Beiträge von gioachino

    Hallo Operus,


    wann trifft sich die Frick - Gesellschaft ? Ich hoffe, nicht an Pfingsten !
    Dann gibt es nämlich eine Option auf ihren Besuch meines Gesang - Workshops, der sich diesmal mit der französischen Vokalmusik befasst....


    Ciao. Gioachino :hello:

    Hallo Harald,


    ich bin Dir sehr dankbar für den Hinweis auf die TV - Dokumentation, welche ich mir soeben angeschaut habe ! Es ist überaus berührend, diese große Sängerin nach ihrem Abschied vom aktiven Singen so vital, emotional, intelligent und mitteilsam zu erleben, was sich auch bis heute, sieben Jahre später, nicht geändert hat.
    Ich bin stolz darauf, ihr wiederholt begegnet zu sein !


    Ciao. Gioachino :jubel:

    Auf die neugierige Frage eines Journalisten, was man benötige, um eine mörderische Rolle wie die der Isolde zu bewältigen, antwortete Birgit Nilsson lakonisch : " Gutes Schuhwerk ! "
    Diese Ausnahmesängerin war füllig und mit Stimmlippen aus Stahl gesegnet. Fortan achteten die dicken Isolden und Brünnhilden dieser Welt auf ihr Schuhwerk und nicht auf ihr Gewicht. Schließlich hatten alle Protagonistinnen bis dahin mehr oder weniger Übergewicht, durchaus passend zu ihrem stets stämmigen männlichen Pendant.
    Die Zuschauer nahmen`s als offenbar notwendig hin, was auch nicht weiter schlimm war, denn es handelt sich ja um ein Nachtstück, soweit es Isolde betrifft....
    Doch dann, als Frau Nilsson ihr Schuhwerk an den Nagel gehängt hatte, bevölkerten plötzlich ranke, schlanke Isolden die Bühne, achteten natürlich ebenfalls auf ihre bequemen Schuhe und darauf, diese mörderische Partie mit Anstand oder gar mit Bravour zu absolvieren.
    Ihre Namen ? Hildegard Behrens, Deborah Polaski, Evelyn Herlitzius und die wunderbare Nina Stemme, um nur ein paar zu nennen.
    Vergleichbares geschah bei den Herren, nicht allen, aber vielen, womit die Mär von den notwendig dicken Protagonisten des Wagnergesangs widerlegt sein dürfte.
    Eine Erda, Brangäne, Ulrica oder Azucena hingegen sollte vor allem ebenfalls gut singen, gutes Schuhwerk, eine überwältigende Bühnenpräsenz und gern auch ein paar zusätzliche Pfunde haben, mit denen sie wuchern kann....
    So viel zu den Schuhen der Nilsson ( nicht denen des Manitu ) und den Konsequenzen daraus.


    Ciao. Gioachino :hello:

    Meine Hommage an den Maestro wäre wohl nicht ganz so euphorisch ausgefallen, hätte ich die Lektüre des allerneuesten Buchs über Puccini
    versäumt : " Der Schmerz der Schönheit " von Michael Klonovsky, erschienen im Berlin - Verlag ( 2008 ).
    Es sei den Fans, jedoch besonders den Skeptikern und Naserümpfern
    wärmstens empfohlen !


    Ciao. Gioachino

    Caro Maestro ammirato - GIACOMO PUCCINI,


    Dir, dem häufig zu Unrecht Geschmähten, dem Beglücker von Millionen Opernfreunden, dem genialen Melodiker, dem Experten für Schönheit,
    Liebe, Zärtlichkeit, Leid, Schmerz und Melancholie, dem Musikdramatiker, dem Luccaneser Wagnerianer, dem Trost- und Tränenspender, dem Idol der Soprane und Tenöre, dem Frauenversteher, dem zuweilen sentimentalen, jedoch nie kitschigen
    Vollender der großen italienischen Operntradition - und nicht zuletzt dem depressiven, narzisstischen, unglücklichen Egomanen " con passione
    disperata " gilt mein heutiger Geburtstagsgruß.


    Grazie !


    Ciao. Gioachino :jubel:

    Vielen Dank, Harald,
    für Deinen Hinweis auf den Beitrag im DLF ! Es stimmt einfach alles, sogar der korrekt geschriebene Vorname. Allerdings bleibt es zweifelhaft, ob der Schwan von Pesaro tatsächlich selbst den Kochlöffel geschwungen hat.....


    Ciao. Gioachino :jubel:

    Noch bis vor kurzer Zeit war die Bartoli für mich das Maß aller Koloraturdinge - technisch versiert, emotional, vital.
    Bei der Echo - Verleihung gestern im ZDF jedoch führte sie sich so albern auf, dass ich drauf und dran war, das TV abzuschalten, zumal sich der grauenvoll singende Andrea Bocelli zunächst als Laudator und später als Schnulzenduettpartner dazu gesellte. Ihre gewohnt brokatige Robe ( mit Schleppe ! ) wollte so gar nicht zum Rataplan - Lied der Malibran passen und zum Duett erst recht nicht. Gott sei Dank blieb ihrem Tenorinopartner dieser optische Coup erspart....


    Ciao. Gioachino :baeh01:

    Pankratius : Die Frau Gräfin ist zu Ende. Trollt euch leise und behende.
    Nun, was sagt ihr, nun, was meint ihr, nun, wie ist euch ? Wie ?
    Chor : Die Frau Gräfin liest vortrefflich ( leichte Abwandlung durch den
    Verfasser dieser Zeilen : Der Herr Graf doziert vortrefflich... ),
    unnachahmlich, wunderschön,
    Tränen möchte man vergießen, schade, daß wir`s nicht verstehn!


    Albert Lortzing - Der Wildschütz ( Zweiter Akt, erste Szene )


    Ciao. Gioachino :baeh01:

    Liebe Petra,
    Kompliment ! Zwei Anmerkungen aus der sängerischen Praxis :
    Genau genommen, besteht für jeden Sänger dieses Zyklus` die größte Herausforderung darin, während der oft "meterlangen " Nachspiele Konzentration, Körperspannung und sichtbare emotionale Beteiligung zu bewahren. Das längste Nachspiel ist natürlich das des letzten Liedes
    ( fast zwei Minuten, die zur Ewigkeit werden... ).
    Es gibt mindestens zwei Stellen in diesem Zyklus, Ironie hin, Ironie her, die den Interpreten geradezu herausfordern, sein innigstes, berührendstes Piano hören zu lassen - " ich liebe dich " ( Nr. 4 ) und " sei unsrer Schwester nicht böse, du trauriger, blasser Mann. "


    Ciao. Gioachino :hello:

    Lieber Alviano,


    ich war der irrigen Annahme, Du hättest meinen Beitrag weiter oben vom
    4. 8. gelesen. Wer immer das Wörtchen " unbeschadet " aus seinem verdienten Dornröschenschlaf geweckt haben mag : Es hat unverdient
    Karriere gemacht - zu Lasten des korrekten " unbeschädigt ".
    Immerhin befindest Du Dich in allerbester Gesellschaft, unbeschadet der Tatsache, dass die es eigentlich besser wissen müsste.


    Ciao. Gioachino :jubel:

    Unvergesslich Borgs Interpretation der Lieder und Tänze des Todes von Mussorgsky - in deutscher Sprache ( ! ) - sowie anderer Lieder des großen Russen, u, a. " Der Seminarist ".
    Schade übrigens, dass die beiden Borgs / Borkhs ( Kim und Inge ) meines Wissens nie gemeinsam aufgetreten sind....


    Ciao. Gioachino

    Beim diesjährigen Rossini - Festival in Bad Wildbad ( Schwarzwald ) hatte ich das Vergnügen, dem Refrain des so genannten Katzenduetts wieder einmal zu lauschen. Der Maestro fand in Neapel fünf gute Tenöre vor ( !!! ), denen er in seinem " Otello " adäquate Rollen verpasste, sogar dem bösen Jago !
    Rodrigo, dessen Werben um Desdemona vergeblich ist, singt eine große, todtraurige Arie, in der eben dieser " Katzenrefrain " vorkommt.
    Kein Wunder, dass ein Raunen durch`s Auditorium ging, das mehrheitlich keine Kenntnis von den Zusammenhängen hatte !


    Ciao. Gioachino :pfeif:

    Ich weiß, dass die Aussage " Ich weis, das ich nichts weis " in diesem Forum nie auftauchen wird, woanders hingegen schon.
    Die inhaltliche und formale Qualität der Beiträge hier trägt gewiss dazu bei, dass wir uns gern austauschen, was natürlich gelegentliche Irritationen nicht ausschließt.
    Ihr habt hoffentlich nichts dagegen,dass ich an dieser Stelle ein paar der
    neudeutschen " Hämmer " aufzähle, die mich seit längerer Zeit auf die Palme bringen. Da wird falsch " superlativiert " ( Optimaler wäre die Silbermedaille, am optimalsten natürlich gold - Die meistbefahrenste Straße ), der angloamerikanische Genitiv missbraucht ( Petra`s Weinstube ), " wie " statt " als " ( Mein Hunger ist noch größer wie gestern ). Die Krone gebührt jedoch dem Wort " unbeschadet ", dem bis vor kurzem ein Nischendasein beschieden war. Nun heißt es allenthalben, sogar in der FAZ : Das Fahrzeug blieb unbeschadet. Die Insassen kamen mit einem Schrecken davon....
    Unbeschadet dieses bescheuerten Sprachtrends, wollen wir hoffen, aus dieser Sprachmisere unbeschädigt heraus zu kommen!


    Ciao. Gioachino :boese2:

    Was die Bedeutung und Größe von Sängerinnen und Sängern u. a. ausmacht, ist ihr angeborenes Timbre. Es macht sie unverwechselbar und gleichzeitg angreifbar, denn diese(n) berührt eine Stimme, die/den Andere(n) nicht.
    Nach spätestens drei Tönen wusste man : Das ist Hermann Prey.
    Sein Timbre hat nicht nur mich stets betört. Andererseits haben mir gewisse gesangstechnische Defizite ( Intonation, Aspirations - Hs, " Anjaulen " der Töne von unten ) den ungetrübten Genuss seiner Darbietungen (zu) oft vergällt.
    Dennoch gehört er - nach meinem Idol ( siehe Avatar ) - zu den wichtigen Pionieren der Kunstliedszene nach dem Krieg. Und sein Papageno, sein Barbiere, sein Beckmesser bleiben gewiss unvergessen !


    Ciao. Gioachino :jubel:

    Tja, Harald,
    ganz sicher ist wohl der Geburtstag ( 26. 5. ). Bei meinen Recherchen wiederum tauchte 1915 als Geburtsjahr am häufigsten auf. Allerdings wirkt Frau Borkh mindestens zehn Jahre jünger. Wie dem auch sei : Über 80 ist sie auf jeden Fall. Sie zu fragen, traue ich mich natürlich nicht! :stumm:


    Ciao. Gioachino :pfeif:

    Ich versuche, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen und unterstelle ganz blauäugig der Telekom, dass sie dem Jubilar Puccini ihre Reverenz erweisen möchte, wobei mir allerdings Paul Potts nicht geeignet zu sein scheint, es sei denn, man wolle nachweisen, dass der Maestro einfach nicht klein zu kriegen sei......


    Ciao. Gioachino :baeh01:

    Ich habe Inge Borkh letztes Jahr beim Rossini - Festival in Bad Wildbad getroffen, was mir auch diesmal vergönnt war. Ich bin froh darüber, sie damals angesprochen zu haben : Eine faszinierende Persönlichkeit, hellwach, neugierig
    und spontan ! Ich werde den Kontakt zu ihr pflegen.


    Ciao. Gioachino :jubel:

    Es lohnt allemal, einen Blick auf Brahms` einzige " Oper " zu werfen, die " Schöne Magelone ", komponiert auf Gedichte, welche Tieck in seine gleichnamige Novelle eingestreut hat !
    Kümmert man sich zu Viert um diesen Zyklus ( Mezzo, Bariton, Klavier, Erzähler/in ), wird tatsächlich so etwas wie Oper aus diesem spannenden Opus.
    Ich darf für mich in Anspruch nehmen, als meines Wissens Erster die Wiedergabe der Lieder auf Männer - u n d Frauenstimme erweitert zu haben.
    Seltsam, dass zuvor niemand auf die Idee gekommen ist, denn die Lieder sind meist so lang, dass sie sich problemlos sogar einzeln aufteilen lassen. Zudem gibt es einige " Frauenlieder " in dem Zyklus ( Magelone, Sulima ).
    Zu beachten ist lediglich, dass die Stimmfächer zueinander passen ( Sopran / Tenor bzw. Mezzo / Bariton oder Alt / Bass ).
    Die - sinnvoll gekürzte - Lesung der Tieckschen Novelle gibt dem Ganzen die entscheidende Würze. Will man ein einzelnes Lied für sich sprechen bzw. klingen lassen, so ist es gewiss das wunderbare " Ruhe, Süßliebchen ".
    Die Kombination Lied / Literatur ist übrigens momentan so populär, dass die Interpreten sich keine Gedanken um die Publikumsakzeptanz machen müssen.


    Ciao. Gioachino :pfeif:

    Auch ich habe mir inzwischen die hörens- und lobenswerte Interpretation unseres Chorknaben angehört - Kompliment !
    Was nun können die Musiker tatsächlich " transportieren ", wenn sie das singen und spielen, was da notiert worden ist ?
    Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass es keine ironische Musik gibt, sehr wohl jedoch den " Transport " ironischer Texte durch Musik - wie hier geschehen. Es ist müßig, über den Anteil des Biographischen, soweit es Heine und Schumann betrifft, zu diskutieren. Biographie findet allerdings immer dann statt, wenn sich Sänger und Pianist zur Interpretation des Zyklus´ zusammen tun, nämlich die Biographie der jeweiligen Protagonisten !
    S o prägend für die Wiedergabe wie dieser Aspekt ist m. E. keiner der in diesem Thread bereits angeführten.


    Ciao. Gioachino :hello:

    Lieber Peter,


    früher, vor Jahrzehnten, habe als Sänger Lieder wie das von Lincke oder auch " Die Uhr " von Carl Loewe gemieden, weil sie mir zu sentimental, ja, kitschig erschienen. Das sind sie womöglich nach wie vor. Aber inzwischen bin ich älter und - zumindest zeitweise - deutlich sentimentaler als früher und empfänglich geworden für den emotionalen Wahrheitsgehalt solcher Lieder, die mich und Mitmenschen meiner Generation noch heute rühren - wie damals unsere Mütter......


    Ciao. Gioachino :hello:

    Wer zu spät kommt,usw. Unter diesem Aspekt ( mein Agent wurde bereits gefeuert ! ) blieb mir eigentlich nur noch die Bewerbung um die letzte offizielle Vakanz, die des Hirtenknaben, wobei ich gestehen muss, im Hinterkopf den möglichen Umstieg auf eine plötzlich frei gewordene Ritterrolle gehabt zu haben, meinetwegen sogar im Rock.....
    Dass nun, quasi nach Bewerbungsschluss, ein Edler namens Gioachino del Lago
    in die ohnehin abstruse Handlung eingebaut werden soll, macht mich verlegen und stolz zugleich, verlegen, weil die illustre weibliche Hofgesellschaft in ( m ) einem See von Tränen waten wird ( Nomen est Omen ) und stolz darauf,
    als welscher Mittellagen - Troubadour am teutschen Hof angehört zu werden !
    Sollte trotzdem Bedarf an einem baritonalen Hirtenknaben bestehen, wäre diese Doppelrolle, sofern sie nicht gleichzeitig passiert, eine zusätzliche, ganz spezielle Herausforderung für mich : Grazie, Best Girl !


    Ciao. Gioachino :jubel: