine Lieblings-Aufnahme ist das 2. Klavierkonzert mit Evgeny Kissin unter Valery Gergiev



    Ich habe Kissin vor Jahren in einem Solokonzert gehört mit diversen Sonaten etc. So ist seine Mondschein-Sonate Interpretation für mich Referenz. Weil sein Spiel glasklar und dennoch voller Emotionen ist.


    Aber ich finde es ohnehin so, dass eigentlich nur Russen richtig wissen, wie russische Musik gespielt werden muss, denn nur sie gehen seit Jahrhunderten unten durch und können eine Depression mit musikalischen Formen ausdrücken.


    Gruss
    Christoph

    da bin ich wieder.


    Weitere magische Momente meiner Empfindungen:


    - da ist einmal das heroische "Walhalla"-Motiv, dass mich quer durch den "Ring" immer wieder in Wallung bringt.


    - beinahe der ganze 3. Aufzug von "Tristan und Isolde", vorallem in der Aufnahme Bayreuth 1966 - Böhm, Windgassen, Nilsson, Wächter; im speziellen die sorgenvollen Fragen Kurwenals, ob es seinem Meister wieder gut gehe. Wächter ist da unübertroffen.


    - Im Lohengrin 1.Aufzug nach dem Gebet König Heinrichs "Mein Herr und Gott": das kräftige und geballte Einsetzen des gesamten Männerchores der den Text des Gebets wiederholt.


    - Das Gebet Nabucco's im letzten Akt, sowie das "Schuldeingeständnis" Abigaille's und die Antwort des Chores wenige Sekunden vor Schluss


    - die dunklen, trüben Stellen in den Opern Mussorgsky's: Kovanshchina die Verhaftung von Khovansky oder auch der von Schostakovich neu komponierte Schluss aus derselben Oper.
    -Natürlich die Monologe Boris Godunov's



    Die Liste könnte ich eigentlich unendlich lang erweitern, denn beinahe jedesmal, wenn ich eine Klassik-CD in meinen Player schiebe und starte, so packt es mich und ich fühle mich überglücklich, dass ich dieses wundervolle musikalische Geschenk geniessen darf!


    Gruss
    Christoph