Beiträge von Michael_Flaschberger

    Hallo allerseits.


    Wie manche vielleicht wissen befinde ich mich derzeit bei der Oster-Probenphase des Gustav-Mahler-Jugendorchesters.
    Ich moechte wirklich jedem der die Moeglichkeit hat waermstens empfehlen sich eines der Konzerte der Tournee anzusehen. Was diese jungen Musiker zu leisten imstande sind ist wirklich unglaublich. Das ist Perfektion wie man sie bei Profiorchestern findet mit dem grossen Plus der unheimlichen Motivation der ueber 140 Orchestermitglieder.
    Allein der Klang der 86 Streicher bei Bruckners 7. treibt einem die Gaensehaut ueber den Ruecken.


    Die Solisten Renauld und Gautier Capucon gehoeren wohl zum besten das ich jemals gehoert habe.


    Nochmals, hoert euch das an wenn ihr koennt!


    Alle Konzerttermine der Ostertournee 07


    LG aus Bozen,
    Michael


    p.S.: Man merkt erst wieviele Umlaute wir eigentlich benuetzen wenn es sie auf der Tastatur nicht gibt ;)


    Es hat schon seinen Grund warum seine Werke nicht wirklich in die Weltliteratur eingegangen sind :D
    Wieviel Werke hat er nochmal hinterlassen? 400? 500? Und da behaupte bitte noch jemand Vivaldi hätte 100 mal das gleiche Konzert geschrieben :faint:


    LG

    Ich kann hier nur aus eigener Erfahrung sprechen da ich selbst Linkshänder bin.
    Als ich mit der Geige angefangen hab hat mein Lehrer auch länger überlegt ob ich "andersrum" lernen sollte, er hat sich jedoch dagegen entschieden. Ganz einfach aus dem Grund, das es so für ihn leichter war mir Dinge zu zeigen. Ausserdem wäre es z.B. im Orchester nicht wirklich förderlich so zu spielen, dann dürfte ich nur erste Geige spielen und nur am linken platz sitzen, sonst könnts zu bösen Verletzungen führen :D


    Im Endeffekt war es nicht wirklich ein Nachteil. Ich merke halt bis heute das ich mir mit der Linken Hand viel leichter tue als mit dem Bogen und das konnte teilweise schon dazu führen das ich bei einem Lauf mit der linken früher fertig war, aber mit der Zeit und dem entsprechenden Übepensum ist das nicht wirklich schwer auszugleichen. Wenn man rechtshänder ist wird es halt dementsprechend umgekehrt sein.


    Beim Klavier bin ich, eigentlich überraschend, trotzdem in der rechten Hand schneller und "zielsicherer" was aber wohl größtenteils mit der Literatur zu tun hat da man hier halt von Anfang an auf rechts "getrimmt" wird.
    Vielleicht wärs mal interessant sich etwas mit der Literatur für die Linke Hand ( Reger, Prokofieff, Rach usw. ) zu beschäftigen 8)


    LG,
    Michael

    Eigentlich wollte ich ja nicht mehr in diesen Thread schreiben, aber diese Aufnahme ist wirklich total gelungen und ich kann sie jedem wärmstens empfehlen:



    Magda Kalmar, Julia Paszthy, Istvan Rozsos, Attila Fulop, Jozsef Gregor
    Budapest Franz Liszt Chamber Orchestra, Frigyes Sandor


    Da bin ich jetzt wirklich auf die folgende gespannt:



    mit der nahezu identen Besetzung.


    LG

    Ich bin mittlerweile in der glücklichen Lage das meine Mitbewohner von jemandem die 22er-Box mit allen DVDs von den Salzburger Festspielen geschenkt (!!!) bekommen haben und ich somit ab sofort ständig darauf zurückgreifen kann :jubel:


    Ich freu mich schon unheimlich auf einen freien Nachmittag bei dem ich dazu kommen werde mir diese Aufführung wieder zu Gemüte zu führen :beatnik:


    LG,
    Michael

    Ich hab mal bei einer konzertanten Aufführung von Don Carlo mitgesungen bei der wir zu acht den Chor "dargestellt" haben. Der Chor wurde auf 2 Stellen reduziert ( Mönchschor am Beginn und den Schleierchor im 2. Bild ) sonst wurde alles gestrichen ( sogar der Auto da fe -Akt komplett ). Das Ergebniss war natürlich musikalisch nicht das Gelbe vom Ei, aber für den Zweck hats gereicht und durch die vielen Striche war das Stück für eine konzertante Aufführung auch nicht überlang.


    Sonst wären auch noch frühere Mozart-Opern eine Überlegung wert ( Mitridate, Giardiniera usw. ).


    LG,
    Michael

    Wenns möglichst viele sein sollten, warum dann nicht die Ariadne? Hast du Heldentenor, Dramatischen Sopran und Koloratursopran dabei? Der Rest ist ja nicht so ganz kompliziert zu besetzen ( sind immerhin schonmal 8 Gesangssolisten + 2 Sprechrollen )


    Ansonsten ( wenns eher im klassischen Fach bleiben sollte ) wäre es auch eine Möglichkeit ( um möglichst viele Studenten einzubinden ) ein relativ Chorintensives Stück zu nehmen ( z.B. Zauberflöte ) und den Chor z.B. mit 8 Stimmen zu besetzen, dann wärens insgesamt 18 Sänger ( ausser du besetzt die kleinen Rollen ( Sprecher, 2. Priester, Geharnischte ) mit "Choristen" ).


    LG

    Nunja, Opern ohne Chor gibts ja wohl genug, oder zumindest wo man den Chor streichen oder z.B. als Klavierzwischenspiel bringen könnte. Was man wissen müsste wäre eine ungefähre Solistenbesetzung.


    Was man z.B. machen könnte wäre die Entführung ( den 1. Chor kürzen und vom Klavier spielen lassen und den Schlusschor von den Solisten singen lassen ).


    Ansonsten hängt natürlich sehr viel davon ab wie gut der/die Pianist/in ist und was die Sänger so drauf haben.


    LG


    Natürlich kann das in der klassischen Musik nicht funktionieren. Es reicht hier halt nicht einfach eine hübsche Stimme um bei "DsdS" o.ä. Formaten mal schnell bekannt zu werden ( wobei die Halbwertszeit hier ja noch kürzer sein dürfte ).
    Selbst um ein kurzes Strohfeuer zu entzünden braucht es eine lange ( kostenintensive ) Ausbildung, ( kostenpflichtige ) Teilnahme an zahllosen Wettbewerben und Meisterkursen um überhaupt mal bemerkt zu werden und somit die minimale Chance auf Weltruhm ( im Sinne von Auftritten auf den ganz großen Bühnen dieser Welt ) zu erhalten.


    Zitat

    Die Quelle an Interpretennachwuchs ist in Europo scheinbar versiegt.
    Im Gegenzug dazu produzieren die Billiglohnländer die Stars geradezu am laufenden Band, China, Russland, Lateinamerika (die Fidschi-Inseln wurden für den Klassikmarkt noch nicht erschlossen - aber es scheint mir nur noch eine Frage der Zeit zu sein...)


    Ich behaupte jetzt mal ganz einfach das das nichts mit "Billiglohnländern" zu tun hat sondern, und da rede ich jetzt mal auch ganz direkt gegen mich, mit der "Einstellung" der jeweiligen Menschen dem ganzen gegenüber.
    Man muss ja nur vergleichen in welchem Alter durchschnittlich Kinder in den jeweiligen Bereichen mit dem erlernen ihrer Instrumente beginnen.
    Während im asiatischen und russischen Bereich so früh wie möglich ( tlw. im Alter von 3-4 Jahren ) mit der Ausbildung begonnen wird starten in Europa Kinder bedeutend später ( meist bei Schuleintritt oder noch später ).


    Das kann man jetzt verteufeln ( den Kindern wird die Kindheit "geraubt" u.ä. ), für die Ausbildung ist es aber ein immenser Vorteil da von vornherein eine bestimmte "Arbeitsmoral" eingeimpft wird die IMO z.B. auch dann dazu führt das es in der Pubertät zu keinem Einbruch kommt, bzw. dieser schneller überwunden wird ( immerhin ist die Pubertät der Hauptgrund für das Beenden musikalischer Karrieren ).


    Im allgemeinen gilt für mich sowhl bei "Shootingstars", als auch bei "altgedienten" das mir manche gefallen, manche weniger und viele kenne ich gar nicht oder zu wenig um mir ein Urteil darüber zu bilden. Insofern halte ich diesen Thread für nicht wirklich zielführend da er zu sehr verallgemeinert.


    LG und gute Nacht,
    Michael


    ( p.S.: wer Tipfehler oder Wortwiederholungen findet darf sie behalten ;) )

    Hallo Allerseits.


    Ich möchte heute einen Thread über den koranischen Dirigenten Myung-Whun Chung eröffnen.
    Da ich ende März beim Gustav Mahler Jugendorchester Dirigierstipendiat sein werde werde ich die Möglichkeit bekommen ihn hautnah bei der Arbeit zu beobachten. Ich muss aber zugeben das ich bisher von ihm so gut wie nichts kenne.


    Chung wurde 1953 in Seoul geboren und begann früh mit dem Klavierunterricht ( und ist angeblich bis heute ein sehr guter Pianist, wird bei der Ostertournee des GMJO auch den Klavierpart im Beethoven Tripelkonzert übernehmen ) und nachdem er mit seiner Familie in die USA ausgewandert ist mit der Dirigentenausbildung.
    Heute ist er Chefdirigent des Orchestre Philharmonique de Radio France sowie dem Seoul Philharmonic Orchestra.


    An Aufnahmen kenne ich nur eine von ihm:



    Die finde ich äusserst gelungen. Sehr klar und sehr viel herausgearbeitet, nicht überromantisiert, genau wie ich es mag.


    Wer von euch kann mir über interessante Aufnahmen, etwaige Konzerterlebnisse oder vielleicht sogar erlebte Proben mit diesem Dirigenten berichten?


    Danke im Vorraus und LG,
    Michael

    Hm, dann versuchen wirs halt mal wieder:


    1. Così fan tutte - Mozart
    2. La Juive - Halevy
    3. Simon Boccanegra - Verdi
    4. Don Giovanni - Mozart
    5. Le nozze di Figaro - Mozart
    6.. Pique Dame - Tschaikowsky
    7. Don Carlo(s) - Verdi
    8. The Rake's Progress - Stravinsky
    9. Ariadne auf Naxos - Strauss
    10. La Cenerentola - Rossini
    11. Boris Godunov - Mussorgsky
    12. Idomeneo - Mozart


    Mhm, die Reihenfolge könnte sich wirklich stündlich ändern und da gäbs noch einige die ich anfügen wollen würde, aber das sieht ganz realistisch aus.


    LG,
    Michael

    Das es zu solchen Zeiten üblich war die Opern auf die Begebenheiten am Aufführungsort "zuzuschneiden" könnte schon für @Alfred's These sprechen, immerhin gäbe es sonst ja überhaupt keine Tenorpartie und das würde sich der Primo Tenore eines Opernhauses wohl kaum gefallen lassen ( man erinnere sich nur an die Eskapaden in München weil dem Tenor beim Idomeneo manche Stellen musikalisch nicht in den Kram passten ?( ).


    Andererseits glaub ich persönlich nicht das ausgerechnet Da Ponte und Mozart, deren Genie in allen 3 gemeinsamen Opern ja in den Persönlichkeiten der Rollen liegt, hier ein "Seelenloses Wesen" hineinstopfen würden.
    Das Stück läuft ja unter der Bezeichnung "Dramma giocosa" was als "heiteres Drama" übersetzt wird, könnte es also nicht sein das Mozart und Da Ponte ihn wirklich als das etwas deplatzierte "3. Rad am Wagen", als den "ewig unglücklich Verliebten", hineingeschrieben haben?
    Immerhin kann es ja kaum ein Zufall sein das er sich zwar immer wieder fürsorglich um seine Donna Anna kümmert wenn diese mal wieder "morta" ist, aber dann im Ernstfall immer zu spät kommt wenn er endlich mal die Möglichkeit hätte seinen Schwur einzulösen.


    Just my 2 Cents

    Einer meiner Lieblingsregisseure, mit dem ich selbst in 2 Produktionen als Chorsänger arbeiten durfte, ist der Südafrikaner Leonard Prinsloo:


    Seine Inszenierungen von Verdis "Don Carlo" und Puccinis "Turandot" sind für mich prägende Erlebnisse.
    Beide wurden von ihm Zeitlos in Szene gesetzt, mit sehr viel Bewegungschoreographie ( ich hätte den "Auto da fé"-Akt aus dem Don Carlos so gerne einmal von vorne gesehen ) und enorm viel Spannungskraft besonders in den Massenszenen.
    Was mir ebenfalls enorm imponiert hat, war sein Verständnis und sein Einfühlungsvermögen für die Musik die er, nicht zuletzt durch die akustisch ausserordentlich guten Bühnenbilder, immer unterstützt. Als ehemaliger Ballet-Solist versteht er ausserdem sehr viel davon was er von Sängern verlangen kann, ohne ihre Sangesleistung dadurch einzuschränken.


    LG,
    Michael

    Klanglich, für mich, die beste Aufnahme ( wobei ich Svetlanov nicht kenne ) ist folgende:



    Was Temirkanov aus diesem Orchester für Klänge ( insbesondere im Bassregister ) ist einfach "Russische Sääääle" pur :D
    Ausserdem wird sie einem preislich praktisch nachgeworfen und die gekoppelte Aufnahme der "Lieder und Tänze des Todes" von Mussorgsky sind sowieso legendär.


    LG,
    Michael

    Zitat

    Original von Robert Stuhr
    So wie ich das verstanden hatte, ist der Service, den Michael erwähnt, noch wieder etwas anderes (mit mtl. Gebühren). Oder irre ich mich da?


    Ich habe gerade nachgeschaut.


    Die Naxosmusiclibrary gibt es scheinbar nur für Institutionen ( z.B. Universitäten ) und nicht für Einzelpersonen. Das Preissystem hab ich noch nicht so ganz durschaut, aber man kann scheinbar eine gewisse Personenanzahl angeben die den Service zeitgleich nutzen können ( mind. 5 ) und bezahlt danach, wobei der Einzelpreis niedriger wird je mehr Personen angemeldet werden.


    Dafür kann man immer die kompletten CDs anhören und bis vor ein paar Monaten konnte man auch noch Playlists zusammenstellen, diesen Service haben sie aber mittlerweile leider eingeschränkt.


    Aber die Ausmaße können sich wirklich sehen lassen, mittlerweile ist ja auch Hungaraton aufgesprungen wo es auch einige sehr interessante CDs gibt.

    Unsere Uni hat diesen Service ( http://www.naxosmusiclibrary.com ) bereits seint einem Jahr für uns Studenten erkauft und ich nutze es fast täglich ( im Moment höre ich Rameaus Castor et Pollux ).


    mWn gibt es 3 Soundqualität-Stufen die eben davon abhängen wieviel man bereit ist zu bezahlen --> FM , Near CD und CD.


    Wir haben "Near CD" und ich bin absolut zufrieden damit.
    Bzgl. Geschwindigkeit dauert es bei mir üblicherweise nichtmal 2-3 Sekunden bis das Werk anfängt zu laufen und zwischen den einzelnen Tracks gibts kaum Unterbrechungen.

    Ich war am Dienstag auch im Shostakovich-Konzert sowie bei 2 Proben für das Brahms-Reqiuem.


    Ich bin sowohl von dem Orchester als auch von Sir Simon höchst angetan.


    Zunächst zum Shostakovich:


    Sowohl die 1. als auch die 15. Sinfonie waren auf großartigstem Niveau gespielt, nicht zuletzt aufgrund der Piano-Kultur und der dynamischen und Rhythmischen Flexibilität sind die Berliner jetzt in meinem "Ranking" vor die Wiener gestiegen.
    Was in den beiden Sinfonien für Farben vom Orchester produziert wurden war einfach unglaublich. Die 15. vor allem war spannend wie ich sie noch nie gehört habe. Insbesondere nach dem 1. Satz ist das Stück ja eine Konzentrationsprobe sondergleichen und diese Interpreten schafften einen Spannungsbogen den ich so noch nicht erlebt habe.


    Über das Brahms-Reqium kann man äusserst geteilter Meinung sein, ich fand es einfach großartig.
    Rattle sieht scheinbar Brahms in der klassischen Tradition, lässt dementsprechend auch phrasieren, berücksichtigt jede Interpunktion und arbeitet die Fugen absolut klar.
    Wissenschaftlich kann man nun behaupten das das natürlich absoluter Quatsch ist, aber das Ergebniss gibt Rattle mMn absolut Recht. Die durchsichtigkeit, klarheit und absolute Wortdeutlichkeit erzeugt ein Klangergebniss das an Intensivität und Genauigkeit kaum zu überbieten ist.
    Einziger Kritikpunkt ist für mich der Preis den Rattle für das hervorheben wirklich aller Kleinigkeiten bezahlen muss --> Es ist im ganzen etwas zu laut, aber diesen Preis zahle ich gerne.
    Eigentlich muss ich zugeben das ich mich an dem Stück schon etwas todgehört habe, aber diese Interpretation hat in mir wirklcih alle Freude auf das Stück wieder erweckt das ich seither wieder in allen möglichen Interpretationen rauf- und runterhöre.


    LG,
    Michael

    Zitat

    Original von schiral
    Es ist selbstverständlich ein unverzeihlicher faux pas, als Anfänger überflüssigerweise ein neues Thema einzurichten. Habe immerhin vorher gesucht, in dieser Themenvielfalt aber nichts gefunden.


    Also, nichts für ungut - wie der Bayer sagt!


    Nicht krumm nehmen, sollte kein Vorwurf sein, eher eine sanfte Bitte an die Mods es doch vielleicht zu verschieben.
    Nicht böse sein :(


    LG,
    Michael

    Wofür gibts den "Gestern in der Oper"-Thread ?(


    Zur Inszenierung kann ich natürlich nichts sagen da ich keinerlei Informationen dazu, geschweige denn sie gesehen habe.. Interessieren würd sie mich trotzdem, auch wenn sie wohl eher zu der Sorte gehört die selbst ich für "entbehrlich" halte da ich, zumindest nach den bisherigen Erzählungen, noch keinen Bezug zum Stück an sich feststellen kann.


    LG,
    Michael

    Im März und April 2006 wird im Theate im Palais der Kunstuniversität Graz die Johannes-Passion szenisch aufgeführt.
    Die musikalische Leitung wird Johannes Prinz innehaben und Christian Pöppelreiter wird das ganze inszenieren.
    Ich werde dabei im Chor mitwirken und bin schon sehr auf das Ergebniss gespannt.


    [url=http://oe1app1.orf.at/index.php/show,40453.html]Termine und Informationen[/url]

    Zitat

    Original von Siegfried
    Nicht oder,sondern und
    In einem lebendigen Forum haben sowohl Konsens als auch Konfrontation ihre Daseinsberechtigung.Ein anderes Thema ist,wie man miteinander und mit den Themen umgeht.
    Ich habe schon mehrfach festgestellt,daß jemand über eine bekannte Künstlerpersönlichkeit sehr abfällig geschrieben hat.Und schon brachte es die Nachahmer und Trittbrettfahrer ("So ist es" oder auch "ganz meiner Meinung") auf den Plan und das Thema wurde wie in Metzgers Wurstküche durch den Wolf gedreht,daß am Ende nur noch Gehacktes übrig blieb. Das ist zwar dann für einige Schreiber Konsens,aber im negativen Sinne.
    Da lobe ich mir eine offen ausgetragene Meinungsverschiedenheit, die mit Niveau ausgetragen durchaus ihren Unterhaltungswert besitzt. Ob mit oder ohne Zitat des Zitats der Zitate,ob mit oder ohne Smilies,Hauptsache fair ausgetragen.
    Von diesen Elementen lebt ein Forum und Maulkörbe gehören in die Hundedressuranstalt.


    Die Frage ist nur wie fundiert und auf welchem Niveau man diese "bekannte Künstlerpersönlichkeit" kritisiert und wie diejenigen die anderer Meinung sind darauf reagieren ( persönliche Untergriffe sind nicht der richtige Weg wenn man keine Argumente hat ).
    Wie Edwin gesagt hat: Der Ton macht die Musik und Konfrontation muss sein, aber niveauvoll und Themenbezogen.

    Zitat

    Original von Hans Sachs
    Ab Ende Oktober kommen zuerst einzelne DVDs auf den Markt (leider nicht alle Opern), bevor dann Ende November die Komplett-Box erscheint.


    Woher stammt die Info? Mich würde vor allem die Mitridate-Inszenierung interessieren. Weiss man ob die veröffentlicht wird?


    LG,
    Michael

    Zitat

    Original von Theophilus
    Nun ja, es ist eine Frage des Abwägens. Tatsächlich ist Micaela eine Rolle, die zumeist von lyrischen Sopranen gesungen wird, die mit den hohen, engelsgleichen Kantilenen mehr schlecht als recht zurande kommen. Schnell überschlagen dürfte Mirella Freni die letzte wirklich überzeugende Vertreterin gewesen sein (von denen, die ich gehört habe). Und das ist verflixt lange her. Da sehnt man sich geradezu danach, diese Rolle wieder einmal schön gesungen zu hören.
    Ich habe Hyon Lee einmal die Arie der Gilda singen hören. Und nach diesem beeindruckenden Feuerwerk bin ich mir ziemlich sicher, dass sie die Micaela sehr gut singen könnte (obwohl man erst dann wirklich sicher sein kann, wenn man es tatsächlich gehört hat; diese langen Kantilenen haben es in sich). Dass sie die weniger intensive Darstellerin ist, will ich nicht bestreiten. Aber bei welcher Rolle ist das leichter zu verkraften als bei Micaela?


    Für mich ist das fehlen von Intensität gerade bei einer Micaela absolut unverzeihlich. Diese Rolle lebt von ihrer inneren Enttäuschung und Hoffung, ist innerlich zerissen von der unerfüllten Liebe zu Don José, wenn diese Rolle einfach nur "schön" gesungen wird fehlt der Partie ein überaus wichtiger Teil ihrer Persönlichkeit --> Oper ist nicht nur schöne Musik, sie ist IMO Intensität pur!



    1. Der Anfang des dritten Aktes, bzw. das Vorspiel und die beiden großen Chöre, zeigen mMn in großartigster Weise den Versuch Don Josés sich in die Welt von Carmen und ihrem Gefolge einzufügen, er will sie um jeden Preis für sich gewinnen, verlässt dafür seine angestammte Rolle und will zum Künstler werden. Er scheitert offensichtlich an dem Versuch mit Escamillo gleichzuziehen und wird dafür von den Kunstfiguren im großen Raum des Museums ausgelacht, was ist daran Klamauk?


    2. Diese Inszenierung ist deshalb für "Carmen-Einsteiger" nicht geeignet da man, um sie zu verstehen, die Grundlagen der Handlung wissen muss. Ohne diese verkommt es, wie du richtig sagst, zu einem Bilderrätsel ohne sichtlichen Zusammenhang.
    Aber selbst dies reicht nicht, um sich darin einzuleben braucht es nunmal die Offenheit und unbefangenheit die dir offensichtlich fehlt. Wenn man die Oper nur als Zigeunerdrama sehen will wird man enttäuscht sein --> "Self-fulfilling Prophecy"


    Ich komme gerade von der 3. Vorstellung und kann dir in dem Punkt absolut zustimmen, dass man die Inszenierung beim ersten Ansehen nicht verstehen kann, nur sehe ich das nicht als Schwäche sondern ganz im Gegenteil. Ich brauche bei einem Opernabend Intelektuelle Ansprüche, am liebsten will ich noch 2 Wochen später darüber nachdenken wie er dies nun gemeint hat ( solange es einen Bezug zum Stück hatte ), darin liegt auch, glaube ich, der Hauptunterschied zwischen uns. Ich will mich nicht 3 1/2 Stunden berieseln lassen und dann nach einem hübschen Abend nach Hause gehen, ich will gepackt und mit Fragen überworfen werden, erst dann bin ich zufrieden, wenn dies nicht so ist halte ich dies für einen Fehler der Inszenierung.


    Wenn man nur Augen für das bunte und offensichtliche hat wird man nie hinter die Grenzen blicken können sondern ewig in seiner kleinen, eingebildeten und vielleicht sogar für sich idealen Welt eingeschlossen bleiben und nie neues, großartiges entdecken, wenn dies dein Wunsch ist entschuldige ich mich dafür das ich überhaupt angefangen habe zu diskutieren, jedoch ist dies für mich eine absolut unmögliche Lebensweise die ich nie führen möchte. Die Oper ( wie auch das Leben ) lebt vom neuen, interessanten nur braucht man, um dies zu verstehen, Phantasie und Offenheit die leider vielen Zusehern fehlt.


    LG,
    Michael

    Zitat

    Original von Theophilus
    Ach ja, deine sehr wohlwollende Beschreibung von Kate Ladner kann ich angesichts dieser Vorstellung nicht nachvollziehen.


    Dass Don José grundsätzlich eine intensive Darstellung erfuhr, habe ich ja schon angedeutet. Leider verpufft sie aber im Wesentlichen, da man als Zuschauer ständig damit beschäftigt ist, die Gedankengänge des Regisseurs zu enträtseln, anstatt in das Stück hineingezogen zu werden. Weniger ist auf der Opernbühne entschieden mehr...


    :hello:


    Ich hab meine Beschreibung von Kate auf die Proben bezogen, da hat sie auch besser gesungen als bei der Premiere, leider. Das sie ihre Schwächen hat ist leider offensichtlich, aber gewisse Facetten ihrer Stimme gefallen mir gut ( und für passender halte ich, ehrlich gesagt, Hyon Lee nicht wirklich, sie würde es vielleicht "sauberer" singen, aber ihr fehlt eindeutig die Intensivität für diese Rolle )


    Carmen ist eine "opera comique", eine Spieloper, zumindest bis zum 2. Finale, sag mir bitte wo du ab dann noch "Komik" in der Inszenierung siehst.
    Das diese Inszenierung nichts für "Carmen-Neulinge" ist bestreite ich nicht, aber wenn man sich immer an diesen orientieren würde, könnte man gleich auf alle Opern-Inszenierungen verzichten da dann diese Kunstform nichtssagend wird und zu einer einfachen Erzählung verkommt was ihr mMn nicht gerecht wird.


    LG