Lorenzo Molajoli 1931
Die erste Aufnahme des Mefistofele entstand, als Operngesamtaufnahmen noch in den Kinderschuhen steckten, und gerade die vielen Chorszenen dürften die Aufnahmetechniker vor Herausforderungen gestellt haben. Das Ergebnis ist kein tontechnisches Wunderwerk, aber doch immerhin eine hörbare Aufnahme.
Der Protagonist Nazzareno De Angelis war einer der berühmtesten Bässe an der Scala und wurde zu seiner Zeit in Italien wie kein anderer Sänger mit dem Mefistofele identifiziert. In den Jahren zwischen 1906 und 1938 soll er diese Rolle mehr als 500 Mal gesungen haben. Jens Malte Fischer stellt De Angelis in eine Reihe mit den Basslegenden Ezio Pinza und Tancredi Pasero und bezeichnet seinen Mefistofele als unübertroffen. Ich bin mir da nicht ganz so sicher. Natürlich ist De Angelis ein sehr interessanter Sänger, der auch einiges an Stimmgewalt vorweisen kann, wirklich begeistert bin ich von seinem Mefistofele aber nicht. Von Legato hält De Angelis hier nicht besonders viel. Die Ausdrucksmittel erschöpfen sich im Wesentlichen in exzessiven Portamenti und theatralischem Gelächter. De Angelis (über-)betont die R-Laute, außerdem habe ich den Eindruck, dass er fast alle Silben auf O oder Ö singt. Hier kann allerdings auch die Aufnahmetechnik eine Rolle gespielt haben. Insgesamt kann ich den hohen Rang, den sein Mefistofele genießt, anhand dieser Aufnahme aber nicht ganz nachvollziehen.
Antonio Melandri gehört wohl zu den von der Nachwelt vergessenen Sängern. Sein Faust ist eine solide Leistung, ich komme aber nicht umhin zu bedauern, dass Beniamino Gigli, von dem es einige bemerkenswerte Szenen dieser Oper gibt, nicht für die Gesamtaufnahme zur Verfügung stand. Mafalda Favero scheint erst im dritten Akt, kurz vor ihrem Bühnentod, richtig warmzuwerden. Da singt sie zwar auch recht theatralisch, aber ohne Fehl und Tadel. Die Rolle der Elena ist mit Giannina Arangi-Lombardi sehr namhaft und gut besetzt.
Insgesamt eine Aufnahme für historisch Interessierte, aber meines Erachtens keine Referenzaufnahme.
Franco Capuana 1952
Nach Molajolis Aufnahme dauerte es mehr als 20 Jahre bis zur nächsten Einspielung der Oper. Wenn es einen Grund gibt, diese Aufnahme zu besitzen, dann ist das Giulio Neri in der Titelrolle. Sein Mefistofele ist ein derber Geselle, der sich nicht um sängerische Feinheiten schert und auch mal neben den Noten singt. Das Ergebnis überzeugt dennoch: Neris dröhnender Schwarzbass zeichnet einen finsteren und wirklich glaubhaft bedrohlichen Erzbösewicht – Satan als Sparafucile deluxe. Schon vom Stimmmaterial ist das sehr beeindruckend. Gianni Poggi, hier als Faust konserviert, gehört allerdings zu den Sängern, deren Weltkarriere mir anhand seiner Aufnahmen immer unergründlich bleiben wird. Unsensibel, Jammertimbre, abgeschmackte Effekte… – auch hier keine gute Leistung des Tenors, auch wenn Poggi noch schlechtere Aufnahmen gemacht hat. Die übrige Besetzung ist ziemlich unscheinbar.
Vittorio Gui 1955
Diese Aufnahme ist eine verpasste Chance. Ich bin mir sicher, dass sie noch heute als eine der besten Aufnahmen gelten würde, wenn man sich 1955 dazu durchgerungen hätte, die gesamte Oper einzuspielen. Da man die Veröffentlichung auf zwei LPs begrenzen wollte, wurde die Oper zusammengestrichen: In dieser Aufnahme fehlt der komplette 4. Akt (Klassische Walpurgisnacht) und auch der 1. Akt musste leider gleich an mehreren Stellen übel Federn lassen.
Die Sänger können sich meines Erachtens allerdings auch mit den besten Konkurrenzeinspielungen messen: Boris Christoff hat als Mefistofele bei dieser Aufnahme näher am Mikrofon gestanden als die übrigen Mitwirkenden und dominiert das Geschehen. Wie immer im italienischen Fach sollte man Sympathie für Christoffs Stil mitbringen, wer aber die typischen Eigenheiten dieses Sängers (z.B schnarrende Tonbildung, exaltiertes Gelächter) goutiert, wird auch an seiner Darstellung des Teufels gefallen finden. Mir jedenfalls gefällt sie besser als die des mit ähnlichen Stilmitteln operierenden De Angelis. Giacinto Prandelli, der den Faust singt, ist ein vielseitiger Tenor, den ich eigentlich immer sehr gern höre. Vom Timbre ist er vielleicht Antonio Melandri aus der Molajoli-Aufnahme vergleichbar, Prandelli ist allerdings differenzierter. Gerade die Szene im ersten Akt im Studierzimmer ist wunderbar nuancenreich gestaltet. Für mich ist er der beste Sänger dieser Partie in den erhältlichen Studioaufnahmen. Der Name Orietta Moscucci ist mir außer von dieser Aufnahme überhaupt kein Begriff. Ihre Margherita ist angesichts der starken Konkurrenz wohl nur durchschnittlich. Moscuccis stimmlichen Mittel sind begrenzt, sie gestaltet die Rolle unspektakulär mit gelegentlichen schrillen Tönen. Ein gänzlicher Ausfall ist sie allerdings auch nicht.
Daher: Große Show für Boris Christoff mit guten Mitstreitern. Als Zweitaufnahme hochinteressant, wegen der Striche aber nicht gut zum Kennenlernen der Oper geeignet.
Angelo Questa 1956
Durch diese Aufnahme für den italienischen Rundfunk habe ich Mefistofele kennen gelernt, und habe sie eigentlich immer gern gehört. Bei nüchterner Wiederbegegnung relativiert sich dieser Eindruck allerdings ein wenig. Als Mefistofele kann man hier nochmals Giulio Neri hören. Im Vergleich zu der vier Jahre älteren Capuana-Einspielung scheint er etwas an Stimmkraft eingebüßt zu haben. Auch wenn er nicht mehr über die ganz große Autorität seiner ersten Aufnahme verfügt, kann er mit der Schwärze seiner Stimme noch beeindrucken. Weniger als zwei Jahre nach dieser Aufnahme starb Neri 48-jährig an einem Herzanfall. Mefistofele war wohl die Rolle seines Lebens.
Ferruccio Tagliavini gestaltet die Partie des Faust mit der ihm eigenen Süßlichkeit. Zweifellos angreifbar ist die Art und Weise, wie er seine hohen Töne produziert. Stimmliche Schwächen werden insbesondere im Epilog offenbar. Andererseits betört er auch mit schöner mezza voce und kluger Phrasierung. Marcella Pobbe ist als Margherita ziemlich blass. Die Nebenrollen Elena und Wagner sind schwach besetzt. Angelo Questa macht mit seinem Radio-Orchester nicht mehr als Dienst nach Vorschrift.
Leider ist bei dieser Aufnahme auch mit der Tontechnik einiges schief gelaufen. Die Monoaufnahme klingt kein bisschen besser als die 25 Jahre ältere Aufnahme von Molajoli, woran insbesondere die Chorszenen, die in dieser Oper so wichtig sind, zu leiden haben. Der Gesamteindruck bleibt daher eher mittelprächtig. Interessant ist die Aufnahme allenfalls wegen Tagliavini und Neri, wobei mir letzterer bei Capuana etwas besser gefällt.
Tullio Serafin (I) 1958
Dies ist keine Gesamtaufnahme, sondern nur ein Querschnitt auf einer CD, der aber eine interessante Geschichte hat: Decca wollte 1958 eine Gesamtaufnahme des Mefistofele produzieren und hatte dafür als Dirigenten den erfahrenen Tullio Serafin und für die Hauptrollen Cesare Siepi, Renata Tebaldi und Giuseppe Di Stefano verpflichtet. Die Aufnahmen waren schon ziemlich weit fortgeschritten, es fehlte nur noch der 4. Akt, als es zu Streitigkeiten zwischen Serafin und Di Stefano kam. Was genau die Ursache war, ist mir nicht bekannt; jedenfalls ließ der Tenor alles stehen und liegen und reiste ab.
Dieser Querschnitt enthält neben Auszügen aus dem Prolog der späteren Gesamtaufnahme alle Szenen, die Giuseppe Di Stefano vor seinem Abgang bereits eingespielt hatte. Auffällig sind in diesen Szenen die selbst für Di Stefanos Verhältnisse deutlich hörbaren technischen Mängel. Ein Registerausgleich findet praktisch nicht statt. Insbesondere die Höhe klingt auch schon sehr angegriffen. Gerne hätte ich ihn fünf Jahre früher in besserer stimmlicher Verfassung in dieser Rolle gehört. Die übrigen Sänger sind gut bis sehr gut; man kann sie aber auch in der anschließend entstandenen Gesamtaufnahme hören, so dass eigentlich kein rationaler Grund besteht, diesen Querschnitt zu erwerben.
Fazit: Für Fans.
Tullio Serafin (II) 1958
Nach Di Stefanos Abgang stand Decca vor der Wahl, das Projekt Mefistofele aufzugeben oder wie die EMI mit der Gui-Aufnahme einen Torso zu veröffentlichen oder die Oper mit einem anderen Tenor noch einmal aufzunehmen. Glücklicherweise entschied man sich für die letzte Alternative. Alle Szenen aus den Akten 1-3 und dem Epilog, in denen Faust beteiligt ist (und das sind fast alle), mussten neu eingespielt werden. Aber es hat sich gelohnt!
Cesare Siepi ist als Mefistofele sehr gut. Nach Neri und Christoff ist er für mich der dritte große Interpret dieser Rolle. Siepi legt den Mefistofele anders als seine Vorgänger eher ironisch-sardonisch als bösartig an. Eine kluge Interpretation, die mindestens ebenso ihre Berechtigung hat wie die Grobheiten von Neri oder die Faxen von de Angelis, Christoff und (später) Treigle; immerhin tritt Mefistofele in der Oper als Kavalier auf. Die überlegene Verachtung, die Siepis Mefistofele bei der Betrachtung des gläsernen Globus zum Ausdruck bringt („Ecco il mondo“), ist kaum zu übertreffen.
Nachnominiert für die Tenorpartie wurde Mario del Monaco, dessen Faust erwartungsgemäß eher rabiat als intellektuell daherkommt, sozusagen der Gegenpol zum feinen Tagliavini bei Questa. Dabei hat er durchaus einige gelungene Momente, in denen er nicht bloß monoton forte singt („Folletto, folletto“). Und die unverhohlene Lüsternheit von Fausts Frage an Margherita in der Gartenszene „Dimmi, in casa sei sola sovente?“ („Sag, bist du oft allein zu Haus?“) hat aus del Monacos Mund auch einen gewissen Reiz. Im Epilog allerdings hätte ich mir von ihm etwas mehr Abstufungen gewünscht. Gänzlich schlecht gesungen ist sein Faust aber auch nicht. Renata Tebaldi ist eine eher reife Margherita mit Höhenschärfen. Weniger gefällt mir Floriana Cavalli als Elena, deren dünne Stimme nur wenig sinnliche Ausstrahlung besitzt. Ausgezeichnet wiederum die Orchesterleitung von Tullio Serafin, der einige interessante Feinheiten der Partitur zu Tage fördert.
Im Ganzen sicher eine der besten Aufnahmen des Werks.
Julius Rudel 1973
Eine der namhaftesten Aufnahmen im Katalog ist die unter der Leitung von Julius Rudel. Der Dirigent hatte sich gemeinsam mit Norman Treigle an der New York City Opera sehr für Boitos Oper eingesetzt. Wohl deshalb wurden beide, ansonsten nicht gerade Lieblinge der Plattenkonzerne, für diese EMI-Gesamtaufnahme verpflichtet.
Norman Treigle als Titelheld trägt noch dicker auf als Boris Christoff oder Nazzareno De Angelis. Meines Erachtens gelangt er dabei an die Grenze zur Übertreibung und wirkt auf mich eher psychopathisch als gefährlich. Möglicherweise liegt das auch daran, dass er kein außergewöhnlich voluminöses Organ besitzt. Bei einigen tiefen Tönen macht sich dazu noch bemerkbar, dass Treigle eher Bassbariton als Bass war. Eine ungewöhnlicher Einfall ist es, dass er statt des üblichen undefinierten Urschreis mit einem „E sia!“ in Fausts „Dai campi, dai prati“ einfällt und damit nochmals die Wette mit dem „Chorus Mysticus“ aus dem Prolog erneuert. Placido Domingo singt mit noch junger, frischer Stimme, bleibt als Faust aber etwas glatt und unbeteiligt. Monserrat Caballé gefällt mir allerdings wirklich gut als Margherita. Im Kerker wirkt sie vor allem desillusioniert und trifft damit meines Erachtens die Stimmung dieser Szene sehr gut. Ein ungewöhnliches Hörerlebnis beschert Thomas Allen, ein Bariton, in der Tenorrolle des Wagner.
Sehr interessant ist auch, was Julius Rudel mit dem London Symphony Orchestra aus der Oper macht. Er ist hörbar auf Transparenz und Kontraste bedacht und legt vor allem die Schroffheiten der Partitur offen. Das lässt, auch wenn man das Werk kennt, mehr als einmal aufhorchen. Im Prolog werden Orgel und Donnermaschine eine prominente Stellung eingeräumt. Geschmackssache sind die gelegentlichen Einspieler von Toneffekten: mal Gelächter, mal nicht definierbares Spektakel. Auf mich wirkt so etwas immer ziemlich studiohaft.
Also eine sehr spannende Aufnahme, aber nicht ganz meine erste Wahl.
Oliviero de Fabritiis 1980
Oliviero de Fabritiis’ Einspielung ist der erste Mefistofele des digitalen Zeitalters. Nicolai Ghiaurov hat nicht ganz die Klasse der besten Titelinterpreten. Er feuert mit seinem großkalibrigen Bass aus allen Rohren, verfehlt aber doch knapp das Ziel. Mit den höheren Tönen steht er auf Kriegsfuß; da wird gequetscht. Auch macht er für meine Begriffe zu wenig aus der Partie. Ähnlich wie Giulio Neri kann er allein durch bloße Stimmkraft einiges an Autorität erzeugen, kommt aber an Neris geballte Garstigkeit nicht heran. Mirella Freni hält Mefistofele offensichtlich für ein Werk des Verismo, und dementsprechend ist auch ihr Ausdruck. Das Ergebnis ist eine sehr intensive Margherita und meines Erachtens gelungen. Sie setzt im drtten Akt mehr Bruststimme ein als die meisten anderen Soprane. Auch Pavarotti fällt bei dieser Aufnahme überhaupt nicht negativ ins Gewicht. Für meinen Geschmack gelingt es ihm, als Faust sogar Domingo zu übertreffen. Er ist gut bei Stimme und lässt in der Gartenszene seinen als Rigoletto-Duca erprobten Charme spielen. Namhaft ist die Besetzung der Elena: Monserrat Caballé. Sie hat ihre besten Zeiten hörbar hinter sich, ist allerdings immer noch besser als die meisten anderen Sängerinnen in dieser Rolle.
Ein großes Plus dieser Aufnahme ist der greise Oliviero de Fabritiis am Pult des National Philharmonic Orchestra. Er bringt im Vergleich zu Rudel weniger Drastik sondern betont die Schönheit der Paritur. De Fabritiis hatte schon in den 1930er Jahren erste Operngesamtaufnahmen mit Beniamino Gigli gemacht und konnte auf eine jahrzehntelange Karriere als Operndirigent zurückblicken. Das Orchester und die Chöre klingen in dieser Aufnahme – auch dank der digitalen Technik - ausgezeichnet. Wenn auch bei den Sängern geringe Abstriche nötig sind, fügt sich unter de Fabritiis Hand diese Oper zu einem äußerst harmonischen Weltgemälde zusammen. Der Dirigent starb, bevor die Platten veröffentlicht wurden. Ihm ist diese schöne Aufnahme gewidmet.
Trotz nicht optimal besetzter Titelpartie neben Serafins Gesamtaufnahme mein Favorit.
Ivan Marinov 1985
Diese rein bulgarisch besetzte Aufnahme habe ich mir erst kürzlich aus Gründen angestrebter Vollständigkeit zugelegt und war insgesamt doch positiv überrascht. Was mir daran gefällt, ist, dass sie ein individuelles Gepräge hat. Der Dirigent setzt im Orchester auf dominantes Schlagwerk mit Donnerblech. Insbesondere der Hexensabbat ballert ziemlich infernal durch die Lautsprecher. Mehr Getöse gibt es in keiner anderen Aufnahme. Mir gefällt das nicht immer, aber dass diese Aufnahme langweilig wäre, kann man nicht behaupten.
Bei den Sängern fehlen die ganz großen Namen, die Interpreten bilden aber ein gutes Team. Nicola Ghiuselev ist bereits der dritte Bulgare, der den Mefistofele im Studio singen durfte. Und das macht er trotz einer etwas dünnen Tiefe auch gar nicht schlecht und braucht sich meines Erachtens gerade hinter Ghiaurov keineswegs zu verstecken. Gestalterisch bewegt er sich mit seinem Mefistofele irgendwo zwischen Christoff und Neri. Kaloudi Kaloudov ist ein etwas schlichter, prosaischer Faust, aber der Partie vollends gewachsen. Stefka Evstatieva als Margherita hat eine wirklich jugendlich klingende Stimme, die allerdings auch eine gewisse Anstrengung nicht verleugnen kann.
Kein ganz großer Wurf, aber eine preiswerte Alternative.
Giuseppe Patané 1988
Dies ist eine Aufnahme, an der eigentlich nichts so richtig schlecht ist, aber auch nichts außergewöhnlich gut. Samuel Rameys völlig ironiefreien Mefistofele finde ich vergleichsweise uninteressant. Er erhebt keinen Anspruch auf eine tiefer gehende Interpretation. Wie Treigle singt er ein „E sia!“ am Ende des „Dai campi, dai prati“. Eva Marton hat man beide Frauenrollen gegeben (Margherita und Elena). Die Doppelbesetzung klingt wie ein moderner Regie-Einfall, kam aber tatsächlich schon 1875 bei der Uraufführung der revidierten Fassung zum Einsatz. Die Wahl zu schwerer Rollen macht sich bei Martons Stimme schon bemerkbar. Ihr Vibrato ist relativ stark, dadurch finde ich sie in der Rolle der jugendlichen Margherita nicht ganz ideal besetzt. Die beste Leistung bietet noch Placido Domingo als Faust, der 15 Jahre nach seiner ersten Aufnahme diesmal etwas engagierter bei der Sache ist. Bemerkenswert ist vor allem seine Gestaltung der zweiten Szene des zweiten Akts („Stupor, stupor“). Einige hohe Töne bereiten ihm bereits hörbar Mühe. Giuseppe Patané setzt mit dem Ungarischen Staatsorchester kaum Akzente.
Eine passable Aufnahme, aber keine wirkliche Bereicherung der Diskographie.