Beiträge von Walter Krause


    Trotz identischer Aufmachung nicht RCA oder Brilliant, sondern Centurion. Da scheinen sich ein bißchen die Verbindungen hinter den Kulissen zu zeigen.


    Eine ruhige, unhektisch wirkende Aufnahme von 1994, die vielleicht nicht mehr ganz dem modernen Geschmack entspricht, aber gerade infolge ihes Vermeidens aufdringlicher Effekte gefällt. Im Forum wurde sie, soweit ich sehe, offenbar noch nicht zur Kenntnis genommen


    LG


    Waldi

    Lieber Jacques,


    Deutsch kann ich auch etwas bieten, was aber vielleicht nicht ganz unbekannt ist.


    Als Willem Zwo einmal durch sein preußisches Reich reiste, überlegte man sich im Norden, wie man den Herrscher geziemend begrüßen und dabei die anderen Länder übertrumpfen könnte. Heraus kam ein gut gemeintes Transparent, das vermutlich nicht ganz den erhofften Erfolg hatte:


    HEIL, KÖNIG, DIR! SO TÖNT'S AUS VORDERPOMMERN.
    DOCH AUS DEM HINTERN SOLL'S NOCH LAUTER DONNERN!


    LG


    Waldi

    + 1777 Wien
    Georg Christoph WAGENSEIL, Komponist





    * 1896 Athen
    Dimitri MITROPOULOS, Dirigent





    * 1904 Clarinda, IA
    Glenn MILLER, Komponist und Posaunist





    * 1927 New York
    Harry BELAFONTE, Sänger und Schauspieler





    * 1930 Graulhet
    Pierre-Max DUBOIS, Komponist





    + 1981 Madrid
    Consuelo RUBIO, Sängerin (Sopran)






    + 2003 Los Angeles
    Nadine CONNER, Sängerin (Sopran)



    Lieber Wolfgang,


    Sobald ich gehört habe, berichte ich, eventuell auch zwischendurch - es kann nämlich dauern, je nachdem was in nächster Zeit an Pflichten hereinbricht.
    Kosler kenne ich vor allem aus Schubert-Aufnahmen.


    LG


    Waldi


    Nachtrag:


    Jetzt habe doch eine Cover-Abbildung gefunden:



    Und zur Järvi-Neunten - die habe ich mir gerade gegönnt, um mich für ein Protokoll zu stärken und abzulenken - kann ich nur sagen: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:
    Da ist die Tonqualität Spitze - es ist ja auch eine relativ junge Aufnahme.

    Zitat

    Original von Andrew


    Dann gab es bei Brilliant bis vor kurzem eine Box mit allen Symphonien, die von unterschiedlichen Orchestern und Dirigenten eingespielt worden war. Sie ist wohl inzwischen nicht mehr erhältlich. Das Lob auf diese Ausgabe war aber durchaus nicht einhellig ...


    Heute sah ich in Sopron die 9. mit Paavo Järvi und dem Royal Philharmonic Orchestra zum ermäßigten Preis. Natürlich kaufte ich. Ein paar Stunden später im Supermarkt in Sopron: Eine bei unseren Partnern nicht erhältliche, wirklich günstige 7er-Box von Brilliant Classics mit allen 9 Symphonien (Einzelexemplar? Ich glaube eher nicht!):


    Nr.1-7: Zdenek Kosler, Slowakische Philharmonie
    Nr.8: Yehudi Menuhin, Royal Philharmonic Orchestra
    Nr.9: Erraten! Wie oben!


    Zdenek Kosler ist mir von anderen Aufnahmen her geläufig, den schätze ich sehr. Also bin ich sehr neugierig, was mich da erwartet. Wer schenkt mir Zeit?


    LG


    Waldi


    Live-Rundfunkmitschnitt einer konzertanten Aufführung Wien 1971
    (im Studio nachgebessert)
    ALLEGRO 2006 (oben wurde die MYTO-Edition besprochen)


    Zum Verständnis: Die Kürzungen müßten nicht nur Märzendorfer, sondern auch Marcel Prawy angelastet werden, der diese Aufführung damals organisierte und wunderbar begleitete. Das war eine Großtat, weil sich niemand sonst an die Hugenotten wagte, in Wien blieb er obis jetzt ohne Nachfolge, leider!. Ohne die Striche wäre das Ganze gar nicht zustandegekommen. Den Kompromiß würde ich daher den Mitwirkenden nicht zur Last legen.


    Ernst MÄRZENDORFER, ORF-Symphonieorchester: 4,5 (eine Aufnahme mit Leidenschaft und enormer Musikalität; hier gewinnt Meyerbeer tolle Farbe und Profil)


    Rita SHANE (Königin): 4,5 (sie kämpft natürlich mit den ganz hohen Tönen und den Gickser beim höchsten, den man ihr bei der Aufführung gern verzieh, hat sie im Studio ausgebessert; aber die Rollenidentifikation und die Ausstrahlung machen das mehr als wett; ich ziehe sie daher so wie Rideamus der korrekt-sachlichen Sutherland vor)


    Nicolai GEDDA (Raoul): 5 (eine Idealbesetzung mit minimalen Einschränkungen)


    Enriqueta TARRÈS (Valentine): 4,5 (sicher keine Spitzenstimme, bringt aber eine großartige und stimmige Leistung)


    Jeanette SCOVOTTI: 4,5 (auch sie verfehlte im Saal den Spitzenton, was hier nicht der Fall ist; auch sie entschädigt durch bedingungslose Hingabe an die Rolle)


    Pedro FARRES (Nevers): 4,5 (beeindruckt mich sehr)


    Rest: 4,5 (ich bin unglücklich, daß Justino Diaz Diaz als Marcel keine eigene Note bekommt, die wäre der zweite Fünfer)



    Gesamturteil: 32 : 7 = 4,57


    Tonqualität: 4


    Zum vollen Genuß würden eigentlich die verbindenden Worte "Marcellos "gehören, an die ich mich mit großem Vergnügen erinnere. Ansonsten war es schon damals sensationell, wie man zum Teil mit Stimmen der zweiten Reihe eine erstklassige Leistung erzielte, die an Intensität und Stilgefühl zu den besten "Hugenotten"-Interpretationen gehört, die ich kenne.

    Beziehungsweise fühlt Signor Apollo, ob er zu Mittag Gusto auf Bauchfleisch hat.


    Aber Lorbeer ist in der Küche ja auch gut verwertbar. Das Vernaschen des weiblichen Personals erfolgt in diesem Fall aber nicht in der ursprünglich beabsichtigten Form.


    LG


    Waldi

    Nanu, ich dachte nach Deiner Ankündigung, o Cassiodorus, daß Du die Faschingsnächte durchwalzt - aber wie es scheint, sitzt Du nächtens am Studierpult.




    + 1682 Genuar (ermordet)
    Alessandro STRADELLA, Komponist und Opernheld





    * 1751 Wolfenbüttel
    Georg Caspar SCHÜRMANN, Komponist




    * 1952 Rechnitz
    Christian KOLONOVITS, Komponist


    Zitat

    Original von Michael M.
    Merke: die Ungarn sind überall, und sie haben alles erfunden.


    Das hat schon Peter Hammerschlag in seiner berühmten "Ungarischen Schöpfungsgeschichte" bedichtet (die man in der von Friedrich Torberg bearbeiteten Fassung lesen soll). Hier zur Probe:


    Auch dürfen wir vergessen nie
    Das größte Kolorierer:
    Berühmter Müvész Ajtossi,
    Was Schwaben rufen "Dürer".


    ...


    Denn jeder große Mann mit "i"
    Ist ein Magyar gewesen.
    Bei Górki, Gándhi, Márkonyi
    Kann man das selber lesen.


    Und wenn ein Stadt hat "a" und "o",
    War Ungar Urbewohner:
    Kálkutta, Prága, Kárthágo,
    Tókio és Verona.


    Zur Erklärung:


    Tatsächlich stammte die Familie Albrecht Dürers aus Ungarn und hieß früher Ajtos (von ajto = Tür). Ajtos(s)i = Türer


    müvész [sprich: müüweeß] = Künstler
    és [sprich: eesch] = und


    LG


    Waldi

    Lieber Gurnemanz,


    Warum nur die eine oder andere? Aber bitte: "Höllenangst" mit Hans Moser ist ein Kultklassiker.
    Den "Jux" müßte es inzwischen als DVD geben. Wenn ich wieder zum Saturn gehe, werde ich hoffentlich nicht vergessen, einmal nachschauen.


    Bei Otto Schenk denke ich äußerst positiv. Das heißt nicht, daß er nicht auch Mittelmäßiges und Schwächeres geliefert hat, aber ich verdanke sowohl seiner Schauspiel- als auch Regiekunst etliche Sternstundenerlebnisse. Manche mögen ihn nicht, das ist eben Geschmacksache. Schenk sah eigentlich immer das Gesamtkunstwerk und nahm die Stücke ernst. Seinen Hang zum Realismus übertrieb er vielleicht ab und zu ein bißchen. Marcel Prawy berichtet die köstliche Anekdote, wie sich Schenk und Bernstein über Schenks bevorstehende "Fidelio"-Inszenierung unterhalten. Lennie: Das ist unmöglich, was Du willst. Warum soll der Minister mit Staub bedeckt sein. Schenk: Weil er den weiten Weg von Sevilla gekommen ist. Lennie: Nonsense, er ist doch der deus ex machina. Er muß von oben hereinschweben wie ein gottgesandter Engel. Schenk (grinsend): Zeig mir doch einmal vor, wie Du das meinst. Lennie hüpft auf, denkt etwas nach, macht dann einige hilflose Bewegungen mit den Armen, setzt sich wieder und sagt resigniert: OK, Ottie, er kommt aus Sevilla.


    LG


    Waldi

    Lieber Gurnemanz,


    Nestroy hat noch eine Fortsetzung zum "Lumpazivagabundus" verfaßt, in der seine pessimistische Weltsicht und sein Zynismus noch wesentlich ätzender ausgedrückt werden: "Die Familien Zwirn, Knieriem und Leim" oder "Der Welt-Untergangs-Tag". Das Stück wurde kein Erfolg, worüber sich der Autor selbst weidlich lustig machte.
    In diesem Zauberspiel geraten nicht nur die bisher vermeintlich Untadeligen arg ins Wanken, insbesondere Leim und seine Peppi, sondern auch der scheinbar mächtige Feenkönig Stellaris weiß sich nicht anders zu helfen, als seinen vermeintlich omnipotenten Oheim Fatum anzurufen, der aber nur kurz aus seinem Permanenzschlummer erwacht und den Zuschauern kundtut:


    Ich weiß alles. (Vortretend, für sich). Ich weiß gar nichts, aber ich bin viel zu faul, die ganze Geschichte anzuhören. Es ist etwas Prächtiges, das Schicksal zu sein, man tut rein gar nichts, und am Ende heißt es bei allem, was geschieht, das Schicksal hat es getan.


    Das gute Ende wirkt daher auch recht künstlich und gewollt.


    Aktualisierung ist bei Nestroy erlaubt und dort geboten, wo er selbst dazu die Möglichkeiten eröffnet hat. Es war ja schon damals Tradition, aktuelle Anspielungen auf politische oder soziale Mißstände etc. einzubauen. Insbesondere bei den Couplets ist es auch heute - so wie bei Raimund auch - üblich, einige neu gedichtete Strophen im Nestroy-Ton anzuhängen, die kabarettmäßig die Übel entlarven und anprangern.


    Es besteht natürlich die Gefahr, daß der alte Wiener Duialekt, den Nestroy so unnachahmlich verwendet, mehr und mehr zur toten Sprache wird. Nestroy im Vulgärjargon von heute kann aber nicht funktionieren.


    Wenn Du brillanten Nestroyton und-geist erleben willst, schau Dir den alten SW-Streifen "Einen Jux will er sich machen" an (mit Josef Meinrad und Inge Konradi neben anderen Burgtheatergrößen). Wenn man den mit der späteren, noch immer sehr sehenswerten Version vergleicht, in der Rudolf Buczolich den Weinberl gibt, dann erkennt man, wieviel da schon an Feinheit abgeschliffen ist.


    LG


    Waldi


    Live-Mitschnitt, Salzburger Festspiele 1974
    Deutsche Grammophon 1989



    Karl BÖHM, Wiener Philharmoniker: 5 (diesmal eher die ernste Note betonend, aber wie immer bei Mozart traumhaft)


    Gundula JANOWITZ (Fiordiligi): 5 (obwohl die Stimme schon fast ein zu dramatisches Timbre besitzt - das paßt aber ins Ensemble)


    Brigitte FASSBAENDER (Dorabella): 5 (für Wiener Ohren etwas herber als gewohnt, aber warum nicht?)


    Hermann PREY (Guglielmo): 5 (vollkommen rollendeckend, herrlich bei Stimme, besser geht's kaum)


    Peter SCHREIER (Ferrando): 4 (perfekte Musikalität, aber im Timbre nicht ganz befriedigend; außerdem verliert er die adelige Contenance in zu derber Weise)


    Rolando PANERAI (Don Alfonso): 5 (das war ja schließlich eine seiner Paraderollen)


    Reri GRIST: 5 ( :jubel: :jubel: :jubel: - kann man es anders ausdrücken?)


    Gesamturteil: 34 : 7 = 4,86


    Tonqualität: 4,5


    Böhm und Mozart, diese Kombination bedeutet für mich immer Referenzqualität. Hier interpretiert Böhm ziemlich ernst, aber mit seinem sagenhaften Klang und mit einem in sich vollkommen perfekt abgestimmten Ensemble. Man kann andere Böhm-Einspielungen der "Cosi" vorziehen, aber trotzdem ist das eine aus der Spitzengruppe. Außerdem ist die Austattung noch nach altem Brauch, also mit Libretto.

    Zitat

    Original von Zwielicht


    Bitte verratet mir: Was um Gottes willen ist da gespielt worden? ?(


    Lieber Bernd,


    Wenn ich das recht mitbekommen habe (die Tonqualität war nicht berühmt und meine Aufmerksamkeit auch endenwollend), war das ein Potpourri aus mehreren Haydn-Symphonien.


    Lieber Florian,


    Dinner for One ist aber viel schöner! Und viel stilvoller!


    Wenn ich denke, daß der Opernball eigentlich einmal der Ball der Künstler war, die das Ensemble bildeten...


    LG


    Waldi

    Lieber Frank,


    Wissen tue ich es natürlich nicht, aber ich glaube nicht, daß diese "Bohème" zusammengeschnitten ist. Eher war es wohl so, daß irgendwo bei der Bühne das Aufnahmegerät postiert war und - weil es zwischendurch nicht möglich war - nach dem zweiten bzw. dritten Bild nachjustiert wurde; das Schlußbild ist tontechnisch das beste, wenn auch noch immer nicht ganz einwandfrei. Das war eben eine amteurhafte illegale oder halblegale Aufnahme, die vermutlich nur für den Privatgebrauch entstand.
    Als Aufnahmedatum ist der 15.Februar angegeben.


    Die sehr unterschiedliche Tonqualität der MYTO-CDs kenne ich. Vermutlich wird da nur in einigen krassen Fällen sorgfältig remastered, oder wenn sonst irgendein subjektiver Grund besteht, ansonsten läßt man eben mitunter auch fünfe gerade sein. Dafür sind die Scheiben meist auch sehr billig. Wenn man Glück hat, macht man richtige Schnäppchen. Diese "Bohème" ist sicher keines, aber allein das vierte Bild scheint mir den Preis wert. Ich bedaure den Kauf daher keineswegs.


    Die "Tosca"-Ausschnitte entstammen hingegen einer Rundfunkaufnahme.


    LG


    Waldi


    Diese Aufnahme ist soeben bei MYTO erschienen; es handelt sich um einen Live-Mitschnitt aus der Metropolitan Opera 1958 mit höchstrangiger Besetzung: Licia Albanese als Mimi, Carl Bergonzi als Rodolfo, Laurel Hurley als Musetta und Mario Sereni als Marcello, nicht zu vergessen Norman Scott (Colline), Ezio Flagello (Benoit) und Lorenzo Alvary (Alcindoro, übrigens heute vor hundert Jahren geboren) etc.


    Thomas Schippers dirigiert auch hier ziemlich unsentimental, im ersten Bild auch recht flott. Die Mitwirkenden bemühen sich ebenfalls, süßlichen Klischees auszuweichen - besonders interessant die Albanese, die zwar nicht ganz mädchenhaft anmutet, aber so eindringlich gestaltet wie kaum jemand sonst in dieser Rolle.


    Das Problem der Aufnahme ist die permanente Übersteuerung; erst zur Hälfte wurde dann offenbar zunehmend nachreguliert. Aber vorher kann man die Aufnahme einigermaßen schwer beurteilen, weil sie zu verzerrt klingt. Schade, denn das war offenbar eine großartige Aufführung, die den Begriff "Verismo" ernst nahm. Bergonzis Stimme ist mir zwar zu wenig hell für den Rodolfo, aber das ist ein minimaler Einwand.


    Die MYTO-Leute müssen doch ein wenig Skrupel gehabt haben. Als Bonus sind nämlich etliche Bergonzi-Szenen aus einer MET-"Tosca von 1959 beigegeben (mit Eleanor Steber und Alvary als Angelotti), die in Summe fast schon einen Querschnitt ergeben und ohne solche technische Probleme auskommen.


    LG


    Waldi

    Meine Lieben,


    Mich hat nur der musikalische Anfang interessiert. Die Choreographie hinterließ bei mir keinen besonderen Eindruck. Ramon Vargas sang brav nach seinem Vermögen. Das spärliche Medienecho war berechtigt. Das gilt auch für Tamar Iveri, die zwar über besseres Stimmaterial verfügt, aber die Ausstrahlung vermissen läßt. Vom "babbino caro" sollte sie lassen - das ist nicht ihr Gebiet. Sie klingt viel zu hart und dramatisch, aber trotzdem ausdrucksarm. Auch die "Traviata" ist nicht ihre Partie.
    Da war die Netrebko doch ein ganz anderes Eröffnungs-Kaliber ( und selbst als Violetta besser).


    LG


    Waldi


    Aber ich war am Vormittag bei "caruso", habe die beträchtlichen Opernballprozente genossen und schwelge jetzt in Verdi, Puccini, Mozart und Johann Strauß. Bin daher absolut für den Opernball. :D


    Wien 1960 (Studioaufnahme in den Sophiensälen)
    DECCA 2007


    Herbert von KARAJAN, Wiener Philharmoniker: 5 (Höchstnote wegen des hervorragenden Klangs und der superben Orchesterwirkung; daß das Ganze ein Alzerl veräußerlicht-snobistisch wirkt, will ich nachsehen)


    Hilde GÜDEN (Rosalinde): 5 (jedes Lob wäre zu schwach)


    Waldemar KMENTT (Eisenstein): 5 (ihr ebenbürtig, gleicherweise wunderbar bei Stimme wie nuanciert im Ausdruck)


    Erika KÖTH (Adele): 5 (erstaunlich, wie sie selbst den Dialekt fast perfekt beherrscht, sängerisch eine Ohrenweide)


    Giuseppe ZAMPIERI (Alfred): 4- (nicht schlecht, aber auch nicht besonders auffallend)


    Regina RESNIK (Orlofsky): 4,5 (musikalisch sehr überzeugend)


    Rest: 5 (Orlofskys Gäste sind reiner Luxus und bieten überwiegend olympische Leistungen, nur die Nilsson als Eliza Doolittle ist ein bisserl schwächer; Erich Kunz als Frosch ist überwältigend gut)


    Vollständigkeit: 4



    Gesamturteil: 37 : 8 = 4,65


    Tonqualität: 4,5



    Zweifellos eine Spitzenaufnahme, andererseits fehlt teilweise ein bißchen zu sehr die Seele. Das Ensemble ist in sich nicht ganz hundertprozentig abgestimmt. Doch diese Einwände sollen nicht überwertet werden.


    Rundfunkaufnahme Rom 1958
    MYTO 2008 ADD



    Ferdinando PREVITALI, Orchestra Sinfonica di Roma della RAI: 5 (feurig, spannend, kann sich mit Schippers ohneweiters messen)


    Mario del MONACO (Ernani): 5 (die Alternative zum elegant-gefühlvollen Bergonzi, heldisch, leidenschaftlich, aber nie übertreibend, eine der besten Interpretationen, die ich von del Monaco kenne)


    Mario SERENI (Don Carlo): 5 (jeder Ton ein König)


    Cesare SIEPI (Silva): 5 (kein alternder Bosnigl, sondern ein edler Grande voll düsterer Größe)


    Costantina ARAUJO: 4,5 (die Brasilianerin kann nicht immer ganz mithalten, aber trotzdem eine tolle Leistung; von ihr gibt es noch einige Aufnahmen aus den fünziger Jahren - wie hat man diese Stimme so vergessen können?)


    Rest: 5



    Gesamturteil: 29,5 : 6 = 4,92



    Tonqualität: 3,5 (das Orchester klingt besonders anfangs etwas scheppernd, dann wird es aber recht ordentlich)


    Diese Aufnahme ist trotz ihres Alters - gleich der Schippers-Einspielung - referenzverdächtig, ich gebe ihr eine glühendheiße Empfehlung! Sie vermittelt emozione in Reinkultur. Wenn del Monaco der Elvira sein Tu perfida entgegenschleudert, dann kriege ich Gänsehaut (und das ist nicht die einzige Stelle).
    Als Bonus gibt es außerdem noch ein paar "Otello"-Ausschnitte mit Mario del Monaco unter Tullio Serafin von 1954.