Beiträge von Stabia

    Eine Lesefrucht aus dem Begleitbuch zur Ausstellung des Beethovenhauses Bonn "Beethoven und der Leipziger Musikverlag Breitkopf & Härtel" 2007:
    S. 111 f.:


    1914 bot Busoni dem Verlag seine Bearbeitung an, um dem Einsatz der Solovioline zu möglichen Aufführungsmöglichkeiten neben den Romanzen Op. 40 und 50 zu verhelfen. So sei das Benedictus aus der Missa Solemnis die dritte Romanze geworden.


    Er übernahm das Partiturbild des Orchesters und den formalen Ablauf, strich den Wiederholungsteil. Da die Dominanz der Solovioline beibehalten werden sollte, übernahmen andere Soloinstrumente den Part der 4 Vokalsolisten (Oboee, Viola Celli), Die Umarbeitung erzeuge die Wirkung eines Oboenquartetts, der Chor gehe im allgemeinen Orchestersatz auf.
    Diese Bearbeitung erschien im Verlag 1916 mit 20 Orchesterstimmen.


    Natürlich bin ich darauf neugierig, da das benedictus mit zum Schönsten gehört, was ich kenne - und mich die Vokalstimmen außer bei der Giulini-Einspielung immer stört -, aber ich bin nicht fündig geworden.


    Bei Klassica, Amazon, Jpc, gibts außer Noten nichts, auch sonst im Internet keine Hinweise auf Einspielung.
    Weiß jemand mehr darüber und kann einen Tip geben?


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Neugierig war ich schon ziemlich auf die CD mit den von Gülke und Rögner eingespielten Sinfonie-Entwürfen Schuberts.


    Die Sinfonien 1-6 hatten bei mir keinen so tollen Eindruck hinterlassen und ich konnte mir schon vorstellen, daß zwischen diesen und den beiden einfach phantastischen 2 letzten, in h und C, Schubert seinen Weg dahin gesucht hat. Zumal stand er sicher auch unter dem Eindruck der Uraufführung von Beethovens 9. Das ist schon ein Brocken, danach noch etwas zu machen, was aufhorchen und zuhören läßt, sicher enorm schwer. Nun wir wissen, daß es ihm gelungen ist, etwas ganz anderes, eigenens zu schreiben.


    Gülke schätze ich sehr, sein Beethoven-Buch war zwar für mich nicht einfach zu lesen, aber 2 mal habe ich nicht kapituliert und fertiggelesen.
    Nun liegt das Schubert-Buch da.


    Mein Höreindruck ist der, daß ich Schuberts Selbstkritik bewundere, Themen, die wenig Substanz hergeben, fallen zu lassen.
    Auch D936A kann ich eigentlich nichts abgewinnen .


    Ulli schrieb vor 3 Jahren, daß er sich selbst mit Rekonstruktionsversuchen beschäftigt. Da wüßte ich doch gerne, vor allem angesichts seiner eigenen Kompositionen, wie er damit weiter gekommen ist.
    Der Reiz von Schuberts 2 letzten Sinfonien liegt für mich bersonders auch in der Instrumentierung, die eine unglaubliche Klang-Athmosphäre schafft. Wie soll man das nachvollziehen mit einem Klavierauszug, was da geplant war.
    Man soll Gülke keinen Vorwurf machen, seine Arbeit ist in meinen Augen eine Rettung.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Radu Lupu habe ich seit längerem, da ich ihn sehr schätze.


    Seit ich Schnabels Aufnahmen kenne, sind die für mich, besonders D959, Referenz.


    Beethoven genau als Laie anzuhören, und das viele Male, von vielen unterschiedlichen Interpreten, schult sehr, verbaut aber auch den Weg zu anderen Komponisten, die es anders machen.


    Hier ist es mir jetzt so mit Schubert gegangen. Wenn ich mir selbst Klarheit geschaffen habe, werde ich versuchen, meine Eindrücke zu schreiben.


    Dann habe ich versucht, Literatur zu finden - im Internet, die sich mit der fast nicht zu begreifenden Geschichte seriös befaßt, wieso Beethoven von Schubert kaum Notiz genommen hat, wenn man die Bemerkung Schindlers, der mit beiden umgegangen ist, ernst nimmt, man habe Beethoven Schubert vorenthalten.
    Beethoven hat am Musikleben Wiens ständig, auch in seiner tauben Lebensphase, Interesse gehabt. Sie hatten etliche gemeinsame Bekannte und Verleger Ich verstehe es nicht, vor allem, wo es genug Zeugnisse gibt, daß B. keinen Konkurrenzneid zeigte.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Lieber Johannes, ich muß schon sagen, daß das toll ist, wie ausgiebig Du mich informierst.


    Bestellt ist inzwischen bei Amazon auch Badura-Skoda, Vol. 3 und Leipziger SQ, ebenso bei Amazon, weil günstiger als bei JPC.


    Da ich demnächst Geburtstag habe, nichts in der Küche kaputt gegangen ist, soll mir die Familie lieber Geld dafür geben :D


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Danke, danke !!! Da habe ich allerhand Tips bekommen.


    Leipziger Streichquartett ist auch bei Beethoven für mich noch erstrebenswert, eine Anfrage beim Produzenten ergab, daß von da eine Box wohl mal fürs Weihnachtsgeschäft vorgesehen ist.


    Ich gehe gleich auf die Pirsch und finde sicher Einiges.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    In den letzten Wochen habe ich mich - eigentlich aus Enttäuschung über das, was ich von Ries gehört habe - mit Schubert beschäftigt.


    Zu Beethoven gibts für mich große Unterschiede, aber es ist eben auch überhaupt kein Plagiat, es ist eigenständig, wenn ich auch nicht melodieseelig bin, dennoch interessant.


    Zunächst habe ich alles gehört, was so im Laufe der Zeit ins Regal kam.
    Aber inzwischen weiß ich, daß das sehr lückenhaft ist.
    So wie Beethoven will ich es nicht haben, aber wäre doch sehr dankbar, wenn ich ein paar Tips bekäme.


    Streichquartett komplett vom Aurynquartett bei JPC - empfehlenswert ?


    Klaviersonaten habe ich in verschiedenen Interpretationen, am besten gefällt mir z.Z. Schnabel aus der Kassette, die es einmal bei 2001 gab (HISTORY).
    Wie kommt man an die Gesamteinspielung auf Hammerklavier von Badura Skoda?


    Es fehlen Arpeggione-Sonate, Oktett, Kammermusik in kleiner Besetzung.


    Gibt es eine Liederkollektion mit den bedeutendsten Liedern, denn mit Singstimmen habe ich so meine Probleme (Ausnahme Schreier mit den von mir geliebten Beethovenliedern)


    Lieben Sonntagsgruß aus Bonn :hello:

    Die Sammelbox von Malcolm Bilson habe ich.


    Sehr verschiedene Interpretationen von sehr unterschiedlichem "Gefallen" bei mir - von nee,nee bis tollstes, was ich habe -
    Allemal hörenswert.
    Ich denke, die kauft man sich, wenn man Interpretationen auf hist. Instrumenten sammelt und so wie ich bei den Sonaten ganz schwach wird.


    Gute Dokumentation, Nachbauten und Originale.
    Eigentlich nichts Gleichförmiges, eher sehr Verschiedenes.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Nicht HIP, aber hörenswert:


    Brendel: gefällt mir gut,
    Arrau: eher unauffällig
    Gilels: kann mich nicht genau erinnern
    Gould: mir am besten in Erinnerung. Fängt eher klavierschulenmäßig, langsam an. Dann gewinnt das Ganze langsam, etwa bei der 3. Variation an Fahrt, um sich dann so zu steigern, daß man - schließlich bei der Fuge angekommen - das Atmen vergißt.
    Lortie: keine Erinnerung


    Das habe ich, kein HIP dabei.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Der 2. Satz ist mir inzwischen hier der Liebste.


    Gerne würde ich einmal nur den Klavierpart hören. Auch in dieser Aufnahme ist das Klavier im Orcheter eingebettet.
    Da haben die, die Partituren lesen können, immerhin die Möglichkeit, die Geschichte von der banalen bzw. schlichtesten Klavierbearbeitung zu bestätigen oder zu entkräften.


    Ich kann mir schon gut vorstellen, daß im privaten Kreis mit dieser Fassung mehr Aufführungen zustande gekommen sind, als mit dem anspruchvollen Violinpart.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Ulli

    Zitat

    Schoonderwoerds Interpretation des dritten Klavierkonzertes erklingt hier in neuem, frisch freigelegtem Glanz - befreit von den Fettschlieren der romantisch-heroischen Beethovenerfindung des 20. Jahrhunderts, die sich bis heute beachtlich gut gehalten hat.Ulli


    Nach vielmaligen Hören kann ich das nur bestätigen und bin nachdenklich, wie hartnäckig die "Fettschlieren " in meinem alten Gehirn sich gehalten haben.


    Ulli

    Zitat

    Hier spricht das, was ich [sofern existent] Liebe nennen würde - es trifft mitten ins Herz. Und wehrlos ist man dem ehrlichen Flirt - frei von hinterheimtückischen, aufgesetzten Romantiksabbereien - ausgeliefert.Ulli


    Wer das nicht hört,sollte dann mal wirklich eine Biographie hinzuziehen. Mehr sprechen kann man nicht.


    Ulli

    Zitat

    Die Kadenzen werden vom Pianisten frei improvisiert. Sie sind kurz und bündig, eher unauffällig und treten nicht aus dem Werk hervor.Ulli


    An anderer Stelle , nach dem ersten Hören, war ich noch befremdet.
    Inzwischen aber - trotz anhaltender Trauer um die "Paukenkadenz" in Op. 61a, ist mir das ,was Schoderwoerd spielt, lieber, als ausufernde Phantasie


    So, jetzt bin ich aber gespannt, ob meine Zitierversuche geklappt haben.
    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Dieser Tage bei 2001:


    Beethoven/Ries Clarinet Trios bei Brilliant mitgenommen.


    Beethoven Op. 38 (eigene Transskr. von Op. 20)
    Op. 11, Gassenhauer Trio
    Ries Op. 28 Trio
    Op. 169 Sonate für Klarinette und Piano
    Op. 29 "


    also offenbar Werke aus verschiedenen Epochen. Ich habe nicht herausfinden können z. B bei Klassika, wann was komponiert wurde, da es Op. und WoO Verzeichnisse gibt.


    Nach dem Hören:
    Diese wenigen Beispiele an Kammermusik können keinen Eindruck vermitteln, wenn man sonst von Ries nichts kennt. Dennoch habe ich bei anderen Komponisten schon erfahren, daß Kammermusik eine andere "Spielwiese" ist, intensiver, ambitionierter.


    Die beiden Beethovenstücke gehören nicht zu meinen Favoriten, aber sie haben für mich einen viel stärkeren Charakter.


    Angenommen, Op. 28 und 29 wurden in jüngeren Jahren, Op. 169 spät geschrieben, erkenne ich keine Entwicklung.
    Die Themen berühren mich nicht, ausgenommen vielleicht der 3. Satz von Op. 28. Die Verarbeitung der Themen ist, da ich versuche immer konzentriert zuzuhören, also keine "Hintergrundsmusik" laufen habe, auch überhaupt nicht spannend gemacht.
    Also eher eine Enttäuschung.Macht nicht Appetit, sich z. B. die Sinfonien zu kaufen und dann nur zu stapeln.
    Sicher auch ein Fehler, im Anschluß D 959 von Schubert anzuhören, weil das heute hier in einem Konzert gespielt wird.
    Die Zeitgenossen von Beethoven und Schubert haben es damals nicht leicht gehabt, aber heute offenbar auch nicht.


    Lieben Gruß aus Bonn :untertauch:

    Inzwischen habe ich die CD - weil iTune im Moment defekt - sicher noch 3x gehört.
    Gewöhne mich daran, will vielleicht bald es immer so hören. kann ja sein.


    Eigentlich gehe ich dem lukullischen Klang aus dem Weg - siehe meine Mozart-Abstinenz,bis KV 400 grob gesagt.


    Aber, wir haben ja allerhand Alternativen, bei Op.61a habe ich allerdings nur Barenboim und uralt Amadeus Webersinke.
    Welche Gute gibts denn außerdem, Ulli ?


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Inzwischen habe ich beide Konzerte z.t.mehrmals gehört.


    Op.37: der erste Satz klanglich einfach lukullisch.
    Zunächst war ich davon so eingenommen, daß danach einfach nichts hängen geblieben war.
    Das zweite Hören dann hat interpretatorische Feinheiten gezeigt, das ständige Wechseln von Moll nach Dur, Dynamik, die mit dem Orchesterklang kommunizierende Behandlung des Klaviers ohne dominant zu sein.
    Das hat mir dann doch sehr gut gefallen, wenn es Beethovens Moll-Dramatik auch nicht zeigte, die gerade bei Op. 37 deutlich herausgespielt werden kann.
    Auch das Tempo ist eher gemächlich. So gespielt, kann man Op. 37 durchaus als späten Mozart-Ableger verstehen. Mehr Beethoven wäre mir da lieber.


    Der zweite Satz dann eine Klangorgie, da ist die Auslegung dem sinnlichen Erlebnis untergeordnet. Das ist einfach n u r schön. Auch da wäre mir etwas mehr zum sich daran reiben lieber.


    Der dritte Satz dann endlich etwas mehr Temperament, etwas mehr Ausdruck. Das ist kein versöhnendes Rondo, das war ja auch nach dem undramatrischen Vorher nicht nötig. Da legen alle Beteiligten sich ins Zeug


    Insgesamt, eine schöne Aufnahme, eher von musealer Bedeutung für mich, ich liebe es dramatischer, das c-moll-Konzert.


    Op. 61 a: der erste Satz zog an mir vorbei.....
    Beethoven hatte die Transkription für Clementi gefertigt, aber auch, weil er ein Hochzeitsgeschenk für seinen alten Freund Steffen brauchte.
    Das das Konzert aber für Geige gedacht war, wird mit dieser Einspielung doch überdeutlich.
    Das gewählte Klavier kann die Geige bei ihrem immer wieder kommenden Einsatz, wo sie , man könnte sagen, empor jauchzt nicht nachmachen.
    Der Oktavenlauf fällt gar nicht auf, ist fade.
    Vielleicht ist Beethoven hat selbst gemerkt, und vielleicht hat er deshalb diesem Satz fürs Klavier am Ende noch ein Bonbönchen in Form der einzigartigen Kadenz mit der Pauke gegeben.
    Die war ja nun der historischen Wahrhaftigkeit des Entstehungsjahre zum Opfer gefallen.......


    Der zweite Satz, diese Unterredung zweier Liebenden - das geht für mich nur mit Geige. Hier kann man den Aufbau der Variationen bewundern und den Übergang zum


    dritten satz. Damit verhält es sich meiner Meinung nach ebenso wie bei Op.37.
    Hier wird dann ein Feuerwerk gezündet, das läßt vergessen, daß das Klavier in diesem Konzert nur 2. Wahl ist.


    Was soll man da nun für ein Fazit ziehen.


    Schoonderwoerd hat mit dem 4. Konzert eine hohe Erwartungshaltung erzeugt.

    Das 5. ist ihm auch phantastisch gelungen, wenn man auch vor dem Hören nach dem herrlichen 4. sich gedacht hat, daß das mit den von ihm gewählten Mitteln vielleicht nicht so gelingren könnte.


    Die neuvorgelegte Arbeit kann diese Erwartungshaltung nicht erfüllen.


    Sie ist - wenn man mal hören will, wie so etwas geklungen hat - sehr interessant. Beethoven ist mit seiner Klavierversion von Op. 61 an dem Ergebnis mitbeteiligt.


    Mal provokativ gesagt : hier ist die historische Spielpraxis so ziemlich an ihre Grenze gekommen.
    Ich möchte dieses Experiment nicht missen. Es soll eine Alternative zu meinen anderen Aufnahmen sein.
    Aber von allen nicht die beste.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Gestern kam die oben bei Ulli gezeigte CD über JPC bei mir an.


    Voller Neugier habe ich gleich hineingehört.


    Klavierkonzert Nr. 3 in c-moll, 1. Satz. Ein ungewohnter, aber sehr schöner Klang von Orchester, man hört geradezu alles in Filigran, Geigen ohne jedes Vibrato, Blasinstrumente auch anders, weicher.
    Dann das Klavier, ich meine, ein anderes,als für Nr. 4 + 5.
    Wo ist die Kadenz?
    Weitergezappt bis in Nr.6, 1. Satz bis zum Ende,.
    Wo ist die Kadenz mit der Pauke?


    Es war schon weit nach Mitternacht, dennoch, das Booklet mußte mir erklären, warum die Kadenzen nicht kamen.
    Englisch neben Französisch.
    Soviel habe ich als "DDR-Kind ohne Englisch" verstanden, daß Schoonderwoerd sich Gedanken gemacht hat, im Falle von Op. 61 a las ich zum ersten Mal, daß es offenbar 2 Autographen gibt.
    Und daß die Kadenzen zur freien Ausübung gestellt werden.
    Neu war mir, daß die schöne Kadenz in diesen Autographen noch nicht auftaucht, sondern Jahre später für Erzh. Ruddolph nachkomponiert wurde und deshalb hier weggelassen wurde.


    Das hatte meine Aufmerksamkeit, gepaart mit ein bißchen Enttäuschung, so beansprucht, daß ich das Weiterhören auf heute verschoben haben.


    Abgesehen von den Kadenzen - unglaublich schöner Sound.
    Mir fällt auf, daß das Hören nach diesen Klängen ablenkt von der Aufmerksamkeit, die ich sonst beim Hören auf die Art der Interpretation, auf Dynamik, Ausdruck u. a. habe.


    Außerdem - es wundert mich - noch nichts hier im Forum über die CD gelesen zu habe. Steht das vielleicht woanders?
    Oder sind andere Schoonderwoerd-Freunde wie ich erst mal am überlegen, was sie dazu sagen?


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    D a n k e ! ! !


    Direkt bestellt.

    Da bin ich nun gespannt, vor allem, weil mir Op. 61a sehr gut gefällt. Die Schelte, es sei eben so viel schwächer als die Violinversion, kann ich nicht nachvollziehen. Beethoven hat die "Übersetzung" selbst vorgenommen, (und dazu die Klavierversion der jungen 1. Frau seines Freundes Stephan von Breuning gewidmet - dem Widmungsträger des Violinkonzerts - die kurz danach starb.)
    Da wird er sich etwas dabei gedacht haben, vor allem, hier auch eine Kadenz selbst einzufügen.
    das Problem ist unsere Vertrautheit mit dem Violinklang.


    Um so mehr bin ich auf die neue Version gespannt.


    Lieben Gruß aus Bonn :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

    Gerne hätte ich eine CD der Woche.


    Aber wo ist die angekündigte Aufnahme ??? der Klavierkonzerte Op. 37 und 61a ????
    Da nichts im Forum zu finden war, nehme ich an, daß die Scheibe auch sonst international nicht zu bekommen ist.


    Lieben Gruß aus Bonn :angry: :angry: :angry:

    Im Internet ist es zu lesen:


    Immereel mit Anima Eterna wird den ganzen Zyklus Beethoven-Sinfonien in einer Woche in seinem neuen Konzerthaus in Brügge aufführen:


    Sa. 18.10.08 Nr. 1 und 2
    So. 19.10.08 Nr. 3 und 4
    Di. 21.10.08 Nr. 5 und 6
    Mi. 22.10.08 Nr. 7 und 8
    Fr. 24.10.08 Nr. 9 und Op. 124.


    Eine Woche in Brügge hätte mich ja so gereizt, aber Hotel ist sehr teuer, Karten weniger - nach hiesigen Maßstäben. Man kann auch den ganzen Zyklus buchen, in der teuersten Klasse für über 60, 120 Euronen.


    Aus familiären Gründen und Geldbeutel habe ich mir nun Karte und Hotel für den 24.10. gekauft.


    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:Lieben Gruß aus Bonn :hello: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

    Deine Einschätzung, Miguel, ist auch die meine.


    Der Tröndlin-Flügel klingt für mich wesentlich anders als die Graf-Flügel, von denen es mehrere Aufnahmen von Beethoven-Stücken gibt, sonorer, voller.
    Insofern weiß ich nicht, ob die Schubert-Einspielung darauf die beste Wahl ist, wenn es um Authentizität geht.
    Davon abgesehen, ist diese CD s e h r schön !


    Die Einspielung von Badura-Skoda steht noch auf meiner Wunschliste für einen besonderen Tag.
    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Nun ist sie da, die Einzelaufnahme mit Immerseel !


    Und gefällt mir sooo gut.
    Inzwischen habe ich auch nachgelesen, was Jonathan del Mar gemacht hat, denn im Booklet kann man gut nachlesen, was sich denn da Besonderes auf der CD ereignet.
    Empfehlen kann ich da den Zeit-Artikel, der an 2. Stelle zu lesen ist, wenn man den Namen bei Google eingibt.


    Wenn man das erfährt, dann kann man eigentlich nicht gegen HIP sein, wie es manchmal hier anklingt.
    Wahrscheinlich macht die Schärfe der Diskussion, daß immer alles kompromislos gesehen wird.


    Ich gebe zu, daß die gewohnten Trampelpfade der Hörgewohnheiten gemütlich sind. Dafür hat man ja die Möglichkeit, ohne pleite zu gehen, die herkömmlichen Scheiben zu besitzen und hören.

    Aber ist denn z.B. einer so hochstilisierte Sache, wie der 9.nicht viel mehr gedient, wenn man nichts Fremdes hineinbringt und wirklich nur das daraus macht, was gedacht, geplant und aufgeschrieben war ?


    Zum Hören lasse ich mir Zeit.
    1., 2. und 3. Satz hörte ich wiederholt und werde mich dem 4. Satz separat widmen.


    Das reduzierte Orchester klingt und füllt den Aufnahmeraum vollständig aus, man kann die wunderbaren tiefen Töne der großen Streichinstrumente besser als sonst hören, das gilt auch für den differenzierten Klang der Holz- und Blechbläser. Besonders profitiert davon der 3. Satz. Da freue ich mich jetzt auf den 4.


    Wem die 9. zu "gewaltig", zu "aufdringlich" zu "überhöht" ist - hier findet er eine Aufnahme mit dem ganzen Beethoven'schen Temperamentspektum ohne die üblichen Übertreibungen. Hier nimmt man ihm die Botschaft ab, die er sicher dabei im Sinn hatte.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Gestern Abend fand das letzte Konzert des BOB (Abo) mit Roman Kofman als Generalmusikdirektor statt.


    Zum Abschluß hatte er sich
    1) das Konzert für Viola und Orchester Sz 120 von Bela Bartok mit Antoine
    Tamestit als Solisten und
    2)die 9. Sinfonie von Anton Bruckner
    ausgesucht.


    Beide Stücke hörte ich zum ersten Mal .
    Die mir völlig fremde Musik verursachte, vor allem Programmpunkt 2 eher körperliche Leiden als Vergnügen. :no: :untertauch: :stumm: Das ist aber ein eigener Punkt.


    Irgendwie fand ich es schade, daß Kofman zum Abschluß keine Sinfonie von Schostakowitsch dirigierte.
    Zum einen ist es sein Verdienst, daß es eine aktuelle Gesamtausgabe auf CD nun gibt.
    Andererseits hat er auch das Verdienst, daß die Hörer nun mit dieser grandiosen Musik besser vertraut geworden sind.


    Er wurde dann auch geehrt und mit Geschenken verabschiedet, leider nicht vom öffentlichen Bonn durch die OB, was ich doch sehr arm finde.
    Ich war kein glühender Anhänger, aber Ehre, wem Ehre gebürt.


    Bonn hat so seine Tradition mit Verkennung der Leute, die der Stadt doch viel gegeben haben - leider muß das jemand sagen, der Bonn als Nichtinbonngeborene liebt.


    Lieben Gruß aus Bonn

    An die letzte Meinung von vor 2 Jahren !!!!!!!! will ich nun anknüpfen.


    Kürzlich erhielt ich die oben vorgestellte CD mit dem Artemis-Quartett.


    Op.132 ist meinem Meinung nach kein eingängiges, leichter zu verstehendes Werk. Eigentlich macht es es einem eher schwer.


    Das Artemis-Quartett, indem es die Stimmen so spielt, daß man alles überdeutlich hören kann, "seziert" eigentlich, vor allem im ersten Satz den Organismus dieses Quartetts.


    Bis auf den robusten 4. Satz höre ich bei dieser Spielweise immer die Sekundenläufe hoch und herunter.
    Einmal darauf fixiert beim Hören, läßt es mich auch nicht los, ist unglaublich suggestiv, wie Beethoven hier diese einfachen, eigentliche die simpelsten, Tonfolgen variiert.
    Am interessantesten dann auch im letzten Satz, der in meinen Ohren nach dem 3/4 Rhythmus iin dem Teil, der dissonat ist, einen Rhythmus wie argentinischer Tango hat.


    Auch der 3 Satz ist auf diesen Tonfolgen aufgebaut- eine virtuose Beherrschung der thematischen Verarbeitung!


    Zugegeben, beim Hören in dieser Manier verliert man das Beste, nämlich die Begeisterung für die Schönheit dieser Musik .


    Ausgelöst durch das Hörerlebnis Artemis Quartett muß ich mir Op. 132 wieder neu erobern. Es soll keine Kritik an diesem von mir sehr geschätzten Ensemble sein, es wird an mir selber liegen.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Vielleicht meist Du damit, daß die Zeitgenossen, besonders Schubert zur Romantik gezählt werden, ohne wenn und aber.
    Ehrlich gesagt, fällt es mir schwer, Beethoven in diese Schublade zu stecken, wenn auch die hohe Subjektivität dafür spricht.


    Aber, die Definitionslage ist beim Thema Romantik zu befürchten ähnlich schwierig wie bei der Literatur.


    Viele Grüße aus Bonn :hello: :hello: :hello:

    Der Titel des Thread sagt nicht, daß wir nur über Menuette in Sinfonien und nur über Mozart und Haydn reden sollten.


    Ich mag Menuette - und wenn hier von Langeweile oder immer Dasselbe und wenig Innovation gesprochen wird - dann ist das ja für mich sowieso der Grund, beide Komponisten eher selten zu hören. Das liegt nicht am Menuett.


    Wunderbare Menuett sind bei Haydn zu hören in Op. 76 und 77,
    bei Beethoven mein absolutes Lieblingsmenuett in Op. 30/3, sowie das bereits erwähnte in der 8.Sinfonie.
    Die für die Wiener Bälle geschriebenen Menuette für Orchester sind auch eher zum einfach Durchhören.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Kurzer Nachtrag:


    die ersten 3 Sätze von Op. 59/3 eigentlich nichts Auffälliges, der 2. Satz sehr schön akzentuert, dann aber im 4. Satz "fliegt einem die Musik um die Ohren".


    Das sollte man mal gehört haben, eine virtuose, sportliche Leistung zunächst. Aber, wenn man hören will, wie Musiker mit höchster Konzentration spielen können, soweit ich hören konnte, ganz sauber und dann noch das Kunststück fertig bringen, jede Mengen Nuancen in Dynamik, Tempoveränderungen - kurz Ausdruck - dabei auszuarbeiten, - dann ist von mir ganz große Bewunderung fällig.


    Es wird wohl mein Lieblingsquartett bleiben !


    Lieben Gruß aus Bonn, wo heute Andras Schiff zugunsten des Ankaufs der Diabelli-Variationen spielt. :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

    Inzwischen habe ich durch Zufall im deutschen Amazon doch weitere Cd's vom Artemis-Quartett bekommen.


    Es waren die Aufnahmen von 1) Op. 18/2 und Op.131
    2) Op. 59/3 und Op. 132.


    Nun wüßte ich natürlich gern, ob noch andere Aufnahmen erhältlich sind oder demnächst sein werden, weil schon produziert.


    Gestern habe ich Op. 18/2 gehört.
    Dieses Ensemble spielt Beethovens Musik wirklich so, wie man sich das vorstellen kann , daß es so geklungen hat. Man stelle sich vor, daß die Mitglieder des Schuppanzigh-Quartettes zur Zeit der Uraufführung jünger als Beethoven waren, Anfang 20 allerhöchstens. Denen war eine solche Interpretationsweise durchaus zuzutrauen, nicht das Spiel älterer abgeklärter Herren.


    Man höre sich nur einmal den Einsatz des Fugatos in der Durchführung des 1. Satzes an. Verglichen habe ich es mit Lindsays und Julliard.
    Es entsteht beim Artemis-Quartett eine "Gänsehautstelle". Die ganze Durchführung, eigentlich einschließlich Reprise wird hier wie immer wieder einsetzendes Fugato gespielt, die Coda dann endet schnell und wie ein abgebrochenes Gespräch.


    Der 2. langsame Satz ist sehr cantabel, der schnelle Innenteil setzt sich stark ab, das wird bei anderen Gruppen nicht so extrem gebracht. Es ist aber sehr reizvoll, es so zu hören.


    Der 3. Satz ist tempomäßig das Gegenteil, außenherum schnell, innen langsam., auch das wieder eigentlich "unbekümmert" extrovertiert gespielt-.


    Das Schlußrondo dann, auch wieder sehr schnell, ist von Beethoven vollgepackt mit Ideen, und mir ist nun eigentlich durch die Musik klar geworden, daß die Umstellung in der Abfolge der Satzcharaktere später für ihn einfach notwendig wurde.
    Er hat es ja nicht konsequent so gehalten, daß nach dem 1. Satz das Scherzo, dann das Adagio kam, ehe der gewichtige Schluß (auch nicht mehr als Rondo, sondern oft wieder als Sonatensatz) das Werk beendet,
    aber doch recht oft . Eine andere Variante war dann, die Anzahl der Sätze zu verändern.


    Hier bei diesem Quartett - so gespielt - fällt auf, daß die 2 schnellen Sätze 3 und 4 den Komponisten vor die schwierige Aufgabe stellten, einen deutlichen Kontrast thematisch, rhythmisch und dynamisch zu schaffen. Daß Beethoven das geschafft hat - brauchen wir nicht zu diskutieren.


    Nun bin ich auf Op. 59/3 und die beiden späten Quartette gaspannt.


    Eigentlich kann es keine Enttäuschung geben.


    Lieben Gruß aus Bonn :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: